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Gelinde
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Bewertungen

Insgesamt 342 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2020
Being Young
Skåber, Linn

Being Young


ausgezeichnet

Being Young, Linn Skåber und illustriert von Lisa Aisato

Cover:
Das wunderschöne Cover zeigt einige der wundervollen Illustrationen die es im Buch dann in voller Größe auf einer ganzen Seite zu bewundern gibt.

Inhalt + meine Meinung:
Die Autorin hat sich mit vielen Jugendlichen unterhalten und sie eine Zeit lang begleitet. Daraus wurden diese Texte und Geschichten die auf den Gefühlen der Befragten basieren. Viele Zitate sind wörtlich wiedergegeben.

Ein unglaublich tolles und sehr vielfältiges Buch.
Es wird viel hinterfragt und es gibt so viele kluge Gedanken (die selber zum Nachdenken anregen). Es werden schwere Zeiten beschrieben und es gib t wunderschöne Gedichte. Mit den Worten der Jugendlichen wird ihre Hilflosigkeit in manchen Situationen zum Ausdruck gebracht und auf der anderen Seite ist es sehr witzig und lustig. Es ist zum Weinen und doch voller positiver Hoffnung und optimistischer Energie.
Es geht um Freundschaft und Liebe (im weitesten Sinn).
Und auch Wünsche und Hoffnungen werden zum Ausdruck gebracht.

In diesem Buch kann man sich einfach verlieren und wohlfühlen, trotz oder gerade wegen der wichtigen Botschaft die es sendet.

Was das Buch so ganz besonders macht, sind die umwerfenden Illustrationen.
Sie sind einfach so wunderschön, so gefühlvoll, sie transportieren so viel Emotionen oder sind irre witzig.
Ich kenne die Illustratorin schon aus dem Buch „Die Schneeschwester“ und war dort schon begeistert und hätte mir am liebsten die Bilder an die Wand gehängt.

Dieses Buch ist ein prima Geschenk für alle Jugendlichen.
Aber auch für alle Erwachsenen um sich wieder jung zu fühlen oder sich wieder in die Gefühls- und Gedankenwelt der Jugendlichen hinein zu versetzten.

Autorin:
Linn Skåber ist Schauspielerin, Comedian und Autorin. Sie schreibt fürs Theater und fürs Fernsehen. «Being Young» ist ihr erstes Buch.

Illustratorin:
Lisa Aisato, 1981 geboren, ist eine gefeierte norwegische Illustratorin, Autorin, Künstlerin. Sie wurde nominiert für den Astrid Lindgren Memorial Award, den H.C. Andersen Award, den Brageprisen, den norwegischen Kritikerpreis und den Preis der Buchblogger. 2016 erhielt sie den Sørlandet Literaturpreis. Aisato lebt mit ihrer Familie auf einer südnorwegischen Insel, wo sie eine eigene Galerie betreibt.

Mein Fazit:
Dieses Buch ist wie ein kostbares Juwel, und ich weiß nicht was mir besser gefällt, der tolle einfühlsame, so wie auch humorvolle Text oder die herausragend brillanten Illustrationen bei denen man sich jede einzelne Seite am liebsten an die Wand hängen würde.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne mit ***

Bewertung vom 03.09.2020
It was always you / Blakely Brüder Bd.1
Hotel, Nikola

It was always you / Blakely Brüder Bd.1


gut

It was always you, von Nikola Hotel

Cover:
Romantische Glitzerwelt.

Inhalt:
Als Ivys Mutter stirbt, wird sie kurz drauf von ihrem Stiefvater ohne Kommentars von jetzt auf gleich in ein Internat verfrachtet.
Daraufhin bricht der Kontakt zur ganzen Familie, also auch zu ihren beiden Stiefbrüdern ab.
Jetz,t nach vier Jahren, bekommt sie von ihrem Stiefvater ein Flugtickert und sie soll unbedingt zurückkommen.

Was ist nur passiert?

