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Top-Rezensenten Übersicht

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Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 690 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2020
Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1
Schuster, Stephanie

Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Luise Dahlmann möchte sich mit einem eigenen Tante-Emma-Laden selbstständig machen. Das wird ihr möglich, nachdem ihr ihre verstorbene Schwiegermutter Geld vererbt hat. Ihr Mann Hans unterstützt tatkräftig ihren Plan. Marie Wagner und ihre Mutter wurden aus Schlesien vertrieben. Die traumatisierte Frau möchte als Bereiterin in einem Gestüt arbeiten. Als sie dort abgewiesen wird, führt sie der Zufall zu Luises Bruder Martin. Martin bietet ihr Arbeit und ein Dach über dem Kopf an. Helga Knaup ist die Tochter reicher Eltern. Die temperamentvolle Fabrikantentochter will ihr Leben selber in die Hand nehmen. Sie beginnt eine Lehre in der Starnberger Seeklinik. Annabell von Thaler ist die Tochter eines Hilfspfarrers aus Münster. Ihre Mutter führte einen Buchladen. Nach ihrer Heirat mit dem Chefarzt Konstantin von Thaler ist ihr Leben unerfüllt. Konstantin lebt für die Starnberger Seeklinik. Einzig ihr süßer Sohn Friedrich bringt Sonne in ihr Leben. Vier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, nehmen ihr Leben selber in die Hand. Das war Anfang der 1950er gar nicht so einfach. Da brauchte eine Frau die Genehmigung ihres Mannes, um einen Laden zu eröffnen. Es gab auch noch Väter, die den Ehemann ihrer Töchter aussuchten. Der Krieg ist erst ein paar Jahre zu Ende. Viele Männer sind noch nicht aus der Gefangenschaft zurück gekehrt. Der wirtschaftliche Aufschwung bietet viele Möglichkeiten. Besonders gut hat mir gefallen, wie sich die Wege der vier Frauen kreuzen. Luises liebevolle Art spiegelt sich auch in ihrem Tante-Emma-Laden wider. Neben Nylonstrümpfen, Bonbongläsern und die Gelegenheit zu telefonieren, bietet die tüchtige Frau noch viele selbstgemachte Schmankerl an. Für jeden Menschen hat sie ein offenes Ohr. Sie hilft auch weiterhin ihren Brüdern Martin und Manni auf dem Hof in Leutstetten. Die Geschwister haben ein sehr inniges Verhältnis zueinander. Die Vergangenheit war für die Drei nicht leicht. In Marie findet Martin eine große Hilfe für seinen Hof. Für Marie ist es ein Neuanfang. Auf dem Hof geht man sehr respektvoll mit Tieren um. Besonders Helga hat mir imponiert. Obwohl sie aus einem reichen Elternhaus stammt, versucht sie mit ihrer eigenen Hände Arbeit ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie wächst an ihren Fehlern. Ihr Optimismus ist zwischen den Zeilen spürbar. Annabell kommt sehr verwöhnt rüber. Mit Köchin und Dienstmädchen unterscheidet sie sich sehr von den anderen drei Frauen. Der bayrische Dialekt war für Annabell eine große Herausforderung. Bei einer Szene musste ich schallend lachen. Annabells Beichte hat mir zusätzlich Lachtränen in die Augen getrieben. Sie hat das Leben eines behinderten Menschen gerettet. Mehrmals bewiesen, dass sie trotz ihrer introvertierten Art, das Herz am rechten Fleck hat. Rassismus und Judenhass sind immer noch bei vielen Menschen spürbar. Behinderte Menschen werden von einigen als Deppen bezeichnet. Sie zählen zu den Menschen, die unter Hitlers Führung aus dem Weg geräumt wurden. Bei vielen Menschen ist auch unklar, wie sie zu ihren Besitztümern gekommen sind. Alleinstehende Mütter haben automatisch das Jugendamt als Vormund. Das war mir neu. Ich wusste tatsächlich nicht, dass man den Frauen sogar die Kinder wegnehmen konnte.

