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Isabell47

Bewertungen

Insgesamt 713 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2022
In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


sehr gut

Dieser 10.Fall für Pia Sander und Oliver von Bodenstein fällt ein wenig aus der Rolle, weil er dieses Mal im Umfeld des Verlagswesens spielt. Pias Ex-Mann, der Gerichtsmediziner Henning Kirchhoff, ist mittlerweile nebenher auch noch ein angesehener Krimiautor und bedient sich der "lebendigen" Vorbilder in Form von Pia, Oliver und ihrer Kollegen. Nun meldet sich seine Lektorin bei ihm, weil sie ihre Freundin Heike nicht antreffen kann, die ebensfalls im Verlagswesen tätig ist. Auf privater Ebene informiert Henning Pia und so beginnt dieser Fall, der nach und nach in die langjährigen Verflechtungen einer Freundesclique eindringt. Erst hat der Krimi eher den Touch eines Familienroman, in dem es viele Geheimnisse gibt, bis es dann immer wieder neue Rätsel aber auch humorvolle Untertöne gibt. Die private Situation von Oliver von Bodenstein, der in einer für ihn und seine leiblichen Tochter immer gefährlicheren Ehe lebt und zudem Cosima, seine Exfrau, sterbenskrank ist, hat mich sehr erschüttert. ich hätte ihn manchmal am liebsten "geschüttelt" und gesagt, dass er ganz schnell und aktiv handeln muss. Mir hat das Buch gut gefallen, jedoch, obwohl das Buch sehr viele Seiten hatte, habe ich manches Mal eine Fortführung einer scheinbar angerissenen Erzählung, vermisst. Dagegen fand ich andere Szenen sehr in die Länge bzw. zu ausführlich geschildert. Vier Sterne ist dieser besondere Krimi auf jeden Fall wert und Nele Neuhaus hat es geschafft, dass ich den nächsten Fall unbedingt lesen möchte.

Bewertung vom 13.01.2022
Die Nelsons greifen nach den Sternen
Kelly, Erin Entrada

Die Nelsons greifen nach den Sternen


ausgezeichnet

Drei Geschwister im Teenageralter haben jeder für sich ihre eigenen Träume und Probleme. Wir befinden uns im Jahre 1986 in Amerika, und während die Eltern der drei ihre Eheprobleme haben und es ständig zu Streitigkeiten kommt, ist es auch das Jahr, in dem der Start der Challenger in den Weltraum geplant wird. Die 12jährige Bird, das Mädchen der Familie, träumt davon Astronautin zu werden, doch ihr Selbstvertrauen wird immer wieder erschüttert,ebenso wie ihre Brüder dies auch erleben.
Die Autorin lässt mich von Anfang an teilhaben an dem Alltag der Familie, in dem sie die einzelnen Geschwister abwechselnd aus deren Sicht in der Ich-Perspektive erzählen lässt. Ich kann mich gut in die einzelnen Geschwister hineinversetzen und erhalte dadurch ein sehr komplexes Bild aus der Familie und der Schule. Ich mag den Schreibstil, der die Persönlichkeit der einzelnen Geschwister unterstreicht und die Themen, ob es um Selbstzweifel, Ängste und Träume sowie erste Liebe und Mobbing auch in der Schule geht, sowie Familinkonflikte, die in der Teenagerzeit häufig vorkommen.
Sehr gelungen finde ich, dass die Autorin ihren Protagonisten Hoffnung macht und somit der angepeilten Leserschaft im gleichen Alter ebenso.
Fünf Sterne

Bewertung vom 07.01.2022
Der Friesenhof - Auf neuen Wegen / Teehändler-Saga Bd.1
Lüders, Fenja