Meine Meinung:
Die üblichen Missverständnisse, Fehlinterpretationen, kindisches Gezanke, Hin und Her, und jeder erkennt dass Ivy und Asher aber auch sowas von ineander verknallt sind, und beide würden den anderen am liebsten ausziehen und durchv…. , aber es gibt ja tausend Gründe dagegen.
Das ganze Buch zu lesen war streckenweise für mich wirklich eine Qual.
Alles wird wie „großes Drama“ inszeniert, für mich ist es nur idiotisches und kindisches Gezerre.
Die Wörter „Fuck“ und „Arsch“ kann ich jetzt auch mal 10 Jahre nicht mehr hören (und lesen) so inflationär wie die hier benützt wurden.

Wenn nur Ivy so doof naiv agieren würde, könnte ich ja sagen: ok, sie ist 19, also noch ein typischer Teenager, die sich nicht im Griff hat und nicht weiter als ihren nächsten Satz denen kann. Aber die ganze Geschichte ist so aufgebaut.

Das letzte Viertel des Buches war dann etwas besser. Aber leider war ich schon so genervt, dass dies meinen Gesamteindruck nicht mehr viel verbessern konnte.

Autorin:
Nikola Hotel wurde in Bonn geboren und arbeitete als Krankenschwester, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie sagt über sich selbst: «Ich habe eine große Schwäche für dunkle Charaktere und unterdrückte Gefühle. Nikola Hotel lebt mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Söhnen in einem kleinen Dorf

Mein Fazit:
Ein Roman mit großen Gefühlen, aber mir alles zu dramatisch, zu aufgebauscht und unwirklich, deshalb kann ich nur 2,5 Stern geben, die ich wohlwollend aufrunde.

Bewertung vom 02.09.2020
Eine Hühnerschaukel für Rosa
Ackermann, Anja

Eine Hühnerschaukel für Rosa


ausgezeichnet

Eine Hühnerschaukel für Rosa

Ein tolles Kinderbuch das alle Kleinkinder aber bestimmt auch noch Leseanfänger begeistern wird.

Rosa ist anders als „normale“ Hühner. Sie fürchtet sich vor Regenwürmern, ist aber an allem interessiert, sehr neugierig und ungeduldig.
Wie viele Kinder, die sie deshalb sofort ins Herz schießen werden.

Das Format ist mit seinen 22cm x 30cm angenehm groß.
Auf 32 Seiten wird die Geschichte mit schönen kindgerechten Texten erzählt.
Witzig und humorvoll und am Schluss sind alle glücklich.

Die Illustrationen sind ausgesprochen liebevoll, und mit ganz vielen wunderbaren Details, so gibt es auf jeder Seite sehr viel zu entdecken.
Besonders lustig sind die kleinen Käfer, die z.B. mal eine Kartoffel transportieren, dann mit einer Rettungsliege daherkommen als Hermine fast abstürzt, oder ein Käfer liegt einfach faul in der Hängematte und trinkt heißen Tee.

Ein wunderschönes Kinderbuch, super auch als Geschenk, dem ich gerne volle Punktzahl und 5 Sterne gebe.

Bewertung vom 31.08.2020
Träume aus Samt / Das Schicksal einer Familie Bd.4
Renk, Ulrike

Träume aus Samt / Das Schicksal einer Familie Bd.4


ausgezeichnet

Träume aus Samt, von Ulrike Renk

Cover:
Wieder sehr schön und es passt ausgezeichnet zur Reihe um die Familie Meyer.

Inhalt:
4. Teil und Abschluss der Seidenstadt- Sage.

Familie Meyer trifft 1940 in Amerika (New York) ein. Nach einigen Problemen führt ihr Weg sie weiter nach Chicago wo Freunde für sie eine Wohnung angemietet haben.
Ein neues Land, ein neues Leben, eine andere Kultur.
Wird die Familie hier eine neue Heimat finden?

Meine Meinung:
Der Einstig ist wieder wunderbar gelungen, trotz der Pause war ich sofort wieder drin in der Geschichte der Familie Meyer. Das Buch hat mich, wie auch seine Vorgänger: Jahre aus Seide, Zeit aus Glas, und Tage des Lichts, wieder tief berührt.

