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HSL

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Insgesamt 780 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2018
Das Ende der Banken
McMillan, Jonathan

Das Ende der Banken


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Das schwarz-gelbe Cover stellt schon eine gewisse Wagnis dar und doch baue ich auf diese Vision. Der beleuchtende Inhalt mit drei Hauptthemen und ca. 270 Seiten vermag es, Standartreaktionen von Ökonomen und Politikern, die nur Flickschusterei an Regelwerken betreiben, radikal um zu steuern. Ein Bankwesen zu beschreiben und begrifflich einzugrenzen ist wohl recht schwer, da es vielerlei Formen annimmt. Der anonyme Autor Jonathan Mcmillan verkörpert in Wirklichkeit zwei Schweizer, der eine ist Wirtschaftsredakteur und der andere Bänker in London, New York und Zürich. Sie machen es sich zur Aufgabe Schattenseiten und Mängel im Bankwesen mit grundlegenden Finanztechniken zu identifizieren. Banken versuchen heute die aufstrebende Fintech-Industrie sich einzuverleiben und damit die Hoffnung auf ein transparenteres und besseres Finanzsystem zu zerschlagen. Das Autorenteam zeigt nicht nur die Mängel des Systems, sondern sie befassen sich überwiegend damit ein funktionierendes Finanzsystems aufzustellen. Das Motto vieler Autoren ist Bestehendes anzuprangern, doch echte Lösungen zu bieten blieb oft aus. An diesem Buch gefällt mir auch, dass es nicht nur an den Wirtschafts- und Finanzsektor gerichtet ist, sondern auch an Interessierte. Dadurch bleibt das häufige Fachlatein aus und man kann Fallstricke der Banken schneller erkennen. Das Wort „Banking“ zu definieren ist eines der großen Themen und ein andres, dass Banken durch ein gesetzlich verankertes Recht sich freier bewegen können als andere Einrichtungen und organisieren ihren Weg dadurch ohne große Einschränkungen. Die Autoren haben nun eine Wissenschaft mit gesamtwirtschaftlichen Verhalten, nämlich Geldschöpfungen aus Krediten im Auge. Dieses Vorhaben kann man auch als sehr merkwürdig betrachten. Deshalb gehen sie sehr tiefgründig in die Materie der Realwirtschaft und in das Finanzsystem ein, wie z.B. dem Schattenbankensystem, dass sich mit der Digitalisierung und insbesondere nach der Finanzkrise herausgebildet hat. Regulierungsbehörden greifen nicht - geht etwas schief steht die öffentliche Hand dafür gerade. Das entstandene unkontrollierbare Monster wird nun nicht mehr gebraucht und es gilt ihnen die Zähne zu ziehen, also in jedem Sektor und in allen Formen der Geldschöpfung. Da es aber erst aufgrund von staatlichen Garantien möglich war, müssen diese auch wieder abgeschafft werden. Dazu werden zwei neue geldpolitische Instrumente vorgestellt, die sich besonders gut zur Unterstützung eines neuen wirksamen Preissystems eignen. Ohne Banken sind die Funktionen von Geld und Kredit getrennt und wieder klar dem privaten bzw. dem öffentlichen Sektor zugeordnet. Das Buch vom Campus Verlag präsentiert, wie es bereits auf dem Klappendeckel steht, eine innovative und simple Lösung mit revolutionärer Sprengkraft. Klare Empfehlung für jeden Haushalt und wiedermal den Daumen hoch! Gelungenes Buch!

