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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2018
DOORS ? - Kolonie
Heitz, Markus

DOORS ? - Kolonie


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Die kostenlose Kurzgeschichte "Der Beginn" stellt einen vor die Frage: durch welche Tür will ich gehen? Ich in meinem Fall habe mich nun für die Tür mit dem "?" entschieden, nachdem ich bereits durch die Tür mit dem "X" gegangen war. Damit das Buch auch lesen kann, wer die Kurzgeschichte nicht gelesen hat, ist diese stets der erste Teil des Buches (in allen 3 Teilen: Kolonie, Dämmerung und Blutfeld).

In "Kolonie" befindet sich die Truppe, die ausgesendet wurde um Van Dams Tochter zu suchen, schließlich im Jahre 1944 in Deutschland - doch die Geschichte sie ein wenig anders aus, als es sich tatsächlich ereignet hat: Stauffenbergs Attentat ist geglückt und der Krieg ist bereits beendet. Doch das heißt noch lange nicht, dass es keine Probleme gibt. Das Leben und Überleben ist auch in dieser "veränderten" Welt nicht gerade einfach und Viktor und seine Kumpanen müssen sich mit dieser neuen Situation erst einmal zurechtfinden.

Nachdem mir "X - Dämmerung" ja schon ziemlich gut gefallen hatte, war ich sehr neugierig darauf, was mich in "? - Kolonie" erwarten würde. Ehrlich gesagt war ich mir ein wenig unschlüssig, ob mir die Atmosphäre zusagen würde, denn eigentlich sind solche "Nachkriegsszenarien" nicht unbedingt meine Welt. Dennoch muss ich sagen, dass ich sehr positiv überrascht war, denn Markus Heitz gestaltet das Ganze nicht nur ziemlich spannend, sondern auch interessant. Gerade weil die Situation nicht der Nachkriegszeit 1944 entspricht, sondern eine mehr oder weniger fiktive Situation ist, fand ich das Ganze besonders faszinierend. Ich für meinen Teil habe mich noch nie gefragt, was passiert wäre, wenn Stauffenbergs Attentat auf Hitler tatsächlich gelungen wäre - aber diese fiktive Darstellung hätte durchaus der Realität entsprechen können. Heitz ist es gelungen, diese politische Situation hervorragend in seinen Roman zu integrieren und auch noch interessant zu gestalten - genial!

Neben dem Spannungsbogen konnte mich die Geschichte besonders wegen der Charaktere begeistern, die mir ja schon durch "X" und "Der Beginn" gut bekannt waren.

Das besondere an den "Doors" Romanen ist, dass jeder der Romane neue Informationen über die einzelnen Charaktere beinhaltet, die am Ende wohl ein stimmiges Gesamtbild ergeben (! - Blutfeld kenne ich noch nicht, kann dies also nur annehmen). Dabei wiederholt oder widerspricht sich nichts. Auch die Informationen aus dem vorliegenden Roman fand ich wieder sehr spannend und man lernt die bekannten Charaktere so immer besser kennen - und einschätzen.

-> Schreibstil:
Der Roman ist gut verständlich und leicht lesbar, aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Er lässt sich flüssig lesen.

-> Gesamt:
Doors - ! - Kolonie war für mich ein Tick spannender, als "X - Dämmerung", was zum einen an der flotten und wendungsreichen Story lag, zum anderen an der klaren und "realistischeren" Struktur, die mir im Nachhinein dann doch mehr zusagte.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 20.10.2018
Nebenan funkeln die Sterne
Adams, Lilly

Nebenan funkeln die Sterne


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Wer schon einmal in irgendeiner Form - sei es persönlich, oder durch Angehörige - mit Phobien konfrontiert war, der weiß, dass das keine angenehme Sache ist. Dies erlebt auch Emma Martins, denn sie hat Angst vor dem Kontakt zu anderen Menschen. Tag für Tag verweilt sie in ihrem Apartment und geht höchstens den Müll rausbringen, oder auf die Dachterrasse, um dort ein bisschen frische Luft zu schnappen. Einkäufe bestellt sie übers Internet und ihr Geld verdient sie mit dem basteln von Homepages für Unternehmen. Trotzdem hat Emma eine Menge Freunde - denn auf Instagram ist sie eine ganz große Nummer. Dass die meisten ihrer Fotos aus ihrem "früheren" Leben stammen und mit ihrem jetzigen Dasein überhaupt nichts mehr zu tun haben, ist ihren Followern nicht klar und so konstruiert sich Emma online ein perfektes Leben. Als Nathan nebenan einzieht und zukünftig ihre Dachterrasse mitbenutzt, ändert sich alles und Emma wird vor die Wahl gestellt, ob sie sich ihrer Angst stellt, oder weiterhin ihr zurückgezogenes Dasein fristet...

