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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1324 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2023
Zeiten der Langeweile
Becker, Jenifer

Zeiten der Langeweile


sehr gut

Beklemmend und zeitgemäß

„Zeiten der Langeweile“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Jenifer Becker.

Die 30jährige Protagonistin Mila will aus dem digitalen Leben aussteigen. Ein Schritt, der sich als schwieriger gestaltet, als man zunächst annehmen möchte, da alle ihre Freunde soziale Medien nutzen. Außerdem begnügt sie sich nicht damit diese nicht mehr zu verwenden, sondern möchte sämtliche Spuren im Internet von sich löschen.

Die gesamte Handlung ist ein Monolog der Protagonistin. Ihre Idee sich von der digitalen Welt abzuwenden, beginnt mit dem freiwilligen Entzug der sozialen Medien. Dadurch isoliert sie sich von ihren Freunden. Nach und nach steigert sie sich immer mehr in ihr Vorhaben hinein und steckt eine Unmenge an Zeit und Arbeit in ihr Ziel.

Mit Mila hat die Autorin eine schwierige Protagonistin erschaffen, die in einigen Momenten etwas überzeichnet, aber dennoch authentisch wirkt. Ihr Rückzug aus der Online-Welt führt nicht dazu, dass es ihr gut geht, ganz im Gegenteil sie wird im Verlauf der Handlung immer manischer und verschlossener.

Sicherlich ist nicht jeder so medienaffin wie es die Protagonistin zu Beginn ist. Dennoch wird hier ein beklemmendes und erschreckendes Bild unserer Zeit dargestellt, das zum Nachdenken anregt und hoffentlich zu einem bewussteren Onlineumgang beiträgt.

Mit diesem Roman hat Jenifer Becker ein gelungenes Debüt geschrieben, dass sich mit wichtigen und aktuellen Themen unserer Zeit beschäftigt. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 29.08.2023
Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3 (eBook, ePUB)
Schier, Petra

Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gelungenes Finale der Pilger-Trilogie

„Die Liebe des Pilgers" ist der abschließende Band der Pilger-Reihe der Autorin Petra Schier. Es ist durchaus sinnvoll die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da die Charaktere im Verlauf der Handlung eine interessante Entwicklung durchlaufen.

Die Handlung beginnt im Juli 1379. Benedikt hat Koblenz verlassen und besucht seine Familie. Palmiro leidet unter seinem Weggang und versucht sich mit Arbeit abzulenken. Währenddessen erfährt Benedikt einiges über seine Vergangenheit. Er hat eine Tochter, die bereits verstorben ist und eine Enkelin. Letztere soll mit gerade einmal 12 Jahren verheiratet werden. Benedikt will ihr helfen, aber dazu muss er zurück nach Koblenz.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, da ich die Ereignisse aus dem vorherigen Band noch lebendig in Erinnerung hatte und das vorangestellte Personenverzeichnis diese auch schnell wieder zurückgeholt hat.

Bereits nach wenigen Seiten habe ich mich zeitlich zurückversetzt gefühlt und konnte mir das Leben im 14 Jahrhundert gut vorstellen. Der Schreibstil von Petra Schier ist unkompliziert und flüssig zu lesen. Die Dialoge machen alles sehr lebendig und auch authentisch. Der Zeitgeist wird hier gut eingefangen und ich konnte durch die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze direkt in die Örtlichkeiten der damaligen Zeit eintauchen. Zu Beginn des Buches findet man eine Karte der Umgebung, durch die man sich sehr gut orientieren kann und so noch bildhafter vor Augen hat, wo sich alles abspielt.

Die einzelnen Charaktere werden jeder für sich gut dargestellt. Es gibt nur wenige Bücher, in denen ich die Entwicklung von so vielen verschiedenen Persönlichkeiten so gelungen fand. Es gibt kein Schicksal, das mich nicht interessiert hätte. Dabei ist nicht jeder direkt zu durchschauen und keiner ist nur gut oder böse.

