Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2011
Das Schweigen der Toten
Ritter, Todd

Das Schweigen der Toten


gut

In der beschaulichen Kleinstadt Perry Hollow, in der eigentlich nie etwas passiert, wird plötzlich ein grausiger Leichenfund gemacht. Sheriff Kat Campbell zögert nicht lange und holt sich Hilfe bei höherer Stelle. Schon bald tritt das Team um Nick Donnelly auf den Plan. Mit einer Mutmaßung, wer der Mörder ist. Die Fakten sprechen dafür, auch wenn kleine Abweichungen da sind. Wie zum Beispiel, dass der Mörder seine Tat vorher per Fax ankündigt. Eine grausige Jagd nimmt ihren Anfang. Eine Jagd, bei der schnell klar wird, dass es um mehr als nur um Leben und Tod geht, denn auch Einzelschicksal drohen zu zerbrechen.

Das Cover zeigt eine in Plastik eingewickelte Leiche. Einen Bezug zu dem vorliegenden Buch konnte ich nicht herstellen. Es sieht zwar grausam aus, ist aber in meinen Augen nicht passend.

Todd Ritter hat einen beklemmenden Thriller geschaffen. Die Bilder, die er dem Leser aufzeichnet sind erschreckend und äußerst brutal. Leider ist dies auch der absolute Höhepunkt in seinem Buch. Der Anfang ist wunderbar. Die Personen werden vorgestellt, die Örtlichkeiten anschaulich beschrieben und ein starker Spannungsbogen aufgebaut. Dieser verläuft während des Buches eher Wellenförmig, was das Buch für mich vorhersehbar macht. Die Ängste der Protagonisten holen sie ein und werden gegen sie ausgespielt. Da jeder irgendwie sein Päckchen zu tragen hat, wirkt dies nicht glaubwürdig und überzogen.

Mein Fazit: Nichts für schwach Nerven, denn dieses Buch lebt vom Kopfkino!

Bewertung vom 04.02.2011
Entrissen / Marina Esposito Bd.1
Carver, Tania

Entrissen / Marina Esposito Bd.1


sehr gut

In Entrissen geht es um eine grausame Mordserie. Ein wahnsinniger Killer schlachtet Schwangere ab, um ihnen anschließend ihre Babys aus dem Leib zu reißen. Diese bringt er seiner Frau, damit sie ein richtige Familie werden können. Denn Hester kann nicht Schwanger werden: sie ist ein Mann. Auch wenn sie selber, durch eigene Hand kastriert und durch Schläge und Folter gefügig gemacht, nichts mehr davon weiß. Ein Ermittlerteam um Detective Inspector Phil Brennan und die Psychologin Marina versuchen, den Täter zu fassen. Dabei geraten sie selber ins Blickfeld des Mörders. Ein Strudel aus Gewalt, Angst und Lügen hat das Team fest in seinem Griff und nicht alle kommen lebend aus der Sache heraus.

Der Schreibstil von Tania Carver hat mir sehr gut gefallen. Sie schreibt in einem hohen Tempo und schafft es, dass ganze Buch über eine konstante Spannung aufrecht zu erhalten. Ob die Mordopfer und der Tathergang zu detailiert beschrieben sind, ist Geschmackssache. Von Anfang an hatte ich mir einen Mörder zurechtgebastelt und war von dem Ende angenehm überrascht. Das Buch ist doch nicht so vorhersehbar, wie anfangs gedacht! Vorallem als deutlich wurde, dass der Täter bald nicht mehr aus reinem Nutzten - eine Familie werden - mordete, sondern auf den Geschmack kam. Jagen - quälen - abschlachten. Sein Sinn und Zweck gehen ihm verloren, die Lust siegt.

Die Charaktere in dem Buch sind gut ausgearbeitet und ich konnte mich schnell in die jeweiligen Personen hineinversetzen und dem Geschehen folgen. Schade fand ich, dass alle handelnden Personen ein große Problem mit sich herumtragen. Es wird zwar alles erklärt und ist auch nachvollziehbar, aber ein in sich ruhender Charakter hat mir gefehlt.

