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Benutzername: 
Midnight-Girl
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2018
Morgan & Bailey - Schnee In Paris

Morgan & Bailey - Schnee In Paris


sehr gut

Nach einigen aufreibenden Tagen im Vatikan machen Rose Bailey und Charles Morgan Halt in Paris, um eine alte Schulfreundin – und inzwischen gefeierte Autorin – von Rose zu besuchen. Doch bereits auf dem Bahnsteig kommt es zu einer folgenschweren Begegnung, deren Ausmaße sich als weitreichender entpuppen als zunächst angenommen. Doch das himmlische Duo bleibt sich und seinen Prinzipien treu, indem es sich auf die Spur des Verbrechens begibt, und dabei einiges an Staub aufwirbelt.

Wohin dieser Fall sie führen würde, wurde bereits bei der Abreise aus dem Vatikan angedeutet, so dass auf eine großartige Einführung verzichtet werden kann, man landet entsprechend direkt mitten im Geschehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es schon früh zu der ausschlaggebenden Situation kommt, die den Stein ins Rollen bringt und die Geschichte in die angestrebte Richtung lenkt. Angenehm gestaltet sich dabei das Zusammenspiel zwischen der Unbedarftheit der Protagonisten, die von der schicksalhaften Begegnung noch nichts ahnen und dem vermeintlichen Wissen des Hörers, der bereits zu diesem Zeitpunkt spürt, dass etwas im Argen liegt.

Im weiteren Verlauf werden Hinweise gestreut, Theorien bestätigt, aber auch falsche Fährten gelegt, wodurch der Erzählfluss stetig vorangetrieben und gleichzeitig die Spannung erhöht wird. Sicherlich gibt es hin und wieder Momente, die sich deutlicher ankündigen als andere, aber auch hier kann es durchaus zu Überraschungen kommen. Vielleicht läuft manches ein bisschen zu glatt, vielleicht haben Morgan und Bailey manches Mal zu viele Lösungsansätze für unerwartete Begebenheiten parat, aber vielleicht unterschätzt man einfach auch ihr Können was das Umschalten in Extremsituationen angeht.

Unbedingt zu erwähnen sind in dieser Folge die Leistungen der Co-Sprecher Katja Brügger und Ulrike Stürzbecher, die beide einen grandiosen Job machen, indem sie eine Authentizität vermitteln, die den Hörer glauben macht realen Erlebnissen zu folgen. Direkt wird auch wieder ein Ausblick auf die nächste Folge gegeben, die einige Aufregung verspricht.

Bewertung vom 24.06.2018
Annabells Tagebuch / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.2
Mayer, Gina

Annabells Tagebuch / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem Joëlles Familie beschlossen hat die Ferien im Hotel der verzauberten Träume fortzusetzen und sie persönlich von ihrer besonderen Gabe erfahren hat, steht bereits das nächste Geheimnis vor der Tür. Durch ein blödes Missgeschick kann ein ganz fieser Albtraum entkommen und sich erneut bei seinem Träumer einnisten. Einzig Joëlle könnte helfen, doch wird ihr attestiert zu jung für ein solches Vorhaben zu sein. Lächerlich, denkt sie, und begibt sich selbst auf die Suche nach Antworten und einer Anleitung…

Fiese Träume hat niemand gern, es ist immer wieder eine Erleichterung dem Schrecken nach dem Aufwachen zu entkommen. Stellt man sich einmal vor jede Nacht damit konfrontiert zu werden, führt allein dies schon zu Angstzuständen. Man kann sich förmlich ausmalen wie es Flora, dem betroffenen Mädchen, und ihrer Familie gehen muss. Würde man da nicht auch sofort helfen wollen? Joëlles Anliegen ist entsprechend nachvollziehbar, auch wenn die Gefahr sich bereits spürbar ankündigt.

