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Benutzername: 
EllenK87
Wohnort: 
Landshut

Bewertungen

Insgesamt 323 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2020
Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


gut

Spannender Fall mit einigen Wendungen

Das Cover gefällt mir sehr gut, denn es deutet schon an, dass die Mordopfer eher zufällig ausgewählt werden und kein bestimmtes Motiv dahintersteckt. Zudem ist der Einband so gearbeitet, dass sozusagen ein Lesezeichen integriert ist und man die Buchseiten beim Transport optimal schützen kann.
Fabian Risk ist die Hauptfigur und ein Familienmensch. Er ist sehr ehrgeizig und möchte zudem seine private Situation verbessern (Familie wiedervereinen). Dass er auch auf eigene Faust ermittelt, hätte ihm zweimal fast das Leben gekostet, aber er war es auch der entdeckt hat, dass die Morde doch einen Zusammenhang haben.
Herr Molander verkörpert den Polizisten der selbst Geschmack am Töten gefunden hat und der durch seine Kenntnisse seine Spuren perfekt verwischen kann.
Irene Lilja stellt eine Ermittlerin dar, die sehr selbstbewusst auftritt und ihre eigenen Schlüsse zieht. Auch im privaten Bereich muss sie durch den Fall einige Fragen klären bzw. der Wahrheit stellen und ihr Leben neu ordnen.
Der Buchaufbau im ersten Teil ist etwas anstrengend, da man sich in viele handelnde Personen versetzen muss und zwischen verschiedenen Mordfällen hin und her springt. Nicht Alle führen am Ende auf den gleichen Täter hin und dadurch ist es manchmal etwas schwierig nicht den roten Faden zu verlieren. Zumal man sich auch mit der Vergangenheit beschäftigt, wo die Spuren auf einen Kollegen hindeuten.
Zur Handlung muss man sagen, dass es sich um zwei parallel verlaufende Fälle handelt und noch ein paar Nebenschauplätze im privaten Bereich der Ermittler. Man hat zum einen den Würfelmörder selbst, der sich von den Würfeln leiten lässt. Er schlägt wahllos zu und wechselt dabei nicht nur die Tatorte, sondern auch den Typ der Mordwaffe und den Opfertypus. Somit gestalten sich die Ermittlungen sehr schwer und es kann eigentlich gar nicht vorausgesagt werden, wo er als nächstes zuschlagen wird.

Bewertung vom 11.08.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Ich finde die Covergestaltung sehr gelungen. Es wird schon im Bild angedeutet, dass Palma nicht nur Sonnenseiten (unterer Bereich), sondern auch Schattenseiten (dunkle Wolken) hat.
Den Schreibstil von Mons Kallentoft finde ich sehr angenehm zum Lesen. Er schreibt sehr flüssig, bildlich und gut verständlich. Im Buch sind jedoch keine Kapitel zu finden und der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist daher ab und an etwas verschwommen.
Die Hauptpersonen sind Tim Blancks, seine Frau Rebecka und deren Tochter Emme. Emme ist ein 16-jähriges schwedisches Mädchen, die mit ihren beiden besten Freundinnen die Welt erleben will. Die Ärztin Rebecka versucht nach dem Verschwinden ihrer Tochter ihr Leben weiterzuleben. Tim kann die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seiner Tochter einfach nicht aufgeben und bleibt daher in Palma um seine eigenen Ermittlungen anzustellen. Als ehemaliger Polizist und Versicherungsdetektiv findet er auch in Palma einen Job in einer Detektei und kann somit seinen Lebensunterhalt bestreiten und die Suche weiter vorantreiben.
Die Handlung ist klar – Emme wird nach einer Partynacht vermisst. Die Eltern arbeiten mit der Policia National zusammen, doch die Ermittlungen bringen keine schnellen Ergebnisse. Rebecka kehrt zurück nach Schweden und will dort ihr Leben wieder in geordnete Bahnen lenken. Ein Auftrag von Peter Kant bringt nach 3 Jahren endlich neue Erkenntnisse und Spuren, denen Tim auf eigene Faust folgt. Einige Menschen müssen ihr Wissen mit dem Leben bezahlen und auch Tim’s Leben hängt zeitweise an einem seidenen Faden.
Im ersten Teil des Buches erhält der Leser einen Einblick in die Vergangenheit. Rückblicke auf die Kindertage von Emme und die Zeit kurz vor dem Abflug der 3 Mädchen. Auch die Ehe von Rebecka und Tim wird thematisiert. Man erfährt wie Tim sein Leben auf Palma meistert und er erhält den Auftrag von Peter Kant dessen Frau Natascha zu beschatten.
Der zweite Teil handelt von den Ermittlungsarbeiten Blancks, der von Peter Kant gebeten wird die Suche nach Natascha zu übernehmen. Er schwört den Liebhaber nicht ermordet zu haben und glaubt fest daran, dass Natascha noch lebt. Durch Hinweise von Nataschas Freundin Grazyna folgt er Spuren in eine Welt voller Macht und Geld, Partys und Drogen und findet unerwartet neue Spuren im Fall seiner verschwundenen Tochter. Der angebliche Suizid von Kant (und sein Geständnis) lassen Tim allerdings nicht daran zweifeln, dass an der ganzen Geschichte irgendetwas komisch ist und somit ermittelt er weiter.
Auch im dritten Teil stehen die Ermittlungen im Fall um Peter Kant im Mittelpunkt. Es wird allerdings schnell klar, dass der anonyme Brief eine Falle war und dass die Fäden von mächtigen Leuten der Insel gezogen werden. Das von Peter Kant angetriebenen Bau eines Krebsforschungszentrums wird wegen eines Knochenfunds gestoppt und genau dieses Bauprojekt bringt Tim auf die Spur in die höheren Kreise und das es bei den ganzen Morden um Geld geht. Menschen die zu viel wissen werden beseitigt und nun wird auch klar, dass die Polizei mit darin verstrickt ist. Tim gerät durch seine Ermittlungen in Lebensgefahr und wird sogar angeschossen. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Rebecka zurück auf die Insel kommt, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Doch diese Zeit bringt die Beiden wieder näher zusammen und macht auch Rebecka klar, dass sie mit dem Verschwinden nicht abschließen kann.
Der vierte Teil bringt Gewissheit über alle Vorkommnisse. Die Recherchen decken die Verbindung der 3 Männer auf und welche Rolle wer spielt. Alte Pressemitteilungen fügt Tim zu einem Ganzen zusammen und stellt die 3 Männer zur Rede. Dabei findet er nicht nur die Wahrheit über die letzte Nacht von Emme raus, sondern auch Natascha kann er befreien. In einer Schlucht findet seine Suche ein Ende und danach kehrt er zu Rebecka nach Schweden zurück. Der gemeinsame Morgen im Wohnwagen hatte seine Folgen….

