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Lexa

Bewertungen

Insgesamt 340 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2019
Berührt / Calendar Girl Bd.2
Carlan, Audrey

Berührt / Calendar Girl Bd.2


weniger gut

Es ist ein bisschen besser geworden.
Das Positive zuerst: Die Sprache ist mal wieder herrlich flüssig und gut zu lesen, man kommt gut durch das Buch. Es ist tatsächlich so, dass ich in diesem Teil Mia ein paar positive Seiten abgewinnen konnte. Die Sorge um ihre Schwester, verleiht ihr noch ein wenig Tiefe. Auch das sie endlich in Frage stellt ob sie Wes wirklich liebt. Aber das ist leider auch schon alles. Schön fand ich es in diesem Teil auch, dass auf eine Location in der sie sich aufhält, im Mai etwas mehr eingegangen wird. Das war im ersten Teil leider in allen drei Monaten nicht der Fall. Es gibt auch in diesem Teil, eine Reihe von interessanten Charakteren, die teilweise aber von ihrer Art her einfach gar nicht gehen und nicht viel hergeben.

Ansonsten bleibt das Buch weiterhin sehr an der Oberfläche. Es war tatsächlich so, dass ich beispielsweise im April einige Passagen überspringen musste, weil es mich die anzügliche und rüde Sprache extrem genervt hat. Gerade die vulgären Gespräche die sie mit ihrer Besten Freundin an den Tag legt, gehen für mich einfach gar nicht. Auch das Pensum an Geschlechtsverkehr den sie im Mai hat, ist für mich völlig realitätsfern. Mia wird schlichtweg fast durchgängig von ihrer Libido geleitet und wenn sie sich gerade mal nicht in den Laken wälzt, dann ist sie die Heldin, Wohltäterin und Hobbypsychologin schlecht hin. Das ist für mich einfach Over the Top. Das im Juni ein etwas bedrohliches Element eingebaut wird, ändert daran leider nichts.
Im Großen und Ganzen fehlt mir einfach der rote Faden in der Geschichte. Die Erotikszenen wirken keinesfalls billig, sind aber an manchen Stellen für mich zu viel des Guten. Ich denke ich werde die Reihe trotzdem weiterlesen, da es mich nun schon interessiert wie die ganze Geschichte ausgeht.

Bewertung vom 22.08.2019
Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Reed, Ava

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen


ausgezeichnet

Ich liebe das wunderschöne, dunkle Grün des Einbandes und das raue Gefühl unter den Fingern, wenn man darüberstreicht. Die handgeschriebenen Tagebucheinträge der Autorin - einfach wundervoll!
Der Schreibstil ist wunderbar sanft, ruhig und so atemberaubend behutsam. Die Geschichte ist super flüssig zu lesen und ich habe jede einzelne Zeile genossen. Die Wortwahl und die Bilder die dadurch entstanden sind, haben mich vollkommen aufgesogen.
Von Anfang an haben mich die Charaktere im Herzen berührt. Leni, Matti und jeder andere Nebencharakter, hatte er auch nur ein paar Seiten Auftrittszeit. Ich konnte mich in so vielem von Lenis Eigenschaften wiedererkennen. Angefangen von ihren wilden Haaren bis dahin, dass sie den Dingen Namen gibt. Dass hatte ich bisher bei keinem anderen Hauptcharakter.
Die Geschichte fließt von Seite zur Seite. Ich hatte mehrmals den Moment: genau das ist jetzt meine Lieblingsstelle im Buch! Doch ein paar Seiten weiter, hatte ich das schon wieder verworfen. Das Buch besteht aus so vielen wunderbaren Momenten und Kleinigkeiten die es zu einem absoluten Schmuckstück machen. Ich kann meine Gefühle und Gedanken gerade so schlecht in Worte fassen, weil mich die Geschichte einfach so tief im Herzen getroffen hat. Von Schmunzeln bis hin zu einer Träne die mir über die Wange gelaufen ist, hat das Buch eine ganze Bandbreite von Emotionen in mir hervorgerufen, dass mir wie gesagt schlichtweg einfach die Worte fehlen. Es ist eine so wichtige Geschichte. Ein so wichtiges Thema! Der Weg von Leni und Matti gibt Hoffnung, Licht und Mut!

Ich kann nur sagen: WOW! Es war das erste Buch der Autorin welches ich gelesen habe. Und es hat mich schlichtweg einfach nur umgehauen. Selten habe ich ein so wunderschönes und sensibles Buch gelesen wie dieses! Lest es!

