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Benutzername: 
Meli
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Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 686 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2022
Sweet Player
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Sweet Player


sehr gut

Da keine der Kandidatinnen überzeugen konnte, entscheidet sich Molly dann doch für einen männlichen Mitbewohner - dem charmanten Declan und seinen Cupcakes kann man auch einfach nicht widerstehen. Sie fühlt sich auch sehr wohl mit ihm und sie werden schnell Freunde, aber auch nicht mehr, denn beide sind an ihren Kollegen interessiert, auch wenn es da kaum Fortschritte gibt. Aber Konkurrenz und Eifersucht bringen dann etwas Schwung in die Sache.

Ich liebe Fake-Beziehungen und mochte es hier auch, dass Molly und Declan so tun, als hätten sie etwas miteinander, damit ihr jeweiliger Schwarm aufgrund der Konkurrenz stärker an ihnen interessiert ist. Sowohl Will als auch Julia springen sofort drauf an und beginnen, sich richtig ins Zeug zu legen. Aber es ist nicht so, dass Molly und Declan nur vor den Augen der anderen miteinander flirten, auch sonst sind sie gute Freunde, die auf einer Wellenlänge sind und sich in vielen Dingen unterstützen.

Wie fast immer fand ich den Schreibstil wieder sehr unterhaltsam und die Protagonisten sehr sympathisch. Es wurde auch etwas dramatisch, aber nicht so sehr, dass es mich zu Tränen gerührt hätte oder auch nur im geringsten genervt hätte, es hat die Geschichte nur noch etwas ernster gemacht. Abgesehen davon mochte ich die Liebesgeschichte, alles Vorgetäuschte und die echten Gefühle, die sich währenddessen entwickelt haben.

Es ist ein schöner und gemütlicher Roman mit einem sympathischen Paar und ihrer ungeplanten Liebesgeschichte, die auch sehr gut unterhalten kann.

Bewertung vom 14.09.2022
Magic Flame (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Magic Flame (eBook, ePUB)


sehr gut

Beim Supernatural-Squad geht es etwas aufwärts, denn Emma konnte einige neue Bedingungen verhandeln. Doch sie wird noch nicht von allen Übernatürlichen wirklich ernst genommen, auch wenn viele neugierig auf sie sind. Immerhin findet sie sich in ihrem Job schon ein bisschen besser zurecht, aber sie muss noch viel lernen, sowohl über die anderen Übernatürlichen als auch über sich selbst. Als es einen neuen Fall gibt, muss Emma wieder beweisen, dass sie mit vielen verschiedenen Wesen zusammenarbeiten kann und die Situation unter Kontrolle hat. Und sie versucht dabei, nicht zu oft zu sterben.

Es gibt wieder mysteriöse Todesfälle in der komplizierten Gemeinschaft der Übernatürlichen, über die wir zusammen mit Emma immer mehr lernen. Die Welt hat viele Details mit den vielen Wesen, ihren Eigenschaften und Hierarchien, aber man kann den Informationen sehr gut folgen, denn sie passen gut zu anderen bekannten Erzählungen, sodass es da wenige Überraschungen gibt. Auch den Fall kann man wieder sehr gut verstehen, es ist trotz einiger erwartbarer Details spannend und auch magisch.

Ich habe nicht besonders viel zu sagen, wer den Vorgänger mochte, wird auch hier wieder Spaß an den magischen Ermittlungen haben, denn die Bücher vermitteln immer ein ähnliches Gefühl. Die Charaktere entwickeln sich langsam weiter, die Welt wird erweitert, die Einsätze werden immer etwas höher und die Fälle gefährlicher. Auch in der Liebesgeschichte gibt es kleine Fortschritte, aber in der Hinsicht gibt die Autorin meiner Meinung nach immer ein kleines bisschen weniger als man gern hätte, sodass man sich immer noch etwas mehr wünscht.

Bewertung vom 14.09.2022
Boyfriend Material Bd.1
Hall, Alexis

Boyfriend Material Bd.1


gut

Ein ungleiches Paar und Humor, der einfach nicht mein Fall war

Lucs Vater ist nicht sehr berühmt, aber berühmt genug, dass auch Lucs Taten in der Klatschpresse landen können - und leider ist Luc nicht perfekt. Als die Schlagzeilen seinen Job bedrohen, muss Luc zeigen, dass er ein "guter Schwuler" ist und dafür braucht er einen skandalfreien Vorzeigefreund: Oliver.