Von mir gibt es für die gesamte Trilogie eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Leser, die gut recherchierte Romane mit Spannung, interessanten Persönlichkeiten und historischen Hintergründen mögen.

Bewertung vom 29.08.2023
Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2
Simon, Teresa

Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Dilogie über die 1960er Jahre

„Die Reporterin - Worte der Wahrheit“ ist nach „Zwischen den Zeilen“ der zweite Band der Reporterin-Reihe von der Autorin Teresa Simon.

Nach dem ersten Band habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet, um zu erfahren wie es für Malou weitergeht.
Die Handlung schließt auch direkt an die vorherigen Ereignisse an und erstreckt sich über den Zeitraum von September 1965 bis zum Sommer 1969.
Direkt zu Beginn erfährt Malou wer ihr leiblicher Vater ist und dass sie einen Bruder und eine Schwester hat.
Beruflich hat sich nicht viel verändert. Malou arbeitet durchgehend. Sie interviewt gekonnt und professionell bekannte Persönlichkeiten aus der Musik-, Film- und Fernsehbranche. Privat ist mit Töchterchen Leonie Leben in ihren Alltag eingekehrt. Beruf und Familie zusammen zu bringen ist für Malou nicht einfach, aber sie erhält Unterstützung durch ihre Angehörigen und Freunde.

Schon nach wenigen Seiten war ich wieder direkt an Malous Seite. Ihr Leben hat mich in den Bann gezogen, da sie eine starke Persönlichkeit mit einer Menge Mut und Durchsetzungsvermögen ist, aber gleichzeitig auch mit ganz normalen Problemen kämpft, die jede Frau kennt.

Der Schreibstil von Teresa Simon lässt sich flüssig lesen, ist einnehmend, fesselt und macht das Leben in München in den 1960er Jahren lebendig. Durch prominente Persönlichkeiten wie Romy Schneider, Heinz Rühmann, Zarah Leander, die Rolling Stones oder Roy Black sowie politische und gesellschaftliche Ereignisse bin ich direkt in die 1960er Jahre abgetaucht. Die Autorin versteht es, das Zeitgeschehen und die damalige Atmosphäre spürbar zu machen, als ob es gestern gewesen wäre.

Ich habe mich nur ungern von Malou und den anderen Charakteren verabschiedet und hätte gerne noch mehr über sie erfahren, um zu wissen, wie ihr Leben weitergeht. Dennoch ist das Ende gut gesetzt und wirkt auf mich rund und stimmig.

Teresa Simon ist promovierte Historikerin und das ist beim Lesen zu spüren. Mit dieser Dilogie bin ich in ein zurückliegendes Jahrzehnt abgetaucht. Ich konnte den Zeitgeist spüren und nachvollziehen, wie sich das Leben damals angefühlt haben muss. Von mir gibt es für Liebhaber historischer Romane eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2023
Freunde im Anflug / Bobby und Boss Bd.2
Walder, Vanessa

Freunde im Anflug / Bobby und Boss Bd.2


ausgezeichnet

Über Freundschaft, geniale Ideen & heimliche Momente

„Bobby und Boss: Freunde im Anflug“ ist nach „Heimlich beste Freunde“ der zweite Band einer Reihe für Leseanfänger von der Autorin Vanessa Walder.
Bobby und Boss wohnen in dem selben Haus, aber da ihre Familien sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben und sich nicht leiden können, muss ihre Freundschaft geheim bleiben. Ihre Verständigung, um sich heimlich zu verabreden, läuft über Klopfzeichen und um diese zu entschlüsseln, ist im vorderen und hinteren Innencover der Morse-Code zu finden.
In diesem Band wird Bobbys Fahrrad geklaut. Boss - die eigentlich Elena heißt - hat aber direkt so einige gute Ideen parat, um die Diebe und das Fahrrad wieder zu finden. Sie müssen in die Luft und von oben suchen.
Die Story um Bobby und Boss wird in lebendigen, kurzen Sätzen in großer Schrift erzählt, wodurch sie für Leseanfänger perfekt geeignet ist. Die beiden Protagonisten haben tolle Ideen und es macht Spaß ihre gemeinsamen Aktivitäten zu verfolgen. Dabei gibt es zahlreiche amüsante Momente.