Bewertung vom 22.08.2019
Gespräche mit Freunden
Rooney, Sally

Gespräche mit Freunden


sehr gut

Frech, ehrlich – erfrischend!
Zugegebenermaßen ist der Schreibstil der Autorin vielleicht nicht unbedingt für jeden etwas. Man braucht Zeit um sich an ihn zu gewöhnen, da der Satzbau als auch die Gegenwartsform anfänglich etwas irritieren können. Hat man sich allerdings daran gewöhnt, kommt man rasch durch die Seiten. Sally Rooney erzählt uns einen Abriss aus Frances Leben. Frances ist Anfang 20 und verkörpert somit die aktuelle Generation Y. Ist man ebenso in diesem Alter kann man sich sehr gut mit Frances identifizieren, da sie als Charakter zwar sehr eigensinnig – aber durchaus authentisch ist, die Nüchternheit wie Sally Rooney dabei ihre Protagonistin zeichnet, tut dem Ganzen keinen Abbruch. Mit ihrer Freundin Bobbi zusammen lernt Frances das Ehepaar Nick und Melissa kennen und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Spitz und skurril werden die Gespräche, die persönlich, per Mail oder Telefon stattfinden, erzählt. Dabei werden Moralvorstellungen bissig in Frage gestellt und der Nerv dieser Generation trocken und sarkastisch in Szene gesetzt. Vor allem die Unverbindlichkeit dieser Generation in Bezug auf Beziehungen jeglicher Art, trifft die Autorin hervorragend auf den Punkt. Themen wie Selbstfindung, Sex und Zukunftspläne greift das Buch ebenso auf wie Untreue und einen Hauch von Feminismus. Das Buch ist ehrlich und so gar nicht abgehoben.
Insgesamt ein sehr eigensinniger, spitzfindiger Roman der Spaß macht. Die Geschichte trifft das wahre Leben – und das kommt selten vor.

Bewertung vom 22.08.2019
The Kingdom
Rothenberg, Jess

The Kingdom


ausgezeichnet

The Kingdom – vertritt das Motto „Happily ever after“, eine perfekte magische Welt. Jeden Tag treten strahlend lächelnde Prinzessinnen vor das große Tor und erfüllen den Besuchern jeden Wunsch. Auch Ana ist eine von Ihnen. Und Ana merkt schnell, dass die perfekte Fassade langsam zu bröckeln beginnt. Und es kommt zum Jahrhundertprozess. Ana soll einen Sicherheitsbeamten kaltblütig ermordet haben. Doch ist eine von Menschenhand geschaffene Künstliche Intelligenz (KI) - eine Fantastin überhaupt zu etwas wie Mord oder gar Liebe fähig?
Das Werk von Jess Rothenberg fängt einen direkt ein. Der Wechsel zwischen Prozessprotokoll, Filmaufnahmen, Audiomitschriften und normalen Kapiteln aus Anas Sicht ziehen einen komplett in Bann. Die gut durchdachte Thematik der perfekt durch Technik inszenierten Welt und der Arroganz des Menschen komplett darüber zu verfügen macht das Buch für mich zu einem Schmuckstück. Wir begleiten Ana in ihrer Zeit vor und während des Jahrhundertprozesses. Ana ist eine KI, eine Fantastin – im Grunde genommen eine Maschine. Doch mit der Zeit merkt der Leser und merkt auch Ana – dass sie eigentlich mehr ist. Ihre Programmierung scheint aus den Fugen zu geraten als sie Owen trifft. Und nicht nur bei ihr. Alle Lebewesen scheinen einen Wandel zu durchlaufen. Und das passt den Investoren/Supervisoren gar nicht. Es geht eine Veränderung in The Kingdom vor und dem Leser wird mehrmals die Gier und Skrupellosigkeit des Menschen vor Augen geführt. Ana geht ihren Weg und die Geschichte wirft viele Fragen auf, die nicht unbedingt alle beantwortet werden. Sie schlägt Wendungen ein, die man nicht unbedingt erwartet. Ein Auf und Ab der Gefühle – zwischen Entsetzen, Rührung und Schaudern.
The Kingdom ist ein vielschichtiger, düsterer, märchenhafter Roman der mich tief beeindruckt hat. Eine Welt voller technisch erschaffener Lebewesen, in der dann doch Natur und Technik zu verschwimmen scheinen. Eine Geschichte über Gerechtigkeit, das Recht zu fühlen und das Recht ein eigenbestimmtes Leben zu führen. Egal ob Mensch, Hybrid oder KI. Und eine Geschichte, die tiefe moralische und ethische Fragen aufwirft – denn wir haben unsere Zukunft selbst in der Hand. Wir gestalten sie. Die Geschichte ist ein Anstoß sie fair und gerecht zu gestalten. Für alle.

