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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2009 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2021
Der Uhrmacher in der Filigree Street
Pulley, Natasha

Der Uhrmacher in der Filigree Street


ausgezeichnet

Mit “Der Uhrmacher in der Filigree Street” ist Natasha Pulley ein spannungsgeladenes Debüt gelungen, das sich gekonnt zwischen historischem Roman, Thriller und Fantasy-Story bewegt. Anhand von mysteriösen Rätseln und wissenschaftlichen Erkenntnissen erfahren wir viel über die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in der viele große und kleine Erfindungen gelangen und den Alltag der Menschen radikal änderten, allem voran in England. Zugleich berichtet Pulley aber auch über das historische Japan. Im Mittelpunkt stehen der Uhrmacher Mori, der eine besondere Gabe besitzt, der Angestellte Thaniel, der auf der Suche nach der Wahrheit über seine mysteriöse Uhr ist, und die Studentin Grace, die durch ihre physikalischen Experimente herausfinden will, wie sich Zeit und Raum verhalten. Diese Zutaten kombiniert die Autorin mit Schwung zu einer außergewöhnlichen Geschichte, die großartig von Jonas Minthe gelesen wird.

Bewertung vom 13.10.2021
Die Füchse von Hampstead Heath
Aaronovitch, Ben

Die Füchse von Hampstead Heath


ausgezeichnet

“Die Füchse von Hampstead Heath” ist der erste fantastische Ausflug, in dem sich alles um Peter Grants 13-jährige, etwas nerdige Cousine Abigail dreht, die wir schon in früheren Peter Grant-Abenteuern kennengelernt haben. Jetzt erlebt sie mitten in den Ferien ihren ersten echten magischen Vorfall – und den will sie unbedingt im Alleingang klären, was so manche unbequeme Situation mit sich bringt. Die aus der Ich-Perspektive erzählte Fantasy-Story bereichert Ben Aaronovitchs Peter-Grant-Universum um eine weitere smarte und sympathische Figur. Hoffen wir auf mehr fantastische Abenteuer mit Abigail Kamara! Routiniert gelesen von Dietmar Wunder.

Bewertung vom 13.10.2021
Dürre
Laub, Uwe

Dürre


sehr gut

In “Dürre” spielt Uwe Laub mit den verheerenden Ausmaßen, die Wassermangel und Missernten wegen des Klimawandels in Europa zukünftig annehmen könnten. Im Zentrum steht bei ihm allerdings nicht das Wetter selbst, sondern eine fiktive Behörde, deren Angestellte “Bluthunde” genannt werden – Leute, die jede Überschreitung der zugestandenen CO2-Menge sofort ahnden. Und der Autor fragt auch: “Wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure”? Am Beispiel des jungen Landwirts Julian, der sich in dieser temporeichen Story immer mehr zum Helden mausert, zeigt Laub, wie leicht so ein System von einzelnen missbraucht werden könnte. So ist “Dürre” eine Mahnung vor der Allmacht der Behörden und der totalen Überwachung, aber auch ein Plädoyer dafür, dass wir leider nicht mehr ewig so weitermachen können. Denn der Klimawandel steht längst nicht mehr vor der Tür, er ist schon da.

Bewertung vom 06.10.2021
Frau Shibatas geniale Idee
Yagi, Emi

Frau Shibatas geniale Idee


ausgezeichnet

Mit „Frau Shibatas geniale Idee“ gelingt Emi Yagi eine smarte feministische Erzählung über eine moderne Frau, die sich auf pfiffige Art gegen die noch immer stark verankerten, patriarchalen Strukturen in der japanischen Arbeitswelt wehrt. Eine Schwangerschaft ist in dieser überalterten Gesellschaft das goldene Los, selbst wenn sie nur vorgetäuscht ist. Konsequent teilt die Autorin daher auch ihre Geschichte in einzelne Abschnitte bis zur 40. Schwangerschaftswoche ein. In ihnen erzählt sie aus dem Leben der alleinstehenden 34-Jährigen und von ihrem subversiven Kampf gegen die ganz normalen Zumutungen des Arbeitsalltags. So ist „Frau Shibatas geniale Idee“ ein intelligent und humorvoll-ironisch erzählter feministischer Roman über das moderne, zugleich aber noch immer sehr konservative Japan.

Bewertung vom 06.10.2021
Sharing - Willst du wirklich alles teilen?
Strobel, Arno

Sharing - Willst du wirklich alles teilen?


sehr gut

Natürlich sind die Thriller von Arno Strobel immer wieder aufs neue hochspannend und vor allen Dingen keine leichte Kost. So ist es auch bei seinem neuen Band ”Sharing – Willst du wirklich alles teilen?”, in dem sich alles um die neue Sharing-Ökonomie dreht. Temporeiche Action ist gepaart mit überraschenden Wendungen und dramatischen Situationen. Immer wieder wird Strobels Held Markus in seiner Integrität in Frage gestellt, und die Storyline scheut sich auch nicht vor unerwarteten Abzweigungen. So ist “Sharing” beste Thrillerunterhaltung, obwohl die Grundidee der Geschichte durchaus konventionell ist und die Rollen der Figuren, insbesondere der Frauen nicht gerade überkomplex angelegt sind. Großartig gelesen von Sascha Rotermund.

