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Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1113 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2020
Profiling Murder - Fall 12 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Profiling Murder - Fall 12 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Der Satan verstellt sich als Engel des Lichts." (2. Kor 11,14)
Laurie und Jake freuen sich immer mehr auf die Geburt ihres ersten Kindes. Da wird ein junger Mann aufgefunden, dem man das Herz bei lebendigem Leib aus dem Körper geschnitten hat. Dabei kommt Jake die Idee, sich Undercover in die satanische Sekte einzuschleusen, bei der das Opfer zuvor war. Jedoch dann bringt ein unüberlegter Einzelgang von Jake ihn in große Gefahr. Wird ihn Laurie rechtzeitig retten?

Meine Meinung:
Im sehr wahrscheinlich letzten Band der Laurie-Walsh-Reihe geht es noch mal heftig zur Sache. Nicht nur die Vorstellung, dass sich Menschen so einem satanischen Zirkel hingeben. Nein, sie töten zusätzlich ein Mitglied so bestialisch, das man es kaum glauben kann. Und selbst heute gibt es Personen, die sich zu diesem Kult bekennen. Ob sie wirklich solche Opfergaben machen und mit was, das will ich lieber gar nicht wissen. Dania Dicken bringt es hier auf die harte Weise, den das Opfer stirbt wirklich brutal. Doch wie soll man nachweisen, ob sie wirklich dahinterstecken und wer der ausschlaggebende Täter war? Der undercover Einsatz von Jake gefällt Laurie gar nicht, den Jake und sie werden demnächst Eltern. Auch in dieser Folge erlebe ich wieder den vollen Einsatz von Laurie und Jake, für den sie schon auf ihrem Revier verschrieben sind. Doch für Laurie werden durch die Schwangerschaft die Außeneinsätze immer anstrengender. Eine Thematik, die immer wieder brisant ist und so aktuell wie jede andere Sekte. Mit regelrechter Gehirnwäsche werden Mitglieder teuflische Weisheiten und Rituale eingebläut, kein Wunder, wenn es da passiert, das jemand ausrastet. Außerdem informiert die Autorin noch in Kürze den Leser über die Regeln und Treffen der Satanisten, die ich sehr interessant fand. Trotz der Kürze wieder eine tolle Thematik und das schöne Ende wäre ein guter Abschluss dieser Reihe. Ich kann jedes einzelne Buch der Reihe definitiv empfehlen und gebe auch diesem Band 5 von 5 Sterne.

14 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2020
Der Kratzer / Christine Lenève Bd.3 (eBook, ePUB)
Ménard, Oliver

Der Kratzer / Christine Lenève Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Die Handschrift des unbekannten Mörders, die eingeritzten Buchstaben, die er in der Haut seiner Opfer hinterließ, hatten ihm viele Geschichten erzählt." (Buchauszug)
Diverse Mordfälle hielten Tobias Dom und seine ehemalige Partnerin Karen Weiss in Atem. Alle weisen ein eindeutiges Muster auf, nämlich das Einritzen von Buchstaben. Selbst Kommissar Dom konnte dem Täter nur knapp entkommen. Doch schlussendlich führte sie das Ganze dann doch zum Täter und der Festnahme. Doch nun, 7 Jahre später, wird Doms Ex-Frau Jasmin fast sein nächstes Opfer. Mit viel Glück kann sie sich befreien, läuft jedoch anschließend vor ein Auto. An ihrem Oberschenkel eingeritzt der Name seiner Tochter. Dom ist schnell klar, der Kratzer ist zurück oder hat einen Nachahmer gefunden und dieser trachtet ihm, seinen Freunden und seiner Familie nach. Dom bittet die Journalistin Christine Lenève um Hilfe. Ihre Spur führt zur Psychiatrie, in der Dr. Lindfeld einsitzt, der mit Christine noch eine offene Rechnung hat. Eine Jagd beginnt, bei denen jeder in Lebensgefahr schwebt, der den Kratzer unterschätzt.

