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LEXI
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Österreich

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Insgesamt 380 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2017
Das vorwitzige Frauenzimmer
Jennings, Regina

Das vorwitzige Frauenzimmer


sehr gut

Ein Held kehrt immer zur Dame seines Herzens zurück

„Ein Deputy aus Texas. Ein gut aussehender junger Deputy aus Texas. Da war sie, die Inspiration für ihre Geschichte!“

Die Ankunft des attraktiven Gesetzeshüters namens Joel Puckett aus Texas bringt Aufregung in den kleinen Ort Pine Gap im Missouri des Jahres 1885. Der entschlossene und furchtlose junge Mann soll als unparteiischer und objektiver Außenstehender zwischen den Fronten zu vermitteln und den Menschen wieder Gesetz und Ordnung bringen. Puckett wurde die Aufgabe übertragen, den alten Sheriff Taney vor Ort zu unterstützen und dem Gesetz wieder Geltung zu verschaffen, den Racheakten und der Selbstjustiz Einhalt zu gebieten. Mit dieser Mission sieht er sich jedoch gleich zu Beginn mit zwei Gegnern konfrontiert – zum einen dem nachlässigen Sheriff, zum anderen den so genannten „Bald Knobbers“. Diese Vereinigung geheimnisvoller maskierter Reiter hat es sich zur Mission gemacht, das Gesindel in Schach zu halten und kriminelle Aktivitäten zu unterbinden. Den jungen Deputy aus Texas betrachtet jeder nur als lästigen Eindringling. Die einzige Person, die von Pucketts Anwesenheit zu profitieren scheint, ist Betsy Huckabee. Betsy lebt bei ihrem Onkel und seiner Familie, macht sich in dessen Zeitungsbüro nützlich und versucht, mit ihren Geschichten Geld zu verdienen. Als Joel Puckett in Pine Gap ankommt, nutzt die temperamentvolle Betsy unverzüglich die Gelegenheit und verwendet die Person des Deputys als Vorbild für ihren fiktiven Romanhelden. Und schon bald werden ihre Geschichten gekauft und von einer Zeitung in Kansas City gedruckt. Doch Betsys Hartnäckigkeit und ihr schriftstellerischer Erfolg entwickeln sehr rasch eine Eigendynamik, die sie nicht mehr unter Kontrolle hat…

„Das vorwitzige Frauenzimmer“ hält im Grunde alles, was Buchcover und Kappentext versprechen. Regina Jennings präsentiert eine einfach aufgebaute, romantische und humorvolle Liebesgeschichte, die mit einigen spannenden Verwicklungen aufwartet und für gute Unterhaltung sorgt. Die handelnden Personen sind gut charakterisiert, wobei das Hauptaugenmerk jedoch eindeutig auf den beiden Protagonisten liegt. Ein kleines Zitat aus diesem Buch offenbart den Charakter der Betsy Huckabee auf originelle Weise: „Ich komme und gehe, wie ich will, wohin ich will und wann ich will. Diese Berge sind meine Heimat, und ich werde nicht strickend am Herd sitzen und Däumchen drehen, nur weil ein gut gekleideter texanischer Gesetzeshüter aus dem Zug gestiegen ist. Haben wir uns verstanden?“

Der bereits erwähnte Humor und die Situationskomik sorgen dafür, dass die an manchen Stellen doch etwas in die Länge gezogen wirkendenden Passagen aufgelockert werden. Der einfache Schreibstil und die angenehme Schriftgröße fördern den Lesefluss. Leider wird der christliche Glaube nur sehr dezent in die Handlung eingebracht, was ich ein wenig bedauerte.

Fazit: „Das vorwitzige Frauenzimmer“ ist ein kurzweiliger und sehr amüsanter Liebesroman mit einigen abenteuerlichen Verwicklungen. Eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, die ich Fans dieses Genres durchaus ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 17.09.2017
Selbst ist die Frau!
Witemeyer, Karen

Selbst ist die Frau!


ausgezeichnet

Eine Frau mit einer Mission

Die dreiundzwanzigjährige Emma Chandler lebt in Baylor County, Texas. Sie wurde nach dem Tod ihrer Eltern von ihren beiden warmherzigen Tanten Henrietta und Alberta groß gezogen, die auch einen armen Waisenjungen bei sich aufnahmen. Malachi Shaw und die kleine Emma wurden Freunde fürs Leben – Malachi war Emmas Held und bester Freund, und Emma war der leuchtende Engel von Malachis entbehrungsreicher und harter Kindheit.