Lucs Komplexe, Ängste und Gefühle konnte ich schon verstehen, aber trotzdem hat mich sein Verhalten oft genervt. Er wurde schon ausgenutzt und steht im Schatten seines Vaters, aber das erklärt nicht unbedingt seinen ganzen Charakter, es sei denn, man will behaupten, dass er sich wegen seiner Komplexe von vornherein in allem blöd anstellt, damit er nicht noch scheitern kann, so als selbsterfüllende Prophezeiung.

Ich mochte aber Oliver und eigentlich auch die Liebesgeschichte der beiden, auch wenn sie oft ganz anders lief als erwartet. Es beginnt als Fake-Beziehung, aber dann wird auch noch ständig davon gesprochen und sie stellen sich auch nicht so gut dabei an, sodass es mich nicht so richtig packen konnte, obwohl Fake-Beziehungen zu meinen Lieblingshandlungen gehören. Die Unterschiede zwischen Luc und Oliver fand ich schon unterhaltsam, denn Luc ist sehr chaotisch, und das meine ich schon in jeder Hinsicht, Oliver hingegen verhält sich immer absolut korrekt und vorbildlich, gerät dabei aber auch sehr steif und humorlos.

Die Nebencharaktere fand ich meistens eher anstrengend, aber das hing oft mit dem Humor zusammen, der allgegenwärtig ist, aber leider einfach nicht meinen Geschmack treffen konnte. Besonders Lucs Freunde waren mir zu intensiv und wurden mir kaum sympathisch.

Bewertung vom 14.09.2022
Über die dunkelste See / Compass Bd.3
Cherry, Brittainy

Über die dunkelste See / Compass Bd.3


weniger gut

Wie ein Märchen, aber auf eine schlechte Art und Weise

Die naive, optimistische Stella gegen Damians harte Schale und seinen sehr, sehr weichen, liebevollen Kern. Beide hatten eine schwierige Kindheit, Stella hat ihre Mutter verloren und musste sich mit grausamen Stiefmüttern herumschlagen, auch wenn sie zumindest ihren Stiefvater Kevin sowie ihre Grams hatte, die ihr mit Rat und ihrem Glauben ans Übernatürliche zur Seite steht. Nun hinterließ Kevins Tod eine Lücke in ihrem Herzen, aber Kevin hat schon arrangiert, dass sein leiblicher Sohn Stellas Ehemann werden soll.

Zu Beginn ist Damian sehr distanziert, denn er wurde in seinem Leben schon oft enttäuscht und ist auch sehr verärgert über Kevins Testament und dass sein Vater sich nie die Mühe gemacht hat, ihn kennenzulernen. Erst nach Kevins Tod wird er indirekt Teil seines Lebens und es fühlt sich für ihn an, als wäre er eine Schachfigur in einem seltsamen Spiel. Auch von Stella und ihrer sensiblen Seite ist er zunächst nicht begeistert, aber dann schließt er sie doch sofort ins Herz und versucht die ganze Zeit, sie zu beschützen, weil sie selbst nicht besonders gut darin ist. Ich fand ihre Beziehung zunächst noch ganz in Ordnung, aber Damian wurde mir zu schnell weich und an einer Stelle hatte ich das Gefühl, sie hätten einen riesigen Schritt gemacht, den ich verpasst hätte, und das hat sich wirklich nicht natürlich angefühlt.

Ich fand den Plan, dass die beiden heiraten sollten, schon von Anfang an nur wenig überzeugend, habe aber gehofft, dass die Autorin trotzdem eine schöne Geschichte daraus machen kann, aber da wurde ich eher enttäuscht. Alle Charaktere waren sehr übertrieben gezeichnet; die Protagonisten haben ihre Verlustängste und Komplexe, sind aber voll endloser Liebe. Die bösen Stiefmütter sowie auch Stellas egoistischer Freund sind einfach nur widerlich, während eigentlich alle anderen durch und durch gut sind. Dabei sind ihre Handlungen oft so klischeehaft, dass ich sie einfach nur komisch fand. Mit ihren Spitznamen spielen die Protagonisten auf Märchen an und das Buch hat schon oft das Schwarz-Weiß-Denken einfacherer Geschichten.