Meine Meinung:
Ein interessantes Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht. Ich kannte leider bisher keines der Bücher aus dieser Reihe, was sicher ein Fehler war. Ich denke, zum besseren Verständnis wäre es sicher gut gewesen, die anderen Bücher der Reihe zu kennen. Der Autor klärt zwar einige Dinge auf, doch die Tiefe durch die anderen Bücher fehlte mir einfach. Der Schreibstil ist flüssig, sehr unterhaltsam und überaus spannend. Die recht kurzen Kapitel machen es mir leicht, am Buch dranzubleiben, besonders weil der Spannungsbogen kontinuierlich nach oben geht. Man braucht also schon wirklich gute Nerven, um an dem Buch dranzubleiben. Allerdings hatte ich mit der einen oder anderen Szene auch meine Schwierigkeiten. Besonders diese mit dem Brand im Bunker fand ich schon ein wenig unrealistisch dargestellt. Ich glaube kaum, dass man da so unbeschadet herauskommt. Gut gefallen haben mir dagegen die Charaktere. Der etwas eigenbrötlerische, aber durchaus kompetente Kommissar Dom hat mich schnell angesprochen. Besonders weil er seine Ecken und Kanten hat, die ihn einfach interessant machen. Ebenso wie Christine Lenève, die hier den größeren Part einnimmt. Was ja auch klar ist, weil es in erster Linie in dieser Reihe um sie geht. Sie total motiviert in ihrem Beruf als Journalistin und braucht recht lange, ehe sie zu jemandem Vertrauen fasst. Besonders in der Partnerschaft hat sie da so ihre Probleme. In Albert findet sie endlich mal den Traummann und auch ich muss sagen, dass ich ganz angetan bin von dem netten, sympathischen Mann. Karen Weiss hätte ich gerne als Kommissarin erlebt, doch leider hat sie aufgehört, deshalb muss ich unbedingt noch das Buch "Das Hospital" lesen, das noch auf meinem SUB liegt. Der Kratzer ist ein wirklich extremer Typ, für mich haben seine Wahnvorstellungen und seine Taten etwas von einem Psychopathen mit Tendenz, um Sadisten zu tun. Beim Ende war ich etwas überrascht, den schon recht früh wird der Täter gestellt und ich hatte eigentlich nichts mehr erwartet. Doch dann schenkt der Autor dem Leser noch einmal wirklich sehr spannende Aktionen und ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich das Ende dieser Reihe war. Ob diese Ereignisse allerdings nur als Seitenfüller dienten oder als Übergang zu einem weiteren Teil, bleibt abzuwarten. Von mir gibt es 4 von 5 Sterne, weil ich manches zu unrealistisch empfand.

20 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2020
Tage voller Weihnachtszauber
Marschall, Anja

Tage voller Weihnachtszauber


ausgezeichnet

"In der Geborgenheit der Familie Weihnachten zu feiern, ist in der heutigen Zeit das wohl schönste aller Geschenke." (Roswitha Bloch)
Die fast 5-jährige Lena ist von ihren Pflegeeltern wieder zurück ins Heim gekommen, da es der Pflegemutter sehr schlecht geht. Nun wünscht sich Lena nichts sehnlichster vom Weihnachtsmann als ihre richtige Mutter. Doch wie soll Heimleiterin Henriette Jonas so kurz vor Weihnachten noch einen Weihnachtsmann finden? Zudem weiß sie nicht mal den Namen der Mutter, da Lena als Findelkind vor der Türe abgegeben wurde. Zum Glück begegnet ihr Manni, der auf der Suche nach Geld ist. Sofort ist er als Aushilfsweihnachtsmann engagiert, ob er will oder nicht. Er fabriziert jedoch nicht nur Chaos im Heim, bringt Henriettes Gefühlswelt durcheinander, hilft Erzieher Lukas bei Liebesangelegenheiten und geht auf die Suche nach Lenas größtem Wunsch. Doch damit er es noch rechtzeitig bis Weihnachten schafft, hilft ihm Rentier Renate und ihre Damen.

Meine Meinung:
Das Originalcover ist noch schöner als die Darstellung, den das Glitzern der einzelnen Sterne darauf, macht noch mehr her. Bisher kannte ich die Autorin nur von ihren humorvollen oder historischen Krimis. Doch diesmal ist das Buch eine Mischung aus Humor, Spannung und Unterhaltung. Wer denkt nicht beim Thema Heim an eine garstige, böswillige Heimleiterin, die unfreundlich zu den Kindern ist? Henriette Jonas ist genau das Gegenteil. Selten habe ich so eine nette, liebenswerte Leiterin erlebt, die sich total für ihre Kinder einsetzt und ihnen mit dem Weihnachtsfest die größte Freude bereiten möchte. Um so schlimmer ist es, als der Hausmeister sich kurz vor Weihnachten den Fuß bricht und als Weihnachtsmann ausfällt. Dass sie mit Manni zwar den idealen Weihnachtsmann findet, dieser jedoch etwas anderes vorhat, ahnt sie da noch nicht. Erst Lenas traurige Augen und ihre tiefe Sehnsucht nach ihrer leiblichen Mutter können selbst Mannis Herz erweichen. Und nicht nur das, ebenso scheint Henriettes großes Herz Manni immer mehr zu imponieren. Die Geschichte um das Waisenkind Lena, die man vor 5 Jahren an Heiligabend vor der Türe gefunden hat und dem kleinen Ganoven, Rocker und Drückeberger Manni hat mein Herz berührt. Dabei laufen in der Geschichte mehrere Handlungsstränge ineinander über. Den es geht außerdem noch um ein Ereignis 3 Jahren zuvor, die Liebe von Erzieher Lukas zu einer schüchternen, traurigen Verkäuferin und es geht um Freundschaft, Hoffnung und Versprechen. Anja Marschall hat hier eine herzergreifende Weihnachtsgeschichte geschrieben, bei der selbst ich wieder ein Herz für den Weihnachtsmann bekam. Dabei gefallen mir vor allem ihre Charaktere und das Setting ganz besonders vom Schrottplatz. Ob es der mürrische, verwegene und kuriose Manni vom Schrottplatz ist, bei dem man jedoch schnell merkt, dass er sein Herz am rechten Fleck hat. Henriette Jonas eine energische, zuverlässige und vor allem herzliche Frau, der das Wohl der Kinder am wichtigsten ist. Lukas, der mit seiner Natürlichkeit und Liebenswürdigkeit eigentlich jede Frau erobern sollte. Oder zu guter Letzt Lena, die mir mit ihrem kindlich naiven Charme das Herz eines jedem zum Schmelzen bringt. Dass die ganze Geschichte sich noch zu einem spannenden Showdown mit humorvollem Ausgang entwickelt, hatte ich nicht erwartet. Dagegen war ich weniger überrascht über den leicht nördlichen Charme, der sich in einigen Wörtern widerspiegelt. Ebenso wie die vielen kuriosen und spektakulären Aktionen, die mich bestens unterhalten haben. Sodass ich wirklich traurig war, als dieses Buch zu Ende ging. Darum hoffe ich auf jeden Fall auf ein Wiedersehen, besonders von Manni, Henriette, Lukas, Lena und natürlich Renate. Den wussten sie schon, dass die Rentiere des Weihnachtsmanns eigentlich weiblich sind? Nein, dann lesen sie auf alle Fälle dieses Buch. Ich gebe eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne obendrauf.

