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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 744 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2022
Coming Home
Molcho, Haya

Coming Home


sehr gut

Israelische Küche – Familienrezepte von Haya Molcho

„Coming Home“ ist ein sehr persönliches Kochbuch der Köchin und Autorin Haya Molcho. In ihrem Werk ist wirklich alles an ihrer Familie orientiert. Jedem ihrer vier Söhne und auch ihrem Mann, widmet sie jeweils ein Kapitel und beschäftigt sich darin mit Gerichten, welche gerade dieses Familienmitglied besonderes schätzt. Das Buch ist bunt, sehr modern und recht poppig gestaltet. Ich persönlich mag zwar andere Bücher des Verlags lieber (welche dezenter, aber trotzdem verspielt sind), kann mir aber gut vorstellen, dass diese Aufmachung Vielen gefällt. Herzblut steckt aber auf jeden Fall spürbar in diesem Buch und alte und neuere Familienfotos, sowie zahlreiche Zitate machen klar, worum es der Autorin geht. Nachdem ich mich nun näher mit dem Inhalt beschäftigt habe, muss ich allerdings feststellen, dass dieses Kochbuch wohl nicht das geeignetste Werk ist um sich erstmals mit der israelischen Küche auseinander zu setzen. Obwohl ich mich als geübte Köchin bezeichnen würde, hatte ich nämlich Schwierigkeiten mit manchen Rezepten. Vor allem bei den aufwendigeren Rezepten, erschienen mir die Beschreibungen leider etwas chaotisch. Manches Wissen wird außerdem vorausgesetzt, nicht jeder Schritt ist detailliert beschrieben. Sehr gut gefielen mir im Gegensatz dazu etliche Grundrezepte für Beilagen und andere Kleinigkeiten. Für die Hauptgerichte, muss man im Gegensatz zu diesen schnellen Kleinigkeiten, aber durchaus Zeit mitbringen. Für die flotte Alltagsküche eignen sich die Rezepte weniger, da oft mehr als eine Stunde für die Zubereitung benötigt wird. Und auch mengenmäßig sind die Rezepte auf Großes ausgelegt, wahrscheinlich hat die Autorin hier an ihre große Familie gedacht. Wer allerdings seine Gäste richtig überraschen und toll mit außergewöhnlichen Geschmäckern verwöhnen möchte, wird in diesem Buch garantiert fündig werden. Unter Berücksichtigung meiner Kritikpunkte, kann ich alles in allem leider „nur“ 3 ½ Sterne vergeben, welche ich auf 4 aufrunde.
Mein Fazit: Auf keinen Fall für Anfänger geeignet. Wer aber kocherfahren und auf der Suche nach etwas Besonderem ist, wird hier seine Freude haben!

Bewertung vom 23.11.2022
Das Funkeln der Sehnsucht / New Hope Bd.4
Bloom, Rose

Das Funkeln der Sehnsucht / New Hope Bd.4


sehr gut

Angenehm leichte Unterhaltung, perfekt für gemütliche Leseabende im Winter

Als ich mir das Buch „New Hope - Das Funkeln der Sehnsucht“ der Autorin Rose Bloom, zulegte, wusste ich ehrlich gesagt nicht, dass es sich hierbei bereits um den vierten Band einer Reihe handelt. Zum Glück können die Bände aber unabhängig voneinander gelesen werden, so dass ich mich auch ohne Vorwissen gut in der Geschichte zurechtfand. Besonders gerne mochte ich es, wie locker und leicht die Erzählung daher kam. Die Autorin schafft durch ihre Worte wirklich einen besonderen Zauber, wobei ich es auch super schön fand, dass die Handlung rund um die Weihnachtszeit spielt. Somit passte diese Lektüre für mich perfekt zur jetztigen Jahreszeit. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere, außerdem ergänzen Rückblenden in die Vergangenheit die Handlung. Cassie und Jackson waren mir beide sympathisch und ich hatte wirklich Freude daran ihren gemeinsamen Weg zu verfolgen. Der Liebesroman war für mich eine absolute Wohlfühllektüre und auch der Schreibstil las sich angenehm leicht und gefiel mir auch durch seine Bildhaftigkeit gut. Besonders überraschend ist der Plot allerdings nicht angelegt und auch auf ein wenig Dramatik hätte meinetwegen verzichtet werden können. Da mir für den perfekten Liebesroman doch noch etwas Besonderes fehlte, gibt es von mir auch einen Stern Abzug. Trotzdem bietet das Buch aber entspannte Unterhaltung und punktet mit authentischen Charakteren.
Mein Fazit: Geeignet für alle die es gerne etwas kitschig und nicht zu tiefgründig mögen. Mit Happy-End-Garantie!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2022
Frau Appeldorn und der tote Maler
Nentwich, Vera

