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Lexa

Bewertungen

Insgesamt 340 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2019
Weil es Liebe ist
Lauren, Christina

Weil es Liebe ist


gut

Für mich persönlich ist das Cover recht schön und der Geschichte dahinter entsprechend. Die Kapitellänge mit vielen Absätzen habe ich als sehr angenehm empfunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm locker, leicht und warmherzig.
Frau trifft Mann, sie verlieben sich, es kommen Komplikationen auf und doch finden sie schlussendlich zueinander. Diesem Schema folgt auch dieses Buch. Eine süße und bezaubernde Geschichte. Die Charaktere Holland und Calvin sind sehr menschlich und liebenswert gestaltet. Auch die Nebencharaktere wie Hollands Onkel Robert und Jeff habe ich direkt ins Herz geschlossen. Im Laufe der Geschichte verhält sich Holland für mich aber manchmal zu naiv und scheint mir an manchen Stellen mit ihrer Schwärmerei für Calvin etwas zu versessen. Mir wurden ihre wirklichen Beweggründe für manche ihrer Taten nicht ganz klar, obwohl durch die Ich-Perspektive einige von Hollands Gedanken und Gefühlen transportiert werden. Die Annäherungen der Beiden sind wie auch der Rest der Geschichte sehr amüsant mitzuverfolgen. Durch Hollands Onkel Jeff gibt das Buch eine wichtige Botschaft mit: dass es Zeit und Geduld mit sich selbst braucht um seinen Platz im Leben zu finden. Das fand ich tatsächlich sehr schön. Jeff war auch mit Abstand mein liebster Charakter der Geschichte. Das Ende ist relativ vorhersehbar, wie meistens bei solchen Büchern. Dennoch kommt am Schluss noch einmal Spannung hinein und die Ereignisse erfolgen Schlag auf Schlag. Allerdings bleiben hier ein paar ungeklärte Dinge, die für mich auch nicht richtig aufgelöst wurden. Da hätte ich mir noch ein Ticken mehr gewünscht.
Insgesamt habe ich die Charaktere sehr liebgewonnen, jedoch hat mich die Liebesgeschichte von Holland und Calvin nicht so richtig berühren und mitreißen können. Bereits nach der Hälfte habe ich leider feststellen müssen, dass es keine Geschichte ist die mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Dennoch für eingefleischte Fans von Liebesgeschichten sicherlich herzerwärmend und lesenswert.

Bewertung vom 22.08.2019
Silent Victim
Mitchell, Caroline

Silent Victim


sehr gut

Eine Tat aus der Verzweiflung heraus droht dein gesamtes Leben zu zerstören.
Dieses Buch hatte Spannung von der ersten Seite weg. Die Kapitel kurz und knackig, der Schreibstil der Autorin bildhaft, authentisch und mitreißend. Man begleitet Emma und ihren Mann Alex, bei einem psychisch, packenden Spießrutenlauf um die Rettung ihrer Familie. Dabei verschwimmen Lüge und Wahrheit immer mehr und als Leser ist man sich irgendwann nicht mehr sicher, wer in diesem Buch nun tatsächlich der/die Böse ist. Ungeahnte Drehungen und Wendungen geben der Geschichte ein unglaubliches Tempo. Man wird immer wieder überrascht. Allerdings wirken manche Szenen ein Ticken zu unglaubwürdig. Zusätzlich bringt Caroline Mitchell jedoch auch das brisante Thema der Verführung von Jugendlichen aufs Tablett. Sie setzt es höchst sensibel um und das ist großartig. Die Charaktere wirken authentisch in ihren Entscheidungen und Taten, was die Geschichte noch nervenaufreibender gestaltet.
Man fiebert mit, man zittert und zweifelt irgendwann am eigenen Verstand. Ein überaus mitreißendes, kurzweiliges Buch das vor allem die psychologische Ebene anspricht. Alles in allem ein großartiger Thriller, der mich trotz seines Tempos und seiner ausgeklüngelten Erzählweise nicht zu 100 % mitreißen konnte.