32 von 38 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2020
Was von uns bleibt / The Brooklyn Years Bd.1 (eBook, ePUB)
Bowen, Sarina

Was von uns bleibt / The Brooklyn Years Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer." (Konfuzius)
Beim Eishockeyteam Brooklyn Bruisers bahnt sich eine Neuerung an. Nicht nur das sie mit Worthington einen neuen Coach bekommen, zudem erhalten sie mit Leo Trevi ein neuer Stürmer. So bekommt es Pressesprecherin Georgia gleich mit zwei Menschen zu tun, die ihr nahestehen oder standen. Den Coach Worthington ist ihr Vater und mit Leo kommt ihre erste große Liebe in das Team. Sechs lange Jahre ist es her, die Trennung von Leo nach ihrem Schicksalsschlag. Ausgerechnet bei der ersten Pressekonferenz kommt es durch Leo zur Katastrophe. Das hat Georgia gerade noch gefehlt, das sie womöglich durch Leo ihren Job verliert. Doch noch immer empfindet sie etwas, wenn er in ihre Nähe kommt. Und für Leo selbst ist Georgia seine große Liebe geblieben, die er zurückhaben möchte. Doch der Coach hasst Leo, er setzt alles daran, Leo wieder aus dem Team zu bekommen.

Meine Meinung:
Nach der interessanten Reihe "The Ivy Years", bin ich schon neugierig auf Sarina Bowens neuste Reihe über Eishockey und ihre Spieler. Besonders als ich las, dass hier die Ivy-Years-Reihe fortgesetzt wird. Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass hier der Stürmer Leo Trevi der Eishockeyteams auftaucht. Der Schreibstil ist wie immer unterhaltsam und romantisch. Doch diesmal geht es fast nur um das Thema Eishockey und Liebe. Mir fehlte hier ein wenig die Abwechslung, die ich von der anderen Reihe kannte. Den da spielte natürlich der Schulalltag, Partys und die Freunde eine große Rolle. Hier muss man schon ein großer Sportfan bzw. Eishockey Fan sein, weil sich natürlich sehr viel um dieses Thema, Transfer, Pressearbeit und vieles mehr dreht. Da wäre es vielleicht interessant gewesen, wenn die Autorin etwas mehr auf den Schicksalsschlag von Georgia eingegangen wäre. Trotz allem hat mir die Liebesgeschichte ganz gut gefallen, selbst wenn wenig Spektakuläres dabei war. Lange habe ich nicht ganz verstanden, was für einen Hass Georgias Vater auf Leo hat. Die Auflösung der Autorin war mir dabei fast etwas zu glatt gewesen, ich hatte da deutlich mehr erwartet. Der sympathische und authentische Leo selbst erinnerte mich dagegen wieder an die vielen guten Charaktere aus den anderen Büchern der Autorin. Ebenso gefiel mir die kompetente, motivierte und toughe Georgia, die ganz in ihrer Rolle als Pressesprecherin auftritt. Dass sie sich ganz in ihre Arbeit stürzt, um ja nicht in Leos Nähe zu kommen, konnte ich nicht ganz verstehen. Wie in vielen Liebesgeschichten waren auch hier wieder zu viele Missverständnisse und zu wenig Reden das größte Problem. Nur gut, das Leo so große Ausdauer hat und auf seine Chancen warten kann. Dabei sind die Sexszenen hier wieder sehr intensiv und prickelnd geschildert und passen einfach zu den Liebesszenen dazu. Man spürt, dass die Autorin ein besonderes Faible für den Eishockeysport hat, vielleicht waren ihre Söhne selbst in diesem Sport aktiv. Zumindest kennt sie sich sehr gut mit den Gegebenheiten rund um diese Sportart aus. Wie schon oben erwähnt, fehlte mir diesmal lediglich ein wenig die Abwechslung vom Sport und vielleicht ein wenig die Emotionen, die hier doch eindeutig zu kurz kamen. Wo ich bei Ivy Years fast bei jedem Buch Tränen vergoss, war es hier leider weniger der Fall. Trotzdem werde ich der Reihe weiter verfolgen, da ich schon gespannt bin, wie es mit Kapitän Patrick O'Doule im nächsten Band weitergeht. Von mir gibt es für den Reihenauftakt 4 1/2 von 5 Sterne und es bleibt noch Luft nach oben.

