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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2015
Das Buch der Nacht / All Souls Bd.3
Harkness, Deborah

Das Buch der Nacht / All Souls Bd.3


sehr gut

Diana Bishop, wie sie sich noch immer trotz Heirat mit Matthew Clairmont nennt, und ihr Mann sind zurück in der Gegenwart.
Obwohl sich scheinbar die einzelnen Rassen nicht vermischen können, ist Diana mit Zwillingen schwanger. Matthew versucht mit Hilfe von anderen Vampiren und Freunden zu erforschen, warum in ihrem Falle eine Hexe und ein Vampir, der unter dem Blutrausch leidet, Kinder zeugen konnten.
Das ist nicht nur für die beiden wichtig, es interessieren sich auch andere dafür. Obwohl sie die Schwangerschaft nicht publik gemacht haben, scheinen es alle zu wissen.
Auch Benjamin, Matthews verstoßener Sohn hat davon gehört und versucht, Diana in seine Fänge zu bekommen. Er hat etwas ganz spezielles mit ihr vor.
Die Zeit wird knapp bis zur Entbindung und das Rätsel um den Blutrausch ist noch immer nicht gelöst. Sie hoffen darauf, im Manuskript Ashmole 782 die Antwort zu finden, aber erst einmal heißt es, die fehlenden beiden Seiten zu finden und dann das Buch wieder an sich zu bringen.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt ...

Der finale Band der All Souls-Reihe ist da. Sehnsüchtig erwartet, denn nach Band 2 wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht.
In diesem Band verbindet die Autorin viele Protagonisten aus den Bänden 1 und 2 mit Band 3. Freunde, Bekannte, Verwandte, viele von ihnen findet man auch in diesem Teil der Trilogie wieder. Aber es gibt auch einen herben Verlust für Diana zu verzeichnen, mit dem sie ein Weilchen zu tun hat.

Zur Auffrischung werden ein paar Passagen aus den vergangenen Bänden wieder angesprochen, aber für mich kamen sie recht spät.
Zu Beginn des Buches hatte ich mächtige Schwierigkeiten, mich nach einem Jahr und vielen anderen Büchern nach Teil 2 nun in Teil 3 einzulesen.
Die Flut von Namen, die tief in meinem Gedächtnis verbuddelt waren, musste ich mühselig wieder hervortun.
An dieser Stelle hätte ich mir eine kleine Einleitung zu Beginn gewünscht, die noch einmal kurz das Wichtigste umrissen hätte. Für mich wäre dann der Einstieg sicher etwas leichter gewesen, so habe ich mich doch recht schwer damit getan.

Im Vordergrund des nunmehr letzten Teiles steht wieder die Liebe von Diana und Matthews. Gemeinsam kämpfen sie gegen das Böse und versuchen parallel hinter das Geheimnis des Blutrausches zu kommen und ein Heilmittel zu finden. Weiter geht auch die Suche nach den beiden verlorenen Seiten von Ashmole 782, nachdem eine Seite schon gefunden wurde.
Die Forschung und auch die Suche gestaltet sich schwierig, obwohl sie jeweils professionelle Hilfe haben.
Aber auch das Böse schläft nicht und versucht, seine eigenen Interessen durchzusetzen und ergreift drastische Mittel.
Da ist Handeln angesagt und Diana würde alles tun für ihre Liebe zu Matthew.

Auch in diesem Band bleibt es weiter spannend bis zum Schluss und wartet mit einigen Überraschungen auf.
Sehr ausführlich hat die Autorin die Ergebnisse bzw. die Voraussetzungen und Vorgaben im Labor beschrieben. Ob das wissenschaftlich richtig ist oder der Fantasie der Autorin geschuldet ist, vermag ich nicht zu sagen. Es hörte sich interessant an, aber verstanden habe ich davon kein Wort. Das waren dann Stellen im Buch für mich, an denen ich "vorbei" gelesen habe. Das war mir dann doch etwas zu genau und zu viel, da wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen.

