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Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 478 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2019
Das Prinzip des Terrors
Saada, Tass

Das Prinzip des Terrors


sehr gut

Der Autor dieses Buchs, Tass Saada, wurde 1951 im Gazastreifen geboren. Er wuchs in Saudi-Arabien und in Katar auf, wo sein Vater arbeitete. Als Jugendlicher schloss er sich Arafat an und wurde Scharfschütze. Viel später, als er in Amerika lebte, kam er zum Glauben an Jesus Christus. Wegen dieser Entscheidung brach seine Herkunftsfamilie den Kontakt zu ihm ab.

Als Araber, der 2001 bei den Terroranschlägen in Amerika lebte, spürte er die Ablehnung des Westens. In den letzten Jahren nehmen Terroranschläge aus religiösen Gründen weiter zu. In diesem Buch fragt Tass Saada warum Menschen den Terror wählen, wie versucht wird den Terror aufzuhalten, um schließlich eine neue Lösung auf das Problem des Terrors aufzuzeigen.

Der erste Teil des Buchs erklärt dem Leser, warum viele Menschen als letzten Ausweg nur den Terror sehen. Der Leser versteht anschließend das muslimische Denken besser, und erkennt, dass sehr viele Muslime den islamischen Extremismus ablehnen.

In einem zweiten Teil untersucht Saada Lösungen unserer heutigen Zeit. Angst und Sorge, eine Entgegnung mit Gewalt, und eine Aufteilung von Israel und Palästina gehören zu den Wegen, die heute eingeschlagen werden. Saada zeigt, warum diese Lösungen zum Scheitern verurteilt sind.

Im dritten Teil schlägt Tass Saada einen anderen Weg vor. Ausgehend von den beiden Brüdern, Isaak und Ismael, zeigt er, dass Gott sich auch um Ismael kümmert und ihn segnet. Der Weg dem Terror Einhalt zu gebieten liegt in der liebevollen Annahme des Anderen. Auch wenn der Leser selbst keinen Terroristen kennt, können seine liebevolle Taten Auswirkungen haben, die schließlich das Zentrum des Terrorismus erreichen. Und das ist gerade heute besonders einfach, da so viele arabische Flüchtlinge zu Nachbarn geworden sind.

Im vierten Teil stellt der Autor einige Projekte vor, in denen diese Werte gelebt werden. In Israel und Palästina wurden Kindergärten gegründet, in denen Kinder aus verfeindeten Völkern miteinander spielen und lernen. Das berührt auch die Eltern, und die ganze Umgebung erkennt, dass „die Anderen“ wertvolle Menschen sind. Durch Projekte wie diese wachsen Menschen auf, die lieben, und nicht kämpfen.

Dieses Buch ist sehr hilfreich, um Moslems besser zu verstehen. Es spornt an sie zu lieben, und ihnen so Jesus näherzubringen. Titel und Untertitel sind ein bisschen irreführend, da es in diesem Buch weniger um Terror geht, sondern vielmehr um ein friedliches Miteinander. Tass Saada verweist oft auf sein erstes Buch, in dem er näher erklärt, wie er als Terrorist gelebt hat und schließlich Jesus kennengelernt hat. Schöner wäre es, wenn dieses Buch für sich stehen würde.

Sehr schön sind die vielen praktischen Beispiele, die das Gesagte veranschaulichen. Der Weg des Friedens nimmt viel Raum ein in diesem Buch, was gut ist. Die vorgestellten Gedanken öffnen Augen für Muslime in unserer Umgebung, und zeigen ganz konkret wie eine Beziehung aufgebaut werden kann.


Fazit: Ein hilfreiches Buch, um den Islam und Moslems besser zu verstehen. Ein Buch, das herausfordert Muslime zu lieben und so den Terror zu bekämpfen. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 21.06.2019
Stadtnomaden
Horsten, Christina;Zeltner, Felix

Stadtnomaden


gut

Felix und Christina leben mit ihrer kleinen Tochter in New York. Sie ist Korrespondentin, er Journalist. Wegen der schwierigen Wohnsituation in dieser großen Stadt, möchte die sympathische, junge Familie ein waghalsiges Projekt auszuprobieren. Sie wollen ein Jahr lang jeden Monat innerhalb der Stadt umziehen, und so zwölf verschiedene Wohngebiete kennenlernen.