15 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2020
Der Todesbruder / Viktor Puppe Bd.3
Elbel, Thomas

Der Todesbruder / Viktor Puppe Bd.3


sehr gut

"Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden, im Herzen der Bösen." (Jean-Jacques Rousseau)
Eine grausame Mordserie erschüttert Berlin, der Täter richtet seine Opfer allesamt mit einem brutalen Ritual. Sein erstes Opfer finden die Ermittler Victor Puppe und Kenji (Ken) Tokugawa vom LKA 11 in einer ehemaligen Eisfabrik. Dort wurde ein hochrangiger Geistlicher bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Auffällig am Tatort sind lediglich eine Reihenfolge römischer Ziffern, die Victor neugierig machen. Doch was hat es mit diesen Ziffern auf sich? Erschreckend ist, dass er sein Opfer bei lebendigem Leib angezündet hat. Als der nächste Geistliche an zahlreichen Wespenstichen tot aufgefunden wird, ist klar, dass es hier ein Zusammenhang geben muss. Dass der Mörder allerdings erst mit seiner Rache begonnen hat, ahnen sie bis dahin nicht. Interessant wird es, als ihre Spur sie zum Loyola-Kolleg führt.

Meine Meinung:
Das Cover mit der Wespe aus der blutigen Wunde hat mich beeindruckt und es passt gut zu den beiden Bänden davor. Der Schreibstil ist diesmal etwas anspruchsvoller, insbesondere weil es hier rund um die "Göttliche Komödie" von Dante Alighieri, einem italienischen Dichter aus dem Mittelalter geht. In diesem Werk reist der Dichter in die Hölle, die nach seinen Vorstellungen ein riesiger Trichter darstellt. Dort werden die Sünder nach der Schwere ihre Taten eingeteilt und gefoltert. Diese Foltermethoden benutzt der Täter hier in diesem Buch, was gleichzeitig interessant, doch überaus bestialisch ist. Selbst wenn der Autor es im Buch vereinfacht, ist die Sprache Dantes nicht immer gut verständlich. Doch die Idee selbst fand ich schon bemerkenswert und passt vor allem hervorragend zum hochintelligenten Ermittler Victor von Puppe. Ebenfalls markant waren erneut die Settings der Tatorte, die der Autor in allen seinen Krimis bisher immer explizit in Berlin sucht und detailliert beschreibt. Dadurch konnte ich mich mir wieder alles bildlich sehr gut vorstellen. Der Spannungsbogen beginnt etwas flacher, steigt jedoch kontinuierlich bis zum gewaltigen Showdown am Ende an, das mich schockiert hat. Da die meisten Opfer einen geistlichen Hintergrund aus der katholischen Kirche haben, ist mir recht schnell bewusst, was damals passiert sein muss. Doch der ganze Plot entwickelt sich als noch spektakulärer. Zudem kommt ein weiterer Fall hinzu, der zu Victors Familie führt. Gut gefallen haben mir wieder die Protagonisten, die der Autor hier allesamt sehr gut durchdacht hat. Dass die Ermittler so unterschiedliche Kulturen haben, passt sehr gut zu Multikultistadt Berlin. Victor und Ken sind inzwischen ein eingespieltes Team. Es fehlt natürlich auch diesmal nicht Kens Humor, der mir mitunter fast zu übertrieben war. Begüm Duran mittlerweile befördert, hat sich dagegen zu Guten verändert. Sie ist ruhiger und disziplinierter geworden. Jedoch wenn sie sich mit Gerichtsmedizinerin Stella Samson anlegt, dann fliegen die Fetzen. Allerdings, ihre Alleingänge haben sich nicht geändert. Was mir jedoch nicht so gefallen hat, ist das Ende des Buches. Zum einen war es mir etwas zu flott zusammengefasst und es fehlte mir dann doch ein wenig die Ernsthaftigkeit des Ganzen. Diese zusammengefasste Slapsticknummer war mir dann doch etwas zu viel des Guten und zudem blieben bei mir einige Fragen offen. Dass dies nun nach 3 Büchern wirklich das Ende des Teams sein soll, stimmt mich etwas traurig. Von mir gibt es 4 von 5 Sterne für diesen Band.

23 von 28 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.10.2020
Die Geschichte von Ulrich, der bei Ikea einzog und das Glück fand
Dowidat, A. S.

Die Geschichte von Ulrich, der bei Ikea einzog und das Glück fand


sehr gut

"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben." (Lukas 6,36-37)
Der Büroangestellte Ulrich scheint nach dem Tod seiner Eltern den halt verloren zu haben. Nachdem man ihn nun auch noch entlassen hat, scheint alles zusammenzubrechen. Auf einmal ist sein Leben nicht mehr so, wie es sein soll. Ulrich beginnt zu zweifeln, ob seine Entscheidungen richtig waren. Er erinnert sich an seine Eltern, die ihn nie so geliebt haben, wie er es erhofft hatte. In einem IKEA-Möbelhaus kann er seinem einsamen Leben entfliehen, wo er die Leichtigkeit und das Glück, das er immer vermisst hat spürt. An einem Samstag setzte er sich in einen Kleiderschrank und lässt sich im Möbelhaus einschließen. Dort trifft er auf eine eigenwillige Nachtwächterin, die ihm Mut und Zuversicht schenkt und ihm hilft, sein neues Leben zu finden.

