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KittysKiste
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2020
Melody of our future
Crown, Emily

Melody of our future


sehr gut

Den ersten Band dieser Dilogie fand ich, nach Einstiegsschwierigkeiten, grandios und auch diesen Band fand ich wieder großartig. Die Geschichte ging genauso packend weiter, wie sie im Vorgängerband endete und hat mich wieder einmal zutiefst berührt.

Auch hier fand ich den flüssigen und emotionalen Schreibstil wieder super und das, obwohl die Erzählstruktur nicht mehr so außergewöhnlich war, wie im ersten Band. Aber das kann sie ja auch nicht überall sein und hier hätte es auch nicht gepasst. Dennoch mochte ich den Wechsel der Erzählperspektiven zwischen Carrie und Evan und dass man einen guten Einblick in beide Gefühlswelten bekommen hat. Allerdings fand ich die Kapitel für einen New Adult Roman ein kleines bisschen zu lang.

Wenn die Handlung in „Songs of our Past“, trotz der traurigen Grundstimmung, noch relativ viel Lebensfreude versprühte, so war diese in diesem Buch kaum noch zu spüren. Dafür war die Geschichte größtenteils einfach nur herzzerreißend, emotional und dramatisch, aber auch tiefgründig und philosophisch angehaucht, ohne jedoch damit zu übertreiben. Viel ist den beiden Protagonisten in den letzten Jahren zugestoßen und nur langsam erfährt man, was tatsächlich geschehen ist, wodurch die Geschichte immer spannend blieb. Die Liebesgeschichte zwischen Carrie und Evan ist nicht heiter Sonnenschein und dennoch spürt man die ganze Zeit diese Gefühle zwischen ihnen und das Prickeln. Vermischt mit den tragischen Themen, die beide zu bewältigen haben, wirkte das alles wieder sehr realistisch und konnte mich von der ersten Seite an packen. Überhaupt fand ich den Umgang mit diesen wirklich schlimmen, aber auch aktuellen Themen sehr sensibel und nachvollziehbar gelöst.

Die Charaktere fand ich ebenfalls wieder super gut geschrieben. Vielleicht handeln sie nicht immer nachvollziehbar, doch wenn man bedenkt, durch welche persönlichen Abgründe sie gegangen sind und noch immer gehen, dann ist das doch wieder irgendwie verständlich. Außerdem wirken sie weiterhin sehr lebendig und menschlich und ich konnte sie recht gut greifen. Vor allem aber werde ich gerade die beiden Protagonisten schon irgendwie vermissen.

Ein großes Manko hat dieser Roman dann aber doch und den will ich noch nicht einmal der Autorin ankreiden, denn es ist einfach eine Sache des Verlags. Normalerweise stört es mich auch nicht, aber bei einem normalen Taschenbuch, welches so viel Geld kostet, kann ich nicht verstehen, warum es so viele Rechtschreibfehler gibt. Das ist für mich dann auch ein No-Go.

Ansonsten ist auch dieser Band der Dilogie wieder großartig und konnte mich absolut in seinen Bann ziehen. Wer allerdings eine Liebesgeschichte voller Friede, Freude, Sonnenschein sucht, der ist hiermit vielleicht nicht ganz so gut bedient. Wer aber eine tiefgründige Geschichte sucht, die berührt und vor allem schwere Themen wie häusliche Gewalt und Depressionen anspricht, muss dieses Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 20.01.2020
Songs of our past (eBook, ePUB)
Crown, Emily

Songs of our past (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich hatte ja schon einiges Gutes von dieser Geschichte gehört, aber das, was ich gelesen habe, hat mich tatsächlich umgehauen. Endlich hat es eine Autorin geschafft, eine klassische New Adult Geschichte in ein vollkommen neues und dazu noch sehr beeindruckendes Gewand zu stecken.