Jahre später leitet Emma nach dem Vorbild ihres verstorbenen Vaters eine eigene Bank in Harpers Station. Emma folgte ihrer Berufung und gründete diese Stadt mit dem Ziel, Frauen in Not ein neues Leben zu ermöglichen. Die willensstarke, intelligente, aber auch ein wenig dickköpfige Frau mit dem großen Herzen ist die geborene Anführerin. Sie kommt jedoch in arge Bedrängnis, als vermehrt Drohbotschaften eintreffen und Unbekannte bald darauf auch mit Gewaltakten versuchen, die Frauen aus ihrer Stadt zu vertreiben. Emma sieht nur noch einen einzigen Ausweg, nämlich ihren besten Freund Malachi zu Hilfe zu rufen, der inzwischen als gefragter Sprengspezialist für die Eisenbahngesellschaft arbeitet. Ob es ihr mit seiner Unterstützung gelingen wird, die Bedrohung von ihrer Stadt abzuwenden?

Karen Witemeyer ist bekannt für ihre romantischen Bücher mit starker christlicher Botschaft, die stets ein Happy-End bereit halten. Nach vielen positiven Leseerfahrungen hat mich auch die vorliegende Neuerscheinung nicht enttäuscht. Die Autorin schreibt mit gewohnt flüssigem, einnehmendem Schreibstil, baut Spannungselemente in ihre Geschichte ein, und lässt auch den Humor nicht zu kurz kommen. Ein weiterer positiver Faktor ist die Tatsache, dass auch dem christlichen Glaube in diesem Buch ein hoher Stellenwert eingeräumt wurde, was durch das Reden und Handeln der Beteiligten deutlich zum Ausdruck kam.

Ihre Protagonisten Emma und Malachi, deren Charaktereigenschaften und inneren Kämpfe wurden überzeugend dargestellt. Karen Witemeyer punktet jedoch auch mit hervorragenden Nebenfiguren. Ich habe die beiden resoluten, aber dennoch sehr liebevoll-besorgten Tanten Henry und Bertie Chandler, den freundlichen und verlässlichen Riesen Benjamin Porter sowie den kleinen Waisenjunge Andrew umgehend ins Herz geschlossen.

Fazit: „Selbst ist die Frau!“ war eine wunderschöne Lektüre aus der Feder einer christlichen Autorin, deren Romane ich bislang stets gerne gelesen habe. Karen Witemeyer wurde auch mit diesem Buch ihrem Ruf gerecht und präsentierte eine überaus romantische Geschichte, die mich ausgezeichnet unterhalten hat.

Bewertung vom 17.09.2017
Die Schweiz und ihr Geheimnis
Beutler, Kurt

Die Schweiz und ihr Geheimnis


ausgezeichnet

Die Schweiz und ihr Geheimnis

„Nur wer weiß, woher er kommt und wovon er geprägt wurde, kann überzeugend seine Zukunft gestalten. Darum wurde dieses Buch geschrieben.“ (Dr. Marco Gmür)

Abgesehen von einigen wenigen Informationen aus meiner Schulzeit verband ich ehrlich gesagt bislang ebenfalls nur „Klischees“ mit der Schweiz. Die unvergessliche Kreation der „Heidi“, die bei ihrem Alpöhi und dem Geißenpeter lebte, begleitete meine frühesten Kindheitsjahre und weckte in mir bereits als kleines Mädchen eine große Begeisterung für die malerische Bergwelt der Schweiz und deren Bewohner. Auch die Schweizer Schokolade oder der Begriff der „neutralen Schweiz“ waren mir nicht unbekannt. Und dennoch hatte ich mich niemals intensiver mit diesem Land beschäftigt.