Mit diesem Band geht die Trilogie um die große Liebe der Hexe Diana und dem Vampir Matthew zu Ende. Vieles passiert auch hier wieder.
Auch wenn das Buch ein paar Längen hatte, wurde es nicht langweilig, dafür sorgte die Autorin permanent.

Ich bin gespannt, welchem Thema sich die Autorin als nächstes widmen wird, denn ihr Schreibstil gefällt mir und macht Lust auf mehr von ihr.
Für Fans von Fantasy, Hexen, Vampiren und anderen Kreaturen ist diese Trilogie ein absolutes Muss und für diese spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 23.02.2015
Wadenbeißer
Liebsch, Sonja

Wadenbeißer


sehr gut

Maxi und ihre ältere Schwester Sybille stehen sich nicht sehr nah. Sybille, älter als Maxi, lebt in Köln, keine Kinder, sehr exzentrisch.
Umso mehr staunt Maxi eines Tages, als ihre Schwester inklusive ihrem Hund mit den nötigsten Sachen vor ihrer Tür steht und um Unterkunft bittet. Ihr langjähriger Freund, dem sie 20 Jahre den Rücken freigehalten hat, hat sich für ein jüngeres Modell entschieden und sie auf die Straße gesetzt.
Nun ist guter Rat teuer, denn Maxi steigt gerade wieder in die Reihe der Berufstätigen ein, hat ein geregeltes Familienleben und kann eigentlich nicht so recht damit umgehen, dass ihre Schwester bei ihr wohnen will. Und das, wo sie keine Kinder mag und auch sonst zu nichts zu gebrauchen ist ...

Maxi ist herzensgut, wie auch ihr Mann Alex, denn beide gestehen Sybille zu, bei ihnen kurzzeitig unterzukommen. Was auch immer kurzzeitig heißt.
Sybille wusste sich keinen anderen Rat, als bei ihrer Schwester Unterschlupf zu finden, denn zu ihren Eltern wäre sie im Leben nicht gegangen. Da ist Maxi mit ihrer Familie schon das kleinere Übel.

Maxi, der es nicht gelungen ist, bei ihrer Firma nach der Babypause wieder anzufangen, schreibt jetzt Kolumnen für eine Zeitschrift. Diese sind mehr oder weniger aus ihrem Leben gegriffen. Sie hat eine große Fangemeinde, dass sogar das Fernsehen auf sie aufmerksam wird.
Sie wird zu einer Talkrunde eingeladen und sie überlegt lange, ob sie die Einladung annehmen soll oder nicht. Wer soll sich in der Zeit, wo sie weg ist von zu Hause um die Kinder kümmern? Ihr Mann ist arbeiten, da bleibt dann nur noch Sybille. Und wie erwartet, versagt Sybille auf der ganzen Länge. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Sybille ist ein egoistischer Mensch und sie war mir von Anfang an unsympathisch. Sie lebt bei ihrer Schwester und rührt keinen Finger, lässt sich bedienen und interessiert sich nicht ein bisschen für die Familie. Sie denkt an sich und kann nicht verarbeiten, dass ihr Lebenspartner sie ohne finanzielle Hilfe hat gehen lassen. Sie hat alles für ihn aufgegeben und nun steht sie vor den Scherben ihres Lebens. Ein wenig Aufwind bekommt sie erst durch einen Guru, bei dem Maxi sie für einen Yogakurs probehalber angemeldet hat.

Im Laufe der Geschichte erfährt Sybille aber einen Sinneswechsel, zu dem man ihr nur gratulieren kann. Sie wird ein Mensch, den man gernhaben kann.

Maxi ist die Sympathieträgerin in dem Buch. Sie muss man einfach mögen. Sie hat ihr Leben voll im Griff. Sie hat nur einen Fehler, sie kann nicht nein sagen zu ihrer Schwester. Dieses kleine Wort hätte ihr viel Ärger und Kummer erspart.
Durch ihre Kolumnen wird sie jemand, auf den man hört, dessen Meinung man hören möchte. Sie wird zu Talkshows eingeladen und sagt dort, was sie denkt.
Als sie mitbekommt, dass ihr verhinderter Arbeitseinstieg in ihre alte Firma kein Einzelfall ist, die Firma sich aber als familienfreundlich auszeichnen lassen will, geht sie auf die Barrikaden.