Ich konnte mich noch gut an die Protagonisten aus "Gegen den bittersten Sturm" erinnern, die ich in ihrer Geschichte mochte, hier fand ich sie noch etwas kitschiger und auch aufdringlich, weil sie ständig davon sprechen, dass die Situation ja wie in einem Liebesfilm ist und Damian und Stella zusammen sein sollten, obwohl sie sich zu dem Zeitpunkt kaum kennen und quasi gezwungen wurden, zu heiraten. Grams und Stellas Gerede vom Übernatürlichen fand ich etwas überflüssig und ein klein wenig albern. Auch wenn ich gerne Fantasy lese, mag ich so etwas in Liebesromanen nicht besonders.

Fazit
Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an "Über die dunkelste See", aber ich fand die Charaktere, ihre Liebesgeschichte und auch Handlung und Schreibstil eher enttäuschend.

Bewertung vom 13.09.2022
The Girl in the Love Song / Lost Boys Bd.1
Scott, Emma

The Girl in the Love Song / Lost Boys Bd.1


gut

Freundschaft & Liebeslieder - Für mich das bisher schwächste Buch der Autorin

Seit sie dreizehn sind, sind Miller und Violet beste Freunde. Eigentlich hat sich Miller auch fast sofort in sie verliebt, aber Violet hat ihm schon damals klar gemacht, dass sie ihre Freundschaft niemals gefährden dürfen, auch nicht durch romantische Gefühle. Jahre später schreibt Miller noch alle seine Liebeslieder für sie, kann ihr aber nicht sagen, wie er wirklich für sie empfindet.

Miller und Violet kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen und kämpfen für ihre Träume. Miller wurde von seinem Vater verlassen und hat mit seiner Mutter eine sehr schwere Zeit durchgemacht, bevor es wieder ein klein wenig besser wurde, aber seine Mutter muss immer noch hart arbeiten und trotz Violets Freundschaft und ihres starken Glaubens an Millers Fähigkeiten, zweifelt Miller daran, dass er mit seiner Musik jemals etwas erreichen könnte. Generell ist er eher hoffnungslos und glaubt selten daran, dass es ihm eines Tages mal besser gehen könnte.

Violet ist da schon ganz anders, sie ist meistens optimistisch und hat genaue Pläne für ihre Zukunft, die sie zielstrebig verfolgt. Die Streitereien ihrer Eltern belasten sie sehr und sie steht Miller noch sehr nah, aber ihre Freundschaft ist auch irgendwie angespannt. Sie ist seit Jahren in den Schulschwarm River verknallt, aber als sie ihm näher zu kommen droht, ist sie sich nicht mehr sicher, was sie eigentlich will und ihre Gefühle stehen Kopf.

Die enge Freundschaft der Protagonisten fand ich besonders am Anfang wirklich gelungen und auch ihre privaten Probleme konnten mich mitreißen, wie Millers Krankheit, die toxischen Beziehungen seiner Mutter und seine neuen Außenseiter-Freunde oder Violets Eltern, ihre Mitschüler und ihre Bemühungen für ihren Traum. Aber ab der Hälfte wurde es mir ein wenig zu chaotisch, es war mir einfach zu viel auf einmal los und die Zeitsprünge haben es nicht besser gemacht, weil die Schwierigkeiten ihrer Beziehung für mich weniger greifbar wurden und dadurch alles etwas an Bedeutung und Gewicht verloren hat.

Ansonsten fand ich den Schreibstil wieder angenehm und die Charaktere auch sehr sympathisch, besonders die "Lost Boys", also Miller und seine zwei neuen Freunde Ronan und Holden mochte ich sehr gerne und obwohl mich dieses Buch jetzt nicht so ganz überzeugen konnte, haben mir so viele andere Bücher der Autorin so gut gefallen, dass ich mich auf die weiteren Bücher der Reihe freue.

Fazit
Für mich war "The Girl in the Love Song" das bisher schwächste Buch der Autorin, denn obwohl mir das Thema und die erste Hälfte des Buches sehr gut gefielen, entwickelte es sich anders als erwartet und durch die Zeitsprünge hat mich die Geschichte dann auch verloren.

