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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 400 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2020
Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


ausgezeichnet

Spannung mit Nervenkitzel

Zanas Vorfreude ist groß. Sie wird fünf Jahre alt. Auf ihrer Geburtstagstorte brennen fünf rote Kerzen. Es sollte ein schöner Geburtstag werden, doch verändert alles für ihre Familie. Kommissar Ewert Grens nimmt bereits im Treppenhaus den Geruch von Verwesung wahr. Den Anblick dieser Tragödie in dem Apartment von Zanas Familie wird er nie vergessen. Fast 20 Jahre sind nun vergangen und er steht im gleichen Apartment. Jemand ist zurückgekehrt und will scheinbar etwas beenden. Grens weiß es ist ein Wettlauf mit der Zeit...

Die Handlung hat einen wellenförmigen Spannungsbogen. Zwischendurch kommt immer wieder nervenzereissende Hochspannung auf. Beim Lesen hatte ich dann richtig Herzklopfen bekommen und habe mitgefiebert. Dann gibt es aber immer wieder Phasen die einem ein Moment zum durchatmen gibt, bevor es wieder spannend wird.

Außerdem gibt es auch immer wieder unerwartete Wendungen und Überraschungen, womit man überhaupt nicht gerechnet hat.

Der Schreibstil des Autors lässt sich flüssig und leicht zu lesen.

Dem Klappentext und Cover zufolge habe ich eine komplett andere Story erwartet. Aber das Thema illegaler Waffenhandel wurde hier trotzdem sehr gut gestaltet.

Einige Szenen fand ich zwar etwas unrealistisch, aber dennoch war es wiederrum zum illegalen Waffenhandel und inoffizieller Polizeiarbeit passend. Ich fand das Buch auch schon fast einen Thriller statt einem Krimi.

Mein Fazit:
Ich habe nichts an dem Buch auszusetzen. Ein rundum gelungenes Buch, dass sich zu lesen lohnt.

Bewertung vom 27.08.2020
Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1
Matheson, Nadine

Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1


gut

Puzzle Mörder

Ein Serienmörder treibt in London sein Unwesen.Zerstückelte Leichen liegen in der ganzen Stadt verteilt. Das ruft Detective Inspector Anjelica Henley, die ihren ersten Tag im aktiven Dienst der Serial Crime Unit antritt, auf den Plan. Sie soll gemeinsam mit einem Polizeianwärter Ramounter die Ermittlungen aufnehmen. Sie ahnen gar nicht wie gefährlich es wird...

"Jigsaw Man" ist das Debüt von Nadine Matheson und soll der Auftakt in eine neue Reihe um Detective Anjelica Henley sein.

Nach dem Klappentext und dem Cover war ich Feuer und Flamme auf den Inhalt, doch von den Socken gehauen hat es mich leider nicht.

Die private Geschichte von Detective Henley fängt einfach mitten drin an, ohne Vorgeschichte etc. pp., man wird also quasi einfach hineingeworfen und hat das Gefühl als wenn es schon Band X der Reihe ist.. Über die komplette Handlung hinweg wird man leider auch nicht wirklich aufgeklärt.

In der Handlung kommen sehr viele Personen vor, wo man sehr leicht durcheinander kommen kann sie im Verlauf immer wieder richtig einzuordnen.

Die Handlung fängt stark an mit tollen blutrünstigen Szenen, ganz nach meinem Geschmack, doch in der Mitte flaut die Spannung ganz stark ab, sodass er sehr langatmig wird. Zum Ende hin wird es wieder sehr spannendn mit einem packenden Showdown der leider viel zu kurz ist.

Über die Mitte hinweg wurde einfach zu viel ausgeschmückt, sodass das Ende einfach nur abgeackt und nach dem Motto "zack zack ich muss fertig werden und die Seitenanzahl einhalten" war.

Teilweise gab es für mein Empfinden sehr klischeehafte und recht unrealistische, unglaubwürdige Szenen. Außerdem war es für mich sehr vorhersehbar mit recht wenigen Überraschungen und unerwarteten Wendungen. Und nicht alle offenen Fragen wurden nicht geklärt, was ich nicht ganz so schön fand.

