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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 856 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2023
Eichen müssen her! Teil 2
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her! Teil 2


ausgezeichnet

Starke Fortsetzung einer aktuellen Geschichte
"Eichen müssen her!: Die Kinder von Platana" von Amanda Gruenschild ist der zweite Teil einer Trilogie, den ich schon mit viel Spannung erwartet und gelesen habe.
Die Fortsetzung ist genauso spannend wie der erste Teil und wir treffen hier nicht nur alte Bekannte wider, sondern lernen auch viele neue und interessante Charaktere kennen.
Auch hier wird wieder auf das gestörte empfindliche Gleichgewicht der Erde verwiesen und mit vielen Beispielen belegt. Zum Glück geschieht das nicht nur negativ behaftet, sondern immer mit Hoffnung und dem Blick nach vorne.
Sehr gut gefällt mir der Einbau von vielen aktuellen Themen und eine Sichtweise darauf, die wieder zum nachdenken und diskutieren einlädt.
Die Geschichte entwickelt sich hier weiter, wer mit der Trilogie beginnen möchte, dem empfehle ich, mit Band 1 einzusteigen, da man sonst einige Zusammenhänge nicht versteht.
Das Fantasy-Buch mit vielen realen Bezügen ist genauso spannend und mitreißend geschrieben wie der erste Teil, klare Empfehlung.

Bewertung vom 21.05.2023
Eichen müssen her!
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her!


ausgezeichnet

Spannender Auftakt
"Eichen müssen her!: Das Dreigestirn" von Amanda Gruenschild ist der erste Teil einer Trilogie, von der ich sagen kann, dass es sich sehr lohnt, diese zu lesen.
Die Geschichte ist eine Erzählung zwischen Fantasy und Realität und bietet genug Stoff zum nachdenken.
Da die Erde kurz vor ihrer endgültigen Zerstörung steht, ist es höchste Zeit, dass wirklich alle zusammenhalten und so haben wir hier außer den Menschen auch noch Elben, Druiden und andere wundersame Wesen.
Die Handlung ist vielschichtig und komplex, man muss sehr aufmerksam lesen, um wirklich alle Verbindungen der Protagonisten untereinander nachvollziehen zu können. Schauplatz ist nicht nur die Erde und nicht nur eine einzige Zeit.
Fast ganz nebenbei vermittelt das Buch auch weiterreichendes Wissen und Erkenntnisse aus Wissenschaft und Philosophie. Auch Probleme unseres ganz normalen Alltags werden angesprochen und Anregungen zum nachdenken und handeln gegeben.
Der Schreibstil weiß zu fesseln, ist bildhaft und die Geschichte wird spannend gehalten. Ein sehr lesenswerter Auftakt einer Buchreihe.

Bewertung vom 18.05.2023
Gidget. Mein Sommer in Malibu
Kohner, Frederick

Gidget. Mein Sommer in Malibu


sehr gut

Ein Sommer voller Möglichkeiten
"Gidget" von Frederick Kohner ist nicht nur die Geschichte einer Jugend, sondern eines Lebensgefühls. Dieses Buch ist irgendwie zeitlos, erstmals erschienen schon 1957 nimmt es mich auch jetzt beim lesen immer noch mit in einen Sommer, in dem alles möglich erscheint.
Kathy ist 16 und so ziemlich jeden Tag am Strand von Malibu. Sonne, Strand und Wellen, surfen ist was für die Jungs. Als sie beim schwimmen im Meer von einem Surfer gerettet wird, lernt sie mit ihm und seinen Freunden eine ganz eigene Welt kennen. Und sie will dazu gehören, irgendwo dazu gehören, etwas haben, dass nur ihr gehört. Ohne die Eltern, ohne Regeln, ohne Zoff.
Und so lernt sie surfen, ist jeden Tag am Strand, erfindet Ausreden. Es passiert nicht viel in diesem Buch, es sind hier eher die Gefühle als das Erlebte, was zählt.
Der Autor versteht es hervorragend die Stimme der jungen Frau, es war seine Tochter, einzufangen. Dieses Gefühl wiederzugeben, das Gefühl jung zu sein, alles ist möglich, alles offen, alles liegt vor einem. Das Gefühl von Sonne, Meer und Freiheit.
Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Kathy selbst erzählt, die den Leser direkt anspricht.
Dieses Buch zu lesen war wie ein kleiner Urlaub am Meer, es hat mir gut getan.

