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narnia
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wer mehr erfahren möchte ist herzlich eingeladen: www.buecherveraendernleben.npage.de

Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2011
Enttarnt
Koch, Peter-Ferdinand

Enttarnt


ausgezeichnet

Wohl keine andere Tätigkeit ist so voller Geheimnisse und oft auch politischer Brisanz wie die des Agenten, der auch als Spion bezeichnet wird. Nur sehr wenige Länder dieser Erde verzichten auf Afenten, um politische beziehungsweise wirtschaftliche Geheimnisse des jeweils anderen Landes kennenzulernen.

Der Autor dieses Buches, ein ehemaliger Spiegel - Redakteur nennt Namen, Fakten und Beweise und gibt auf 460 Seiten einen Überblick über die Agententätigkeit mehrerer Länder. Dabei hat er besonders die letzten 7 Jahrzehnte im Blick.

Interessant sind Kochs Ausführungen über die Agentätigkeit auf beiden Seiten der deutsch - deutschen Grenze. Besonders da wo Koch Namen und Jahreszahlen nennt, wird es seitenweise spannend wie ein Krimi. Mit Hilfe von Koch und seinen Recherchen gelingt dem Leser so manch ein Blick hinter die ansonsten fest verschlossenen Türen. Ihm gelingt sogar der Blick ins Politbüro des ZK der SED. Mit einem Tollhaus vergleicht Koch diesen kommunistischen Eliteverein.

Besonders beeindruckend war für mich zu sehen, dass sich die Methoden der Agenten und Doppelagenten auf beiden Seiten bis zum heutigen Tag gar nicht so sehr verändert haben, natürlich kommt der technische Fortschritt heute auf beiden Seiten hinzu. Sehr klar wird dem Leser dieses Buches auch, dass dieses Thema nicht auf die Vergangenheit beschränkt zu sehen ist, sondern auch heute noch sehr aktuell ist.

Ich bin mir grad nicht sicher ob ich eher bedrückt darüber sein sollte, wie sich selbst heute im staatlichen Auftrag auch freundlich gegenüberstehende Staaten bespitzeln oder ob ich glücklich sein sollte über einen starken Bundesnachrichtendienst. Ich habe meine Schwierigkeiten mit Diensten die im verborgenen arbeiten, sicher liegt dies an unguten Erfahrungen die ich mit der Staatssicherheit der DDR machen musste.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2011
Ein dunkler Moment
Edel, Rabea

Ein dunkler Moment


ausgezeichnet

Das Cover dieses Buches ist für meine Augen ein Alptraum. Da ist nichts zu fassen, es gibt keine Anhaltspunkte für mich.

Erst nach dem Lesen kann ich mir vorstellen, dass dies Absicht der Macher des Buches war. Rabea Edel macht nämlich im Buch so weiter wie es außen bereits begonnen hat. Sie schreibt von Morden die 20 Jahre auseinander liegen und räumlich weit voneinander getrennt sind. Und doch haben die Morde miteinander zu tun und so nach und nach habe ich den Verdacht die Autorin will nicht nur Widerwärtigkeiten und Abgründe von Menschen zeigen, sondern diesen Roman zu einer Gesellschaftskritik ausbauen.

Diese notwendige Kritik verpackt Rabea Edel in der ihr eigenen sehr poetischen Sprache, die widerum für mich zum Widerspruch dessen steht was sie schreibt. Sehr genau wird die Autorin wissen was sie da für eine Stimmung beim Leser erzeugt.

Schon in ihrem ersten Roman "Das Wasser, in dem wir schlafen" hat mich die Berlinerin mit ihrer wunderschönen Sprache verzaubert und mit diesem Buch hat sie es wieder geschafft.

