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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

Bewertungen

Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2022
Da liegt was in der Luft
Hörl, Malin

Da liegt was in der Luft


ausgezeichnet

Ein warmherziges und lehrreiches Bilderbuch mit traumhaften, atmosphärischen Illustrationen.


Inhalt:

Es ist ein warmer und ruhiger Sommertag. Aber irgendetwas ist anders.

Man kann es spüren ... Ein Gewitter zieht auf.

Die Schwestern Berit, Lotte und Svea helfen ihrem Vater dabei, Garten und Haus sturmsicher zu machen.

Anschließend sitzen sie drinnen gemütlich beisammen. Doch mit einem Gewitter geht jedes Kind anders um. Berit ist ganz gelassen, Lotte hat Angst und für Nesthäkchen Svea ist es das allererste Gewitter.



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre



Illustrationen/Covergestaltung:

Vorder- und Rückseite des Buches ergeben ein großes Bild.

Der Buchvorsatz ist ebenfalls ausdrucksstark und mit Liebe zum Detail gestaltet. Man sieht die Landschaft und das Dorf vor, während und nach dem Gewitter und auch hier setzen sich die Seiten zu einem Gesamtbild zusammen.

Beim Betrachten der wunderschönen und intensiven Illustrationen kann man beinahe die stickige Luft und den zunehmenden Wind spüren, die das Gewitter ankündigen, und den darauf folgenden, prasselnden Regen und grollenden Donner hören.

In die atmosphärischen Buntstiftzeichnungen und das beeindruckende und facettenreiche Farbenspiel habe ich mich gleich auf den ersten Blick verliebt. Ich liebe Gewitter ... zumindest aus sicherer Entfernung, gemütlich daheim im Warmen sitzend.

Das Beisammensein der Familie, die Nähe zueinander und die vielen Umarmungen strahlen Schutz, Geborgenheit und Wärme aus.



Mein Eindruck:

Warmherzig und liebevoll werden die Erlebnisse der Familie geschildert.

Mittendrin ist Hund Karl, der das Gewitter als Erster spürt.

Vorlesende fühlen sich sogleich in die eigene Kindheit zurückversetzt, als auf Weisung der Eltern Stecker aus den Steckdosen gezogen und flink alle Fenster geschlossen wurden.

Neben lehrreichen Tipps und wertvollen Verhaltensregeln ist die zentrale Botschaft, dass es in Ordnung ist, wenn man Angst hat. Schließlich sind Blitze, Donner und Sturm auf den ersten Blick zum fürchten.

Hier ist es der Vater, der wie ein Riese als Fels in der Brandung die Töchter anleitet und beruhigt: Im Haus ist man sicher. Man muss also keine Angst haben, aber Respekt!

Bei der Familie wird es richtig gemütlich im Haus. Alle rücken zusammen und betrachten ehrfürchtig das Naturschauspiel.

Sogar Nesthäkchen Svea murmelt am Ende - hundemüde an Karl gekuschelt - überzeugt: "Ich mag Gewitter!".

Ein herzerwärmendes Bilderbuch, welches mehr ist als "nur" die Möglichkeit, Ängste vor Blitz und Donner zu nehmen oder zumindest zu mildern.

Es ist eine Liebeserklärung an das Gewitter.



Fazit:

Warmherzig und einfühlsam werden das intensive Naturschauspiel beleuchtet, Wissen vermittelt und Ängste genommen.

Eine beeindruckende Liebeserklärung an Gewitter mit atmosphärischen Illustrationen!

...

Rezensiertes Buch: "Da liegt was in der Luft" aus dem Jahr 2022

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2022
Der Weltraumpostbote
Perreault, Guillaume

Der Weltraumpostbote


ausgezeichnet

Galaktisch gut und außerirdisch amüsant: Gewohnheitstier wird ins kalte Wasser geworfen und erlebt turbulente Abenteuer bei seiner Reise durch die Galaxis!


Inhalt:

Bob liebt seine Arbeit. Er ist mit Leib und Seele Postbote.

Er bringt aber nicht einfach Briefe und Pakete von Tür zu Tür, sondern mit seinem Raumschiff von Planet zu Planet. Und das in alle Ecken des Weltalls.

Nun ... in fast alle Ecken, denn Bob hat einen ruhigen und wohl geordneten Tagesablauf. Er hängt sehr an seiner Routine und Abweichungen bereiten ihm Unbehagen.

