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MB
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Rösrath

Bewertungen

Insgesamt 391 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2021
Das Flüstern der Bienen
Segovia, Sofía

Das Flüstern der Bienen


gut

Geschichte mit einem Schuss Magie...
In der Tat erinnert die Autorin Sofia Segovia ein wenig an Isabel Allende, vom Schreibstil her und auch von der Art und Weise, wie sie Geschichten erzählt; und so enthält auch "Das Flüstern der Bienen" einen Schuss Magie. Der Klappentext gibt eigentlich sehr gut wieder, wie die Handlung der Geschichte verläuft. Man kann es sich mit dem Buch gemütlich machen und erfährt etwas über Land und Leute und auch die gesellschaftliche Situation in Mexiko mit ihren Klassengegensätzen zur Zeit der Spanischen Grippe bzw. der mexikanischen Revolution. Dieses Szenario stellt den Hintergrund für dir anrührige Geschichte um den stummen Jungen Simonopio, dem von Bienen umschwärmten Findelkind - gefunden von der alten Nana - das einen festen Platz in einer Großgrundbesitzerfamilie findet und zum Beschützer des Nachzüglers der Patriarchin wird. Die Erzählperspektive wechselt; die zentrale Perspektive stellt der Nachzügler Francesco dar, der die Geschichte - in einer Zeit näher an der Gegenwart - 'endlich' erzählen muss. Die Welt soll es wissen!
"... und erzähl diese Geschichte meinen Kindern. Es ist Zeit, dass sie davon erfahren. Sag ihnen, dass ich sie sehr geliebt habe, dass sich um ihretwillen all die Jahre gelohnt haben, in denen ich meinen Bruder nicht sehen konnte. Sag ihnen, sie sollen mit den Augen hören, mit der Haut sehen und mit den Ohren fühlen, denn das Leben spricht zu uns allen; wir müssen einfach nur lernen, zuzuhören, es zu sehen, es zu fühlen."

Bewertung vom 22.04.2021
Die Experten
Kröger, Merle

Die Experten


ausgezeichnet

Hut ab!!!
Ob dieser großartige Roman wirklich ein Thriller ist, darüber lässt sich streiten; dass er in seiner Verwirklichung von der Grundidee zum fertigen Werk wegen der intensiven Recherchearbeit der Autorin einen fünfjährigen Entstehungsprozess hinter sich hat, das ist Fakt! Und den wirklichen Thrill liefert ja oft genug das wahre Leben und nicht das komplett ausgedachte, zu dem man natürlicherweise eine gewisse innere Distanz empfindet. Der Roman ist ein Doku-Drama und durchleuchtet eine Zeit im Nachklapp des zweiten Weltkrieges, die sechziger Jahre, die viel bewegt haben und in denen viel Bewegung herrschte: Ägyptens Präsident Nasser holt deutsche Raketeningenieure und andere 'Kriegsexperten' ins 'Reich', um sein Land v.a. auch gegenüber Israel zu stärken. Über diesem historischen Hintergrund ist die Geschichte einer Familie mit explosiver Dynamik angelegt: Die Tochter Rita - erzählperspektivisch im Mittelpunkt stehend - wird weltbeobachtend erwachsen und fragt sich immer wieder, was denn richtig und wahr sei; die kleine Schwester Petra, mit Spitznamen 'Pünktchen', die gerne Kind bleiben möchte und alles kindmögliche für den Zusammenhalt der Familie tut; Kai, der sich zuerst von der Familie distanzierende Bruder, der sich lieber der Musik (Jazz) zuwendet, aber erkennen muss, dass auch Musik politisch sein kann; Ingrid, die Mutter, die mittels ihres Putzzwanges die Kontrolle über eine zusehends außer Kontrolle geratende Welt zrückerlangen möchte; und der Vater Friedrich, Flugzeugbauer bereits im Dritten Reich, der sehr naiv Wissenschaft und Politik voneinander getrennt glaubt und eine Freundin seiner Tochter zur Geliebten hat. Neben diesen fiktiven Personen betreten immer wieder auch 'reale Personen' die Bühne - so ist beispielsweise der ehemalige KZ-Arzt Hans Eisele der 'Hausarzt' der Familie...
Prädikat 'besonders wertvoll' und absolut lesenswert... im Gegensatz zu manch einem sogenannten 'Bestseller' mit dem Aufdruck 'Thriller' auf dem Buchcover!!!