Erzählt wird diese, bis auf Prolog und Epilog, allein aus Carries Sicht. Dabei wechseln sich Gegenwart und Vergangenheit innerhalb der einzelnen Kapitel ab. Warum das so ist liegt daran, dass es zu jedem Song ein Kapitel gibt und gleichzeitig Carries Gefühle in der Gegenwart und die Liebesgeschichte zwischen ihr und Evan in der Vergangenheit gegenübergestellt werden. Abgerundet wird das zusätzlich durch kurze Liedzeilen, die hier und da eingestreut wurden. Eine großartiges Konzept, wie ich finde. Dazu kommt auch noch ein toller, philosophischer und tiefgründiger Schreibstil, der sich trotzdem verständlich und flüssig lesen ließ.

Trotzdem muss ich leider sagen, dass ich nicht sofort in die Handlung hinein gefunden habe. Die ersten paar Seiten lang musste ich mich erst ein bisschen einlesen, doch dann wurde es richtig packend und von Seite zu Seite intensiver und emotionaler. Ab diesem Zeitpunkt, an dem es gefunkt hat, habe ich jede einzelne Zeile nur noch genossen und wollte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Die romantische und zugleich tragische Liebesgeschichte zwischen Carrie und Evan hat mich schlichtweg in ihren Bann gezogen. Dabei hat sie einen recht traurigen und drückenden Unterton, was durch die Liedtexte noch unterstrichen wird. Außerdem weiß man schließlich schon am Anfang des Buches, was geschehen wird und wünscht sich doch irgendwie, dass es nicht so kommen wird. Aber es gibt auch so viele wunderschöne, tiefgründige und teils prickelnde Momente voller Leben, die mich wahnsinnig berührt haben. Zudem fühlte sich die ganze Geschichte sehr real an, nicht übertrieben kitschig und nicht zu klischeehaft, auch wenn es selbst in diesem Roman hier und da ein kleines Klischee gibt. Das Ende dieses ersten Bandes der Dilogie rund um Carrie und Evan hat mir dann so richtig das Herz gebrochen und ich hoffe so sehr, dass in Band zwei alles gut werden wird.

Wie die Handlung, so wirken auch die Charaktere sehr realistisch und lebensnah. Sie sind alle vielschichtig und obwohl sie Fehler machen, die mir manchmal ein Kopfschütteln beschert haben, konnte ich sie doch irgendwie verstehen. Ihre Zweifel und ihre Zerrissenheit gingen mir unendlich nah und ich konnte mich gut in sie hineinfühlen. Dabei war es egal, ob es sich um die Protagonisten handelte oder die Nebencharaktere. Ich fand einfach alle großartig geschrieben.

Dieses Buch hat mir absolut nicht zu viel versprochen. Es hat mich unterhalten und zu tiefst berührt, mein Herz zerrissen und mich irgendwie auch traurig zurückgelassen. Und dennoch versprüht die Geschichte auch ein Stück weit Lebensfreude und auf jeden Fall macht sie neugierig auf den zweiten Band. Für mich ist er ganz nah dran an perfekt und ich hätte ihm gern die volle Punktzahl gegeben, da er mich aber nicht von Anfang an packen konnte, ziehe ich einen Punkt ab.

Bewertung vom 17.01.2020
Das Herz des Ozeans
White, Karen;Williams, Beatriz;Willig, Lauren

Das Herz des Ozeans


sehr gut

Drei Autorinnen schreiben einen Roman über drei Frauen, sie schreiben über Liebe, Familienbande und über ein Schiff, welches im Ersten Weltkrieg ein schreckliches Schicksal ereilte. Diese drei Autorinnen haben mich genau damit absolut überzeugt und ich kann gar nicht sagen, wie toll ich die Geschichte fand, auch wenn sie nicht perfekt war.

Diese wird in zwei Zeitebenen und aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, nämlich aus denen der drei weiblichen Protagonistinnen. Dabei ist der Schreibstil ausgezeichnet, lässt sich gut und schnell lesen. Die Autorinnen haben ihren Stil perfekt aufeinander angepasst, so dass ich gar nicht merkte, dass er von drei verschiedenen Personen geschrieben wurde. Außerdem haben sie damit, dass sich Ich-Erzähler und dritte Person je nach Erzählperspektive abwechseln, geschafft, dass ich trotz der vielen verschiedenen Charaktere immer wusste, wer gerade an der Reihe war.