"Nebenan funkeln die Sterne" ist ein Buch, das mich seit längerem wieder richtig gefesselt und vor allem ziemlich berührt hat. Emmas Gedanken und Ängste sind nicht nur gut verständlich dargestellt, sondern so realitätsnah formuliert, dass man sie bestens nachvollziehen kann. Viele Menschen leiden heutzutage unter sozialen Ängsten, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt und Lilly Adams zeigt uns mit ihrem Roman nur allzu deutlich, wie sehr sich das entwickeln kann.

Obwohl ich mich sehr gut in Emmas Gefühle, Gedanken und Ängste hineinversetzen konnte und sie als Protagonistin auch ausgesprochen sympathisch fand, muss ich doch anmerken, dass der Roman selbst zumindest in einem Punkt eher unrealistisch gestaltet ist: jemand mit so starken Ängsten kann es meiner Meinung nach unmöglich schaffen, sich selbst aus dieser Misere zu befreien, ohne professionelle Hilfe zu suchen! Dennoch tut dies der Geschichte keinen Abbruch und das Lesevergnügen besteht von Anfang bis Ende.

Auch die übrigen Charaktere gefielen mir sehr gut, allen voran natürlich Emma und Nathan, aber auch Nilla und Jana - wobei ich Nilla stets mit etwas gemischten Gefühlen betrachtete.

-> Schreibstil:
Der wundervolle und gut verständliche Schreibstil sorgt nicht nur dafür, dass man sich ins Buch gesogen fühlt und dort gar nicht mehr herausmachte, sondern auch dafür, dass die Seiten nur so fliegen.

-> Gesamt:
"Nebenan funkeln die Sterne" ist ein fesselnder, emotionaler Roman, gespickt mit den Ängsten und Problemen einer Protagonistin, die heutzutage jeden Treffen können. Die Autorin schafft es mit ihrer Schreibweise bestens uns als Leser zu involvieren und stellt uns dabei sympathische Charaktere zur Seite.

Wertung: 5 von 5 Sterne

Bewertung vom 17.10.2018
Lotta Schultüte
Roth, Sandra

Lotta Schultüte


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere
Lotta ist 6 Jahre alt und nun wird es Zeit für sie, in die Schule zu gehen - doch das ist nicht ganz so einfach, denn Lotta ist schwerbehindert. Sie kann weder sehen, noch laufen, noch sprechen - und doch kann sie kommunizieren. Doch welche Schule eignet sich für solch ein Kind? Diese und noch viel mehr Fragen stellt sich Lottas Mutter Sandra im Buch und lässt den Leser daran teilhaben. 

Dabei bleibt es natürlich nicht aus, dass die Emotionen hochkochen, gerade weil sie bei dieser Thematik auch viel auf Ablehnung und Unverständnis stößt. Inklusion, also das Einbeziehen von "behinderten" Menschen in die Gesellschaft, ist ein hochbrisantes Thema und leider wird es in Deutschland nicht so offen behandelt und dafür gekämpft, wie es der Fall sein sollte. Das merkt man vor allem an dem Mühen, die die Autorin hat, die richtige Schulform für ihr Kind zu finden, den Rückmeldungen und den Problemen vor denen sie steht. Und als Leser sitzt man mit einer Verzweiflung vor der Lektüre, die einem deutlich zeigt: das ist nicht nur pure Fantasie, sondern die bittere Realität. 

Doch neben einer Menge Frustration und Wut im Bauch gelingt es der Autorin auch auf sehr humorvolle Art und Weise das Leben mit ihren beiden Kindern zu beschreiben: Lotta, ihrer schwertbetroffenen Tochter und Ben, ihrem gesunden Sohn. Ben und Lotta sind ein ganz wundervolles Geschwisterpärchen bei dem es nicht nur ein Nehmen, sondern auch ein Geben gibt - von beiden Seiten. Ben ist davon überzeugt, dass Lotta eine gute Schülerin wird - weil sie so gut zuhören kann. Dieser und noch viele weitere Sätze lassen einem das Herz warm werden und sorgen dafür, dass man die beiden ins Herz schließt. 

