Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

Bewertungen

Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2012
Der Hypnotiseur / Kommissar Linna Bd.1
Kepler, Lars

Der Hypnotiseur / Kommissar Linna Bd.1


sehr gut

Tödliche Inkonsequenz

Schnell und ohne Umschweife ist man vom grausigen Geschehen eingenommen. Ein grausam zugerichteter Toter in einer Umkleidekabine am Sportplatz und bei diesem Zuhause die ebenfalls brutal getöteten und zudem auch noch teilweise verstümmelten Leichen der Ehefrau und der Tochter. Der jugendliche Sohn Joseph überlebt schwer verletzt, eine weitere Schwester war nicht im Haus und lebt daher noch.

Der Finnisch stämmige Kommissar Joona Linna will diesen im Koma liegenden und nicht ansprechbaren Jungen unbedingt Informationen zum Täter entlocken. Seine Idee ist, dass der Arzt und Hypnose-Spezialist Erik Maria Bark ihn dabei unterstützen soll. Doch Bark hatte vor vielen Jahren geschworen, nie mehr zu hypnotisieren. Die Lage für die verschwundene Schwester des Jungen scheint jedoch so dramatisch, dass er sein Versprechen bricht und die Hypnose vornimmt.

Dann entwickeln sich die Ereignisse in sehr unterschiedliche Richtungen. Einerseits hin zu unglaubwürdigen Handlungen der Protagonisten, wie zum Beispiel die Wahnsinnsflucht des eben mal aus dem Koma erwachten und nach der Erkenntnis, hypnotisiert worden zu sein, rasend wütenden Jungen aus dem Krankenhaus oder die Entführung des an der Bluterkrankheit leidenden Psychologensohnes Benjamin Bark. Zum anderen offenbaren sich individuelle Beziehungsprobleme des Hypnotiseurs und die sich offenbarende Psyche der Person, die schon bald als Hauptverdächtige identifiziert ist. Protogonistinnen und Protagonisten werden lebendig und charakterlich glaubhaft beschrieben. Leider aber entfaltet sich ein teilweise schwer nachvollziehbares Spiel längst vergangener und aktueller Ereignisse, irgendwie verworren, labyrinthisch, nichtsdestotrotz spannend bis zum Ende des im Plot ungewöhnlich angelegten Thrillers.

Das Finale schreit dann jedoch unglaubwürdig zum Himmel, wenn auch dramaturgisch gut gemeint und gewollt. Die vielen Informationsstränge des Buches lassen fast annehmen, hier wurden zwei Romane zu einem verschmolzen. Möglicherweise ist das ein Ergebnis der gemeinsamen Autorenschaft des Schriftstellerpaares Alexandra Coelho und Alexander Ahndoril, die sich Lars Keppler als Pseudonym wählten. Dieser Umstand kostet dann doch einen Stern Abzug.

(c) 8/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

10 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2012
kraut & rüben Garten-Jahrbuch 2013 - Biogarten-Praxis Tipps und Tricks für gesundes Gedeihen
Wolfram Franke

kraut & rüben Garten-Jahrbuch 2013 - Biogarten-Praxis Tipps und Tricks für gesundes Gedeihen


sehr gut

Informativer Begleiter für zwölf grünende und blühende Monate

Gärtnern hat Konjunktur. Das beweisen nicht nur die zahlreichen Kleingartenanlagen oder privaten Nutzbeete, die es unzählig gibt, sondern auch die sogenannte „Urban-Gardening“-Bewegung zeigt offenkundig, dass Obst, Gemüse oder Blumen auch im Medialen Zeitalter Bestand und auch Zukunft haben.