Maxi hat das Herz am rechten Fleck. Sie ist nicht nur für ihre Familie da, sie guckt auch über ihren Tellerrand und hilft anderen.
Obwohl sie auch mit ihrer Schwester Meinungsverschiedenheiten hat, hilft sie ihr, dass auch diese zu ihrem Recht kommt, auf sehr unkonventionelle Art, aber der Zweck heiligt die Mittel.

"Wadenbeißer" ist der richtige Titel für dieses Buch. Nicht nur der kleine verwöhnte Hund Filou von Sybille ist ein Wadenbeißer, sondern auch Maxi beißt um sich und genau dahin, wo es wehtut.

Der Roman hat Unterhaltungswert, aber auch ein ernstes Thema. Die Autorin hat den Wiedereinstieg von Frauen nach der Babypause zum zentralen Thema gemacht, denn nicht jeder Frau gelingt es, wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.

Auf jeder rechten Seite des Buches findet der Leser eine kleine Zeichnung eines Hundes, mit dem man ein Daumenkino veranstalten kann. Ich finde diese Idee total goldig.

Ein Buch, das man gern mal zwischendurch lesen kann und mit dem man sich gut unterhalten fühlt.

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Bewertung vom 23.02.2015
Spiel der Angst / Emily & Ryan Bd.2
Etzold, Veit

Spiel der Angst / Emily & Ryan Bd.2


ausgezeichnet

Ein Jahr ist es nun schon her, seit der Psychopath Jonathan Harper sie durch London gejagt hatte. Aber das ist lange her und seit Emily weiß, dass er bei einem Zugunglück ums Leben kam, lebt sie ruhiger.
Sie ist mit ihrer großen Liebe Ryan nach New York gezogen, um dort zu studieren.
Da erhält sie eines Tages eine Nachricht, die alle Schrecken des letzten Jahres wieder wach rufen.
Ist sie von dem Psychopathen? Hat er das Zugunglück überlebt? Ist es ein Trittbrettfahrer?
Beginnt etwa Emilys Albtraum von Neuem? ...

Emily wiegte sich mit Ryan seit einem Jahr in New York in Sicherheit. Der Albtraum war vorbei, der Psychopath tot.
So dachte sie zumindest, bis sie durch eine Nachricht eines Besseren belehrt.
Er ist wieder da und er jagt sie... wieder und wieder.

Der Albtraum ist zurück und dieses Mal wird sie durch die Straßen von New York gejagt. Die Angst ist immer dabei, denn der nächste, der dem Psychopathen in die Hände fallen könnte, könnte ihr Ryan sein.

Emily hat großes Glück, denn ihre englische Freundin Julia, die gemeinsam mit ihr den Albtraum in London durchmachte, setzt sich sofort in den Flieger, um Emily zu helfen. Eine weitere Hilfe bei der Bewältigung der ausgetüftelten Aufgaben ist ihre Kommilitonin Lisa. Sie ist versiert bei Recherchen, die mittels Computer erfolgen können.
Gemeinsam versuchen sie, die gestellten Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu lösen, was nicht nur einmal mehr als knapp abläuft.

Emily ist gereift in dem letzten Jahr. Sie liebt Ryan und kann sich mit zusammen ein gemeinsames Leben vorstellen.
Sie wirkt sympathisch, konzentriert und versucht, ruhig zu bleiben.

Die Jagd durch New York, auf die sie von dem Psychopathen Jonathan immer und immer wieder geschickt wird, ist für Emily zwar ein Albtraum, für den Leser jedoch eine Offenbarung.
Immer wieder war ich während des Lesens beeindruckt vom Autor Veit Etzold. Wie muss ein Hirn gestrickt sein, das sich solche verzwickten Aufgaben ausdenkt?
Wie quer muss man denken, um auf diese Lösungen zu kommen? Ich gestehe, ich war und bin es noch ... fasziniert.
Die Recherchen für das Buch scheinen mir nicht ganz einfach gewesen zu sein, in allzu vielen Bereichen musste der Autor sich einbringen. Da ist es egal, ob es um Geschichte geht oder um die Stadt New York selbst.
Ich wäre gern bei der Findung einer dieser Aufgaben dabei gewesen, um zu sehen, wie Veit Etzold an die Sache herangegangen ist.