-> Schreibstil
Sandra Roth schreibt gefühlvoll, humorvoll und authentisch und berichtet offen aus ihrem Leben. Sie bringt Emotionen zu Papier und sorgt dafür, dass sich der Leser fühlt, als ob er in die Familie integriert wäre...und mit Rat und Tat zur Seite stehen möchte. 

-> Gesamt: 
Ein ganz fantastisches Werk, das nicht nur das Leben von Lotta und ihrer Familie beschreibt, sondern dem Leser auch einen Einblick in die verschiedenen Schulformen - sowie das brisante Thema "Inklusion" bietet. Gerade letzteres bietet jede Menge Stoff zum nachdenken und dem Leser wird so erst einmal richtig bewusst, vor was für Problemen Menschen stehen, für die Inklusion so wichtig und vor allem notwendig ist!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 10.10.2018
DOORS X - Dämmerung
Heitz, Markus

DOORS X - Dämmerung


ausgezeichnet

*Fazit*
-> Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Nachdem ich die Kurzgeschichte dazu verschlungen hatte, war ich sehr neugierig auf die einzelnen Türen... und ich entschied mich, zuerst für die Tür mit dem "X".

-> Cover:
Ein gruseliges Cover, das nicht nur neugierig auf mehr macht, sondern einen dazu bringt, durch dieses Schlüsselloch blicken zu wollen!

-> Story + Charaktere:
3 Bücher, 3 Welten, 3 Türen... ich habe mich dazu entschlossen, durch alle 3 Türen zu gehen und mit der Tür zu beginnen, die ein "X" trägt... ich war sehr gespannt auf die Ereignisse und wurde nicht enttäuscht!

Der Prolog ist in allen 3 Büchern derselbe (und ist auch als kostenloses Ebook zu finden), was dazu führt, dass man sich stets in derselben Ausgangssituation befindet.

Doors - X - Dämmerung enthält nicht nur einen Blick auf die Zukunft im Jahre 2049, was mindestens so fesselnd wie merkwürdig war, sondern birgt auch das ein oder andere Geheimnis. Die Protagonisten müssen nicht nur die verschiedensten Szenarien überleben, sondern werden dabei mit allerhand übernatürlichen Dingen konfrontiert, die sie so manches Mal fast um den Verstand bringen.

Über die verschiedenen Charaktere (6 an der Zahl) erfährt man ebenfalls einiges, über den einen mehr, den anderen weniger - aber genau das macht den Reiz aus. Mancher Charakter ist, meines Empfinden, auch am Ende noch ein wenig "unvollständig", sodass ich mich schon freue, aus den anderen Büchern mehr über diese zu erfahren. Auch wenn nicht jeder der Charaktere zwangsläufig sympathisch war, so fand ich sie doch alle unersetzbar und sehr wertvoll für die Geschichte. Besonders gut gefiel mir der Charakter der Coco Fendi, aber auch Carsten Spanger hatte irgendwie etwas an sich, was mir gefiel.

Das Ende ist ziemlich fies und bietet auf alle Fälle Stoff für die ein oder andere Fortsetzung - wir dürfen gespannt sein!

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist fesselnd und gut verständlich. Man begleitet die verschiedensten Personen, was immer wieder etwas Pepp in die Geschichte bringt.

-> Gesamt:
"Doors X" ist einer der Doors-Romane der ersten Staffel von Markus Heitz. Neben zahlreichen vielschichtigen Charakteren und einem spannenden Plot finden auch Horror-Elemente ihre Anwendung und formen das Werk zu einem stimmigen Gesamtbild.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2018
DOORS - Der Beginn (eBook, ePUB)
Heitz, Markus

DOORS - Der Beginn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Anna Lena van Dam ist verschwunden ihr Vater heuert ein sechsköpfiges Team an, das seine Tochter suchen soll - in einer Höhle. Wir begleiten also einen ehemaligen Bundeswehrsoldaten, eine Freeclimberin, einen Parapsychologen, einen Höhlenforscher, einen Personenschützer und ein Medium in die Untiefen einer Höhle, auf der Suche nach der verlorenen Tochter... doch dort scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen.

Auch die verschiedenen Mitglieder dieser Truppe sind ein wenig merkwürdig und scheinen das ein oder andere Geheimnis zu haben - das macht definitiv Lust auf mehr!