In New York trifft sich die ganze Welt. So gibt es Viertel, in denen kaum englisch gesprochen wird. In einigen Gegenden wohnen vor allem Afroamerikaner, in anderen Italiener oder Chinesen. In jeden Viertel bemüht sich das Autorenpaar darum viele Menschen kennenzulernen, die schon lange dort leben. Dadurch bekommen sie einen seltenen Einblick in Wesen und Entwicklung des Gebiets.

Ein viel erwähntes Stichwort in diesem Buch ist „Gentrifizierung“. Das bedeutet, dass ein Gebiet durch Bauten und Erneuerungen aufgewertet wird. In der Folge steigen die Preise, sodass langjährige Bewohner das Viertel verlassen müssen, da sie sich die hohen Preise nicht leisten können. Auf Dauer wird dadurch das Wesen eines Gebiets verändert. Normalverdiener gehen, und wohlhabende Bewohner kommen.

In New York sind die Mietpreise unglaublich hoch. Für eine kleine, heruntergekommene Wohnung zahlt der Mieter mehrere Tausend Dollar im Monat.

In diesem Jahr versucht das Autorenpaar seinen Besitz immer weiter zu reduzieren, damit die vielen Umzüge nicht so stressig sind. Sie merken wie viel leichter das Leben mit wenigen Besitztümern ist. Dabei können sie aber in der Regel eingerichtete Wohnungen beziehen. Wegen den teuren Mietpreisen vermieten viele Menschen ihren Wohnraum, wenn sie längere Zeit verreisen.

Christina und Felix lernen in diesem Jahr viel über diese besondere Stadt. Sie erleben Stadteile mit einem ruhigen Charakter, und andere in denen ständig etwas los ist. Sie müssen viel pendeln, um ihre Arbeitsplätze und den Kindergarten ihrer Tochter aus den verschiedenen Ecken der Stadt zu erreichen. In manchen Monaten ist es sehr schwer eine Wohnung zu finden, in anderen fallen ihnen gute Angebote in den Schoß. Sie werden betrogen, aber sie schließen auch viele gute Freundschaften.

Jedes Kapitel beschreibt das Wohnen ein einer bestimmten Gegend und beginnt mit einer passenden Skizze, der Anschrift, und einem Hinweis darauf, ob Felix oder Christina erzählt. Einige Bilder sind im Text eingestreut.

In diesem Buch erfährt der Leser einiges über bekannte und skurrile Bewohner New Yorks, und am Rande über manche Sehenswürdigkeiten oder gute Kaffeehäuser. Überhaupt werden in dieser Stadt viele Speisen und Getränke von außerhalb geholt, ob Kaffee oder internationale Spezialitäten. Die meisten Menschen haben nur eine Miniküche und keine Waschmaschine.

Es ist interessant über die ganz andere Lebensweise der New Yorker zu lesen. Der Schwerpunkt des Buchs liegt aber, wie der Untertitel vermuten lässt, auf das Erleben von Christina und Felix bei den wechselnden Wohnungen. Obwohl der Schreibstil gut ist, wirken die vielen Anekdoten nach einer Weile belanglos. Es gibt einen kurzen Einblick in mehrere Lebensgeschichten, aber der Leser nimmt zu wenig am Leben dieser vielen Menschen teil, um sich wirklich für sie zu interessieren.

In dem beschriebenen Jahr wird auch Trump als Präsident gewählt. Der Einblick in das Erleben der Wahlnacht ist zwar interessant, aber die politischen Diskussionen und die vielen Hinweise auf die Enttäuschung über das Wahlergebnis nimmt in diesem Buch über New York zu großen Raum ein.