Mir waren die Fragen schon zu quer, nicht im Traum wäre ich auf eine der Querverweise bzw. die Lösung gekommen.
Ich ziehe meinen Hut, Herr Etzold.

Das Buch hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Einmal eingetaucht, gab es kein zurück mehr. Schon der Anfang fängt spannend an, aber der Autor versteht es, die Spannung zu halten und zu steigern.
Das Ende überraschte schon, aber es lässt auf eine Fortsetzung hoffen?

Ich empfehle auch Teil 2 der Reihe gern weiter.

Bewertung vom 21.02.2015
On the Island. Liebe, die nicht sein darf
Garvis-Graves, Tracey

On the Island. Liebe, die nicht sein darf


sehr gut

Anna befindet sich mit John, ihrem Freund gerade in einer Krise, so dass sie froh ist über das Angebot, während der Ferien den 16-jährigen T.J. zu unterrichten.
T.J., der wegen einer Krebserkrankung und deren Heilung schulisch ins Hintertreffen geraten ist, soll das Versäumte aufholen. Die Eltern von T.J., die schon vorab auf die Malediven geflogen sind, wo sie ihren Urlaub verbringen, lassen Anna mit T.J. nachreisen.
Während dieses Fluges geschieht das Unfassbare. Als sie mit einem kleinen Segelflugzeug unterwegs sind, erleidet der Pilot einen Herzinfarkt und das Flugzeug stürzt ins Wasser.
Sie können sich beide auf eine unbewohnte Insel retten, hoffend, dass sie bald von den Suchflugzeugen gefunden werden. Die Hoffnung erlischt, als die Flugzeuge nicht zurückkommen.
Nun müssen sie versuchen, aus ihrer Situation das Beste zu machen und vor allem, zu überleben ...

Es ist schon ein Albtraum, mit dem Flugzeug abzustürzen. Ein weiterer ist es, auf einer einsamen Insel zu stranden und zu merken, dass man auf sich allein gestellt ist. So passierte es Anna, einer 29-jährigen Lehrerin und ihrem Schüler T.J. Sie stranden dort mit nichts, als was sie auf dem Leib tragen. Kokosnüsse, die dort auf Bäumen wachsen, können sie essen, weil sie sie ohne Werkzeug nicht öffnen können. Sie ernähren sich von Brotbaumfrüchten, die es dort gibt und Regenwasser. Später, als vom abgestürzten Flugzeug einige Gerätschaften an Land gespült wurden, können sie auch auf die Jagd nach Fischen gehen.
Sie richten sich ein, so gut sie können, nachdem sie die Hoffnung auf Rettung aufgegeben haben.
Es werden ein paar Jahre vergehen, ehe sie von der Insel gerettet werden. Zu diesem Zeitpunkt sind sie bereits ein Liebespaar und es stellt sich die Frage, wie wird die Gesellschaft es aufnehmen. Sie als Lehrerin und 13 Jahre älter als T.J. in einer Beziehung zu ihrem Schüler.

Dieser Roman ist das Erstlingswerk der Autorin Tracey Garvis-Graves, sogar die Filmrechte wurden schon verkauft.

Sehr minutiös und genau beschreibt sie die Erlebnisse von Anna und T.J. auf der Insel. Es ist ein Überlebenskampf, nie wissend, wie es weitergehen wird. Die Suche nach Wasser und Essen zum Beginn, später Krankheiten oder Gefahren, die beispielsweise aus dem Meer kommen.
Je länger Anna und T.J. gemeinsam dort zusammen sind, verbindet die beiden auch etwas miteinander. Erst sind es nur zarte Gefühle, die zwischen ihnen auftauchen, aber schon bald wird es ernst und die beiden verbindet eine starke Liebe zueinander.
Dieses herantasten der beiden hat die Autorin sehr einfühlsam beschrieben, so dass der Leser mitfühlen konnte.