Bewertung vom 15.05.2023
STONE BLIND - Der Blick der Medusa
Haynes, Natalie

STONE BLIND - Der Blick der Medusa


sehr gut

Demontage eines Helden
"Stone Blind – Der Blick der Medusa" von Natalie Haynes habe ich sehr gerne gelesen, da ich mich schon lange mit den Erzählungen der griechischen Mythologie beschäftige und da immer wieder neue, interessante Aspekte entdecke.
Hier wird eine bekannte Geschichte aus der Götterwelt mal aus ganz anderen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich geht es hier um Medusa, eine Sterbliche, die als Schwester bei den Gorgonen aufwächst und von ihnen viel Liebe erfährt.
Und es geht um Perseus, einen Unwissenden auf einer todbringenden Mission.
Ganz wunderbar ist hier der Bogen gelungen zwischen der Darstellung der alten antiken Stätten und Götter, ihren Beziehungen und Zwistigkeiten untereinander und ihr Verhalten anderen Göttern und Menschen gegenüber und der Erzählung über eine wunderschöne junge Frau, die schuldlos zwischen die Fronten geriet und den Zorn einer mächtigen Göttin auf sich zog.
Sehr viel erfährt man hier über die Götter und ihre Dynastien, über den Olymp und weitreichende Verstrickungen.
Durch viele verschiedene Augen schauen wir hier auf das Geschehen, das macht sehr viel Spaß und die Geschichte wird sehr weiträumig aufgebaut. Alles hängt dann irgendwie zusammen, auch wenn man viele der Verbindungen nicht gleich sieht.
Perseus wird hier jedenfalls von seinem Heldenthron gestoßen, hier versteht man dann sehr gut, dass vieles nur eine Frage der Sichtweise und des Erzählers ist. Die gleiche Geschichte, wie man sie kennt, nur anders erzählt, ich hatte mit dem Buch, trotz einiger Längen, sehr viel Freude.

Bewertung vom 15.05.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Wunderbarer Wahnsinn
"Blue Skies" von T. C. Boyle war für mich schon fast verpflichtend zu lesen, da ich den Autor sehr verehre und seinen Schreibstil und unnachahmlichen Humor dabei sehr mag.
Dieser Roman lebt wieder von der scharfen Beobachtungsgabe des Autors und seinem Talent den Leser mitzunehmen. Hier geht es in eine sehr unangenehme Zukunft, die so bildhaft erzählt wird, dass ich nicht nur einmal zum Fenster geschaut habe. Wir haben eine amerikanische Familie, vielleicht nicht unbedingt die typische, aber jeder von ihnen hat so seine eigenen Probleme, die er hegt und pflegt.
Die Tochter will Influencerin werden und kauft sich wegen besserer Fotos eine Python, der Sohn ist Entomologe und gerät heftig mit einer Zecke aneinander. Die Mutter züchtet Insekten, um ihre Ernährung darauf umzustellen und ganz nebenbei erleben wir hier eine Klimaveränderung mit, die lebensfeindliche Verhältnisse schafft.
In Florida steigt das Wasser und es hört nicht auf zu regnen, alles schimmelt und verfault. Dagegen wüten in Kalifornien Feuer und es wird immer heißer, niemand weiß, ob es jemals wieder regnen wird. Es setzt ein Insektensterben ein, dass nicht ohne Folgen bleibt.
Das Buch ist spannend erzählt und hat so manche Überraschung für den Leser, allzu zart besaitet sollte man da nicht sein. Boyle erzählt alles mit seinem bitterbösem schwarzen Humor und manche Ideen werden hier für mich erst hinterher als so genial gesehen, wie sie erdacht wurden.
Eine Dystopie, die überspitzt ist und trotz viel Witz und Humor, todernst und zum nachdenken anregen sollte.