Super an dem Buch fand ich den Schreibstil. Der ist schön flüssig zu lesen. Außerdem ist er sehr detailreich, sodass man sich sehr viel bildlich gut vorstellen kann.

Die Dialoge zwischen den Personen sind klar und deutlich. Als Leserin hatte ich das Gefühl, dass ich mit den Detectives in einem Raum sitze und es hautnah verfolgen kann, wie sie mit einander reden.

Die private Geschichte um Henley blieb noch offen, woraus man schließen kann, dass es noch weitere Teile gibt, die hoffentlich besser werden als das Debüt.

Mein Fazit:
Schade nicht immer ist ein blutrünstiger Thriller ein super Thriller. Nach dem tollen Cover & Klappentext nur ein solides Debüt mit starken Schwächen. Hat auf jeden Fall noch ganz viel Potenzial nach oben. Man kann es lesen, muss sich aber auf blutige Szenen und ganz viel Vorhersehbares einstellen.

Bewertung vom 23.08.2020
Meereskalt / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.3
Haller, Elias

Meereskalt / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.3


ausgezeichnet

Die beiden Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber werden auf die Insel Rügen gerufen. Dort herrschte auf einer privaten Feier eine ausgelassene Stimmung bis der Gastgeber, ein Landtagsabgeordneter, seine beiden Kinder Finn und Frieda vermisst. Die Vermisstensuche läuft an. Kurze Zeit später wird auf dem offenen Meer ein Ruderboot mit zwei kleinen Kindern geborgen. Das eine ist tot, das andere ist schwer traumatisiert. Die beiden Kommissare nehmen die Ermittlungen auf und kommen auf eine gefährliche Spur mit weiteren Verbrechen...

"Meereskalt" ist der dritte Band um Hardy Finkel und Greta Silber. Auch wenn man die Vorgängerbände noch nicht kennt, kann man das Buch problemlos lesen.

Wie auch in Haller's anderen Büchern findet man hier wieder kurze Kapitel mit einem super tollen flüssigen Schreibstil, die einem nur so durch das Buch fliegen lassen. Außerdem haben die vielen Cliffhänger an den Enden der jeweiligen Kapitel noch dazu beigetragen.

Am Anfang fand ich die Spannung eher mäßig, doch das hat sich dann schlagartig geändert. Es wurde sehr rasant und gefährlich. Ich habe regelrecht mit den Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Es war quasi Nervenkitzel pur.

Mit den Kindern als Opfer hat Elias Haller hier ein recht heftiges Thema genommen. Doch er macht es mit sehr viel Fingerspitzengefühl und man merkt auch, dass alles sehr realistisch rüberkommt und nicht abgehoben klingt.

Mit vielen unerwarteten Wendungen und hingworfenen Puzzlestückchen läd die Handlung zum Miträtseln ein.

Die Hauptcharaktere Hardy Finkel und Greta Silber hat Haller sehr sympatisch gestaltet. Es ist wie als wenn sie aus dem echten Leben gegriffen sind, keine überheblichen Kommissare sondern einfach ganz Normale mit Ecken und Kanten und eigenen Problemen. Man möchte mit ihnen mitfühlen und zur Seite stehen. Ich finde es sehr interessant wie ihre private Geschichte sich immer weiterentwickelt.

Sehr schön finde ich auch, dass hier wieder Humor im Spiel war. Das lockert die Handlung immer ein wenig auf und zaubert dem Leser ein Lachen ins Gesicht.

Mein Fazit:
Elias Haller begeistert mich immer wieder aufs Neue. "Meereskalt" ist wieder ein Top-Thriller mit Spannung pur. Absolute Leseempfehlung!
Ich hoffe auch noch auf weitere Bände mit den beiden Kommissaren.