Frau Appeldorn und der tote Maler


sehr gut

Cosy Crime mit zwei skurrilen Figuren und jeder Menge Verwicklungen

„Frau Appeldorn und der tote Maler“ von Vera Nentwich war für mich eher eine amüsante, als eine hochspannende Lektüre. Denn die Stärke des Krimis liegt meiner Meinung nach vielmehr auf der Beziehungs-Dynamik zwischen Frau Appeldorn und ihrem Nachbarn Herrn Büyüktürk, als auf dem Fall. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit harmonieren die Beiden toll miteinander und ihre teils sehr witzigen Dialogen waren für mich wirklich Highlights des Buchs. Als ernstzunehmende Ermittelnde konnte ich Beide allerdings nicht durchgehend wahrnehmen, allgemein fehlt es dem Krimi leider etwas an Authentizität. Wer sich also eine Handlung möglichst nahe an der Realität erhofft, könnte hier enttäuscht werden. Auch wenn sich Frau Appeldorn gerade zu Beginn voller Enthusiasmus in die Nachforschungen begibt, war ihr Verhalten für mich letztendlich nicht ganz stimmig. Insbesondere ihre „Zusammenarbeit“ mit der Polizei war wenig realistisch. Auch macht es einem die resolute und von sich sehr eingenommene Dame als Protagonistin nicht immer leicht, ihre Sympathie empfand ich als recht wechselhaft. Im Gegensatz zu ihrem Ermittlungspartner Büyüktürk, welcher mir noch zu Beginn äußerst unsympathisch war, dann aber im Verlauf der Handlung eine tolle Entwicklung hinlegte. Die Ermittlungen in Kunstkreisen wurden abwechslungsreich geschildert und gerade was die Auflösung betraf, konnte die Autorin mich durchaus überraschen. Allgemein war der Krimi zum Glück eine sehr kurzweilige Lektüre. Der Schreibstil liest sich wirklich angenehm und auch wenn ich manchmal über die Hauptakteure den Kopf schütteln musste, so hat mich die Geschichte doch gut unterhalten und an keiner Stelle gelangweilt. Im Gesamten gibt es von mir deshalb auch noch gute 4 Sterne.