Bewertung vom 11.09.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


sehr gut

Ein spannendes Abenteuer und sehr viel Humor

Kinsch Na Shannack ist ein Dieb, der von seiner Gilde für diesen edlen Beruf ausgebildet wurde und ihnen nun eine Menge Geld dafür schuldet. Das macht ihm das Leben nicht gerade leicht und er kann nur wenig von seinem Diebesgut behalten, dabei hat er eine Vorliebe für schöne Münzen. Dann wird er auf eine Mission geschickt, um die Kriegerin Galva auszuspionieren, begleitet wird das ungleiche Duo noch von der faszinierenden Hexe Norrigal und dem Glücksbringer Kater Karl.

Ich fand besonders die oft derben und magischen Details sehr unterhaltsam, die die Welt so lebendig machen. Die Handlung fand ich manchmal etwas verwirrend und sie verliert sich zwischendurch auch mal in skurrilen kleinen Geschichten, aber man kommt schnell durch, da viele Informationen gleichzeitig sowohl nebensächlich als auch unterhaltsam sind.

Das Abenteuer an sich ist teils blutig-ernst und teils schon eher albern, es ist vor allem der Schreibstil und Kinschs vulgäre Gedanken, die es zu etwas besonderem machen. Die Kommentare können jede Situation auflockern und es wird auch nie langweilig.

Gerade am Anfang fiel es mir noch etwas schwer, die Konflikte der High-Fantasy-Welt zu verstehen, zwischen den verschiedenen Reichen und Wesen, aber auch den bedrohlichen Einfluss der "Nehmergilde". Ich sprang eher von einem Witz zum nächsten, aber nach und nach verstand ich Koboldkriege, Attentäterinnen und Kinschs galtische Kultur besser, auch wenn die Charaktere, besonders Kinsch, die zielstrebige Galva und die lässige Norrigal, einen stärkeren Eindruck hinterlassen haben als die Handlung oder die Welt, auch wenn sie kreativ gestaltet war. Ich freue mich schon darauf, in der Fortsetzung mehr zu erkunden!

Die Handlung hatte nicht immer einen roten Faden, aber man erlebt trotzdem ein spannendes kleines Abenteuer nach dem anderen und trifft dabei so einige skurrile Charaktere.

Bewertung vom 05.09.2022
Wenn ich uns verliere / Light in the Dark Bd.1
Wesseling, Antonia

Wenn ich uns verliere / Light in the Dark Bd.1


gut

Wichtiges Thema, aber mich konnte die Geschichte nicht packen

Bei der Bewertung des Buches fällt es mir ein wenig schwer, auf Maggies Charakter einzugehen, dabei ist das ja eigentlich das zentrale Thema dieses Buches. Die Autorin selbst spricht es auch im Nachwort an und ich fand es schön, dass sie thematisiert, wie sie dazu steht.

Maggie lässt sich durch ihre Gefühle leiten und ist meistens schon sehr leicht reizbar, sie reagiert sehr heftig und übertrieben auf Kleinigkeiten und nimmt auch alles sehr persönlich. Sie hat gute Gründe dafür, aber ich fand sie trotzdem sehr anstrengend, auch wenn ich versucht habe, verständnisvoll zu sein. Ihre Liebesgeschichte konnte mich nicht wirklich packen, weil ich sie für einen fiktiven Charakter einfach zu unsympathisch fand.

Wenn mir jemand mit ähnlichem Verhalten im echten Leben begegnet, hoffe ich aber schon, mehr Geduld beweisen zu können, so wie Leo hier. Er hat zwar selbst auch Probleme, weil er angehender Autor mit Schreibblockade ist, aber er war schnell fasziniert von der lebendigen Maggie und gibt ihr immer wieder neue Chancen.

Auch wenn mir die Geschichte insgesamt nicht so gut gefallen hat, weil ich mit Maggie nicht warm wurde und Leo mir zu blass war, fand ich es trotzdem schön, dass die Autorin auf das Thema aufmerksam macht - auch mit dem erklärenden Nachwort - und mehr Diversität ins Genre bringt.

Bewertung vom 05.09.2022
Die neue Wildnis
Cook, Diane

Die neue Wildnis


sehr gut

Überbevölkerung und Umweltverschmutzung - die Städte werden immer ungemütlicher und so viele Menschen wie es gibt, lässt das Gesundheitssystem zu wünschen übrig. Als ihre Tochter Agnes dann krank wird, beginnt ein Experiment, in dem zwanzig Menschen in der letzten Wildnis ums Überleben kämpfen. Bei der sauberen Luft wird Agnes zwar wieder gesund, aber dafür gibt es dann zahlreiche neue Komplikationen.

