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Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1100 Bewertungen
Bewertung vom 08.07.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Ich will die Welt verändern
Helga und Jürgen erhalten das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt: ihr Vater hat sie gefunden. 10 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs haben die beiden endlich wieder so etwas wie eine Familie. Doch das Leben in Köln ist schwierig und vor allem Helga will höher hinaus als ihr Vater für sie vorgesehen hat.
Nach Trümmermädchen ist Findelmädchen der zweite Roman der Autorin, der vom Schicksal der Kriegskinder handelt. Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, wie es mit Helga, Jürgen, Anna und Karl weitergegangen ist.
Ich war sofort wieder in der Handlung gefangen und habe mit Helga und Jürgen mitgefiebert und mitgebangt. Die Autorin bedient die gesamte Palette der Gefühle, ich habe geschwankt zwischen Lachen und Weinen, Freude und Schmerz. Denn was Bernstein hier beschreibt ist teilweise keine leichte Kost. Sie schafft es sehr gut, die damaligen Zustände lebendig werden zu lassen. Frauen, vor allem junge Mädchen, hatten sich immer den Männern unterzuordnen und vor allem die Schilderungen im Waisenhaus haben mich tief berührt.
Aber auch die schönen Seiten, die Entstehung des Rock‘n Roll, der Wiederaufbau der Trümmerstadt und die Leichtigkeit des Seins wenn die jungen Leute unter sich waren, hat Bernstein in meinen Augen sehr gut zu Papier gebracht.
Fazit: ein sehr emotionales Buch, das den Zeitgeist der Fünfziger Jahre perfekt abbildet.

Bewertung vom 08.07.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


sehr gut

Klara ist 93 als sie plötzlich über ihr Leben zu reflektieren beginnt. Sie beginnt, ihre Vergangenheit auf Kassetten aufzunehmen.
Als junge Frau beginnt Klara ihre Arbeit in einem Kindererholungsheim. Dort wird ihr die kleine Tolla anvertraut und Klara nimmt sie als ihre Tochter an. Doch Tollas Anwesenheit gefährdet alle: denn Tolla ist Jüdin. Klara muss eine schwere Entscheidung treffen.
Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die Großmutter der Autorin hat ebenfalls ihr Leben auf Kassetten aufgenommen.
Sehr eindringlich fand ich die Handlung. Eher schwermütig denn locker. Auch das Treffen von Klara und ihrem Mann war nicht wirklich romantisch. Die Charaktere blieben mir ein wenig fremd, vor allem Tolla, die wenig Raum bekam.
Die Handlung ist allerdings sehr schön erzählt und reißt mit. Die damalige Zeit hat die Autorin sehr gut vermittelt und ihre Schreibweise hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch ist der Beginn einer Trilogie und ich bin sehr gespannt, wie Klaras Leben weiterging und ob Tolla eventuell sogar noch lebt und es ein Wiedersehen geben wird.
Fazit: Eine mitreißende Erzählung, allerdings eher etwas distanziert geschrieben.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2022
Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
Katzenbach, John

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan


sehr gut

Was bringt 5 ganz normale Männer dazu, sich einem Mordclub anzuschließen und ihre „Erfolge“ miteinander zu teilen?
Dieser Frage geht Katzenbach in seinem neuen Thriller nach.
Als Cooper zufällig im Darknet auf die 5 Freunde stößt und sie dadurch aufschreckt, beginnt eine Hatz auf Cooper und seine Familie mit dem Ziel, Cooper zu töten. Doch der Mordclub stößt auf Gegenwehr und schwört sich, die Rache auf Coopers komplette Familie auszudehnen. Allerdings ist diese jetzt gewarnt und ergreift Gegenmaßnahmen.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich in meinen Augen ein wenig. Die Einführung aller Charaktere, die geplante Tat und die Ausführung, das brauchte für mich etwas zu lang. Aber wer Katzenbach kennt weiß, dass er seine Handlungen gerne ausschmückt und so hatte ich während des Lesens immer ein ziemlich genaues Bild vor Augen.
In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch dann kaum noch weglegen. Connors Großvater bereitet sich auf den Gegenschlag vor und das fand ich sehr spannend, auch wenn es ein wenig von „Kevin allein zu Hause“ hatte. Der finale Showdown im Haus von Connor und parallel dazu bei Connors Freundin sorgte dann für weitere Spannung.
Sehr beeindruckend war die perfide Planung des Mordes an Connor. Scheinbar hatten die Täter nichts ungeplant gelassen und waren auf alles vorbereitet. Solche Handlungen mag ich sehr gerne, weil ich dann gerne rätsle, wie die Opfer ihren Mördern entgehen könnten.
Ein weiterer Aspekt war die Schilderung der Gemütszustände der Opfer nach dem ersten Angriff. Hier geht Katzenbach sehr schön in die Tiefe und schaut, was so ein Überfall mit den Leidtragenden macht.
Fazit: Der neue Thriller von John Katzenbach unterhält wieder sehr gut und sorgt für Dramatik bis zur letzten Seite.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2022
Inselheimat
Page, Libby