Bewertung vom 11.08.2020
Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
Jebens, Franziska

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand


sehr gut

Das Cover und auch der Buchtitel lassen schon erahnen, dass die Wende der Geschichte an einem Strand stattfindet. Mit seinem dezenten Blauton und den Bildern von Fischen, Korallen und Muscheln wird das Meer angedeutet.
Der Schreibstil ist durch kurze und gut verständliche Sätze sehr flüssig. Franziska Jebens schreibt sehr bildlich und ohne zu große Ausschmückungen. Dabei lässt Sie dem Leser aber immer noch genug Raum mit der eigenen Fantasie sich die Szenen der Geschichte selbst auszumalen. Die Aufteilung in 3 Teile ist gut gelungen, denn in jedem Buchteil wird die Hauptfigur sich etwas ändern.
Das Buch hält dem Leser einen Spiegel vor, denn er lässt einen anfangen darüber nachzudenken, wie man selbst sein Leben gestaltet. Sophie ist eine Träumerin, die sich immer wieder in ihren mintgrünen Foodtruck träumt. Doch aus Liebe zu ihrem Vater hat sie BWL studiert und macht nun Jobs die ihr eigentlich so gar nicht am Herz liegen. Durch einen Zufall landet sie im Marketing Bereich von Triversal (eigentlich Empfangsdame) und diese Monate stellen ihr Leben auf dem Kopf. Sie erfährt plötzlich viele Einflüsse von ihren Mitmenschen (Familie, Freunde, Partner, Kollegen) und bekommt am eigenen Leib zu spüren, wie diese ein Leben verändern können (positiv wie negativ). Im Marketing Bereich kann sie ihre kreative Seite ausleben und erhält dafür viel Zuspruch, aber auch Neid von Kollegen. Am Strand von Dänemark findet Sie neue Freunde und wird zur Ratgeberin von Viviane und Toni scheint zu sehen, dass sie den Job als Product Managerin nicht mit vollem Herzblut macht. Denn er ist es, der sie in das Catering schiebt und damit den Traum wieder an die Oberfläche bringt. Doch die Ereignisse mit Tim (Besuch in Dänemark und Auftritt bei Sashs Feier) machen aus der Träumerin eine Sophie die sich in die Arbeit stürzt und keine Zeit mehr für ihre Freunde und ihren Kräutergarten hat. Die 2 Tage mit Nick am Strand von Dänemark verbannt Sophie aus ihrem Leben und beim Highlight ihrer Karriere wird ihr durch einen Wutausbruch klar, dass Sie dieses Leben gar nicht möchte und das ihr Geld und Karriere nicht wichtiger als ihre Freunde und die Leichtigkeit des Lebens ist. Sophie erkennt wer voll und ganz hinter ihr steht und auf wen sie sich in schweren Zeiten verlassen kann. Sie trifft also eine Entscheidung und lässt zu, dass sich ihr Leben aufs Neue verändert. Ihre größte Angst das sie Nick verloren hat, stellt sich am Ende als unbegründet dar und er ermutigt Sophie dazu endlich zu machen was sie will und nicht was sie soll. Er sieht sie als ebenbürtig an und steht an ihrer Seite, wenn Sie ihn braucht. Das Buch ist also nicht einfach nur eine weitere Liebesgeschichte, erzählt an einem Strand. Man erfährt wie ganz bestimmte Personen zu Veränderungen beitragen könne, wenn es die „richtigen“ Personen zum richtigen Zeitpunkt sind.
Mir gefällt das. Also bleibt eigentlich die Frage: Leben wir das Leben was wir uns wünschen/was uns glücklich macht oder haben wir die Träume dem Leben untergeordnet, was uns sicher erscheint und dem Job der uns ernährt?