Bewertung vom 22.08.2019
Die Welt in allen Farben
Heap, Joe

Die Welt in allen Farben


ausgezeichnet

Die Aufmachung des Buches hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Jedes Kapitel hat seine eigene Form, seinen eigenen Körper oder sein eigenes Objekt, was in direkter Verbindung mit seinem Inhalt seht. Das hat mich sehr gut gefallen. Auch gewisse Textpassagen waren anders als man erwartet formatiert und haben so den Inhalt noch einmal unterstrichen. Der Schreibstil des Autors war leicht, farbenfroh, sehr bildhaft und hat mich beim Lesen wie in eine weiche Wattewolke sinken lassen.
Nova und Kate. Zwei so unterschiedliche Frauen. Die eine bekommt nach 31 Jahren Blindheit nach einer Operation ihr Augenlicht wieder und versucht sich in unserer lauten, bunten Welt zurecht zu finden. Die Andere erlebt eine ganz andere Dunkelheit aus der sie allein nicht mehr herauszukommen scheint. So entsteht eine ungewöhnliche Liebe die mich tief in meinem Herzen berührt hat. Zu verfolgen wie die Frauen beide Schritt für Schritt ihren Weg aus dem Dunkeln finden und mit welcher Sensibilität der Autor das Ganze beschreibt, haben mir hin und wieder einen positiven Schauer über den Rücken laufen lassen. Das ein oder andere Mal musste ich mir vor Rührung auch ein Tränchen verdrücken. Sie nähern sich an und geben einander Kraft und Halt. Durch die Geschichte bekommt man als Leser eine ganz andere Sicht auf seine Umwelt. Man bemerkt viel mehr Details in seiner Umgebung als vorher und wird sich deren mehr bewusst. Dabei bringt die Geschichte durchaus einen guten Spannungsbogen mit, der mich mitgerissen hat und ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
In meinen Augen ein durchaus gelungenes Debut. Es gibt viele Geschichten über Menschen die auf einmal blind werden. Joe Heap hat es geschafft uns auch einmal das Gegenteil zu zeigen. Gekonnt zeigt er auf wie es sein kann als blinder Mensch auf einmal wieder zu sehen. Für mich einzigartig und somit ein kleines Highlight dieses Jahr.

Bewertung vom 22.08.2019
Für immer Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Für immer Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Das Cover mit seiner liebevollen Gestaltung, passt durch und durch zum Inhalt des Buches!
Auch im zweiten Band rund um die liebevoll, chaotische Familie Hayes fliegt man durch den sehr flüssigen, angenehm lockeren Schreibstil von Anna McPartlin, geradezu durch die Seiten. Wie schon bei „Die letzten Tage Rabbit Hayes“ habe ich jede Seite unglaublich gerne gelesen. Denn die Worte gehen direkt ins Herz. Nachdem Rabbit gestorben ist, bekommt in diesem Teil jedes Familienmitglied seinen eigenen Raum um mit der Trauer umzugehen. Dabei hat man nie das Gefühl, dass jemand der Charaktere zu kurz kommt. Davey, Jack, Molly, Juliet, Marjorie und Grace mit ihrer großen, bunten Familie, sind wie immer herzerfrischend sarkastisch und humorvoll. Doch ihre Trauer, ihre Gedanken und ihre Handlungsgründe bewegen. Nicht immer kann man ihre Entscheidungen nachvollziehen, doch verlieren die Personen dadurch niemals ihre Authentizität und Ehrlichkeit. Und genau das macht dieses Buch, genau wie sein Vorgänger, zu etwas ganz Besonderem. Die Autorin schafft es die Hayes direkt neben uns auf die Couch zu schreiben, so nah fühlt man sich ihnen beim Lesen. Besonders mitgenommen hat mich das Schicksal der jungen Juliet, die in ihren noch jungen Jahren besonders mit dem Tod der Mutter zu kämpfen hat. Herzzerreißend und wunderbar liebevoll und sensibel geschrieben.
So begleitet man die Familie über weitere zwei Jahre. Sie kämpfen, sie weinen und sie lachen. Und dass auf liebevolle Hayes-Art. Hätte ich nicht schon eine wunderbare Familie, dann würde ich mich glatt bei den Hayes einnisten wollen. Anna McPartlin hat mit dieser Geschichte ein Buch geschaffen, was Mut macht, was zeigt wie individuell man mit Trauer umgehen kann. Und das ist großartig! Wieder mal ganz großes Kino!