Der tolle Schreibstil der Autorin fesselt und fasziniert. Wir bangen, leben und leiden mit den Protagonisten, genauso wie wir auch mit ihnen hoffen und uns mit ihnen freuen.

Amerika, das heiß ersehnter Land zum aufatmen für die geflüchteten Menschen aus den Nazi-Deutschland.
Und es ist nicht leicht Fuß zu fassen. Auch hier gibt es Unterschiede und Arm und Reich. Doch es herrscht Frieden und es gibt so viele Möglichkeiten die es zu suchen und zu ergreifen gilt. Und genau das machen Ruth und Ilse, Karl und Martha. Jedes einzelne Mitglieder der Familie gehen das Ganze auch unterschiedlich an und es gibt viele Rückschläge und Tage der Verzweiflung.
Doch Ruth gibt niemals auf, sie arbeitet hart, verzichtet auf vieles und beißt sich durch.
Was auch immer mitschwingt ist die Sorge um die Zurückgebliebenen. Es gibt keinen Kontakt und keine Nachrichten.

Der Epilog: hier kann ich nur seufzen………….
Ach wie SCHÖN traurig….

Und das Nachwort gehört hier einfach dazu, wir erfahren nochmals was der Wahrheit entspricht und was schriftstellerische Freiheit isst.

Autorin:
Ulrike Renk, geb. 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie (und ihren Hunden) in Krefeld.

Mein Fazit:
Ein wunderschöner und gelungener Abschluss dieser Familien-Saga die auf Tatsachen beruht und sich deshalb noch viel Intensiver liest.
Von mir klar volle 5 Sterne.

Bewertung vom 30.08.2020
Hilfe, mein Kater kann sprechen! / Mirella Manusch Bd.1
Barns, Anne;Below, Christin-Marie

Hilfe, mein Kater kann sprechen! / Mirella Manusch Bd.1


ausgezeichnet

Mirella Manusch,
Hilfe, mein Kater kann sprechen!

Cover:
Super, wird jedes Leserin neugierig machen und zu dem Buch greifen lasen.

Inhalt und meine Meinung:
Es geht um die fast 10jährige Mirella, die gerade ihren ersten Eckzahn, echt total spitzig, bekommen hat.
Und dann stellt sich heraus, Mirella ist ein echtes Vampirmädchen.
Sie kann sich nachts in eine Fledermaus verwandeln, kann fliegen und das allerbeste: sie kann Tiere verstehen.

Klar, dass sie da dann so einige Abenteuer erlebt und zu bestehen hat, zumal sie ihre Fähigkeiten nur im Geheimen ausüben kann, da sie z.B. auch ihrem Vater nicht die Wahrheit sagen darf.

Der Schreibstil ist jugendlich locker und sehr humorvoll.
Durch die schönen einzelnen Kapitel eignet sich das Buch super gut für Leseanfänger, die damit bestimmt gut motiviert werden.
Aber auch fortgeschrittene Leser werden ihren Spaß mit dem Buch haben, da es echt witzig und auch spannend geschrieben ist.

Es ist toll wie klug und zielstrebig Mirella und ihre Freundin Klara agieren und den Tieren helfen.

Die Illustrationen sind super und sehr gut platziert.

Autorinnen:
Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben, um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können

Christin-Marie Below wurde 1993 in Duisburg geboren und wuchs als Tochter der Autorin Andrea Russo zwischen jeder Menge Büchern auf. Mittlerweile lebt sie in Oberhausen. Im Oktober 2018 entschied sie sich dazu, das Schreiben zu ihrem Beruf zu machen. Auch in ihren eigenen Geschichten für Kinder und Jugendliche steckt immer ein Hauch von Magie.

Mein Fazit:
Eine magische Vampir- Geschichte, die junge Leserinnen bestimmt in ihren Bann ziehen wird.
Von mir 4,5 Sterne.