Zu Beginn der Geschichte sind Bea und ihre Gruppe schon seit einigen Jahren in der Wildnis und mussten schon einige Verluste erleiden. Sie haben sich den rauen Lebensumständen schon angepasst, aber es ist immer noch ein Kampf und die Ranger, die in der Wildnis die Regeln durchsetzen, machen es nur noch schwieriger. Ich hätte da eigentlich erwartet, dass wir die Wildnis zusammen mit der Gruppe betreten und ihre ersten Erfahrungen miterleben, aber diese Perspektive fand ich auch ganz interessant. Die Zeit vergeht unterschiedlich schnell, was mich einige Male etwas aus der Handlung geworfen hat.

Es ist zwar eine Dystopie, aber man merkt schon, dass der Fokus auf der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Bea und Agnes liegt, die Welt ist eher eine spannende Kulisse, die uns all die Schwierigkeiten unter extremeren Umständen präsentiert. Zu Beginn begleiten wir noch Bea, die an ihren Entscheidungen zweifelt, bevor wir zu Agnes wechseln, die sich in der Wildnis sehr wohlfühlt und hier schnell erwachsen wird.

Bea hat für ihre Tochter alles aufgegeben und auch wenn das schon Jahre zurückliegt, zweifelt sie oft an ihren Fähigkeiten als Mutter, da sich Agnes manchmal anders verhält, als Bea es erwartet. Agnes ist schon "wild", denn sie ist in der Wildnis aufgewachsen und hat eine stärkere Intuition als die Erwachsenen, ist mehr mit der Natur verbunden und hält sich selbst für älter, als sie ist.

Man hat sich schon Mühe gegeben, komplexe Charaktere zu erschaffen, deren Handlungen man nicht oft vorhersehen kann, und trotz unerwarteter Entwicklungen war ich meistens nicht so richtig gespannt, wie es weitergeht, sondern meistens eher nachdenklich gestimmt. Es hat sich für mich ein bisschen so angefühlt, als würde ich eine Doku schauen, obwohl die Gefühle und Gedanken der Protagonisten auch sehr gut beschrieben wurden.

Sehr gut gefielen mir auch die Vor- und Nachteile der Wildnis verglichen mit dem Leben in der Stadt und wie man spürt, dass auch die Charaktere hin- und hergerissen sind. Die Dynamik in der Gruppe fand ich oft etwas chaotisch, aber auch sehr interessant.

Bewertung vom 05.09.2022
Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
Bracken, Alexandra

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben


gut

Spannende Action, aber enttäuschende Charaktere

Beim Agon kämpfen sieben Blutlinien von griechischen Helden sieben Tage lang gegen sieben Götter, um ihre Macht übernehmen zu können und selbst zu neuen Göttern zu werden.

Seit dem letzten Agon ist Lore das letzte sterbliche Mitglied des Hauses Perseus und hat der Jagd auf die Götter abgeschworen, doch der neue Agon beginnt und alles ist anders. Ein Feind gewinnt an Macht, ein alter Freund taucht verändert wieder auf und eine Göttin bietet Lore ein Bündnis an, damit Lore den Tod ihrer Familie rächen kann.

Der Schreibstil sorgt für Spannung, denn es gibt jede Menge Geheimnisse und die Einsätze sind auch sehr hoch. Da der Agon, während dem sich Götter und Blutlinien bekämpfen, nur sieben Tage dauert, hat man auch eine Deadline und damit zusätzlichen Druck. Am Anfang hatte ich noch leichte Schwierigkeiten, die Namen zu behalten und die Regeln des Agons zu verstehen, weil es auch eher umständlich erklärt wird. Auch bezüglich Lores Vergangenheit liegt vieles im Dunkeln. Einerseits fand ich das schon spannend, wie alles nach und nach enthüllt wird, aber irgendwann war es auch etwas frustrierend.

