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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 683 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2016
Tochter des Windes
Gregg, Stacy

Tochter des Windes


sehr gut

Erzählt wird die Kindheit einer Prinzessin, in Anlehnung an die wahre Geschichte der Prinzessin Haya von Jordanien. Mit drei Jahren verliert Haya ihre Mutter durch einen Hubschrauberabsturz. Ihr Vater, der König von Jordanien, hat eher wenig Zeit für sie und ihren Bruder, und es kommt eine neue Frau als Kindermädchen, die nicht wirklich tröten kann. Halt findet Haya im Stall des Gestüts Al Hummar. Doch richtigaufblühen tut sie erst, als sie das verwaiste Stutfohlen Bint A-Reeh bekommt. Sie kümmert sich aufopferungsvoll, lernt reiten, gewöhnt das Pferd dann selber an den Reiter und nimmt an einem wichtigen Turnier teil.
Natürlich geht das nicht alles einfach so glatt und zeigt Hayas Einfallsreichtum und Charakter.
Geschrieben ist dieses Buch für Jugendliche und diese wird diese Geschichte, gerade wenn sie pferdebegeistert sind, sicherlich ansprechen. Hayas Geschichte lässt sich gut lesen, sie ist gut dargestellt, wirkt aber auch um einiges älter als ein Mädchen in dem Alter.
Das Land Jordanien, das Königshaus wird nur kurz erwähnt, der König tritt nur manchmal in Erscheinung, wirkt aber für seine zeitintensive Arbeit sehr liebevoll.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, gerade weil es viel um Pferde geht, was der Geschichte für mich noch einen besonderen Touch gibt. Es erzählt einen Teil aus einer besonderen Kindheit. Auch wenn die Kultur des Landes Jordanien hier nicht erwähnt wird, und Haya auch als Mädchen bei den Männern des Gestüts in die Gemeinschaft aufgenommen wird, anerkannt wird. Der Schreibstil gefiel mir, und das Buch kann auch gut von Erwachsenen gelesen werden.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, für mich ein absoluter Hingucker, der sehr gut zum Buch passt.
Richtig gut finde ich noch das Foto von Haya auf Bint Al-Reeh über dem im Buch beschriebenen Hindernis. Und noch eine kurze Information über Hayas Leben am Ende des Buches rundes die Geschichte ab.

Bewertung vom 28.09.2016
Der Krebs ist nur ein Schalentier
Dresen, Tobias

Der Krebs ist nur ein Schalentier


ausgezeichnet

Ein weiteres Krebsbuch, ja, aber ein gutes, sehr persönliches über den eher selten thematisierten Hodenkrebs. Der Autor erzählt seine persönliche Geschichte mit der Krebserkrankung, die er glücklicherweise gut überstanden hat. Das bemerken und erkennen der Krankheit wird gut geschildert. Ich konnte es gut nachempfinden, und sehr mitfühlen als es um die Chemotherapie bzw. die Nebenwirkungen von dieser ging. Dazu kommt auch das psychologische nicht zu kurz, denn so eine Situation belastet und verändert. Wie wichtig ist das Umfeld, wie geht man als Freund am besten mit dieser Erkrankung um?
Als gute Ergänzung sind Interviews mit anderen Krebserkrankten eingefügt, auch mit einer Krankenschwester. Weiter sind noch alternative Behandlungsmöglichkeiten aufgeführt und deren Wirksamkeit zur Sprache gebracht. Buch- und Filmtipps runden das Buch ab.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, es ließ sich prima lesen, war informativ über die verschiedenen Bereiche einer Krebserkrankung, mit einer persönlichen Note. Dazu die spezielle Erkrankung Hodenkrebs, über die ja doch noch oft geschwiegen wird.
Mir hat die Schreibweise sehr gut gefallen, ich fühlte mich angesprochen, auch wenn ich weiblich bin und betroffene Angehörige war. Ein ehrlicher Bericht und sympathischer wirkender Autor.
Das Cover ist wirklich anders und interessant gestaltet.
Ich wünsche mir, dass dieses Buch von noch vielen Betroffenen, Angehörigen und Interessierten gelesen wird.