Bewertung vom 22.08.2019
Verführt / Calendar Girl Bd.1
Carlan, Audrey

Verführt / Calendar Girl Bd.1


weniger gut

Doch die Geschichte war für mich nicht glaubwürdig genug. Generell war sie sehr oberflächlich gehalten, was sich auch in der Hauptprotagonistin Mia widerspiegelte. Bereits im Januar verliebt sie sich Hals über Kopf in ihren Kunden. Was für mich schon gänzlich die Spannung aus der gesamten Reihe nimmt. Denn wir wissen alle, für wen sie sich am Ende entscheiden wird (ich habe die Folgebände noch nicht gelesen, deshalb kann sich, dass vielleicht überraschend noch ändern). Generell empfand ich die Geschichte nach einer Weile als sehr langatmig und teilweise langweilig. Auch die Darstellung ihrer Kunden, ist schlichtweg zu schön um wahr zu sein. Alles absolute Hingucker und Asse im Bett. Was mich auch gleich zum nächsten Kritikpunkt bringt. Sie verliebt sich in Mr. Januar und schläft dann direkt mit Mr. Februar. Ein Charakter einer Frau, der leider sehr wenig Tiefe und Authentizität mitbringt. Ihre Handlungen waren für mich absolut nicht nachvollziehbar und vermittelten mir ein Bild eines sehr leicht zu habenden Mädchens. Mia wird im Lauf der Geschichte immer als absolut perfekt dargestellt, genau wie ihre Kunden. Und das reicht mir für einen Charakter einfach nicht. Die Protagonistin hatte für mich zu wenig Ecken und Kanten. Auch der Geschlechtsverkehr wird bei jedem Mal als absolut bahnbrechend und berauschend dargestellt. Keine Frage die Autorin versteht etwas davon erotische Szenen zu schreiben. Aber auch diese Darstellung, war abgesehen davon, dass es mir teilweise fast schon zu viel war, einfach zu schön um wahr zu sein. Ja, Mia hat ihre Beweggründe für das alles, dennoch konnte sie mich mit ihrer Geschichte nicht überzeugen.
Alles in allem eine Idee die ihr Potential leider nicht genutzt hat. Jedoch habe ich mir jetzt schon mehrere Rezensionen dazu durch gelesen in denen zum durchbeißen geraten wurde. Anscheinend soll die Reihe zum Ende hin besser werden. Also werde ich mir wohl auch die nächsten Bände vornehmen. Mal sehen ob mich die Autorin noch überzeugen kann.

Bewertung vom 22.08.2019
Ersehnt / Calendar Girl Bd.4
Carlan, Audrey

Ersehnt / Calendar Girl Bd.4


gut

Wie immer ist die Aufmachung des Buches wie seine drei Vorgänger bezaubernd und gelungen. Der Schreibstil der Autorin ist auch in diesem Band wie gewohnt flüssig und schnell zu lesen. Die Kapitellänge empfand ich auch im letzten Buch der Calendar Girl Reihe als sehr angenehm.
In diesem Teil steht vor allem die Bewältigung von Wes schlimmen Erlebnissen und der Weg in ihre gemeinsame Zukunft im Fokus. Kunden wie aus den vorherigen Bänden gibt es in diesem Band nur einen (der ihr aber natürlich direkt zu einem neuen Job verhilft…). Das war mal etwas Anderes und hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Mia versucht mit all ihren Kräften ihrem geliebten Wes zu helfen. Zunächst passiert alles Schlag auf Schlag, dann plätschert es vor sich hin, dann wieder Schlag auf Schlag. Manche Wendungen haben mich tatsächlich überrascht. Aber alle anderen Ereignisse waren für mich wieder zu weit von der normalen Realität entfernt und schlichtweg zu unglaubhaft. Die Protagonistin scheint immer noch nichts falsch zu machen und jeder ist begeistert von ihr. So hat sie leider auch in diesem Band keine Ecken und Kanten entwickelt. Schade! Denn gerade in diesem Band war sie mir eigentlich recht sympathisch geworden. Von manchen Einschüben in der Handlung hatte ich mir mehr erhofft, beispielsweise von Wes Eifersüchteleien. Ein richtig großer Knall wie es bei jedem Paar einmal vorkommt bleibt hier leider aus. Das Ganze wird wieder sehr schnell und einfach abgewickelt. In diesem Band gibt es vergleichsweise wieder mehr erotische Szenen. Audrey Carlan schafft es wie immer, diese wirklich erotisch wirken zu lassen und nicht anstößig oder billig. Aber leider ist auch hier die Perfektion dieser Szenen jedweder Realität. Jedoch fand ich das Zusammenspiel von ihr und Wes als Paar außerhalb des Bettes wirklich süß. Auch das Beisammensein mit ihrer Familie hatte etwas Herzerwärmendes.
Dieser finale Teil schließt fast lückenlos von der Bewertung an seine Vorgänger an. Jedoch muss ich sagen, dass er mir tatsächlich dadurch, dass er das bisherige Schema etwas durchbricht, ein Ticken besser gefallen. Ein solider Abschluss dieser vierteiligen Reihe. Jedoch weiß ich in Zukunft, dass die Art von Audrey Carlan, Geschichten zu erzählen nicht meinen Geschmack trifft.