Bewertung vom 15.02.2018
Chinas Bosse
Hirn, Wolfgang

Chinas Bosse


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Eines habe ich gelernt - schau Dir immer zuerst die Menschen an, in dessen Land
sie leben, aber nicht aus den Medien berichtet oder aus sonst irgendwelchen Berichten sondern hautnah. Wolfgang Hirn, der Volkswirtschaftslehre und Politische Wissenschaften studierte, schrieb gleichnamige Bestseller über das mächtige Reich und ist seit 1986 regelmäßig in China. Der Autor warnt die selben Fehler, von einst aus den 60er und 80er aus lauter Arroganz und Ignoranz zu wiederholen. Deutschland bewegt sich im Abwärtstrend, in dem es nur noch im Mittelfeld der 10 besten Nationen der Welt mitspielt. Deutsche Unternehmen werden von chinesischen Konzernen aufgekauft, denn sie haben den festen Willen, weg von ihrem alten Image der Billigware zu kommen. Sie sind zielstrebig dabei ernsthafte Konkurrenten für die deutsche Industrie zu sein und genau da wo wir es nicht erwarten. Nie zuvor war unsere Zukunft so sehr mit China verknüpft wie heute und das nicht nur im Hinblick auf unsere Arbeitsplätze und unser wirtschaftliches Wohlergehen. Mit dem Messaging-Dienst von Tencent hat sich China erstmals vor WhatsApp und Facebook geschoben und könnten sogar der deutschen Autoindustrie gefährlich werden. Viele Milliardäre gibt es im Riesenreich, sogar mehr als in der kapitalistischen Hochburg von New York, und sie können sich finanziell alles leisten. Zugleich erscheint uns China seltsam fremd und undurchschaubar und doch wird das Volk wie kein anderes die Zukunft prägen. Die Lernbegierigen und besser Ausgebildeten, die auch im westlichen Raum studierten, haben einen besonderen Managementstil, indem sie Gelerntes mit ihren Erfahrungen kombinieren und somit nicht 1:1 übernehmen. Chinas Manager sind flexibler, pragmatischer, risikofreudiger und deshalb auch schneller als ihre westlichen Konkurrenten, weil sie sich organisieren und schon aus Tradition sich gegenseitig helfen. Aber dennoch ganz privat sind sie nicht und der Einfluss der Partei ist immer da. Trotz alledem stehen in chinesischen Firmen die Mitarbeiter und die Gesellschaft an erster Stelle und ganz besonders sind es börsenorientierte Unternehmen, nämlich Aktionäre. Im Gegensatz zu den westlichen Konzernen, wo zuerst Aktionäre, dann Kunden, Zulieferer und zuletzt Mitarbeitern die Aufmerksamkeit geschenkt wird. Hier unterwirft man sich nicht Aktionären. Aber auch der Neid der Deutschen ist den Chinesen bekannt und hier ticken sie wie die Amerikaner, die ihren Reichtum gern zeigen. In China wächst eine neue, international denkende und handelnde Managergeneration heran, doch Staatsunternehmen spielen nach wie vor eine große Rolle in Chinas gemischten Wirtschaftssystem. In den kommenden Jahren werden wir immer mehr chinesische Marken auf dem Weltmarkt erleben. Auch der weltweite Kauf von Immobilien wird zu nehmen. Inzwischen sollte der Westen von den Chinesen lernen, denn schon längst attakieren sie die amerikanischen Giganten und sind vergleichbar mit der Silicon Valley. Uns in Europa droht es den Anschluss zu verlieren. Geniales Buch, war ein Glücksgriff und kann ich sehr empfehlen.