Meine Meinung:
Der Titel und Klappentext haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Die recht kurze Geschichte von nicht ganz 200 Seiten ist locker, unterhaltsam und humorvoll gestaltet. Es geht hier um Ulrich einen Mann der innerhalb kurzer Zeit alles in seinem Leben verloren hat. Nachdem beide Eltern gestorben sind, hat er auch noch seinen Job im Büro verloren. Vom Arbeitsamt aus soll er nun an einem Computerkurs teilnehmen. Doch da spürt er zum ersten Mal, das er dies eigentlich gar nicht mehr möchte. Hat er doch seinen Beruf nur seines Vaters zuliebe gelernt. Erst der Besuch bei IKEA wo er als Beobachter den Tag verbringt, bringt ihm Erfüllung. Dabei dekoriert er um, schaut Menschen beim Einkaufen zu und entdeckt immer wieder neue Besonderheiten. Die Begegnung der eigenwilligen Nachtwächterin und Gisela, einer Besucherin, die Ulrichs Wege kreuzen, bringen neue Hoffnung und Zuversicht in sein Leben. Die Autorin zeigt in diesem Buch einen verzweifelten, deprimierten Menschen auf, der auf der Suche nach Anerkennung und Liebe ist. Beides hat er nie von seinen Eltern bekommen, sondern er hat sich irgendwann angepasst und versucht, sein liebloses Leben zu meistern. Erst als er alles verloren hat, scheint er zu spüren, wie einsam und alleine er ist. Er möchte so auf alle Fälle sein Leben nicht mehr weiter leben. Im Möbelhaus spürt er keine Einsamkeit mehr, wenn er unter Menschen ist, zudem bekommt er durch Zettel, Hinweise und Begegnungen immer wieder Ermutigungen. Beeindruckend fand ich den introvertierten, ambivalenten, nachdenklichen Ulrich, der in diesem Buch zuvor kein einfaches Leben mit seinen unterkühlten Eltern hatte. Ebenso wie die charmante, selbstbewusste Gisela, die mir besonders mit ihrer offenen und entschlossenen Art gut gefallen hat. Dieses Buch zeigt, wie sehr Eltern und Begegnungen uns beeinflussen, sei es im Leben oder Glauben. Selbst wenn die Autorin den christlichen Glauben, Gott oder Jesus hier ganz anders demonstriert, spürte ich sehr gut, auf was sie hinaus möchte. Es geht dabei in erster Linie um Schuld, Vergebung und Versöhnung. In vielen eigenartigen und utopischen Szenen lädt die Autorin einen zum Nachdenken ein. Ganz besonders bei den Zetteln oder Hinweisen des Möbelhauses, wie zum Beispiel: "Nicht nur ihre Büromöbeleinrichtung, auch ihre Lebenseinrichtung ist veränderbar". Lediglich ein klärender Epilog am Ende, der dem Leser deutlicher aufzeigt, auf was die Geschichte hinaus möchte, hat mir dabei gefehlt. Natürlich kann sich so jeder seine eigenen Gedanken dazu machen, doch von einem christlichen Buch erwarte ich schon eine klarere Glaubensdarstellung, wie ich sie hier vorfand. Trotzdem war es eine nette, fantasiereiche Geschichte, die mich zum Nachdenken und schmunzeln gebracht hat und der ich 4 von 5 Sterne gebe.

19 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2020
Schwarzrock
Moore, Brian

Schwarzrock


sehr gut

"So werden die Normannen uns vielleicht am Ende vernichten. Nicht durch Krieg, sondern durch einen Zauber, der uns so macht, wie sie selbst sind." (Buchauszug)
Der französische Jesuit Père Laforgue reist nach seiner Ausbildung zum Missionar in die Neue Welt. Im kanadischen Quebec wird er zusammen mit seinem jungen Begleiter Daniel Davost und einer Gruppe Algonkins in den Norden zur Jesuitenmission reisen. Was kurz vor dem Wintereinbruch keine einfache Reise werden wird. Den nicht nur Hunger, Krankheit stellen Laforgue vor eine Herausforderung. Sondern die unkultivierte Art der Wilden wird für Laforgue zur großen Herausforderung und besonders nachdem sich Daniel in eines der Mädchen der Wilden verliebt. Hin- und hergerissen dieses sündigen Verhaltens stellt er sogar seinen eigenen Glauben infrage. Nicht nur die Gefangennahme durch feindliche Irokesen, die sie mit Folter und Kannibalismus bedrohen, werden zur großen Gefahr, sondern auch eine Krankheit in der Jesuitenmission.