Im vorliegenden Buch von Kurt Beutler durfte ich nun tief in die Materie eintauchen und erstaunliche Dinge erfahren. Viele markante Persönlichkeiten und Organisationen der Schweiz werden dem Leser vorgestellt. Der Autor geht auf die jeweiligen Personen und Organisationen sowie deren Lebensgeschichten und Wirkungsbereiche ein. So schreibt er beispielsweise über Johanna Spyri, die mit ihrem bereits erwähnten Roman „Heidi“ eines der bekanntesten Kinderbücher der Welt schrieb, deren Originalfassung jedoch in einem ganz bestimmten Punkt erheblich von jener dem Leser zugänglich gemachten Inhalt abwich. Man liest von Henry Dunant, dem Gründer des „Roten Kreuzes“, der als Mann mit liebevollem und toleranten Wesen und einer unglaublichen Vision dargestellt wird. Dunant gilt noch heute als historischer Ausgangspunkt des humanitären Völkerrechts, und die Beschreibung, wie es zur Gründung dieser weltweiten Hilfsorganisation kam, hielt einige äußerst interessante Einzelheiten für mich bereit. Abgesehen von diesen beiden weltweit bekannten Persönlichkeiten bietet der Autor eine Fülle von Berichten über Menschen, die – jeder auf seine Art und Weise – Großartiges geleistet haben. Kurt Beutler beschäftigt sich mit dem großen Kinderfreund Heinrich Pestalozzi und seinem Konzept der ganzheitlichen Erziehung und erzählt vom größten Wissenschaftler der Schweiz namens Leonhard Euler und dessen Erfindung. Er thematisiert die Geschichte der Reformation durch Huldrych Zwingli und Johannes Calvin und erwähnt abgesehen von der Heilsarmee und dem „Blauen Kreuz“ auch Menschen, die während des zweiten Weltkrieges Rettungsaktionen von Juden durchführten.

Auf über zweihundert Seiten führt er eine Menge weiterer Beispiele vorbildhaften Wirkens an und erlaubt seinen Lesern Einblicke in das Leben dieser Menschen, deren Handeln von tiefer christlicher Nächstenliebe motiviert war. Er schreibt über die Einwanderung des christlichen Glaubens, die Befreiungskämpfe und wehrt sich gegen Vorverurteilungen angesichts historischer Gräueltaten, die im Namen Christi stattgefunden haben. Kurt Beutler befasst sich unter anderem mit den verheerenden Auswirkungen der Kreuzzüge, dem Papsttum der Renaissancezeit, der Verbrennung von Hexen oder der Verfolgung jener Menschen, die sich näher mit der Bibel beschäftigten und der Kirche aus diesem Grund misstrauisch gegenüber standen oder sie gar zu verurteilen wagten.

Dieses Buch enthält eine regelrechte Fülle von interessanten Informationen über die Schweiz. Der rote Faden, der sich jedoch durch den gesamten Inhalt zieht, ist auf jeden Fall der christliche Glaube und eine Vielzahl von Menschen, deren Handlung von ihrem unerschütterlichen Glauben motiviert wurde.

Die Covergestaltung dieses interessanten und informativen Buches ist schlicht, aber meiner Meinung nach perfekt: ein großes weißes Kreuz auf rotem Hintergrund, als weitere Blickpunkte lediglich Autorenname und Buchtitel in weißen Lettern. Schlicht, äußerst aussagekräftig und ein wahrer Blickfang! Ein Buch mit wunderschöner Optik und ausgezeichnetem Inhalt!

Bewertung vom 03.09.2017
Time Travel Girl: 1989
Wittpennig, Susanne

Time Travel Girl: 1989


ausgezeichnet

Meine Zeit steht in deinen Händen

Mit „Time Travel Girl 1989“ startet Susanne Wittpennig mit vielen neuen Ideen, Abenteuer, Schwung, Elan und einer Prise Romantik in ihre neue Buchreihe.