Telefon und Fernsehapparate waren in dieser Zeit der totale Luxus. Ich musste bei einigen Szenen schmunzeln. Ich kann mich noch so gut an die tragbaren Fernsehgeräte mit Antenne erinnern. Das Bild flimmerte immer dann, wenn es spannend wurde. Sehr Vieles wurde mir von meiner Mutter erzählt. Einiges habe ich selbst mit erlebt. Meine besonders große Liebe galt den Tante-Emma-Läden. Erwähnenswert sind auch die Kochrezepte von Luise. Deren Reichhaltigkeit waren nach dem Krieg notwendig. In der heutigen Zeit führen sie zu sämtlichen Wohlstandskrankheiten. Die Geschichte reflektiert die 50iger Jahre. Hoffnung, Liebe und unsagbares Leid in der Vergangenheit.

Bewertung vom 28.07.2020
Die Erfindung der Null
Wildenhain, Michael

Die Erfindung der Null


gut

Meine Meinung

Der Absturz eines Mathematik Genies.

Dieses Buch zu besprechen fällt mir sehr schwer. Die Idee ist genial. Der Schreibstil schlägt dem Einheitsbrei ein Schnippchen. Was ich jedoch noch nie in einem Buch erlebt habe , dass mir kein einziger Protagonist sympathisch war. Die Atmosphäre in der Geschichte empfand ich kalt.

Martin Gödeler ist der Hauptprotagonist in diesem Roman. Aus seiner Sicht erleben wir das Geschehen. Der Doktor der Mathematik liebt Zahlen. Berechnet gerne das gesamte Leben. Gibt Nachhilfeunterricht. Zwei Jungen und ein Mädchen unterrichtet er. Sie scheinen von Zahlen ebenso begeistert wie er. Als Martin an einer Grippe erkrankt, kümmern sich die Drei um ihn. Sehen wie verwahrlost der Doktor lebt. Die Wohnung total verdreckt. Müll ohne Ende. Das Bett in dem er liegt eine wahre Keimschleuder. Die drei Nachhilfeschüler sind auf einmal wie umgewandelt. Zeigen sich von einer äußerst brutalen Seite. Ziemlich unappetitliche Szenen spielen sich ab.

Die unbekannte Susanne Melforsch erscheint einmal im Unterricht. Sie scheint von da an Martin zu verfolgen. Oder er sie? Diese Frau kommt sehr unscheinbar rüber.

Martin Gödeler wird an dem Mord an Susanne Melforsch verdächtigt. Sie war seine Urlaubsbegleitung, in Frankreich. Der Staatsanwalt kann ihm nichts nachweisen. Er wird aus der Untersuchungshaft entlassen. Verschwindet spurlos. Überlässt dem jungen Staatsanwalt seine Geschichte.

Seelische Abgründe offenbaren sich dem Leser. Seien es die drei Nachhilfeschüler, die mysteriöse Susanne oder das Mathematik Genie Gödeler. Der heruntergekommene Gödeler wäscht sich nicht und lebt in einer verwahrlosten Wohnung. Seine Lebensgeschichte ist spannend, aber komplett emotionslos. Erotische Szenen haben mich kalt lassen. Ebenso das Drama um seine Ehe. Noch nicht mal die Tatsache, dass er das Leben seiner Tochter nicht mehr miterlebt, konnte mich berühren. Ich hatte stets das Gefühl, das ist vom Autor so gewollt. Das Ganze passiert jedoch in einer Sprache, die ich so noch nicht gelesen habe. Das hat mir gefallen. Gödeles Vorliebe für griechische Mythologie kommt groß zu tragen. Bei Martin war ich mir nie sicher, ob er zu wahren Gefühlen fähig ist. Zahlen! Ja, die kann er lieben. Da bin ich mir absolut sicher. Beim Tanz kann man ihn auch etwas menschlicher erleben. Sein Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen. Die Beziehungen zu Frauen waren für mich ungreifbar.



Ich empfinde die Nähe nicht nur als angenehm, sondern als entspannend. Keine Nervosität. Die Wärme des menschlichen Körpers. (Martin Gödeler)



Das klingt für mich wie die Berechnung der Null. Null Emotionen folgen diesem Zitat. Ich habe mehrmals überlegt, ob Frauen überhaupt einen Wert für ihn haben. Ob sie nur dazu dienen seine Bedürfnisse zu decken, oder ob er in ihnen Menschen aus Fleisch und Blut sieht, die auch eigene Bedürfnisse haben.