Der zweite Band greift wie beiläufig die wichtigsten Faktoren des ersten Bands auf, so dass keine relevanten Informationen fehlen, aber auch keine ausufernden Erklärungen notwendig sind. Schnell kann sich somit dem aktuellen Abenteuer gewidmet werden, das scheinbar noch einen Ticken mehr Aufmerksamkeit erfordert. Nicht nur die Neugierde der Protagonisten steigert sich stetig, auch der Leser ist mehr als gespannt auf den Verlauf des Geschehens, denn es werden enorme Kräfte freigesetzt, denen wohl niemand freiwillig begegnen möchte. Atemlose Spannung ist entsprechend garantiert und ein Alleingang der Kinder wohl vorprogrammiert. Freundschaft kennt schließlich keine Grenzen, auch wenn Mut natürlich nicht unterschätzt werden darf.

Inwiefern es Joëlle gelingt ihrer Freundin zu helfen und welche Geheimnisse sich zudem offenbaren muss nun jeder selbst herausfinden. Als kleines Schmankerl gibt es zum Schluss sogar schon den Ausblick auf eine weitere Fortsetzung, die hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.

Bewertung vom 24.06.2018
Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1
Mayer, Gina

Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1


ausgezeichnet

Auf Grund eines blöden Eingabefehlers lotst das Navigationsgerät Familie Fröhlich geradewegs zu Fräulein Apfels Hotel der verzauberten Träume anstatt ins eigentlich anvisierte Urlaubsressort. Doch trotz des missglückten Starts legen sogar die 10-jährige Joëlle und ihr Bruder Lancelot schnell ihre Trauermienen ab, denn im und um das Hotel gibt es einiges zu entdecken, ein regelrechtes Abenteuer bahnt sich an…

Jedes technische Gerät ist nur so schlau wie derjenige, der es bedient; heißt es nicht so? Da kann es schonmal vorkommen, dass man dem Navi blindlings folgt und schlussendlich ganz woanders ankommt als geplant. Doch sollte man in jeder Lebenslage und aus jeder Situation immer das Beste machen. Genau das versucht auch Familie Fröhlich umzusetzen, auch wenn Faktoren wie fehlendes WLAN für drohende Eskalation innerhalb der jüngeren Generation sorgen könnten. Allerdings sind die Kinder in einem Alter, in dem die Neugierde schnell das Ruder übernehmen kann und anderes vergessen lässt, vor allem wenn eigentlich verbotene Dinge zur Debatte stehen.

Das Hotel trägt seinen Namen nicht zufällig und schon bald ist man sich gar nicht mehr so sicher, ob die Familie wirklich nur durch eine Nachlässigkeit bei Fräulein Apfel gelandet ist. Denkbar wären auch andere Theorien, die zwar teilweise Übernatürliches voraussetzen, aber doch nicht ganz von der Hand zu weisen sind. Joëlle besitzt nämlich eine ganz besondere Gabe, die sie ohne den Kontakt zum Hotel wohl niemals entdeckt hätte. Logisch, dass sie und ihr Bruder mit Feuereifer bei der Sache sind, um mehr über Joëlles Fähigkeiten herauszufinden, auch wenn dies nicht immer ungefährlich ist.

Dieser Auftaktband beschäftigt sich gleich mit mehreren Themen, um sofort die Bandbreite der Möglichkeiten abzustecken. Denn in welche Richtung das Geschehen sich entwickeln wird, hängt von diversen Faktoren ab. Als Leser ist man in jedem Fall sogleich vorne mit dabei, denn es gibt einige Rätsel zu lösen, die mal mehr mal weniger knifflig erscheinen. Gerne begleitet man daher die Kinder bei ihren Nachforschungen, regt aber gleichzeitig eigene Denkansätze an. Wäre doch gelacht, wenn man das vorliegende Phänomen nicht entschlüsselt.

