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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
buchwürmchen
Wohnort: 
reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 29.02.2012
Sofies Welt
Gaarder, Jostein

Sofies Welt


weniger gut

Ein hochgelobtes Buch, Geschichte der Philosophie, das auch noch ein Roman sein wollte. Ich wurde belächelt, weil ich es noch nicht gelesen habe, also nahm ich mir die Zeit. So flüssig der Anfang, so holprig alles weitere. Ich habe diesem Buch 120 seitenlang eine Chance gegeben, danach war mir jeder einzelne Absatz zu viel. Obwohl ich mich für Philosophie erwärmen kann, war mir diese Welt einfach zu kalt. Diejenigen die dieses Buch lieben, mögen mir verzeihen, ich habe es nicht verstanden.

Bewertung vom 01.02.2012
Haus der Löcher
Baker, Nicholson

Haus der Löcher


gut

Nicholson Baker schreibt gern über Sex und wie er selbst zugibt: provoziert und rebelliert er gegen feste moralische Grundsätze. Das tut er auch mit seinem neuen Buch. Bakers Phantasie ist unverschämt dreckig und nahezu grenzenlos. In seinem neuen Roman, lässt er diesen Phantasien freien Lauf ins Irreale und erzählt in sechzehn „Kurzgeschichten“ von der unendlichen Vielfalt der Möglichkeiten, in der sich Männer und Frauen miteinander oder mit sich selbst vergnügen können.

Das "Haus der Löcher" ist kein Ort von dieser Welt, aber viele Wege führen dorthin. Ein Trip ins Unmögliche, pubertär, albern, surreal und gnadenlos übertrieben. Nichts für prüde Gemühter.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2012
Fremde Schwestern
Ahrens, Renate

Fremde Schwestern


ausgezeichnet

Die Geschichte zweier Schwester mal ganz anders. Obwohl von ihren Hauptfiguren eigentlich keine wirklich sympathisch ist, so leidet der Leser jedoch mit beiden und zwar bis zur letzten Seite. Franka, die alles unter Kontrolle haben muss, die nichts Außerplanmäßiges unternimmt, die lieber einsam bleibt bevor sie etwas in der Gegenwart ändert. Eingeschränkt durch ihre eigene emotionale Disziplin, ist sie eine Figur, vor der der Leser instinktiv zurück zuckt. Man will eigentlich gar nicht wissen wie sie lebt und warum auf diese Weise, tut es jedoch unbewusst nach nur wenigen Seiten.
Lydia, der absolute Gegenpol. Wo die ältere Schwester zwanghaft kontrolliert wirkt, bricht Lydia sämtliche Regeln, lässt sich treiben im Strudel des Lebens ohne Ufer und Schwimmweste. Entsprechend oft und hart stößt sie an Felsen bis der unausweichliche Fall kommt. Als sie als letzten Strohhalm, nach Jahren bei Franka anklopft, ist ihr Körper durch Drogensucht und schwerer Infektion bereits zerstört. Das tragische an der Situation: Lidya bringt Ihre Tochter Merle mit, die leider ihre Kindheit heimatlos, an der Seite der Mutter verbringen musste und schon urteilt man Lydia. Doch halt, die Geschichte endet hier nicht!

Die Sprache in der Frau Ahrens erzählt, ist immer klar und präzise, schlicht und klar formuliert. Obwohl man das bittersüße Ende bereits lange vor den letzten Seiten erahnt, so hört man trotzdem nicht auf, mit den beiden Schwestern und mit Merle zu hoffen. Das Buch berührt zutiefst und halt noch lange nach.

Mein Fazit: unbedingt lesenswert, einfühlsam, ohne kitschig zu werden; behutsam , klar, ohne kalt zu wirken.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2012
Vom Ende einer Geschichte
Barnes, Julian

Vom Ende einer Geschichte


sehr gut

Die Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, Realität oder Fiktion, können wir unserem Gedächtnis trauen, oder blendet man unbeliebte Passagen einfach aus um sich die Wahrheit erträglicher zu machen? Mit dieser Frage befasst sich im Wesentlichen dieses Buch.

Tony Webster, der Ich-Erzähler, blickt ohne Reue auf ein erfolgreiches Leben zurück. Er hatte ein gutes Berufsleben und sieht seinem Ruhestand gelassen entgegen. Seine Ehe mit Margaret ist zwar gescheitert, doch tauscht er sich noch immer gern mit ihr aus. Auch zu seiner erwachsenen Tochter hat er ein gutes Verhältnis.
Doch dann fällt Tony etwas in die Hände, das seine in Jahrzehnten verfestigten Erinnerungen an seine Jugend und die damaligen Freunde radikal auf den Kopf stellt.

Julian Barnes, lässt seiner Hauptfigur sehr viel Raum für Reflexionen und philosophische Überlegungen, an einigen Stellen des Romans gerät die Erzählung etwas ins stocken, tut dem ganzen jedoch kein Abbruch. Der Autor entwickelt die Fähigkeit, in reflektierender Weise Vergangenes zu durchleuchten. Tiefenscharf sieht sein Tony in das vergangene Selbst und muss durch seine Erkenntnisse, auch die dunklen Seiten seines Daseins akzeptieren. 200 Seiten die es verdient haben, stehen zu bleiben!

