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Benutzername: 
Lesezeichenfee
Wohnort: 
Münsterland
Über mich: 
Ich liebe es zu lesen und bin echt eine Leseratte. Am liebsten mag ich Bücher von Emons, Gmeiner und Silberburgverlag. In letzter Zeit haben mich der Ulmer Verlag und Eden Books sehr positiv überrascht. Es ist immer wieder toll, auf tolle Bücher zu stoßen. Ich wandere auch gerne als Ausglich zum Lesehobby. Gerne geh ich auch in Urlaub und besuche die Regionen über die ich lese.

Bewertungen

Insgesamt 468 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2020
Frau Beethoven
Maatman, Verena

Frau Beethoven


ausgezeichnet

Sehr spannend und mitreißend geschrieben

Fee erzählt von der Geschichte:
Verena Maatmann hat die Lebensgeschichte von Frau Beethoven recherchiert und mit einiger dichterischer Freiheit zu einem Buch verarbeitet.

Fee meint dazu:
Also ich fand das ganze klingt authentisch. Es könnte sich – für mich – so abgespielt haben. Natürlich kann man nur vieles vermuten und viel über Josephine lesen, aber was nun tatsächlich passierte und in ihr vorging, weiß keiner so genau.

Nichtsdestotrotz fand ich den ganzen Roman sehr spannend und ich habe sehr mit Frau Beethoven mitgelitten. Sehr mitreißend und spannend geschrieben, so dass ich das Ebook nicht mehr zur Seite legen wollte. Aber auf der anderen Seite musste ich die Leseabschnitte sacken lassen. Das Leben von Frau Beethoven war weder angenehm und bestimmt nicht schön. Immer hat sie versucht es allen Recht zu machen, was einfach nicht wirklich gelang. Dazu hatte sie viel Pech und die falschen Leute um sich. Und wäre ihre Schwester Therese von Anfang an auf ihrer Seite gewesen und hätte mit Rat und Tat zu ihr gestanden, wäre ganz sicher vieles anders verlaufen.

Ich mag die Geschichten dieser Epoche nicht wirklich, weil ich da auch nicht gelebt haben wollte. Oder so. ;-) Aber ab und zu schaffen es manche Autorinnen mich in den Sog der Geschichte zu ziehen, dann tauch ich ab und freue mich darüber, dass ich in einer anderen Zeit lebe.

Die Charaktere waren sehr gut dargestellt, mein Kopfkino sprang an und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Zeitlich waren wohl einige Freiheiten und da man ja nicht alles aus Josephines Leben weiß, war wohl auch einiges Fiktives dabei. Nichtsdestotrotz mir hat es sehr gut gefallen. Ich hatte zwar wirklich sehr viel Mitleid mit Josephine, kann aber eh nix daran ändern.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Eine sehr mitreißende und spannende Geschichte, von einer Frau, die es jedem Recht machen will und das ohne Beistand einfach nicht schafft. Eigentlich ein sehr trauriges Leben mir sehr wenig Beistand. Trotz Fiktion und dichterischen Freiheiten finde ich 5 Sterne für das Buch angemessen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2020
Velmerstot / Jan Oldinghaus Bd.4
Schlennstedt, Jobst

Velmerstot / Jan Oldinghaus Bd.4


ausgezeichnet

Fängt gut an, lässt dann aber etwas nach

Fee erzählt von der Geschichte:
Kriminalkommissar Jan Oldinghaus von der Bielefelder Kripo muss wegen drei Leichen ermitteln, die auf dem lippischen Velmerstot (Eggegebirge) gefunden werden. Es handelt sich um zwei Frauen enthauptet und einen Mann mit dem Mordinstrument im Bauch. Hat er die Frauen umgebracht oder läuft der Mörder noch frei herum? Eigentlich hat der Kommissar genug Familienprobleme, aber er muss ran. Und da findet sich dann noch eine Leiche in einer Wohnung und bei den Externsteinen. Können Jan Oldinghaus und seine Kollegen den Mörder stoppen?

Fee´s Meinung:
Nachdem ich vor vielen Jahren „Dorfschweigen“ von Jobst Schlennstedt gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf diesen Krimi.