Bewertung vom 17.06.2018
Der junge Inspektor Morse - Staffel 4
Junge Inspektor Morse,Der

Der junge Inspektor Morse - Staffel 4


ausgezeichnet

Dass das Verbrechen niemals schläft, ist weithin bekannt, doch kennt es inzwischen auch keine Grenzen mehr, der Ton wird aggressiver, und auch Polizeibeamte sind vor Angriffen keineswegs geschützt. Vor allem Endeavour Morse, der eine beeindruckende Kombinationsgabe besitzt und ausufernde Szenarien relativ schnell überblicken kann, gerät zunehmend ins Visier der Gegner, die sich in Bedrängnis gebracht fühlen. Doch auch DI Fred Thursday, der immer bemüht ist hinter seinem Schützling zu stehen, wird nicht geschont. Dabei hat er momentan privat ein viel größeres Problem…

Die nunmehr vierte Staffel der Serie rund um den jungen Inspektor Morse hält wieder einmal vier unterschiedliche Folgen bereit. Einerseits ist es schade, dass die Anzahl doch recht übersichtlich erscheint, andererseits aber ist dies genau richtig. Man muss die einzelnen Fälle nämlich erst einmal sacken lassen und verarbeiten, da geht man nicht gleich zum nächsten Verbrechen über. Glaubte man bereits in der dritten Staffel es könne nicht mehr ärger kommen, so wird man eines besseren belehrt, denn hier wird nochmals ordentlich eins drauf gesetzt. Die Taten erscheinen verworrener als je zuvor, unlösbar will man sogar meinen. Morse aber lässt sich nicht beirren, obwohl auch er hin und wieder vom rechten Weg abkommt und sich zu verlieren droht, dann aber doch wieder fangen kann. Seine Auffassungsgabe sowie das Verständnis für die vorliegenden Rätsel ist enorm, ein bisschen fühlt man sich an Sherlock Holmes erinnert, der mit Hilfe seiner Fähigkeit zur Deduktion ähnlich erstaunliche Zusammenhänge offenbart. Sicherlich ahnt der Zuschauer ab und an wie sich ein Geschehen entwickeln wird, dennoch sollte man immer auf der Hut sein, es lauern einige Überraschungen in der Dunkelheit und warten nur darauf ans Tageslicht zu gelangen.

Neben der taktischen Herangehensweise was die einzelnen Fälle betrifft, spielt dennoch auch immer der menschliche Aspekt eine große Rolle. Eine bessere Besetzung könnte man sich wohl nicht vorstellen, allein Auftreten und Ausdruck verleihen den Darstellungen Authentizität und ziehen den Zuschauer mitten hinein in die Ermittlungen. Hinzu kommen private Belange, die nicht mit dem Eintritt in die Polizeiwache abgestreift werden können, die Ermittler einem somit noch vertrauenerweckender erscheinen. Natürlich muss immer die Waage gehalten werden, der ein oder andere mag ein wenig übers Ziel und seinen Kompetenzbereich hinausschießen, aber dies gab es schon immer und das wird es wohl auch immer geben, das ist die Realität.

Die passende Geräuschkulisse, obgleich oft unaufgeregt und gediegen, verströmt dennoch eine gewisse Anspannung, die einen ganz genau beobachten lässt, damit einem nichts entgeht. Offensichtlich hat man aber auch nach vier Staffeln noch immer nicht gelernt alle Zeichen richtig zu deuten, in den Momenten der Auflösungen wird die Spannung regelmäßig auf den Höhepunkt getrieben. Eine durchweg gelungene, empfehlenswerte, einfach großartige Staffel.

Bewertung vom 17.06.2018
Weil es dir Glück bringt
Shipman, Viola

Weil es dir Glück bringt


sehr gut

Als Sam für ihre Ausbildung nach New York ging, hatte sie große Ziele und einen festen Plan. Doch ihr Chef macht ihr das Leben schwer, so dass Sam keinen anderen Ausweg sieht als zu kündigen. Ihr Weg führt sie geradewegs nach Hause zu ihrer Familie und der heimischen Obstplantage, die eigentlich viel mehr zu bieten hat als Sam noch in Erinnerung geblieben ist. Hier wird das Backen regelrecht zelebriert und mit jeder Faser gelebt.