Auch die Handlung ist wirklich super und wirkte durch Vermischung aus Realität und Fiktion vor allem sehr realistisch. Zwar konnte sie mich nicht von Anfang an packen, aber nach nicht allzu vielen Seiten lief es richtig gut mit uns beiden. Zudem wurde die Geschichte von Seite zu Seite immer packender und irgendwann wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was denn nun hinter allem steckt und wie es mit den jeweiligen Charakteren weiter geht. Die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels, die zum Ende des Buches hin auch noch immer gemeiner wurden, haben dazu ebenfalls ihren Teil beigetragen und mich richtig an das Buch gefesselt. Dabei wurde das Thema Erster Weltkrieg und der damit zusammenhängende Untergang der Lusitania perfekt mit zwei gelungenen und vollkommen unterschiedlichen, romantischen Liebesgeschichten und einem sehr interessanten Spionagefall verbunden. Zudem hat die Geschichte, gerade wenn es in die Vergangenheit geht, mit der RMS Lusitania ein wirklich interessantes und tolles Setting, welches für eine großartige Atmosphäre sorgte. Umso schlimmer war für mich allerdings das sehr tragische, aber unvermeidbare Ende dieses stolzen Schiffes und der Menschen darauf. Dennoch fand ich das endgültige Ende der Geschichte wirklich schön und passend.

Charaktere gibt es in diesem Buch so viele, dass es mir schwer fällt, mich kurz zu halten. Eines kann ich aber schon einmal sagen, nämlich dass sie mir extrem gut gefallen haben. Alle wirkten sehr lebendig und egal, ob sympathisch oder nicht, vielschichtig waren sie alle. Sie hatten Ecken und Kanten, aber auch ihre liebenswerten, komischen oder dramatischen Seiten und ich konnte sie mir alle so gut vorstellen, egal ob die kultivierte Caroline, die freche Tess oder die moderne Sarah. Und auch die männlichen Hauptcharaktere mochte ich total gern. Hier hat mich aber vor allem Carolines Ehemann Gilbert überrascht, denn er ist überhaupt nicht so, wie er wirkt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass dieses Buch zwar hier und da kleine Schwächen hat, mich insgesamt aber dennoch begeistern konnte. Ich mochte die Atmosphäre der 1910er Jahre, das Setting des Schiffs, die Charaktere und wurde großartig unterhalten. Wer also einen aufregenden, spannenden Roman sucht, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet und dazu noch eine oder auch mehr romantische Liebesgeschichten zu bieten hat, sollte hier unbedingt zugreifen.

Bewertung vom 16.01.2020
Midnight Blue
Shen, L. J.

Midnight Blue


sehr gut

Ein neuer Roman von L.J. Shen und dann noch einer, in dem ein Rockstar die Hauptrolle spielt? Das klang so toll und ich war mir sicher, dass er mich nicht enttäuschen könnte. Und tatsächlich wurde ich einmal mehr absolut nicht enttäuscht, denn auch hier gibt es wieder einen typischen, unterhaltsamen Shen.

Schon der Schreibstil in diesem Buch ist so, wie ich ihn von der Sinners of Saint Reihe der Autorin gewohnt bin, locker, spritzig und mit einer Sprache, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Zudem gibt es viele witzige, aber auch teils emotionale Dialoge. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Indigo und Alex erzählt und man bekommt einen guten Einblick in beide Gefühlswelten, die hier ein wichtiger Aspekt sind.

Die Handlung an sich ist nichts total Neues, es gibt die typischen Probleme wie in den meisten New Adult Romanen und ich verrate sicher nicht zu viel, wenn ich sage, dass am Ende alles gut wird. Oder vielleicht doch nicht? Davon muss sich einfach jeder selbst überzeugen. Dennoch konnte mich die Geschichte absolut abholen und unterhalten. Ich mochte die Leichtigkeit, die sie rüber brachte, die Neckereien zwischen Indie und Alex und die Atmosphäre des Rockstarlebens auf Tour, auch wenn das gar nicht so sehr im Mittelpunkt stand, wie ich anfangs gedacht hatte. Allerdings war die Mischung einfach gut und ich habe diesbezüglich nichts vermisst. Zudem mochte ich, dass es zwar immer zwischen den beiden Protagonisten prickelte und die Funken förmlich stoben, aber es dennoch nicht nur um Sex ging, sondern auch um deren Probleme, wie sie sich miteinander arrangieren und langsam näher kommen.