Ausgerechnet heute wird Bob eine vollkommen neue Route zugeordnet!

Wird er mit dem Unvorhersehbaren zurechtkommen?



Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre



Mein Eindruck:

Die kurzen, humorvollen Dialoge und die ausdrucksstarken, farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt.



Aufgrund der geringen Textmenge ist das Abenteuer bereits für geübte Erstleser geeignet. Die Handlung ist stringent und punktet mit vielen lustigen Situationen und schräg-charmanten Charakteren.

Bob ist ein Gewohnheitstier und alles andere als glücklich mit der Entscheidung seines Chefs.

Doch alles Murren hilft nichts. Die Post ist heilig!

Egal ob Tomatenmatsch oder Weltraumschrott oder erzwungene Kaffeekränzchen, trotz Zweifel und Bauchgrimmen meistert Weltraumpostbote Bob jede Auslieferung mit Bravour. Der arme Kerl opfert sogar seine Brotzeit.

Irgendwann wundert er sich über nichts mehr und zeichnet sogar auf Wunsch eines Empfängers ein Schaf .... genauer gesagt mehrere Schafe, denn der wählerische Herr ist niemand geringerer als der kleine Prinz. Was für eine zuckersüße Hommage!

Während der turbulenten und nervenaufreibenden Tour wächst der Unmut - auch an der Körpersprache deutlich zu erkennen - und Bob möchte am liebsten gleich nach seiner Rückkehr in das Postamt Tacheles mit seinem Chef reden ... Doch irgendwie haben ihn diese vielen unvorhergesehenen Ereignisse und Abenteuer auch beflügelt.

Am Ende des Tages hat jeder etwas dazu gelernt: Briefe und Pakete zuzustellen, ist alles andere als eintönig und neue Erfahrungen zu machen und fremden Gesichtern zu begegnen, ist doch ganz interessant. Es kann also nicht schaden, seine Komfortzone hin und wieder zu verlassen.

Eine Leseempfehlung für alle Jungen und Mädchen, die phantasievolle und fantastische Geschichten lieben!



Fazit:

Ein kunterbunter und rasanter Comic für Kinder.

Aufgrund der geringen Textmenge auch für Anfänger und Lesemuffel geeignet.

Neben der phantasievollen und abwechslungsreichen Kulisse besticht das galaktisch gute Weltraumabenteuer durch herrlich schräge und zugleich liebenswerte Charaktere.

...

Rezensiertes Buch: "Der Weltraumpostbote" aus dem Jahr 2020

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2022
Das Katzenhuhn Bd.1
Hoëcker, Bernhard;Mühlenfels, Eva von

Das Katzenhuhn Bd.1


ausgezeichnet

Berührende wie lustige Episoden über Selbstvertrauen: turbulent und witzig mit vielen farbenfrohen Illustrationen.


Inhalt:

Was ist das? Ein Huhn? Eine Katze?

Es ist das Katzenhuhn!

Huhn Timme findet auf dem Heuboden einen Katzenumhang. Plötzlich ist das sonst so schüchterne Kerlchen mutig und selbstbewusst, kann schneller rennen und besser sehen als zuvor.

Ganz egal ob heldenhafte Kaninchenrettung, mysteriöser Salatkopfdiebstahl oder ein Zicklein in Not, Timme als Katzenhuhn ist sofort zur Stelle. Und selbst für den geplanten Viehverkauf hat er einen genialen Plan ...



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre



Illustrationen:

Die wunderbar warmherzigen Geschichten werden ergänzt durch ausdrucksstarke, farbenfrohe Illustrationen. Einige von ihnen erstrecken sich sogar über ganze Seiten.

Den unverwechselbaren Zeichenstil von Dominik Rupp mögen wir sehr, denn seine Figuren sind immer außergewöhnlich und liebevoll gestaltet. Ganz besonders Huhn Timme mit seinem wachen Blick und verschmitzten Lächeln schleicht sich schnell ins Herz der Lesenden.

Aber auch Maulwurf, Mäuschen, Esel und die vielen weiteren Bauernhofbewohner sind ganz zauberhaft gezeichnet.



Meine Meinung:

Nachdem Bernhard Hoëckers Kinderbuchdebüt "Was macht Püüüp?" als Vorlesevergnügen für die ganze Familie begeistern konnte, haben wir uns sehr über das Erscheinen seines zweiten Buches gefreut.