Jeder hat bestimmte Ziele im Leben, die er erreichen, Träume, die er verwirklichen möchte. Dass dies nicht immer zur Gänze gelingt, ist ebenfalls jedem bewusst. Dennoch sollte man niemals aufgeben, wenn einem etwas wichtig ist. Was aber, wenn man gar nicht so genau weiß was man will? Sam scheint ein bisschen verloren, obwohl ihre Familie geschlossen hinter ihr steht, egal welche Entscheidung sie trifft. Teilweise kann der Leser ihr Handeln natürlich nachvollziehen, hin und wieder aber auch nicht, da muss wohl einiges aufgearbeitet werden.

Genau das geschieht, wie von Viola Shipman bekannt und gerne eingesetzt, mittels Rückblenden, die in diesem Fall die Geschichte der Obstplantage über mehrere Generationen erzählen. Zudem werden nach jedem Kapitel die passenden Rezepte eingestreut, die gleich Lust aufs Ausprobieren und Naschen machen.

In gewohntem Stil wird eine Atmosphäre erschaffen, die den Leser schnell einfängt und gewissermaßen durchs Geschehen trägt. Auch wenn die ein oder andere Passage etwas zu ausführlich erscheint, erfreut man sich an neuen und vergangenen Ereignissen, denn durch sie bleibt alles lebendig und im Fluss. Trotz dessen, dass einige Elemente sich bei Viola Shipman wiederholen, verfolgt man den Weg, den die Figuren einschlagen, immer wieder gerne. Ein Wohlfühlroman mit einigen Klischees aber erfreulich wenig Kitsch.

Bewertung vom 17.06.2018
TKKG - Der Räuber mit der Weihnachtsmaske

TKKG - Der Räuber mit der Weihnachtsmaske


sehr gut

Karl und seinem Vater wird eine ganz besondere Ehre zuteil, als Professor Zobel sie ins Institut für Musikwissenschaft einlädt. Er möchte ihnen einen Fund offenbaren, nach dem er schon so lange suchte. Doch als Vater und Sohn Vierstein im Institut eintreffen, finden sie den Professor verletzt in seinem Büro, die Rarität ist verschwunden…

Im (beginnenden) Hochsommer verschafft man sich gerne eine Abkühlung, warum also nicht auch mal in Form eines Hörspiels, dessen Setting im Winter angelegt ist. Passend dazu trägt der Täter eine Weihnachtsmannmaske. In Verbindung mit den wettertechnischen Beschreibungen kommt sofort winterliche Stimmung auf. Die äußeren Gegebenheiten rücken jedoch schnell in den Hintergrund, als es zu einem dreisten Raub kommt, noch dazu mitten am Tag und trotz Bewachung des Objekts. Logisch, dass TKKG sich sofort einschalten, Karl war schließlich beinahe live vor Ort als der Diebstahl vonstatten ging. Überhaupt hat er ein Interesse daran, einem alten Freund seines Vaters unter die Arme zu greifen.

Nicht nur den Jungdetektiven, sondern auch dem Hörer kommt einiges an der Geschichte seltsam vor. Diverse Charaktere verhalten sich auffällig, was die Zahl der Verdächtigen nicht gerade einschränkt, aber verschiedene Richtungen offenbart, in die sich ein genauerer Blick durchaus lohnt. Natürlich begeben die Freunde sich dadurch mitunter in gefährliche und unvorhersehbare Situationen, inzwischen vertraut man als Hörer allerdings darauf, dass sie immer einen Ausweg finden, auch wenn die Realitätsnähe manchmal darunter leidet. In erster Linie geht es aber dann doch um einen spannenden und interessanten Fall, welcher hier absolut vorliegt. Es gibt ein paar Theorien, die ob des Tathergangs denkbar wären, so dass mittels Ausschlussverfahren vorgegangen werden muss.