Bewertung vom 21.11.2022
Weight Watchers - Easy Winterküche
WW

Weight Watchers - Easy Winterküche


ausgezeichnet

Bunte Anregungen für die gesunde Winterküche

Passend zur Jahreszeit kommt das kleine, aber feine Kochbuch „Easy Winterküche“ von Weight Watchers daher. Im handlichen Format hält es 39 unterschiedliche Rezepte bereit und überzeugte mich in der Anwendung, durch die gewohnte Qualität von WW. Die Gerichte sind wirklich durchgehend schmackhaft, einfach zuzubereiten und durch die übersichtlichen Rezepte absolut gelingsicher! Um dieses Buch zu nutzen ist es nicht unbedingt notwendig, Weight Watchers Mitglied zu sein. Ohne Mitgliedschaft kann man die Punkteangaben der Rezepte einfach ignorieren, denn praktischerweise sind auch die Kalorien angegeben. Für alle Mitglieder gibt es hingegen einen echten Mehrwert, durch einen QR-Code lässt sich jedes der Essen direkt in die WW App übertragen. Unterteilt sind die Rezepte nach Zubereitungsarten, so findet sich etwa „Herzhaftes aus dem Topf“, „Heißes aus der Pfanne“ und „Leckeres aus dem Ofen“. Jedes Gericht wird durch ein ansprechendes Foto ergänzt, durch welches das auswählen leicht fällt. Alle Rezepte setzen auf jede Menge saisonales (Winter-)Gemüse, viele davon sind vegetarisch, oder lassen sich leicht dazu umwandeln. Auch als geübte Köchin habe ich in diesem tollen Kochbuch noch neue Ideen gefunden und war mit dem jeweiligen Ergebnis immer zufrieden. Lecker und doch auch gesund, überzeugten mich die Gerichte aber auch durch ihre Alltagstauglichkeit. Meist sind es nur wenige, gut geschilderte Arbeitsschritte, so dass man für ein Gericht nicht lange in der Küche stehen muss. Egal ob für die Familienküche, oder den Singlehaushalt, hier werden einfach alle glücklich! Gerne vergebe ich für dieses überzeugende Gesamtkonzept 5 Sterne und eine Empfehlung.

Bewertung vom 19.11.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


ausgezeichnet

Besticht durch viel Witz, schwarzen Humor und einer detaillierten fantastischen Welt

„Der schwarzzüngige Dieb“ von Christopher Buehlman ist High Fantasy vom Feinsten. Detailliert und doch auch abwechslungsreich entfaltet sich nach und nach eine ganz eigene Welt, voller Besonderheiten. Über die Fantasie des Autor kann man hier wirklich nur staunen und gerade deshalb machte mir die Geschichte auch großen Spaß. Neben dem grandiosen Worldbuilding ist ihm aber auch sein Hauptcharakter super gelungen. Durch die besondere Erzählperspektive versteht er zu fesseln, denn Kinsch durchbricht regelmäßig die vierte Wand und spricht uns Leser:innen direkt an. So erzählt er regelrecht seine eigene Geschichte, wobei die Erzählung ehrlich gesagt näher an einer Gauner-Komödie, als an einem Heldenepos ist. Gerade dadurch wird das Ganze aber erst richtig amüsant. Voller Witz, schwarzem Humor und einer Brise Selbsterkenntnis, gefiel mir die Erzählung rund um den smarten Dieb Finsch richtig gut. Auch die Nebencharaktere sind ausgereift und bieten einen echten Mehrwert. Die Handlung ist durchgängig abwechslungsreich, teils aber recht brutal und auch an Action mangelt es wirklich nicht. Obwohl der Schreibstil mir eigentlich gut gefiel, konnte nicht jede der geschilderten Szenen mich gleich stark fesseln. Dadurch schwankte mein Lesetempo zwar etwas, dennoch konnte mich das Buch über seine gut 500 Seiten faszinieren und unterhalten. Empfehlen würde ich das Werk nur Fans der High Fantasy, denn auch wenn das Konzept ausgreift und erlebnisreich ist, so muss man doch auch viel mitdenken. Der Autor erschafft wirklich eine völlig eigenständige Welt, inklusive kulturellen Besonderheiten, Religionen, Sprachen, Tierarten und sonstigen Wesen. Um hier den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich konzentriert zu lesen. Dann aber macht das Abtauchen in dieses Abenteuer allerdings so viel Spaß, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag!