Bewertung vom 13.02.2018
Begegnungen im Reich der Mitte
Sollmann, Ulrich

Begegnungen im Reich der Mitte


ausgezeichnet

Mein Eindruck

In China sind die Menschen über Jahrtausende mit der Gesellschaft, Kultur und Politik verwoben. Der Autor bekennt sich als besonderer Freund des Landes, und auch ich, vor allem für dieses Reich der Mitte. Sie beobachten die Menschen ganz anders als unsere politischen Medien. Logischer Weise hat mich das Cover mit den Lampions angesprochen, was ich für ein typisches Symbol des Landes halte. Ulrich Sollmann ist Diplom-Sozialwissenschaftler in Richtung Körper- und Gestalt-Psychotherapie. Bereits in der Einleitung versteht er es zu fesseln, indem er kurz auf die 69-iger Flower-Power-Zeit eingeht und zugleich Konfuzius zitiert, der dreierlei Wege wie ein Mensch klug handelt, beschreibt. Das Buch befasst sich mit der Vielfalt menschlicher Lebensweisen. Die Gegenstandsbereiche sind entsprechend breit gefächert. Sie umfassen die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Organisationsformen. Auch die Norm- und Wertsysteme des menschlichen Handelns sind folglich entsprechend angepasst und bilden viele kulturelle Unterschiede, nicht nur im Gebrauch der Sprache. In persönlichen und bildhaften Schilderungen zahlreicher Begegnungen und Kontakten veranschaulicht Herr Sollmann nicht nur typische Verhaltensweisen, sondern auch den Facettenreichtum der Beziehungsgestaltung in China, und das aus eigenen Reiseerfahrungen. Die Achtung vor dem Leben und insbesondere derer Menschen, die in China leben stehen hier im Mittelpunkt, und nicht ein solches wie wir Europäer uns das vorstellen. In der ersten Abbildung wird der tibetanische Knoten dargestellt, der sich wohl schwer im Charakter des Landes entwirren lässt Die Begegnungsszenen sind vom Autor unwillkürlich gewählt und haben keinen vorbestimmten Ort und fühlen sich deshalb hautnah an, wie z.B. eine beabsichtigte Fotografie eines scheinbar energielosen Bündels von einem alten Mann beim Reis essen, der sich blitzartig zum Kraftmensch aufbauschte und somit dem Autor eine Lektion erteilte. Als Tourist würde man dann zu Hause entweder empörend berichten, oder es als Abenteuer sehen. Und hier liegt der Unterschied, dass man eine Neugier eine Wachheit und eine Entdeckerfreude zu dieser Kultur entwickelt, um auch exotische, unbekannte und verlockende Gerüche sowie überraschende Sinneseindrücke wahrnimmt und in den Alltag der chinesischen Menschen eintaucht. All das macht das Gefühl eines gemeinsamen, menschlichen Miteinanders aus. Das Werk lädt dazu ein, eine fremde Lebenswelt, fremde Lebensfelder und Lebensräume durch Sehen, Wahrnehmen und Betrachten von Menschen sich vertraut zu machen. Auch lernen wir hier die gnadenlose Kunst von Distanz und Schweigen kennen. Der Autor beendet das Buch auf chinesische Art, indem er einfach aufhört zu schreiben, obwohl es noch so vieles zu berichten gäbe. Zu dem 250-seitigen Taschenbuch vom Psychosozial-Verlag, herausgegeben im Januar 2018, kann ich wärmstens meine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 12.02.2018
Beziehungsorientierte Bewegungspädagogik
Welsche, Mone

Beziehungsorientierte Bewegungspädagogik


ausgezeichnet

Mein Eindruck

In diesem Buch werden Grundlagen der Eigenwahrnehmung, aber auch der Beziehungsgestaltung zu anderen Menschen in und durch Bewegung praxisnah vorgestellt. Dieses Werk beinhaltet eine Methode nach Veronica Sherborne, die sie aber mehr oder weniger aus der Lehre Rudolf von Laban, während Ihres Studiums am Bedford College of Physical Education in England kennen lernte. Diese besondere Form der Bewegungspädagogik dokumentierte Sherborne in Filmen, damit sie einem größeren Personenkreis bekannt werden sollte. Die entsprechenden Filmtitel, sowie das Literaturverzeichnis befinden sich am Ende des Buches im Anhang. Das Cover zeigt bereits einen Teil ihrer Botschaft, die sich der besonderen Förderung für Kinder und Erwachsene in gemeinsamen Bewegungsaktivitäten auszeichnet. Auch in Deutschland gewinnt die Inklusion mehr an Bedeutung, so dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehören sollte, um an gemeinsamer Bewegung teilzuhaben. Egal wie derjenige aussieht, welche Sprache er spricht, oder ob er eine Behinderung hat, Kind oder Erwachsener unterschiedlichen Alters ist, jeder kann mitmachen. Das ist das Anliegen und das Konzept der Autorin, die auf neuartige Weise ausgewählte sportpädagogische und entwicklungspsychologische Aspekte näher bringen möchte, aber den Ansatz von Sherborne weitgehend erhält. Die grundlegenden Merkmale, die sie auch von Herrn Laban einbaut sind Kraft, Zeit, Raum und Antrieb. Beispiele aus dem Sportunterricht einer Förderschule oder auf was sich das Augenmerk pflegender Personen richten sollte, um mit ihnen zu arbeiten und sie anzuleiten werden professionell gegeben. Dazu gibt es eine ausführliche Aktivitäten- und Spielesammlung mit vielen guten Fotos aus der Praxis. Auch direkte Fallbeispiele verschiedener Personen (Kinder aus dem Regelkindergarten, Schüler inklusive Schulen oder pflegebedürftige Senioren) verdeutlichen das Füreinander, Gegeneinander und Miteinander. Autorin Mone Welsche berichtet sehr einleuchtend über die Konzepte aus Labans Bewegungslehre und der spielerischen Beziehungsgestaltung/ Aktivität Sherborns sowie Erfahrungen zum „Ich“ und „Du“ in allen Theorien und Modellen. Mit reichlichen Abbildungen und Tabellen in der Kategorie Körper und Körperwahrnehmung, Beobachtungen und Perspektiven in der Bewegung und im Körperkontakt unterstützt dieses Buch weitestgehend alle Interessierte.
Ab Seite 82 findet man dann spezielle Anregungen für die Praxis, indem Icons angewendet werden, um den entsprechenden Hinweis auf Gruppen-, Partner-, Einzelaktivität, Körper- und Raumwahrnehmung oder Bewegungsqualität zu erhalten. Den Schluss bilden dann die verschiedensten Anwendungsbeispiele der gebildeten Gruppen.
Insgesamt ist dieses Werk sehr gelungen und dient natürlich dem Fachpersonal sowie allen anderen, die sich für das Thema begeistern.

