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kvel

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2016
Playlist for the dead
Falkoff, Michelle

Playlist for the dead


gut

Wenn du das hörst, wirst du mich verstehen (Buchuntertitel).

Inhalt:
Sam und Hayden sind beste Freunde.
Nach einer Party nimmt sich Hayden das Leben.
Sam fühlt sich schuldig und muss mit seiner Trauer und Einsamkeit zu recht kommen.

Meine Meinung:
In dem Roman geht es um Themen wie Freundschaft, Zuneigung, Außenseiter sein, gemein behandelt werden, nicht Dazugehören, Missverstanden werden, Einsamkeit und vieles mehr.
Alles sehr wichtige Themen, die Heranwachsenden in ihrer Seele brennen.

Der Roman ist meiner Meinung nach bis über die Hälfte etwas lau; zwar ist man als Leser neugierig, wie alles zusammenhängt, was die Hintergründe sind und wie die Personen zu einander stehen.
An manchen Stellen fand ich den Roman auch etwas einfältig.
Und er enthält meiner Meinung nach leider einige logische Stolpersteine, was ich nicht so gut fand.

Sehr gut fand ich hingegen, dass in dem Roman angesprochen wird, dass sich sehr viele Personen am Tode Haydens schuldig fühlen.
Und sie alle brauchten jemanden zum Reden und waren dankbar sich jemanden gegenüber öffnen zu können, um über ihre Schuldgefühle sprechen zu können.

Folgende Formulierung hat mir sehr gut gefallen:
„... nach einer Weile taute er auf und ich durfte in sein Zimmer kommen.
Wo es aussieht, als hätte sich der Todesstern erbrochen.“ (S. 181)

Fazit: Insgesamt ein guter Jugendroman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2016
Eine Demokratie haben wir schon lange nicht mehr
Koschnick, Wolfgang J.

Eine Demokratie haben wir schon lange nicht mehr


gut

Abschied von einer Illusion (Buchuntertitel).

Inhalt:
Leidenschaftlich zeigt der Autor das politische Geschehen im und um das Parlament. Er berichtet über die Vorgänge innerhalb von Parteien und Fraktionen. Und er legt somit dar, dass die Grundidee der Demokratie zwar einen guten Ansatz beinhalte, aber die heutige Repräsentative Demokratie nichts Gutes für ihre Bürger bringt.

Kapitel / Themen des Buches (nur eine Auswahl, nicht vollständig):
- Berufspolitiker: die Totengräber der Demokratie
- Das große Gewusel: hektische Betriebsamkeit als Politikersatz
- Parlamentarier im Würgegriff des Fraktionszwangs
- Im Sumpf der Subventionen

Meine Meinung:
Mein erster Eindruck war: Oh, da hat sich aber jemand (= der Autor) den Frust von der Seele geschrieben.

Ein großer Kritikpunkt war aus meiner Sicht, dass der Autor viele Argumente sehr oft wiederholte und die Zusammenhänge immer wieder in andere Worte kleidete. Wenn man die einzelnen Kapitel als separate Abhandlungen lesen würde, dann wäre dies natürlich in Ordnung, aber beim Nacheinanderlesen als Buch hatte ich so manches Mal das Gefühl, dass der Autor mich (= den Leser) für dumm halten würde, weil er meine, die Themen wieder und wieder durchkauen zu müssen.

Die Sprache des Autors ist leider eher eine Schimpftriade und nicht eine neutrale Argumentation wie ich es eigentlich von einem politischen Sachbuch erwartet hätte.

Und es fehlte mir auch ein Ausblick oder Lösungsvorschläge, die zumindest für weiterführende Diskussionen geeignet wären. Er zeigte zwar die Schwächen der Repräsentativen Demokratie auf und ging am Ende des Buches auf die Direkte Demokratie ein, in der die Bürger bei Sachentscheidungen auf allen Regierungsebenen einbezogen werden, und er ging auf das System der Schweiz ein. Aber diese Schlussworte fand ich etwas unzureichend.

Fazit:
Das Thema des Buches ist lesenswert und nimmt dem Leser den naiven Blick auf das Politikgeschehen.
(Und aus diesem Grund habe ich mich dann letztendlich doch dazu entschlossen noch 3 Sterne zu vergeben.)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2016
Der Pfau
Bogdan, Isabel

Der Pfau


ausgezeichnet

Teambuilding - oder so ähnlich.