23 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2012
Vertauschtes Glück
Steel, Danielle

Vertauschtes Glück


weniger gut

Dies ist die Geschichte der einigen Zwillinge Olivia und Victoria, äußerlich wie Spiegelbilder, charakterlich völlig verschieden. Sie gehen in Zeiten des ersten Weltkriegs durch dick und dünn, erfahren Liebe und Enttäuschung, gesellschaftliche Zwänge, Glück, Leid und Tod.
Leichte Herzschmerz Lektüre für zwischendurch, flott und flüssig geschrieben, das Ende leider ziemlich früh vorhersehbar, keine hochtrabende Literatur, kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 29.12.2011
Qwirkle (Spiel des Jahres 2011)

Qwirkle (Spiel des Jahres 2011)


ausgezeichnet

Wer gerne mit seinen Kindern spielt, ist mit diesem kurzweiligen, spannenden und altersübergreifendem Spiel gut bedient. Man kann es überall benutzen, ob auf dem Tisch oder Teppich, da bleibt der Fernseher aus. Meine Tochter (6) tut sich noch etwas schwer, denn die Weitsicht und das strategische Denken sind noch nicht ausgereift, das hindert sie jedoch nicht dabei sein zu wollen. Mein Sohn (13) Vollprofi, kann nicht genug davon haben. Das Spiel in seiner Art erinnert ein wenig an Scrabble , die Anleitung ist kurz und gut verständlich, die Verarbeitung ausgezeichnet. Den Tittel „Spiel des Jahres 2011“ hat sich dieses Spiel auf jeden Fall verdient.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2011
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Jonasson, Jonas

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand


ausgezeichnet

Aufgrund zahlreicher und in keiner Weise zurückhaltender Kritik, zierte ich mich anfangs gegen dieses Buch, doch nun schließlich, wie hätte ich es bereut, wenn es dabei geblieben wäre!!
Der Autor begibt sich mit Hilfe des Hauptprotagonisten Allan Karlsson auf eine rasante Tour durch die Weltgeschichte des letzten Jahrhunderts. Witzig, trocken, mit einer liebeswerten, schrulligen Hauptfigur und fantastischen Nebendarsteller, geschickt konstruiertes Märchen, erinnert sowohl an Forrest Gump als auch an Baron Münchhausen. In einem Durchmarsch gelesen, bei knapp 400 Seiten keine Kunst, und seither oft darüber nachgegrübelt. Ich bereue weder die investierte Zeit noch das Geld. Also, selbst ein Urteil bilden!

21 von 32 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2011
Keine Panik! / Gregs Tagebuch Bd.6
Kinney, Jeff

Keine Panik! / Gregs Tagebuch Bd.6


sehr gut

Wer stolzer Besitzer der ersten fünf Bücher ist + das Freundebuch, muß dieses auch haben.
Nach wie vor ist mein Sohn begeisterte Kinney-Fan und ich muss gestehen, ich alte Schachtel auch.
Lustig geschrieben, lustig gezeichnet, entspannend.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2011
Der Beobachter
Link, Charlotte

Der Beobachter


gut

Kein neues Thema, aber mal ganz anders in Szene gesetzt, anfangs etwas verwirrend durch die vielen Charaktere die nach und nach auf der Bühne erscheinen, doch sehr strukturiert und spannend aufgebaut. Ein einsamer Mann, eher Außenseiter, lebt statt sein – durch Beobachtungen - das Leben anderer. Er verliebt sich in die für ihn perfekte Frau, hübsch, erfolgreich und unerreichbar, träumt sich in ihr Leben bis eine Reihe brutaler Morde alles aus der Normalität reißt. Ermittlungen beginnen und viel zu früh erfolgt hier, meiner Ansicht, die Enttarnung des Täters. Dadurch verliert der letzte Teil an Attraktivität, schade, denn obwohl nicht mein bevorzugtes Genre, fand ich die Erzählung gar nicht schlecht!

4 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2011
Die Glut
Márai, Sándor

Die Glut


ausgezeichnet

Nachdem die Scherben der Ehe aufgeräumt waren und der frühe Tod seiner Frau betrauert, bleiben dem alten General Henrik ein Konvolut an ungeklärten Fragen, die er in einer einzigen Nacht mit seinem alten Freund Konrad abarbeitet. Über 40 Jahre ließ Konrad auf sich warten bis er unerwartet seinen Besuch ankündigt. Was folgt ist ein nachtlanger, spannender quasi Monolog des Generals - sein Freund ergreift relativ selten das Wort - doch dieser Monolog enthält in sich die Leidenschaft der Liebe und Weisheit eines ganzen Lebens. Die glasklare Sprache und Kunst Marais, den Spannungsfaden durch die ganze Erzählung zu steigern, machen aus diesem Buch ein einmaliges Leseerlebnis.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.