Bewertung vom 20.04.2021
Fühlen lernen
Welding, Carlotta

Fühlen lernen


sehr gut

Ungeheuer aufschlussreich...
Der Letzte Satz bringt es eigentlich wunderbar auf den Punkt: "Denn das ist es, was Gefühle sind: Die Verbindungen zwischen den Menschen." Und am Ende hat Frau Weldung auch war für die 'Berufszweifler', nämlich dass, je mehr wir über unsere Gefühle wissen, sie bewusst wahrnehmen und akzeptieren anstatt sie zu verbannen, je mehr wir uns bemühen, einen gesunden Umgang mit ihnen zu erlernen und so auch aktiv unsere Gefühle zu modellieren, desto mehr gelingt uns wahre Authentizität - sich selbst kennenlernen und auch verändern wollen hat nämlich rein gar nichts mit einem Verlust der vielbeschworenen Authentizität zu tun.
Die Autorin macht Wissenschaft verständlich, indem sie Alltagsphänomene gut nachvollziehbar erklärt und Zusammenhänge aufzeigt: Die Rolle unseres Verstandes beim Fühlen, die physiologische Komponente des Gefühls, warum bewusstes Lächeln hilft, proaktiv über ein negatives Gefühl hinwegzutäuschen, wie wir es im Verlauf unserer frühkinlichen Entwicklung schaffen, unsere Emotionen zu regulieren (Frau Welding weiß dies nicht nur aus der Perspektive der Wissenschaft sondern auch aus ihrer Mutterrolle heraus zu berichten); wir erfahren von der Bedeutung der Sprache und der elterlichen Resonanz. Wer seine Gefühle (wieder-)entdecken möchte, der muss sich die Zeit dafür nehmen; Gefühle 'stören' zuweilen in unserem hektisch-durchgetakteten Alltag, so dass sich die 'ungehörten' Gefühle schon bald in 'unerhörter Weise' bemerkbar machen müssen. Eine große Aufmerksamkeit spendet die Autorin dem Phänomen der Gefühlsblindheit, dass sich bei ca. 10 % der Menschen vorfinden lässt. Und natürlich erfahren wir einiges über ganz praktische Möglichkeiten der Gefühlsregulation. Fazit: Ein lesenswertes Sachbuch für all diejenigen, die einen elementaren Teil ihrer selbst neu kennen- und integrieren lernen wollen.

Bewertung vom 07.04.2021
Was wir scheinen
Keller, Hildegard E.