Bewertung vom 22.08.2019
Begehrt / Calendar Girl Bd.3
Carlan, Audrey

Begehrt / Calendar Girl Bd.3


weniger gut

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer flüssig, gut und schnell zu lesen. Die Kapitellänge ist sehr angenehm. Das Cover dieses 3. Bandes der Calendar Girl Reihe, ist wie die Vorgänger wirklich bezaubernd.
Der Inhalt. Naja. Zuerst: es hat mir ein Stück weit besser gefallen, als die Vorherigen. Eine höhere Bewertung kann ich deswegen leider nicht geben. Die Protagonistin dreht nach meinem Geschmack im Juli aufgrund der Ereignisse des letzten Monats etwas zu sehr durch. Und die Geschichte, die ihr zugestoßen ist wird mir ein wenig zu einfach abgehandelt. Jedoch gibt es auch in diesem Band eine Vielzahl an interessanten Charakteren, denen es aber ebenfalls etwas an Tiefe und Glaubwürdigkeit fehlt. Mit ihrer besten Freundin werde ich wahrscheinlich auch bis zum Ende der Reihe nicht warm werden.
Allein Mia bekommt ein wenig Tiefgang als es um ihre familiäre Situation und ihre Beziehung zu Wes geht. Das hat mir an dieser Stelle sehr gut gefallen. Jedoch entwickelt sich das Ganze meiner Meinung nach schnell wieder zu etwas Unglaubhaften. Für mich zu weit hergeholt, „over the top“ und unrealistisch. Zu schnell und kopflos entscheidet sie sich für lebensverändernde Schritte, fasst zu schnell Vertrauen zu Personen die sie gerade ein paar Wochen kennt. Das wirkt für mich nicht wie ein authentischer Charakter. Auch mit dem Drama, dass sich mit dem letzten Monat einstellt, konnte ich mich zunächst anfreunden, weil ich es als eine Abwechslung zum bisherigen Schema des Buches empfand. Aber auch hier ging es erneut bergab, denn es wurde rasch wieder „too much“.
Alles in Allem setzt sich die Reihe für mich konstant unterdurchschnittlich fort. Da ich es bis hierhin geschafft habe, werde ich nun auch den letzten und abschließenden Band lesen. Vielleicht überrascht mich dieser ja noch positiv.