Fazit: Empfehlenswert für alle, die mehr über New York und ihre Bewohner wissen wollen. Interessant ist dieses Buch vor allem für Menschen, die sich für die Idee des häufigen Umziehens einer Kleinfamilie und das Erleben der amerikanischen Kultur interessieren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2019
Perfekt für dich
Schreiber, Chantal

Perfekt für dich


sehr gut

Die fast vierzehnjährige Kim hat es nicht leicht. Sie soll die Sommerferien damit verbringen Mathe zu pauken. Klar, ein bisschen ist sie selbst an ihren schlechten Noten schuld. Sie hat alles drangesetzt um den gutaussehende Danny als Nachhilfelehrer zu bekommen. Ein Mathe-Genie und ein paar Jahre älter, da hätte sich aus der Nachhilfe mit Danny auch mehr entwickeln können.

Stattdessen soll sie mit der langweilige Mila lernen, während ihre Eltern auf einer Kreuzfahrt sind. Zum Glück gibt es nicht nur die Mathe-Stunden, sondern auch ein Fußball-Camp, in dem täglich gemeinsam trainiert wird. Mit dabei ist der süß Lego, der leidenschaftlich gerne Lego-Modelle baut. Er scheint an Kim interessiert zu sein, aber ihre Träume drehen sich alle um Danny.

Unterhaltsam und spannend geschrieben, zeigt dieses Buch das typische Gefühlschaos der Teenie-Jahre. Kim trifft einige sehr schlechte Entscheidungen und enttäuscht ausgerechnet diejenigen, die ihr nahestehen. Zum Glück ist sie trotz allem umgeben von Menschen, die sie unterstützen und ihr Rat geben. Trotz ihrem Versagen, geben sie ihr eine neue Chance. In diesem Sommer lernt Kim einiges, und zwar nicht nur Mathe.

Im Großen und Ganzen sehr gut geschrieben, sind einige Passagen jedoch merkwürdig. So scheinen Kim und ihre Großmutter daran zu glauben, dass das Universum ihre Geschicke lenkt, dass ein Stein verliebte Gefühle erwecken kann, oder dass Träume die Zukunft vorhersagen. Komisch, dass solche Ansichten den Glauben an einen Schöpfergott verdrängen. Diese Vorstellungen wirken auf jeden Fall unlogisch, und es ist fraglich was sie in einer Geschichte wie dieser, die ansonsten einiges an Lebensweisheit vermittelt, zu suchen haben.

Abgesehen davon, ist diese Geschichte lesenswert. Der Leser wird Kim und ihre Familie und Freunde schnell ins Herz schließen und bei ihren schlechten Entscheidungen mitbangen. Junge Leser können einiges über das Erwachsenwerden lernen.

Fazit: Liebenswerte Charaktere, eine spannende Geschichte, und ein junges Mädchen, das den Mut hat zu ihren Fehlern zu stehen und daraus zu lernen. Abgesehen von einigen esoterischen Randgedanken, ein empfehlenswertes Teenie-Buch.

Bewertung vom 04.06.2019
Paradise Valley: Das Verhängnis
Meier, Carlo;ZoomCrew

Paradise Valley: Das Verhängnis


ausgezeichnet

Fünf junge Menschen reisen quer durch Kalifornien. Die 16jährige Lena und ihre Schwester, die 14jährige Toyah, hoffen ihre Mutter zu finden, die seit zwölf Jahren spurlos verschwunden ist. Das Amulett, das Lena an ihrem Geburtstag ausgehändigt wurde, zeigt das Familienwappen ihrer Vorfahren. Das Land dieser Familie liegt in einem Indianer Reservats.

Drei Freunde begleiten die Geschwister in einem klapprigen, alten Auto. Pannen sorgen für Aufregung und einen unerwarteten Übernachtungs-Stopp. Für zwei der Freunde ist gelebte Nächstenliebe selbstverständlich. Auf dem Weg begegnen sie einem Menschen in Not, dem sie gerne helfen.

Ihre Unbeschwertheit lässt nach, als sie merken, dass ihnen jemand auf der Spur ist. Das begehrte Amulett verbirgt wohl ein weiteres Geheimnis.

Lena und Toyah finden nicht nur ihre Mutter, sondern auch andere Verwandte. Ihr Roadtrip führt schließlich in das geheimnisvolle „Paradise Valley“. So schwer es auch ist hineinzukommen, es scheint ganz aussichtslos aus dieser Festung wieder herauszukommen. Eine erste Begegnung mit ihrer Mutter verläuft ganz anders als erwartet. Die fünf jungen Leute spüren, in diesem Tal gibt es noch so manches gefährliche Geheimnis.