Meine Meinung:
Diese Geschichte spielt im französischen Kanada im frühen 17. Jahrhunderts. Jesuiten, auch Schwarzröcke von den Wilden genannt, kommen in die Neue Welt, um ihnen das Evangelium zu lehren und ihre zivilisierte Lebensweise nahezubringen. Diese Erzählung basiert teils auf reale Berichte von Jesuiten. Sie zeigen die Schwierigkeiten ihrer Reise mit einer Gruppe Algonkins, ihre Gefangennahme durch verfeindete Irokesen, die einige töten und verletzen. Die Flucht von ihnen mit dem Algonkin Chomina und seiner Tochter Annuka bis zur Ankunft in der fernen Missionsstation, wo viele der Wilden an Fieber gestorben sind. Neben der abenteuerlichen Erzählung ihrer Reise geht es hauptsächlich um kulturellen Konflikte und das gegenseitige Unverständnis zwischen den Geistlichen und denen, die hier als „Wilde“ bezeichnen werden. Die Missionare waren überzeugt, dass ihre Religion, Alphabetisierung und ihre Zivilisation ihnen Überlegenheit gegenüber den Ureinwohnern verschafften, die eher als sündig und rückständig betrachtet wurden. Laforgue der bisher an Privatsphäre und Einsamkeit gewöhnt war, die für die spirituelle Entwicklung des katholischen Zölibats unverzichtbar ist, wird dann in eine Gesellschaft katapultiert, in der es praktisch keine Privatsphäre mehr gibt. Umso entsetzter ist es für ihn zusehen, dass jemand dies alles der Liebe wegen hinwirft und sich den Wilden anschließen möchte. Es kommt sogar zu einer voyeuristischen Beteiligung, als er beim Liebesspiel zusieht und über sich selbst entsetzt ist. Brian Moore verschleiert und beschönigt hier nichts, im Gegenteil für mich war es fast unmöglich, einige Szenen mir bildlich vorzustellen. Dabei scherzen und reden die Wilden meist in einer extrem provokant derben Sprache untereinander, haben ein ausschweifendes Sexualverständnis und selbst das Essen ist nicht gerade kultiviert. Der Autor leistet dabei eine wirklich gute Arbeit, weil er dadurch die Wilden so darstellt, wie sie wahrscheinlich wirklich waren. Gleichzeitig sollte man sie nicht verurteilen, den sie kannten ja nicht anderes. Und selbst Laforgue muss feststellen, das nicht jedes Verständnis der Wilden schlecht ist und er selbst sogar seinen eigenen Glauben hinterfragen muss. Gleichzeitig hatten die Franzosen den Nordamerikanern natürlich eine Menge wunderbare neue Waren zu bieten, die sie nicht kannten und durch die Versuchung dieser Waren haben die Indianer den Schwarzröcken wie Laforgue dann ihr Land und ihre Lebensweise geöffnet. Der Film zu diesem Buch ist übrigens ebenfalls sehenswert. Trotz meiner Vorbehalte gegenüber seiner derben Sprache ist dies eine interessante Geschichte zum Nachdenken über religiöse Traditionen und die Kultur von Naturvölkern, die mich überzeugen konnte und der ich 4 von 5 Sterne gebe.

15 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2020
Alaska Love - Winter in Wild River (eBook, ePUB)
Snow, Jennifer

Alaska Love - Winter in Wild River (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Es ist leichter, Liebe zu finden, wenn man sie nicht hat, als sich von ihr zu lösen, wenn man sie hat." (François de La Rochefoucauld)
Damit hat Chirurgin Erica Sheraton gar nicht gerechnet, dass sie in den Zwangsurlaub geschickt wird. Was soll sie den nun mit ihren freien Tagen anfangen? Erica hat keine Freunde und kaum Hobbys, sie geht ganz in ihrer Arbeit und Forschung im Alaska General Hospital in Anchorage auf. Da fällt ihr nur ein, dass sie zum Skifahren zu ihrer besten Freundin Cassie nach Wild River reisen könnte. Dort trifft sie auf Reed Reynolds, Cassies Bruder, der sich in all den Jahren sichtlich verändert hat. Erica ist von ihm sofort angetan, doch bei Reed beißt sie mit ihrer snobistischen Art auf Granit. Erst als sie sich bei einem Einsatz des Search-and-Rescue-Teams näher kennen und lieben lernen, merkt Reed, das Erica auch eine ganz andere Seite hat. Doch wie soll so eine Beziehung eine Zukunft haben, wenn keiner etwas dafür aufgeben möchte?