Neben der Bewährung auf der Insel müssen die beiden sich ein weiteres bewähren, nachdem sie gerettet wurden. Ein weiterer Überlebenskampf für ihre Liebe beginnt, denn nicht jeder sieht die Liebe mit wohlwollenden Augen.

Auch wenn einige Dinge auf der Insel ein wenig illusiorisch dargestellt wurden oder vom reinen Menschenverstand nicht machbar, wie z.B. die Tatsache, wie lange dort das Haarshampoo gehalten hat, fühlte ich mich von der Geschichte gefesselt und angezogen. Natürlich habe ich mit den Protagonisten gebangt und gehofft, dass sie eines Tages doch gerettet werden und dass ihre Liebe Bestand haben möge.

Ich habe die beiden sehr gern auf ihrer Insel begleitet, habe beobachtet, wie aus den Städtern Menschen wurden, die überleben wollen und es auch können, die füreinander da sind und die über sich selbst hinausgewachsen sind.

Ich fühlte mich mit Buch sehr gut unterhalten und empfehle es gern weiter.

Bewertung vom 21.02.2015
An jedem einzelnen Tag
Kavanagh, Marianne

An jedem einzelnen Tag


sehr gut

Tess hat einen Freund, Dominic, den sie liebt ... glaubt sie. Sie hat eine Job in der Reklamationsabteilung einer kleinen Firma, der sicher ist und den sie mag ... glaubt sie.
George ist mit Leib und Seele Musiker, muss sich seinen Lebensunterhalt aber als Verkäufer erarbeiten. Er hat eine Band, mit der er auch Auftritte hat. Sie spielen Jazz, aber der große Durchbruch ist ihnen verwehrt.
Tess und George haben gemeinsame Freunde, die der Meinung sind, dass die beiden gut zusammenpassen würden und Seelenverwandte wären. Sie sollten sich kennenlernen, aber irgendetwas kommt immer dazwischen.
Ein Treffen scheint auch nach Jahren noch immer unerreichbar zu sein, denn George ist inzwischen nach Amerika gezogen und hat geheiratet und Tess lebt mit ihrem Freund zusammen.
Und doch scheint beiden irgendetwas zu fehlen ...

Seelenverwandte. Gibt es sie? Manch einer glaubt daran, andere belächeln die Idee.
Tess glaubt fest daran, dass es einen Seelenverwandten gibt und als sie hört, dass George ihrer sein soll, ist sie schon daran interessiert, ihn kennenzulernen. Leider verpassen sie sich immer und das über Jahre.
Jeder lebt derweil sein eigenes Leben, so gut er kann. Nicht gerade glücklich, aber auch nicht unglücklich.
Nach Jahren lernen sie sich kennen und spüren sofort, dass an den Seelenverwandten etwas dran ist, aber beide sind gebunden und sie sind nicht die Menschen, die anderen weh tun wollen. Eine scheinbar hoffnungslose Lage.

Dieses Buch ist das Erstlingswerk der Autorin Marianne Kavanagh.
Ihre Protagonisten Tess und George sind Menschen wie du und ich und doch unterscheiden sie sich von den meisten.

Tess liebt es, in Vintage-Kleidung aus den 40er Jahren des vorigen Jh. herumzulaufen und würde am liebsten einen Vintage-Laden eröffnen. Dominic, ihr Freund, hält sie am Boden fest und passt auf, dass sie nicht abhebt. Er ist ein Finanzgenie und geht die ganze Sache von der finanziellen Seite her an.

George hat eine Band gegründet, mit der er Jazz bei Auftritten spielt. Wenn er könnte, wie er wollte, würde er sich nur der Musik widmen, aber da die Band nicht den Erfolg einbringt wie gewünscht, ist das schwer. Zumal die Bandmitglieder ihre eigenen Probleme haben und diese daher bald auseinanderbricht. Als er bei einem Auftritt Stephanie kennenlernt und alsbald mit ihr zusammenzieht, verändert sich sein Leben radikal.