Bewertung vom 17.08.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


sehr gut

Vergangenheit vs. Gegenwart

In Atlanta, Georgia, wird eine Frau attackiert, lebensbedrohlich verletzt und sterbend zurückgelassen. Die Ermittlungen verlaufen im Sande. Will Trent übernimmt nun den Fall und der führt ihn erstmal in ein Staatsgefängnis. Dort sitzt ein Insasse, der behauptet wichtige Informationen geben zu können. Zudem gleicht die Tat, für die er seit acht Jahren einsitzt. Doch er bestreitet seine Schuld. Klar ist, dass Will zunächst den ersten Fall lösen muss, um hier im aktuellen Fall voran zukommen. Es gestaltet sich schwierig: viele Beweise sind nicht mehr da, Zeugen unauffindbar. Nur seine Partnerin Sara kann ihm helfen. Werden sie das Geheimnis lösen?

"Die verstummte Frau" ist bereits der 8. Teil in der Georgia-Serie um Will Trent und Sara Linton. Ich war Neueinsteiger in die Serie und muss zugeben, dass es sehr empfehlenswert ist, wenn man die Serie am Anfang beginnt und nicht mitten drin. Slaughter schreibt nicht nur um einen Kriminalfall, sondern verleiht auch ihren Charakteren ein glaubhaftes Gesicht mit einer persönlichen Geschichte. Die Charaktere wachsen mit und wenn einem, so wie mir die Vorgeschichte fehlt, interessiert einen nicht wirklich die Geschichte und es wird schnell langweilig.

Karin Slaughter hat einen sehr tollen und detailreichen Schreibstil. Er lässt sich super flüssig und angenehm lesen und ihre detailreichen Ausschmückungen lassen klare Bilder im Kopf entstehen. Allerdings war es an manchen Stellen zu detailreich. Oftmals wurde auch viel wiederholt, sodass es sehr schnell langatmig wurde. Meiner Meinung nach konnte sie sich hier ca. 200 Seiten den Buches schenken.

Bisschen irritiert haben mich anfangs die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Da musste ich erstmal hinter steigen, da es durch die Kapitelüberschriften nicht wirklich hervorging was Gegenwart und was Vergangenheit war.

Ihr trockener Humor zwischendurch war klasse. Das hat die ganze Handlung abgerundet, aufgelockert und dem Leser ein Lächeln ins Gesicht gezaubtert.

Mein Fazit:
Ein solider Thriller mit einigen kleinen negativen Punkten, aber dennoch interessant. Allerdings nicht empfehlenswert für Leser, die die vorherigen 7 Teile noch nicht kennen.

Bewertung vom 12.08.2020
Old Bones - Tote lügen nie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.1
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Old Bones - Tote lügen nie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.1


ausgezeichnet

Im Jahr 1846 wird die Donner Party, ein Siedler-Treck, in der Sierra Nevada vom Winter überrascht. Ein Teil der Gruppe überlebt, weil sie zu Kannibalen geworden sind. Doch es steckt auch noch eine ganz andere Wahrheit dahinter.
Als der Ärchologin Nora Kelly Hinweise über dieses Lost Camp zugespielt werden, ist sie Feuer und Flamme die Ausgrabungen zu starten. Diese vermeintlich harmlosen Ausgrabungen werden sehr schnell gefährlicher als Nora vermutet hatte. Die Recherchen von ihr und ihrem Team führen schon bald in eine bizzare Gegenwart, die weitaus grausamer ist als der Kannibalismus damals.

"Old Bones - Tote Lügen nie" ist der Auftakt in eine neue Reihe um Ärchologin Nora Kelly und FBI-Agentin Corrie Swanson.

Wer die Pendergast-Thriller von Preston/Child bereits kennt, der kennt auch schon Nora Kelly und Corrie Swanson. Da ich die andere Thriller-Reihe noch nicht kenne, habe ich die beiden jetzt zum ersten Mal kennengelernt.
Swanson war mir im Gegensatz zu Kelly von Anfang an unsympatisch, doch mit dem tollen lebendigen und gefühlvollen Schreibstil hat das Autoren-Duo es geschafft diesen Charkter zum Schluss sympatisch zu machen.