Meine Meinung:
Bisher kenne ich die Autorin nur von der Maybe-Reihe, die mir nicht ganz so gefallen hat. Doch der Klappentext hat mich sofort angesprochen, besonders die Mischung von Abenteuer und Liebesroman macht mich neugierig. Endlich mal wieder eine andere Buchreihe, bei denen es nicht in erster Linie um Sportler geht. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, spannend, emotional, humorvoll und in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt. Es geht um die Workaholikerin Erica, die durch ihren Beruf als Ärztin der Chirurgie total eingespannt ist. Zusammen mit ihrem Vater setzt sie ihre restliche Zeit für die Forschung von einem Immunsuppressivum ein. Beide gehen ganz in ihrer Arbeit auf und haben sonst wenig private Berührungspunkte. Kein Wunder, das Erica deshalb Schwierigkeiten hat, ihre Gefühle offen zu zeigen, doch der Urlaub bei Cassie wird alles verändern. Cassie und Reed kennt sie aus ihrer Schulzeit. Zwar waren sie und Cassie beste Freunde, doch der Kontakt ist inzwischen eingeschlafen. Dass sie in ihrem Urlaub auf Reed treffen würde, ahnt Erica da noch nicht. Den aus dem schmächtigen Jungen von damals ist inzwischen ein gut aussehender, durchtrainierter, sympathischer Mann geworden. Jedoch mit Ericas Art kann er immer noch wenig anfangen, auch wenn er von ihr optisch fasziniert ist. Reed, der in einer Bar arbeitet, lädt Erica ein, bei einem Einsatz des Search-and-Rescue-Teams mitzumachen. Als Leiter dieses Teams hat er für alles die Verantwortung, was Erica sehr imponiert. Der Auftakt der Alaska Love konnte mich recht schnell begeistern, den der Wechsel zwischen Liebe, Abenteuer und prickelnder Erotik ist der Autorin hier sehr gut gelungen. Ebenso hatten die Charaktere alle ihre Ecken und Kanten, was der Geschichte zudem guttat. Dabei gefiel mir die gefühlskalte, hartherzige Erica am Anfang noch nicht so besonders, doch im Laufe der Geschichte lernte ich sie immer besser kennen und schätzen. Reed dagegen fand ich sofort sympathisch, besonders seine kecke, freche Art gegenüber Erica und dann wieder das genaue Gegenteil haben mir gut gefallen. Toll fand ich ihn natürlich auch bei seinen Einsätzen als Leiter des Search-and-Rescue-Teams. Kein Wunder, das ich mit dem Rettungsteam mitfiebere und insbesondere mit Reed. Cassie ist ein wahrlich schräger Vogel, was ihre Wohnung, Kleidung und Vorlieben anbelangt, doch beruflich hat sie es weit gebracht. Ganz begreifen konnte ich allerdings nicht, wie die beiden sich damals in der Schule gefunden haben. Dazu kommt noch ihre eigenartige Hündin Diva, die gut zu ihr passt. Lediglich die vielen Wiederholungen um Ericas sexy Körper fand ich etwas zu viel des guten. Trotzdem freue ich mich auf weitere Folgen dieser Reihe und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

15 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2020
Profiling Murder - Fall 11 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Profiling Murder - Fall 11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Stalker haben den inneren Druck, die angebetete Person immer weiter zu bedrängen. Sie wollen das oft gar nicht, können aber nicht anders" (Wolf Ortiz-Müller)
Nachdem dem Wochenende in Baltimore bei Maggie kehrt Laurie freudig nach Hause. Sie wundert sich zwar, dass Jake sie nicht am Flughafen abholt, macht sich aber wenig Gedanken. Umso schockierter ist sie, als sie Jake in einer Blutlache zu Hause vorfindet. Eine Notoperation kann ihm gerade noch das Leben retten. Doch Laurie ist sich sicher, dass nur ihr Stalker Keith Holden für diese Tat infrage kommt. Er wollte Jake aus dem Weg schaffen, um sie endlich für sich alleine zu haben. Doch nun will Laurie Keith endgültig zur Rechenschaft ziehen und in hinter Gitter bringen. Jedoch ahnt sie da noch nicht, das Keith einen weiteren Plan geschmiedet hat. Nun muss Laurie alles geben, den sie ist auf sich alleine angewiesen.

Meine Meinung:
Mit Band 11 kommt nun der vorletzte Teil der Profiling-Murder-Reihe. Diesmal wie nicht anders zu erwarten, schlägt Lauries Stalker erneut zu. Ich hatte ja schon länger vermutet, dass es auf ein Showdown zwischen Keith, Jake und Laurie hinausläuft. Jedoch durch die schwere Verletzung von Jake ist Laurie auf sich selbst angewiesen. Keith Holden, der Laurie schon seit Längerem nachstellt, entpuppt sich hier immer mehr zum Psychopathen. Bei seinem Nachstellen und bedrohen von Laurie hatte ich ja schon vermutet, das es bei dieser Belästigung nicht belieben wird. Dass er jedoch Jake angreifen würde und versucht, ihn zu ermorden, hatte ich nicht erwartet. Zwar erhält Laurie Polizeischutz und selbst Sam wird diesmal zu ihrer großen Hilfe und Stütze, doch das lässt Keith seine Pläne nicht aufhalten. Er hat sich für Laurie was Besonderes ausgedacht und überrascht dabei sie selbst. Dass Jake natürlich frustriert ist, da er durch seine Verletzung ans Bett gefesselt ist, kann ich gut verstehen. Um so motiviert ist Sam, um Laurie zu helfen und ihr eine Stütze zu sein, das hat mich sehr überrascht. Doch ihre Motivation konnte ich anderseits verstehen. Nicht umsonst hat sich Laurie für Sam eingesetzt, als diese so lange von ihrem Entführer gefangen gehalten und verschwunden war. Das solche Stalker immer wieder zu einer großen Gefahr werden, liest man immer häufiger. Das geht hin von Bedrohung bis zu Mord, weil sie nicht möchten, dass derjenige, den sie wollen, jemand anderes haben soll. Darum ist Keith Verhalten nicht untypisch, wird jedoch dafür für Laurie zur großen Gefahr. Keiths Beschreibung und Entwicklung in diesem buch fand ich absolut stimmig und faszinierend. Die Autorin hat die Thematik Stalking nicht das erste Mal behandelt, doch diesmal wird es umso persönlicher und spannender. Besonders da sie ein kleines Bonbon noch als Überraschung auf Lager hat. Dieser Thriller ist zudem ein interessanter Roadtrip durch die Umgebung Phönix und ich bin erneut begeistert, wie die Autorin so viel Spannung in diese Kürze hineinpackt. Deshalb gibt es von mir wieder einmal 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2020
Die Töchter der Sturminsel (eBook, ePUB)
Nicolai, Judith