Bewertung vom 09.02.2018
Schlafkunde
Zulley, Jürgen

Schlafkunde


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Oft stelle ich mir die Frage, ob in der Hektik der Arbeitswelt überhaupt noch auffällt was uns wirklich gut tut? Da hat mein Freund schon lange das Richtige erkannt und gesagt: „Ich schlaf ja so gern und Schlafen ist einfach schön“!
Diese Worte sind in der Gesellschaft verbannt, arbeiten bis zum Umfallen ist dagegen normal.
Egal wie müde man ist, der Wecker klingelt erbarmungslos. Nur wer die Freiheit hat und sich seinen Erholungsschlaf gönnt, ist wirklich gesund. Die nun folgenden Texte des Sachbuches stammen überwiegend aus dem Schlafmagazin und wurden nur leicht überarbeitet. Das interessante Cover lässt eine große Menge der verschiedensten Schlafformen erkennen und lädt damit ein, in einer sehr unruhig gewordenen Gesellschaft, Aufmerksamkeit dem zu schenken, was wir täglich tun müssen. Diese kleine Lektüre vom Mabuse Verlag, veröffentlicht im Februar 2018, ist kein Buch zum Thema „Schlafstörungen“, sondern ist eine Literatur über rundum Wissenswertes zum Thema Schlaf. Der Autor bringt dies auf sehr lebendige, freudige unterhaltsame aber auch lehrreiche Weise rüber. Seine Erfahrungen in der Ausübung seiner bereits über 40-jährigen therapeutischen Lehrtätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit finden sich kurz und knapp in diesem Büchlein wieder. Die verschiedenen Bedeutungen des Schlafs in Alltagssituationen, wie bei der Ernährung, Sport, Reisen, Heil-, Sommer- und Winterschlaf, oder den Einfluss des Mondes bleiben prägend in Erinnerung, da Jürgen Zulley es versteht, sein Wissen ins Vergnügen zu wandeln. Je mehr man sich mit diesem Zustand befasst, bemerkt man wie ungeheuer faszinierend und geheimnisvoll dieser Teil unseres Lebens ist. Ich bin überrascht, dass ein Professor zugibt, dass der Mensch ein Buch mit 7 Siegeln ist und setzt es allerdings auf 6 herunter, da doch ein Weniges erforscht wurde. Die Wissenschaft schreitet wohl sehr langsam fort und es besteht leider immer die Möglichkeit zu manipulieren. Doch rhythmische Funktionen des Schlafs ändern sich und bestimmen über unsere Leistungsfähigkeit und werden über die innere Uhr geregelt, die nicht zu beeinflussen ist. Das Gehirn ist das Organ, in dem sich alle Prozesse zuerst abspielen, und deshalb ist es wichtig entspannt in den Schlaf zu gehen. Alle wichtigen Informationen hat der Autor in blaue Kästchen gerahmt und zusammengefasst. Der Tiefschlaf ist wohl jener, der für unsere Erholungsvorgänge verantwortlich ist und der REM-Zustand für unseren Traumschlaf. Weitere Themen sind z.B. „Ein Leben ohne Schlaf“, über den „Langen oder kurzen Schlaf“, „Woher weiß ich, dass ich schlafe“?, „Die Sommerzeit“, „Der liebe Schulbeginn“, „Der blaue Montag“ und auch was die Schlafposition über den Charakter aussagen kann. Letztendlich lässt sich sagen, wer damit prahlt, mit wenig Schlaf auszukommen, weist nicht auf besondere Stärke sondern auf Dummheit hin. In diesem Buch konnte ich sehr viel über den Prozess des Schlafens lernen und bedanke mich für diese guten Informationen.

