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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 812 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


sehr gut

Kein Entkommen
"In blaukalter Tiefe" von Kristina Hauff ist ein Roman, der ganz leise und langsam beginnt, fast gemütlich und dann erst nach und nach in die Tiefe und unter die Haut geht.
Zwei Paare und ein Skipper sind hier an Bord zu einem Segeltörn in die schwedischen Schären. Für die einen soll es ein Traumurlaub werden, bei anderen geht es auch um berufliche Abhängigkeit und Aufstiegschancen.
Andreas ist Partner einer Rechtsanwaltskanzlei, hat die komplette Reise bezahlt und irgendwie an Bord das Sagen. Daniel würde gerne Partner werden, arbeitet viel und hart und macht lange Zeit gute Mine zu bösem Spiel. Eric, der Skipper, gibt sich geheimnisvoll, schweigsam und versucht, sich aus allem rauszuhalten.
Und die Frauen, ja, grade die Frauen bieten hier sehr viel Entwicklungspotential, sie haben ihre eigenen Pläne und Gedanken und werden doch von den Männern manipuliert und in ihrem Machtspiel missbraucht.
Nach und nach kommen hier Probleme an die Oberfläche, werden die Worte und Taten rauer, bis hin zur Eskalation.
Es ist eine großartige Charakterstudie, die hier vorliegt, erzählt wird reihum aus der Sicht der jeweiligen Charaktere und man kann sich in ihre Gedanken reinversetzen, auch wenn man sie nicht immer versteht oder sogar mag.
Mir hat sehr gefallen, wie beschrieben wurde, was diese große Nähe zueinander mit diesen Menschen gemacht hat und mit ihren Problemen, die sie schon mit auf das Schiff genommen haben. Ich fand auch die Kulisse mit der Schärenlandschaft großartig, da hätte es gerne etwas mehr von sein dürfen.
Insgesamt fehlte mir aber etwas, um für mich perfekt zu sein, etwas mehr Tiefe.

Bewertung vom 02.03.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


ausgezeichnet

Wer ist hier das Monster
"Die marmornen Träume" von Jean-Christophe Grangé ist ein Thriller, der uns nach Berlin führt. Und zwar in das Berlin des Jahres 1939, an den Beginn des zweiten Weltkrieges.
Hier findet sich eine ganz besondere Gruppe zusammen, um einen Mörder zu fassen, einen Serienkiller. Er hat reiche und schöne Nazi-Frauen im Visier, die sich alle kennen und im Hotel Adlon trafen.
Franz Beewen gehört zur SS und ist mit den Ermittlungen vertraut. Dieser findet sehr schnell eine Verbindung der Opfer zu Simon Kraus, der ihr Psychiater und teilweise auch Geliebter und Erpresser war. Als dritte ist dann hier noch Minna von Hassel, Psychiaterin und Leiterin einer Anstalt für psychisch Erkrankte.
Gemeinsam mit diesen drei so verschiedenen Menschen geht es hier auf eine sehr interessante Verbrecherjagd, die nach und nach viel mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet.
Alle drei haben sehr viel eigene Probleme und das in einer Zeit, wo man sich davor hüten sollte aufzufallen oder irgendwie anders zu sein. Der eine ist zu klein und halbseiden, die andere säuft und nimmt Drogen und der Nazi zweifelt an seinen eigenen Kameraden.
Dieses Buch lässt sich Zeit, die Geschichte wird ganz langsam entwickelt und aufgebaut, die Personen kommen einem nahe, man lernt sie kennen, besser als man es eigentlich will. Der Autor hat ein hohes sprachliches Talent und schafft es, dass einem keine einzige, der über 700 Seiten zuviel wird.
Die Hauptpersonen sind alle nicht sympathisch, der geschichtliche Hintergrund bekannt, die Erzählweise teilweise rau und brutal und trotzdem hat mich das Buch von Beginn an mitgenommen und in Alpträume geschickt, von denen man froh ist, sie nicht erlebt zu haben.
Ein Krimi, ein historischer Roman und ein Mahnmal gegen Menschenverachtung jeder Art, absolut lesenswert.