Auch die Charaktere sind wieder super geschrieben, so wie ich es von der Autorin bereits kenne. Zwar gibt es hier ebenfalls wieder einige Klischees, aber das störte mich nicht, denn ich mochte vor allem die Vielschichtigkeit, gerade von Alex. Natürlich könnte man ihn als Bad Boy bezeichnen und das ist er in gewisser Weise auch, doch da steckt noch viel mehr in ihm, was man erst im Laufe der Geschichte zu sehen bekommt. Schön ist auch, dass Indie, die doch eher ruhig ist und dennoch nicht auf den Mund gefallen, neben im bestehen kann.

Insgesamt gesehen ist dieser Roman einer, den ich jedem empfehlen kann, der sich nichts aus Klischees macht, der unterhalten werden möchte und auch mit einem eher raueren Ton umgehen kann. Ich jedenfalls mochte ihn wieder super gern, auch wenn mir zum Highlight noch das gewisse etwas gefehlt hat.

Bewertung vom 14.01.2020
BECOMING: Finde deine innere Stimme
Obama, Michelle

BECOMING: Finde deine innere Stimme


ausgezeichnet

Das Ausfüllbuch zur gleichnamigen Biografie von Michelle Obama ist äußerlich, wie auch im Inneren, in einem schlichten Hellblau gehalten und wirkt insgesamt ebenfalls eher gediegen und professionell. Zudem gibt es ein Lesebändchen, damit man immer weiß, auf welcher Seite man gerade ist.

Auf jeder der rund 200 Seiten des Buches gibt es die Möglichkeit, das Datum des jeweiligen Tages einzutragen und dazu immer eine kleine Frage oder Aufgabe mit viel Platz, um diese zu beantworten oder anderweitig kreativ zu werden. Aber auch motivierende und tiefgründige Zitate von Michelle Obama höchstselbst sind Inhalt dieses Buches. Dabei ist persönliches Wachstum und Erfolg das Hauptthema dieses Ausfüllbuches.

Mit dieser edlen Variante eines Ausfüllbuches im schlichten, klassischen Look, bekommt man einiges zu bieten. Man kann sehr viel Zeit mit den zahlreichen Fragen und Aufgaben verbringen und wird dazu angeregt, sich mit seinen Träumen, Wünschen und Zielen auf kreative Weise auseinanderzusetzen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2020
Die Schneeschwester
Lunde, Maja

Die Schneeschwester


ausgezeichnet

Alle, die dieses Buch bisher vorgestellt haben, haben so sehr davon geschwärmt, dass ich es nun auch unbedingt haben und lesen musste. Und schaut euch doch nur mal dieses Cover an. Aber nicht nur dieses ist wunderschön, sondern auch die Geschichte und die dazugehörigen Bilder sind absolute Highlights.

Der Schreibstil von Maja Lunde ist schlicht und einfach, aber passend zur Geschichte und für Kinder ab zehn Jahren, für welche das Buch gedacht ist, einfach zu lesen. Dazu ist er wahnsinnig packend und mitreißend. Sehr schön ist auch, dass das Buch in 24 Kapitel unterteilt ist, also für jeden Tag bis Weihnachten ein Kapitel gelesen werden kann. Ich habe es allerdings an einem Abend durchgelesen, weil ich es nicht mehr zur Seite legen konnte.

Die Geschichte ist nämlich super schön. Ja, sie hat eine sehr düstere und traurige Grundstimmung, aber dafür auch ganz viel Wärme und eine traumhafte Atmosphäre, die mich direkt in die Handlung hinein gezogen hat. Zudem gab es so viele Geheimnisse und Ungereimtheiten, von denen ich unbedingt wissen wollte, was wohl dahinter steckt. Damit hat mich das Buch einfach nicht mehr losgelassen, bis ich es durch hatte. Auch das Setting fand ich einfach traumhaft. Die verschneite Stadt, das Weihnachtsfeeling und vor allem Hedvigs Haus wurden großartig und bildlich beschrieben und verbreiteten eine wohlige Stimmung. Außerdem ist die Geschichte sehr tiefgründig und regt zum Nachdenken an, wobei der Tod und der Umgang damit eine große Rolle spielen. Perfekt untermalt wurde dies alles durch wahnsinnig hübsch gemalte, emotionale und ausdrucksstarke Illustrationen, die sich durch das ganze Buch zogen.