Den Buchvorsatz schmückt eine Darstellung des Bauernhofes. Diese Luftaufnahme strahlt Idylle und Ruhe aus, doch auf diesem Hof ist nicht nur tierisch was los ... es leben dort ganz besondere Geschöpfe.

Timmes Verwandlung durch das Umlegen des Katzenumhangs wird warmherzig und humorvoll geschildert. Plötzlich kann das scheue Huhn besser Sehen und Hören und ist schnell und agil wie eine Katze.

"Das ist unglaublich! Mit Katzenpfoten renne ich schneller als ein Huhn. Und mit meinen Flügeln springe ich weiter als eine Katze." (Huhn Timme, vgl. S. 27)

Diese Superkraft und das neu gewonnene Selbstvertrauen steuern ihn in viele spannende Abenteuer.

Eine herzerwärmende Botschaft für große und kleine Lesende:

In jedem von uns steckt etwas Besonderes. Man muss nur mutig sein und den ersten Schritt wagen!



Wiederholungen sorgen dafür, dass kleine Zuhörende schon bald auf das "Was für ein Abenteuer!" am Ende jedes Kapitels warten.



Eine goldige Idee, ein Andenken von jedem Erlebnis in einem Glas aufzubewahren ... die Borste von Wildschwein Willi, eine Brombeerblüte, drei weiße Kiesel aus dem Bach uvm.

Wie Timme selbst erkennt: Hier ist noch jede Menge Platz für viele weitere Abenteuer ;-)

Sehr zur Freude kleiner Lesenden wird auch das Geheimnis um die Herkunft des Katzenumhangs gelüftet.

Die acht kurzen Kapitel eignen sich hervorragend zum (abendlichen) Vorlesen und mit viel Herz und Humor erzählt, ist dieses Büchlein ein wunderbarer Schatz.

Sprachlich sind wunderbare Worte wie "ausklamüsern" und "luschern" ein Hochgenuss und sogar eine kleine Anspielung auf das erste Kinderbuch von Bernhard Hoëcker findet einen Platz in der Geschichte: Beim Versteckspiel mit Kaninchen Pünktchen: "Ich komme. Pünktchen, mach mal püüüp!" (Timme, vgl. S. 69)

Für diese phantasievollen, lustigen wie abenteuerlichen Geschichten über Selbstbewusstsein geben wir eine (Vor-)Leseempfehlung sowie 5 von 5 Schnurrhaare!



Fazit:

Ein zauberhaftes Vorlesebuch: mit Herz und Humor erzählt, sympathische und außergewöhnliche Charaktere sowie wunderschöne Illustrationen.



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Rezensiertes Buch: "Das Katzenhuhn - Geschichten von einem sehr besonderen Bauernhof" aus dem Jahr 2022

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2022
Q-R-T: Im Raumschiff nach New York
Lutz, Ferdinand

Q-R-T: Im Raumschiff nach New York


ausgezeichnet

Ein pfiffiger Außerirdischer undercover im Big Apple: originell, witzig und voller Überraschungen. 


Inhalt:

Q-R-T ist kein gewöhnlicher Junge. Er kommt von einem fernen Planeten, auf dem man sein Leben lang Kind bleibt. Seine 122 Jahre sieht man ihm daher nicht an.

Gemeinsam mit Haustier Flummi, welches jede beliebige Gestalt annehmen kann, ist Q-R-T zu Besuch auf der Erde, um die Verhaltensweisen der Menschen zu studieren.

Erwachsene halten ihn für ein - äußerst sonderbares - Kind namens "Kurt" mit einer Vorliebe für Rosenkohl.

Allein das Nachbarmädchen Lara kennt sein Geheimnis.

Dieses Mal geht's für die beiden Freunde zu einem Kongress für Nachwuchsforscher:innen ... nach New York!


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die Abenteuer des kleinen Außerirdischen Q-R-T erscheinen seit 2011 monatlich im Kindermagazin “Dein SPIEGEL” und wurden - in überarbeiteter Fassung - auch als Sammelbände veröffentlicht.

Diese können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.

Die Geschichten bestechen durch Witz und originelle Ideen sowie durch sympathische Hauptfiguren.

Q-R-T ist ein pfiffiges Kerlchen: kindlich und neugierig. Er beeindruckt mit seiner von Grund auf ehrlichen Art und überaus praktischer Weltraumtechnik. Letztgenannte hat - sehr zur Freude der Lesenden - ihre Tücken.