Bewertung vom 22.02.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


gut

Eiskalte Atmosphäre
"Das Sanatorium" von Sarah Pearse ist ein Thriller, der uns mitnimmt in eine eiskalte Welt, in mehrerer Hinsicht.
Le Sommet war früher ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten, stand jahrelang leer und wurde dann, unter Protesten der Bevölkerung, in ein Luxushotel verwandelt. Die Geschichte des Sanatoriums ist in vielen Belangen aber noch spürbar.
Elin Warner wird dorthin zur Verlobung ihres Bruders eingeladen und reist mit gemischten Gefühlen zusammen mit ihrem Partner an. Sie ist eigentlich bei der Polizei, aber wegen eines Vorfalls immer noch beurlaubt.
Kurz nach dem Eintreffen gibt es heftigen Schneefall, einen Sturm und durch Lawinen wird das Hotel dann total abgeriegelt und ist nicht mehr zu erreichen. Schon durch diese Vorfälle wird eine spannende und unheimliche Atmosphäre geschaffen, die noch gesteigert wird, als die Verlobte dann auch nicht mehr auffindbar ist.
Ein unheimlicher Mord geschieht, das Opfer wird auf bestimmte Art zur Schau gestellt und man kann niemanden zu Hilfe holen. Da Elin ja Polizistin ist, beginnt sie zu ermitteln, steckt aber irgendwie selber viel zu tief im Geschehen mit drin.
Die Figuren werden nach und nach immer verdächtiger, Elin selber ist sehr sprunghaft in ihren Vermutungen, manch ein Ablauf ist in meinen Augen überhaupt nicht nachvollziehbar.
Was hier richtig gut ist, ist der Ort des Geschehens, sehr atmosphärisch geschildert und die Idee mit dem ehemaligen Sanatorium fand ich auch absolut spannend. Mit der Protagonistin konnte ich allerdings nicht richtig warm werden, ich kann viele ihrer Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen. Die Auflösung der Geschichte ist dann zwar spannend, wirkt für mich aber etwas aufgesetzt.
Ein spannender, nicht perfekter Thriller, der seine Längen hat, aber auch richtig gute Szenen!

Bewertung vom 16.02.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


ausgezeichnet

Das lange Ohr der Steppe
"Sibir" von Sabrina Janesch ist ein Roman, der leise Töne anschlägt. Erzählt wird hier die Geschichte einer Familie über mehrere Generationen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Josef Ambacher.
Josef Ambacher als kleiner Junge, der 1945 zusammen mit seiner Familie von der Sowjetarmee nach Kasachstan verbracht wird. Und Josef als gestandener Familienvater 1990 in Mühlheide, der es nicht schafft, seine Vergangenheit abzustreifen.
Die Erzählung hier wechselt zwischen den beiden Erzählebenen hin und her, die sich aber gegenseitig ergänzen und zum Verständnis beitragen. Die neuere Erzählung wird aus der Sicht der Tochter geschildert, die sich einiges zusammenreimt, aber auch selber viel erlebt, mit diesen Menschen, die jetzt hier die Rückkehrer sind. Eine Familie, die in der weiten Steppe die Deutschen waren, der Feind, die Fremden und wieder in Deutschland sind sie die Russen und damit auch wieder die Fremden.
Es ist auch ein Roman über Heimat, was das bedeutet und wie man sie findet. Ganz wunderbar werden hier auch Freundschaften und Familienbande thematisiert. Man kann gut mitfühlen, was es heißt, das Zuhause zu verlieren, neu anzufangen und das immer wieder, was wirklich bleibt und Wert und Bestand hat. Es ist auch ein Roman über Schuld, Mitschuld und auch, vor allem um Vergebung.
Sehr gut gefallen mir hier die Beschreibungen der Autorin, die sachlich bleiben und darlegen, was jeweils aus Kinderaugen wahrgenommen und auch gewertet wird. Großartig auch die Beschreibungen der Steppe, des Lebens dort in der Kargheit, der Menschen und ihren verschiedenen Kulturen.
Ein großartig recherchiertes Buch, dem ich für mich viel entnehmen konnte und mit dem ich einige sehr interessante Stunden verbracht habe.