Bewertung vom 08.02.2018
Besser reich und gesund als arm und krank
Ceballos Betancur, Karin;Randersacker, Joseph

Besser reich und gesund als arm und krank


sehr gut

Mein Eindruck

Ich wusste es schon immer, dass dem arbeitenden Volk der Satz „Nur der Charakter zählt“ aufdiktiert oder anerzogen wurde. Auf diesem Cover mit dem Titel „Besser reich und gesund als arm und krank“ kommt es klar und deutlich zum Ausdruck. Diese angewandte Satire, die Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert oder anprangert, trifft den Nagel auf den Kopf. Diese Zustände sind nicht nur überspitzt, sondern haben Realität. Joseph Randersacker hat seine ersten gesundheitspolitischen Erfahrungen als Referent des Bundestagsabgeordneten Jakob Mierscheid gesammelt. Seither sieht er im Gesundheitswesen vieles, was andere nicht sehen. Karin Ceballos Betancur ist Redakteurin der großen deutschen Wochenzeitschrift „ZEIT“ . Diese satirischen Texte über unser Gesundheitswesen veröffentlichte der Mabuse Verlag im Juli 2017. Es ist ein kleines Taschenbuch, dass wenig Raum beansprucht und hat mit seinen 79 Seiten so einiges auf Lager. Es bietet einen Querschnitt aus der Zeitschrift Dr. med. Mabuse. Cartoons ergänzen die Berichterstattung im Bild oder besser gesagt die ernsthaft gezeichneten Kommentare zum politischen Tagesgeschehen mit gekonnter kritischer Absicht. Wie bereits auf den Klappendeckel zusammengefasst ist - der wichtigste Einflussfaktor auf die Gesundheit neben dem Alter die Art, wie wir leben ist der Reichtum. Somit haben reiche Menschen eine zehn Jahre höhere Lebenserwartung als die Einkommensschwachen. In der Einführung werden Zahlen und Gelder genannt, die der Gesundheitskasse oder besser Krankenkassen, ob gesetzlich oder privat, einfach durch ihre Hände fließen und genehmigt werden. Es betrifft Leistungen, bei denen weder ein Nutzen noch ein Erfolg dahinter steht. Auch bei der Gesamtausgabe des Gesundheitswesens wird einem schwindelig, und das alles für Dinge, die normalerweise kein Mensch braucht. Hauptsache man erklärt das Produkt für notwendig, wie es bei der evidenzbasierten Medizin geschieht. Die Gewinner sind dabei Firmen, die Medikamente herstellen, für die es noch gar keine Krankheiten gibt. Man muss nur behaupten, dass sie nützen, und fast keiner kann das Gegenteil beweisen. So wie die angestrebte 4.Präventionspolitik unter Merkel, im Koalitionsvertrag aufgenommen, aber es bei der realen Durchsetzung wiederum scheitert. Also orientieren wir uns besser am Lebensmotto: „Lieber reich und gesund als arm und krank“. Das Büchlein ist gut gemacht und schnell gelesen.

Bewertung vom 07.02.2018
Die Strichmännchen-Technik
Bernier, Lucie;Lenghan, Robert