Die sechzehnjährige Protagonistin dieses Buches ist intelligent und ungewöhnlich technikinteressiert. Als Einzelgängerin verbringt Lisa Lambridge ihre Zeit am liebsten mit Computern. Ihr großes Ziel ist es, Informatik zu studieren. Das junge Mädchen träumt davon, irgendwann einmal spannende Computerspiele zu produzieren. In dem zerstreuten Wissenschaftlerjungen Zachary Silverman findet sie einen hochbegabten Freund, dessen Gehirn in sehr komplexen Sphären arbeitet. Zac ist es doch tatsächlich gelungen, eine Zeitmaschine zu erfinden, die so genannte „Wurmlöcher“ öffnen und Menschen in die Zukunft zu schicken vermag. Zacs erstes Versuchsobjekt dabei ist seine Klassenkameradin Lisa. Dass die beiden sich damit nicht nur zustimmendes Wohlwollen einhandeln, steht bereits von Beginn an fest. Unterstützung finden sie jedoch bei Zacs Vater, der eine beachtliche Karriere als Wissenschaftler aufzuweisen hat und bereits mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Der einzige Wermutstropfen in Lisas Leben ist die Tatsache, dass Morgan Kendall, ihr ehemals bester Freund aus Jugendtagen, nichts mehr von ihr wissen möchte. Aus dem süßen braungelockten Jungen mit dem engelsgleichen Gesicht und dem einzigartigen Lachen wurde ein verwöhnter Langweiler, der Lisa nicht mehr beachtet. Lisa leidet unter dieser Situation, zumal sie bereits seit langer Zeit in ihren „Momo“ verliebt ist. Wird es für sie noch eine Möglichkeit geben, ihre ehemalige Freundschaft wieder aufleben zu lassen? Oder muss Lisa die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Momo begraben?

Mit „Time Travel Girl 1989“ hat die Autorin einen spannenden und unterhaltsamen Jugendroman geschrieben. Sie thematisiert die aufregenden Zeit des Erwachsenwerdens, die Sorgen und Probleme der Jugendlichen und versetzt ihre Leser in den Alltag der Tomsbridge School. Die Faszination von der Möglichkeit von Zeitreisen und deren Paradoxien sind das Kernthema dieses Buches. Susanne Wittpennig weist auf die große Macht und damit auch die Verantwortung der Zeitreisenden hin, die sowohl Zukunft, als auch Vergangenheit zu beeinflussen vermögen. In abenteuerlichen Passagen wird über die Vorbereitungen und die Versuche mit dem so genannten „Time Transmitter“ berichtet, wobei mich Zac Silverman und dessen Vater ein klein wenig an Marty McFly und Dr. Emmett L. „Doc“ Brown aus der Science-Fiction-Film-Trilogie „Zurück in die Zukunft“ erinnern. Der lockere und einnehmende Schreibstil des Buches ist der Sprache der Zielgruppe angepasst und enthält viele „flapsige“ Ausdrücke der Jugendlichen beziehungsweise der Dialektsprache.

Die handelnden Personen empfand ich als sehr gut dargestellt, die meiste Aufmerksamkeit wurde der Protagonistin Lisa zuteil, deren Gedanken und Emotionen überzeugend Ausdruck verliehen wurde. Der große, schlaksige Freak namens Zac mit einem Kopf voller verrückter Ideen hat ebenfalls sofort meine Sympathie gewonnen. Der Antagonist dieses Buches tritt in Form des ehrgeizigen und machtbesessenen Professors namens Ash auf, der trotz seiner ungewöhnlichen Fachkompetenz ein äußerst verhasster Lehrer in der Tomsbridge School ist. Seine äußerliche Erscheinung, sein derber Umgang mit den Schülern und sein von Eifersucht zerfressenes Verhalten wirken düster und bedrohlich.

Fazit: „Time Travel Girl 1989“ war ein sehr überzeugendes, spannendes und überaus unterhaltendes Jugendbuch, das mich ausgezeichnet unterhalten hat. Der Epilog hat bereits große Neugier auf die Fortsetzung dieser Geschichte in mir geweckt, auf deren Neuerscheinung ich mich bereits jetzt sehr freue.