Bewertung vom 22.08.2019
Die letzten Tage von Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Die letzten Tage von Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Diese Geschichte ist ein ganz besondere und persönliche für mich. Es hat sehr viel in mir aufgewühlt und Erinnerung geweckt. Auch in meiner Familie gab es einen Fall, der einen solchen Weg wie die Hauptprotagonistin Rabbit beschritten hat. Und das Buch hat mir auch einen individuellen Weg gezeigt mit der Situation neu umzugehen. Es hat mir Kraft gegeben, es hat mir neue Perspektiven gezeigt. Für mich immer wieder unglaublich, wie ein Buch so etwas schaffen kann. Deshalb bin ich für diese Geschichte so unendlich dankbar. Anna McPartlin vermittelt durch Molly, Jack, Davey, Grace, Juliet und den anderen Charakteren so viel Liebe, Trost und Dankbarkeit. Man fliegt durch die Seiten, man schmunzelt, man lacht, man denkt nach und man weint. Selten hat mich eine Geschichte so direkt ins Herz getroffen. Auch nach dem ich es zur Seite gelegt habe, klingt die familiäre, zärtliche Stimmung die sie transportiert noch nach. Ich kann an diesem Buch schlichtweg nichts aussetzen, denn ich mochte jeden Satz und jedes Wort.
Diese Geschichte kann ich jedem ans Herz legen, der eine ähnliche Situation durchlebt hat. Mir hat es Trost gespendet und wieder Mut gegeben. Und auch für alle anderen da draußen, die gerne berührende Geschichten lesen. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole - selten konnte ich mich in einem Buch wiederfinden wie in diesem. Anna McPartlin hat mit diesem Buch eine so unglaublich traurige und tröstende Geschichte geschaffen. Diese Geschichte ist ein Highlight. Lest sie!

Bewertung vom 22.08.2019
Im Bann des Mondes / The Darkest London Bd.2
Callihan, Kristen

Im Bann des Mondes / The Darkest London Bd.2


gut

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön und spiegelt wunderbar die Grundstimmung der Geschichte wider. London im 19. Jahrhundert bietet eine fantastische Kulisse für diese düster-romantische Liebesgeschichte. Es ist nicht zwingend notwendig, den ersten Teil der Reihe gelesen zu haben. Viele Dinge erklären sich von selbst.

Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, da die Autorin einen sehr lockeren, leichten Schreibstil hat, der die Geschichte schnell in Fahrt kommen lässt. Auch die Länge der Kapitel ist sehr angenehm.
Zu Beginn war ich wenig begeistert, da der Einstieg mit einer Sexszene relativ plump vorkam. Jedoch gewinnt die Handlung rasch an Geschwindigkeit und Spannung. An manchen Stellen kamen mir Ereignisse und Gespräche allerdings etwas zu konstruiert vor. Dennoch kommt man gut durch die Seiten und das Buch bietet gute Unterhaltung. Allerdings war ich vom Ende etwas enttäuscht, da ich mir einen etwas größeren Knall gewünscht hätte, nachdem das Buch zwischendurch so spannungsgeladen war. Deshalb wirkte der Abschluss etwas schwach. Die Charaktere zeichnen sich durch ihren Sarkasmus und ihre Schlagfertigkeit aus. Die Vergangenheit der Hauptprotagonisten gibt ihnen die nötige emotionale Tiefe mit um authentisch zu wirken. Weder mochte ich sie, noch konnte ich sie nicht leiden.
Der zweite Band der Darkest London Reihe bietet gute Unterhaltung für jeden Romantasy-Fan, allerdings hat er mich jetzt auch nicht vom Hocker gerissen. Es war eine schöne, leicht erotische Geschichte für zwischendurch. Ich freue mich den Dritten Teil der Reihe zu lesen.