Beide Protagonisten sind mir sympathisch auf ihre spezielle Art und Weise. Und doch hätte ich jeden der beiden gerne das ein oder andere Mal gepackt und geschüttelt und mit dem Kopf auf ihr Problem gestoßen.
Sie sind liebenswert und jeder hat seinen eigenen kleinen Knall.

Das Buch liest sich sehr gut, wenn es auch zu Beginn einige Längen hat, wo ich mich ein wenig schwer mit tat. Vom Schreibstil her ist es angenehm zu lesen.
Die Story plätschert anfangs so vor sich hin, gegen Ende jedoch wird man von der Story nicht mehr losgelassen, denn man will wissen, wie sich letzten Endes alles auflösen wird.
Das Buch hat mir angenehme Lesestunden beschert und deshalb vergebe ich gern 4 Sternchen.

Bewertung vom 18.02.2015
Kaffeeklatsch mit Goldfisch
Marcus, Martha Sophie

Kaffeeklatsch mit Goldfisch


ausgezeichnet

Antonia hat sich vor einiger Zeit den großen Traum erfüllt und ist Besitzerin einer Apotheke. Die Arbeit in ihr lässt ihr nicht mehr viel Raum für ihr Privatleben. Ihre beiden Töchter rebellieren und ihr Mann scheint sich nicht mehr für sie zu interessieren. Sie leben nebeneinander hin.
Helen, Antonias beste Freundin, ist Mutter von 2 Söhnen und verheiratet mit einem Alkoholiker. Sie und ihr Mann sehen das Problem nicht oder wollen es nicht sehen und Helen versucht immer wieder, ihren Mann vor sich und den anderen zu verteidigen. Ihr ältester Sohn entgleitet ihr und ihr jüngster geht auf seine Art und Weise mit der Alkoholkrankheit seines Vaters um.
Petra ist alleinstehend, hat 6 Kindern, die sie über alles liebt und für die sie alles tut. Sie lebt am Existenzminimum und hat doch immer ihren Kopf oben und ist guter Laune.
Carolin, die Mitarbeiterin in Antonias Apotheke, arbeitet gern in ihrem Beruf. Sie liebt ihn und ist voller Wissbegier. Nur wenn es um das Miteinander mit der männlichen Spezies geht, versagt sie und wird rot.
Die Frauen können nicht unterschiedlicher sein und doch vereint sie etwas ...
4 Frauen leben mit ihren Familien in Jeetzeburg an der Elbe. Momentan regnet es ohne Unterlass und das Wasser sucht sich bereits seinen Weg außerhalb seines angestammten Flussbettes.
Die Situation spitzt sich zu, weite Teile werden überflutet, aber für einige scheint das noch nicht Zeichen genug zu sein, um Vorsorge zu treffen. Schließlich war die Elbe noch nie so hoch, dass ihnen etwas passiert ist.
Jede der 4 Frauen ist so mit sich und ihren Problemen beschäftigt, dass auch sie den Ernst der Lage noch nicht so sehen.
Die Apotheke liegt etwas höher, so dass Antonia sich auch keine Sorgen machen muss.
Als jedoch das Haus von Frau Lilienthal, einer älteren Dame, unter Wasser steht, helfen sie.
Frau Lilienthal hat niemanden mehr außer ihrem Enkel und der lebt nicht in der Nähe. Ab und an schaut er bei seiner Großmutter vorbei und versucht, sie in ein Altenheim zu stecken. Ohne Erfolg, denn seine Großmutter will nicht aus dem Haus raus. Nun jedoch ist sie hilflos in ihrem Haus eingeschlossen. Das Wasser hat bereits die untere Etage erreicht und sie sitzt im Obergeschoss fest und traut sich nicht raus.
Antonia, Helen, Carolin und auch Petra sind bei ihr, um zu helfen. Selbst die arrogante Ärztin des Ortes, mit der Antonia im Klinsch liegt, ist vor Ort.
Während die Frauen im Haus sind, tut sich einiges. Sie reden über vieles, was sie bedrückt und beschäftigt und lernen sich auch von einer anderen Seite kennen. Einige Vorurteile werden abgebaut.
Es findet ein aufeinandergehen der Frauen statt, die sich sonst nicht mehr als Guten Tag gesagt haben.