Bewertung vom 22.08.2019
Find mich da, wo Liebe ist
Harris, Anstey

Find mich da, wo Liebe ist


sehr gut

Ein Neuanfang ist manchmal gar nicht so leicht wie man vielleicht denken mag.
Das Buch beginnt mit einer zauberhaften Einleitung über den Bau eines Cellos und trifft den Kern der Geschichte definitiv auf seinen Punkt. Die gesamte Aufmachung des Buches schließt sich dem an.
Die Charaktere sind überaus liebevoll und sehr charakterstark gezeichnet, was sie sehr authentisch und lebensnah wirken lässt. Grace möchte man einfach nur schütteln und zur Vernunft bringen, Mr. Williams und Nadia schließt man sofort ins Herz. Leider hat es trotz der ausdrucksstarken Charaktere etwas gedauert bis die Geschichte auf ihren wesentlichen Punkt kommt. Dennoch merkt man wie viel Liebe zur Musik über die Geschichte transportiert wird und es ist schön zu beobachten wie sich die Beziehung des ungleichen Trios stetig weiterentwickelt und wie sehr sie einander wirklich brauchen. Ein paar Seiten weniger Vorgeschichte und dafür mehr in den eigentlichen Part zu stecken, hätte sicherlich nicht geschadet. So kann sie am Anfang manchmal etwas sehr ermüdend sein. In der zweiten Hälfte geht es dann fast schon zu schnell und zu viel des Guten voran. Hier hätte es gern noch ein wenig Raum für das „Loslassen“ und den „Neuanfang“ der Hauptprotagonistin, als auch der Nebencharaktere geben können. Das kam ein wenig zu kurz.
Dennoch eine sehr herzerwärmende Geschichte über einen Neubeginn, den jeder schaffen kann, wenn er nur mutig ist und die richtigen Menschen um sich herumhat.

Bewertung vom 22.08.2019
Der Gesang der Flusskrebse
Owens, Delia

Der Gesang der Flusskrebse


sehr gut

Zu aller Erst: ein überaus gelungenes Cover, was zu 100 % zum Inhalt des Buches passt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr malerisch und die Kapitellänge sehr angenehm, so ist das Buch sehr kurzweilig.
Delia Owens baut mit ihren zauberhaften Worten eine unglaubliche Atmosphäre auf, die einen durch die ganze Geschichte begleitet. Teilweise überwältigend durch die Natur, die die Autorin beschreibt als auch der grundlegend melancholische, traurige Unterton mit dem die Geschichte, die in den 50er bis 60er Jahren spielt, erzählt wird. Kya ist ein spezieller Charakter, wild, zäh und eigensinnig. Die Männer die in ihrem Leben eine Rolle spielen, sind ebenso authentisch und bringen gewisse Tiefe mit. Die Gefühle der Charaktere werden unglaublich intensiv transportiert, dass man teilweise eine Gänsehaut bekommt. Der Gesang der Flusskrebse beschreibt Kyas Lebens- und Liebesgeschichte zu den Männern, als auch zur wilden Natur in der sie lebt. Man begleitet sie auf ihrem teilweisen sehr einsamen Weg, in dem sie vorsichtig Kontakte nach außen knüpft, versucht Anschluss zu finden, versucht den anderen Menschen zu vertrauen. Kapitelweise gibt es Zeitsprünge welche Vergangenheit und Gegenwart beleuchten. So lassen sich einige Handlungen und Ereignisse gut verknüpfen. Das Buch lässt wichtige Themen anklingen wie Vorurteile und Rassismus, wird dabei aber nicht zum Moralapostel an die Leser. Gegen Ende wird die Geschichte ein wenig vorhersehbar und für manchen könnte es ein wenig zu kitschig, zu intensiv und malerisch werden.
Insgesamt eine wundervolle Geschichte, die von der weiten Natur träumen und darüber nachdenken lässt, was es heißt bedingungslos frei zu sein. Kyas Geschichte beeindruckt und zeigt, dass es wichtig ist, sich selbst und den Dingen, Menschen die man liebt, treu zu bleiben.