Bewertung vom 22.08.2019
Zerstört / Grant County Bd.6
Slaughter, Karin

Zerstört / Grant County Bd.6


gut

Im Vergleich zu den Vorgängern, fiel es mir deutlich schwerer in die Geschichte einzutauchen. Zudem bin ich persönlich nicht unbedingt immer ein Fan von zwei verschiedenen Zeitsträngen in denen die Handlung stattfindet. Denn das macht es für mich oft anstrengender der Geschichte zu folgen. Die Story konnte mich nur sehr langsam einfangen, da ich aus den vorherigen Bänden von dem Charakter Lena Adams etwas genervt war, was vielleicht daran liegt das mein gesunder Menschenverstand viele ihrer Handlungen einfach nicht nachvollziehen konnte. Wie oben bereits genannt ist das kein Nachteil, für mich war es aber in diesem Fall einfach etwas zu viel des Guten. Alles in allem waren die Charaktere, wie nicht anders von der Autorin zu erwarten, sehr nah am Leser. Die Gefühle und Sorgen die sie mitbrachten, gingen einem ans Herz. Vor allem die Entwicklungen, die sich bei dem Ehepaar Tolliver und Linton auftaten. Aber auch das Lena in ihrer Familiengeschichte etwas im Dunkeln tappte. Alle anderen erfahren ein bisschen mehr von der Wahrheit über die Adams als sie. Hier hatte ich deutlich den Wunsch, dass endlich jemand ihre Fragen beantwortet.
Die Thematik einer gewissen Gruppierung, die Karin Slaughter in diesem Buch verstärkt mit in die Geschichte einbringt, ist sehr spannend. Auch das Lenas Ex-Freund Ethan Green, hierbei noch den ein oder anderen Auftritt bekommt. Dies verleiht dem Ganzen noch eine ganz besondere Würze . Die Spannung baut sich im zweiten Drittel wesentlich mehr auf und man fliegt gerade nur so von Seite zu Seite. Hier reißt die Autorin den Leser wieder erbarmungslos mit. Die zwischengeschobenen, informativen Abschnitte, wirken dabei nicht fehl am Platz. Wer allerdings schon einige Bücher von ihr gelesen hat, wird nach dem ersten Drittel vielleicht schon den Verdacht hegen, wer am Ende als Bösewicht überführt wird. Das hat sich bei mir auch in diesem Buch bestätigt, was ich leider etwas schade fand.
Alles in allem hatte ich mir von einem solchen abschließenden (?) Band wesentlich mehr erwartet. Dennoch muss ich sagen dass mich das Ende tatsächlich zerstört und mit Tränen in den Augen zurück gelassen hat. Hut ab Karin Slaugther, immer dann wenn man denkt es geht nicht mehr, noch einmal einen drauf zu schlagen.

Bewertung vom 22.08.2019
Die Töchter von Ilian
Nuyen, Jenny-Mai

Die Töchter von Ilian


sehr gut

Zu allererst das Cover ist in wunderschönem Grün gehalten und die Gestaltung des Titels finde ich sehr gelungen.
Im Buch geht es um die Geschichte der Illiaden, die Geschichte von Fayanú und Walgreta. Eine Geschichte auf die man sich einlassen muss, eine Geschichte, die wenn man es tut, einfach atemberaubend und zauberhaft ist. Die Autorin besitzt eine solche Sprachgewalt, dass es mich bei jedem Buch von ihr wieder erneut vom Hocker reißt. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass diese ausladende Sprache vielleicht nicht für jeden etwas ist.
Die Beschreibungen der Charaktere und Landschaften sind unglaublich malerisch und mit so viel Liebe und Sorgfalt ausgewählt. Es gibt in der Geschichte Charaktere die liebt man und es gibt Charaktere die kann man nicht leiden. Aber genau das macht dieses Buch authentisch. Eine gute Grundlage für einen High-Fantasyroman.
Die Grundidee der Geschichte mit den vier Artefakten ist für mich mal etwas Neues. Etwas was man noch nicht gelesen hat. Und das braucht es im Fantasygenre für mich einfach. Natürlich bedient sich die Autorin auch in ihrem Roman von klassisch fantastischen Elementen wie den Zwergen und Elfen, aber im Gesamtpaket ist es definitiv etwas für sich Stehendes. Besonders hervorheben möchte ich noch, dass die Autorin mit der Geschichte von Fayanú, Themen aufgreift, die man in einem klassischen Fantasyroman nicht erwartet. Die Lebens- und Leidensgeschichte dieses Charakters hat mich besonders berührt und Jenny-Mai Nuyen behandelt diese Themen mit einer großen Sorgfalt und Umsichtigkeit. Dadurch vermittelt sie für mich auch besondere Botschaften an den Leser zu diesen heiklen Thematiken. Und das ist wundervoll. Die Liebesgeschichte von Walgreta und dem Elfen hat mich im Herzen getroffen.
Die Spannung baut sich sehr gut auf, bis kurz vor Schluss. Denn kurz vor Schluss kam ich in meinem Lesefluss leider etwas ins Stocken. Für mich wurde es in diesen einigen Kapiteln zu unübersichtlich und Charaktere begingen Handlungen die ich nicht nachvollziehen konnte, weil es aus meiner Sicht nicht ihrem Gemüt entsprach. Außerdem wurden mir manche Dinge zu einfach abgehandelt. Ich kam auf einmal mit Bündnissen und Verrätern extrem durcheinander. Das fand ich leider sehr schade, weil das Buch mitreißend angefangen hatte und ich mich eigentlich sehr schnell an die besonderen Namen und Orte gewöhnt hatte. Doch war es nur ein kleines Tief, denn danach ging es wieder bergauf und konnte mich wieder begeistern. Und das Ende war nicht so wie ich es vielleicht erwartet hatte. Und genau deswegen war es gut.
Und das ist etwas, was sich durch das ganze Buch zieht und es so besonders macht. Die meisten Erwartungen des Lesers in Bezug auf den Verlauf der Geschichte werden nicht erfüllt und man bekommt stattdessen etwas völlig Unerwartetes vorgesetzt.
Jenny Mai-Nuyen hat mit „Die Töchter von Illian“ einen soliden, spannenden und abwechslungsreichen High-Fantasyroman geschaffen auf den man sich wie gesagt einlassen können muss. Trotz kleiner Schwächen, die vielleicht auch Ansichtssache sind, ein Leseerlebnis einer großartigen Autorin mit einem so wundervollen Schreibstil, den ich zutiefst bewundere.