Die nummerologische Null ist der Kreis, das Rad des Lebens. Bestehend aus den vier Speichen des Seins: Wissen – Wollen – Wagen – Schweigen. (Martin Gödeler)



Das Ende hat das Rad dieser Geschichte für mich dann komplett umgedreht. Auf dieses Finale war ich nicht gefasst.

Fazit

Wenn mich diese Geschichte auch nicht richtig mitnehmen konnte, so möchte ich doch den den einzigartigen Schreibstil erwähnen. Etwas mehr Emotionen und Zugang zu den Protagonisten hätten diesem Roman gut getan. Mir blieben alle fremd. Die Frage ob er Susanne Melforsch umgebracht hat, wird erst ziemlich am Ende beantwortet. Das Finale hat mich fasziniert. Darauf wäre ich im Leben nicht gekommen. Ich vergebe knappe 3 Sterne.

Danke Michael Wildenhain

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2020
Wenn die Alpen Trauer tragen
Archan, Isabella

Wenn die Alpen Trauer tragen


ausgezeichnet

Wer ist die Hex?
Kapitel. 1. Satz: Es begann mit einem Druck auf der Blase.
Obwohl ich den ersten Teil der Reihe nicht gelesen habe, bin ich sehr gut in die Geschichte hinein gekommen. Ich liebe Salzburg. Es hat mich richtig gefreut, dieser wunderschönen Stadt wieder mal einen Besuch abzustatten.

Die Mitzi ist schon eine Marke. Total durch den Wind und absolut liebenswert. Liest in der Zeitung von einer älteren Dame, die einem Trickbetrüger das Handwerk gelegt hat. Zufällig steht in dem Artikel auch noch, wo besagte Dame gerne ihr Kaffeetscherl genießt. Als Mitzi Hilda Valbilda tatsächlich im Kaffee antrifft, muss sie erkennen, dass die ältere Dame etwas dement rüber kommt. Aber nur etwas. Sie erfährt, dass Hildas Schwester Therese bei einem Brand ums Leben gekommen ist. Nicht von der Hilda. Die Bedienung war de Ratschkathl. Sie spürt, das da was nicht mit rechten Dingen zugeht. Dabei wollte sie der alten Dame nur zu ihrer heldenhaften Tat gratulieren. Sie setzt sich mit ihrer einzigen und besten Freundin Agnes Kirschnagel in Verbindung.

Inspektorin Agnes Kirschnagel hat vor fast einem Jahr die Mitzi kennengelernt. Was sich da genau zugetragen hat, weiß ich nicht. Ich war nicht dabei. Aber, was ich jetzt so gelesen habe, kann ich es mir denken. Mitzi hat bestimmt bei der Aufklärung einer Straftat mitgeholfen. So wie jetzt halt auch. Die Agnes ist schon manchmal genervt von der Mitzi. Sie mag die Mitzi total gerne. Aber manchmal bringt sich die Urschl unnötig in Gefahr. Und dann muss die Agnes schnell agieren. Sonst wird es brenzlig. Vor allem jetzt wieder. Die Therese ist wegen Brandstiftung ums Leben gekommen. Am 13. Jänner. Damit nicht genug. Hilda stirbt am 13. März an Herzversagen. Zufall? Da bekommt Agnes auch noch unerwartet Verstärkung. Aus Köln. Der Privatdetektiv Precht. Normalerweise reicht der Agnes ihr Hamster Jo. Aber der Percht ist wirklich ein fescher Kerl ….

Mitzi brachte mich oft zum Schmunzeln. Schnell merkt der Leser, dass die Mitzi einen guten Riecher hat, wenn es um Verbrechen geht. Na und Erfahrung hat sie auch. Liest sie doch jede Menge Thriller! Filme mag sie auch. Da kann auch die Agnes nichts dagegen sagen, die ihr oft nicht geglaubt hat. Die Mitzi hat doch eine rege Fantasie. Da gibt es die weiße Frau, die auch gleichzeitig die Hex ist. Hat die was mit dem Brand zu tun? Dieser charmante Krimi ist auch unheimlich spannend. Gespräche aus dem Jenseits sollen angeblich auch stattfinden. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft sich die Mitzi in Gefahr gebracht hat. Aber es war oft. Sehr oft. Die Agnes gleich mit.