Zuerst gefiel mir das Buch auch sehr gut. Die Wanderung auf den Velmerstot wird sehr gut beschrieben, so dass ich erstaunt feststellen durfte, dass ich da in der Nähe schon war und beim nächsten Mal sicher hoch wandere. Der Lokalkolorit war wirklich super, so dass die doch etwas gruseligen Morde in den Hintergrund gerieten und das Kopfkino zwar ansprang, aber die Nacht ohne Alpträume verlief.

Danach wurde das Buch immer spannender und verwirrender. Da gab es dann nur noch die Beschreibung der Externsteine, sonst wurde einfach nur von einem westfälischen Ort zum anderen gefahren. Dadurch ging der Lokalkolorit leider ziemlich verloren, was ich sehr schade fand.

Es kamen dann viele Personen ins Spiel, so dass ich mir eine Personenliste am Anfang des Buches gewünscht hätte. Es gab auch einige Highlights, besonders der Showdown zum Schluss.
Die Charaktere wurden nicht so gut beschrieben, als dass ich mit ihnen warm wurde. Die blieben, genau so wie Jan Oldinghaus ziemlich blass. Es blieb jetzt doch irgendwie noch einiges vom Privatleben offen, was mich noch interessiert hätte. Aber es war die absolute unwichtige Nebensache.

Trotzdem war der Schreibstil sehr gut, so dass das Buch relativ zügig ausgelesen war. Es wurde auch Spannung dadurch erzeugt, dass der Autor einen auf die falsche Fährte führte.

Beim Cover, das mir sehr gut gefällt, frage ich mich, ob das Bild die Externsteine zeigt. Für meine Erinnerung sieht es mehr nach Externsteine wie nach dem Velmerstot aus. Mit dem Vollmond ist das Cover schon recht spannend, wie ich finde.

Dorfschweigen blieb mir in Erinnerung und so auch Velmerstot, was nicht viele Autoren für sich in Anspruch nehmen können. Meist vergesse ich nach ein paar Jahren um was es ging.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Velmerstot ist ein sehr spannender Krimi und wer sich nicht über so viel Lokalkolorit freut und wem etwas blasse Charaktere gefallen, der ist hier sehr gut aufgehoben. 4 Sterne für diesen anregenden Ostwestfalen Krimi.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2020
Weißbier-Requiem / Der Sanktus muss ermitteln Bd.5
Schröfl, Andreas

Weißbier-Requiem / Der Sanktus muss ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Leckeres Bier und spannend-verwirrender-witziger-bayrischer Krimi ;-)

Fee erzählt von der Geschichte
Der Sanktus darf ein Bier ansetzen, zum Eröffnungswochenende eines Bier-Wellnesshotels. Seine Familie möchte dabei ein paar schöne Tage genießen, aber der Sanktus, ihr kennts ihn ja, stolpert über eine Leiche im Pool. Bis er alle informiert hat, ist die Leiche verschwunden und wir sind mitten im lustig-spannenden Theaterstück.

Fees Meinung
Auch dieser Teil der Sanktus Serie, inzwischen Band Nummer 5, ist einfach super spannend. Der beste Gmeiner-Krimi überhaupts!

Was hab ich gelacht und mich amüsiert, dass man einen Mörder oder mehrere (?!!) überführen musste, war irgendwie mal wieder eine Nebensache, aber trotzdem spannend. Der Schreibstil ist wieder unverwechselbar und Satire pur!

Ein großes Lob an Andreas Schröfl: Es gibt 2,5 Seiten Personenverzeichnis und das find ich echt spitze und ich hab mich echt total gefreut. Und die nicht Süddeutschen dürfen sich hinten im Buch über ein 1,5 Seiten bayrisch-hochdeutsches Wörterbuch freuen.

Der Lokalkolorit ist megamässig vertreten. Diese kurzen, unverwechselbar bayrischen Halbsätze und die Wörter, beschreiben ein authentisches Flair, dagegen ist alles andere „Mist“ (ich darf nicht das richtige Wort schreiben, sonst nimmt Amazon die Rezi nicht an!)

Es wurden wieder so viele Bilder gemalt, dass man sich das alles als Film vorstellen kann. An vieles wurde erinnert, da das Ganze aber soooooooooooooooo lustig und spannend war, hab ich es dieses Mal vergessen aufzuschreiben.

Die Charaktere waren auch sensationell gut beschrieben. Ich hab mal wieder alle vor meinem geistigen Auge gesehen.