Inhalt:
Eine Londoner Banker-Gruppe bestehend aus vier Männern und ihrer Chefin verbringen ein Wochenende in dem alten Landsitz der McIntosh's für ein geplantes Teambuilding.
Mit dabei sind eine Psychologin als Moderatorin und eine Köchin.
Im Sinne von Lord und Lady McIntosh solle das Wochenende möglichst ruhig verlaufen, da sie sich nachfolgende Buchungen für ihr abgelegenes schottisches Landgut erhoffen.
Allerdings wirbelt ein einzelner, aus der Rolle gefallener, Pfau alles durcheinander.

Meine Meinung:
Die Geschichte bietet einen sehr feinsinnigen Humor.
Dieser füttert sich u.a aus den sehr unterschiedlichen beteiligten Charakteren.
Aus den Situationen.
Aus den Dialogen.
Aus den geschilderten Details.
Und somit aus dem Sprachwitz der Autorin.

Beispiele:
Es wird berichtet wie bisher die Hunde der Familie McIntosh zu ihnen gefunden hatten, weil sie z.B. heimatlos gewesen waren und wie sich dies auf die Vorliebe des Ehepaares ausgewirkt habe. Dass sie bspw. früher einen beigen, langhaarigen Hund hatten und sie sich deshalb alle ihre Fußböden und das Sofa in beige ausgewählt hatten, damit die Hundehaare nicht so auffallen würden. Und es wurde philosophiert, was passieren würde, wenn dann aber eines Tages ein hilfsbedürftiger Hund, der aber schwarz wäre, vor ihnen stehen würde.
„Es stand auch kein bedürftiger Hund vor der Haustüre, sondern der Postbote.“

Diese abrupten Themenwechsel finde ich sehr gelungen!

Es ging allgemein um die Zubereitungsarten für Geflügel; ob man evtl. auch aus Pfau ein Essen zubereiten könne. Die Köchin bejahte dies und erläuterte einige Rezepte dazu und teilte sogar Rituale aus dem Altertum mit. Dass früher beim Adel ein Pfau zubereitet worden war, dieser dann auf einer Platte wieder mit seinen Federn angerichtet und auf dem Tisch der Edelleute drapiert worden war.
„Es heißt, dass sogar einer mal vom Tisch geflogen war; Helen lachte und Marvin wurde es schlecht.“

Insgesamt kann ich sagen:
Super witzig und auf der menschlichen Ebene nachvollziehbar.
Super gesprochen – ein großes Lob an Christoph Maria Herbst.
Ein echter Ohrenschmaus!

Fazit: Hat mich sehr gut unterhalten!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2016
Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
Haig, Matt

Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben


sehr gut

Matt Haig und die Depression.

Inhalt und meine Meinung:
Der Autor schildert in dieser Autobiographie sein durchlebtes Leid als er vor vielen Jahren eine Depression bekam, wie er sie durchstand und überwand und all die Höhen und Tiefen dazwischen.

Er schreibt sehr intensiv über seine Erlebnisse, über den Krieg in seinem Innersten, über die Angstattacken, die es ihm zeitweise unmöglich machten das Haus zu verlassen. Und dass dies alles für jemanden andern nicht nachvollziehbar ist.
Er berichtet von der Verschärfung oder besser Intensivierung (statt Abstumpfung) seiner Empfindungen während einer akuten Depression.

Sehr gelungen fand ich seinen Inneren Dialog, den sein „Heutiges Ich“ und sein „Damaliges Ich“ als ein „Ferngespräch in der Vergangenheit“ miteinander führten (S. 215):
„Damaliges Ich: Allmählich fange ich an, an dich zu glauben.
Heutiges Ich: Danke.
Damaliges Ich: Ich meine, an die Möglichkeit, dass es dich geben könnte.“

Ebenfalls bemerkenswert fand ich die Auflistung der „Dinge, für die man mir mehr Mitgefühl entgegenbrachte als bei der Depression:
Tinnitus.
Als ich mir die Hand am Herd verbrannte […].
Als ich mir den Zeh brach.
Schlechte Amazon-Kritiken.
[...]“ (S. 153)

Fazit: Die Zeit heilt doch alle Wunden und es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn wir es zunächst nicht sehen können.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2016
Mainstream
Krüger, Uwe

Mainstream


ausgezeichnet

Angenehm unaufgeregte Argumentation.

Inhalt:
In diesem Buch geht der Autor auf Ursachensuche, warum so viele Menschen von den Medien im Allgemeinen und deren Berichterstattung im Besonderen enttäuscht sind.
Und was die Gründe für die Verengung des Meinungsspektrums in der Medienlandschaft sind.