Bewertung vom 03.09.2017
Für dich hat er seine Engel gesandt
MacNutt, Judith

Für dich hat er seine Engel gesandt


ausgezeichnet

Du bist nicht allein!

„Nur eine einzige übernatürliche Begegnung kann einen Menschen bis ins Mark treffen und zum Nachdenken bringen.“

Judith MacNutt ist Psychologin, gefragte Rednerin und Autorin. Das vorliegenden Buch mit dem wunderschönen Titel „Für dich hat er seine Engel gesandt“ ist eine Sammlung von Berichten über wahre Begegnungen mit Engeln, erzählt von Menschen aus aller Welt und verschiedener Gesellschaftsschichten.

Auf über 220 Seiten erzählt sie von verschiedenen Lebenssituationen, in denen Menschen mit diesen himmlischen Wesen konfrontiert wurden. Die Autorin ist nicht zuletzt aufgrund persönlicher Erfahrungen davon überzeugt, „dass es tatsächlich Engel gibt, die mitten unter uns sind, uns Trost, Stärke, Heilung und Freiheit übermitteln und die uns in schwierigen Lebensphasen Gottes Liebe und Fürsorge offenbaren können“. Judith MacNutt berichtet beispielsweise über Schutzengel, die stets an unserer Seite sind und uns ein Leben lang begleiten. Sie schreibt über Engel, die uns auf unserer letzten Reise mit Chören, himmlischer Musik und strahlendem Licht in unser neues Zuhause begleiten. Der unermüdliche Einsatz der Engel im Auftrag Gottes wird hervorgehoben, und dem Leser eine Fülle von Berichten präsentiert. Ich fand besonders den letzten Abschnitt dieses Buches überzeugend, wo die Rolle der Engel bei der Empfängnis und der Geburt von Jesus Christus, der Flucht mit seinen Eltern nach Ägypten und der Zeit seines Wirkens auf Erden bis hin zur Auferstehung behandelt wird.

Die Autorin geht von einer aktiven Beteiligung von Engel in unserem Leben aus und schreibt: „Wenn die Sorgen und Nöte des Lebens uns emotional, geistlich und körperlich auslaugen, schickt Gott uns einen Engel, der uns ermutigt und unser ganzes Sein mit seiner himmlischen Herrlichkeit erfüllt. Dieser Engel vermittelt uns Kraft und verändert uns, damit wir uns dem Leben stellen können – nicht allein, sondern umgeben von unseren himmlischen Begleitern. Engel kommen dann, wenn wir Gottes Barmherzigkeit, seine Gnade und Vergebung am dringendsten brauchen. Diese Momente in unserem Leben sind sehr kostbar.“

Ich muss zugeben, dass ich darüber hinaus dann einige Passagen dieses Buches doch mit einer gewissen Skepsis las. Bei einigen Berichten bezweifelte ich die Erscheinung in Form eines Engels, kann mir hingegen sehr gut vorstellen, dass Gott uns Menschen schickt, die durch ihr Reden, Handeln und ihr ganzes Leben für andere zu „Engeln“ werden. Einem Bericht wie beispielsweise jenen über einen Toten, der in Begleitung von Engel vor seiner ehemaligen Haustüre stand und der Schwiegermutter den Fundort einer vor langer Zeit verlegten Hose verriet, kann ich persönlich aber keinen Glauben schenken. Jene Abschnitte hingegen, die vom Leben Jesu und dem Auftreten der Engel darin berichten und die zudem mit zahlreichen Zitaten aus der Bibel belegt sind, empfand ich als glaubwürdig.

Der starke biblische Bezug und ganz speziell die letzten drei Buchkapitel haben mir ausgezeichnet gefallen. Einige Berichte in den ersten sechs Kapiteln hingegen las ich mit einer gewissen Skepsis, sie konnten mich nicht so recht überzeugen. „Für dich hat er seine Engel gesandt“ ist dennoch ein sehr lesenswertes Buch, das den Blickwinkel ein wenig verändern und zum Nachdenken anregen kann. Man sollte lediglich nicht Gefahr laufen, den Focus von Jesus Christus auf seine Diener und Boten - die Engel - zu verlagern, was die Autorin in ihren Ausführungen auch betont.