Der Friesenhof - Auf neuen Wegen / Teehändler-Saga Bd.1


gut

Onno de Fries, Bauer des Friesenhofes, stirbt unerwartet und hinterlässt eine Ehefrau sowie drei Töchter. Die jüngeren Töchter Gesa und Hanna leben noch auf dem Hof, während die ältere Tochter Helga verheiratet ist und mit Ehemann sowie zwei Kindern auf dem Hof der Schwiegereltern weiter weg wohnt. Der Schwiegersohn Günther war dem Vater ein Dorn im Auge, weil er vor Jahren gerne schon den Hof übernommen hätte, wodurch es zum Bruch zwischen ihnen gekommen ist. Nun kommt es zum Streit ums Erbe. Während Hanna versucht mit den Knechten und Flüchtlingsfrauen den Hof zu bewirtschaften, versucht Gesa auswärts zusätzlich Geld zu verdienen.
Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, der mich in die Geschichte und die Atmosphäre der damaligen Zeit eintauchen ließ. Neugierig verfolgte ich das Geschehen und für mich die heimliche Hauptfigur der Story ist die unverheiratete Tante genannt Tanti, die seit zwanzig Jahren auf dem Hof lebt und einen klaren, scharfen Blick auf ihre Umgebung hat und kluge Ratgeberin für ihre Schwägerin und ihre Nichten ist. Neben den Erbstreitigkeiten, Geheimnissen aus der Vergangenheit, dem Alltagsgeschehen, spielt auch die Liebe eine große Rolle.
Leider fand ich einige Themen sehr kurz abgehandelt, sowie die Protagonisten in meinen Augen einige Male eher für mich nicht nachvollziehbar gehandelt haben. Die Story endet so offen, so dass ich im zweiten Band hoffentlich Antwort auf meine vielen Fragen finden werde. Ich ziehe deswegen zwei Sterne ab.

Bewertung vom 04.01.2022
Unser kostbares Leben
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


gut

Das Cover hat mich sofort angesprochen und der Name der Autorin, von der ich schon einige Romane gelesen haben, die mir positiv im Gedächtnis geblieben sind, auch. Dieses Mal schildert sie aus dem Blickwinkel von drei Mädchen Caro und Minka, die 1972 zehn Jahre alt und beste Freundinnen sind sowie der gleichaltrigen Claire, die aus Vienam eintrifft, das Auwachsen in Mainheim, was direkt am Main liegt. Sie lässt mich eintauchen in die Welt der Mädchen und deren Eltern sowie ihrer Probleme. Die Schokoladenfabrik, wo Caros Vater der Chef ist, läuft gut, tut Gutes und es riecht doch auch gut. Kinder aus Vietnam zu retten und in Deutschland im Kinderheim aufzupäppeln und an adotionswillige Familien zu vermitteln, auch das hört sich zunächst mal gut an. Auch das tolle Schwimmbad, was von der Schokoladenfabrik finanziell subventioniert wird, hört sich gut an. Doch schaut man hinter die Kulissen, sieht alles ganz anders aus. Jedes der Mädchen kämpft auf ihre Weise mit den Folgen eines "Unfalls", Vergiftung der Umwelt, Medikamententestung, politischen Interessen, Vertuschung, etc.
Ich fand die vielen Themen, die angesprochen werden, äußerst interessant und sie beruhen auf wahren Erinnerungen. Der Schreibstil und die Perspektivwechsel gefallen mir gut. Mir waren es doch zu viele Themen auf einmal und in meine Augen wäre hier weniger mehr gewesen und ich hätte lieber einiges intensiver besprochen gehabt.
Drei Sterne

Bewertung vom 30.12.2021
Stürmische Zeiten / Palais Heiligendamm Bd.2
Grünig, Michaela

Stürmische Zeiten / Palais Heiligendamm Bd.2


ausgezeichnet

"Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten" von Michaela Grünig ist der zweite Teil der Saga rund um das Hotel bzw. die Hoteliersfamilie Kuhlmann und ihrem Umfeld. Dieser Teil ist zeitlich zwischen 1922 und 1933 ansiedelt und schildert sehr anschaulich, wie das damalige Leben ablief und was die politischen Entwicklungen für einzelne Menschen bedeuten. Die Autorin schafft es auf grandiose Art historische und fiktive Figuren miteinander zu verbinden und sie höchst lebendig und authentisch daherkommen zu lassen. Da ich den ersten Teil leider nicht kannte, brauchte ich zu Beginn trotz Personenregister ein wenig länger, um die Personen einzuordnen, doch nach einigen Kaptiteln waren sie mir sehr vertraut. Da ich im Gegensatz zu den Menschen, die teilweise nur Böses ahnen oder sehr positiv gestimmt sind , über die Ausmaße dessen, was auf die Bevölkerung zukommen wird, Bescheid weiß, hatte ich an vielen Stellen Gänsehaut. Ich bin sehr gespannt, wie das Leben der mir nun bekannten Menschen weitergeht. Wie werden sie handeln? Was werden sie erleben? Werden sie überleben? Gibt es Wandlungen bezüglich der politischen Haltung einzelner?

Dieser historische Roman ist einer der Highlights dieses Jahres für mich und ich kann es kaum erwarten bis der dritte Teil erscheint.