Natürlich gibt es auch hier massig Höhepunkte, so dass man gar nicht alle aufschreiben kann.

- Der Fahrtantritt und die Politesse (was hab ich da schon gelacht)
- Die Leiche im Pool und nachher ohne Leiche

Und wieder ein Showdown vom Feinsten!!

„Mein Buch kommt jetzt ins Regal. Ein Behalti. Wird auch sicher noch mal gelesen.“ Genau wie der Vorgänger.

Fees Fazit
„Skurril, lustig, witzig, spannend, viel Lokalkolorit, viele geniale Charaktere, genialer Schreibstil. Höchste Wertung!“ Genau wie beim Hopfenkiller auch. :-)

Bewertung vom 05.07.2020
Schwarzer August / Leander Lost Bd.4 (eBook, ePUB)
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fee zum Buchinhalt:
Leander Lost ist endgültig in Fuseta angekommen. Soraia und er erleben den Traum des „Verliebtseins“. Was mit jemand der ein Asperger Syndrom hat, doch etwas anders ist und doch irgendwie gleich und ähnlich. Es könnte so schön sein, wenn da nicht plötzlich Auto- und Briefbomben explodieren würden. Leander, Duarte, Soraias Schwester und Carlos ermitteln.

Fee´s Meinung:
Krimi, Schreibstil:
Der Krimi ist wieder sehr spannend und birgt mehrere Highlights. Außerdem ist es ab und an sehr lustig mit Leander Lost. Die vier Krimis sind jeweils abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Charaktere:
Leander Lost ist auch in diesem Buch herausragend, witzig, kompetent und er sorgt für manches Highlight, vor allem am Schluss. Er löst den Fall raffiniert und kompetent. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Die anderen Charaktere sind auch sehr gut getroffen. Liebenswert sind vor allem Soraia, ihre Schwester und Carlos. Miguel Duarte ist auch witzig und lustig, fand ich dieses Mal. Nicht ganz so arrogant wie sonst. Dafür wird er dann aber auch verletzt und darf ins KH und er blamiert sich so herrlich im TV. Irgendwie unterhaltend war auch die Liebesgeschichte mit Soraias Schwester.

Das Cover und der Lokalkolorit:
Irgendwie gefallen mir die Cover total gut. Alle vier passen prima zusammen und machen sich gut im Regal. Auch wenn das Bild eher „einfach“ ist, ist es doch total raffiniert und dazu der Lokalkolorit im Buch, der einfach ein Urlaubsfeeling aufkommen lässt. Es ist wirklich eine tolle Kombi für Urlaubswerbung in Portugal.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Die 400 Seiten waren wieder so schnell ausgelesen, wie andere Bücher mit 250 Seiten. Es ist einfach die Geschichte, die Spannung, der Witz, die Liebe zum Land und zu den Charakteren, die einen im Bann hält und wo man das Buch einfach nicht weglegen möchte. Wieder ein perfektes Werk von Holger Karsten Schmidt unter seinem Pseudonym Gil Ribero. Weitere 20 Sterne für diese herausragende Serie.

Bewertung vom 05.07.2020
Tante Semra im Leberkäseland
Akgün, Lale

Tante Semra im Leberkäseland


sehr gut

Sehr amüsant, vor allem bei Krankheit

Lale Akgün hat die Geschichten ihrer türkisch-deutschen Familie niedergeschrieben. Mit 9 Jahren kam sie nach Deutschland und nachdem sie über 45 Jahre hier wohnte, hat sie ein Buch geschrieben.

Tante Semra im Leberkäseland ist ein nettes Buch, mit dem man nichts kaputt machen kann. Sehr sympathisch, unterhaltsam geschrieben. Ich hab es an einem Tag, an dem ich eh krank war gelesen und hab mich köstlich amüsiert. Es ist witzig und gut zu lesen. Der Schreibstil ist aus ihrer Sicht in Ich-Form geschrieben.

Allerdings wurden nur die Sachen aufgeschrieben, die krass vom „normalen“ abweichen und amüsant waren. So richtige Probleme gab es gar nicht. Es sind nur die guten Erinnerungen. Und da werden ganz schön verrückte Deutsche porträtiert, allerdings kenn ich keine, die SO sind. Es sah nach Klischees aus.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Wenn man keine Ansprüche stellt, eh krank ist, macht man mit diesem Buch nix kaputt und hat ein paar unterhaltsame Stunden. Falls man es noch kaufen kann, finde ich aber 14,90 Euro zu viel. Mehr als 10 Euro sollte so ein Softcover mit 255 Seiten nicht kosten, finde ich. 3 bis 4 Sterne für das Buch.