Die Strichmännchen-Technik


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Das Buch ist aufgrund von Videoclips des Erfinders der Strichmännchen-Technik, dem Kanadier Jacques Martel entstanden. An die Geburtsstunde, den Ort, den Monat und das Jahr des Manuskripts erinnert sich der Autor so, als wäre es erst gestern geschehen und man spürt die absolute Begeisterung. Robert Lenghan ist Geschäftsführer in Jacques Martels Verlag und Unternehmensberater mit den Spezialgebieten Change Management und Personalentwicklung. Seine Mitautorin Lucie Bernier hat umfassende Erfahrungen als Psychotherapeutin und Reiki-Meisterin und arbeitet ebenfalls im Verlag von Jacques Martel. Ich kann es nur begrüßen, dass dieses Werk eine deutsche Übersetzung in der VAK Verlags GmbH fand und in 2017 veröffentlicht wurde. Das Cover besitzt schon Extravagantes und hat mich animiert näher hinzuschauen. Da sehr oft keine Notwendigkeit besteht, weder einen Therapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter oder auch Arzt auf zu suchen, kommen für mich sowieso nur alternative Methoden in Frage. Vielfältige Möglichkeiten bieten sich dazu an das Passende für sich selbst zu finden oder entsprechende Selbsttherapien durchchzuführen. Eine davon ist nun die Strichmännchen-Technik, die Unglaubliches bewerkstelligen kann. Mein Erfahrungsschatz sagte schon immer nicht im Komplizierten sondern im Einfachen liegt die Lösung. Man braucht nicht viel an Materialien, es erfordert nur ein paar Minuten unserer kostbaren Zeit, sollte aber dafür regelmäßig angewendet werden. Dieses unscheinbare Hilfsmittel sorgt dafür das ich mich von Abhängigkeiten, Ängsten, bewussten und unbewussten Verstrickungen befreien kann und das nicht nur zu Hause sondern auch bei der Arbeit oder anderswo. Wichtig ist, dass nichts von den Übungen verändert wird und sie sieben Schritte in der richtigen Reihenfolge durchgeführt werden. Alle Grundlagen für die Anwendung der Technik werden im 2.Kapitel präsentiert. Anschließend erhalten wir umfassende Kenntnisse, wer sie benutzen kann, unter welchen Voraussetzungen, die 5 wichtigsten Regeln, sowie die mentale und emotionale Vorbereitung. Für diese speziellen Übungen benötigt man nur weniges Material und erzielt trotzdem viel Positives und Effektives. Im dritten Kapitel kommen dann die sieben Techniken zum Einsatz. Und zum Schluss gibt es Anwendermeinungen, die wie ich nun dankbar dafür sind, dass es Menschen mit so genialen Ideen gibt und professionell weitergeben. Zuerst dachte ich, was soll ich denn mit diesen vielen Männchen und bin dann Schritt für Schritt vorgegangen und es funktioniert. Zahlreiche Illustrationen demonstrieren Situationen oder Beziehungen zu anderen Menschen oder sogar zu Gegenständen. Und jeder kann sie ohne Vorkenntnisse anwenden. Die Strichmännchen-Technik ist eine einfache und hochwirksame Selbstcoaching - Methode zur Persönlichkeitsentwicklung, die hilft durch Visualisierung Gegebenheiten zu akzeptieren, loszulassen und darauf zu vertrauen, dass das Richtige passieren wird.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2018
Der Weg des Meisters
Minar, Christopher Po