Nach dem total spannenden 1. Kapitel möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Dieser charmante Krimi lässt wirklich nichts vermissen. Die Protagonisten kommen absolut authentisch rüber. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Die Spannung steigt kontinuierlich. Das Ende war für mich nicht vorhersehbar. Ein absoluter Pageturner. Ich werde die Reihe mit Sicherheit weiter verfolgen.

Danke Isabella Archan

Bewertung vom 24.07.2020
Orangenträume / Kalifornische Träume Bd.2 (eBook, ePUB)
Inusa, Manuela

Orangenträume / Kalifornische Träume Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Vier Freundinnen verbringen jedes Jahr einmal zusammen Orangentage. Seit Lucindas Vater gestorben ist, führt sie die Orangenplantage in Lamont. Stellt leckere Produkte aus Orangen her, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Der Höhepunkt in ihrem Leben ist, wenn einmal im Jahr ihre besten Freundinnen zu Besuch kommen. Da wird zusammen gekocht, Marmelade hergestellt und andere Köstlichkeiten. Vor allem die Cocktails sind total lecker und ohne Alkohol. Lucinda hat mit einem traumatischen Erlebnis aus der Vergangenheit zu kämpfen. Doch auch in der Gegenwart hat Lucinda ein sehr großes Problem. Es könnte das letzte Treffen auf der Orangenfarm sein.

Rosemary ist eine bildhübsche Frau, die als Schauspielerin Karriere gemacht hat. Sie hat einen wunderbaren Mann und eine süße Tochter. Eigentlich könnte ihr Leben perfekt sein. Rosemary hat ein großes Problem, mit dem sie ihre Freundinnen nicht belasten will.

Jennifer hat nicht nur gute Erinnerungen an ihren Heimatsort Lamont in Kalifornien. Ihre Mutter starb als sie noch ein kleines Mädchen war. Ihr Vater hat die Bezeichnung nicht verdient. Er hat sich um das Mädchen nie gekümmert. Ihre drei Freundinnen haben sie stets aufgefangen und ihr Leben lebenswert gemacht.

Michelle ist eine intelligente Frau, die wegen ihrer großen Liebe ihren Heimatort verlassen hat. Sie hat zwei wunderbare Kinder. Leider ist ihr Mann nicht das, was er vor der Ehe vorgegeben hat.

Ich habe zu lesen begonnen und sofort das Gefühl gehabt, angekommen zu sein. Mit ihrem warmherzigen Schreibstil hat die Autorin wieder mal eine wunderbare Geschichte geschaffen. Viel Vitamin C zieht sich durch die Geschichte. Ich hatte stets Appetit auf Orangenköstlichkeiten. Dieses Treffen ist so anders, als die Jahre vorher. Probleme haben ihren Höhepunkt erreicht und lassen sich einfach nicht mehr todschweigen. Doch zeigt sich genau in diesen Krisen, wie stark der Zusammenhalt der Freundinnen ist. Die Liebe ist nicht für jede der Frauen einfach. Unverarbeitete Probleme aus der Vergangenheit machen es Jennifer nicht einfach. Lucinda war schon öfter mit dem Händler Jonah verabredet. Die liebenswerten Neckereien der Freundinnen habe ihr oftmals eine gesunde Röte beschert. Michelle muss unbedingt einen neuen Weg für sich und ihre Kinder finden. Rosemary hat ihren absoluten Traummann. Dennoch muss auch sie ihren Freundinnen etwas mitteilen. Trotz vieler Probleme haben die Frauen auch einige unbeschwerte Stunden zusammen verlebt.

Fazit

Das Setting spiegelt das sonnige Kalifornien wider. Die warmherzige Stimmung lässt Probleme zu Problemchen werden. Ich habe die Sonne Kaliforniens auf meiner Haut gespürt. Hatte stets den Geschmack von süßen Orangen auf der Zunge. Habe mit den Frauen gebangt und gehofft. Liebe, Romantik und sehr viel Spannung haben mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Besonders gut hat mir der Zusammenhalt der Freundinnen gefallen. Leider geht auch die schönste Geschichte mal zu Ende. Nicht mehr lange und ich darf eine Mandelfarm besuchen. Darauf freue ich mich sehr.