Auch die Charaktere sind in diesem Buch ein absolutes Highlight. Selten habe ich erlebt, dass Protagonisten wie Nebencharaktere so vielschichtig und dennoch auf ihre Art sympathisch sind. Alle habe ich sehr gemocht, seien es Julian und seine Familie, die allesamt um die ältere Schwester trauern, die scheinbar immer glückliche Hedvig mit ihrem unheimlich spannenden Geheimnis oder aber auch Henrik, ein mysteriöser alter Mann, der im Verlauf der Geschichte noch eine größere Rolle spielt.

Ich kann wirklich nicht sagen, wie sehr ich es genossen habe, dieses großartige, emotionale, aber auch tiefgründige Kinderbuch zu lesen. Nach langer Zeit der Leseflaute war dies das erste Buch, welches mich dermaßen fesseln konnte, dass ich es nicht mehr zur Seite legen wollte. Eine absolute Leseempfehlung für dieses Kunstwerk.

Bewertung vom 10.01.2020
Liebe mich, wenn du kannst / Memory Bd.1
James, Monica

Liebe mich, wenn du kannst / Memory Bd.1


gut

Eigentlich bin ich bei New Adult und Liebesromanen ja nicht besonders kritisch, solange sie mich unterhalten und ein bisschen Emotionen verbreiten. Auch dieser Roman hat es geschafft, doch leider nicht beständig. Und außerdem hat er mich einige Male ziemlich aufgeregt.

Am Schreibstil von Monica James lag es aber schon einmal nicht, denn dieser lässt sich recht flüssig lesen, ist einfach und dennoch ansprechend. Auch mochte ich die sehr bildlichen Beschreibungen der Autorin. Einziges Manko waren für mich hier die recht langen Kapitel, die sich irgendwie zogen.

Größere Probleme hatte ich jedoch mit dem Verlauf der Handlung. Diese ist auf ungefähr den ersten und letzten 100 Seiten recht packend und emotional, aber zwischendurch gab es für mich einfach zu viele Wiederholungen. Eigentlich ging es über circa 200 Seiten mit den Gefühlen der drei Protagonisten nur hin und her und die Geschichte entwickelte sich nicht so richtig weiter. Dieses ewige ich liebe dich, ich bin wütend auf dich, was zudem nicht immer ganz nachvollziehbar war, hat mich einige Male nur noch genervt. Und selbst auf den eigentlich emotionalen letzten 100 bis 150 Seiten gab es einige Entwicklungen, bei denen ich nur mit den Augen rollen konnte. Ansonsten muss ich aber auch sagen, dass Monica James mit der Farm ein super schönes Setting für ihre Geschichte gewählt hat und es außerhalb der Liebesgeschichte eine richtig tolle Atmosphäre gibt. Außerdem hatten gerade Lucy und Saxon ein paar wunderschöne Momente, die ich wirklich genossen habe und auch das Ende hat mich auf jeden Fall auf den nächsten Band neugierig gemacht.

Was die Hauptcharaktere angeht, so haben deren Handlungen und Gefühlsausbrüche mich am meisten genervt. Ich habe, ehrlich gesagt, keine Probleme mit unsympathischen oder dummen Protagonisten, solange sie so gewollt sind, aber hier fehlte mir einfach ein nachvollziehbarer roter Faden. Lucy ist zwar an sich eine sympathische junge Frau, aber schrecklich unterwürfig, ständig am jammern und vor allem, lässt sie sich die ganze Zeit herum schubsen. Sam hingegen ist einfach nur ätzend und das aus einem Grund, der mir bis zum Ende nicht ganz klar geworden ist und da ist ein Gedächtnisverlust keine Entschuldigung. Einziger Lichtblick war, zumindest anfangs noch, Saxon, denn er war der Einzige der drei, der Charisma hatte, irgendwas zwischen Bad Boy und lieber Kerl. Doch auch er musste zwischendurch eine Wendung hinlegen, die ich so unfassbar dämlich fand, dass ich ihn, auch wenn seine Beweggründe am Ende aufgeklärt wurden, zeitweilig echt nicht mochte. Bei all dem Gemecker möchte ich aber auch anmerken, dass ich die Nebencharaktere dafür wirklich gut geschrieben fand.