Dass Flummi jede beliebige Gestalt annehmen kann, wird erneut zum Running Gag und sorgt für viele Lacher. Aber ganz gleich ob als niedlicher Pandabär oder aufgescheuchtes Riesenhuhn, das schweigsame Haustier weicht Q-R-T nicht von der Seite und hilft ihm oftmals aus der Patsche ... oder zieht ihn ins Chaos hinein.

Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lara wird sogar die vermeintlich langweilige Flugreise zum Erlebnis. Hier sind nicht nur Reiseproviant, sondern auch Reisespiele zum Zeitvertreib mehr als ungewöhnlich.

Die kurzen, zusammenhängenden Abenteuer punkten aber auch durch skurrile Nebenfiguren, z. B. den redseligen Alien-Forscher mit Nudelsieb auf dem Kopf, der einen Außerirdischen - trotz technischer Spielereien - nicht einmal erkennt, wenn er direkt vor ihm steht. ;-)

Ausdrucksstarke Zeichnungen und kurze, witzige Dialoge harmonieren perfekt.

Großes Chaos wird genial inszeniert, ebenso wie der Versuch, den depressiven Alien-Forscher aufzumuntern.

Aufgrund der geringen Textmenge ist diese Reihe besonders für Leseanfänger und -muffel geeignet.


Fazit:

Skurril-charmante Charaktere erleben unglaubliche Abenteuer.

Dass es während der Reise und in New York zu Missverständnissen und Überraschungen kommt, sorgt für ein großartiges Lesevergnügen!


...

Rezensiertes Buch: "Q-R-T - Im Raumschiff nach New York" aus dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2022
Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer
Flix

Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer


ausgezeichnet

Huba-Huba! Ein unterhaltsames und rasantes Abenteuer im Berlin der 1930er Jahre.


Inhalt:

Tief im Dschungel von Palumbien - irgendwo zwischen Paraguay und Kolumbien - lebt das Marsupilami.

Zumindest solange bis der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt es bei einer Expedition entdeckt und versehentlich mit vielen anderen Objekten nach Berlin bringt.

Erst Jahre später stolpert 1931 ein kleines Mädchen durch Zufall im Museumsfundus über das gelb-schwarz gepunktete Wesen.

Schon bald schweben beide in großer Gefahr ...


Mein Eindruck:

"Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als wir uns vorstellen können!" (vgl. S. 8)

Flix verknüpft genial historische Hintergründe (bislang noch immer nicht vollständig ausgewertete Sammlung von Expeditionsmitbringseln des berühmten Naturforschers) mit einem Abenteuer des nicht weniger berühmten Marsupilamis.

Mit einem Augenzwinkern und überspitzt wird die Figur des Alexander von Humboldt inszeniert.

Denn dieser verkennt die wissenschaftliche Sensation seiner Entdeckung. Auch die Anmerkungen des untergebutterten Begleiters Aimé Bonpland laufen ins Leere.

Man möchte den Forscher am liebsten wachschütteln, doch der Gute sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Da muss erst eine kleine Berliner Göre kommen, um die Einzigartigkeit des gelb-schwarz gepunkteten Wesens zu erkennen. Mimmi ist pfiffig und aufgeschlossen. Das Herz am rechten Fleck ist sie fest entschlossen, das Marsupilami vor dem Ausstopfen zu bewahren und dessen ungeschlüpfte Kinder zu retten.

Zugleich nimmt Flix mit schrulligen Typen wie dem strengen Hausmeister, den tratschenden Nachbarinnen das Weltbild der 1930er Jahre auf's Korn.

Das Setting ist ein wahrer Augenschmaus.

Wie erhofft findet sich die typische Dschungelkulisse Palumbiens, aber auch detailreiche Einblicke in das Naturkundemuseum und das Berlin der 1930er Jahre.

Letzteres bildet durch das Schneetreiben einen tollen Gegensatz zum Grün und der Farbenpracht des Dschungels.

Viele Szenen werden durch die besondere Anordnung der Panels zum Hingucker und die Mimik der Figuren ist ausdrucksstark und auf den Punkt.

Witzige Anspielungen und - mehr oder weniger - versteckte Verbeugungen vor anderen Comic-Schöpfern (Passierschein A38 aus "Asterix erobert Rom" oder die Figuren "Vater und Sohn" von e.o. plauen) durchziehen das Abenteuer.