Danke Manuela Inusa.

Bewertung vom 17.07.2020
Zwischen den Seiten / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.2
Garner, Mary E.

Zwischen den Seiten / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.2


ausgezeichnet

Für Abende im Baumhaus und für alle, die gewiss sind, dass Bücher mehr sind als gedruckte Wörter. (Vor dem Prolog)

Nachdem der 1. Teil mit einem fiesen Cliffhanger geendet hatte, hab ich mich nun sehr auf den Folgeband gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Hope hat in ihrer Verzweiflung einen fatalen Fehler begangen. Auf der Suche nach dem Absorbierer hat sie den Falschen verdächtigt. Der Absorbierer versucht in die reale Welt zu gelangen. Die Buchgemeinschaft muss das unbedingt verhindern, da es fatale Folgen für die gesamte Welt hätte.

Hope ist mit ihren Aufgaben gewachsen. Sie wird von allen Protagonisten aus sämtlichen Büchern verehrt. Das Leben in Büchern wächst ihr von Tag zu Tag mehr ans Herz. Längst sind die verschiedenen Welten ihre reale Welt. Vieles spielt sich genauso ab, wie im ersten Teil. Die Reisen in verschiedene Geschichten durchlaufen alle die gleiche Abfolge. Oder sagen wir fast alle. Amor hat natürlich auch Liebespfeile abgeschossen. Die Liebesgeschichten stehen jedoch nicht im Vordergrund. Ein paar Längen gibt es im Buch, durch die stets gleichen Abläufe. Aber auch die haben ihre Berechtigung. Das wird einem so richtig klar, wenn es voll zur Sache geht. Ab einem bestimmten Punkt war es mir nicht mehr möglich das Buch aus der Hand zu legen. Viele Wendungen, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hätte, haben die Geschichte zu einem richtigen Pageturner gemacht.

Das ist so eine Sache mit Büchern in Büchern. Ich durfte auch zu Anna auf die Farm Green Gabels reisen. Die Welt dort hat mich total an sorglose Kindheit erinnert. Duftende Wiesen mit jeder Menge Gänseblümchen. Natur so weit das Auge reicht. Und Anne mit ihren roten Zöpfen. Ich kann Euch jetzt nicht verraten, welche Personen eine Zeit lang bei Anne in dem idyllischen Häuschen gewohnt haben. Damit würde ich spoilern. Da ich die Geschichte selbst noch nie gelesen habe, habe ich mir nun die Bilderbuchausgabe von *Annes wundersame Reise nach Green Gables* bestellt. Herzlichen Dank auch Frau Garner.

Bewertung vom 13.07.2020
Auf diese Art zusammen (eBook, ePUB)
Moyes, Jojo

Auf diese Art zusammen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Eine kleine Geschichte mit einem großen Herz.

Ich habe mich sehr gefreut wieder von Lou zu lesen. Wenn der Grund dafür auch nicht der erfreulichste ist. Die Geschichte spigelt wieder, wie der Coronavirus die ganze Welt im Griff hat. Der Lockdown hat Lou von ihrem Freund Sam getrennt. Der Sanitäter kommt beruflich an seine Grenzen. In New York ist die Hölle los. Das erfahren wir ja auch stets aus den Medien. Lou fällt in eine Depression. Ihre Existenz geht den Bach runter. Und sie sitzt in England fest. Doch Lou wäre nicht Lou, wenn sie nicht mit einer coolen Idee sämtliche Nachbarn glücklich machen würde. Und das tut sie. Befreit sich damit aus ihrem Trübsal. Natürlich haben wir mit der Familie wieder einiges zu lachen. Lous Mutter nimmt es mit der Hygiene sehr genau. Tod dem Virus!!!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2020
Mein bester letzter Sommer
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

Meine Meinung

Das Leben passiert einfach. Es fragt uns nicht.