Dieses Buch erfordert einen konzentrierten Leser. Die Autorin hat sehr viel zwischen die Zeilen geschrieben, es hagelt förmlich Andeutungen. Wer sich auf dieses Buch von Rabea Edel einlässt, der wird von ihrer Sprache gefangen genommen und nach dem Lesen wird der Leser dieses Buch in das Regal der ganz besonderen Bücher stellen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2011
Was wir heute wissen müssen

Was wir heute wissen müssen


ausgezeichnet

Nie zuvor hatten wir Menschen so viele Möglichkeiten uns Wissen anzueignen oder bereits vorhandenes Wissen aufzufrischen, beziehungsweise zu erweitern. Oft ist es heute ja so, was ich eben gelernt habe ist bereits in wenigen Wochen überholt. Dann reicht ein Klick ins Internet und wir können uns mühelos auf den neuesten Stand bringen.

In diesem Buch geht es keineswegs um die Vermittlung von Wissen. Vielmehr will dieses Buch ein Kompass durch die Riesenflut von Wissensangeboten sein. Muss man wirklich alles wissen? Drohen wir in der Wissensflut unterzugehen?

In vielen Beiträgen äußern sich Spiegelredakteure zu vielen Facetten des Themas Wissen. Verblüffend wird es da wo die Aneignung von Wissen mit früheren Zeiten verglichen wird. Wann musste man mehr lernen fürs Abitur? Heute oder vor 100 Jahren? Gerade in diesem Beitrag wird auch deutlich wie die Wissensvermittlung abhängig von aktuellen politischen Gegebenheiten war und auch heute noch ist.

Zu finden ist in diesem Buch auch ein Interview mit dem Präsidenten des Goethe - Instituts Prof. Lehmann. Er spricht über Fluch und Segen elektronischer Wissensaneignung und er spricht auch von der Verantwortung des Staates gegenüber seinen Menschen.

Das Wissen im Wandel der Jahrhunderte zieht sich durch das ganze Buch. Nie war es so komplex, nie war es so schwer in einzelne Fachgebiete aufzuteilen. Vieles ist heute Fächerübergreifend und schwer zu überblicken. Wie man dennoch den Überblick nicht verliert will dieses Buch zeigen.

Abschluß des Buches bildet ein sehr umfangreicher Wissenstest der aus 60 Fragen besteht und der den Prüfling auf sein Allgemeinwissen hin prüft. Die Lösungen zu den 60 Fragen liefert das Buch natürlich mit.

Jedem wird spätestens nach der Lektüre dieses Buches bewußt geworden sein, über welche Informationsflut wir heute verfügen können. Wir Menschen tragen in der Gegenwart die Verantwortung dafür wie wir mit dieser Riesenflut in Zukunft umgehen wollen. Entschieden ist da noch immer nichts, aber es müssen endlich Entscheidungen fallen, was wir, unsere Schüler und Studenten alles wissen müssen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2011
Jesus rockt
Dreyer, Martin

Jesus rockt


ausgezeichnet

Dieses Buch richtet sich ganz eindeutig an Teenager. Der Theologe und Diplom - Pädagoge Martin Dreyer aus Berlin versucht Jugendliche mit ihrer Sprache und in ihrem Alltag abzuholen und von Jesus und vom Glauben an ihn und an Gott zu erzählen.

Selber gehöre ich der älteren Generation an, bin aber täglich mit Jugendlichen zusammen. Von daher denke ich, hat Dreyer den richtigen Ton getroffen, auch wenn ich an einigen Textstellen denke, dieser hätte jetzt nicht sein müssen. Wenn es beispielsweise darum geht klar zu machen, dass Jesus jede noch so schlimme Krankheit heilen konnte, zieht er den Vergleich zur Schreckenskrankheit AIDS. Meines Erachtens wird an solchen Stellen eine sprachliche und auch ethische Grenze überschritten. Mann sollte Jugendlichen auch sprachlich nicht zu sehr hinterherlaufen und Vergleiche mit AIDS verbieten sich aus dem Grund, dass man dieser Krankheit dadurch den Schrecken nimmt den sie verbreitet.