Insgesamt hat mich dieser Roman zwar einige Nerven gekostet, mir aber dennoch auch ein paar schöne Lesemomente beschert. Ich mochte die Grundgeschichte wirklich gern, fand die Umsetzung zeitweise aber auch etwas anstrengend und schleppend. Dennoch wollte ich die ganze Zeit wissen, wie es denn nun zwischen Lucy, Sam und Saxon ausgeht, weshalb ich ihm solide drei Sterne gebe.

Bewertung vom 28.12.2019
Meine Sterne in deiner Nacht
Fischer, Alexandra

Meine Sterne in deiner Nacht


sehr gut

Als mich die liebe Alexandra fragte, ob ich nicht ihr Buch lesen wolle, war ich sofort begeistert, denn der Klappentext klang einfach großartig. Und ich kann nur sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde, denn diese Geschichte ist wirklich etwas ganz Besonderes.

Der Schreibstil der Autorin ist locker leicht, manchmal schon fast umgangssprachlich, aber auch super leicht und schnell zu lesen. Vor allem ist er jedoch sehr bildlich und ich fühlte mich direkt in die verschiedenen Settings der Geschichte versetzt, was ich sehr genossen habe.

In die Handlung habe ich leider erst nicht ganz so gut hinein finden können. Mir wurde irgendwie nicht so richtig klar, warum Skye Asher nicht leiden kann und es wirkte anfangs noch alles ein bisschen steif. Das wurde aber von Seite zu Seite besser und schon, als es auf nach Los Angeles ging, war ich mitten im Geschehen und wollte das E-Book gar nicht mehr zur Seite legen. Ich mochte die Atmosphäre zwischen den beiden Protagonisten, das langsame Annähern, die kleinen Neckereien und auch die Geheimnisse, die Asher mit sich herum trug. Vor allem hatte ich mir bis zur Auflösung, welche erst zum Ende hin kam, nicht denken können, was denn nun tatsächlich in seinem Leben geschehen ist, was ihn zu dem gemacht hat, was er ist. Und obwohl man immer wieder kleine Hinweise hingeworfen bekam, blieb die Geschichte bis zum Ende wahnsinnig spannend. Schön fand ich auch den Roadtripcharakter, den die ganze Handlung an sich hatte und die sehr bildhaften und lebendigen Beschreibungen der einzelnen Orte, die Skye und Asher besuchten. Ich hatte ein richtiges Bild vor mir und direkt Lust, selbst diese ganzen Orte aufzusuchen. Und dann kam dieses grandiose Ende. Ich war absolut begeistert.

Und auch die Charaktere sind einfach super lebendig geschrieben. Es gibt zwar hier und da die eine oder andere Person, die es sicher schon so oder so ähnlich in anderen Büchern gibt, dennoch fand ich sie alle auf ihre Weise toll. Auf jeden Fall sind alle vielschichtig, bis auf eine Person gibt es nicht wirklich Gut oder Böse. Dafür sind manche Charaktere sogar richtig tiefgründig, manche ein bisschen durchgeknallt und manche wieder ernst und in sich gekehrt. Für mich eine tolle Mischung aus ganz unterschiedlichen, mal mehr, mal weniger sympathischen Charakteren, so wie es sein sollte.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch, bis auf die anfänglichen Probleme, in die Geschichte zu finden, wirklich großartig fand. Ich war gepackt von der Lebendigkeit der Handlung und der Atmosphäre. Dazu war die Geschichte tiefgründig und spannend und hat mich gut unterhalten.

Bewertung vom 21.12.2019
Sweet Sorrow
Nicholls, David

Sweet Sorrow


sehr gut

Der neue Roman von David Nicholls ist eine Wucht. Er ist keiner dieser Romane, die sich einfach mal schnell weg lesen lassen, aber dafür auch einer, dessen Geschichte in Erinnerung bleibt und doch hat sie sich meiner Meinung nach hier und da ein bisschen zu sehr gezogen.