Mein Fazit: Wer brutale Thriller mag, wird dieses Buch lieben! Über eine Fortsetzung mit Phil und Marina würde ich mich sehr freuen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Liebespaarungen
Shriver, Lionel

Liebespaarungen


gut

Das Buch Liebespaarungen hat mir gut gefallen. Vorallem die Idee, die dahinter steht! Lionel Shriver beschreibt das Leben und Leiden von Irina McGovern. Auf ihrem einen Lebensweg ist sie mit Lawrence leiiert. Ein in sich selbst ruhender Mann, dem die tägliche Routine sehr wichtig ist. Irina schätzt seine Bodenständigkeit, seinen Realismus und das Leben mit ihm in immer währenden gleichen Bahnen. Doch es fehlt ihr etwas.

Ihren anderen Lebensweg beschreitet sie mit Ramsey, einem erfolgreichen Snookerspieler. Er ist der typische, ruhelose Lebemann, der Irina ein abwechslungsreiches, aufregendes, aber nicht Sorgen freies Leben ermöglicht. Doch es fehlt ihr etwas.

Irina McGovern hat sich selbst nicht gefunden. Sie ist mit sich und ihrem jeweiligen Leben unzufrieden. Sie will immer gerade das, was sie nicht hat. Je nach Partner leidet ihre eigenen Arbeit als Kinderbuchillustratorin darunter oder schwingt sich zu ungeahnten Höhen herauf. Irina ist eine Frau, die ihr Leben ganz auf ihren Partner ausrichtet, ohne das Wesentliche zu erkennen: Sichselbst.

Lionel Shriver schreibt in einem schönen, ergreifend romantischen Stil, der leider an manchen Stellen etwas langatmig gerät. Teilweise mußte ich mich beherrschen, nicht mal eine Seite zu überspringen. Trotzdem ist es ein lesenswertes Buch, was zum Träumen anregt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2
Maurer, Jörg

Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2


sehr gut

Kommissar Jennerwein hat einen neuen Fall. Denkt er zumindest, als der dänische Skispringer Age Sorensen bei seinem Sprung schwer verunglückt. Kommissar Jennerwein vermutet einen hinterhältigen Anschlag, den er jedoch nicht beweisen kann. Enttäuscht fahren er, Gisela und das restliche Team wieder Nachhause. Zu früh, wie sich herausstellt, denn der vermeintliche Unfall, war doch keiner gewesen. Der Zufall, ein Bekenner und akribische Tüftelein bringen Jennerwein über Umwege endlich an sein hoffentliches Ziel. Ein Ziel, bei dem das bayrische Kulturerbe, die Weißwurst auch seinen Senf weg bekommt!

Dieser Alpenkrimi fängt schon beim Vorwort unglaublich an. Jörg Maurers Schreibstil ist eigentlich kein Stil, denn er spiegelt das Sein des Autors wieder. Herz erfrischend anders, zum Schreien komisch und die detektivischen Fähigkeiten des Lesers werden auch gefordert. Ein rundum perfektes Werk! Trotz all seiner Komik spiegelt das Werk den Urbayer, viel mehr den eigenbrödlerischen Dorftypus wieder, mit all seinen Vorurteilen, aber auch seinen guten Seiten. Auch die Managergattung kommt nicht zu kurz. Der Autor hält dem Leser quasi einen Spiegel vor die Nase. Es wirkt nicht als bissiger Spott, sondern satirisch.

Seine Figuren hat der Autor feinsinnig, lebensnah und sympathisch beschrieben. Jede Figur, auch Gisela, erhält einen eigenen Charakter, der unnachahmlich komisch, aber auch interessant ist. Irgendwie ist alles in einander verwoben und erst am Schluss platz der Knoten und bekommt einen Sinn für Jennerwein.