Am Ende dieser Kurzgeschichte stehen wir vor der Wahl, durch welche Tür unsere Reise weitergehen soll: durch die Tür mit dem "X", die mit dem "?", oder gar die mit dem "!" ? Ich persönlich habe mich bereits entschieden, durch welche Tür ich zuerst gehen werde... aber es steht außer Frage, dass ich nach und nach alle Türen durchschreiten werde!

Markus Heitz schafft es mit dieser Kurzgeschichte auf jeden Fall, den Leser neugierig zu machen und die Idee dahinter ist clever: eine kostenlose Kurzgeschichte, die auch noch recht spannend ist und dann gleich 3 Türen, durch die man gehen könnte, um Anna-Lena zu finden - wer würde da nicht weitergehen wollen?

Besonders die vielen Charaktere, von denen aber keiner so recht das zu sein scheint, was er vorgibt zu sein, begeisterten mich, auch wenn ich am Anfang ab und an noch nachschauen musste, wer da eigentlich wer war. Die Vorgänge in der Höhle möchte ich unbedingt aufgeklärt haben und ehrlich gesagt hinterlässt die Geschichte mehr "???" in meinem Kopf, als Antworten. Das macht allerdings gar nichts, denn ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzungen.

-> Schreibstil:
Spannend, gut verständlich, fesselnd!

-> Gesamt:
Wer Markus Heitz' Romane mag und Lust auf viel Spannung hat, der sollte sich dieser Kurzgeschichte auf alle Fälle widmen.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2018
Das Ende
Laymon, Richard

Das Ende


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Da der Klappentext eigentlich nur herzlich wenig über den Inhalt dieses Werkes verrät, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde. Für diejenigen, die gerne etwas mehr über den Inhalt wüssten, hier eine kleine Zusammenfassung: An einer Flussbiegung, die von den Einheimischen nur "Die Schleife" genannt wird, taucht nicht nur eine kopflose Leiche auf, sondern auch ein Mann, der mit dem Kopf der Leiche den Fluss durchquert. Die zwei Passanten, die den Mann dabei beobachten sind völlig verstört und Sheriff Rusty Hodges, sowie sein Deputy Mary "Pac" Hodges beginnen zu ermitteln...

Wer die Romane aus dem Hause Festa (und deren Autoren) kennt, der dürfte verstehen, dass ich sehr gespannt war, wie sich die Romane des Autors im Hause Heyne machen - und ich wurde nicht
enttäuscht.

Überraschenderweise fand ich "Das Ende" zwar sehr spannend, aber nur minimal blutrünstig, dabei hatte ich mich auf Grund des Klappentextes eher auf einen Splasher eingestellt. Auch wenn die Charaktere keinerlei Tiefe zeigen, fand ich sie doch genau deswegen so interessant, denn nichtsdestotrotz riss mich die Story ziemlich in ihren Bann und entwickelte sich zum wahren Pageturner. Ein bisschen nackte Haut und ein paar sexuell angehauchte Szenen gehören ebenso dazu, wie ein wenig Blut, doch insgesamt hält sich der Autor hiermit eher zurück. Auch wenn das Finale eigentlich nur wenig überraschend war, konnte es mich gut unterhalten und dies wird definitiv nicht der letzte Laymon sein, zu dem ich gegriffen habe.

-> Schreibstil:
Einfach, leichtgängig, gut zu lesen.

-> Gesamt:
Spannende Unterhaltung, die ich an einem verregneten Herbsttag fast in einem Rutsch durchgelesen habe... mehr davon!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 04.10.2018
Schmerzmacher / Clara Vidalis Bd.6
Etzold, Veit

Schmerzmacher / Clara Vidalis Bd.6


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Der Roman beginnt direkt mit einem mehr oder weniger kryptischen Text des "Namenlosen", der nicht nur von Missetaten spricht, sondern auch davon, wie er neben den Trauernden am jeweiligen Grab stand. Allein dieser Abschnitt bringt den Leser zum nachdenken, auch wenn man den ersten Roman der Clara Vidalis Reihe ("Final Cut") noch nicht kennt.