Zum einen fand ich es ganz gut, dass die Handlung schon in einem Buch abgeschlossen ist, aber andererseits ging es mir schon oft zu schnell, man stürzt sich von einem Abenteuer ins nächste und ich konnte auch keine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Man lernt einige Figuren kennen, mit denen man meistens aber nicht so viel Zeit verbringt und besonders den wichtigen Charakteren mit göttlichen Kräften nimmt es die bedrohliche Macht, wenn man sie schnell hinter sich lässt, um sich dem nächsten Punkt zuzuwenden. Daher fand ich die Nebencharaktere meistens auch eher enttäuschend, weil ich mehr erwartet hatte.

Mit den Protagonisten konnte ich auch nicht so richtig warm werden. Lore war mir zu distanziert, obwohl sie eigentlich jede Menge empfindet, Wut und Rachegelüste, aber auch ihre Freundschaften und die Trauer um ihre Familie bewegen sie. Für mich waren ihre Gefühle aber kaum greifbar. Ich mochte dafür ihren Kindheitsfreund Castor, während mich das unangbrachte Selbstbewusstsein von ihrem Mitbewohner Miles eher genervt hat.



Fazit

"Lore" bietet ein spannendes Abenteuer mit viel Action, aber die Charaktere blieben für mich eher blass und haben mich eher enttäuscht.

Bewertung vom 05.09.2022
Golden Seoul Days / Seoul-Duett Bd.2
Atkin, Kara

Golden Seoul Days / Seoul-Duett Bd.2


gut

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Ich finde es schon interessant, wie die Inhaltsbeschreibung zu dieser Fortsetzung gar nichts verrät, auch wenn man ausführlichere Beschreibungen finden kann, wenn man danach sucht. Schön, weil es nicht spoilert, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, und so kann man auch ganz ohne Erwartungen an die Lektüre gehen. Ich muss aber schon ein wenig auf den Inhalt eingehen.

Drei Jahre nach ihrem Abschied ist Jade wieder in Südkorea und sucht nach der Leidenschaft, die ihre Kunst so besonders gemacht hat, die sie in Singapur aber verloren hat. Eigentlich hat sie nicht vor, Hyun-Joon wiederzusehen, aber als seine Schwester bei Jade auftaucht und ausgerechnet sie um Hilfe bittet, um ihre Träume zu verwirklichen, kollidieren ihre Welten erneut.

Für ihren Traum und ihre Leidenschaft musste Jade Südkorea verlassen, aber nun kehrt sie für ihre Arbeit zurück und eigentlich ist sie ganz zufrieden, aber ihren Bildern fehlt das Gefühl und ihrem Herzen die Liebe.

Hyun-Joon hat sich verändert, sowohl wegen der Trennung als auch wegen des Militärdienstes, der nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Der Tod seines Vaters hat ihn schon immer verstört und seine Familie steht für ihn immer noch an erster Stelle, aber seine verbitterte Art macht es komplizierter. Zu Jade ist er alles andere als freundlich und hätten sie auch nach all der Zeit nicht immer noch starke, unterdrückte Gefühle füreinander, dann wäre er meiner Meinung nach kein besonders vielversprechender Love Interest gewesen, dafür hätte ich ihn zu toxisch gefunden. Die gemeinsame Vorgeschichte soll sein Verhalten aber rechtfertigen. Immerhin scheint auch sein weicher Kern immer wieder durch und er entwickelt sich auch weiter.

Seine Schwester Hyun-Ah spielt hier eine große Rolle, da sie der Grund ist, warum sich die beiden verletzten Seelen immer wieder begegnen. Sie sorgt auch für einen neuen Konflikt: Während Hyun-Joon sie beschützen und auf einen sicheren Weg bringen will, soll Jade das Mädchen dabei unterstützen, ihre Träume von der europäischen Ballett-Schule zu erreichen. Die Geschichte um Hyun-Ah hätte gerne etwas weniger Raum einnehmen können.

Ich habe mich bei Hyun-Joon und Jades Treffen auch nicht immer wohl gefühlt und hatte bei ihren Problemen das Gefühl, dass sich alles sehr lange im Kreis dreht. Anonsten ist es wieder schön, wie das Buch einem die südkoreanische Kultur näherbringt.

Fazit
"Golden Seoul Days" ist ein schöner Abschluss für Jade und Hyun-Joons Liebesgeschichte, die auch sehr emotionale Momente hat, aber ihre Probleme ziehen sich in die Länge und Hyun-Joon war mir etwas zu anstrengend.