Bewertung vom 05.07.2020
Heilkraft der Alpen
Hartl, Arnulf;Geyer, Christina

Heilkraft der Alpen


gut

Österreich Werbung verpackt in Wissenschaft

In dem Buch wird dargestellt, dass es einige Untersuchungen von Arnulf Hartl gibt und dass die Alpen gut sind für die Gesundheit. Vor allem gilt dies bei Depressionen. Es gibt wohl einige Ergebnisse, in denen Bergsteiger weniger depressionsgefährdet sind als andere Menschen. Mehrfach wird auf die Asthma Heilwirkung der Krimmler Wasserfälle hingewiesen.
Das ganze wird teilweise bebildert (Skifahrer, ein süßes Kind mit ein bisschen Wiesenhintergrund etc.) und dazu gibt es noch einige Tabellen.

Insgesamt gesehen klingt es nach einer cleveren Werbeveranstaltung mit dem Titel: „macht Urlaub in Österreich. Nachdem der „Lockdown“ zum größten Teil vorbei ist und die Grenzen wieder offen sind, wäre das passend. Klappt halt nur nicht, wenn da ein Herr Kurz ist, der ganz NRW zum Corona-Hotspot erklärt. Leute die clever sind, meiden dann Österreich! Was ja dann auch wieder ungerecht ist.

Das Buch ist zwar ganz interessant, aber es gibt einige Wiederholungen und irgendwann wird es dann langatmig und uninteressant. Irgendwie ist es ein Sachbuch, das versucht auf unterhaltsam zu machen und auf mehr Seiten zu getrimmt wurde als nötig. Das Hardcover Exemplar ist insgesamt toll und sieht hochwertig aus. Die Bilder sind auch wunderschön, aber so Bilder von niedlichen Kindern und grünen Wiesenhintergrund finde ich eher bedenklich in einem Buch. Wenn deutlich erkennbare Menschen kommen, wie das Paar oder das Kind, dann könnte auch dabei stehen, wer das ist. So denk ich einfach, das ist nur ein schönes Werbebild und das finde ich echt schade.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Wie bewertet man denn so ein Buch? Der Grundgedanke, Heilkraft der Alpen ist schon toll. Aber dass es dann den Eindruck als Werbebroschüre, mit teilweise seltsamen Bildereindrücken macht, finde ich jetzt nicht so gut. Auch die Wiederholungen müssten nicht wirklich sein und dass es auf Dauer dann etwas langweilig und langatmig wird, finde ich nicht so ansprechend. 3 Sterne für die „Heilkraft der Alpen“.

Bewertung vom 20.06.2020
Chriesimord / Samantha Kälin Bd.2 (eBook, ePUB)
Haller, Ina

Chriesimord / Samantha Kälin Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

SUPER SPANNENDER KRIMI MIT LECKEREN REZEPTEN
Zum Buchinhalt:
Gleich zu Beginn gibt es zwei Tote bei AarePharm, wo Samantha arbeitet. Es handelt sich um die Teilhaber der Firma und es stellt sich heraus, dass der Kuchen vergiftet war. Der Kreis wird immer enger und Sammy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Immer wenn es verdächtige gibt, dann sterben die oder sie sind verschwunden. Zumal sich Joel, ihr Freund und Chef, auch seltsam verhält, da er Familienprobleme hat.

Meine Meinung:
Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut, mit der Kirschblüte und so weiter passt auch der Titel sehr gut dazu. Eine 1. Vor allem passt die Serie mit Band 1 sehr gut zusammen. Besonders gut gefallen mir auch die beiden Rezepte hinten im Buch.

Charaktere:
Ich kannte Samantha und Joel schon von Rüebliland. Dazu einige andere Charaktere, die ich auch mochte und so waren es nicht zu viele Protagonisten auf ein Mal. Allerdings gab’s massig Mitarbeiter der Firma AarePharm und Joels Familie. Von daher hagelte es Verdächtige ohne Ende. Sammy ist eindeutlich mein Lieblingscharakter, sie spielt in diesem Krimi die zentrale Rolle. Da sie Inderin ist, hat sie oft gegen Fremdenhass zu kämpfen.