Wer sich überlegt, den "Schmerzmacher" zu lesen, sollte aber evtl. doch vorher zu "Final Cut" greifen, da sich ziemlich viel Inhalt um ebendiesen Namenlosen dreht, außerdem um einen gewissen Ingo M., der damals die Schwester von Clara Vidalis grausam ermordete. Auch wenn ich dieses Buch bisher nicht kenne, konnte ich mich zwar sehr gut auf die Story von "Schmerzmacher" einlassen und auf Grund der eingestreuten Erklärungen auch allem folgen, dennoch hätte ich mir gewünscht, "Final Cut" vorher gelesen zu haben.
Der Plot ist ebenso schlüssig wie spannend und auf die Auflösung wäre ich so ehrlich gesagt nicht gekommen, auch wenn der ein oder andere Hinweis, im Nachhinein betrachtet, schon darauf hätte schließen lassen können. Auch wenn ich mir mit politisch angehauchten Romanen normalerweise etwas schwer tue, ging mir der "Schmerzmacher" erstaunlich gut von der Hand, denn auch wenn der Plot mehr oder weniger auf politischen Ereignissen beruht (bzw. die Ermittler im Zuge ihrer Tätigkeit damit in Kontakt geraten), fand ich es äußerst interessant.
Die Charaktere sind gewohnt überzeugend und obwohl man von meinem Lieblingscharakter des Vorgängerbandes ("Tränenbringer") Winterfeld nicht ganz so viel mitbekommt, so wird dies durch Dr. Martin alias MacDeath mehr als wieder gutgemacht. MacDeath macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist nicht nur Leiter der operativen Fallanalyse des LKA, sondern auch bekennender Shakespeare Fan - insbesondere von MacBeth, woher eben auch sein Spitzname stammt. Darüber hinaus ist er nicht nur literarisch sehr bewandert, sondern grundsätzlich ein sehr helles Köpfchen - mit seiner sympathischen Art schafft er es definitiv auf meinem persönlichen Podest direkt neben Winterfeld zu stehen! Fantastisch fand ich in diesem Band auch den Charakter Alfons de Groot, der mich mit seiner morbiden und etwas schrulligen Art total begeisterte!
Protagonistin Clara Vidalis muss in diesem Band der Reihe vieles erleiden und ihre Emotionen sind greifbar - auch wenn sie sich aus beruflichen Gründen oft zusammenreißt, wo andere schon längt ausgeflippt wären. Auch den Leser lassen die Emotionen nicht kalt und man fiebert regelrecht mit, schwitzt, bangt und hofft auf ein positives Ende.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist gut verständlich und besonders die kursiven Passagen, die aus der Sicht des vermeintlichen Täters geschrieben wurden, sorgen für eine Menge neuen Schwung!

-> Gesamt:
Wer gute Thriller mag und sich nicht vom politischen Hintergrund abschrecken lässt, dem wird "Schmerzmacher" auf jeden Fall zusagen. Der Plot ist ebenso schlüssig wie spannend und die Charaktere überzeugen sowieso auf ganzer Linie!
Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 01.10.2018
Das Lymphödem und verwandte Krankheiten
Földi, Ethel;Földi, Michael

Das Lymphödem und verwandte Krankheiten


ausgezeichnet

-> Gesamtfazit:
Die Diagnose "Lymphödem" bereitet den meisten Betroffenen keine große Freude, denn plötzlich sieht man sich nicht nur mit einer chronischen Erkrankung konfrontiert, sondern auch mit vielen anderen Dingen, mit denen man sich nun beschäftigen muss: spezieller Hautpflege, Kompression, Lymphdrainage... und das schlimmste an der Sache ist wohl, dass die Ärzte in aller Regel nur wenig aufklären. Warum? Weil sie schlicht und ergreifend nur wenig Ahnung von der Thematik haben. Genau das wird auch in der Einleitung dieses Büchleins thematisiert - was ich sehr gut fand - und bei so mancher Passage konnte ich nur zustimmend nicken.
Doch gerade weil die Ärzteschaft so wenig aufklärt und den Patienten in dieser Situation ziemlich alleine zurücklässt, bin ich umso glücklicher darüber, dass es dieses Buch gibt. "Das Lymphödem und verwandte Krankheiten" klärt nicht nur über die "Normalfunktion" des Lymphsystems auf, sondern thematisiert auch die Entstehung des Lymphödems und das auf eine knackige und gut verständliche Art und Weise.