Mein Fazit: Absolut lesenswert! Auch wenn ich Föhnlage noch einen Ticken besser fand.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3
Löhnig, Inge

So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3


ausgezeichnet

In einer abrissreifen alten Brauerei findet die junge Fotografin Vicki die Leiche einer Frau. Sie informiert die Polizei und das Team um Kommissar Dühnfort übernimmt die Ermittlungen. Vicki hat jedoch nicht alles Information weiter geleitet und beginnt auf eigene Faust mit den Ermittlungen. Bald wird klar, dass sie sich in einer gefährliche Situation begeben hat und schaltet doch noch die Polizei ein. Ein rasantes, sehr interessantes Katz und Mausspiel nach dem brutalen Täter beginnt. Schnell wird klar, dass der Mörder nur eine Person sein kann!

Das Cover besticht mit seiner morbiden Einfachheit. Ein toter Vogel in knalligem grün, der Titel in blutrot. Mich spricht es sofort an und ist in Verbindung mit dem Klapptext ein Garant dafür, dass ich es kaufen würde.

Inge Löhnig hat wieder mal einen spannenden Krimi geschaffen, der den Leser ab der ersten Seite in seinen Bann schlägt. Die Protagonisten werden ausführlich und nah beschrieben. Man kann sich sofort in ihr Handeln hineinversetzen und ihr Aggieren nachvollziehen. Sie hat einen flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil, der auch die Gefühl nicht zukurz kommen lässt. Inge Löhnig kreiert zwar einen brutalen Täter, lässt ihn aber immer noch menschlich bleiben und erschafft kein brutales Monster. Der Roman lebt durch seine Gefühle. Sie wagt sich an ein sehr schlimmes Thema - Gewalt in der Kindheit - heran, ohne zu urteilen. Das überlässt sie dem Leser. Neben der Mordermittlung schildert die Autorin das Leben von Kommissar Dühnfort. Sie vermenschlicht ihren Protagonisten und bringt ihm dem Leser nahe.

Positiv ist mir aufgefallen, dass der vorliegende Band zwar der dritte Teil ist, aber man muss die vorhergehenden nicht gelesen haben, um die Handlung ansich und das Aggieren der Personen untereinander zu verstehen. Inge Löhnig knüpft einen leichten Faden an die Vorhergegangenen und die Rückblicke sind angenehm kurz.

Mein Fazit: Absolut lesenswert, auch für nicht Krimifans!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Die Gauklerin von Kaltenberg
Freidank, Julia

Die Gauklerin von Kaltenberg


ausgezeichnet

Anna lebt als Leibeigene mit ihren Eltern zu den Füßen der Burg Kaltenberg. Die junge Frau verliebt sich in den Burgherren Ulrich. Als ihr Dorf von Plünderern überfallen wird, flüchtet sie zu ihm. Ulrichs Ehefrau sieht die Verbindung der beiden kritisch und setzt alles daran, Anna von der Burg zu entfernen. Anna wird als Hexe verurteilt, ihr kann allerdings die Flucht gelingen mit Hilfe ihres Erzfeindes Raoul. Von da an lebt sie auf der Straße und verdingt sich als Gauklerin. Immer auf der Flucht und auf der Suche nach dem Verfasser des Liedes, das ihr die Anklage als Hexe einbrachte. Während dieser harten Jahre ist einzig die Hoffnung, eines Tages Ulrich wieder in den Armen zu halten, das einzige, was Anna aufrecht hält und ihr die Kraft gibt, weiter zu kämpfen. Bis sie entdeckt, dass in einer kleinen Ecke ihres Herzens plötzlich auch Platz für den verhassten Raoul ist. Zwei Männer, eine Frau, ein Kampf um die Liebe, um die Ehre und das Glück.

Das Cover zeigt eine junge Frau, die in der Abenddämmerung am Fenster sitzt und auf eine Kirche blickt. Das Bild symbolisiert Sehnsucht und gleichzeitig Hoffnung. Es ist schön gestaltet, aber passt nicht gut zum Buch. Anna wird als lebenslustige Frau dargestellt. Schöner hätte ich ein lebhafteres Bild gefunden, in dem ihre außergewöhnlichen roten Haare und die Kluft der Gauklerin mehr im Vordergrund gestanden hätten.

