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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1100 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2022
Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11


sehr gut

Ist der Tod der 89 jährigen Tante von Kommissar Dupins Kollegen natürlich oder wurde doch vielleicht nachgeholfen? Dupin hat massive Zweifel, vor allem als Kadeg niedergeschlagen wird und dann auch noch ein Mord passiert. Fehlende Motive und mauernde Zeugen machen ihm die Ermittlung schwer.
Bereits der 11. Fall in der Bretagne und auch der macht wieder Lust auf Urlaub dort. Der Kriminalfall gerät ob der schönen Naturschilderungen beinahe in den Hintergrund. Aber nur beinahe. Denn bis zur letzten Seite ist unklar, wer denn nun hier sein Unwesen treibt und aus welchem Grund. Und genau das macht das Lesen so aufregend und lässt den Leser miträtseln bis zum Ende.
Teilweise haben mich aber leider die langen Erklärungen des Kollegen von Dupin genervt, der eigentlich sonst recht amüsant, dieses Mal aber eher langatmig war. Köstlich amüsieren konnte mich wieder das Katz-und Maus-Spiel zwischen Dupin und seinem Vorgesetzten.
Bannalecs Charaktere sind sympathisch und authentisch, die Krimihandlung vertrackt, aber nicht grausam, so dass man das Buch gut auch vor dem Schlafengehen lesen kann, ohne Albträume zu bekommen. Der Anfang hat sich ein wenig gezogen, aber spätestens ab der Mitte des Buches wurde es spannender und auch mitreißender.
Fazit: für alle Bretagne-Fans und die, die es noch werden wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2022
Da ist was im Busch / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.7
Matthies, Moritz

Da ist was im Busch / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.7


sehr gut

Ray und seine Familie der Erdmännchen sind im Wald angekommen. Sie werden von den anderen Tieren endlich akzeptiert. Bald aber werden Stimmen laut, die es nicht gut finden, dass sie von den Erdmännchen geführt werden. Rufus hat eine Idee: eine Demokratie soll eingeführt werden. Doch schon bei den Wahlen gibt es erste Unruhen.
Der neue Erdmännchen-Krimi von Moritz Matthies ist gewohnt humorvoll und mit den Erdmännchen ist ihm auch ein süßer Haufen gelungen. Da der Zoo langsam etwas ausgelutscht war, sind die Erdmännchen umgezogen und stehen vor ganz neuen Herausforderungen. Sehr lustig ist es immer zu lesen, wie Matthies die Tiere menscheln lässt und wie findig die sich einrichten. Hier sticht vor allem die Krisenbewältigung mit den Bären ins Auge. Herrlich beschrieben und sehr gut nachzuvollziehen.
Ein wenig bemüht komisch fand ich den Beginn des Buches. Aber spätestens mit der Wahl und dann mit der Invasion der 3 Brüder konnte ich das Buch nicht mehr weglegen und so manche Szene sorgte für ein Kichern oder gar ein lautes Auflachen.
Fazit: Matthies ist wieder ein sehr kurzweiliges Buch gelungen, das mit den Erdmännchen mit leben und –leiden lässt.

Bewertung vom 15.06.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


sehr gut

Sarah ist geradezu süchtig nach dem Podcast „Hörgefühlt“. Für diesen, und den Podcaster Marc Maria Hagen riskiert sie sogar ihre Beziehung.

Roya ist Journalistin und will den Podcaster unlauteren Methoden überführen. Ihre wahre Gesinnung bleibt erst einmal ungenannt.

Die etwas unorthodoxe Polizistin Carolin versucht den Hintergrund des Mordes und Selbstmordes an einem Pärchen aufzuklären und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten.



Um diese 3 Protagonisten webt Winkelmann ein Netz an Verstrickungen, Wendungen und spannenden Augenblicken. Denn nichts ist, wie es zu Anfang scheint. Bereits der Prolog macht süchtig. Winkelmann wechselt dann aber gleich die Perspektiven und scheinbar passt nichts zusammen. Doch diese Art der Erzählung ist man hier gewohnt und freut sich über rasante Szenewechsel, die die Spannung hoch halten.

Zugegeben: anfangs hatte ich schon meine Probleme zu verstehen, wie denn alles zusammenpasst. Aber irgendwann hatte ich verstanden, dass vorrangig Royas und Carolins Geschichten in der Gegenwart spielen. Und dann wurde es auch richtig spannend mit der Enttarnung Royas und dem schrittweisen Aufdecken und Entdröseln von diversen Alibis.

Mit der Polizistin Carolin ist Winkelmann ein toller Charakter gelungen. Wie sie den Hamster Eckhardt vom Tatort entfernt und ihn nicht mehr hergeben möchte – was habe ich in mich hinein gegrinst.

Fazit: Winkelmann liest sich wieder mal quasi von selbst. Vor dem Ende mag man das Buch nicht weglegen. Dennoch fehlte mir anfangs so ein kleines bisschen Spannung.