Auch die Stadien des Lymphödems werden kurz, aber völlig ausreichend erklärt und besonders Stadium 3 auch mit einigen Bildern versehen. Für mich als "Neuerkrankte" sind besonders die Bilder des Stadium 3, sowie die Erklärungen sehr wertvoll gewesen, denn ich muss zugeben, dass ich mir am Anfang ziemlich schwer tat, wenn es um das Tragen der Kompression ging. Auch wenn ich dies regelmäßig tat, tat ich es nur schweren Herzens, was wohl jeder versteht, der bereits einmal Kompressionsbestrumpfung in den Händen hielt. Die Bilder und Beschreibungen halfen jedoch sehr dabei, mir vor Augen zu führen, wie sich das Ganze entwickeln KÖNNTE, wenn ich mich einer regelmäßigen Behandlung verweigern würde - und genau das finde ich ganz wichtig.
Die Tipps zur Vorbeugung sind vor allem dann wertvoll, wenn man "gefährdet" ist, was ein Lymphödem angeht (nach Brustkrebsoperationen, etc.), aber auch auf jeden Fall sinnvoll, wenn man bereits an einem Lymphödem leidet. Besonders im Hinblick auf Kleidung und Sportarten ist jeder Tipp hilfreich!

Mindestens genauso wertvoll fand ich die expliziten Tipps zur Hautreinigung und -pflege, da hier nicht nur erwähnt wird, dass man auf alle Fälle den pH-Wert beachten sollte, sondern auch welche Inhaltsstoffe empfehlenswert - und welche ein absolutes No-Go sind! Die Hinweise bzgl. der Kompressionsbestrumpfung (Tragedauer, An- und Ausziehen, Pflege, wann sind neue nötig?) finde ich nicht nur sehr wichtig, sondern auch sehr hilfreich - besonders wenn man, wie ich, nicht das Glück hatte, an einen sehr auskunftsfreudigen Arzt zu geraten.
Die Anleitung zur Selbsthandlung fand ich, trotz des Hinweises, dass diese nur nach Anleitung eines erfahrenen Therapeuten, sowie der Erstanwendung durch ebendiesen durchgeführt werden soll, eher schwierig. Gerade weil als Physiotherapeutin bereits die ein oder andere Erfahrung im Bereich der manuellen Lymphdrainage gemacht habe, fällt es mir äußerst schwer zu beurteilen, ob der Laie mit Hilfe dieser Bilder tatsächlich dazu in der Lage ist, eigenständig eine Selbstbehandlung inkl. bandagieren durchzuführen - dies würde ich immer vom jeweiligen Patienten abhängig machen.
Die entstaubenden Übungen hingegen fand ich richtig super und kann sie von meiner Sicht aus nur empfehlen!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2018
Mondlichtkrieger
Reed, Ava

Mondlichtkrieger


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Wissenswert: Ava Reed selbst erzählte mir, dass der erste Band "Mondprinzessin" eigentlich als Einzelband geplant war, auf vielerlei Wunsch der Leser jedoch eine Fortsetzung entstand - "Mondlichtkrieger".

Viele Leser bemängelten das Ende von "Mondprinzessin" und klagten über zu viele offene Fragen, woraufhin Ava sich zu einem zweiten Band entschied. Auch wenn ich sowohl den ersten, als auch den zweiten Band unglaublich toll fand, so muss ich doch zugeben, dass ich nach Ende von Band 1 nicht zwangsweise eine Fortsetzung gebraucht hätte. Dies liegt nicht daran, dass mir das erste Buch nicht gefallen hätte - das auf keinen Fall - sondern vielmehr daran, dass man sich mit manchen Dingen nun einmal abfinden muss.

Nach erfolgter Lektüre von "Mondlichtkrieger" bin ich aber auf alle Fälle froh, dass es eine Fortsetzung gegeben hat, denn die Geschichte um Lynn und Juri wird dadurch einfach perfekt abgerundet.

Nach dem tragischen Ende von "Mondprinzessin" befinden wir uns nun bei Juri, den die Alpträume plagen - und der verzweifelt einen Weg sucht, um die Geschehnisse zu rächen. Wir begleiten ihn auf seiner Suche nach Malik und durchleben jede seiner Gefühlsregungen: Trauer, Wut, Rache, Hoffnungslosigkeit - und das lässt den Leser alles andere alt kalt. Juris Reise, sein Rachefeldzug, ist etwas persönliches und das spüren wir auf jeder Seite... jede Seite ist gefüllt von so vielen Emotionen, dass einem als Leser der Kopf schwirrt und man nur noch hofft, dass Juri ans Ziel seiner Reise kommt und endlich das bekommt, wonach er sich so sehr sehnt: Rache.