Am Schluss steht eine Idee im Raum, mit der man zwar schon gerechnet hat, man aber dennoch die Hoffnung einer weiteren überraschenden Wendung, die Aufklärung betreffend, hegte.

Bewertung vom 10.06.2018
Tödliche Provence / Hannah Richter Bd.2
Åslund, Sandra

Tödliche Provence / Hannah Richter Bd.2


gut

Eigentlich wollte Hannah Richter dieses Mal nur einen ruhigen Urlaub in der Provence verleben, nicht an einem Austauschprogramm der Polizei teilnehmen. Doch in ihrem Beruf kann man selten aus seiner Haut, weshalb ihre Instinkte sofort Alarm schlagen als sie die Leiche eines alten Mannes am Fuße seiner Treppe auffindet. Gemeinsam mit Emma, die sie innerhalb der damaligen Ermittlungen kennenlernte, geht Hannah mehr oder weniger offiziell auf Spurensuche – und sticht in ein wahrhaftiges Wespennest aus Familiengeheimnissen.

Kaum dass Hannah sich zum Ausspannen in der Provence befindet, stolpert sie regelrecht über eine Leiche. Dem Leser ist natürlich ebenfalls sofort klar, das weder ein Unfall vorliegen noch dass Hannah die Finger von den Ermittlungen lassen kann. Vielmehr spekuliert man sogar darauf, dass sie in diverse Abgründe eintaucht, denn bereits die ersten Ansätze legen die Vermutung lange gehüteter Geheimnisse nahe. Schnell wird deutlich, dass diese mit eiserner Hand verteidigt werden und nicht ans Tageslicht gelangen sollen. Entsprechend müssen Überlegungen angestellt werden, um von mehreren Seiten gleichzeitig Druck aufzubauen, damit die mühsam errichtete Fassade in sich zusammenfällt.

Ähnlich schwierig wie die Nachforschungen gestaltet sich auch die Kontinuität stilistisch gesehen. Einerseits gibt es mitreißende Passagen, die den Denkapparat schier zum Glühen bringen ob der fieberhaften Suche nach Motiv und Täter. Dann aber gibt es auch Sequenzen, in denen das Tempo komplett zurückgenommen wird und der Spannungsaufbau zum Erliegen kommt. Sicherlich ist es wichtig sich auch der Hauptperson in privater Hinsicht zu widmen, einige Aspekte werden allerdings leider zu detailliert und somit langwierig dargestellt.

Im Großen und Ganzen ergibt sich eine spannende Geschichte, die mit überraschenden Enthüllungen aufwarten kann. Nichtsdestotrotz ist der Gesamteindruck, auf Grund der aufgeführten Kritikpunkte, im Mittelfeld anzusiedeln.

Bewertung vom 10.06.2018
Meine verzauberte Freundin / Der zuckersüße Wunderladen Bd.1 (Audio-CD)
Moser, Annette

Meine verzauberte Freundin / Der zuckersüße Wunderladen Bd.1 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Charlie kennt ihre Tante Agathe eigentlich kaum, doch jetzt soll sie die Ferien bei ihr verbringen. Schnell spürt sie, dass die Süßigkeiten, die über die Theke des Bonbonladens gehen, alles andere als gewöhnlich sind, denn Agathe verbreitet mit Hilfe einer kleinen Prise Magie Glück und Fröhlichkeit. Auch Charlie besitzt besondere Fähigkeiten, die sich dadurch äußern, dass sie Gefahr wittert, selbst wenn böse Pläne erst gedanklich Gestalt annehmen. Es liegt etwas in der Luft, Charlie und Agathe müssen schnell reagieren, bevor das Dorf und die Menschen sich entzweien…

Bonbons, die nach echten Früchten schmecken und zusätzlich ein gutes Gefühl vermitteln, so etwas wünscht sich doch jeder. Viel zu oft wird man von schlechtem Gewissen heimgesucht, wenn man wieder einmal zu viel genascht hat. Doch Agathe beherrscht ihr Handwerk, was auch dringt nötig ist, denn düstere Wolken ziehen auf, ein Sturm bahnt sich an. Zwar nicht im wörtlichen Sinne, aber die Gedanken und Gefühle der Dorfbewohner betreffend. Ein böser Zauberer setzt alles daran Zwietracht zu säen.