Bewertung vom 16.02.2023
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


sehr gut

Geheimnisse im Schatten der Berge
"Wintersterben" von Martin Krüger ist jetzt nach "Waldeskälte" der zweite Roman des Autors, der mich sehr schnell in seinen Bann zog.
In den Walliser Alpen wurde eine Leiche gefunden und Valeria Ravelli von Interpol wird zu den Ermittlungen hinzugezogen. Erst möchte sie es gar nicht, ganz schnell wird ihr aber bewußt, auf was für einen seltsamen Fall sie hier gestoßen ist.
Der Tote war hier selber Fällen auf der Spur und zwar den, von verschwundenen Mädchen. Egal, welcher Spur Ravelli folgt, mit wem sie redet, sie stößt auf Abwehr, Schweigen und Lügen.
Ravelli agiert manchmal sehr überlegen und dann wieder sehr naiv und begibt sich oft absolut unnötig in Gefahr, das fand ich teilweise unglaubwürdig. An die Atmosphäre aus dem ersten Buch mit Ravelli reicht dieses hier nicht heran, obwohl auch hier ganz langsam ein Horror aufgebaut wird. Man rechnet ständig mit dem schlimmsten, das jetzt passieren wird.
Der Fall ist sehr umfangreich und hat viele weitreichende Verbindungen, die für mich nicht alle zufriedenstellend aufgeklärt werden.
Die Figur der Ravelli mag ich aber sehr und würde auch ein weiteres Buch mit ihr lesen, dass sie wieder in einsame und finstere Bergwelten führen könnte.
Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört, gelesen von Mala Sommer. Ihre Stimme passte für mich hier sehr gut, zwar sehr monton gesprochen, aber grade das hab das Grauen im Hintergrund, die drohende Gefahr, gut hervor.

Bewertung vom 13.02.2023
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


sehr gut

Wer hatte kein Motiv?
"Die letzte Party" von Clare Mackintosh ist ein Kriminalroman, der von der Atmosphäre der wunderschönen Gegend und seiner Bewohner lebt.
Beim Neujahrsschwimmen im See Llyn Drych wird die Leiche von Rhys Lloyd im Wasser entdeckt. Er ist der Erbauer einer modernen Bungalowanlage am anderen Seeufer und auch sonst kein Unbekannter. Er wuchs hier im Ort auf und machte dann im Musikgeschäft Karriere. Jetzt ist er wieder da und baute "The Shore"
Der Fundort der Leiche liegt auf der Grenze von Wales und England und deshalb werden für die Ermittlung auch Beamte aus beiden Ländern hinzugezogen. Schon das Kennenlernen der beiden ist eine Story für sich, ich fand das sehr auflockernd. Die beiiden Beamten haben über den ganzen Ermittlungsfall so ihre Probleme mit der Zusammenarbeit, was sie aber nicht weniger effektiv macht.
Die Erzählweise erfordert hier die komplette Aufmerksamkeit des Lesers, aber das Dranbleiben lohnt sich. Die Geschichte wird hier aus ganz vielen Perspektiven erzählt und zusammen gesetzt und dann gibt es auch noch Rückblicke, die sich in der Zeit immer weiter zurück bewegen. Das ist sehr raffiniert angelegt, erfordert aber Konzentration.
Rhys Lloyd wurde das letzte Mal auf seiner eigenen Silvesterparty gesehen, zu der die Dorfbewohner und auch alle Hausbesitzer der Anlage geladen waren. Das ergibt sehr viele Verdächtige und Möglichkeiten zur Tat.
Bei näherer Befragung und Ermittlung werden die Verdächtigen auch immer mehr statt weniger. Irgendwie hatte hier jeder noch eine Rechnung mit dem Opfer offen und damit ein Tatmotiv.
Die Spannung bleibt hier durchweg bis zum Ende erhalten und auch den Täter konnte ich vorher nicht zu fassen bekommen. Bei diesem Krimi muss man erstmal am Ball bleiben, dann wird man mit einer guten und schlüssigen Geschichte belohnt.