"Mondlichtkrieger" ist ein hochemotionales Werk, das mich so sehr berührt hat, dass ich es kaum zur Seite legen wollte. Ich habe mich mindestens so sehr nach der Erfüllung dieser Sehnsucht verzehrt, wie Juri und das ist einer der Gründe, wieso ich dieses Werk so fantastisch finde. Die Emotionen kommen nicht nur beim Leser an, sondern werden so vermittelt, dass man sie selbst spürt. Die Charaktere sind tiefgründig und es fühlt sich fast an, als ob man ihnen seit Jahren ein guter Freund wäre; besonders das Wiedersehen mit Gardo hat mir sehr gut gefallen!

Das Ende ist nun genau das, was es sein soll: Ein Ende, das glücklich und zufrieden zurücklässt und einem das Gefühl gibt, dass die Geschichte von Juri und Lynn nun erzählt ist.

-> Schreibstil:
Ava Reed ist eine Autorin, die sehr bildhaft, gut verständlich und fesselnd zu Schreiben weiß, sodass man ihre Bücher kaum noch aus der Hand legen kann.

-> Gesamt:
Mein Fazit muss ich wohl direkt an die Autorin formulieren, da sie mich bei unserem Lesefestival darum bat, ihr doch zu schreiben, wenn ich die Bücher beendet habe: Liebe Ava, Du hast mit diesen beiden Büchern ein eigenes kleines Universum geschaffen, dass mich als Leserin nicht nur in den Bann gezogen, sondern auch nicht mehr losgelassen hat. Du hast Charaktere geschaffen, die mich begleitet haben und an die ich gerne zurückdenke - und deren Geschichte wieder und wieder gelesen und erzählt werden muss. Vielen vielen Dank für diesen kleinen (oder großen!) Goldschatz, vielen Dank, dass Juri und Lynn das sind, was sie sind.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2018
Save Us / Maxton Hall Bd.3
Kasten, Mona

Save Us / Maxton Hall Bd.3


ausgezeichnet

> Story + Charaktere:
Was habe ich gebangt, gelitten und gehofft... auch der letzte Teil der Maxton-Hall Trilogie konnte mich fesseln, begeistern und mitreißen, was nicht nur an der absolut fantastischen Geschichte lag. Auch wenn die Story an sich eigentlich nichts außergewöhnliches ist, gefiel sie mir doch wirklich gut und konnte mich lange Zeit unterhalten. Durch viele dramatische Momente flossen die Seiten nur so vor sich hin und bevor man sich vom einen Schreck erholt hatte, war schon der nächste im Anmarsch.

Besonders gut gefallen hat mir diesmal, dass so viele verschiedene Charaktere zu Wort kamen, unter anderem auch Lydia und Alastair - so konnte man Einblick in die verschiedensten Gedankenwelten erhaschen und sich ein bisschen mehr in die Charaktere hineinversetzen. Dies wurde allerdings auch vielfach kritisiert, da Ruby und James so nicht mehr die "Hauptrolle" spielten. Ich für meinen Teil fand das aber gar nicht so schlimm, immerhin war ihre Geschichte dann irgendwann auch "erzählt" und die übrigen Protagonisten waren, für mich, viel interessanter. Auch die Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählperspektiven waren für mich kein Problem, sondern förderten das Lesevergnügen.

Da wir uns nun am Ende der Maxton-Hall Trilogie befinden, bleibt noch die Frage: war ich zufrieden mit dem Ende? Das kann ich nur mit einem ganz klaren "Ja" beantworten. Das Ende war, zumindest für mich, mehr als zufriedenstellend und ich konnte der Reihe nun mit gutem Gewissen den Rücken kehren. Auch wenn es noch die ein oder andere offene Frage gibt, so bin ich der Meinung, dass wir uns als Leser ruhig unserer Fantasie bedienen können - denn nicht alles muss immer bis ins Detail geklärt werden.

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist gewohnt leichtgängig und flüssig lesbar.

-> Gesamt:
Mir persönlich gefiel "Save us" richtig gut, auch wenn Ruby und James dieses Mal nicht ganz so im Fokus der Erzählungen lagen, wie es in den Vorgängerbänden der Fall war. Doch auch die übrigen Protagonisten konnten mich sowohl fesseln, als auch begeistern, weswegen mich dieser abschließende Band der Reihe vollkommen überzeugen konnte.

Wertung: 5 von 5 Sterne!