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Bewertung vom 04.10.2021
Born
Brynn, Kris

Born


ausgezeichnet

Kris Brynn siedelt ihren Noir-Science-Fiction “Born” in der nahen Zukunft in Deutschland an. In ihrem Szenario geht es dem Land nach dem großen Sandkrieg schlecht und ganz Europa hat wichtige Ressourcen verloren und die Gesellschaft ist gespalten. Im Mittelpunkt steht die toughe Taxifahrerin Nalani, die ungewollt in einen hoch politischen Fall hineingezogen wird. Mit hohem Tempo und viel Action treibt Brynn diese Geschichte voran, verweist dabei immer wieder auf alte Krimi-Noir-Erzählungen und lässt Gut wie Böse zu klassisch-klarer Bestform auflaufen. So ist “Born” temporeich, düster und hochspannend, mit einem ordentlichen Schuss Action und erfrischenden Dialogen. Lebendig gelesen von Grace Risch.

Bewertung vom 01.10.2021
Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2
Hancock, Anne Mette

Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2


gut

“Narbenherz” ist der zweite Band mit der investigativen Journalistin Heloise Kaldan und dem Kommissar Erik Schäfer. Gleich mehrere Fälle verarbeitet die dänische Autorin Anne Mette Hancock in dieser Geschichte und lichtet dabei nur sehr langsam ihr spannendes Verwirrspiel. Ihre beiden Helden begleitet Hancock bei der Arbeit wie im Privatleben, so dass wir auch erfahren, wie es um Heloises Partnerschaft zu ihrem Freund Martin steht und wie sich ihr inniges Verhältnis zur Tochter ihrer besten Freundin entwickelt, während Kommissar Schäfer seinem Traum vom Häuschen in der Karibik nachhängt. Und auch wenn “Meister Zufall” vielleicht ein wenig zu oft die Finger im Spiel hat, ist “Narbenherz” ein unterhaltsamer Krimi, der ganz großartig von Tim Gössler gelesen wird.

Bewertung vom 01.10.2021
Outback - Fünf tödliche Schüsse. Eine unfassbare Tat. Mehr als eine Wahrheit
Hammer, Chris

Outback - Fünf tödliche Schüsse. Eine unfassbare Tat. Mehr als eine Wahrheit


ausgezeichnet

Der Thriller „Outback“ von Chris Hammer ist ein Trip in eine der heißesten Gegenden Australiens, gleich im weiten Hinterland der Millionenmetropole Sydney. Im Mittelpunkt steht der 41-jährige Journalist Martin Scarsden, der nach einem schwierigen Arbeitseinsatz im Gaza-Streifen unter posttraumatischen Symptomen leidet. Um ihn spinnt Chris Hammer eine fesselnde Story, die immer neue Wendungen nimmt und peu à peu die Geheimnisse der abgelegenen Gemeinde entblättert. Und das sind so einige. So bietet uns der Autor ein Feuerwerk aus großartigen Ideen, die für mehr als einen Krimi gelangt hätten. In Australien ist „Outback“ bereits ein Riesenererfolg — das Zeug, es auch hier in Europa zu werden, hat Hammers Hitze-Story allemal.

Bewertung vom 01.10.2021
Ist es nicht schön hier
Chen, Te-Ping

Ist es nicht schön hier


ausgezeichnet

In zehn Short-Stories berichtet die chinesisch-stämmige US-Amerikanerin Te-Ping Chen in ihrem Erzählband “Ist es nicht schön hier” vom Leben junger Menschen in China. Dabei beobachtet sie sehr mit scharfem Blick die Gepflogenheiten der Leute in einem Land zwischen Hypermoderne, jahrtausendealter Tradition und kommunistischer Haltung. Ihre Figuren suchen nach Anerkennung im System, lehnen sich auf oder streben sehnsuchtsvoll nach Glück und scheitern dabei. Chen vergisst aber auch nicht, in ihren Stories einige komisch-humorvolle Momente unterzubringen und würzt das Ganze schließlich mit einer vorsichtigen Prise Kritik am autoritären Regierungssystem des fernöstlichen Milliardenvolks. So ist “Ist es nicht schön hier” eine spannende Auseinandersetzung mit dem modernen China.

Bewertung vom 01.10.2021
Billy Summers
King, Stephen

Billy Summers


ausgezeichnet

Mit “Billy Summers” gelingt Stephen King ein gefühlvoller und herzzerreißender Thriller, der sich viel mit Moral und mit Gerechtigkeit beschäftigt. Dabei kommt er dieses Mal ohne übernatürliche Phänomene oder Horror-Effekte aus. Sehr raffiniert verbindet er die Geschichte von dem Auftragskiller Billy Summers und der hilfsbedürftigen jungen Alice mit Billys Erlebnissen als harter Marine, der ein Buch über seine Kriegserlebnisse im Irak schreibt. Kings Story nimmt von Kapitel zu Kapitel immer mehr Fahrt auf und überrascht mit unerwarteten Wendungen, bleibt dabei aber immer ganz nah bei seinen beiden Figuren, die wir auf diese Weise sehr liebgewinnen. So ist “Billy Summers” ein gelungener und intelligenter Thriller, der wieder ganz wundervoll von David Nathan gelesen wird. Eine unbedingte Empfehlung.