Ganz besonders bewegt hat mich die Aussage von Tara La Plante, als sie schrieb: „Ich bete, dass Sie eines wissen: Jesus ist immer bei Ihnen, egal, was Ihnen heute begegnet“.

Bewertung vom 03.09.2017
Bürgerlich, christlich, sucht ...
Kelle, Klaus

Bürgerlich, christlich, sucht ...


ausgezeichnet

Wir schaffen das!
Schaffen wir das?

Der deutsche Journalist, Publizist und Medienunternehmer Klaus Kelle befasst sich in seiner Neuerscheinung „Bürgerlich, christlich, sucht…“ mit der Entfremdung der bürgerlichen Mitte von ihren Parteien, vom Staat und seinen politischen Repräsentanten. Er macht alles, was derzeit in die falsche Richtung geht, zu einem Thema dieses über 250 Seiten zählenden und zwölf Kapitel umfassenden Buches.

Der Autor geht unter anderem auf die latent wachsende Bedrohung unserer Freiheit, den Verlust der Werte, dem Vertrauensverlust etablierter Medien und den Großangriff auf die traditionelle Familie durch die Gendertheologie ein. Auch der Politik wird großzügig Raum gegeben – Klaus Kelle beschäftigt sich mit dem Verhalten der einzelnen Parteien und deren Repräsentanten. Ein Abschnitt dieses Buches ist verschiedenen terroristischen Angriffen gewidmet, wo seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 der IS „als größte Selbstmörder-Veranstaltung auf diesem Planeten“ auch in Europa Angst und Schrecken verbreitet. Der Autor prangert das Versagen von Staat und Polizei an und hinterfragt die Grenzöffnung im September 2015, die als „Merkels Grenzöffnung“ und „zweiter Mauerfall“ bekannt wurde. Als Journalist weiß er auch um die Macht der Medien und befasst sich zudem mit dem Einfluss des Internets und sozialer Plattformen.
Klaus Kelle ist ehemaliger evangelischer und zur katholischen Kirche konvertierter Christ. Er widmet sich unter anderem auch dem Versagen des Verwaltungskirchenapparates und stellt fest, dass immer mehr andere Religionen es schaffen, Fuß zu fassen. Ein äußerst interessanter Abschnitt dieses Buches waren die Ausführungen des Autors über die aktuellen Entwicklungen des Christentums und der katholischen Kirche. Durch die Wiedergabe eines Telefonats einer Bürgerin mit einer Polizeiwache veranschaulicht er den Niedergang des christlichen Glaubens in Deutschland.

Doch Klaus Kelle beschränkt sich nicht nur auf ein kritisches Beobachten. In seinem letzten Kapitel lässt er seinen Gedanken freien Lauf und liefert eigene Ideen und Verbesserungsvorschläge unter der Kapitelüberschrift „Was ich ändern würde“.

Die optische Gestaltung des Covers ist originell und zum Beruf des Autors passend - der Buchtitel wurde auf einer fiktiven Zeitungsseite in schwarz-weißer Optik mit einem Farbstift eingekreist dargestellt. Zwischen den einzelnen Buchkapiteln befindet sich jeweils ein ganzseitiges Zitat in Fettdruck. Es handelt sich hierbei um eine kritische Fragestellung des Autors, die sich auf das Thema im nächsten Abschnitt bezieht. Ich möchte zudem auch die lesefreundliche Schriftgröße und den angenehmen Zeilenabstand hervorheben, die abgesehen vom höchst interessanten Inhalt ebenfalls zu einem uneingeschränkten Lesevergnügen beitrugen.

Fazit: „“Bürgerlich, christlich, sucht…“ war eine sehr interessante, vielseitige und aus der Sicht eines deutschen Journalisten geschriebene Abhandlung über brandaktuelle Probleme. Der Autor hinterfragt kritisch, befasst sich mit sensiblen Themen, weist auf Missstände hin, liefert aber auch Ansätze zur möglichen Veränderung. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.