Meine Meinung:
Der Autor betrachtet das Thema unter vielen verschiedenen Aspekten.
Sachlich legt er die erarbeiteten Ergebnisse und Argumente dar.
Er bleibt immer neutral, nimmt nicht Partei für eine Position und ist nicht auf Empörung oder Protest aus.

Fazit: Sehr gut geschrieben - lesenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2016
Hör mal rein, wer kann das sein? - Waldtiere

Hör mal rein, wer kann das sein? - Waldtiere


ausgezeichnet

Tolles Fühl- und Hörbuch für die lieben Kleinen!

Inhalt:
Das Pappbilderbuch besteht aus ca. 12 Seiten.
Jede Doppelseite ist einer Tierart gewidmet:
Eichhörnchen, Hirsch, Fuchs, Wildschwein und Eule.
Pro Doppelseite sind fünf naturnahe Fotoaufnahmen der Tiere abgebildet, die die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zeigen.
Und jeweils ein kurzer, informativer Text zum Vorlesen dazu.
Zu jedem Tier gibt es ein kleines Fühl-Feld zum Streicheln.
Und bei Berührung werden die Tierstimmen dazu abgespielt.

Beispiel:
„Das große Wildschwein hat mit seinem Rüssel im Schnee gewühlt. ' Brrr, ist das kalt! Mama Wildschwein und ihre Kinder haben Hunger. Sie suchen auf dem Waldboden nach Pilzen und Würmern. Und wie macht das große schwarze Wildschwein? - Grunz! Grunz!“

Meine Meinung:
Ganz toll gemacht.
Hochwertig.
Gute Auswahl der Fotomotive.
Lebensecht klingende Tierstimmen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat:
Dies ist mal ein Buch mit anderen Tierarten als Hund, Katze, Kuh.

Die Knusper- bzw. Fiepgeräusche des Eichhörnchens und das Grunzen des Wildschweins haben mir am besten gefallen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2016
Gute-Macht-Geschichten
Baumann, Daniel;Hebel, Stephan

Gute-Macht-Geschichten


ausgezeichnet

Sammlung interessanter Fakten.

Inhalt und meine Meinung:
Die beiden Autoren, beide im journalistischen Betrieb großer Zeitungen beheimatet, haben ein Sammelsurium an Informationen zusammengetragen.

Das Buch ist wie ein Nachschlagelexikon aufgebaut:
Stichworte, alphabetisch sortiert.
Von „alternativlos“ bis „Zinsenteignung“.

Dennoch hatte ich mich entschieden, dieses Werk wie ein normales Buch zu lesen: von vorne nach hinten.

Ich muss gestehen, dass das Buch für mich nicht ganz so viele neue Erkenntnisse zu bieten hatte wie ich erwartet hatte.
[Aber ok, da waren meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch angesetzt.]

Aber die Information, die für mich neu waren, waren auf jeden Fall sehr interessant und aufschlussreich.
Also hat sich das Buch letztendlich für mich „rentiert“.

Denn auf jeden Fall sind in dem Buch eine ganze Menge an Politik-Floskeln und deren Betrachtungen aufgearbeitet worden.

Fazit: Informativ und somit lesenswert.

Kleiner Nachtrag:
Sprachlich ist das Buch nicht abgehoben, sondern sehr verständlich, formuliert.

Bewertung vom 14.03.2016
Never Say Anything
Lüders, Michael

Never Say Anything


gut

Never say anything.

Inhalt:
Sophie Schelling ist Journalistin. Sie war auf einer Recherchereise in Marokko unterwegs. Dort war sie zur falschen Zeit am falschen Ort: Se geriet in einen Drohnenangriff auf ein kleines Dorf. Kein einziger Bewohner überlebte den Anschlag. Sophie hatte sehr großes Glück.
Zurück in der Heimat wird ihr klar, dass der Anschlag, den sie nur ganz knapp überlebt hat, in den Medien ganz anders dargestellt wird, als es den Tatsachen entspricht. Sophie versucht die Wahrheit in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken, stößt allerdings auf heftigen Widerstand, da niemand außer ihr ein Interesse daran hat, die Hintergründe herauszufinden und zu veröffentlichen.

Meine Meinung:
Ich fand, dass der Roman nicht ganz meine Erwartungen erfüllen konnte, die ich vorher aufgrund der Inhaltsbeschreibung hatte.
Für meinen Geschmack enthält die Story auch zu viele unschlüssige Wendungen; und das Ende hat leider nicht so ganz meinen Geschmack getroffen, weil es meiner Meinung nach nicht wirklich nachvollziehbar war.