In vielen kurzen Abschnitten erzählt Martin Dreyer im lockeren Plauderton von Jesus. Er verbreitet Ich - Aussagen und wird dadurch authentisch für Jugendliche. Das wird in unserer Kirche in der Gegenwart immer seltener und genau weil sich der Autor hier auf eine dringend notwendige "Marktlücke" wirft, hat er einen solch großen Erfolg.

Früher galt, jeder Christ braucht einen "geistlichen Vater". Martin Dreyer schafft solch einen, er bedient sich Jesu und stellt diesen als Vorbild dar, als einen der nicht nur zusah sondern die Initiative ergriff. Er holt Jesus in den Alltag und macht ihn mit den heutigen Teenagern bekannt, vielleicht entdecken diese, dass man sich gar nicht so fremd ist.

Durch ungeheuerliche Geschichten von diesem Jesus, der vor 2000 Jahren lebte macht er neugierig auf diesen Typen und er spricht genau die an, die sicher nie zu Omas alter Bibel gegriffen hätten, weil sie der sprachlich nicht gewachsen sind.

Sehr beeindruckend wandelt Martin Dreyer hier direkt auf Jesus Spuren, denn der liebte ebenfalls den unkonventionellen Weg!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
An Schlaf war nicht zu denken
Kersten, Karin

An Schlaf war nicht zu denken


ausgezeichnet

Eine Agentur die Leute beobachten soll, steht ja wohl im Dienste der aufrichtigen Wahrheit. Was aber, wenn sich scheinbar niemand für die Wahrheit interessiert? In der Agentur von Oda Lieberos herrscht totale Auftragsflaute und das zerrt sehr an den Nerven der drei Mitarbeiter.

Plötzlich kommt Bewegung in den Roman und in die persönliche Lebensgeschichte von Oda. Ihr Ex - Freund vermißt seine Mutter und will sie von Odas Agentur suchen lassen.

Dies ist die vordergründige Romanhandlung. Mir scheint jedoch, dass Karin Kersten eine Meisterin des Schreibens zwischen den Zeilen ist. Die Agentur hat nicht gerade viele Sicherheiten, sprich Geld in der Firmenkasse und dennoch lässt sie gerade jetzt die Büroräume renovieren. Sie hat eine heftige Begegnung mit ihrem abgebrochenen Schuhabsatz die sie etwas von Verletzlichkeit und Unsicherheit spüren lässt. Dabei ist Oda, so wie wohl alle, auf der Suche nach Sicherheiten im Leben die es nie geben kann. An dieser Stelle verlässt die Autorin ihre Romanhandlung und verlangt von ihren Lesern Mitdenken und einen klaren Blick auf das eigene Leben.

Natürlich wird die Mutter des ehemaligen Freundes weiter gesucht und dies sind nur meine Leseeindrücke und dennoch sprach mich diese Autorin sehr direkt an. Eben durch ihre Geschichte, ihre sehr poetisch - direkte Sprache und durch ihre kleinen, aber sehr wichtigen Sätze zum Leben allgemein. An jedem Leser selbst wird es liegen, welchen Schuh er sich anzieht, wie weit er bereit ist sich seinem Leben zu stellen, der Wahrheit allerdings sind wir alle verpflichtet auch uns selbst gegenüber.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Meine liebe Cosima
Lang, Maureen

Meine liebe Cosima


ausgezeichnet

Rebecca und Quentin gehören zu den Romanhelden dieses Buches. Sie entstammt einer Familie dessen Vorfahren Kammerdiener bei den Vorfahren von Lord Quentin Hollinworth gewesen sind.

Seit Jahren schon arbeitet die Historikerin Rebecca im Herrenhaus der Hollinworths. Sie erforscht die Familiengeschichte und organisiert Führungen durch das Haus. Quentin lebt nicht immer im Haus, aber Rebecca ist seit vielen Jahren heimlich in ihn verliebt. Sie hat Angst ihre Liebe deutlich zu zeigen, weil ihr die gesellschaftlichen Unterschiede bewußt sind und weil sie Quentins Mutter kennt.