Bewertung vom 16.09.2016
Vergeltung im Münzhaus
Schier, Petra

Vergeltung im Münzhaus


ausgezeichnet

Eine weitere Geschichte um die Apothekerin Adelina und ihrer Familie in Köln im Jahr 1408. Im Haus des Münzwechslers wird ein Toter gefunden, erstochen. Der Knecht des Toten beschuldigt die junge Hebamme Clara, einen Grund hätte sie. Doch sie ist die Freundin von Adelinas Tochter Griet und sie setzen alles daran Claras Unschuld zu beweisen. Hilfe kommt vom zukünftigen Gewaltrichter Cristan, der nicht nur Interesse an der Aufklärung des Mordfalles hat und dadurch zusätzliche Turbulenzen entstehen.
Hier habe ich einen ganz tollen Roman gelesen. Neben dem historischen, was wirklich gut beschrieben wird, geht es auch um einen Kriminalfall und eine Liebesgeschichte. Tolle Kombination, die in keinem Bereich schwächeln. Dazu kommen die Figuren, Adelina und ihre Familie, die sehr gut dargestellt werden und die ich mir dadurch fast schon bildhaft vorstellen konnte. Die Persönlichkeiten sind mir richtig nahe gekommen, Adelina ist eine sehr lebensweise Frau. Frühere Romane über die Apothekerin Adelina kannte ich bisher nicht, doch ich konnte mich gleich gut in den Roman einfinden, das hat die Autorin sehr gut gelöst.
Was mir noch ganz besonders gefallen hat sind die Dialoge. Diese sind ganz toll zu lesen und geben dem Roman nochmal eine ganz besondere Note.
Ich finde, hier passt einfach alles, der Schreibstil hat mir neben der Geschichte viel Lesespaß verschafft. Meine volle Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.09.2016
Teufelsgold
Eschbach, Andreas

Teufelsgold


sehr gut

Eine Prophezeiung, dass einer von zwei Brüdern sein Leben verliert, eine alte Geschichte um „Teufelsgold“ und dem Stein der Weisen in alten, kleinen Büchern. Es geht um Alchemie und dem Streben nach Vollkommenheit.
Hendrik Busske ist ein mittelmäßiger Investmentbanker eines kleinen Unternehmens. Er stößt auf eines der alten Bücher und interessiert sich immer mehr für Alchemie. Er ist mit seinem Leben unzufrieden, will mehr und mehr, trotz seiner Fähigkeiten Seminare zu halten, Leute zu begeistern. Wie auch immer er das macht. Sein Interesse an alten Bücher und Alchemie bleibt nicht unbemerkt und so wird er immer mehr in eine unwirkliche, phantastische Geschichte verwickelt.
In diesem Roman werden unheimlich viele Themen angesprochen, die mir erst nach und nach bewusst geworden sind. Denn die Geschichte hat sich unheimlich gut lesen lassen und deshalb habe ich das Buch auch recht zügig gelesen. Dazu kommt, dass der Schreibstil dem Ganzen sehr entgegen kommt. Mir hat die Geschichte um das Teufelsgold gut gefallen, und es lässt noch Raum eigene Gedanken weiter zu spinnen.
Das Cover finde ich sehr passend, Quecksilber, was zu Gold wird. Allerdings ist die Bezeichnung Thriller etwas irreführend, denn hier wird historisches, phantastisches und die persönliche Geschichte Hendriks, und die vielen Nebenfiguren angesprochen. Einfach Roman wäre passend, der in kein einzelnes Genre passt.
Mir hat dieser Roman auf jeden Fall gut gefallen, tolle Geschichte, sehr gut umgesetzt.

Bewertung vom 07.09.2016
Eierlikörtage / Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen Bd.1
Groen, Hendrik