Julia Freidank hat einen sehr guten, spannenden historischen Roman geschaffen. Der Leser taucht ab der ersten Seite in eine vergessene Welt ein. Dies ist möglich, da die Autorin nicht nur die Örtlichkeiten sehr gut beschreibt, sondern auch die Lebensumstände und die Kleidung detailgetreu wieder gibt. Sie schildert die Armut der Landbevölkerung, die Exzesse der Reichen, die Engstirnigkeit der Kirche, kurz man hat das Gefühl, dass die Autorin von etwas berichtet, was sie selber erlebt hat. Sie verliert sich nicht in langatmigen Beschreibung, es passt einfach immer in die jeweilige Szene des Buches. Gut finde ich, dass Julia Freidank auch die tatsächlichen historischen Hintergründe mit einfließen ließ, was dem Buch einen realen Hintergrund gibt.

Die Protagonisten, speziell Anna, Ulrich und Raoul werden lebensnah beschrieben. Durch den flüssigen Schreibstil kann man die Handlungen nachvollziehen und in die Geschichte abtauchen. Auch die Nebencharaktere werden anschaulich und lebendig geschildert.

Mein Fazit: Nicht nur die ärmlichen Verhältnisse der Landbevölkerung werden dargestellt, sondern auch die pure Lebenslust der Gaukler. Gerade diese Gegensätze machen das Buch für mich so lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Die Freundin meines Sohnes
Grodstein, Lauren

Die Freundin meines Sohnes


gut

Die Freundin meines Sohnes erzählt das Leben von Pete Dizinoff. Ein Teil seiner Jugend und seines erwachsen werdens, wie er seine Frau kennlernte und wie sein Leben langsam aber sich aus dem Ruder läuft, als sein Sohn Alec sich in die zehn Jahre ältere Laura, die Tochter seines besten Freundes Joe verliebt. In Laura, die mit dem Verdacht leben muss, ihr eigens Kind umgebracht zu haben.

Das Cover zeigt Vater und Sohn vor einem typisch amerikanischen Einfamilienhauses. Die beiden schauen in den blauen Himmel, hinein in eine ungewisse Zukunft. Der eine etwas besorgt, ob er sein Kind schützen kann vor den Unbilden des Lebens, der andere hoffnungsfroh, voller Erwartung, was das Leben für ihn bereit hält. Nah und doch getrennt.

Lauren Grodstein hat einen etwas anderen Roman geschaffen. Sie schildert das Leben von Pete Dizinoff in etwas verworrenen Zügen. Die Autorin springt in der Zeit, was ich nicht immer nachvollziehen konnte. Beginnen tut die Geschichte im heute und springt zwischen dem letzten Jahr, vor drei und fünf Jahren und der längeren Vergangenheit wild hin und her. Ich für meinen Teil muss sagen, dass eine Gliederung in mehrere Kapitel dem Buch eine bessere Übersicht gegeben hätte. Direkt zu Anfang wird klar, dass Petes Leben ein Scherbenhaufen ist. Das Buch möchte erklären, wie es soweit kommen konnte. Der Schreibstil wechselt zwischen flüssig und träge, wie das Leben auch schon mal in unterschiedlichen Bahnen laufen kann. Ihre Protagonisten stellt die Autorin authentisch vor. Der Leser kann die Handlungen nachvollziehen, aber nicht immer verstehen. Vermutlich ist das gewollt, denn auch wir handeln manchmal unüberlegt, wenn wir ein Ziel vor Augen haben und pertu nicht vom Weg abkommen wollen. Petes ganzes Handeln ist auf seinen Sohn ausgerichtet, dem er eine Zukunft bereiten möchte, die gut für ihn ist, auch wenn Alec das nicht möchte.