Bewertung vom 29.08.2020
Halligmord / Minke-van-Hoorn Bd.1
Henning, Greta

Halligmord / Minke-van-Hoorn Bd.1


ausgezeichnet

Halligmord, von Greta Henning

Cover:
Super passend zu diesem Krimi.

Inhalt:
Minke van Horn ist erst seit kurzem Kommissarin und nun ist sie zurück in ihrer friesischen Heimat und bekommt gleich einen“ Cold Case“ auf ihren Schreibtisch.
Der Briefträger findet einen Schädel und als dieser identifiziert ist wird es spannend, denn keiner will was gesehen oder gewusst haben.
Auch das Wetter scheint sich gegen Minke verschworen zu haben, ein neuer gewaltiger Sturm kündigt sich an.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi mit einer guten Story, die bis zum Schluss spannend bleibt.

Wir steigen direkt in die Geschichte ein und dann wird es erst mal verwirrend, bzw. nach allen Seiten offen. Doch so ganz langsam bekommen wir immer mehr Durchblick und auch einen Blick hinter die Fassade.

Minke ist eine sehr sympathische Protagonistin, sie ist erfrischend offen und oft sehr direkt.

Der Schreibstil ist flüssige und gut zu lesen, der Spannungsbogen wird immer weiter gespannt und auch das düstere Wetter passt super zur Handlung.

Autorin:
Greta Henning ist ein Pseudonym. Die besondere Welt der friesischen Halligen mit ihren Geschichten und Traditionen hat es ihr genauso angetan wie der Klassiker "Der Schimmelreiter" und die Lebensart in Deutschlands hohem Norden.

Mein Fazit:
Ein toller Krimi, der viele falsche Fährten legt und bis zum Schluss spannend bleibt.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 26.08.2020
Elfie und das magische Eichhörnchen
Rauchhaus, Susanne

Elfie und das magische Eichhörnchen


ausgezeichnet

Elfie und das magische Eichhörnchen, von Susanne Rauchhaus

Cover:
Das Cover ist total ansprechend und super dazu angetan, das Buch neugierig genauer anzuschauen.
Und wir lernen auf den ersten Blick schon die wichtigsten Personen und Tiere der Handlung kennen.
Elfie und ihre Freundin Maya, Noah der Neue in der Klasse und seine Raben, sowie das weiße Eichhörnchen.

Inhalt und meine Meinung:
Eine tolle Geschichte.
Sie wird total spannend und witzig erzählt. Und das Quäntchen Magie macht es einfach nur zauberhaft.

Elfie ist eine Person die man sofort sympathisch findet und mit der sich die Leser (Lesealter von 8-10, ich würde die Altersspanne sogar größer ansetzen), bestimmt sofort identifizieren möchten.
Sie ist unerschrocken, hat eine super „Beste Freundin“ und eine tolle Familie.
Sie erlebt ein tolles Abenteuer und sie löst die Rätsel zusammen mit ihren Freunden.

Es wird spannen und lustig, es geht um Freundschaft und Zusammenhalt und die Art de Geschichte schreit geradezu nach einer Fortsetzung, denn man möchte unbedingt mehr über die taffe Elfie und ihre Freunde lesen.

Die Illustrationen von Samuel Glättli möchte ich auch extra erwähnen, denn die passen sehr gut zur Geschichte.

Die Aufteilung in überschaubare Kapitel macht es super geeignet für Leseanfänger und auch zum Vorlesen finde ich.

Mein Fazit:
Ein tolles Kinderbuch, das keine Wünsche offen lässt und in das sich die jungen Leser bestimmt voll Eifer vertiefen werden.
Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Bewertung vom 26.08.2020
Schwarzer Jasmin
Rumpl, Manfred

Schwarzer Jasmin


sehr gut

Schwarzer Jasmin, von Manfred Rumpl

Cover:
Durch die Schrift, die Farben und das Muster wirkt es sehr asiatisch.