Krimi und Schreibstil:
Der Schreibstil ist sehr gut getroffen, so dass ich mich gleich in dem Buch zuhause fühlte. Es war von Anfang an sehr spannend und ich hätte nie mit diesem Ausgang gerechnet. Ein sehr bühnengerechtes, dramatisches Finale. Es fiel mir schwer, die Leseabschnitte einzuhalten. Am liebsten hätte ich diesen Krimi von Anfang bis Ende ohne Pause gelesen.

Lokalkolorit:
Mir gefallen die Schweizer „Helvetismen“ im Buch sehr gut. Hinten werden sie dann noch übersetzt. Wobei ich ja als Schwäbin viele ähnliche oder gleiche Wörter benütze. Auch sonst gab es viele Schweizer Eigenheiten, was mir überaus gut gefiel.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Chriesimord ist spannend von Anfang an bis zum Ende. Mit vielen tollen Helvetismen, super ausgefeilten Charakteren, spannend von Seite 1 bis zum Ende mit vielen Highlights. 10 Feensterne für diesen dramatisch-interessanten Krimi.

Bewertung vom 20.06.2020
Schritt für Schritt - Unterwegs am South West Coast Path
Leinweber, Daniela

Schritt für Schritt - Unterwegs am South West Coast Path


ausgezeichnet

Ausdauer, noch mehr Ausdauer, am Ausdauernsten und Disziplin hoch DREI!

Daniela Leinweber ist Sozialpädagogin und hat 142 kg gewogen, als sie den Entschluss fasst Weitwanderin zu werden und den 1.014 km langen Weg an der South West Coast Path zu wandern. Sie beginnt in Österreich mit ihrem Hausberg und tastet sich langsam vor, bis sie schon einige kg weniger hat und relativ gut trainiert ist, für den langen und schweren Weg. Sie läuft mit ihrem Ehemann und sammelt Geld für einen guten Zweck. Dass sie Österreicherin ist, merkt man auch, wie sie das Buch schreibt. Sie geht durch Höhen, Tiefen, Krisen, Treffen mit Freunden, viel Regen, aber auch Hitze an der wunderschönen Küste entlang.



Meine Meinung:

Also erst mal möchte ich die Autorin beglückwünschen zur Gewichtsabnahme und zum Durchbeißen des langen, schwierigen Weges. Momentan weiß ich nicht, was schwieriger ist. Ich weiß selber, dass Abnehmen sehr schwer ist und laufen lernen ist auch sehr schwer, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Und auch ich bin schon verzweifelt, im Allgäu wenn es matschige, starkregnerische km gab, bergauf oder eben und wir haben im Allgäu für Tageswanderungen ja nicht so tolle Kleidung wie die Autorin. Es klingt also alles sehr authentisch. Ich weiss nicht, wie sie es geschafft hat, ihren Mann zu überreden, dass er mitwandert. Ich kann mir nicht so gut vorstellen, dass das freiwillig war. ;-) Zwischendurch hatten sie auch beschlossen, das nie wieder zu tun.



Besonders schön fand ich, dass die Tagesstrecken und Höhenmeter aufgeführt waren, dass die Hotels erwähnt wurden und ob sie gut waren. Neben der Strecke fand ich das am interessantesten. Ich war auch schon „Testerin“ und ich finde das immer noch sehr spannend. Aber ich war regelrecht entsetzt über die Preise und wie schlecht die meisten der Unterkünfte waren. Mausefallen, Dreck, „ab 22 Haaren im Bett nicht mehr gezählt…“, „halbe Packung Desinfektionstücher verbraucht“ und vieles andere haben bei mir größtes Entsetzen hervorgerufen. Allerdings als das erste Mal erwähnt wurde, wie schlecht englischer Kaffee ist und man dort eher Tee oder wie die Autorin eine heiße Schokolade trinkt, war mir schon klar, den Weg wandere ich garantiert niemals. Da können die Engländer teilweise noch so nett sein und auch witzige Begegnungen wie nackte Engländer oder schwimmen bei fast jedem Wetter locken mich da nicht mehr.