Dieser zweite Band der „Paradise Valley“ Trilogie ist noch spannender als der erste. Die Hauptfiguren nehmen Gestalt an; der Leser lernt sie auf dieser Reise besser kennen. Die Freundschaft und gegenseitige Unterstützung ist beispielhaft. Die zarte Romanze des ersten Bands wird langsam weitergeführt. Kurze Schnappschüsse in Lenas Gefühlswelt geben Einblick in ihre Ängste und Hoffnungen. Manche Szenen wirken durch die knappe Sprache wie Filmausschnitte. Diese Schreibweise passt zur Zielgruppe der jugendlichen Leser.

Fazit: Die spannende Fortsetzung der ersten „Paradise Valley“ Geschichte, begleitet fünf sympathische Jugendliche auf eine gefährliche Reise. Sehr zu empfehlen für junge Leser!

Bewertung vom 04.06.2019
Paradise Valley 1
Meier, Carlo;ZoomCrew

Paradise Valley 1


sehr gut

Lena bekommt an ihrem 16. Geburtstag einen mysteriösen Brief. Sie soll etwas bei einem Anwalt abholen, das vor zwölf Jahren von ihrer Mutter für sie hinterlegt wurde. Seit sie vier war hat sie auch keinen Kontakt zu ihrer Mutter gehabt. Das Geheimnis um das Verschwinden ihrer Mutter wurde nie gelöst. Ihr Vater weiß sicher einiges, aber er spricht nicht darüber.

Die Sendung enthält eine Videokassette und ein Amulett. Schon bald wird ihr das Amulett jedoch entrissen. Welches Geheimnis verbirgt es? Und kann Lena es zurückbekommen?

Ein neuer Freund hat das passende Gerät, um das Video abzuspielen. In dem kurzen Clip bekommt Lena erste Hinweise zum Aufenthaltsort ihrer Mutter. Nun möchten sie und ihre jüngere Schwester auf jeden Fall die Mutter finden. Zum Glück haben sie gute Freunde an ihrer Seite.

Die ganze Handlung spielt sich an einem einzigen Wochenende ab. Die kurzen Abschnitte werden mit Tag- und Datumsangabe eingeleitet. Das Buch spielt in Kalifornien, was aber erst am Ende des Buchs deutlich wird.

Dieses Buch ist schnell gelesen. Die Sätze sind kurz und wirken oft wie Szenen aus einem Film. Der Nachteil ist, dass die Charaktere dadurch ein wenig vage bleiben; der Leser lernt sie auf diesen Seiten nicht so gut kennen.

Lenas neue Freunde gehören einer kirchlichen Jugendgruppe an. Für Lena ist diese Welt fremd, aber sie ist beeindruckt von ihrer liebevollen und vertrauenswürdigen Art. Diese Freunde bilden eine Filmcrew, und mit ihrem Hobby haben sie genau die richtigen Fertigkeiten, um Lena zu helfen.

Der Autor, Carlo Meier, schreibt gerne gemeinsam mit Jugendlichen, so auch bei diesem Buch. Dadurch wird die jugendliche Welt gut eingefangen. Einige aktuelle Themen werden angesprochen, beispielsweise Elektrosensibilität, der Missbrauch von verschickten Bildern im Netz oder die Verschwendung von Lebensmitteln.

Fazit: Im schnellen Tempo beginnt mit diesem ersten Buch einer Trilogie die Suche Lenas nach ihrer Mutter. Mit einer jugendlichen, knappen Schreibweise, ist es spannend und unterhaltsam, und vermittelt wichtige Werte.

Bewertung vom 30.05.2019
Lebendig!
Herbst, Michael

Lebendig!


sehr gut

Der Theologe, Michael Herbst, zeigt in diesem Buch wie der christliche Glaube lebendig und mündig werden kann. Er richtet sich gegen einen Glauben, der nur Formsache oder Gewohnheit ist, denn Nachfolge bedeutet so viel mehr. So geht er auf verschiedene Lebensbereiche ein, und zeigt wie Christsein im Alltag konkret aussieht.