Gut gefallen hat mir die Beschreibung der Freundschaft zwischen Pete und Elaine, und Joe und Iris. Die vier Freunde gehen gemeinsam durch das Leben, jeder auf seine eigene Weise, aber immer in Freundschaft verbunden. Der gesellschaftliche Unterschied der beiden Familien wird zwar beschrieben, aber herrscht in dem Buch nicht vor.

Mein Fazit: Ein leider etwas verworrener Roman über das Leben und die Liebe zwischen Vater und Sohn. Kein Buch für Zwischendurch, da der Leser ansonsten mit den ganzen Zeitsprüngen durcheinander gerät.

Bewertung vom 02.02.2011
Das Lied der roten Erde
Corbi, Inez

Das Lied der roten Erde


sehr gut

Die junge Irin Moira wird gegen ihren Willen mit dem älteren Arzt McInyre verheiratet. Mit ihm begibt sie sich auf die lange Reise nach Australien, wo ihr Mann als Arzt in einer Strafkollonie arbeiten soll. Während ihr eher eintöniges Leben an der jungen Frau vorbeirauscht, verliebt sie sich in den Strafgefangenen Duncan. Eine Liebe gegen jede Konvention. Der Kampf um ein wenig Glück beginnt.

Das Cover zeigt eine junge Frau, die auf einen Weg ins Irgendwo blickt. Sonnenuntergang, die Wildnis Australiens leuchte in einem betörenden Rot und läd zum Träumen ein. Zusammen mit dem Klapptext verspricht das Buch ein Reise in eine andere Welt.

Der Schreibstil von Inez Corbi ist flüssig und leicht zu lesen. Direkt nimmt sie den Leser mit ihren Worten gefangen und führt ihn behutsam in eine längst vergessene Zeit. Anschaulich schildert die Autorin die damals herrschenden Lebensumstände zum einen in Australien selber und zum anderen auch die Grausamkeiten in einer Strafkollonie und deren Rechtsprechung und Bestrafungen. Auch einen leider eher flüchtigen Eindruck der Ureinwohner erhält man.

Die Protagonisten, speziell Moira und Duncan sind gut ausgearbeitet. Man kann sich in sie hineinversetzen und ihr jeweiliges Handeln nachvollziehen. Die Liebe zwischen den beiden wächst und es macht Spaß, ihnen dabei zuzusehen und mit ihnen zu bangen und zu hoffen. Natürlich darf auch ein Bösewicht nicht fehlen, der in der Rolle des Major Penrith hartherzig und unnachgiebig gut getroffen wurde.

Mein einziger kleiner Minuspunkt ist, dass die Autorin die berauschende Landschaft Australiens mehr hätte beschreiben können. Man erhält einen kurzen Einblick, aber es ist mehr das Nötigste, um der Phantasie einen Hintergrund bieten zu können.

Mein Fazit: Ein lesenswertes Buch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Der Ruf der Highlands
Cameron, Amy

Der Ruf der Highlands


gut

Die junge Lehrerin Lili Campbell lebt mit ihrer Mutter, einer Köchin, in Edinburgh. Hals über Kopf verliebt sie sich in Sir Niall Munroy, den Vater ihrer Lieblingsschülerin Isobel. Trotz starker Zweifel wegen des Standesunterschiedes, folgt sie ihm als seine Verlobte in die Highlands. Kurz vor der Abreise erfährt sie durch einen Brief, den sie in den Unterlagen ihrer plötzlich verstorbenen Mutter gefunden hatte, dass ihr Vater in Wirklichkeit ein Makenzie war und aus den Highlands stammte und nicht ein kleiner Schwarzbrenner aus den Lowlands. Der Clan ihres Zukünftigen empfängt Lili mit Abneigung und Misstrauen. Lili kämpft um Anerkennung und ihren Platz in der Familie. Leicht wird ihr dies leider nicht gemacht, weil ein dunkles Geheimnis die Munroys umgibt. Ein Geheimnis, welches die junge Frau um jeden Preis ans Tageslicht bringen will. Auch auf die Gefahr hin, Niall für immer zu verlieren.