Inhalt:
Das Liebespaar Jakob(Journalist) und Julia (Sozialarbeiterin) stehen vor der Frage ob sie ihre Beziehung beenden oder retten wollen.
Der Tunesier Eymen hat schon al sind schlecht Startvoraussetzungen, er landet in einer kriminellen Spirale und landet schließlich als Flüchtling in Deutschland.
Frank (Polizei) steht kurz vor der Rente, doch er und seine Kollegen stehen oft vor Entscheidungen die nicht immer so einfach zu treffen sind.

Alle Wege dieser Personen treffen, beeinflussen und Kreuzen sich in Berlin.

Meine Meinung:
Ein sehr vielschichtiger Roman.
Hier werden viele Aspekte aufgeführt und ausgeleuchtet.
Teilweise ist es für mich sehr verwirrend. Vor allem wenn es um das Kompetenzgerangle in und unter den deutschen Behörden geht.

Warum werden Menschen zu dem was sie sind?
Warum lassen sie sich radikalisieren (Gehirnwäsche)?
Welchen Einfluss hat das Umfeld, die Zeit in der wir leben, die Gesellschaft, die Religion, in die die Menschen geboren sind?
Warum und wie lassen sich einige verführen und verblenden?

Nur einige Fragen die das Buch (vielleicht) stellt und (vielleicht) in Ansätzen beantwortet.

Der Schreibstil ist in einer geschliffenen und sehr poetischen Sprache. Die Wortwahl als auch die Sätze sind absolut gekonnt definiert und eingesetzt.
Aber gerade das macht das Ganze für mich sehr distanziert und es fühlt sich für mich oft regelrecht „hochtraben“ an.

Tja und dann gibt es für mich quasi ein offenes Ende, was ich gar nicht mag bei Büchern.

Autor:
Manfred Rumpl, 1960 in der Steiermark geboren, studierte in Graz und Wien Philosophie und schloss mit einer Arbeit über Baudelaire ab. Für seine Romane erhielt er unter anderem den »aspekte«-Literaturpreis des ZDF und den Deutschen Kritikerpreis. Manfred Rumpl lebt in Wien und in der Steiermark.

Mein Fazit:
Ein sehr facettenreicher Roman um menschliche Gefühle und Empfindungen, vor allem auch im Blick auf die Flüchtlingsproblematik.
Der Schreibstil (obwohl er sehr geschliffen und gewählt ist) war hier (bei dem Thema) nicht so meins.
Deshalb von mir 3,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 23.08.2020
Jahresringe
Wagner, Andreas

Jahresringe


sehr gut

Jahresringe - in vielem hoch aktuell



Cover:
Ich hätte in einer Buchhandlung nicht nach diesem Buch gegriffen (sieht für mich eher wie ein Naturkundebuch aus), aber die Maiglöckchen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte.

Inhalt:
Leonore flüchtet als 13jährige aus dem Osten, mutterseelenallein strandet sie (1946) in einem kleinen Dorf zwischen Köln und Aachen.
In drei Teilen: 1946-1964, 1976-1986, 2017-2018, begleiten wir sie und ihre Familie. Wir erleben wie sie zum 2. Mal ihre „Heimat“ verliert, wie ihr Sohn Paul um seinen Platz und seine Wurzeln kämpft und wie dann ihre Enkel Sarah und Jan sich plötzlich als Gegner (im Hambacher Forst) gegenüberstehen.

Meine Meinung:
Ein Buch das nicht einfach mal so zwischendurch zu lesen ist.
Es greift viele ernsthafte und tief bewegende Themen auf.
1. Die grausame Flucht während des Krieges aus Osten.
2. Was ist Heimat? Warum werden Flüchtlinge so ausgegrenzt und abgelehnt (gerade auch heute wieder durchaus aktuell).
3. Umweltschutz, Klimaschutz! Was machen wir mit unserer Erde (hochaktuell, nicht nur wegen dem Hambacher Forst).

Die Geschichte baut sich langsam auf. Der Schreibstil ist ruhig und obwohl es wirkliche Dramen gibt, möchte ich sagen es ist nicht dramatisch geschrieben.
Es gibt tolle Bilder und Vergleiche, Metaphern die das ganze sehr konkret und vorstellbar machen.
Es hat mich in seinen Bann gezogen und ich habe Leonore fasziniert begleitet.
Ihr Leben, Ihre Flucht, deren Ausmaß wir erst am Ende des Buches so richtig erfahren und die unvorstellbares offenbart, ist wirklich unglaublich emotional.