Sein Glaubensweg begann im CVJM. Auf seinem weiteren Weg prägten ihn Gedanken von Dietrich Bonhoeffer. Inzwischen ist er Professor der Theologie an der Universität Greifswald und engagiert sich bei „GreifBar“, einem neuen Gottesdienst, ganz nach den Wünschen der Bewohner ihrer Heimatstadt.

Das Buch hat sechs Teile. Im ersten Teil geht es um die Grundlage des Glaubens, Gnade. Zuerst geht Gott auf den Menschen zu. So beginnt das Christsein. Der zweite Teil beschreibt die Veränderung, wenn Gott ins Leben einzieht. Im dritten Teil werden verschiedene Bereiche beschrieben, in denen lebendiges, mündiges Christsein im Alltag praktiziert werden kann. Dazu gehört das Gebet, das Hören auf Gott und die Gemeinschaft mit anderen Christen. Im nächsten Teil wird es noch konkreter. Michael Herbst geht der Frage nach, wie Glaube im Alltag gelebt wird. Wichtige Bereiche des Lebens werden angesprochen, wie Sexualität, Beruf, Zeit und Geld. Danach wendet er sich Problemfeldern zu, z.B. unerhörte Gebete, Enttäuschungen oder unsere Schwächen. Im sechsten Teil geht es schließlich um Sendung. Wie und warum gebe ich das weiter, was mir wichtig geworden ist?

Die Überlegungen des Autors sind von einigen bekannten Predigern und Theologen geprägt. Immer wieder wird verwiesen auf Predigten und Büchern von beispielsweise Timothy Keller, Bill Hybels oder John Ortberg. Der Schreibstil ist lebendig, teilweise auch humorvoll. Viele Beispiele sind der Welt des Fußballs entnommen, einer besonderen Leidenschaft des Autors.

Neben Erklärungen, die sich eher an Neulinge im Glauben richten, wird auch der langjährige Christ herausgefordert. So überlegt der Autor mit welcher Motivation wir in den Gottesdienst gehen – um gut unterhalten zu werden, oder um Jesus zu ehren? Immer wieder wird deutlich, Glaube muss wachsen, sonst stimmt etwas nicht.

„Man kann manchmal ‚bei Kirchens‘ den Eindruck haben, dass alle zufrieden sind, solange die Leute da sind und nicht weglaufen. Kirche hat dann etwas unermüdlich Bestätigendes an sich: ‚Es ist okay, wie du bist. Und es ist auch okay, wenn du so bleibst, wie du bist.“ Ich sehe das nicht so. Ich glaube: Es ist völlig normal zu wachsen. Gesundes Leben wächst.“

Fazit: Eine gute Erklärung über die Grundlagen eines Glaubens, der im Alltag Spuren hinterlässt. Der Autor zeigt an konkreten Beispielen wie lebendiges und mündiges Christsein aussieht. Zu empfehlen für alle, die mehr über gelebte Nachfolge wissen wollen.

Bewertung vom 26.05.2019
Die Bibel. Übersetzung für Kinder. Einsteigerbibel

Die Bibel. Übersetzung für Kinder. Einsteigerbibel


ausgezeichnet

Kinder lieben die spannenden Geschichten der Bibel. Es gibt bereits viele verschiedene Kinderbibeln für alle Altersgruppen. Das Besondere an dieser Bibel ist, dass sie eine kindgerechte Übersetzung ist. Anders als in Kinderbibeln, werden die Erzählungen aus unterschiedlichen biblischen Büchern nicht zusammengefasst und ausgeschmückt. Die einzelnen Texte halten sich nah am Text der Bibel. Auch Kapitel- und Versangaben fehlen nicht.

Nicht nur der Text ist kindgerecht, die ganze Gestaltung ist zeitgemäß und für Kinder sehr ansprechend. Das Cover kann individuell gestaltet werden. Klebepunkte und Gestaltungsvorschläge werden gleich mitgeliefert. Die Klebepunkte lassen sich ablösen, sodass das Cover neu geschmückt werden kann.

Auf den ersten Seiten finden sich kurze Hinweise zum Gebrauch des Buchs. Der Leser erfährt außerdem, dass es 66 biblische Bücher gibt, von denen 21 auszugsweise in dieser Einsteigerbibel enthalten sind. Jedes biblische Buch wird mit einem passenden Symbol gekennzeichnet und kurz zusammengefasst.