Ich habe ja schon viele Bücher gelesen, in denen die Hauptthemen Krankheit und das Sterben waren. Tessa und Oskar haben mich jedoch an meine Grenzen gebracht. Seit dem Buch „Zwei Frauen“ habe ich nicht mehr so geweint. Einem 17-jährigen Mädchen wird jede Chance auf ein langes glückliches Leben genommen. Ein Loch im Herz und eine Fehlfunktion der Lunge könnte man doch operieren, und somit heilen. Spenderorgane gibt es immer wieder. So meine Gedanken. Aber leider ist das bei Tess nicht möglich, da sie eine Blutgruppe hat, bei der es fast unmöglich ist, passende Spenderorgane zu finden.



Tess möchte nicht sterben, bevor sie die Liebe entdeckt hat. Als Jungfrau ohne Führerschein will sie diese Welt nicht verlassen. Als Oskar in ihr Leben tritt, scheint sich zumindest ein Wunsch zu erfüllen. Tess hadert mit ihrem Schicksal. Warum haben ihre Eltern ihr die Wahrheit verschwiegen? Warum musste sie selber darauf kommen, wie begrenzt ihre Zeit auf Erden ist? Ich spürte die Verzweiflung und Wut von Tess. Ich konnte das Verhalten ihrer Eltern nachvollziehen. Denn, was ist schlimmer als zu sterben? Dem eigenen Kind beim Sterben zuzusehen. Diese Hilflosigkeit!

Als ihr Vater einen Kollegen mit seiner Familie zum Essen einlädt, begegnet sie Oskar wieder. Den hübschen Jungen, dem sie schon mal kurz in der S-Bahn begegnet ist. Den sie nicht vergessen kann. Der Junge, mit den wunderbaren Augen und dem Muttermal auf der Wange. Ihm vertraut sie sich an. Ihm kann sie sagen, was sie braucht.



Ich suche einen Freund zum Sterben. (Pos. 1228)




Oskar lädt Tess ein, mit ihm eine Rundreise nach Italien zu machen. Mit Zelt und einem Bett im Kofferraum. Ihr Vater ist dagegen. Ihre Mutter unterstützt den Plan. Sie versteht, dass ihre Tochter richtig leben will, vor dem Sterben. Tess darf wunderschöne Tage in Italien erleben. Trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen, genießt sie jede Sekunde. Oskar und Tess sind sehr verliebt. Oskar ist ein junger Mann, den man einfach nur lieben kann. Seine einfühlsame Art berührt. Er spürt, wenn Tess wieder trüben Gedanken nachhängt. Doch auch Tess ist eine große Stütze für Oskar. Denn auch er musste schon mal einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen.

Ich durfte wunderschöne Stunden mit Tess und Oskar verleben. Habe mich gefreut, wenn Tess mit großem Appetit Pizza und Eis verschlungen hat. Tess will ein kleines bisschen davon aufholen, was sie früher versäumt hat. Sie hat immer zuviel gelernt und zu wenig gelebt.





Die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, was ich verpassen werde. Ich habe zu wenig gelebt. Und vor allem viel zu kurz. (Pos.87 auf dem Reader)


Fazit





Es braucht keine vielen Worte, um diese emotionale Geschichte zu beschreiben. Worte, die die Autorin auf poetische Weise dem Leser nahe bringt. Mit Humor und sehr viel Empathie.

Es ist ein offenes Geheimnis, was in dieser Geschichte passiert. Dennoch wollte ich es nicht akzeptieren. Aber mal ehrlich … wer fragt mich als Leserin? Wer hat Tess Eltern gefragt? Wer hat Tess gefragt? Das Leben fragt uns nicht. Es passiert einfach!

Herzlichen Dank Anne Freytag.

Bewertung vom 08.07.2020
Das Gegenteil von Hasen
Freytag, Anne

Das Gegenteil von Hasen


ausgezeichnet

Mit ihrem einzigartigen Schreibstil bringt die Autorin die ganze Problematik Mobbing auf den Punkt. Ohne erhobenen Zeigefinger! Ohne zu werten! Man lernt jeden einzelnen Jugendlichen so gut kennen, dass man hinterher Verständnis aufbringt. Die ganzen familiären Hintergründe werden beleuchtet. Was ich sehr bewundert habe, wie manche sich Julia gegenüber verhalten haben, obwohl ihre Blogartikel voll unter die Gürtellinie gingen. Mal ganz ehrlich, wer will das, was andere über einen denken, bei einem öffentlichen Blogeintrag lesen? Noch dazu, wenn es alles andere als nett ist? Julia geht durch die Hölle.