Inselheimat


ausgezeichnet

„Wir bauen die Mauer wieder auf“
Alice und Lorna – zwei grundaus verschiedene Frauen. Lorna hat als Kind die Insel Kip verlassen und viel verbrannte Erde hinter sich gelassen. Alice hat Lornas Bruder geheiratet und fühlt sich auf der Insel wohl. Als Lornas Eltern sterben reist sie zurück auf die Insel – und wird nicht von allen nett aufgenommen.
Ein wunderschönes Buch. Fand ich schon „Im Freibad“ von der Autorin sehr gut, fühlte ich mich auch in ihrer neuen Veröffentlichung gleich richtig gut aufgehoben. Page schreibt aus dem Leben: eine Familiengeschichte, wie sie ständig vorkommt. Aber Page weckt auch Hoffnung: Dass alle Probleme letztendlich lösbar sind.
Die Charaktere mochte ich gleich von Anfang an sehr gerne. Bereits auf der Zugfahrt waren mir Lorna und Ella ans Herz gewachsen. Auch Lorna und Molly mochte ich gleich. Jack konnte ich allerdings zu Anfang nicht verstehen. Er war mir zu nachtragend. Dabei wird erst nach und nach klar, was überhaupt zu Lornas Flucht von der Insel geführt hat. Dies weckt eine gewisse Spannung beim Lesen.
Besonders den Zusammenhalt der Inselbewohner und die Stimmung auf der (fiktiven) Insel Kip hat Page sehr gut eingefangen und zu Papier gebracht. Besonders begeistert haben mich auch einige Aussagen, wie z.B. die zu Anfang zitierte. Einfach ein Wohlfühlbuch.
Fazit: vorhersehbare Handlung? Ja, aber das macht nichts, denn das Dazwischen ist überaus schön und so nett zu lesen, dass der Weg das Ziel ist.

Bewertung vom 28.06.2022
Tief in den Wäldern
Stevens, Chevy

Tief in den Wäldern


ausgezeichnet

Ein Buch, das atemlos macht
Von der ersten bis zur letzten Seite konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Jetzt habe ich es durch und muss erst einmal durchatmen. Denn Stevens hielt mich von Anfang an in Atem und meine Zahnreihe ist jetzt sicher abgerieben.
Kurz zur Story, die von einer wahren Geschichte inspiriert ist.
Hailey wohnt in einem kleinen Ort in Kanadas Wäldern. Als ihr Vater bei einem Unfall stirbt, wird sie von Tante und Onkel aufgenommen. Doch der Onkel schikaniert Hailey wo er nur kann und bald kommt Hailey auf ein dunkles Geheimnis. Ihr bleibt nur die Flucht und das Leben im Wald.
Als auf dem Highway wieder eine tote Frau gefunden wird, beschließt Hailey, der Polizei einen Tipp zu geben, gerät dabei aber selbst in Gefahr.
Die Handlung ist in 3 Teile gegliedert, die – natürlich – immer im spannendsten Moment zu Ende sind. Von der Erzählung von Hailey switcht die Story zu Beth, der Schwester des zuletzt getöteten Mädchens, die den Mörder ihrer Schwester finden will. Beide Teile haben ihren Reiz, wobei der erste schon fast der Höhepunkt der Story ist. Doch wer denkt, es gäbe keine Steigerung mehr, der wird im 3. Teil noch einmal davon überzeugt, dass Stevens ihr Pulver längst noch nicht verschossen hat.
Die Story in den tiefen Wäldern Kanadas anzusiedeln macht den Thriller noch einmal spannender, weil hier so viel passiert.
Fazit: Chevy Stevens ist eine Autorin, die man uneingeschränkt empfehlen und deren Namen man sich für ihre künftigen Bücher merken sollte.