Anders als die Protagonisten weiß der Hörer um die Identität und den Plan des Widersachers. Doch aufhalten lässt dieser sich durch reine Gedankenkraft natürlich nicht. So bleibt nur die Hoffnung, dass es Charlie und ihrer Tante gelingen wird ihn rechtzeitig zu überführen, um den Plan zu vereiteln. Dabei bleibt man gerne und nah an der Seite der Charaktere, die allesamt Eigenschaften mit hohem Wiedererkennungswert besitzen, wodurch man schnell eine Verbindung zu dem ein oder anderen aufbaut. Hinzu kommt die lebendige Darstellung, sprechertechnisch gesehen. Uta Dänekamp bestreitet den Großteil der Erzählung, Mark Bremer bleibt ein kleinerer Part überlassen. Das Zusammenspiel ergänzt sich dennoch perfekt, so dass man hin und wieder sogar das Gefühl eines Hörspiels und nicht einer Lesung vermittelt bekommt.

Ein mehr als gelungener Auftakt, sowohl inhaltlich wie auch in der Umsetzung der Hörfassung. Eine magische Geschichte, die sicherlich noch einiges zu erzählen hat.

Bewertung vom 10.06.2018
Hamstersaurus Rex - Tierisch verknallt!
O'Donnell, Tom

Hamstersaurus Rex - Tierisch verknallt!


ausgezeichnet

Langsam aber sicher wächst Sam die ganze Detektivsache über den Kopf. Nahezu jeder seiner Klassenkameraden vermisst irgendetwas, vom Radiergummi über eine Polaroidkamera bis hin zum Mannschaftstrikot. Doch trotz Unterstützung in Form eines mutierten Hamsters ist es Sam bisher nicht gelungen einen dieser Fälle aufzuklären. Richtig mysteriös wird es als verschiedene Personen sich plötzlich seltsam verhalten und sich nachher nicht einmal mehr daran erinnern können. Wer treibt hier ein perfides Spiel und vor allem, zu welchem Zweck?

Als Hamster hat man, entgegen der weitläufigen Meinung, kein ruhiges Leben, zumindest wenn man eher ungewöhnlicher Natur ist und Merkmale aufweist, die eine Mutation nahelegen. Auch in ihrem dritten Abenteuer haben Sam und seine Freunde alle Hände voll zu tun und dazu noch einen unsichtbaren Gegenspieler. Wird es ihnen gelingen ihn und sein Motiv zu entlarven bevor er sein Ziel erreicht? Trotz zahlreicher Theorien ist dieser Fall wahrlich knifflig, der Übeltäter scheint immer einen Schritt voraus. Auch der Leser bekommt ihn nicht zu greifen, er schafft es immer wieder sich der Demaskierung zu entziehen.

Obwohl kleine wie große Leser genau wissen, dass einige Ereignisse fernab der Realität anzusiedeln sind – zumindest, wenn man geheime, nicht näher definierte, Experimente außer acht lässt – wirft man sich mit vollem Elan selbst ins Geschehen, gilt es doch einen gemeinen und hinterhältigen Schurken aufzuhalten. Kein Wunder also, dass die Zeit wie im Flug vergeht und man trotz allem auch noch etwas lernen kann. Ob beim Vor- oder Selberlesen, mit Hammy Rex wird es so schnell nicht langweilig.

Der dritte Band bietet erneut gute Unterhaltung und kommt nicht nur bei der eigentlichen Zielgruppe an. Einen solch ungewöhnlichen Gesellen trifft man schließlich nicht alle Tage, noch dazu in einem Fall, der bis zum Schluss spannend bleibt.