Ich hatte (mal wieder) den Eindruck, wenn man zu zweit wandert hat man weniger Begegnungen und Gespräche mit anderen Menschen. Eine ihrer Bekannten hat sie dann auf dem Weg zum Wandern oder beim Essen getroffen, was mir sehr gefiel. Das ganze Buch war sehr spannend und interessant. Der Weg ist mörderisch und da ich nicht selbstmörderisch veranlagt bin, werde ich den Weg nicht wandern. Zudem fand ich die Autorin sehr mutig (andere würden sagen leichtsinnig), bei so stürmisch-regnerischen Verhältnissen gegen Ende zu wandern. Sie hat nur die Fähre genommen, wenn sie Teil des Wegs war oder ein Taxi zum Hotel, weil der Bus nicht fuhr, aber den Weg haben sie und ihr Ehemann beide zu Fuß gemacht. Ich finde zu viel Disziplin ist nicht gut. Andererseits, wenn sie meine Freundin wäre, könnte ich sie genau einschätzen. :-)

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Sehr unterhaltsame, aufschlussreiche, reizvolle, außergewöhnliche, lehrreiche, fesselnde Begebenheiten und Erlebnisse haben mich sehr gut unterhalten. 5 Sterne für diese kurzweilige und total interessante Wander- und Abnehmerfahrungen.

Bewertung vom 13.06.2020
Bretonisch mit Meerblick
Kasperski, Gabriela

Bretonisch mit Meerblick


ausgezeichnet

CASSEZ-TOI DU BOUT DU MONDE! FINISTERE. ;-)

Krimiinhalt:
Tereza Berger ist geschieden und grad nicht so gut drauf, als sie ein Haus in der Bretagne erbt. Eine totale Bruchbude mit Meerblick an einer absolut tollen Stelle, wo der Markt ist. Ihr gefällt es in Camaret-sur-Mer. Ein Deutscher, der ihr Haus kaufen wollte, wird tot am Strand gefunden. Zuvor gab es schon zwei weitere Tote. Und dazu gibt es noch einen brummigen, gut aussehenden Kommissar, der Tereza nicht gerade freundlich gesonnen ist. Zumindest tut er so.

Lokalkolorit:
Der Lokalkolorit war umwerfend schön. Ich hatte eine wunderschöne Zeit auf der Halbinsel Crozon. Die Schokolade hat mich glatt ein paar kg mehr auf der Waage gekostet. Das Meer, der Wind, und die Eigenheiten der Menschen waren gut vorstellbar.

Cover:
Das Cover ist sehr hübsch. Ich mag ja Leuchttürme total und tosendes Meer ebenso. Die Atmosphäre ist hier sehr gut gelungen und eingefangen. Nicht zu düster für einen Cosy Crime. Eine 1.

Schreibstil:
Sofort fiel mir auf, dass der Schreibstil total anders war, wie in Nachtblau der See und Quittengrab. Er war lockerer, leichter, humorvoller und mit viel Lokalkolorit. Das einzige was gleich war, waren die vielen, vielen Menschen, bei denen ich genauso durcheinander gekommen bin wie beim Quittengrab.

Krimi:
Der Krimi war durch die vielen Menschen total undurchdringlich und ich wäre nie auf den Mörder gekommen. Es war sehr spannend, die ganze Zeit. Gabriela Kasperski hat die Spannung bis zur Auflösung sehr schön aufrecht gehalten und es gab dann auch danach noch ein „Ausleitungskapitel“ wie ich das nenne, so dass man noch mehr erfährt und der Krimi nicht sofort zu Ende ist.

Charaktere:
Die Charaktere waren wunderbar skizziert und ich hoffe, dass es viele Fortsetzungen gibt. Wenn man mal ein Buch einer Serie von Gabriela Kasperski gelesen hat, wird man süchtig nach mehr. Besonders hat mir Terezas Charakter gefallen, der ihrer verstorbenen Tante Annie, die Nonne fand ich absolut cool und natürlich der Kommissar. Da könnte noch was gehen mit Tereza, bei diesem stürmisch-bösen Duell. Aber auch Ayala ist ein Lieblingscharakter von mir.