Bewertung vom 06.06.2022
Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1
Almstädt, Eva

Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1


sehr gut

Als in einem kleinen Dorf in Nordfriesland eine Frau erhängt aufgefunden wird, gerät schnell ihr Freund unter Verdacht. Doch Fentje, eine unangepasste Anwältin glaubt nicht an einen Selbstmord. Zu viel spricht dagegen. Zusammen mit dem Journalist Niklas beginnt sie dem Fall auf den Grund zu gehen und löst dabei noch ein Rätsel aus der Vergangenheit.
Eine neue Reihe aus der Feder der Pia-Korittki-Reihe. Ich war sehr gespannt, allerdings sprang der Funke nicht ganz über.
Almstädt legt wieder eine Menge falscher Fährten und unterhält dadurch sehr gut. Allerdings kam der Krimi jetzt nicht an die Ostsee-Reihe heran. Mir kam die Familie etwas zu kurz und es waren auch recht viele Namen für den Anfang. Vielleicht legt sich dieses Gefühl nach ein paar weiteren Bänden. Auch Spannung konnte ich nicht viel empfinden. Die Handlung lebte eher von den Ermittlungen, die Niklas und Fentje anstellen. Aber irgendwie sind sie ja nie so richtig in Gefahr, dass man mitzittern möchte.
Die Charaktere mochte ich aber sehr gerne. Vor allem Fentje, deren Art ich recht erfrischend fand.
Fazit: Sympathische Charaktere, eine schwungvolle Handlung und einige Wendungen machen dieses Buch lesenswert, wenn auch zu Korittki für mich noch ein bisschen fehlt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2022
Der Klang des Bösen / Jula Ansorge Bd.4
Kliesch, Vincent

Der Klang des Bösen / Jula Ansorge Bd.4


ausgezeichnet

Eine Frau stürzt aus dem Fenster und stirbt.
Ihr Sohn wird der Tat verdächtigt.
Phonetiker Matthias Hegel glaubt fest an seine Unschuld.
Gleich die ersten Zeilen haben mich tief in das Buch gesaugt und für den Rest der Handlung nicht mehr losgelassen. Wieder baut Kliesch einen Fall auf, der es in sich hat. Der Tot der Frau und was er alles nach sich zieht, bzw. was dem vorausging war sehr überraschend und als Leser kann man sich kaum vorstellen, wie alles aufgelöst wird. Dazu kam noch die persönliche Komponente durch Hegels Erkrankung, die der ganzen Handlung noch mehr Brisanz verlieh.
Auch das Setting in der Psychiatrie trug sehr viel zur Spannung bei. Überraschende Wendungen sorgen manches Mal für einen Schmunzler und so ein bisschen klingt auch immer der Ideengeber aus der Handlung heraus.
Die Idee zu dem Buch stammt wohl von Sebastian Fitzek, aber ausgearbeitet hat sie Kliesch und das ist wieder meisterhaft gelungen. Das Gehör so spannend in einen Thriller zu packen begeistert mich immer wieder und die Lösung am Schluss hat es ja ganz schön in sich, mutet schon fast etwas fictionsmäßig an, klingt aber logisch, wenn auch schwer verständlich.
Fazit: Kliesch ist wieder ein Thriller gelungen, der von der ersten Seite an fesselt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

Juno ist 16 als sie sich verliebt. In Luca.
Doch dies ist keine Liebesgeschichte. Ganz im Gegenteil. Juno lebt nämlich mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder auf einer einsamen Insel. In der ständigen Angst, dass sie – wie der Vater erzählt – von der italienischen Mafia gefunden und getötet werden.
Was wirklich hinter dem Ganzen steckt – davon handelt dieses Buch. Und das hat es ganz schön in sich. Eigentlich geht es den Kindern gut auf der Insel. Die Eltern lieben sie und behandeln sie gut. Als aber Juno misstrauisch wird und die Geschichte ihrer Eltern hinterfragt, wandelt sich das Bild und die beiden Kinder geraten in Gefahr. Und hier machen die Schilderungen fast atemlos. Die Szene als Juno im Arbeitszimmer ihres Vaters nach Hintergründen forscht, oder als die Kinder im Keller eingeschlossen sind – spätestens hier bekommt man Herzklopfen und kann das Buch nicht mehr weglegen.
Die Schreibweise von Menger fand ich auch sehr angenehm, wenn auch Luca teilweise etwas naiv herüberkam, aber das war authentisch und durchaus nachvollziehbar. Eine große Bindung zu den Charakteren konnte ich allerdings nicht aufbauen, die blieben mir ein wenig zu oberflächlich.
Fazit: ein Buch, das sehr gut unterhält. Jugendlich und Erwachsene gleichermaßen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2022
Was das Schicksal will / Die Dorfschullehrerin Bd.2
Völler, Eva