Ebenso darf man sich freuen über diverse Running Gags wie die Vorliebe für Zuckerwürfel und wiederkehrende Zitate Humboldts:

"Die Welt ist groß. Die Welt ist bunt.

Es gibt sooo viel zu entdecken!"

(vgl. S. 8 und weitere)

Bei all der großartigen Inszenierung gerät die eigentliche Story manchmal ein wenig in den Hintergrund. Zum Fortgang der Ereignisse sei aber so viel verraten: Es wird rasant und actiongeladen. Traue niemandem!

4,5 von 5 Sterne für dieses unterhaltsame Abenteuer, welches ich jedem (nicht nur Marsupilami-Fans) ans Herz legen kann!


Fazit:

Eine turbulente Rettungsaktion:

kreativ gestaltet mit vielen Easter Eggs und Running Gags.


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Rezensiertes Buch: "Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer" aus dem Jahr 2022

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2022
Der kleine Herr Heimlich bastelt am Glück
Loose, Anke

Der kleine Herr Heimlich bastelt am Glück


ausgezeichnet

Liebevoll gestaltetes Vorlesebuch. Mit Herz und Charme erzählt und ergänzt durch wunderschöne Illustrationen und tolle Bastelideen.


Inhalt:

Herr Heimlich ist ein Hauswichtel in der 975ten Generation mit Abschluss der weltbesten Hauswichtel-Akademie. Er liebt es, zu Basteln und zu Werkeln und dadurch Menschen heimlich unter die Arme zu greifen.

Im senfgelben Haus der Familie Lönnecker ist er inzwischen heimisch geworden und hat sich sogar mit Kater Robinson angefreundet.

Der fröhliche Wichtel liebt die kreativen Bastel- und Erfindernachmittage mit Nesthäkchen Lotte.

So ein Familienleben erweckt - bei allem Chaos und alltäglichem Wahnsinn - bei Herrn Heimlich ein warmes Gefühl.

Doch plötzlich ist da noch jemand, das (Gefühls-)Leben des Hauswichtels kräftig durcheinander wirbelt ...

Potzblitz und Plinkeplotz!


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Illustrationen:

Der Bildanteil ist erfreulich hoch, so dass sich auf jeder Doppelseite eine kleine, farbenfrohe Illustration findet. Oftmals nehmen die Zeichnungen sogar eine komplette Seite ein, um das Gelesene aufzugreifen.

Die Gestaltung der Charaktere ist zauberhaft. Herrn Heimlichs Mund umspielt immer ein schelmisches Lächeln und beim konzentrierten Werkeln blitzt seine Zungenspitze zwischen den Lippen hervor.

Wichtelin Wuchtel ist ihm darin sehr ähnlich. Ein zuckersüßes Paar.

Mit winzigen Werkzeugen baut der kleine Herr Heimlich großartige Dinge, z. B. ein Dosentelefon.

Diese Bastelideen sind als Schritt-für-Schritt-Anleitung auch zeichnerisch festgehalten.


Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Band, wobei Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich sind. Im Buchvorsatz werden alle Figuren gezeigt und namentlich benannt. Auch wird zu Beginn die erste Begegnung von Lotte und Herrn Heimlich kurz aufgegriffen, so dass man auch als Neuling sich schnell zurecht finden kann.

Auch dieses Mal fallen sofort der warmherzige und bildhafte Erzählstil sowie die Liebe zum Wort auf. Ein Lesevergnügen für alle, die kreative Wortspiele und Zungenbrecher lieben. Auch "altmodische" Wörter wie "formidabel", liebevolle Kosenamen sowie Bandwurm-Wortschöpfungen wie "Plotzdonnermütz!" ziehen sich durch die Geschichte. Obendrein reimt der Wichtel wieder ganz meisterlich.

Der kleine Herr Heimlich ist herzensgut, hilfsbereit und seine positive Art zaubert Lesenden immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Wer wünscht sich nicht auch so einen sympathischen Hauswichtel wie Herrn Heimlich?!

Doch was ist großartiger als ein Wichtel?

Zwei Wichtel!

Oma Marthes Wichtelin Wuchtel ist wirklich eine Wucht und das komplette Gegenteil vom ordentlichen Herrn Heimlich: impulsiv, chaotisch, frech und liebenswert vorlaut. Nähen und Knöpfe Annähen liegt ihr nicht so sehr, dafür schrauben, werkeln und reparieren.