Fünf Sterne!

Bewertung vom 29.12.2021
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


weniger gut

Das Cover hat mich angesprochen, denn es düster, mystisch, gruselig und hat mich neugierig gemacht. Seit einigen Jahren verschwinden Frauen durch eine Öffnung in ihrem Keller und zwar stets am 6. November. Zwei Beamte ermitteln in diesem Fall. Brisanz und Aufmerksamkeit bekommt "Der Gräber" , wie der Täter genannt wird, durch den einen Verlag, dem ein Manuskript zugespielt wird, in dem der Täter über sich, seine Gedanken und sein Handeln erzählt. Der Verlag steht kurz vor dem finanziellen Aus und die Angestellten versuchen verzweifelt ihn zu retten. Für die Lektorin Annika deutet der Fund auf einen verschwundenen Autoren hin und sie beschließt diesen Roman zu veröffentlichen. Nebenbei hat sie einen großen bisher unerfüllten Kinderwunsch und ist gemeinsam mit ihrem Mann Martin auf Haussuche. Keller sind ihr ein Graus.
Die Geschichte beginnt sehr spannend und ich steige gerne in die Story an, doch mittendrin endet die Spannung und ich quäle mich durch verschiedenene Szenen, die der Autor erzählt. Mir gibt es einige zu viele Zufälle, einige Szenen, die für mich ohne Belang für die Story sind und ich habe nicht das Gefühl die Protagonisten egal, ob es sich um Annika, die ermittelnden Beamten oder Verdächtige handelt, zu verstehen. Am Ende des Buches bin ich froh, als die Story zu Ende ist und auch mit diesem tue ich mich schwer, denn so richtig verstanden habe ich es nicht.
2 Sterne

Bewertung vom 27.12.2021
Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Fall für den Gerichtsmediziner Paul Herzfeld
Das Cover mit Männerarm mit Narbe und auffälligem Tatoo, der Farbgestaltung in Schwarz-Grau sowie der gelungen Farbabsetzung des Titels in Weiß und des Autorennamen in Rot ist mir sofort positiv ins Auge gefallen. Die Story hält sich nicht mit langen Vorreden auf, sondern ich bin unmittelbar drin im Geschehen. Die kurzen Kapitel alle mit Ort-und Zeitangaben versehen versehen die Story mit zusätzlichem Tempo und ich folge gebannt der Story. Schnell habe ich eine Ahnung, und das beabsichtigt der Autor sicherlich auch, wer von Pauls Team in den Fall verwickelt ist, jedoch was dann in einem rasanten Tempo geschieht, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich finde es großartig, wie der Autor seinen Berufsalltag in Bücher integriert und daraus geniale Thriller schafft.
Fünf Sterne und die Empfehlung, dass die Bücher der Trilogie am besten in der richtigen Reihenfolge gelesen werde. Man kann zwar mit Band 3 anfangen, sollte es aber nicht.

Bewertung vom 16.12.2021
Was die Hoffnung verspricht / Die Dorfschullehrerin Bd.1
Völler, Eva

Was die Hoffnung verspricht / Die Dorfschullehrerin Bd.1


ausgezeichnet

Interessante und spannende Geschichte aus dem Grenzgebiet 1961

Die 29jährige Helene tritt ihren Job als Lehrerin in einer Dorfschule in einem kleinen Ort in Hessen an, was umittelbar im Grenzgebiet zum Osten ist. In der Dorfschule trifft sie auf ein Kollegium, was sich Gegensatz zu ihr noch nie mit moderner Pädagogik bzw. Unterrichtsformen auseinandergesetzt hat und darüber hinaus auch ansonsten meist durch Abwesenheit etc. glänzt. Im Dorf weiß keiner von ihrer Vergangenheit, denn der Grund, warum Helene sich ausgerechnet in dieses Dorf hat versetzen lassen, liegt in ihrer Vergangenheit im Osten.
Die Autorin Eva Völler nimmt mich mit auf eine äußerst spannende Zeitreise, in dem sie mch in die Zeit und das Leben der Menschen im Westen und Osten der Menschen kurz vor Mauerbau im August 1961 eintauchen lässt. Mit dem Fokus auf Helene, die eine äußerst sympathische, modene und engagierte Lehrerin ist, die jeder gerne für sich selber oder seine Kinder, Enkel.... gehabt hätte bzw. haben würde und die in der Realität leider eher rar gesät sind, bekomme ich Einblick in den Schulalltag sowie in die Sorgen und Nöte der Kinder. Parallel wird die Geschichte von Menschen aus dem Osten erzählt, zu denen Helene in Verbindung steht. Auch die Liebe kommt im Roman nicht zu kurz, was durchaus nicht unproblematisch ist ist. Während ich viel über das Leben, den Alltag und die Haltung von Menschen erfahre, so wird es immer spannender und beängstigender, denn der Mauterbau steht nun kurz bevor und was dann passiert, willl ich nicht verraten. Es hat mich sehr bewegt und, auch wenn der Teil in sich abgeschlossen ist, so würde ich doch gerne erfahren, wie es mit den Menschen bzw. ihrem Leben weitergeht.