Das im handlichen Format erschienene Gartenjahrbuch der Zeitschrift „kraut&rüben“ kann die Grab-, Säh- und Erntelust beflügeln und unterstützen. Knapp erläutert der Autor auf den ersten Seiten, wie sich die aufgrund des Klimawandels doch leicht veränderten Anforderungen an die Pflege des Gartens entwickeln, beschreibt den Zusammenhang zwischen Mondphasen und den sich daraus ergebenen Frucht-, Wurzel-, Blüten-, Samen- und Blattage und macht verständlich, weshalb er von zehn Jahreszeiten ausgeht.

In einem übersichtlichen Arbeitskalender wird benannt, an welchen Tagen was zu säen, zu pflanzen, zu pflegen oder zu ernten ist. Eindeutige Symbole helfen, schnell zu erkennen, worum es geht.

Es folgt ein Praxisorientiertes Wochenkalendarium mit Platz für eigene Termine und Notizen sowie täglich vorgesehenen Eintragskästchen, um beobachtete Wachstums- und Wettergeschehnisse zu dokumentieren. Das hilft der kontinuierlichen Verbesserung der eigenen Gartenpflege für das folgende Jahr.

Eingestreut sind immer wieder konkrete Themenartikel und Hinweise zu Besonderheiten der jeweiligen Jahreszeit wie zum Beispiel über das Mischen von Gartenerde, Anpflanzempfehlungen von Beeren, die Gewinnung eigenen Saatgutes oder die Lagerung von Baumobst.

Farbfotos - und leider die etwas Unruhe beim Lesen verursachende Werbung für einschlägige Betriebe oder Hersteller – lockern das Taschenbuch auf. Hinweise auf Fachliteratur, Treffpunkte für Gartenaktive sowie Weiterbildungsstätten und Bodenlabors sind auf den letzten Seiten des praktischen Handbüchleins zusammengefasst.

(c) 10/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2012
London. Portrait of a City. London. Porträt einer Stadt. Portrait d'une Ville
Golden, Reuel

London. Portrait of a City. London. Porträt einer Stadt. Portrait d'une Ville


ausgezeichnet

Die Stadt ohne Nebel

London, die expandierende Finanzmetropole vor den Toren Resteuropas erhält eine in dem gewichtigen, immerhin über 4 Kilogramm schweren Fotodokumentationsband Buch gewordene Hommage.

Vom viktorianischen London, der damals weltgrößten Stadt bis hin zu den modernen und phantastischen Olympischen Spielen 2012 lassen einen die über 400 Aufnahmen in überwiegend schwarz-weiß aber auch in Farbe teilhaben an der historischen und wirtschaftliche, aber auch kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung der Stadt an der Themse.

Dreisprachig in allen Textteilen bis hin zu den erläuternden Bildunterschriften ist dieses großformatige und 550 Seiten umfassende Werk ein mächtiges Werk der Buchdruckkunst.

Die teilweise großformatigen Fotografien aus allen Epochen der Fotografie dokumentieren in diesem umfassenden Portrait die Menschen, die Gassen, die Architektur ihrer Bauwerke und Monumente, die Geschichte und Geschichten dieser oft so in Nebel gehüllten City, unterteilt in die Abschnitte 1837-1901, 1902-1938, 1939-1959, 1960-1981 und schließlich 1982 bis zum Erscheinungsjahr 2012.

Ein wenig Nostalgie und historische Wehmut versprühend zeigen die Bilder nicht nur nüchterne Ablichtungen eines jeweiligen Augenblicks, sondern lebendige Geschichte und Geschichten. Das sind bisweilen nur kleine, vielleicht belanglose Ereignisse am Rande der Vorstadtviertel oder aber die großen, glorreichen Ereignisse im Zentrum des Vereinigten Königreiches.

Allgegenwärtige Armut wechselt sich mit industriellem Fortschritt, königlicher Pracht, skurrilen und glamorösen Schick, weltbewegender Kulturschöpfung, spröder britischer Steifheit und nicht zuletzt frivoler oder lebensfroher Leichtigkeit ab. London ist eine lebendige Stadt voller Facetten im Gestern, Heute und Morgen zugleich.