Durch detaillierte, großflächige Zeichnungen der Illustratorin Kurzi Shortriver hat das Buch auch optisch einiges zu bieten.
Wir sind schon gespannt auf weitere Erlebnisse von Bobby & Boss und freuen uns auf den nächsten Band.

Bewertung vom 26.08.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


gut

Genial erzählt

„Die Lügnerin“ ist ein ungewöhnlicher Roman des Autors Friedemann Karig.

Die Protagonistin, die sich den Namen Clara Konrad gegeben hat, da es so schön melodisch klingt, berichtet einer Therapeutin aus ihrem Leben. Dabei erzählt sie unglaubliche Geschichten, bestehend aus Lügen. Lügen, die sie anderen erzählt hat mit der Überzeugung, dass diese wahr werden. Die Therapeutin hört ihr zu und je mehr sie erfährt, desto unsicherer wird sie. Kann es stimmen, was diese Frau ihr erzählt ?

Der Schreibstil von Friedemann Karig ist genial. Ich war von Anfang an gefesselt. Die Protagonistin ist so einnehmend, dass ich ihr auch direkt abgenommen habe, dass sie anderen Menschen Lügen auftischt, die für diese wahr werden.
Gespannt habe ich verfolgt worauf die Story hinausläuft.
Was treibt die Protagonistin an ?
Ihre Erzählungen aus der Vergangenheit, die bis in ihre Kindheit reichen, haben für mich leider keine Erklärung für ihr Verhalten gebracht. Ich habe das Buch mit Spannung gelesen und fand es einfach grandios erzählt.
Da mir die Erklärung, die Gründe für das Handeln der Protagonistin fehlen, gelingt es mir trotz meiner zwischenzeitlichen Begeisterung beim Lesen, nicht ein durchweg positives Fazit zu ziehen.

Bewertung vom 26.08.2023
Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal


ausgezeichnet

Schräg, spannend & humorvoll

„Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal“ ist nach „Ein Superheld mit Stärke“ der zweite Band von dem Autor, Illustrator und Cartoonist Artur Laperla.

Im vorherigen Band wurde der Superheld Supermax von seinem Erzfeind Doktor Megafies durch eine seiner Erfindungen in eine Kartoffel verwandelt. Seine Superkräfte besitzt er nach wie vor und setzt sich so auch weiterhin für das Gute und gegen das Böse ein.
In diesem Band möchte er nun zunächst in die Vergangenheit reisen, damit es gar nicht erst zu der Erfindung und seiner Verwandlung kommt. Ob ihm das gelingen wird ?

Dieser Band besteht aus zwei abenteuerlichen Storys, die spannend, ein wenig schräg und auch äußerst humorvoll sind. In bunten und kräftigen Farben werden die Ereignisse lebendig dargestellt. Die Illustrationen enthalten viele Details und die Mimik der einzelnen Charaktere – die fantasievolle Namen tragen - ist grandios.
Wir haben viel gelacht und hatten Spaß an den Erlebnissen der Superknolle. Die Sprache der Sprechblasen ist einfach gehalten, so dass die Zielgruppe – Kinder ab sieben Jahren – das Buch auch problemlos alleine lesen können.

Bewertung vom 26.08.2023
Das Versprechen der Oktoberfrauen
Santana, Lea

Das Versprechen der Oktoberfrauen


sehr gut

Ein schöner Wohlfühlroman über die Herausforderungen des Lebens

„Das Versprechen der Oktoberfrauen" ist nach „Der Sommer der Blütenfrauen“ der zweite Roman der Autorin Lea Santana.

Hanna ist total am Ende, erschöpft vom Leben und am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Sie möchte diesem ein Ende setzen. Das gestaltet sich aber als schwieriger als gedacht. So gelangt sie in ein Hotel in Plessin, einem kleinen Dorf an der Ostseeküste.
In diesem Hotel arbeitet Frida, eine junge Frau, die früh ihre Mutter verloren hat und deren Traum es ist Musikerin zu werden.