Anfangs waren es zwei Handlungsstränge, die aber sehr schnell in einen Haupthandlungsstrang zusammen geflossen sind. Da in dem Handlungssttrang um Swanson am Anfang recht umher gesprungen wurde, war ich etwas verwirrt und bin auch nicht ganz so gut ins Buch reingekommen.

Doch der gesamte Plot des Buches war richtig interessant. Es war eine Vermischung aus historischen Gegebenheiten und Fiktion. Beides wurde richtig gut verknüpft. Man kann es auch als eine neue Interpretation der Geschichte von der Donner-Party sehen.

Hauptsächlich wurden hier die Ausgrabungen des Lost Camps beschrieben. Ab und an war hier recht viel ärchologisches Fachwissen, wodurch das Tempo rausgenommen wurde und es nicht ganz so spannend war. Da ich aber ärchologisch interessiert bin, war es für mich trotzdem noch sehr interessant zu lesen.

Zum Schluss gab es für mich noch unerwartete Wendungen, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch mit historischen Gegebenheiten und Fiktion, welches sich zu lesen lohnt. Ärchologisch Interessierte werden hier auf ihre Kosten kommen. Aufgrund einiger Kleinigkeiten gibt es von mir nur 4,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 08.08.2020
Paradise City
Beck, Zoë

Paradise City


gut

„Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert und die Natur erobert sich verlassende Ortschaften zurück“
Liina ist Rechercheurin bei einem nichtstaatlichen Nachrichtenportal und wird in die Uckermark geschickt. Dort soll sie, wie sie eigentlich glaubt, eine banale Meldung überprüfen. Widerwillig übernimmt sie diesen Job, obwohl sie eigentlich eine brisante Story übernehmen sollte. Währenddessen hat ihr Chef einen sehr merkwürdigen Unfall, bei dem er fast ums Leben kommt, und eine andere Kollegin wird ermordet. War das Liinas Glück, dass sie in der Uckermark war? Es kommt ihr aber sehr komisch vor und beginnt mit dem restlichen Team nachzuforschen. Dabei stößt sie auf eine schaurige Wahrheit…

Leider bin ich Anfang an nicht wirklich in das Buch reingekommen. Irgendwie war es für mich recht wirr und ich habe es dadurch nicht so ganz verstanden um was es eigentlich geht.

Den Schreibstil empfand ich aber als sehr angenehm und schön zu lesen, sodass sich das Buch trotz dass ich nicht richtig reingekommen einfach zu lesen war.

Das Ende fand ich etwas zu abrupt. Als Leser hatte man hier das Gefühl, als wenn die Autorin keine Lust mehr hatte ein ausführliches Ende zu gestalten, welches den Leser noch aufklärt. So bin ich verwirrt und noch mit offenen Fragen zurückgeblieben.
Es war auch kein spannendes Finale. So schnell wie es spannend geworden ist, so schnell war die Spannung auch schon wieder vorbei.

Die Handlung spielt in der Zukunft. Die Autorin schreibt hier so über die Zukunft mit den Pandemien und Gesundheits-App, wie sie heute durch Corona schon existiert, als wenn sie hellsehen könnte. Ein bisschen beängstigend finde ich ihre beschriebene Zukunft schon, dass alles durch Technik kontrolliert wird und man selbst als Mensch auf Schritt und Tritt kontrolliert wird. Ich glaube, dass sie mit ihrem Zukunftsthriller uns auch ein wenig die Augen öffnen möchte, damit es nicht so weit kommt.

Mein Fazit:
Ich fand es durchschnittlich. Es hat auf jeden Fall Potenzial was leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Wenn einiges spannender und ausführlicher gestaltet worden wäre, wäre das Buch echt klasse geworden. Mein Empfinden ist, dass man das Buch lesen kann, aber nicht unbedingt muss.