Ein fantastisches Buch über Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Wenn man denkt, es geht nicht mehr weiter und man steht am Endpunkt, muss man oft feststellen, dass es jemanden gibt, dem es noch schlechter geht.
So muss man erkennen, dass es manches nur reicht, wenn man in der Lage ist, mit seinem Partner zu reden, statt stillschweigend selbst versucht, Lösungen zu finden.
Ein sehr herzlicher Roman, der mein Erstlingswerk der Autorin ist.
Sie schreibt so, dass ich mich mittendrin fühlte, die Protagonistinnen förmlich mir gegenüber stehen sah. Sie wurden mir vertraut und ich bedauerte es, sie am Ende wieder gehen zu lassen.
Bei allem Ernst der Lage zum Thema Hochwasser gibt es doch auch ab und an etwas zum schmunzeln und ich saß grinsend mit dem Buch in der Hand in der Bahn.
Für mich ist klar, dass es nicht das letzte der Autorin für mich gewesen ist. Dieses Buch empfehle ich gern weiter

Bewertung vom 16.02.2015
Ich heirate einen Arsch
Hohlfeld, Kerstin;Andersson, Leif L.

Ich heirate einen Arsch


ausgezeichnet

Das Buch beginnt mit der Hochzeit von Luisa und Björn, so dass schon mal von vornherein klar ist, in welche Richtung sich die Liebesgeschichte bewegen wird.
Obwohl Björn nur das eine will, nämlich Luisa in sein Bett zu zerren, muss er feststellen, dass Luisa tatsächlich nicht eine von vielen sein wird, sondern für ihn DIE Eine werden wird. Aber wird er auch bereit sein, den Frauen abzuschwören und nur noch bei der einen bleiben?
Er ist zufrieden mit seinem Leben, wenn er auch ab und an das Gefühl der Einsamkeit verspürt, aber es hat nach seiner Exfrau Melanie nie wieder eine Frau gegeben, die ihn hätte halten können. Als dann plötzlich Luisa in sein Leben stolpert, muss er sich entscheiden, was er will.

Luisa, Single, wurde von ihrem Freund nach jahrelanger Beziehung verlassen, weil er sich mit ihr langweilte. Das beschäftigt diese nach wie vor, so dass sie nach dem ein oder anderen Missverständnis, das zwischen Luisa und Björn herrscht, glaubt, auch er würde sich mit ihr langweilen.
Recht schnell verliebt sie sich in Björn, der nicht nur ihr Chef ist, sondern auch noch beträchtlich älter ist. Sie glaubt nicht daran, dass der stadtbekannte Womanizer es ernst mit ihr meint. Sein Konsum an Frauen ist ihm weit vorausgeeilt und sie hat nicht das Bedürfnis, eine weitere kurze Eroberung von ihm zu werden.

Aber leicht wird ihnen ihre Beziehung nicht gemacht, denn es gibt Neider und die versuchen, das Glück, das die beiden versuchen sich aufzubauen, zu zerstören.

Das Buch wurde von zwei Autoren abwechselnd aus der Sicht von Björn und der von Luisa geschrieben. Die Kapitel wurden jeweils mit den Symbolen für die Frau bzw. dem Mann gekennzeichnet, so dass der Leser gleich im Bild ist, wessen Geschichte man gerade zu lesen bekommt. Aber nicht nur die Symbole zeigen den Wechsel, denn selbst die Schriftart ist dem jeweiligen Protagonisten zugeordnet.

Es ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, eine Geschichte voller Missverständnisse, voller Misstrauen und auch Eifersucht. Es wird nicht langweilig, da immer etwas los ist, es kehrt einfach keine Ruhe bei den beiden ein.
Neben dem Auf und Ab zwischen den beiden gab es auch ab und an mal etwas zum Schmunzeln, so dass alles ein wenig aufgelockert wurde.

Die Geschichte, die mich gefesselt hatte, endet nicht so, wie ich es erwartet habe. Nun bleibt mir nur noch zu hoffen, dass sie eine Fortsetzung findet und das nach Möglichkeit recht bald.