Eierlikörtage / Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen Bd.1


ausgezeichnet

Hendrik Groen ist 83 ¼ Jahre alt und lebt in einem Altersheim in den Niederlanden. Er mag sich nicht einreihen in die ewige Jammerei der anderen Bewohner und im doch recht tristen Alltag im Altersheim vor sich hin leben.
Hendrik beschließt für ein Jahr Tagebuch zu schreiben. Dadurch lernt der Leser ihn, seinen Alltag und seine Freunde näher kennen. Sie gründen einen Club mit dem Namen „Alt aber nicht tot“ und unternehmen zusammen Ausflüge. Ein wenig zynisch betrachtet Hendrik sich und den Alltag in dieser sog. Pflegeeinrichtung. Leute sterben und auch der Club bleibt nicht von den Heimsuchungen des Alterns verschont. Es wird nichts verklärt und auch Selbstmitleid suchte ich vergebens. Allein, die körperlichen Beschränkungen sind lästig, Spaziergänge dauern sehr lange und der Weg wird immer kürzer.
Die Einträge für die einzelnen Tage sind kurz, knapp, prägnant gehalten. Probleme von alten Leuten und der Alltag im Altersheim werden schonungslos erwähnt, wenn auch oft mit einem Augenzwinkern, oder zynisch. Traurig, wenn Hendrik kurz von seinem Kind und seiner Frau schreibt.
Mir hat das Buch gut gefallen, die Tagebuchform ist in diesem Fall mal etwas anderes, und vom Schreibstil sehr gut. Ich kann mir Hendrik Groen recht gut vorstellen und hätte nichts dagegen ihn auch persönlich kennen zu lernen. So gut hat das Tagebuch-lesen funktioniert.
Auch wenn Hendrik Groen eine erfundene Figur ist, ein gelungenes Buch. Da hätte ich gerne noch ein zweites Jahr Tagebuch von gelesen.

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Bewertung vom 03.09.2016
Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt
Schnoy, Sebastian

Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt


sehr gut

Ein neues Buch vom Kabarettisten Sebastian Schnoy. Es geht ums Geld. Die Geschichte der Entstehung von Handel und Geld, des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, Aktien, Sozialismus, Zinseszins, Steuern und vieles mehr. Dabei werden viele gesellschaftliche Dinge beleuchtet, warum einige bezahlen, andere Hilfe bekommen. Der Sinn und Unsinn der Geldwirtschaft wird gut dargestellt und bringt dem Leser Wissen um die, manchmal schon irrsinnige, Geldwirtschaft näher. Dabei fehlt der Humor und Satire nicht. Einige Male musste ich nicht nur grinsen, sondern auch laut lachen. Eine gute Mischung, die die Aktualität auch nicht vermissen lässt. Denn gerade als ich über einen italienischstämmigen Restaurantbesitzer gelesen habe, der seinen Schutzgelderpresser tötet und unter den neuen Fliesen im Restau-rant verschwinden lässt, kam in den Nachrichten ein Beitrag darüber, die aktuelle Gerichts-verhandlung. Viel Arbeit um die Geschichte des Geldes darzustellen und auch die heutige Situation, die nicht unbedingt durchsichtig ist. Allerdings war es mir manchmal etwas zu langatmig und ich musste mich stellenweise dann doch selber überreden weiter zu lesen. Und, man lernt nicht wie man den Goldesel melkt. Wird aber das Thema Geld gut unterhal-ten und versteht es eventuell etwas besser.
Zudem ist die Idee, die Möglichkeit des papego (zwischen Buch und mobil lesen wechseln) eine tolle Möglichkeit, auch wenn ich sie nicht genutzt habe.

Bewertung vom 12.08.2016
Bevor die Welt erwacht
Wood, Monica

Bevor die Welt erwacht


sehr gut

Der Sohn von Quinn und Belle lernt im Rahmen einer Pfadfinderaktion Ona kennen. Ona ist 104 Jahre alt und findet einen Zugang zu dem etwas anderen Jungen. Doch dieser stirbt und Ona erfährt es erst nach Besuchen von seinem Vater Quinn. Erzählt wird die Ge-schichte von Ona und ihre Begegnungen mit dem Jungen, von Onas Vergangenheit. Dann besucht Quinn Ona weiter, mit seiner Trauer, seinen Schuldgefühlen auch gegenüber sei-ner Ex-Frau Belle. Diese verwobene Geschichte, wo Erwachsene nach dem Tod eines Kin-des scheinbar endlich ihren Weg finden ist gut geschrieben. Mich hat dieser Roman immer wieder gepackt, er hat sich wie das Leben gelesen. Mit Verständnis und Unverständnis für die Protagonisten, aber immer ein Verstehen ihre Handlungen. Und welche Dinge sich im Laufe der Zeit offenbaren, Liebe und Zuhöre, auf welcher Seite auch immer. Aus Trauer und Schuldgefühlen entwickelt sich eine wahre Freundschaft, das Annehmen der jetzigen Gegebenheiten. Diese Geschichte, um eine alte Frau, die durch die Idee eines Jungen ei-nen, oder mehr, Weltrekorde anpeilt, ist sehr vielschichtig und abwechslungsreich ge-schrieben. Ich finde, dieser Roman ist durchaus mal etwas anderes, und hat mir gut gefal-len.