Das Cover zeigt ein Ruderboot am Ufer eines Flusses. Der Blick schweift über eine kleine Insel und Berge im Hintergrund. Ich finde es wunderschön, da es eine urtümliche Kraft und Ruhe ausstrahlt. Anfangs hatte mich dieses Bild etwas irritiert, da ich die schottischen Highlands mit mehr Wildheit und Wäldern assoziiert hätte, aber im Verlauf des Buches klärt sich dies.

Amy Cameron hat einen lockeren und gut zu lesenden Schreibstil, der Spannung geschickt aufbaut und die vorherrschende Situation interessant schildert. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, was es dem Leser einfach macht, die vielen verschiedenen Charaktere auseinander zu halten. Lili als Hauptperson wurde sympatisch und nett geschildert und ich konnte direkt eine Beziehung zu ihr aufbauen. Das Familiengeheimnis setzt sich nach und nach zusammen, was die Autorin, gerade durch den Wechsel in die Vergangenheit gut gemeistert hat.

Was mir hingegen gar nicht gefallen hat, waren die überzogenen Gefühlswallungen. Ständig wechseln Streit und Versöhnung, was dem Buch einen Hang zum melodramatischen gibt und den Erzählfluss stört und eine ungewollte Vorhersehbarkeit erzeugt.

Sehr gelungen waren die bildlichen Schilderungen der Highlands und der vorherrschenden Gebräuche. Ich fand es sehr interessant in eine mir völlig fremde Welt einzutauchen und mich von Amy Cameron in eine andere Zeit entführen zu lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Finstere Orte
Flynn, Gillian

Finstere Orte


weniger gut

Libby wird Zeugin, wie ihre gesamte Familie von ihrem Bruder Ben ermordet wird. Das kleine Mädchen wird mit dem Verlust und der Tat nicht fertig. Jetzt, über zwanzig Jahre später, macht sie sich auf die Suche nach den Ursachen und stößt geheime Türen auf, die ihren Glauben in den Grundfesten erschüttert. Unterstütz von Lyle, einem Mitglied des Kill Clubs, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, unschuldige Mörder aus dem Gefängnis zu befreien, nimmt Libby wieder Kontakt zu ihrem Vater Runner, ihrem Bruder Ben und ihrer Tante Diane auf.

Das Cover zeigt eine Tür, die durch ein Vorhängeschloss gesichert ist. Dem Leser wird bald klar, wofür diese Tür steht. Dem Käufer symbolisiert sie ein Geheimnis, welches entschlüsselt werden muss. Zusammen mit dem Klapptext verspricht es Spannung und abgrundtiefe Geheimnisse. Auch das rückwärtige Cover finde ich gut gewählt. Es zeigt eine heruntergekommene, verfallene Farm. Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit, Schrecken.

Der Schreibstil von Gillian Flynn konnte mich nicht überzeugen. Er wirkt stellenweise abgehackt, unorganisiert und zerschrieben. Des öfteren irritiert das Buch mit Sätzen wie "Meine Mom, meine Schwestern, alle tot: Peng peng, hack hack, würg würg." Vermutlich soll es die Gedankengänge von Libby wiederspiegeln, die selber mit sich und der Welt im Unklaren lebt. Antriebslos, mutlos und verstört fließen die Tage an ihr vorbei. Sie lässt alles geschehen, ohne eingreifen zu können und zu wollen. Das Buch wird zum einen aus der heutigen Sicht Libbys geschildert und zum anderen aus der Sicht von Libbys Mutter und ihrem Bruder am Tag der Morde. Dies lockert das Buch zwar auf und der Leser verspürt eine gewisse Neugierde herauszufinden, ob der Fall so klar ist, wie anfangs geschildert, kann den verworrenen Inhalt des Buches aber nicht mehr retten. Die handelnden Personen werde klar und ausführlich geschildert, für mich aber ziemlich an der Realität vorbei.

8 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.