Was wir scheinen


sehr gut

Gelungen!!!
Ein Roman über das Leben von Hannah Arendt - erschienen pünktlich zum 60. Jahrestag des Kriegsverbrecherprozesses gegen den Nazi Eichmann - darf nicht allzu einfach gestrickt sein, das wäre der großen Denkerin nicht würdig. Als Leser darf man selbstverständlich nicht die gesamte Lebensgeschichte erwarten. Die Autorin Hildegard E. Keller hat eine Auswahl an Stationen aus dem Leben der Arendt getroffen und es gelingt ihr sehr gut uns die Figur, auch mit ihren weniger populären Seiten, nahe zu bringen: die nicht so nüchtern-analytische Seite und die Liebe für die Lyrik. Ein Zentrum bildet der Beginn der 60-er Jahre, als Hannah Arendt als Reporterin die Eichmann-Prozesse beobachten durfte und mit ihrem ein Jahr später erschienenen Buch - auch durch die Behauptung der 'Banalität des Bösen' - eine große Kontroverse ausgelöst hat. Eine zweite wichtige Erzählebene ist das Jahr 1975: Hannah Arendt - inzwischen verwitwet - zieht sich in ein Dorf ins Schweizer Tessin zurück, um in Ruhe zu arbeiten und auch über ihr Leben zu reflektieren. Immer wieder stößt der Leser auf geniale Gedanken und Aussaagen voller Poesie und Tiefgang: "Auf die wenigen kommt's an, wenn man den meisten besser aus dem Weg geht.", "Das ist ja das Einzige, was wir fürchten, wenn wir uns vor dem Ende bangen. Nicht den Tod, sondern diese Welt zu verlieren.", "Wir alle erschaffen die Welt, wie sie ist, ob wir's nun wahrhaben wollen oder nicht."
Nimmt man das Erzählte, so ist es durchweg 'rund' und die Frage, was denn Fiktion und was geschehene Wirklichkeit sei, die erübrigt sich. Ein lohnenswertes Buch, welches dem Leser aber einiges an Konzentration abfverlangt; keine 'Nebenbei-Lektüre'; am Ende hätte es noch gewonnen, wenn es um eine Namensliste mit Kurzbiographien ergänzt wäre - finden doch viele Persönlichkeiten im Umfeld von Hannah Arendt oft zunächst einmal nur mit Vornamen Erwähnung - eine Kenntnis ihrer Zeit, ihrer Weggefährt*innen ist jedenfalls hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2021
Sommer der Träumer
Samson, Polly

Sommer der Träumer


gut

Eigentlich...
Eigentlich eine tolle Story mit ungeheurem Potenzial... sich mit Polly Samson's "Sommer der Träumer" in einen Sehnsuchtsort fernab unserer durch die Pandemie gezeichneten Wirklichkeit zurückziehen zu können... in der Beschreibung der Künstler-Gemeinschaft selbst eine Zugehörigkeit erleben zu können - mit viel körperlicher Nähe und gemeinsamer Gestaltung sonniger Stunden und lauer Abende in der wunderbaren Landschaft der griechischen Insel Hydra, mit Einkäufen von 'Insel-Essen', mit Disputen und Diskussionen, die sich sowohl um die kleinen wie auch um die großen Dinge des Lebens drehen... mit Diskussionen über Kunst und Literatur, mit dem Gefühl, dass es eigentlich nicht viel braucht zum Leben... mit Liebeleien und Verstrickungen... mit dem reflektieren der Zeit vor Hydra in London... mit der Auseinandersetzung über die Frage, ob man nun 'Das andere Geschlecht' von Simone de Beauvoir oder lieber doch einen Erzählungsband von Jean Paul Sartre lesen solle... und wo die Frage, welche attraktive Person oder bekannte Persönlichkeit wohl mit der nächsten Fähre auf der Insel eintreffen würde, eine tagesbestimmende Bedeutung bekommt...
Natürlich nimmt auch die Handlung im letzten Drittel an Fahrt auf... auch der Schreibstil ist äußerst angenehm... aber irgendwie konnte mich das Buch dann doch nicht so richtig packen, weil es schlussendlich doch phasenweise still und unaufgeregt vor sich hin plätschert...
Wie gesagt: Eigentlich...