Diese Erkenntnis springt einen durch die so klar die Lebenswirklichkeit beschreibenden und den Alltag der Menschen dokumentierenden Aufnahmen einer Vielzahl bekannter und weniger bekannter Fotokünstler und Gelegenheitsfotografen förmlich an.

Am Ende des Buches finden sich nach den biografischen Angaben zu den etwa 90 Bildkünstlerinnen und Fotografen eine Reihe von Film-, Musik- und Literaturempfehlungen.

Das phantastische Portrait Londons ist gewissermaßen ein Nachschlagewerk über eine Weltstadt mit dem Charme der romantischen Erinnerung und einer gehörigen Portion realistische Gegenwart mit einem dadurch winzigen Ausblick in die Zukunft.

(c) 2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2012
Quizzen Sie Ihr Wissen auf
Smith, Dan

Quizzen Sie Ihr Wissen auf


sehr gut

Interessante Antworten auf spannende Nebenfragen

Wer ein Quiz-Spiel gewinnt, ist nicht automatisch intelligent, schlau oder gebildet, aber kann sich der Anerkennung der Nichtwissenden sicher sein. „Was Du alles weißt“ heißt es da schnell.
Wer für eine derartige Situation schon mal vorarbeiten möchte, kann das mit „Quizzen Sie Ihr Wissen auf“ tun. 147 Fragen aus vielfältigsten Kategorien gilt es zu beantworten. Dabei legte der Fragensammler (Autor) Wert auf weitreichendere Antworten als das üblicherweise bei einem Quiz geschieht.

So sollte man Interpret/in, Jahr und Vertretungsland der Teilnehmenden am Eurovision Song Contest bestimmten Song-Titeln zuordnen können, die ehemaligen Namen weltbekannter Städte kennen, Bundesländer samt deren Hauptstädte angeben, die Anfangszeilen berühmter Gedichte um ihren Titel und Autoren ergänzen, die zehn größten Länder in absteigender Bevölkerungsanzahl auflisten, die Bewohner berühmter Anschriften angeben wie beispielsweise Downing Street, Schloss Bellevue, Southfork Ranch, Ligusterweg 4 Little Whinging, Surrey. Weiter geht es um Berühmte Paare, philosophische Werke, die Bezeichnungen der Bewohner/innen einer bestimmten Region oder Stadt (Demonyme), berühmte Entdecker oder die Verdächtigen, Tatorte und –waffen des Deduktionsspiels „Cluedo“.

Wie gesagt: Lebenswichtig ist das alles nicht wirklich, aber schön zu wissen, wenn man bei einem fröhlichen Quizabend ein paar Pünktchen vorne liegen möchte. Die lockere Aufteilung und mit kleinen Illustrationen aufgelockerten Seiten reizen zum Durchblättern, Selbstbeantwortungsversuch und Spiel in wissbegieriger Runde.

(c) 10/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2012
forschen tüfteln bauen
Huboi, Claudia

forschen tüfteln bauen


sehr gut

Ein Umwelt-Mitmachbuch für Kinder
Immer wieder aufs Neue braucht es Aufklärung und Anregungen, wie Umwelt- und Klimaschutz umgesetzt werden können. Ältere haben das oft gehört – und selten beherzigt – Jüngere hingegen hören irgendwann das erste Mal davon. Das vorliegende Buch unterstützt aktiv und weckt die Lust am Experimentieren mit Energie und Strom, mit Wind, Sonne und Wasser.

Die Autorin Claudia Huboi erläutert sehr kurz, aber gut verständlich wichtige Vorgänge in der Natur, beschreibt wie Biomasse entsteht, Strom erzeugt wird, was mit Müll geschieht oder was ein Offshore-Windpark ist oder wie der Treibhauseffekt entsteht. Weiter schlägt sie eine Reihe von Experimenten oder Aktivitäten vor, wie zum Beispiel einmal selbst zu gärtnern oder auch die Wiederverwertung ganz praktisch vorzunehmen, also aus alten Dingen etwas Neues zu schaffen.