Besonders schön ist die Aufteilung der Bücher in Gruppen, wie Geschichtsbücher oder prophetische Bücher. Jede Gruppe von Büchern ist farblich gekennzeichnet, und diese Farbgebung zieht sich durch die ganze Bibel.

Der Text passt zum Wortschatz von älteren Grundschulkindern. Schwierigere Wörter, Bräuche und Begriffe aus der damaligen Zeit werden im Text gekennzeichnet und am Rand erklärt. Der Text wird durch Bilder und Zeichnungen aufgelockert.

Nach etwa zwei Drittel des Buchs beginnt das Neue Testament. Neben den Evangelien und einigen Briefen, sind sogar Texte aus der Offenbarung zu finden.

Die Einsteigerbibel enthält Texte aus diesen biblischen Büchern:
1. Mose/Genesis
2. Mose/Exodus
4. Mose/Numeri
5. Mose/Deuteronomium
Josua
Richter
Rut
1. Samuel
2. Samuel
1. Könige
Psalmen
Jesaja
Daniel
Jona
Matthäus
Lukas
Johannes
Apostelgeschichte
1 Korinther
Philipper
Offenbarung

Ausgewählt wurden die Texte, die am meisten in Kindergottesdienst und Religionsunterricht verwendet werden. So können Kinder im Unterricht den Text selbst entdecken. Zwischen einzelnen Geschichten findet sich eine kurze Zusammenfassung der Texte, die ausgelassen wurden.

Meinung einer 10jährigen: „Es gefällt mir, dass ich das Cover selbst gestalten kann, vor allem, dass ich es immer wieder neu machen kann. Am besten gefallen mir die vielen Bilder. Die Erklärungen sind auch gut, und ich verstehe alle Wörter. Ich lese sehr, sehr gerne diese Bibel! Aber bei meinen Lieblingsgeschichten fehlen manche Einzelheiten.“

Als Beispiel werden die Menschen genannt, bei denen Josef und Maria den zwölfjährigen Jesus suchen – Ausschmückungen einer Hörspielgeschichte, die nicht im biblischen Text enthalten sind. Das zeigt, dass diese Bibel eine gute Zwischenstufe ist, um Kinder an die Bibel der Erwachsenen heranzuführen.

Fazit: Dieses Buch begeistert Alt und Jung! Perfekt für Grundschulkinder, aber auch Erwachsene können viel Neues entdecken und lernen. Gut als besonderes Geschenk geeignet, zum Beispiel für ein Patenkind oder zur Erstkommunion. Sehr zu empfehlen, auch aus religionspädagogischer Sicht!

Bewertung vom 25.05.2019
Tochter Gottes, erhebe dich - das Kleingruppenmaterial / Tochter Gottes Bd.1
Hammond, Inka

Tochter Gottes, erhebe dich - das Kleingruppenmaterial / Tochter Gottes Bd.1


sehr gut

Die Autorin, Inka Hammond, hat das Buch, „Tochter Gottes, erhebe dich“ geschrieben. Dieses Arbeitsheft enthält Material für Gruppenabende, in denen die Themen dieses Buchs besprochen werden. Das ist gut und hilfreich, denn im gemeinsamen Erarbeiten wird das Gelesene vertieft.

In einer kurzen Einführung erhält der Leser einige Hinweise zur Gestaltung der Gruppentreffen. Dabei kann das Material auch in einer Zweierschaft verwendet werden. Die folgenden elf Kapitel orientieren sich immer an einem Kapitel des Buchs. Das Heft schließt mit ermutigenden Worten der Autorin ab.