Das erste Treffen der beiden sorgt für große "Karussellitis" in Herrn Heimlichs Bauch. Den armen Kerl hat es voll erwischt und er ist fortan mit den Gedanken ganz woanders ... bei der süßen Wichtelin und deren kornblumenblauen Augen.

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und so erweisen sie sich "Fräulein Schraubmalfest" und "Misjöh Heimlich" trotz aller Unterschiede als tolles Team.

Wie im ersten Band gibt es auch hier kreative Bastelideen aus Krimskrams und vermeintlich nutzlosen Dingen. Es gibt nichts, was man nicht noch für etwas gebrauchen kann. Während der Lektüre auf jeden Fall "Unnützes" zum anschließenden Nachbasteln bereithalten!

Leider fühlt sich Lotte schon bald wie das dritte Rad am Wagen.

Als Nesthäkchen und im alltäglichen Familienchaos der Lönneckes hat sie es manchmal nicht leicht. Dass Herr Heimlich zum Tagträumer mutiert und viel Zeit mit seiner neuen Wichtelfreundin verbringt, macht ihr sehr zu schaffen.

Neben kreativen Anregungen fließen so auch Themen wie erste Verliebtheit, Eifersucht, Versöhnung und Freundschaft ein.

Ein großartiges (Vor-)Lesevergnügen für Jung und Alt!


Fazit:

Eine wunderbar wichtelige

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2022
Der Weltraumpostbote
Perreault, Guillaume

Der Weltraumpostbote


ausgezeichnet

Eine herrlich turbulente und bildgewaltige Reise durch die Galaxis! Mit schräg-charmanten Charakteren.


Inhalt:

Bob ist Postbote mit Leib und Seele, stets Mitarbeiter des Monats und liebt seine Arbeit.

In sämtliche Ecken des Weltalls bringt er mit seinem Raumschiff er Briefe und Pakete.

Nun ... in fast alle Ecken, denn Bob hat einen geordneten Tagesablauf und hängt sehr an seiner Routine. Abweichungen bereiten ihm Unbehagen.

Nach seinem ersten Abenteuer ist er zwar etwas mutiger und selbstbewusster geworden, doch schon steht die nächste Veränderung an:

Die neue Angestellte Marcella soll Bob bei seiner Tour begleiten.

Dies bringt Chaos und unvorhergesehene Ereignisse mit sich und Bob ist sicher: allein zu arbeiten, ist viel einfacher!

Wird Marcella ihn vom Gegenteil überzeugen können?


Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre


Mein Eindruck:

Ein kunterbunter und rasanter Comic für Kinder.

Dies ist das zweite Abenteuer des Weltraumpostboten. Obwohl wir das erste (noch) nicht kennen, gab es keine Verständnisschwierigkeiten.

Neben der phantasievollen und abwechslungsreichen Kulisse besticht das Weltraumabenteuer durch herrlich schräge und charmante Hauptfiguren.

Das neue Postboten-Duo könnte gegensätzlicher nicht sein:

Bob ist ein Gewohnheitstier und fest davon überzeugt, dass er bestens alleine zurechtkommt.

Bei der Auslieferung der heutigen Post (nur ein lausiges Briefchen!) soll ihn die quirlige und hochmotivierte Marcella begleiten.

Auch in den Zeichnungen wird dieser Gegensatz hervorragend deutlich: während Marcella mit großen Gesten, freudestrahlend und energiegeladen auftritt, trauert Bob nach der x-ten Zwischenlandung mit hängenden Schultern seiner Kaffeepause nach.

Die kurzen, humorvollen Dialoge und die ausdrucksstarken, farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt.

Aufgrund der geringen Textmenge ist das Abenteuer bereits für geübte Erstleser geeignet. Die Handlung ist stringent und punktet mit vielen skurrilen wie lustigen Situationen.

Dieser Auftrag hat es aber auch in sich: Adressat verzogen, ein (un-)musikalischer Anhalter an Bord und dann auch noch Motoräuber ... miese Gesetzlose, die es auf den Brief abgesehen haben.

Dank Verfolgungsjagd und Notlandung fiebert man regelrecht mit.

Am Ende des Tages hat jeder etwas dazu gelernt: Briefe zustellen ist alles andere als eintönig und im Team meistert man jeden unvorhergesehenen Zwischenfall mit Bravour.