Was bei diesem Buch gleich auffällt, ist der grandiose, sprachgewaltige Schreibstil. Dieser ist einerseits sehr beschreibend und poetisch, andererseits aber dennoch leicht, wenn auch nicht sehr schnell, zu lesen. Und obwohl die Geschichte, bis auf wenige Szenen, eher ruhig ist, wurde sie dennoch so packend geschrieben, dass sie mich auf gewisse Weise in ihren Bann ziehen konnte.

Ansonsten ist auch der Aufbau der Handlung recht interessant. So bekommt man die Erlebnisse des jungen Protagonisten von vor zwanzig Jahren aus heutiger Sicht erzählt, wobei aber das Heute gar keine große Rolle spielt. Vielmehr steht die Liebesgeschichte zwischen ihm und Fran, die sich eher gemächlich entwickelt, im Mittelpunkt und selbst das nur zu einem relativ kleinen Teil. Denn im Grunde erlebt man diesen einen Sommer 1997 in seinen ganzen Einzelheiten. Es geht um Charlies Gefühle, Familie, Freunde und Liebe, um den Schulabschluss und eine Theateraufführung und vor allem geht es um seine ganz persönliche Entwicklung vom Jungen zum Mann. Unterstrichen wird dies alles durch Musik und durch die tollen, bildlichen Beschreibungen des Autors. Dabei wird er zwar emotional, aber nicht zu sentimental, es gibt weder übertriebene Romantik, noch wahnsinnig anrührende Momente. Und doch wusste die Geschichte, sich in mein Herz zu graben und ich fand sie auf ihre Weise sehr interessant und unterhaltsam. Allerdings gab es auch ein Manko, denn manchmal hat der Autor ein kleines bisschen über die Strenge geschlagen, wodurch es hier und da ein paar Längen gibt.

Auch die Charaktere mochte ich von der Art her, wie sie geschrieben wurden. Nein, sie waren mir nicht alle wahnsinnig sympathisch und doch, Nicholls hat es geschafft, sie lebendig werden zu lassen und mir näher zu bringen. Gerade Charlie, der eigentlich ein Niemand ist, weder ein Verlierer, noch ein Gewinner, der nicht hübsch ist und auch nicht hässlich, wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben, weil er einfach eindrucksvoll beschrieben wurde.

Schlussendlich kann ich nur sagen, dass „Sweet Sorrow“ kein romantischer Liebesroman ist, sondern die Geschichte eines Sommers, in dem ein Junge die erste Liebe kennenlernt und erwachsen wird. Diese hat der Autor auf eine ruhige, tiefgründige und einprägsame Weise umgesetzt, die auf jeden Fall zu unterhalten weiß, aber auch die Geduld des Lesers fordert.

Bewertung vom 19.12.2019
Stille (eBook, ePUB)
Boyd, Lyl

Stille (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der kleine Tommy spricht nicht, kein Wort. Dafür singt er und kommuniziert über Smartphone. Seine Eltern sind inzwischen verzweifelt, denn sie haben überhaupt keine Idee, woran das liegen könnte.

Kurzgeschichten für zwischendurch sind die Domäne des Autors Lyl Boyd. Diese hier war in wenigen Minuten gelesen und hat mich begeistert zurückgelassen.

Der Autor hat hiermit mit einfachen und vor allem wenigen Worten eine Geschichte geschrieben, die ohne jede Wertung zum Nachdenken anregt. Sie ist kurz und knackig und bleibt im Kopf. Gerade unsere technisierte Generation spielt dabei eine große Rolle und was sie schon mit den Kleinsten anstellen kann.

Dabei sind die Charaktere, trotz der Kürze der Geschichte gut verständlich und nachvollziehbar beschrieben.

Wer also eine tiefsinnige Geschichte für die Pause auf Arbeit oder in der Schule sucht oder wer nicht viel Zeit zum Lesen hat und dennoch gut unterhalten werden will, der sollte unbedingt hierzu greifen.