Bewertung vom 13.02.2023
Knochen & Dampf
Jülicher, Jasmin

Knochen & Dampf


ausgezeichnet

Eine Leiche zuviel im Sarg
"Knochen & Dampf" ist ein Steampunk-Krimi von Jasmin Jülicher. Für mich war dieses Buch mein Einstieg in dieses Genre und ich habe mich in diesem Buch sehr wohl gefühlt, so wohl, dass ich es gerne als Auftakt einer Reihe lesen würde.
Mary Parker ist eine Privatermittlerin, der der ehemals hohe militärische Rang noch aus allen Poren strömt und sie wird zum Kaiser beordert, um still und leise einen Vermisstenfall aufzuklären. Da aber schon mesnchliche Überreste gefunden wurden, sucht sie sich einen Forensiker dazu. Ihre Wahl fällt auf Max, hochintelligent und grade erst auf eigenen Füßen stehend und noch ohne weitere Kundschaft. Max ist irgendwie das Gegenteil zu Mary, Max ist warmherzig, manchmal chaotisch und nicht immer zurückhaltend.
Die beiden bilden ein Ermittlerduo, dass sich super ergänzt und über dass ich mehr als einmal heftig schmunzeln musste. Es ist ein Krimi und es ist spannend, aber doch voller Humor und feiner Seitenhiebe.
Das Ganze spielt in Deutschland, es zieht sich eine Mauer um das Kaiserreich, die Stadt ist schmutzig und Wälder und Wiesen kommen nicht vor, dafür Bahnen und Dampfmaschinen. Über dieses Reich, diese Welt mit ihren Bewohnern und ihrer Politik und Lebensweise würde ich sehr gerne mehr erfahren.
Aber auch die Ermittlungen sind sehr spannend beschrieben, die Zeugenverhöre, es werden immer mehr Personen verdächtig und ich lag irgendwann mit meinem Verdacht dann auch richtig.
"Es gibt nichts Mächtigeres als eine Idee." Die Autorin hat einen feinen Schreibstil, sie beschreibt mit Worten sehr bild- und glaubhaft. Sehr gut gefällt mir ihr Humor, den sie trotz Mordermittlung immer wieder durchblitzen lässt. Ich werde jetzt sicherlich noch weitere Werke der Autorin lesen.

Bewertung vom 13.02.2023
Overkill
Korten, Astrid

Overkill


ausgezeichnet

In diesem ehrenwerten Haus
"OVERKILL: Der Sündenfall" von Astrid Korten ist der erste Band einer Reihe rund um die Hauptkommissarin Mo Celta.
Es ist aber auch ein Thriller, der an der Oberfläche beginnt und sich dann tiefer bohrt, tiefer in das Leben einer so freundlich erscheinenden Hausgemeinschaft, tiefer in das Leben in einer beschaulichen Kleinstadt und auch tiefer in die Seele der ermittelnden Beamtin.
Auch mir ging es beim Lesen so, ganz subtil geht das Geschehen unter die Haut, es beginnt mit einem toten Kaninchen und irgendwann hatte ich hier jeden im Verdacht.
In einer Hausgemeinschaft wird jemand tot aufgefunden, in seinem eigenen Arbeitszimmer ermordet. Julia kannte den Ermordeten, als Nachbarn , aber auch als Geliebten. Viel der nachfolgenden Geschehnisse und Gedanken dazu erfahren wir als Leser dann aus ihrer Sicht.
Anderes wird uns aus der Sicht des Täters geschildert, man erlebt mit, warum er sein Opfer auswählt, bleibt aber im Dunkeln darüber, wer er ist.
Die Ermittlerin ist eine sehr bodenständige Person, die mir sehr gut gefällt und die so etwas wie Normalität in die anderen Gedanken hier bringt. Man hat irgendwann da Gefühl, dass hier jeder lügt und betrügt und traut keinem mehr.
Ein ganz normales Haus, so scheint es, mit ganz normalen Bewohnern und doch scheint von jedem hier eine Gefahr auszugehen, eine ständig wachsende Bedrohung. Man blickt in Abgründe, wo man keine vermutete.
Das Gefühl der Bedrohung wird sehr subtil aufgebaut und das Ende schafft es, mich zu überraschen, obwohl ich mit einer Wendung gerechnet habe.
Ich freue mich sehr darauf, Mo Celta bei weiteren Ermittlungen zu begleiten und sie so besser kennen zulernen.