Bewertung vom 14.05.2023
Zauberhafte Meerjungfrauen
Märchen, aus aller Welt;na Mara, Loireag;Grimm, Jacob

Zauberhafte Meerjungfrauen


ausgezeichnet

Absolut traumhaftes und modernes Märchenbuch
"Zauberhafte Meerjungfrauen: Märchen von Meerjungfrauen aus aller Welt" ist eine wirklich ganz wunderbare Zusammenstellung von Märchen, die Nixen und Meerjungfrauen im Mittelpunkt haben. Es handelt sich hier um zehn verschiedene Märchen aus zehn verschiedenen Ländern.
Die Ausstattung hier ist wirklich toll, es ist ein stabiles Hardcover, großformatig und durchweg farbig illustriert. Diese Illustrationen sind teils wirklich großformatig, teils etwas kleiner, aber alle sind in ihrer Art ganz einzigartig und sehr passend zur jeweiligen Geschichte.
Die Bilder laden zum träumen und oftmals wieder anschauen ein, da haben die beiden Illustratorinnen Galia Zinko und Karolina Suits eine wundervolle Arbeit geleistet.
Auch die Märchen sind gut zum vorlesen geeignet, aber auch zum einfach selber darin eintauchen, egal ob als Kind oder als Erwachsener. Mir gefällt auch die verschiedene Sicht auf die Meerjungfrauen sehr, nicht nur süß und verspielt, sondern auch gefährlich und berechnend und in jedem der Märchen anders.

Bewertung vom 14.05.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


gut

Flirt mit einem Gott
"Jetzt ist Sense" von Hans Rath ist ein Roman, in dem man Thanatos, den Gott des sanften Todes, bei der Arbeit über die Schulter schauen kann. Und beim ersten Treffen mit ihm ist er tatsächlich als Sensenmann verkleidet.
Liv ist Psychologin und dieser Sensenmann klopft doch tatsächlich bei ihr an, auf der Suche nach ihrer Nachbarin. Kurz danach ist diese tot. Das Zusammentreffen von Liv mit diesem Zino wiederholt sich unter den merkwürdigsten Umständen und auch die Todesfälle in ihrer Umgebung.
Da Zino ein attraktiver Mann ist, führen die beiden bald längere und auch tiefsinnigere Gespräche über das Leben, den Tod, dem Sinn hinter allem und auch der Vergänglichkeit.
Das Buch hat durchaus Humor und sehr komische Szenen, leider bedient es auch einige Klischees und ist sehr vorhersehbar. Die meisten der Personen hier bleiben mir fremd und ihre Handlungen unerklärlich. Gegen Ende wurde das Buch dann nochmal spannend und hatte einige unerwartete Details aufzubieten.
Ich denke, ich bin nicht die richtige Leserin für humorvolle Bücher, die gleichzeitig Lebensratgeber sein wollen.

Bewertung vom 14.05.2023
Der Kaffeeatlas
Hoffmann, James

Der Kaffeeatlas


ausgezeichnet

Alles was man über Kaffee wissen kann
"Der Kaffeeatlas" von James Hoffmann hat mir als leidenschaftlicher Kaffee-Trinkerin sehr viel beigebracht und mich dabei noch fabelhaft unterhalten.
Das Buch ist schon vom Äußeren überzeugend, optisch und haptisch und genauso liebevoll ist hier jede einzelne Seite gestaltet. Es macht Spaß das Buch oft zur Hand zu nehmen, darin zu blättern und sich da und dort festzulesen, man kann es aber auch einfach von vorne bis hinten komplett lesen.
Aufgelockert wird das viele vermittelte Wissen durch beeindruckende Fotos, Grafiken und interessanten Geschichten.
Das Buch selbst ist in drei Abschnitte gegliedert und beginnt mit Informationen zu Anbau, der Ernte und Verarbeitung der kostbaren Bohnen.
Teil zwei zeigt dann den weiteren Weg bis in unsere Kaffeetassen, das ist sehr interessant und anschaulich beschrieben und im dritten Teil geht es hauptsächlich um die Länder, die Kaffee anbauen und die jeweiligen Besonderheiten.
Sehr vieles hier war mir als passionierter Kaffeetrinkerin total unbekannt und ich werde das Buch ganz sicher noch öfter aus meinem Regal nehmen, um etwas nachzuschlagen. Toll gemacht und geeignet für jeden Kaffee-Fan.