Die Geschichte wird im Wechsel aus Hannas und Fridas Perspektive erzählt. Durch sie lernt man zunächst den Fischer Henning und dann die übrigen Charaktere des Dorfes kennen. Das Dorfleben wird gelungen geschildert und entspricht dem Bild, das ich ich davon im Kopf hatte. Es gibt das typische Getratsche, aber auch einen tollen Zusammenhalt und viel Hilfsbereitschaft. Irgendwie kennt jeder jeden.

Der Schreibstil von Lea Santana ist sehr lebendig und abwechslungsreich. Sie beschreibt ihre Charaktere facettenreich. Sie haben Ecken und Kanten und neben Hanna und Frida gibt es noch weitere Dorfbewohner deren Leben nicht immer geradlinig verlaufen ist.

Mit Hanna hat die Autorin einen Charakter geschaffen, der zu Beginn problembeladen und mit starken psychischen Schwierigkeiten sich oftmals selbst im Weg stand. Mir hat ihre Entwicklung gut gefallen, da die Gedanken und Gefühle nachvollziehbar sind.
Zwischenzeitlich ist sehr viel auf einmal passiert. Einiges hat mich sehr verwundert, war mir fast zu viel, hat dann aber irgendwie doch wieder gut in die Handlung gepasst. Auch Frida hat sich im Verlauf der Geschichte verändert und ihre Ziele und Träume neu ausgerichtet.

Mir hat die Entwicklung der beiden Frauen gut gefallen und die dabei angeschnittenen Themen sind so vielfältig wie das Leben. Es geht um psychische Probleme, Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen, Trauer, Zukunft, Pläne, Ängste, Selbstvertrauen und vieles mehr. Neben bester Unterhaltung bietet das Buch damit noch so einiges an Denkanstößen.

Ich kann diesen Roman als unterhaltsame Lektüre mit ein wenig Tiefgang empfehlen und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 19.08.2023
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)


ausgezeichnet

Der australische Flüsterwald – es wird gefährlich

„Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin“ ist der dritte Band der zweiten Staffel aus der Abenteuer-Fantasy-Reihe des Autors Andreas Suchanek. Es ist durchaus sinnvoll zuvor die vorherigen Bände der Reihe zu lesen, da die Entwicklung der Charaktere interessant ist und einfach Spaß macht.

Ella ist verschwunden, von der Zauberin entführt und zusammen mit Rani, Felictas und Punchy macht Lukas sich auf die Suche. Unterstützt werden sie von der Erzfeindin von Felicitas, der Elfe Mirabella von Sommerlicht, die auf Suchzauber spezialisiert ist. Dabei begeben sich unsere lieb gewonnen Charaktere in große Gefahr und es wird schnell spannend.

Dieses Mal geht es in einen neuen Teil des Flüsterwaldes, in dem wir wieder neue interessante Charaktere kennenlernen. Faszinierende Orte, fantastische Wesen, Aufregung und ein durchgehender Spannungsbogen sorgen hier für beste Unterhaltung. Neben bedrohlichen Momenten gibt es auch eine Menge zu lachen. Die Einfälle des Autors sind einfach nur fantastisch und Rani ist in absoluter Bestform.
Die Ereignisse werden im Wechsel aus Lukas und Ellas Perspektive berichtet, wodurch sich alles noch einmal abwechslungsreicher liest. Es gibt auch ein Kapitel aus Ranis Sicht, das für mich ein kleines Highlight war.

Abgesehen von der tollen Flüsterwald-Atmosphäre ist es immer wieder schön zu erleben welcher Zusammenhalt zwischen den Charakteren besteht.

Das Cover und die Zeichnungen im Buch wurden mit viel Liebe zum Detail durch den Illustrator Timo Grubing gestaltet und runden das Leseerlebnis perfekt ab.