Bewertung vom 22.08.2019
Die Geisha
Golden, Arthur

Die Geisha


ausgezeichnet

„Wir werden nicht Geishas, damit wir ein schönes Leben führen können. Wir werden Geishas, weil wir keine andere Wahl haben.“ (S.390)
Dieses Zitat trifft den Kern dieses wundervollen Buches auf den Punkt. Der Autor beschreibt in einer zauberhaften und bildhaften Sprache die Geschichte der jungen Chiyo die aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen wird um in Kyoto zu einer Geisha erzogen zu werden. Chiyo ist zum Anfang der Geschichte sehr naiv, was mir beim Lesen fast das Herz zerrissen hat, da man ahnt was auf sie zukommt. Sie spricht den Leser immer wieder direkt an. Es ist ihr älteres Ich, welches dem Leser die Geschichte erzählt. Das lässt Sie als Hauptcharakter überaus authentisch und ehrlich wirken. Anfangs träumt sie noch davon, dass alles gut wird. Diese Illusion wird ihr jedoch schnell geraubt. Sie muss sich gegen viele Hindernisse durchsetzen und man fiebert mit ihr. Selten konnte ich mich bei einem Buch so gut in einen Charakter hineinversetzen wie in Chyio. Ich musste lachen, weinen und mir rollten sich bei manchen Szenen die Zehennägel vor Entsetzen hoch. Es wird überaus deutlich, wie grausam die Ausbildung zur Geisha sein kann. Auch das damit verbundene Frauenbild, war für mich in unserer heutigen Zeit sehr befremdlich, teilweise schockierend. Dadurch muss Chyio schnell erwachsen werden und sich gegen grausame Konkurrentinnen durchsetzen. Freude und Leid, Glück und Unglück liegen bei dieser Geschichte nur einen Hauch voneinander entfernt. Man hofft und bangt, dass Chyio am Ende hoffentlich doch noch ihr persönliches Glück finden wird. Der Schreibstil reißt einen mit, als wäre man in die Strömung eines wilden Flusses geraten und lässt einen erst wieder los, wenn man die Mündung erreicht hat – das Ende des Buches. Großartig!
Arthur Golden schafft es ein eindrückliches Bild der schillernden, farbenfrohen aber auch durchaus düsteren Geisha-Kultur in der damaligen Zeit zu kreieren. Ein Buch was mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und fasziniert hat und sich definitiv in das Regal meiner All-Time-Favoriten der Bücher einreiht. Ein absolutes Leseerlebnis!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.