Der Weg des Meisters


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Auf der Suche nach einem Band, das mehrere fernöstliche Heil- und Lebenskünste enthält wurde ich beim Anaconda Verlag fündig. Ein genialer Titel, ein wunderschönes Cover und auch die Bindung des 223 Seiten starken Buches ist meisterhaft. Zu Anfang eröffnet ein dreizeiliger kurzer Spruch an die Liebe, genau das, was ich an den Lehren im asiatischen Raum so schätze. Es geht nicht nur um Qigong und die TCM, sondern bindet auch Taiji Quan, Ernährungslehre, Feng Shui, die Kultur und Philosphie, die Spiritualität und die moderne Wissenschaft mit ein. Dr. med. Christopher Po Minar lebt in Wien und ist Arzt für Allgemeinmedizin und Traditionelle Chinesische Medizin. Durch seine chinesische, österreichische Abstammung kennt er die fernöstlichen Traditionen nur zu gut, aber auch die europäische Moderne. Seit seiner Kindheit an trainiert er Kung Fu, Qigong und Taiji Quan bei angesehenen Meistern im östlichen und westlichen Raum. Die Konzentration des Ratgebers liegt eher darin was sich hinter Qigong verbirgt und welche Verbindungen es zur TCM gibt, als ihre Bewegungsabläufe. Der Autor vermittelt Grundprinzipien und Hintergründe des Qigong, damit wir sie kennen lernen und auch verstehen. Er unterbreitet quasi geheimes Wissen, was sonst nur von Meister zum Schüler weiter gegeben wird. Christopher Po Minar erklärt auf besondere Weise was einen Meister zum wirklichen Meister macht. So werden seine Ausführungen mit Wissenswerten gerahmt und bekannten Sprüchen wie von Goethe, Schopenhauer, Gandi, Laoze, usw. ergänzt. Was Gesundheit bedeutet macht er auch am Beispiel der Ayurveda, der TCM deutlich und worin der Unterschied besteht zur westlichen Medizin. So stehen sich Systeme gegenüber, die zum einen nur eine Reparaturmedizin ist und zum anderen eine Lebensstilbehandlung. Die chinesische Medizin agiert und Gesundheit steht im Mittelpunkt. Bei der westlichen Medizin wird leider nur reagiert und der Hauptaugenmerk wird auf Erkrankung legt. Der Autor präsentiert viele Dinge, die inzwischen fern weg von einer natürlichen Lebensweise liegen, aber oft durch gesellschaftliche Zwänge entstehen. Kurzum, durch die Überspezialisierung der westlichen Medizin hat sie den Blick auf die Ganzheit des Menschen verloren und ruht sich gern auf Statistiken aus. Doch Qi ist die universelle Energie und darüber berichtet der Autor spannend und ausführlich. Erklärt chinesische Symbole, Formen und Begriffe des Qigong, sowie Übungen für jedermann, die perfekte Körperhaltung, Atmung, Meditation, praktische Tipps auch im Feng Shui-Bereich. Ein weiteres Highlight des Autors ist, seine entwickelte Methode Ba He Fa, die die Acht- Harmonien-Heilkunst darstellt. Dazu gehören auch Akupressurübungen, Ying und Yang Type, die Fünf Elemente mit Tabellenaufstellung und vieles mehr. Eine sehr gute Bebilderung zu den Übungen geben dem Buch eine zusätzliche Note. Rundum passt alles, es war lehrreich und man kann mit etwas Übung sein eigener Meister werden. Eine klare Weiterempfehlung fernöstliche Lebenskunst in unser Leben zu integrieren.

Bewertung vom 05.02.2018
Ein paar Pfunde zu viel? Das ist nicht Ihre Schuld!
Blumhagen, Vanessa

Ein paar Pfunde zu viel? Das ist nicht Ihre Schuld!


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Das Diäten nichts bringen weiß inzwischen fast jeder. Viele Betroffene, entweder durch eigene Erlebnisse, durch gute Bücher oder auch unzählige Informationen des Internets, können oder wollen ihr eigenes Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen. Da es die Ärzteschaft versäumt hat, sich mit den wahren Gründen der Gewichtszunahme zu beschäftigen und immer unglaubwürdiger wird, weil sie gerade hier Empfehlungen der Pharmaindustrie usw. vertritt, sind Bücher dieser Art wohl die besseren Ratgeber. So hat Vanessa Blumhagen, die auf SAT.1 das Frühstücksfernsehen moderiert, Erkenntnisse gewonnen und vertraut heute, wie viele andere, nicht mehr blindlings irgendwelchen Wissenschaften. Selbstverständlich machen Beobachtungen am Körper mehr und besonders viel Mühe, als dass man sich ein Symptom vom Arzt sagen lässt und mit der Ursache dann trotzdem alleine da steht. Unsere Gesellschaft tendiert dahin mehr Geld für Kranke auszugeben, als dass von vornherein etwas dafür getan wird gesund zu bleiben, so wie es bei der Lehre der TCM, der Ayurveda, den wirklich hilfreichen Heilpraktikern und den Homöopathen geschieht. Ich betone aber auch hier, dass es ratsam ist, sorgfältig auszuwählen, denn es gibt immer schwarze Schafe. Der Beitrag von Frau Dr. Esche-Belke aus der Präventivmedizin sollte dem Gesundheitsministerium vorgelegt werden und auch dem Gesamtbild der Gesellschaft, wo es immer nur um Äußerlichkeiten und Macht geht. Wenn wir dem Wunderwerk, nämlich unserem Körper die Chance geben, wird er auch wieder optimal funktionieren. Nur haben ihn die meisten vernachlässigt und mit der modernen Lebensweise vergiftet. Ab sofort kann ich die Gelegenheit nutzen Vorgänge im Inneren des Körpers zu verstehen und mich dadurch wieder zur Nummer „Eins“ im Leben anheben. Unser Körper spielt absolut eigene Regeln, die sozusagen von Gott vorgegeben sind. Sie sind auch nicht durch irgendwelche Wissenschaften oder gar Medikamente umzukrempeln ohne dass es zu Konsequenzen führt. Unterstützungen können wir aber liefern, indem wir uns nicht mehr an dem orientieren, was Mitmenschen tun. Dieses Buch liefert leicht umsetzbare Tipps, wie man den Grund für die überflüssigen Pfunde erkennen und die Endlosschleife von Diäten, Frustessen und Selbstvorwürfen endgültig durchbrechen kann. Menschen wissen oft über ihren PKW mehr als über sich selbst, darum finde ich die medizinischen Zusammenhänge sehr hilfreich. Nur wo absolutes Wissen vorhanden ist, kann auch was Wirkungsvolles geschehen. Es ist ein Buch, dass zu künstlichen Nahrungsergänzungsmitteln oder zur Hormoneinnahme rät, die ich persönlich nur so lange einnehmen würde, wenn überhaupt, bis Besserung einritt, denn Alternativen gibt es immer. Es bedeutet dann eigene intensive Recherchearbeit anzugehen. Dieser Ratgeber hat trotzdem einen hohen Stellenwert bei der Erkundung von Ursachen und was für den einen gut ist, muss noch lange nicht für den Anderen gelten. Deshalb immer dem Bauchgefühl folgen, indem man sich wirklich mit sich selbst beschäftigt. 5 Sterne hat das Buch verdient.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2018
Digitales Zeichnen
Schönherr, Matthias