Die Töchter der Sturminsel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wollen wir in Frieden leben, muss der Friede aus uns selbst kommen." (Jean-Jacques Rousseau)
Deutsche Truppen besetzen 1942 die Kanalinsel Guernsey, viele der Soldaten werden in privaten Unterkünften untergebracht. So auch Florian und seine Kameraden, die vor Kurzem mit dem Schiff angekommen ist. Mit ihnen war dort ebenfalls Friederike, die Frau des Wehrmachtsoffiziers. Die beiden haben sich erst kurz vor dem Krieg vermählt, sodass sie keine Gelegenheit hatten, sich kennenzulernen. Friederikes Leben auf Guernsey könnte so schön sein, doch ihr Mann hat kaum Zeit für sie. Mit Henry Durant, der ihr im Garten hilft, lernt sie Freundschaft und die Schattenseiten der Insel kennen. Den die Deutschen bauen hier mit Zwangsarbeitern den Atlantikwall und verminen die Strände, sodass sie die Insel immer mehr für sich einnehmen. Zusehends fühlt sich beide zueinander hingezogen, selbst da wissen, dass es nicht sein darf. Derweil verliebt sich Sanitäter Florian in die Hofbesitzerin Alice, deren Mann ebenfalls bei der Air Force im Krieg ist. Während sie den Hof bewirtschaftet und versucht, mit ihrer Tochter zu überleben.

Meine Meinung:
1942 die deutsche Besatzung nimmt die Kanalinseln ein. Einwohner werden verhaftet, deportiert oder reisten nach England aus. Dadurch war in vielen Häusern Platz, um deutsche Soldaten unterzubringen, die die letzten Einwohner in Schach hielten und wegen des Atlantikwalls rüsteten. Das wundervolle Cover mit dem Cottage und den felsigen Strand passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Der Schreibstil ist unterhaltsam in zwei Handlungsstränge und mehrere Kapitel eingeteilt. Während es in der einen Handlung mehr um Friederike und Henry geht, betrifft es bei der anderen Florian und Alice. Es geht um zwei Liebesgeschichten, die es in Kriegszeiten eigentlich nicht geben dürfte, jedoch immer wieder vorkam. Henry, der Neffe ihrer Haushälterin Nan soll ihr im Garten helfen. Doch dadurch das Friederike sich von ihrem Ehemann vernachlässigt fühlt, entwickelt sich die Freundschaft von Henry immer mehr zur Liebe. Eigentlich hatte Henry mit dieser Freundschaft ja etwas ganz anderes im Sinn, nämlich spionieren. Den Friederikes Mann ist der Ingenieur, der die Bauten auf der Insel leitet. Dass er sich dann immer mehr in sie verliebt, war nicht geplant. In der zweiten Handlung geht es um den jungen Sanitäter Florian, der kurz vor seinem Medizinstudium eingezogen wurde. Eigentlich ist er froh, dass er auf der Kanalinsel statt in Russland sein darf. Jedoch entdeckt er eines Tages einen jungen, verwahrlosten russischen Zwangsarbeiter und er bekommt immer größeren Zweifel, ob dieser Krieg wirklich gut ist. Eine dumme Bemerkung bringt ihn dann in große Schwierigkeiten, bei dem ihm nur noch Alice und Henry helfen können. Die Autorin hat mit diesem interessanten Roman zugleich zwei Liebesgeschichten geschrieben, in Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Durch den Wechsel zwischen Liebe, Spannung und Historie nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf und so konnte ich das Buch schlussendlich kaum mehr beiseitelegen. Dabei haben mir besonders die Charaktere von Alice, der ehrgeizigen, selbstbewussten Hofbesitzerin und der sensible, sympathische und liebenswerte Florian gefallen. Sowie die fürsorgliche, naive Friederike und der selbstbewusste, eigenwillige Henry. Sie machen maßgeblich diese Geschichte zu einem Erlebnis der besonderen Art und ich konnte mich gut in ihre Ängste, Zweifel und Hoffnungen hineinversetzen. Ein Roman, bei dem ich mir wirklich gut vorstellen kann, dass er sich so ereignet hat. Ich habe mit jedem Einzelnen gelitten und mitgefiebert und am Ende gehofft, das es gut ausging. Man spürt sehr gut die Verzweiflung und den Mut der Bevölkerung, die das Kriegsende herbeisehnen. Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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