Schon nach den ersten Seiten wird klar, dass dies kein seichter Liebesroman ist. Maureen Lang gelingt es in ihrem Roman zwei Geschichten aus unterschiedlichen Jahrhunderten geschickt miteinander zu verbinden. Es liegt am Erzähltalent der Autorin, dass dadurch ihr Roman an Qualität und Unterhaltungswert gewinnt.

Sie schreibt nicht nur von der großen Liebe. Spannend sind auch die Passagen in denen der Leser davon liest, wie eine der ersten Schulen für geistig behinderte Menschen im Irland des 19. Jahrhunderts entstanden sind.

Besonders reizvoll wird das Lesen auch dadurch, dass sich von Seite zu Seite beide Erzählstränge näher kommen und sich somit Geschichte und Gegenwart hin und wieder berühren.

Dieser Roman stammt aus einem religiösen Verlag, es verschont seine Leser mit gut gemeinten frommen Sprüchen, aber es zeigt sehr deutlich, wie Gott auch heute noch seine Finger in unserem Alltag im Spiel hat, egal ob es um Liebes - oder Alltagsangelegenheiten geht.

Bewertung vom 01.04.2011
Träum weiter, Deutschland!
Ederer, Günter

Träum weiter, Deutschland!


ausgezeichnet

Bücher wie dieses sprießen seit Sarrazins Bestseller aus vielen Verlagen und buhlen beim Käufer um die Gunst unseres Geldbeutels.

Günter Ederer zählt sie alle auf, die Mißstände mit denen sich Staat und Bürger gleichermaßen herumplagen. Egal ob es sich um unsere Bevölkerungsentwicklung handelt, die Zuwanderung nach Deutschland oder den mit zig Billionen verschuldeten Wohlfahrtsstaat, Querdenker Ederer zählt alles akribisch auf und was das Besondere an diesem Buch ist, der Autor macht Lösungsvorschläge über die geredet werden muss.

Zunächst definiert Ederer den Begriff Freiheit. Er sieht sie von innen heraus bedroht und es macht ihm Angst, dass keine Partei in Deutschland sich dieses dringenden Themas annimmt. Bedenkenswert und richtig finde ich in diesem Zusammenhang seinen Satz: "Das neue Europa wird nicht von den Bürgern ausgehend aufgebaut, sondern ist einer undurchschaubaren Bürokratie unterworfen." Damit dürfte er nicht nur bei mir offene Türen einrennen. Er macht Vorschläge wie die politisch Mächtigen hier reagieren müssten, aber ob er gehört wird?

Günter Ederers Buch merkt man an, dass ihm diese Themen ernst sind. Bei der Darstellung für den Leser entwirft er sachlich ein Bild für die Dramatik der dringendsten Probleme, wobei er nicht Weltuntergangsstimmung verbreitet, vielmehr Lösungsvorschläge unterbreitet. Damit hebt sich dieses Buch deutlich von vielen anderen ab.

Auch was der Autor zum Thema Staatsverschuldung schreibt ist einleuchtend. Er benennt widerum erschreckende Fakten und stellt fest: "Die Reichen in Deutschland waren noch nie so reich wie heute." Das klingt gefährlich vor allem für den Fortbestand unserer Demokratie. Günter Ederer erinnert hier an den Lastenausgleich nach dem II. Weltkrieg in Deutschland. Reiche geben von ihrem Reichtum ab und Ederer führt aus wie diese Lösung zum Wohle der Freiheit des Einzelnen und unserem Gemeinwohl in der Praxis aussehen kann.

Es werden tiefe Einschnitte in Zukunft auf alle Einwohner Deutschlands zukommen. Noch sind wir nicht an der Stelle uns eine reale Vorstellung davon zu machen. Unsere Politiker haben hier eindeutig den richtigen Zeitpunkt verschlafen. Der Autor zeigt mit seinem Buch die Dringlichkeit der Probleme und fordert sofortiges Handeln.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.