Am Ende gibt es natürlich auch dieses Mal wieder einen Cliffhanger, der uns nun ungeduldig auf den abschließenden Teil der Staffel warten lässt.

Dieser Band ist absolut geniale und spannende Unterhaltung, an der nicht nur junge Leser ihren Spaß haben.

Bewertung vom 19.08.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


ausgezeichnet

Spannend und atmosphärisch

„Schwarzvogel“ ist der erste Fall für die 33-jährige Polizistin Fredrika Storm, die im südschwedischen Lund ermittelt von der schwedischen Autorin Frida Skybäck.

Die Handlung beginnt mit einem kleinen Schock. Die 85-jährige Gun muss mitansehen, wie eine junge Joggerin vor ihren Augen scheinbar gehetzt auf das Eis eines zugefrorenen Sees rennt und einbricht.
Fredrika Storm hat ihren ersten Arbeitstag bei der Mordkommission Lund und soll gemeinsam mit ihrem Kollegen Henry Calment den Fall übernehmen. Das Unglück hat sich ganz in der Nähe von dem Ort ereignet, an dem Fredrika aufgewachsen ist.

Mich hatte schon der Prolog gefesselt, da der Schreibstil von Frida Skybäck lebendig, detailreich und sehr bildhaft ist, so dass die nordische Atmosphäre direkt spürbar wurde.
Obwohl ich es zunächst als ein wenig konstruiert empfunden habe, dass Fredrika direkt an ihrem ersten Tag an einen Fall mit Bezug zu ihrer alten Heimat und ihrer Familie gerät, funktioniert die Handlung und die Spannung steigt stetig.
Die Ermittlungen sind kompliziert und führen zu dunklen Geheimnissen in Fredrikas Familiengeschichte.
Wie hängen die aktuellen Ereignisse mit denen von vor 20 Jahren zusammen ?
Die Charaktere wirken authentisch, sind gut gezeichnet und überzeugen.

In 94 kurzen, rasanten Kapiteln wird ein Zeitraum von nur etwas mehr als einem Monat geschildert und die Auflösung ist stimmig und rund.

Ich habe Fredrikas ersten Fall mit Spannung verfolgt und bin gespannt, was sich als nächstes in Lund ereignet.

Bewertung vom 15.08.2023
KRYO - Die Verheißung
Ivanov, Petra

KRYO - Die Verheißung


ausgezeichnet

Zwischen Leben und Tod

„KRYO – Die Verheißung“ ist der erste Band einer packenden Trilogie von der Autorin Petra Ivanow.

Das Buch besteht aus mehren Handlungssträngen, die in Amerika und Russland angesiedelt sind.
Blutplasma von Kindern wird zu Höchstpreisen verkauft, da entsprechende Trinkkuren zur Verjüngung beitragen.
Tote Menschen werden konserviert, um ihnen ein späteres Leben zu ermöglichen.
Der deutsche Arzt Michael forscht zum Thema Transhumanismus und verschwindet.
Seine Mutter Julia beginnt nachzuforschen und stellt fest, dass es für alle, die mehr wissen wollen gefährlich wird.

Die Handlung wirft direkt zu Beginn unzählige Fragen auf und es wird direkt spannend. Julia ist eine interessante Protagonistin, mit einer Vergangenheit über die man mehr erfahren möchte.

In 53 kurzen Kapiteln und vielen Perspektivwechseln hat sich Petra Ivanow einem interessanten aber auch beängstigendem Thema gewidmet: Ewiges Leben. Ist es Fluch oder Segen ?
Mit einfachen Worten gibt sie einen guten Einblick in die Thematik. Diese ist ebenso spannend wie erschreckend.
Obwohl es recht lange dauert bis sich die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Handlungssträngen ergeben, hat mich das Buch gefesselt, so dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.

Wer gerne Einblicke in gesellschaftliche und psychische Abgründe erhalten möchte, sich für Transhumanismus interessiert, dem wird hier spannende Unterhaltung mit vielen Informationen geboten. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf den zweiten Band, der leider erst im Februar 2024 erscheinen wird.