Bewertung vom 21.03.2021
Nächstes Jahr in Berlin
Seeberger, Astrid

Nächstes Jahr in Berlin


gut

Anteil nehmen...
Astrid Seeberger hat mit "Nächstes Jahr in Berlin" ein bewegendes Moment Zeitgeschichte vorgelegt. Und Biographie ist kein Spiel sondern vielmehr konsequente Spurensuche. Aus den Spuren der Vergangenheit finde ich ein tieferes Verstehen meines gegenwärtigen Soseins! Abtauchen in die Familiengeschichte mit all ihren Wendungen und Fügungen, mit ihren Irritationen und Geheimnissen. Noch einmal ganz nah sein an dem Gefühl, welches einen im 'Dort und Damals' ausgefüllt hat. Anlässlich des Todes ihrer Mutter macht sich die Tochter auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie. Dabei lässt uns die Autorin teilhaben an den großen Ereignissen, dem zweiten Weltkrieg, der Flucht aus Ostpreußen, der Zeit nach dem Krieg, dem Mauerbau; und mit großer Intensität schreibt sie auch über die kleinen Dinge mit der großen Bedeutung - das Vorlesen durch den Großvater, die Liebe, Beziehung und Trennungen. Zuweilen wirken die Durchmischungen von Zeitsprüngen und die sich ablösenden Geschichten ein wenig willkürlich aneinandergereiht, ergeben aber am Ende, wenn alle Puzzlesteine sich ineinander fügen, das generationenübergreifende Bild des Innenlebens einer Familie in bewegten Zeiten.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2021
Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1
Hearne, Kevin

Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1


gut

Durchaus unterhaltsam für Fans des Genres
Kevin Hearne hat offensichtlich mit "Tinte & Siegel" den Grundstein zu einem Mehrteiler gelgt. Und grundsätzlich ist es ja auch nicht verkehrt - je nachdem auf wieviele Bände "Die Chronik des Siegelmagiers" angelegt ist - sich mit dem Spannungsaufbau etwas Zeit zu lassen... Obwohl, so ganz stimmt das nicht, weil es eigentlich schon auf den ersten Seiten einigermaßen losgeht - mit dem Tod des Lehrlings Gordie; auch wird sehr schnell klar, dass sich düstere Geschäfte dahinter verbergen und auch, dass die Hauptperson, der Lehrmeister und Siegelmagier Al MacBharrais (der übrigens weltweit mit anderen Siegelmagiern vernetzt ist), jetzt vor einer herausfordernden Aufgabe steht. Es gilt die Strippenzieher für den Handel mit nichtmenschlichen Wesen zu entlarven. Es gilt, Auseinandersetzungen mit fremden Wesen (z.B. Trollen) zu bestehen und auch einen eigenen Fluch loszuwerden... Stoff genug also für gute Fantasy-Handlung! Am Anfang ist alles ein wenig verwirrend; die Handlung ist von der Zeitebene nicht allzufern der Gegenwart angesiedelt und die Durchmischung von vertrauter Realität und fantastischer Handlung ist zuweilen recht amüsant. Aber nach den 'Vorkommnisen' zu Beginn dümpelt der Spannungsbogen so vor sich hin und mag nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Ein kurzes Namensverzeichnis und eine Liste der 'Wesenheiten' hätte es dem Leser leichter gemacht! Schade, da war mehr drin... liegt vielleicht aber an mir als Leser, der dieses Genre eher über die berühmten Klassiker kennt.

Bewertung vom 10.03.2021
Sprich mit mir
Boyle, T. C.

Sprich mit mir


sehr gut

Eine Nachdenkaufgabe!!!
Und wieder hat T.C. Boyle einen Roman geschrieben, der uns auffordert nachzudenken und uns in unserem Handeln zu hinterfragen; dieses Mal geht es ihm um die Frage was das Tier, insbesondere den Schimpansen, vom Menschen unterscheidet. Ist eine Kommunikation mit dem Menschen möglich und kann diese von Seiten des Schimpansen auch proaktiv erfolgen? Können Schimpansen lügen und empfinden sie Mitgefühl? Haben sie ein Ich-Bewusstsein? Verstehen sie, was 'Gott' bedeutet? Und woher nehmen wir Menschen das Recht, diese hochkomplexen Wesen für Tierversuche zu missbrauchen und sie dafür in Käfige zu sperren, in denen man logischerweise nicht den Schimpansen in seinem eigentlichen Wesen sondern lediglich sein hospitalisiertes Verhalten beobachten kann? Im Rahmen eines Forschungsvorhabens zum Sprachverhalten von Schimpansen wird die zunächst etwas zurückhaltende Aimee die studentische Assistentin von Professor Schemerhorn; sie beginnt mit ihrem Prof eine Affaire, baut daneben aber eine sehr intensive Beziehung zu dem zweijährigen Schimpansen Sam auf und steht diesem am Ende näher als den meisten Menschen in ihrem Umfeld; Aimee nimmt Sam in Obhut und flüchtet mit ihm, als er bei Abbruch des Vorschungsvorhabens in die Käfighaltung soll. Die Handlung schraubt sich einem tragischen Höhepunkt entgegen. Es wird aus wechselnder Perspektive erzählt - auch, und das ist T.C. Boyle besonders gut gelungen, aus der Perspektive von Sam, dem Schimpansen. Eine lohnenswert Lektüre!