Bewertung vom 16.12.2021
Im Flachgau wartet der Tod
Keferböck, Natascha

Im Flachgau wartet der Tod


ausgezeichnet

Raphael Aigner ist alleinerziehender Vater und wohnt mit seinem Sohn Felix bei seiner Schwester Gabi in einer kleinen Wohnung in ihrem Elternhaus. Er arbeitet nach dem Tod seiner Frau Sabine nicht mehr als Kriminianlist in Salzburg sondern in Koppelried als "Dorfpolitzist. Weihnachten bekommt er unerwarteteten Besuch, dann gibt es einen Mord und Raphi steckt mittendrin beruflich wie privat.

Dieser Kriminalroman hat mich total begeistert, denn die Protagonisten werden sehr anschaulich dargestellt, so dass ich sie mir jederzeit gut vorstellen kann und der Dialekt - nicht immer einfach zu verstehen - trägt zur Authenzität der Geschichte bei. Der Umgangston in Familie und im Berufleben ist speziell und erheitert mich sehr häufig. Ich verfolge begeistert die Verwicklungen die der Fall mit sich bringt und erfahre viele ungeahnte Familiengeheimnisse. Geschehnisse aus der Vergangenheit und in der Gegenwart, die Verstrickungen der Kirche und die Liebesleben der Protagonisten sowie die Gier nach Geld machen diesen Kriminalroman zu einer unterhaltsamen aber auch spannenden Story.

Der Cliffhanger privater Natur, denn der "Fall" wurde sehr logisch aufgeklärt, macht mich sehr neugierig auf einen dritten Fall aus der Reihe und ich muss diese "Menschen" einfach wiedertreffen. Fünf grandiose Sterne!

Bewertung vom 12.12.2021
Pacific Crest Trail Killer
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


sehr gut

Sehr spannender Thriller mit detailreichen Schilderungen

Auf dem Pacific Crest Trail treibt ein Killer sein Unwesen und Mark Stetson ehemaliger Militärpolizist mit jahrelanger Auslandserfahrung wird unvermittelt als Berater in den Fall mit hineingezogen, da er, gerade selber als Hiker unterwegs, ein Opfer entdeckt.

Der Thriller erstreckt sich über 644 Seiten und ich erfahre sehr viel über das Leben der Hiker, die auf diesem Trail von 4500 km zwischen Mexico und Kanada unterwegs sind. Nie zuvor habe ich mir Gedanken z. B. über das Gepäck gemacht und nach diesem Thriller sehe ich die Hiker vor mir wie sie mit einer Briefwaage "bewaffnet" jeden Gegenstand wiegen und die genauen Überlegungen, was wichtig ist für die "Reise". Auch die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind durch Wetter, Gelände und Tiere sind mir jetzt überdeutlich vor Augen. Nachdem ich quasi nebenbei eine Menge Wissen über die Gefahren und die Wanderung/ das Leben auf dem Trail erfahre, bin ich quasi von Beginn an mitten in der Geschichte um den Killer. Der Autor lässt wechselweise Mark Stetson, den Killer oder legt den Fokus auf die anderen Ermittler bzw. Personen, die in der Story auftauchen. Gerade diese wechselweise Sichtweise gibt immer wieder neue interessante Einblicke und schafft Atmosphäre sowie es auch die Beziehunger untereinander und das Privatleben, sofern es von Bedeutung ist, mir näher bringt.

Ich rätselte bis zur Auflösung mit über den Täter/die Täter und die Motivation. Der Thriller war sehr spannend und faszinierend, Der Schluss ließ´mich nochmals erschaudern. Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe, waren einige Szenen, die mir zu ausführlich geschildert wurden und derren "Nährwert" für die Spannung oder Unterhaltung oder Auflösung der Story sich mir nicht erschloss.

Vier Sterne