Bewertung vom 28.06.2022
Blinde Furcht / Kate Burkholder Bd.13
Castillo, Linda

Blinde Furcht / Kate Burkholder Bd.13


ausgezeichnet

In einem Motel wird eine Frau erschlagen aufgefunden. Die Spur führt Kate Burkholder wieder in die Amische Gemeinschaft. Doch wer könnte einen Grund gehabt haben, so wütend auf Rachael zu sein? Bald ist ein Verdächtiger gefunden, doch der leugnet.
Bereits der 13. Fall für Kate Burkholder im Umfeld der Amischen Menschen und noch immer faszinierend und rasant.
Castillo führt uns wieder tief in die Kultur der Amish People und wirft auch wieder ein paar Brocken Pennsylvania-Deitsch mit ein, die selbstverständlich gleich mit übersetzt werden. Allerdings versteht man im deutschsprachigen Raum schon sehr viel davon.
Der Fall ist wie immer gut aufgebaut und als ein erster Verdächtiger gefunden ist, dachte ich, das ging aber schnell dieses Mal. Doch Castillo war noch nicht am Ende und so nahm die Handlung noch einmal richtig Fahrt auf und wurde, für mich, überraschend gelöst.
Mit Kate Burkholder ist der Autorin eine sehr sympathische Ermittlerin gelungen, der ich vom ersten Band an folge. Dabei konzentriert sich Castillo immer eher auf den Fall als auf das Privatleben der Ermittlerin, welches sie aber doch locker immer wieder einfließen lässt, so dass man sie mittlerweile fast als Freundin empfindet. Castillos Buch ließ sich wieder sehr gut lesen, ihr Sprachstil ist mitreißend und die Kapitel haben eine gute Länge.
Fazit: ich werde nie müde, Neues von einer meiner Lieblingsermittlerinnen zu lesen und so war auch dieses Buch wieder ein Highlight für mich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2022
Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Gretchens Sohn Tom Monderath auf der Suche nach seinen Wurzeln.



Das Buch schließt beinahe nahtlos an den Vorgängerband „Stay away from Gretchen“ an und ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen mit den Charakteren gefreut. Schnell war ich wieder in der Handlung gefangen. Dieser Band umfasst die Jugendjahre von Tom und in einer zweiten Handlungsebene wie es mit Gretchen und Konrad weiterging.

Beide Ebenen für sich sind beeindruckend, vor allem aber hat mich Gretchens Werdegang fasziniert. Und teilweise schockiert. Denn Abel nimmt kein Blatt vor den Mund und berichtet offen und schonungslos von den Gräueln des 3. Reichs. Dabei kommen Gretchen und ihre Familie noch weitgehend gut weg. Konrad trifft es wesentlich härter.

Dinge, die in der Gegenwart angesprochen werden, greift Abel in dem Strang der Vergangenheit wieder auf. So findet Tom beispielsweise auf dem Friedhof ein Grab seiner Vorfahren. In der Vergangenheit wird deren Geschichte dann geschildert und die hatte es in sich.

Immer tiefer taucht Tom in die Vergangenheit und seine Geschichte ein und als Leser ist man immer nahe dabei. Denn was er von sich und seiner Familie erfährt, ist alles andere als einfach.

Fazit: ein sehr berührendes Buch

4 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


ausgezeichnet

Als die 2-jährige Poppy aus dem Haus ihrer Großeltern verschwindet ist die Verzweiflung groß. Die Kommissarin Emer Murphy nimmt sich des Falls an und stochert in ein Wespennest.