Bewertung vom 19.11.2022
Im Schatten des Fuchsmondes
Babendererde, Antje

Im Schatten des Fuchsmondes


ausgezeichnet

Tiefgründiges Jugendbuch, welches durchaus fordert, aber schlussendlich überzeugt

Autorin Antje Babendererde ist wirklich ein Garant für besondere Geschichten und genau eine solche ist auch in ihrem neuen Roman „Im Schatten des Fuchsmondes“ zu finden. Das Setting entführt uns nach Schottland und besonders die Natur- und Umgebungsbeschreibungen sind unglaublich gut gelungen und wirklich sehr einprägsam. Gleich zu Beginn musste ich allerdings feststellen, das es mir Hauptprotagonistin Lia nicht leicht machen würde. Denn neben ihrer engen Naturverbundenheit, zeigt sie immer wieder auch ihre privilegierte und herablassende Seite. Ihr Umgang mit anderen Menschen wird zwar zum Glück im Lauf der Handlung etwas erträglicher, so richtig kann sie ihre Art, aber bis zuletzt nicht ablegen. Zum Glück muss man um ein Buch toll zu finden, nicht jede Figur mögen. Auch ein Hauptcharakter darf anecken und provozieren und dies war bei Lia definitiv der Fall. Zum Ausgleich dafür war mir Finn, der zweite Hauptcharakter, auf Anhieb sympathisch. Obwohl seine Erzählweise auktorial war, kam er mir gefühlsmäßig näher, als Lia welche aus der Ich-Perspektive schilderte.
Trotz allem finde ich die Geschichte im Gesamten sehr berührend, vielschichtig und auch durch so manche überraschende Wendung, war sie durchgängig fesselnd. Wie bereits von der Autorin gewohnt will der Roman aber auch keine reine Wohlfühlgeschichte sein. Thematisch kommt er gerade zum Ende hin ziemlich wuchtig daher. Wer sich durch bestimmte Themen getriggert fühlt, sollte unbedingt die Triggerwarnung lesen, gleichzeitig spoilert sie aber einen Teil der Handlung, weswegen ich sie hier nicht wiedergeben mag. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und machte es mir durch die unterschiedlichen Erzählstile auch leicht die Charaktere zu unterscheiden. Highlights waren für mich darüber hinaus immer wieder die ausführlichen Beschreibungen der schottischen Fauna und Flora, aber auch die interessant eingestreuten Infos rund um Naturschutz und die Wildhüterei. Und auch wenn mich das Buch an mancher Stelle herausforderte kann ich nicht anders als 5 Sterne zu vergeben. Gerne vergebe ich außerdem eine Leseempfehlung für jegliche Altersgruppen, da es hier Themen vorkommen, welche wirklich alle angehen!

Bewertung vom 18.11.2022
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


ausgezeichnet

Berührender und tiefgründiger historischer Roman – Perfekt für alle die Bücher lieben

Historische Romane lese ich nicht allzu oft, wenn ich dazu greife, muss mich die Geschichte schon wirklich sehr ansprechen. Genau dies war beim Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ des Autoren Kai Meyer der Fall. Zum Glück wurde ich hier keineswegs enttäuscht, sondern bin von dieser besonderen Geschichte rundherum begeistert. Der Start ins Buch erforderte zunächst allerdings etwas Konzentration. Denn die Handlung zieht sich über drei Zeitebenen mit jeweils sehr unterschiedlichen Perspektiven. Als ich mich aber erst mal orientiert hatte, setzte eine regelrechte Sogwirkung ein und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zeitlich finde ich die Ausschnitte wirklich genial gewählt. 1933, im politischen und gesellschaftlichen Umschwung der NS-Zeit, 1943, mitten im 2. Weltkrieg und 1971, Nachkriegsdeutschland, zerteilt in Ost und West.