Jedes Gruppentreffen enthält die gleichen Bausteine. Auch Zeitangaben für die einzelnen Schritte fehlen nicht. Die Einheiten lassen viel Raum für das gemeinsame Gespräch. Neben einigen Gedanken und Bibelversen zum Thema, liegt der Schwerpunkt der Abende auf persönliche Erlebnisberichte und das gegenseitige Segnen. Bei dem Segnen geht es vor allem darum, die anderen Frauen zu ermutigen. Das Erzählen aus dem eigenen Leben schafft Vertrautheit, verbindet, und zeigt, dass andere mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Sehr schön sind die Barcodes, die zu Liedvorschlägen im Internet führen. Mit der entsprechenden App ist das Lied sofort gefunden. Neben einem Bibelvers zum Auswendiglernen, schließen die Einheiten mit Fragen zur persönlichen Bearbeitung ab. So ist jeder Teilnehmerin auf das nächste Treffen vorbereitet.

Die einzelnen Programmpunkte sind:
Lobpreis
Austausch
Einander segnen
Gedanken zum Thema
Biblische Betrachtung
Meditativer Teil
Aufgaben für die Zeit bis zum nächsten Treffen

Fazit: Elemente wie das gegenseitige Segnen oder das „Eintauchen“ (meditativer Teil) sind vielleicht ungewohnt oder werden manchen Lesern unpassend erscheinen. Davon abgesehen ist dieses Arbeitsheft eine wertvolle Hilfe, um gemeinsam mit anderen Frauen aus dem Buch „Tochter Gottes“ zu lernen. Positiv sind die Barcodes, um schnell Inhalte im Internet zu finden, und der Schwerpunkt auf das offene Gespräch. Dabei macht die Autorin den Anfang, indem sie im dazugehörigen Buch offen über ihre schweren Zeiten berichtet. Ein empfehlenswertes Heft für Kleingruppen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2019
Auch getrennte Wege gehen weiter
Mauritz, Kai;Schnepper, Arndt

Auch getrennte Wege gehen weiter


ausgezeichnet

Wie hoffnungsvoll und glücklich beginnen Ehen, und doch kommt es manchmal zur Trennung. Das schmerzt sehr, oft mehr als der Tod eines Partners, wie die Autoren dieses Buchs feststellen. Die beiden Theologen verstehen, wie schrecklich eine Trennung sein kann. Aber es wird besser werden, versichern sie.

In zwölf Kapiteln gehen sie auf verschiedene Phasen und Themen ein, die bei einer Scheidung eine Rolle spielen. Zuerst geht es um die emotionale Bewältigung der Situation, dann um praktische Alltagsfragen, und schließlich um ein Neuausrichten und Weitergehen. Einige Themen, die in den ersten zwölf Kapiteln angesprochen werden, sind Wut und Trauer, Selbstannnahme, gemeinsame Kinder, Vergebung und Neuanfang.

Jedes dieser Kapitel ist ähnlich aufgebaut. Zuerst finden sich kurze Stellungnahmen von Betroffenen zum jeweiligen Thema. In einem Abschnitt über persönliche Zugänge wird das Problem beschrieben und erklärt. Dabei sind die Aussagen der Autoren stets sehr feinfühlig. In einem nächsten Teil geht es um biblische Zugänge. Psalmworte geben beispielsweise Trost, andere Verse betonen wie wichtig Vergebung ist oder unseren Wert in Gottes Augen. Der Schwerpunkt der Kapitel liegt auf dem nächsten Teil, den seelsorgerischen Zugängen. Hier wird das Ausgangsthema in allen Aspekten entfaltet, und der Leser bekommt viele praktische Vorschläge. Die Kapitel schließen mit einigen Übungen und Fragen ab. Mal geht es darum eine Liste zu erstellen oder sich ein Gespräch vorzustellen, andere Übungen beziehen den Körper mit ein.

Das kurze dreizehnte Kapitel geht schließlich auf die Frage ein, was die Bibel zur Scheidung sagt. Obwohl das biblische Bild der Ehe von lebenslanger Treue ausgeht, zeigen die entsprechenden Bibelstellen, dass es auch Gründe für eine Scheidung geben kann. Auch dieser Teil bleibt sachlich und wertet nicht.

Fazit: Ein einfühlsames Buch über das Thema Trennung und Scheidung aus christlicher Sicht. Die vielen persönlichen Erfahrungen geben Betroffenen das Gefühl verstanden zu werden. Der biblische Zugang bringt Trost und Weisheit. Und der seelsorgerische Zugang hilft bei der aktiven Bewältigung dieser schweren Zeit. Sehr zu empfehlen!