Jugendliche sind meist noch offener, ihre Fehler einzusehen. Mobbing betrifft aber auch viele ältere Jahrgänge. Auch in dem Buch erinnert sich eine Lehrkraft, an die eigene Mobbinghölle, die sie erlebt hat. Dabei sind Mobber doch Menschen, ohne Selbstbewusstsein. Stets müssen sie im Mittelpunkt stehen. Keiner mag sie. Jeder hat Angst vor ihnen. Doch die meisten trauen sich nicht, sich von diesen armen Menschen abzuwenden. Sie laufen dem Rudelführer hinterher. Sie wollen nicht selbst angegriffen werden. Der Mobber selbst ist nonstop gestresst. Es ist sehr anstrengend immer und überall die Nummer EINS zu sein! Vor allem, andere Menschen auszugrenzen fordert immer wieder neue Ideen und Schikanen. Viele Opfer vergessen die Schikanen nie.NIE!!!

Fazit

Sensibel behandelt Anne Freytag die Themen Mobbing und sexuale Orientierung Jugendlicher. Jeder der irgendwie anders ist, in keinen einwandfrei sozialen Verhältnissen lebt und eine andere Hautfarbe hat, ist besonders gefährdet ein Mobbingopfer zu werden. Ich war bis zum Ende gespannt, wer die Beiträge veröffentlicht hat. Habe dieses Buch auf zwei Nachmittage gelesen.

Anne Freytag ist ein Sprachrohr für Jugendliche, die ihre Gefühle, Sorgen und Nöte nicht in Worte fassen können. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre in der Schule werden.

Danke Anne Freytag.

Bewertung vom 06.07.2020
Wie sagt man ich liebe dich (eBook, ePUB)
Winter, Claudia

Wie sagt man ich liebe dich (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fazit

Dies ist nicht der erste Roman, den ich von Claudia Winter gelesen habe. Glückssterne ist bisher mein absolutes Lieblingsbuch von ihr gewesen. Nun haben die Glückssterne ein Schwesterchen bekommen. Wie sagt man ich liebe dich?

Eine berührende Hauptprotagonistin bringt uns gehörlose Menschen ein ganzes Stück näher. Ja oder nein. Die Zwischentöne gibt es für Maerlys nicht. Direktheit ist angesagt. Eine Direktheit, die bei hörenden Menschen viele Missverständnisse verhindern würde. Im Dschungel der Familienromane ist *Wie sagt man ich liebe dich* ein ganz besonderer Schatz, der in keinem Bücherregal fehlen sollte. Das Nachwort ist sehr empfehlenswert. Die Rezepte im Anhang lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Bewertung vom 01.07.2020
Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2
Dusse, Karsten

Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2


ausgezeichnet

Fazit

Ich liebe die Geschichten von Karsten Dusse. Sie sind wirklich auch Ratgeber. Man muss nur zwischen den Zeilen lesen. Und zwar gründlich bitte. Mal ganz ehrlich, entspannt und mit einem Lächeln im Gesicht, ist jeder Mensch viel aufnahmefähiger. Das Nachwort ist besonderes empfehlenswert. Es zeigt, dass auch der Autor die Thematik ernst nimmt. Zugegeben, er hat eine sehr komische Art dies zu zeigen. Ich hab jetzt genug geschrieben und mir eine Pause verdient. Ein paar Züge aus meinem *Dampfer-Automaten*! Ich dachte immer, die werden in einer Fabrik hergestellt. Bin ich mir nicht mehr so sicher. Entweder hab ich jetzt was falsch verstanden, (dann Entschuldigung Herr Dusse, ich wurde des öfteren von meinem inneren Kind abgelenkt), oder sie sind das Ergebnis von einer Insulin Spritze und einem Benzinfeuerzeug, die rotzbesoffen ein Kind gezeugt haben.