Schließlich wird aufgezeigt, wie man Biogas erzeugen kann, ein Umweltschwein oder schöne Geschenkkartons basteln, einen Tischventilator, kreiselnde Sonnenvögel oder ein Propellerfloss bauen. Oder man stellt den Wasserkreislauf in einem Einmachglas nach, konstruiert eine eigene Kläranlage, ein mobiles Beet, bindet Duftpinsel, gestaltet künstlerische Rinden-Welten und genießt am Ende eines ereignis- und lehrreichen Entdeckungstages selbst gekochte Kräuterbonbons.

Das Buch ist leider etwas unübersichtlich und mit sehr eigenwilligen Illustrationen und grafisch-fotografisch kombinierten Abbildungen gestaltet. Das kostet einen Wertungsstern. Trotzdem ist es ein Werk, das Mädchen und Jungen auf lockere und klare Weise den Sinn für Abläufe in der Natur und Umwelt darlegt und spielerisch eine Menge Wissenswertes vermittelt.

(c) 10/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2012
Projekte aus Stein für den Garten
Eckermeier, Manfred

Projekte aus Stein für den Garten


sehr gut

Schritt für Schritt Mauern, Einfassungen und Wegbegrenzungen bauen

Irgendwann will man selbst im wildesten Garten eine gewisse Ordnung, etwas Stabiles oder einfach nur einen neuen optischen Impuls setzen und das vielleicht auf Dauer. Der Werkstoff Stein bietet da viele mögliche Umsetzungen. Einige davon stellt der Autor in Schritt-für-Schritt-Anleitungen vor und regt zur Nachahmung an. Etwas Erfahrung im Umgang mit den spezifischen Werkzeugen, Kraft und Ausdauer sind allerdings grundlegend für die vorgestellten Bau- und GestaltungspProjekte.

Kurz aber durchaus ausreichend erläutert Manfred Eckermeier Werkzeuge und Baumaterial, zeigt auf, wie man bei der Planung vorgehen sollte und welche Grundbedingungen wie Boden oder Grundwasserschutz bei der Anlage von Wegen, Einfassungen; Stufen oder Mauern zunächst eingehalten oder geschaffen werden müssen. Die verschiedenen Oberflächen und Arten von Steinen sowie deren Verlegetechniken helfen bei der Auswahl des Materials und der gestalterischen Vorarbeit.

In Arbeitsschritte aufgeteilt zeigt der Autor und Handwerkerdann auf, wie verschiedene Wege oder Stellflächen, Terrassen, Beeteinfassungen, Pallisaden oder auch ein Zierbrunnen angelegt werden. Für jedes dieser Bauprojekte gibt es eine übersichtliche Materialliste in einem hervorgehobenen Kasten und Fotos zeigen einige Abschnitte des Werdegangs eines Vorhabens. Hier wären für Laien noch mehr Detailbeschreibungen und –abbildungen sicher hilfreich gewesen.

Trotz der vermeintlichen Leichtigkeit in Text und Bild wird schnell deutlich, dass es schon eine gehörige Portion von Verständnis des Bauhandwerkes allgemein braucht, um neben Bauvorschriften und –verordnungen auch mit Fundamenten auf unterschiedlichen Untergründen und Tragschichten, passenden Fugentiefen und –abständen oder Mindest-Wasserdurchlässigkeit nach DIN zurecht zu kommen.

Wem das allerdings nicht fremd ist und wer sich zudem mutig auf sein handwerkliches Geschick und vielleicht auf eine gute Beratung durch Fachleute in der Nähe verlassen kann, bekommt mit diesem Buch ein paar sinnige und schöne semiprofessionelle Bauvorhaben und Ideen präsentiert, die sich gut im eigenen Garten oder auf dem eigenen Grundstück umsetzen lassen.

(c) 10/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.