Sonstiges:
Das einzige, was mir nicht so gefallen hat, war, dass der Krimi zu schnell aus und aufgelöst war, das hätte noch länger dauern können und ausführlicher sein können. Der Beginn war so vielversprechend, da waren die zwei Toten erst mal Nebensache, der Krimi sprühte vor Witz (es ging auch so weiter) und dann dieser etwas schnelle Schluss, das fand ich etwas schade. Das hätte noch mehr beschrieben werden können. Und irgendwie war auch nicht alles so richtig aufgelöst. Am Schluss hatte ich dann den Eindruck, da blieben, noch ein paar offene Fragen.

Mein Mann fand, da steht zu viel französisches drin. Ich finde das super. Denn so kann ich mir mein Schulfranzösisch immer ein bisschen auffrischen.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Ein Cosy Crime, der es in sich hat. Es ist ein Urlaubskrimi in dem man sich wohlfühlen kann und „zuhause“ ist. Per Kopfkino war ich mit Tereza am Strand und in ihrem (zum Schluss) renovierten und wunderschönen Haus samt Bücherei. Locker leicht geschrieben, der Krimi hat gesprüht vor Witz, und dann dieses Highlight, gefiel mir sehr gut. 8 von 10 Feensterne.

PS: Verschwinde vom Ende der Welt.

Bewertung vom 05.06.2020
Dunkles Lavandou / Leon Ritter Bd.6
Eyssen, Remy

Dunkles Lavandou / Leon Ritter Bd.6


ausgezeichnet

Gruseliger Psychothriller in Sehnsuchtslandschaft eingebettet.

Herrliche Urlaubsidylle in Lavandou, einem Ort in der Provence und natürlich Touristen. Da wird unter einer Brücke die Leiche einer Frau gefunden, die von einem LKW überfahren wird. Leon Ritter, der Rechtsmediziner, stellt schnell fest, dass die Frau vorher gefoltert wurde. Und was macht eigentlich die Kröte dort, wo die Frau runtergestürzt (worden) ist? Es gibt dann noch eine Leiche und dann werden zwei junge Frauen entführt. Eine davon ist die Tochter des französischen Kultusministers. Isabelle und Leon gehen allen Spuren nach. Können sie die beiden Frauen noch retten?

Meine Meinung:
Das Cover passt mal wieder perfekt zur Story. Die düstere Stimmung zu einem wunderschönen provencialischen Dorf. Und der passende Rückentext. Eine eins.

Die Charaktere
sind auch sehr schön ausgearbeitet. Vor allem Leon und Isabelle, die beiden Hauptermittler sind wirklich klasse getroffen. Ich kann sie mir sehr gut vorstellen, mit ihren eigenen Problemen. Nur Isabelles Tochter ist dieses Mal ein wenig blass und eher Statistin. Irgendwie hätte ich mir gewünscht, dass sie vielleicht eine der entführten Mädchen gekannt hätte, damit sie mehr in Szene gesetzt worden wäre. Aber ok, es waren so auch schon fast 500 Seiten.

Der Krimi
ist ein dramatischer Psychothriller, der einem Stephen King in nichts mehr nachsteht. Er war so spannend, dramatisch, düster, dass ich ihn in nur vier Abenden ausgelesen habe. Ich wollte einfach nicht mehr aufhören, so sehr war ich im angeregt-reizvollen Geschehen der Geschichte. So gruselig es auch war, so spannend war es auch. Und mit dem Ende, wie es sich rausgezögert hat und die Spannung gehalten wurde, war ich auch sehr zufrieden. Jedenfalls fesselte mich der bühnengerechte Schreibstil von der ersten Seite des Buches bis zum Ende.

Der Lokalkolorit
war natürlich auch vorhanden. Einige Klischees wieder in Leons Stammkneipe, aber die so verbaut, dass sie alle plausibel und authentisch wirkten. Auch die Landschaft und das Wetter waren wieder wunderbar eingebaut, so dass man sofort in Urlaub fahren wollte, aber zumindest per Kopfkino in der Provence weilt.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Wann kommt der nächste Leon-Ritter-Fall? Also ich kann es kaum erwarten. Auch bei „Dunkles Lavandou“ bin ich wieder voll auf mein Leservergnügen gekommen. Sehr spannend, einfallsreich und das Highlight seitenlang – gekonnt dramatisch-düster – rausgezogen, bis zum geht nicht mehr, einfach perfekt. Dazu noch das Savoir-vivre in der Provence aufs reizvollste dargestellt, so dass man da am liebsten sofort hinreisen wollte. 10 Feensterne von mir.