Bewertung vom 14.05.2023
Macht
Furre, Heidi

Macht


gut

Lebenswege beeinflusst
"Macht" von Heidi Furre ist ein Roman, der einen noch eine ganze Weile gedanklich beschäftigt.
Liv lebt mit Mann und beiden Kindern in einem Einfamilienhaus in Oslo. Sie liebt ihre Familie und auch ihren Beruf als Pflegerin. Doch sie hat Angst, bewußt und unbewußt und diese beeinflußt ihr Leben und ihr Denken.
Liv wurde vergewaltigt, vor sehr langer Zeit und sie kommt aus ihrer Opferrolle nicht heraus, obwohl sie gerade dieses so sehr möchte.
Für mich sehr problematisch ist hier, dass Liv nicht darüber spricht, nicht mit ihren nächsten Angehörigen und Vertrauten und auch nicht mit der Polizei. Das ist der Weg, wie sie damit umgeht, ihr persönlicher Weg.
Im Roman bekommen wir Einblick in ihr Leben, viele kleine Episoden aus ihrem Alltag, wichtige und auch unwichtige und teilweise auch ungeordnet. Es ist nicht immer leicht dem Handlungsstrang zu folgen, da ja nicht viel geschieht.
Nur im Inneren von Liv geschieht etwas, wobei ich von ihren Gedanken und Reaktionen vieles nicht verstehen und nachvollziehen kann, aber gerade das regt zum nachdenken an.
Ein wichtiges buch zu einem sehr wichtigen Thema, dem ich aber nicht immer zu folgen vermag.

Bewertung vom 01.05.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


sehr gut

Ausgeliefert in Narkose
"Die Herzchirurgin" von Jack Jordan ist ein Thriller mit einer Idee, die so richtig gruselig klingt.
Anna Jones ist eine berühmte Herzchirurgin und als sie eines Tages von der Arbeit kommt, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ihr kleiner Sohn entführt, die Nachbarin ermordet und ein bestimmter Patient soll seine OP nicht überleben. Ein furchtbares Dilemma, in dem sie da steckt und ich denke, auch als Nicht-Mutter absolut nachfühlbar.
Ein anderer Erzählstrang ist Schwester Margot, die Anna schon in unzähligen OPs assistiert hat. Sie ist verzweifelt, hat Schulden und sieht keinen anderen Ausweg als stehlen, lügen und betrügen. Ein Gewissen kann sie sich nicht mehr leisten.
Der dritte Erzählstrang nimmt uns mit der Ermittlerin Rachel Conaty mit, die ahnt, dass hinter der Geschichte etwas ganz anderes steckt. Sie hat selber ein Kind verloren und will alles tun, um sowas zu verhindern.
Die Geschichte ist von Beginn an spannend und der häufige Perspektivwechsel bringt auch viel Tempo rein. Man ist ständig am umdenken und versucht das nächste vorauszusehen. Das ist nicht leicht, denn alle drei Frauen sind keine einfachen Persönlichkeiten.
Beim Lesen bleibt man distanziert, ich habe mich mit keiner der Frauen identifizieren können, ja, ich fand sie nicht sympathisch. Die Geschichte selbst hat mich mitgenommen und war gut erzählt.
Zum Ende gab es noch einige Wendungen, die so nicht vorauszusehen waren und etwas haarsträubend waren.