Währenddessen polarisiert in der Online-Welt die Situation. Die einen stehen hinter den Eltern, die anderen empören sich darüber, wie man sein Kind täglich so exponieren könne. Hier spricht die Autorin ein wichtiges Thema an: die Gefahr in die man sich begibt, wenn man sein Privatleben so sehr an die Öffentlichkeit trägt.

Somit gestaltet sich die Ermittlung für Emer sehr schwierig, weil der öffentliche Blog auch einige Stalker und Pädophile auf die Familie aufmerksam gemacht hat. Und auch als Leser wird man weitgehend erst einmal im Dunkeln gelassen und zahlreiche Andeutungen, die erst viel später im Buch aufgelöst werden, sorgen dafür, dass die Spannung und die Neugier auf den Fortgang der Handlung stets hoch bleiben.

Fazit: Obwohl mir die Charaktere in den meisten Fällen nicht so lagen, mochte ich das Buch sehr gerne und freue mich auf weitere Fälle für Kommissarin Emer.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2022
Winterschwestern (eBook, ePUB)
Hannah, Kristin

Winterschwestern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Ninas und Merediths Vater stirbt nimmt er den Mädchen das Versprechen ab, sich um ihre Mutter zu kümmern. Doch das ist nicht einfach: das Verhältnis der Mädchen zur Mutter war von jeher schwierig und so flüchtet Nina sich erst einmal in ihre Arbeit und überlässt Meredith die Pflege. Diese verzweifelt fast daran, bis sie eines Tages einen Rückblick in die Vergangenheit ihrer Mutter erhascht und deren Geheimnis aufzudecken versucht.
Kristin Hannah kann über alles schreiben: sei es eine Geschichte über Freundschaft oder eine über die Familie. Ihre Schilderungen sind jedes Mal so lebensnah, dass man sich fast als Teil der Handlung fühlt.
Dabei haben ihre Figuren auch die nötige Tiefe. Die lieblose Mutter, die – wie man erst später erfährt – gar nicht anders kann. Die Folgen daraus für die Mädchen, die sich selbst schwertun in der Liebe. Und die Töchter von Meredith, die ich besonders gerne mochte.
Bereits von der ersten Seite an fragt man sich, was es denn mit der Mutter auf sich hat, was sie so verbittert macht, dass sie ihre Töchter nicht lieben kann. Kleine Hinweise verdichten sich schließlich zu dem einen, der das Rätsel löst und der hatte es wirklich in sich.
Dieses Buch ist die Neuauflage des bereits 2011 erschienenen „Ein Garten im Winter“.
Fazit: Kristin Hannah überzeugt mich immer wieder.

Bewertung vom 20.06.2022
Todesbrandung / Emma Klar Bd.7
Peters, Katharina

Todesbrandung / Emma Klar Bd.7


sehr gut

Im 7. Fall der „Todes“-Reihe von Katharina Peters bekommt es Emma Klar mit einem sehr schwierigen Fall zu tun.

Eine Journalistin hat Selbstmord begangen, nachdem sie einige brisante Details aus ihrer Vergangenheit ausgedeckt hat. Emma Klar glaubt nicht an einen Selbstmord. Für Mord spricht aber rein gar nichts und so gestalten sich ihre Ermittlungen als schwerer als gedacht und weil irgendjemand nicht will, dass sie weiter in der Sache stochert, gerät sie bald selbst in Gefahr.

Ich war gleich wieder voll in der Handlung gefangen. Bei Peters braucht es meist nicht mehr als eine Seite, bis mich die Story packt. Dadurch, dass man nie weiß, was wirklich geschehen ist, ist man ständig am Rätseln, wie denn nun alles zusammenhängt und ob Jana vielleicht doch selbst Hand an sich gelegt hat. Leider haben die langen, nicht zielführenden Ermittlungen, mit der Zeit auch dazu beigetragen, dass sich das Buch etwas zog. Die Story trat ein wenig auf der Stelle.

Auch das Ende ist wenig befriedigend, deutet aber auf einen 8. Band hin, auf den ich mich schon sehr freue. Denn einiges blieb ungeklärt am Schluss, das möchte ich gern gelöst wissen.

Fazit: Eine sehr sympathische Ermittlerin und ein kniffliger Fall sorgen für ein hohes Lesevergnügen, das durch kleine Längen ein wenig getrübt wird.