Bewertung vom 05.02.2023
Am seidenen Faden
Vermeer, Manuel

Am seidenen Faden


ausgezeichnet

Politisch und sehr spannend
"Am seidenen Faden" von Manuel Vermeer ist schon der vierte Band einer Reihe, aber unabhängig gut lesbar. Ich kenne die anderen 3 Bücher noch nicht, werde sie aber jetzt unbedingt nachholen.
Dr. Cora Remy und ihr Freund Ganesh wollen eigentlich Urlaub machen und in Tibet um den heiligen Berg Mount Kailash pilgern. Darauf hat sich Cora schon lange gefreut. Immer wieder werden diese Episoden mit Cora und Ganesh aber unterbrochen von ganz verschiedenen Handlungssträngen rund um den Globus.
Überall geschieht politisch brisantes, die Lage spitzt sich zu, nur noch ein kleiner Funke fehlt und es kann zum Schlimmsten kommen. Erst nach und nach versteht man hier die einzelnen Verbindungen untereinander, das ist sehr gut gemacht.
Wie nebenbei sind hier absolut aktuelle und wichtige Themen, wie E-Mobilität, Energiegewinnung aus Wasserkraft, strategische Handelsrouten, außenpolitische Beziehungen zu den asiatischen Ländern, Umweltverschmutzung-und zerstörung und noch viele mehr mit eingeflochten. Das ist sehr gut recherchiert und verleitet auch zu eigenen weiteren Nachforschungen. Ich habe einige Zusammenhänge sehr gut verstehen können. Alles fühlt sich erschreckend echt und vorstellbar an.
Weiterhin sind Land und Leute sehr gut beschrieben, man hat sich fast mit auf den Weg gemacht.
Trotz der vielen verschiedenen Szenarien behielt der Autor die Fäden gut in der Hand und alles wurde aufgelöst und zusammengeführt. Ein Thriller mitsehr viel politischem Hintergrund, der von Anfang bis Ende spannend und fesselnd war.
Ich warte schon darauf, wenn es wieder mit Cora und Ganesh auf Reisen geht und denke, es wird sicher nicht langweilig werden.

Bewertung vom 05.02.2023
Der Skalde, der nicht singen konnte
Augstein, U. T.

Der Skalde, der nicht singen konnte


ausgezeichnet

Großes Abenteuer mit tollen Charakteren
"Der Skalde, der nicht singen konnte" von U. T. Augstein ist ein Fantasyroman, den ich, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Pantanon Rabensang ist ein Dichter, ein Skalde und Regjag Thundra ist ein Krieger, der mitten in der Schlacht sein Schwert niederlegt. Dann gibt es noch einen beschützenden Elf, einen vorlauten Raben, einen vegetarischen Zwerg und auch Dämonen fehlen nicht. Das alles klingt nicht nach etwas Besonderem, aber dieses Buch liest sich wie etwas Besonderes.
Es ist eine langsame, eine leise Geschichte, die einen behutsam und fast unbemerkt in den Bann schlägt. Jeder Charakter bekommt hier die Zeit, die er braucht, um vorgestellt zu werden. Und auch die Welt ist eine, über die es sich lohnt, Lieder zu singen und Geschichten zu erzählen.
Mit den unvertrauten Namen habe ich mich anfangs etwas schwer getan, aber es gibt ein Verzeichnis am Buchanfang, zum nachschlagen und die jeweiligen Charaktere sind wirklich so einprägsam und eigenwillig, dass man sie sich schnell merkt.
Die Autorin hat eine ganz besondere Erzählweise, sie schafft es, mit ihren Worten Bilder zu zeichnen, ich konnte hier ganz tief in die Geschichte eintauchen. Die Handlung kann man nicht vorwegnehmen, es geht um eine Suche, um eine Prophezeiung und den Hauptteil machen wirklich diese besonderen Charaktere und ihre Beziehungen untereinander aus. Was hier auch noch hervorsticht, ist dieser ganz besondere, feine Humor, der mich wirklich einige Male zum lachen brachte.
Auch von diesem Weltenbau kann ich gar nicht genug bekommen und würde sehr gerne noch weitere Bücher aus diesem Universum und mit den bekannten Abenteurern lesen. Absolute Empfehlung für Freund der High Fantasy!