Bewertung vom 22.08.2019
Im Freibad
Page, Libby

Im Freibad


ausgezeichnet

Es ist Sommer, es ist warm – es ist Freibadzeit.
Ich habe selten ein Cover gesehen welches den Inhalt eines Buches so auf den Punkt gebracht hat wie dieses. Die Ausarbeitung beim Aufklappen ist liebevoll durchdacht und man erkennt liebgewonnene Charaktere in der Gestaltung wieder.
Und die Geschichte die sich dahinter verbirgt ist so viel mehr als man im ersten Moment vielleicht erwartet. Die Autorin wartet mit knackigen, kurzweiligen Kapiteln in einer lockeren, sehr detailreichen und gefühlvollen Sprache auf, die das Buch zu einem sommerlichen Leseerlebnis machen. Die Charaktere schließt man direkt von Anfang an ins Herz - die 86jährige Rosemary und die Mittzwanzigerin Kate, die unterschiedlicher kaum seinen könnten. Und dennoch verbindet sie im Lauf der Geschichte ein Ziel: das Freibad retten. Denn das Freibad ist nicht nur ein Freibad, es ist eine Konstante, in einer sich rasant verändernden Welt. Es ist Heimat und Zufluchtsort. Es verbindet die verschiedensten Menschen. Ob jung, alt, groß oder klein. Für jeden davon hat es eine ganz besondere Bedeutung. Libby Page transportiert diese Botschaft mit so unglaublich viel Gefühl und Details. Dabei lässt sie ganz leise, brisante aktuelle Themen anklingen, die das Ganze zu einer wundervollen Einheit abrunden. Man blättert automatisch von Seite zu Seite, lacht, schmunzelt und ist zu Tränen gerührt. Die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere Rose und Kate geht einem direkt ins Herz und auch die Nebencharaktere bekommen ihren Spielraum. Es ist schön dabei zu sein, wie Freundschaften aufblühen, wachsen und sich gegenseitig Halt und Zuversicht geben.
Ein idealer, leichter Roman über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt und perfekt für den Sommer. Er berührt, er lässt nachdenken und ist so viel mehr als der erste Eindruck vermuten lässt. Man bekommt Lust auf Freibad und die befreiende, heilende Wirkung für etwas zu kämpfen und dem kühlen, erfrischenden Nass. Definitiv ein Jahreshighlight!

Bewertung vom 22.08.2019
Die geheime Mission des Kardinals
Schami, Rafik

Die geheime Mission des Kardinals


sehr gut

Die Aufmachung des Buches hat mich von Anfang an überzeugt, ebenso der sehr angenehm zu lesende Schreibstil Rafik Schamis.
Man taucht ein in die Welt Syriens, geprägt von Korruption und religiösem Fanatismus. Hauptkommissar Barudi ist ein gescheiter, sympathischer und sehr authentischer Charakter – der natürlich wie in vielen Kriminalromanen üblich eine schwierige Vergangenheit mit sich bringt. Seine Tagebucheinträge die immer wieder zwischengeschoben werden, lassen ihn ungemein menschlich erscheinen. Er wirkt jedoch in der rauen Alltagswelt Damaskus manchmal etwas sehr weich und verletzlich. Auch sein italienischer Kollege ist aus ähnlichem Holz geschnitzt. Zusammen ermitteln sie, überraschend harmonisch, an dem Mord eines italienischen Kardinals, der auf einer brisanten Mission gewesen zu sein schien. Hier zeigt der Autor ausführlich die Zusammenhänge zwischen den beiden Ländern, schweift hierbei aber manchmal etwas zu sehr aus. An manchen Stellen holt er mit seinen Details etwas zu sehr aus und verliert sich in Nebenerzählungen. Das verlangsamt und erschwert den Lesefluss leider ein bisschen. So war es an manchen Stellen teilweise mühsam durch die Seiten zu kommen. Dennoch entwickelt der Fall sich in eine sehr brisante Richtung und es macht Spaß den beiden Kommissaren bis zum Schluss zu folgen. Denn Rafik Schami schreibt herrlich trocken und amüsant, so dass man das ein oder andere Mal doch schmunzeln muss.
Ein vielschichtiges Buch in der es viel um Glauben und Aberglaube geht und ein gutes Bild der syrischen Gesellschaft von 2010 gibt. Durch die etwas zähen Stellen gibt es leider einen Stern Abzug.