Was das Schicksal will / Die Dorfschullehrerin Bd.2


sehr gut

Dorfschullehrerin Helene ist angekommen. Sie lebt in Berlin bei ihrer Tante und unterrichtet an einer Grundschule. Als sie das Angebot bekommt, als Schulleiterin zurück nach Kirchdorf zu gehen, muss sie nicht lange überlegen. Doch liegt ihre Sehnsucht allein im beruflichen Umfeld?
Bereits nach den ersten paar Zeilen war ich sofort wieder in der Handlung gefangen. Helene ist einfach ein sympathischer Charakter und es macht Spaß, ihrem Werdegang und dem ihrer Familie zu folgen. Völler gelingt es sehr gut, den Zeitgeist des damaligen Lebens einzufangen. Man ist völlig in der Handlung gefangen und kann die Handlungsweisen gut nachvollziehen, auch wenn die damaligen Gesetze, bzw. Denkweisen in der heutigen Zeit nahezu nicht mehr vorstellbar sind.
Man kann diesen Band auch unabhängig vom ersten Band lesen, denn Völler flicht immer wieder kleine Rückblicke ein, die es auch mir leichter gemacht haben, der Handlung nach längerer Zeit gleich wieder zu folgen.
Leider stand am Ende nicht, ob es einen Folgeband der Reihe geben oder ob es bei der Dilogie bleiben wird. Die Handlung ist abgeschlossen und im Epilog vervollständigt, was nahelegt, dass Völler keinen weiteren Band geplant hat, was ich etwas schade finde.
Fazit: wieder ein gelungener Historienroman mit sympathischen Charakteren und einer authentischen Handlung.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Als Clara nur kurz auf die Toilette muss, verschwindet ihre Tochter Marie spurlos. 4 Monate später nimmt Kim Lansky, Polizistin, die Spur auf und sticht in ein Wespennest.

Vielschichtige Charaktere, jeder anders interessant machen die Handlung zu einem Vergnügen. Nichts ist wie es scheint und alles hängt zusammen. Kim war mir als Protagonistin fast etwas zu übermotiviert, aber ihre Art hat mir dann doch gefallen.
Faber schreibt einfach klasse. Spannend, auf den Punkt, mit überraschenden Twists und mit einer guten Prise Humor, die er seiner Protagonistin verpasst, macht das Lesen einfach Spaß.
Die Handlung wird aus der Sicht von 4 Charakteren beschrieben: Kim Lansky, die unangepasste Kommissarin, Clara Lipmann, die am Boden zerstörte Mutter, Jakob Lipmann, der Vater für den die Karriere über alles steht und – am bewegendsten: Marie.
Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet und auch auf die Wendung mit Marie wäre ich im Leben nie gekommen. Chapeau Herr Faber.
Fazit: wieder ein Thriller der Extraklasse, der dafür sorgt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 21.05.2022
Der Rätselmann
Haller, Elias

Der Rätselmann


ausgezeichnet

Ein mysteriöser Leichenfund und eine ebenso mysteriös verfasste Postkarte an der Leiche rufen den Kryptologen Arne Stiller zu Ermittlungen auf. Schnell stellt er fest, dass es sich bei dem Rätsel auf der Karte um einen Enigma-Code handelt, den man kaum entschlüsseln kann. Als weitere Morde geschehen und weitere Rätsel gefunden werden, wird klar: der Täter spielt Katz und Maus mit den Ermittlern.
Endlich schwerere Rätsel. Wie Haller selbst im Nachwort schreibt, waren seine Leser oft enttäuscht von den Chiffren, die in seinen Büchern vorkamen. Ich selbst auch, waren die doch oft auch ohne Kryptologie entschlüsselbar. Ganz anders in seinem neuen Buch. Sicher ist man wieder selbst dabei und versucht die zu lösen, aber das kann kaum gelingen.
Mir hat Hallers Sprachstil wieder sehr gut gefallen. Richtige Spannung kam aber erst gegen Ende auf, als klar wurde, was der Täter wirklich bezweckt. Vorher lebte die Handlung von den Rätseln, was mir auch sehr gut gefallen hat.
Der Band ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Fazit: Haller versteht es, seinen Leser außer Atem zu bringen, nur durch Worte. Aber die haben es meist in sich.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2022
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


sehr gut

Anne Fitzpatrick, die Hafenärztin, arbeitet neben ihrer Praxis in den Auswandererhallen von Hamburg. Als ein Kind unter mysteriösen Bedingungen stirbt, will sie dem nachgehen und gerät selbst in Gefahr. Ihre Freundin Helene Curtius unterrichtet die Auswandererkinder als Teil ihrer Ausbildung und hilft Anne bei ihren Nachforschungen.
Ich habe mich sehr über einen neuen Teil der Hafenärztin gefreut. Bereits den ersten Band habe ich verschlungen und mochte die Charaktere sehr gerne. Anne kämpft immer noch um Anerkennung. Denn im Jahre 1911 hatten Frauen noch nicht dieselben Rechte wie heute. Diesen Kampf nimmt die Autorin auf und flicht ihn unterhaltsam in die Handlung mit ein.
Besonders interessant finde ich auch die Schilderung der Fortschritte der Kriminaltechnik. Das Fingerabdrucknehmen steckt noch in den Kinderschuhen und ist sehr mühsam. Was heute selbstverständlich ist, muss erst noch aufgebaut und verfeinert werden.
Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, aber man sollte den ersten Band gelesen haben, weil im zweiten schon die Auflösung des ersten steckt.
Fazit: wieder ein sehr unterhaltsamer historischer Roman mit sympathischen Charakteren und am Ende sehr spannender Unterhaltung.