Bewertung vom 08.03.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


ausgezeichnet

Lebensklug!!!
Wie macht der Typ das bloß? Soviel Lebensklugheit auf unterhaltsame Weise in einen Roman zu gießen! Matt Haig lädt uns Leser*innen in seinem neuen Buch dazu ein, über unser Leben neu nachzudenken - insbesondere bei latent vorhandner Unzufriedenheit. Er führt den Beweis, dass insbesondere die Vorstellung, es müsse das perfekt glückliche Leben geben, die größte Quelle für zunehmende Unzufriedenheit und vielleicht sogar für Lebensüberdruss darstellt. Er stärkt unseren Glauben daran, dass Glück nur da existieren kann, wo auch Traurigkeit seinen Platz haben darf! Ich weiß, das klingt jetzt nach 'Hermann Hesse' mit einem Schuss 'François Lelord', aber was solls - die Frage nach dem richtigen Leben ist immer eine Neuauflage wert! Nora Seed ist unzufrieden mit ihrem Leben und es gibt ne Menge, was sie rückblickend bereut - kein Wunder also, dass die in Richtung Zukunft zu tragende Last eines Tages so schwer ist, dass sie beschließt, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Doch statt zu sterben erhält sie in der 'Mitternachtsbibliothek' die Chance, sich alternative Lebensverläufe auszuwählen und auch auszuprobieren; ganz nach dem Motto 'Wie wäre es eigentlich gewesen, wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt in meinem Leben eine andere Abzweigung genommen hätte?' Nach der Idee des 'Multiversums' gibt es gleichzeitig unzählige Möglichkeiten... Natürlich braucht es zuweilen die lebensbedrohliche Begegnung mit einem Eisbären, um zu merken, wie sehr man dann doch am Leben hängt. Das Ende darf leider nicht verraten werden: Ein wunderbares Buch!

Bewertung vom 04.03.2021
Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


gut

Ein wahrer Pageturner!!!
Amy Suiter Clarke hat einen beachtenswerten Erstling geschrieben. Wie es für einen guten Thriller geboten ist, nimmt die Handlung von Kapitel zu Kapitel an Fahrt auf, bis man das Buch im letzten Drittel gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Der Plot ist intelligent konstruiert und erst nach und nach erschließen sich einige Dinge. True-Crime-Podcasterin Elle Castillo rollt in ihrem 'True Crime Podcast' vergangene Mordfälle auf und verfügt über eine beachtliche Zuhörerschaft. Aktuell rollt sie aber den 20 Jahre zurückliegenden Fall eines Serienmörders auf, bei dem sie als damals selbst Beteiligte in den Fokus des 'Countdown Killers' rückt. Der Thriller springt zwischen der aktuellen Handlung, den Podcasts von Elle Castillo, ihren Erlebnissen von vor 20 Jahren, der Perspektive des Serienmörders inklusive seiner Lebensgeschichte und der Opferperspektive hin und her; diese Zeit- und Perspektivwechsel sind gut nachvollziehbar und machen den Thriller, ohne dass Ungereimtheiten auftauchen, zu einem beachtenswerten Pageturner!