Digitales Zeichnen


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Mit dem neuen Katalog für das Frühjahr vom Verlag für Architektur und Design bin ich auf den Titel „Digitales Zeichnen“ aufmerksam geworden. 1992 wurde dieser edle Verlag gegründet und konzentriert sich auf interdisziplinäre Gestaltungsbereiche wie Innen- und Ausstellungsarchitektur, Szenografie, Produkt- und Kommunikationsdesign. Obwohl dieses Fachbuch von Matthias Schönherr, der Professor für Darstellungstechnik und selbst praktizierender Industriedesigner ist und im Jahr 2015 veröffentlicht wurde, hat es absolut nichts an Attraktivität verloren. Auf 256 Seiten bietet er eine umfassende Schule für digitales Zeichnen und geniales Darstellen an. Aufgrund der Weiterentwicklung von Hard- und Software, der Bildgestaltungen und ihren Techniken, kann ich dennoch dieses Werk mit ihren zahlreichen Schritt-für-Schritt-Übungen an erste Stelle der angebotenen Printmedien rücken. Die professionelle Anleitung zeigt welche Instrumente nötig sind, um sein persönliches know how zu erreichen. Für ein fundierte Anwenderwissen vermittelt der Autor notwendige Regeln und das technische Rüstzeug, die sowohl von Profis und Fortgeschrittenen, aber auch von Einsteigern genutzt werden können. Mit diesen neuen Möglichkeiten in die Lehre zu gehen macht einfach Spaß. Die Kunst der Inszenierung im Raum, sei sie real oder auch virtuell erfahrbar und sie zu beherrschen treibt immer weiter voran. Sich auf dem Niveau von Herrn Schönherr zu bewegen, ohne irgendwelcher Anmaßungen, führt nun das didaktisch aufgebaute Werk zur digitalen zeichnerischen Bilderzeugung und Bearbeitung auch ganz bestimmt Laien heran. So ist das Fachbuch in drei große Kapitel geteilt, die genauestens erklären was dazu gehört, wie es funktioniert und wie gestaltet wird. Das Zeichengefühl ist etwas anderes als auf Papier und verlangt allerdings Übung. Alle Fragen zur Perspektive, womit ich zeichne, wie fange ich an, warum wird es schief usw. sind ein sehr spannender Teil des Buches. Und am Intensivsten ist dann das Zusammenwirken komplexer Systeme, die beim Gestalten Einfluss auf die Gesamtheit der Bildkompositionen nehmen. Verschiedene Kontraste und auch eingebundene Farben, wie Formen wirken und die Hintergrundgestaltung werden mit einer unglaublichen Bildmenge dokumentiert. Es sind detaillierte Arbeiten aus Design und Architektur und ermöglicht Studierenden ein optimales Begleitwerk auch für später. Das enthaltene Register bietet am Ende den sofortigen Überblick für Details. Somit bekommt das Buch und auch der Verlag die beste Note und eine klare Weiterempfehlung.