Ein galaktisch gutes Abenteuer! Wir vergeben 5 von 5 Raumschiffe sowie eine Leseempfehlung für alle Jungen und Mädchen, die lustige und fantastische Geschichten lieben!


Fazit:

Ein lustiges und herrlich schräges Weltraumabenteuer, welches besticht durch Witz und Situationskomik sowie skurril-charmante Charaktere.

Aufgrund der geringen Textmenge auch für Anfänger und Lesemuffel sehr zu empfehlen.


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Rezensiertes Buch: "Der Weltraumpostbote - Die Motoräuber" aus dem Jahr 2022

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2022
Münchhausen
Flix

Münchhausen


ausgezeichnet

Eine fesselnde Comic-Adaption: rasant, berührend, humorvoll und überraschend.


Inhalt:

London 1939:

Ein alter Mann bruchlandet mit einer Art Heißluftballon auf dem Dach des Buckingham Palastes.

Er berichtet, geradewegs vom Erdbeerpflücken auf dem Mond zu kommen. Seine Behauptungen sind so haarsträubend, dass man sie anzweifeln muss.

Doch ist tatsächlich alles eine große Lüge? Ist der alte Mann ein Spion oder einfach nur senil?

Im Auftrag Ihrer Majestät wird Dr. Sigmund Freud höchstpersönlich hinzugezogen, um die Wahrheit herauszufinden ...


Baron von Münchhausen wird so zum letzten Patienten des im Londoner Exil lebenden Psychoanalytikers.


Mein Eindruck:

In kurzen und prägnanten Dialogen werden die Ereignisse in der stürmischen Nacht erzählt. Von Beginn an ziehen die rasante Handlung und Münchhausens hanebüchene Erzählungen Lesende in ihren Bann.

Flix übernimmt jedoch nicht die "alten" Geschichten, sondern wandelt sie ein wenig um und verfrachtet Münchhausen in das Jahr 1939. Der berühmte Ritt auf der Kanonenkugel findet selbstverständlich auch hier einen geeigneten Platz.

Als Spion bezeichnet und des Mordes an der eigenen Familie bezichtigt, wirkt der alte Mann nicht verwirrt - wie von den Briten angegeben -, sondern vielmehr gebrochen.

Bernd Kissel setzt dies kongenial in Szene durch hängende Schultern, verzweifelte Blicke und entrüstetes Mienenspiel bei der stetigen Wiederholung der Worte "Ich lüge nicht!".

Oftmals wird gerade diesen Gesichtsausdrücken oder Gesten viel Raum gewährt.

Die Zeichnungen harmonieren nicht nur hervorragend mit dem Text, sie sprechen auch für sich und punkten mit Details oder Anspielungen, die erst beim wiederholten Betrachten auffallen. Man sollte sich daher die Zeit nehmen, jedes Bild aufmerksam zu betrachten.

Den franko-belgischen Stil mag ich sehr und zur düsteren, nahezu aussichtslosen Situation des Barons passt die schwarz-weiß Inszenierung perfekt (Graustufen von Marvin Clifford).

Ein Hingucker sind die koloriert dargestellten Szenen auf dem Mond. In krassem Gegensatz zum Rest gleichen sie einem Paradies und wecken Hoffnung.

In jeder Lüge steckt bekanntlich ein Funke Wahrheit und man möchte den Berichten des Barons nur allzu gerne glauben. Zumal die Erzählungen zusammenhängen und nur durch scheinbar unmögliche Wendungen den Eindruck einer Lüge erwecken.

"Nur weil es noch niemand gemacht hat, heißt das nicht, dass es unmöglich ist."

(vgl. S. 77)

Auch der berühmte Psychoanalytiker wird im Laufe der Gespräche eines Besseren belehrt.

Zwischen den beiden entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik und es verwundert kaum, dass am Ende alles mit einem großen Knall endet.

Eine geniale Graphic-Novel-Adaption:

bildgewaltig, mitreißend und außergewöhnlich.

5 von 5 Kanonenkugeln und eine klare Leseempfehlung!


Fazit:

Eine faszinierende und moderne Interpretation des Klassikers: rasant und fesselnd, berührend und vielschichtig, humorvoll und unterhaltsam.


...

Rezensiertes Buch: "Münchhausen - Die Wahrheit übers Lügen" aus dem Jahr 2016

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.