Aber auch der Konflikt: Heimat- Existenz-Arbeit-aktives Einstehen für den Klimawandel, und die Zerrissenheit die dadurch in vielen Familien oder in einzelnen Personen, entsteht wird gut dargestellt.

Es gab auch Dinge die haben mir nicht so gut gefallen. Manche Dinge scheinen mir einfach in den Raum geworfen ohne Deutung oder Erklärung wie das jetzt zu verstehen ist.
Oder das „Übersinnliche“ wenn Leonore über den Waldboden „schwebt“ und wie sie mit Paul schwanger wird, das finde ich ja schon etwas seltsam. Für mich hätte man das realistischer „lösen“ können.

Was mir gar nicht gefallen hat, war das Ende. Hier fehlen für mich noch ein paar Seiten, für mich ist die ganze Geschichte ist hier nicht zu Ende erzählt.

Autor:
Andreas Wagner, 1978 in Neuss geboren, arbeitet als Schulsozialarbeiter an einer Realschule. Er lebt mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Töchtern in
Köln. Jahresringe ist sein erster Roman.

Mein Fazit:
Ein unglaubliches Buch, das ich ganz schwer mit Punkten beurteilen kann, denn von der Thematik her hat es mir super gut gefallen, es hat mich wirklich gefesselt und in seinen Bann gezogen, doch dann gab es wieder Punkte die ich absolut nicht verstehen und nachvollziehen konnte und am Ende fehlt mir der Abschluss.
Deshalb von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 19.08.2020
Ein Gefühl von Hoffnung / Ruhrpott Saga Bd.2
Völler, Eva

Ein Gefühl von Hoffnung / Ruhrpott Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ein Gefühl von Hoffnung, von Eva Völler

Cover:
Das Cover passt wieder super zu der Zeit, in der die Geschichte spielt.

Inhalt:
Ende der 1950er Jahre. Im Ruhrpott geht die Ära der Bergwerke zu Ende.
Trotzdem ist der Aufschwung immer noch überall zu spüren.
Der Alltag und die Gesellschaft haben ihre Fallstricke.
So muss sich die Familie um Inge sorgen, da das „AMT“ eingeschaltet wird.
Auch die Liebe geht ihre eigenen Wege und sorgt somit für Freud und Leid.

Meine Meinung:
Wenn man den ersten Teil gelesen hat, gelingt der Einstig super. Doch ich denke man kann das Buch auch so lesen, wobei es schade wäre, den ersten Teil nicht zu kennen, denn es sind die gleichen Charaktere und somit kann man sie einfach viel besser verstehen.

Die Autorin beherrscht es einfach wunderbar, den Alltag zu beschreiben und so ganz viele „Aha“- Momente beim Lesen entstehen zu lassen. Es steigen so viele Erinnerungen an seine eigenen Jugend, oder die der Eltern wieder auf. Sei es die Musik, die Literatur, Produkte oder eben einfach Angewohnheiten die ganz „normal“ waren.

Eine zerrissene Zeit wunderbar echt und realistisch n Szene gesetzt.

Autorin:
Geboren und aufgewachsen am Rande des Kohlenpotts, hat Eva Völler sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Juristin ihre Brötchen, bevor sie ihr Hobby zum Beruf machte. Mit den beiden Romanen über das Ruhrgebiet und seine Bewohner ― Ein Traum vom Glück und Ein Gefühl von Hoffnung ― hat sie sich einen Herzenswunsch erfüllt.
Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.

Mein Fazit:
Eine sehr gelungene Fortsetzung der Ruhrpott-Sage.
Für mich liegt der Fokus wieder auf der Liebesgeschichte, aber sehr geschickt eingewoben in die Zeit Ende der 1950er Jahre.
Von mir 4 Sterne.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.