Allein geschichtlich gesehen ist Kai Meyers Werk total interessant. Treffend und überaus authentisch fängt er die Stimmungen unterschiedlicher Zeiten ein und schafft es anschaulich zu vermitteln, was die Menschen damals bewegte. Trotz der wunderbar eingefangenen Atmosphäre stehen aber immer seine Protagonist:innen und deren Lebensgeschichte im Mittelpunkt des Geschehens. Natürlich werden alle von den damaligen Umständen beeinflusst, trotzdem geht es noch um so viel mehr. Und bei einem Autor, welcher sonst meisterhaft die Fantasy beherrscht, darf auch ein mystischer Hauch nicht fehlen. Dieser umweht vor allem eine Figur in Form eines Geheimnises, welches aber nicht übertrieben dargestellt wird, sondern der Handlung vielmehr eine tolle mysteriöse Note gibt. Eine weitere verbindende Note ist darüber hinaus das Buchhandwerk und die Liebe zu Büchern. Die einzigartige Einblicke in das graphische Viertel in Leipzig gefielen mir dabei wirklich gut und auch den Hauptprotagonist:innen fühlte ich mich durch ihre Bücherliebe gleich verbunden. Alles in allem ist „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ein wunderbar berührender, hoch emotionaler und inhaltlich starker Roman. Fesselnd, gut recherchiert und außerdem grandios erzählt, konnte mich die Geschichte absolut überzeugen. Deshalb vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.11.2022
Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe) / #London Whisper Bd.2
Ley, Aniela

Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe) / #London Whisper Bd.2


sehr gut

Jugendlicher Regency-Roman mit einem Hauch Magie

Mit ihrem Buch „#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)“ führt Autorin Aniela Ley ihre Reihe, rund um die Zofe Zoe fort und entführt ihre Fans aufs neue ins historische London. Auch mit diesem Abenteuer ist die Geschichte noch nicht abgeschlossen, der dritte Band ist bereits angekündigt. Um überall durchzublicken solltet ihr unbedingt bereits den ersten Band gelesen haben. Denn die Handlung knüpft ohne Unterbrechung sofort an die bereits bekannten Geschehnisse an. Gerade zu Beginn startet die Geschichte deswegen äußerst temporeich, wobei die Handlung dann aber auch wieder zur Ruhe kommt. Wer den ersten Band mochte wird hier sicherlich nicht enttäuscht werden. Die Bücher sprechen vor allem ein jüngeres Publikum an und sind meiner Meinung nach für erwachsene Leser:innen weniger interessant. Für meinen Geschmack fehlte es wieder etwas an Worldbuilding, denn die Erklärungen rund um die Mondscheinmagie sind weiterhin rar gesät. Die Handlung fokussiert sich eher auf die gesellschaftlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit, insbesondere auf die Rolle der Frau. Zoes unterstützende und mutmachende Whisper-Whisper-Briefe gefielen mir auch diesmal wieder richtig gut und sind wirklich ein tolles Markenzeichen der Buchreihe. Die Botschaften sind hier klug gewählt und ihre Vergleiche mit unserer heutigen Zeit, bringen jungen Leser:innen so manches historisches Detail näher. Der Schreibstil ist durchgehend locker, spritzig, orientiert sich aber bei der Wortauswahl für mein Gefühl überhaupt nicht an der Zeit (1816) in welcher die Geschichte spielt. Zoes teils jugendsprachliche Ausrufe sind zwar durchgängig unterhaltsam, von einer gelungenen sprachlichen Authentizität ist die Geschichte aber wirklich weit entfernt. Wem dies nicht stört wird diese unterhaltsame und kurzweilige Lektüre lieben. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.11.2022
Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1
Benkau, Jennifer

Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1


ausgezeichnet

Starker erster Teil einer aufregenden Fantasy-Dilogie

Kaum zu glauben aber „The Lost Crown - Wer die Nacht malt“ war tatsächlich mein erstes Buch der Autorin Jennifer Benkau. Und so konnte ich unbedarft und mit frischem Blick an diese Lektüre herangehen, um zu ergründen ob der Hype um die Autorin wirklich begründet ist. Was soll ich sagen, mich konnte sie mit ihrem neuen Werk vollends überzeugen. Obwohl die Hauptprotagonist:innen um die 17 sind und der Roman auch als Jugendbuch gelistet wird, ist die Geschichte doch wirklich für jedes Alter geeignet. Ich für meinen Teil habe mich auf jeden Fall wunderbar unterhalten gefühlt und habe bis zuletzt mit Kaya und Mirulay mitgefiebert und gelitten. Durchgängig war die Geschichte fesselnd, spannend und außerdem wunderbar magisch. Das Worldbuilding im Besonderen kann ich einfach nur loben. Die von Jennifer Benkau entworfene Welt ist detailreich, anschaulich beschrieben, vielfältig und vor allem auch gut durchdacht. Genau wie ihre Charaktere wirkte auf mich alles so wunderbar stimmig. Besonders die Hauptfiguren legen eine einzigartige Entwicklung hin, wobei auch zahlreiche Nebencharaktere gut ausgearbeitet sind und die Geschichte aufwerten. Erzählt wird meist aus der Sicht von Kaya, aber auch Miru kommt in kurzen Kapiteln immer wieder zu Wort. Der Schreibstil liest sich dabei richtig angenehm und die Kapitel hatten eine angenehme Länge. Praktischerweise war jedes mit der erzählenden Figur und dem jeweiligen Aufenthaltsort gekennzeichnet. Für die rundum einfache Orientierung sorgte zudem eine übersichtliche Karte im Buch. Da es gerade zum Ende hin einen großen Twist gab und auch sonst noch viele Fragen offen sind, kann ich es kaum erwarten den zweiten Teil lesen zu können. Schon jetzt möchte ich unbedingt wissen, wie es nun weitergeht und freue mich darauf im nächsten Jahr wieder in diese faszinierende Fantasiewelt eintauchen zu dürfen. Für Band 1 vergebe ich jetzt aber erst mal verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.11.2022
Verbrechen sind mein Job
Stahl, Karlotta

Verbrechen sind mein Job


ausgezeichnet

Absolute Leseempfehlung – Beeindruckend echte Eindrücke in den Alltag einer Staatsanwältin

Im Buch „Verbrechen sind mein Job“ von Karlotta Stahl hätte ich einfach immer weiterlesen können und war wirklich enttäuscht als die Lektüre schon vorbei war. Dieses Werk begeisterte mich nämlich gleich in mehrfacher Hinsicht. Zunächst einmal ist es unheimlich informativ, denn neben interessanten Fällen bringt uns die Autorin auch noch jede Menge Wissen rund um unser Justizsystem näher. Dies fängt bei ihrer Arbeit als Staatsanwältin an und geht mit dem genauen Ablauf von Gerichtsprozessen, polizeilicher Ermittlungsarbeit und dem Alltag in einer JVA weiter. Obwohl alles ausführlich erklärt wird, ist das Buch dabei inhaltlich an wirklich keiner Stelle langweilig. Die Autorin schreibt vielmehr so erfrischend ehrlich und offen, dass ich sie auf Anhieb mochte. Noch sympathischer wirkt sie außerdem dadurch, dass sie sehr offen über ihre Anfangsfehler schreibt und darüber hinaus eine sehr mitfühlende, aber trotzdem durchdachte Art in Bezug auf die Angeklagten zeigt. Die Staatsanwaltschaft ist nämlich der Wahrheit verpflichtet und kann deshalb die angeklagten Menschen gegebenenfalls auch entlasten. Weiterer Pluspunkt des Sachbuchs ist außerdem der Schreibstil. Trotz hoher Informationsdichte ist er super lesbar. Die Autorin hat wirklich eine tolle Art Situationen zu beschreiben und bei all dem Ernsten, schimmert doch immer wieder auch ihr Humor durch. Sollte aber doch mal ein Fachwort unklar sein, gibt es am Ende des Buchs sogar ein Glossar zum nachschlagen. Da mich „Verbrechen sind mein Job“ voll und ganz überzeugen und begeistern konnte, vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Mein Fazit: Großartige Mischung aus allgemeinen Informationen und echten Fällen. Das perfekte Buch für alle die schon immer mal wissen wollten, wie eine Staatsanwältin arbeitet.