Bewertung vom 08.08.2020
Hagebuttenblut / Charlie Lager Bd.2
Bengtsdotter, Lina

Hagebuttenblut / Charlie Lager Bd.2


sehr gut

Eigentlich wollte Charlie Lager nie wieder in ihren Heimatort Gullspång . Doch dann hört sie dass vor dreißig Jahren ein Mädchen namens Francesca dort spurlos verschwunden ist und der Fall bis heute nicht aufgeklärt worden ist. Charlie bricht ihren Schwur und macht sich auf den Weg. Das Herrenhaus der Familie steht seitdem verlassen. Als Charlie dort ist spürt sie die düstere Atmosphäre und erinnert sich dunkel an ihre Vergangenheit. Sie merkt schnell, dass dieser Fall sie einiges kosten kann.

"Hagebuttenblut" ist der zweite Teil in der Reihe um Charlie Lager. Es ist von Vorteil, wenn man den ersten Teil vorher gelesen hat, da teilweise immer wieder mal Bezug drauf genommen wird. Ich kenne den ersten Teil noch nicht und bin teilweise im Dunkeln getappt.

Mit Charlie Lager hat die Autorin eine Ermittlerin geschaffen, die sich von anderen abhebt. Sie ist nicht nicht einfach nur eine Ermittlerin, die einen Fall zu lösen hat, sondern eine Person mit Ecken und Kanten, die selbst Probleme und eine dunkle Vergangenheit hat. Das macht sie sympathisch.

Mit dem Ort Gullspång und dem leerstehenden Herrenhaus wurde hier eine tolle düstere Atmosphäre erschaffen. Man hatte das Gefühl als wenn der Ort und seine Einwohner Geheimnisse zu verbergen haben, gerade vor Fremden.

Der Szenen- und Perspektivwechsel zwischen Charlie und Francesca ist super gelungen. Es hat die Spannung gehalten und man wurde Stück für Stück durch das Buch geschoben, sodass sich das Puzzle am Ende zusammen gesetzt hat.

Allerdings fand ich es schade, dass das Buch keine großartigen Überraschungen hatte, grade am Ende nicht. Ich konnte mir fast alles schon denken und für einen Thriller fehlte hier einfach die Hochspannung.
Aber der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.

Das Ende fand ich etwas plötzlich und es gibt noch einige offene Fragen, die nicht geklärt wurden. Ich habe es zwar lieber wenn alles was passiert ist am Ende aufgeklärt wurde, aber so hat man auch die Vorfreude auf einen nächsten Teil.

Mein Fazit:
Ein toller Thriller mit düsterer Herbststimmung passend zum Buchcover. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für jeden der schwedische Spannung mag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2020
Totenfels / Anna Krüger Bd.4
Erzberg, Tim

Totenfels / Anna Krüger Bd.4


sehr gut

Auf der Hochseeinsel Helgoland wird bei Hangabsicherungsarbeiten ein riesiger Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Das Problem: wenn der Hang weiter bricht, könnte die Bombe explodieren und verheerende Folgen mit sich ziehen. Die Entschärfungsarbeiten gestalten sich schwierig, alle Einwohner der Insel müssen evakuiert werden und dann wird auch noch eine Leiche in einem Schacht gefunden. Während Anna Krüger und ihre Kollegen sich mit dem Kampfmittelräumdienst auseinander setzen müssen hat jemand es auf Anna abgesehen. Ein mörderisches Spiel und Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Totenfels" ist der vierte Band in der Reihe mit der Kommissarin Anna Krüger. Für mich war es das erste Buch. Der eigentliche Fall ist in sich abgeschlossen, doch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, fehlt es einem an der privaten Entwicklung von Anna.

Die Idee mit der Kombi aus Blindgängerfund und Leichenfund ist super, aber für mich hat es etwas an der Umsetzung gemangelt.
Wer denkt, dass hier richtig gut um den Leichenfund ermittelt wird, wird leider enttäuscht. Die Ermittlungen kommen hier definitiv zu kurz. Erst kurz vor Ende wird das Geheimnis der Leiche aufgelöst, aber dazwischen geht es die ganze Zeit hauptsächlich nur um die Evakuierung der helgoländischen Bevölkerung. Das fand ich etwas langweilig.

Nebenbei hat es auch noch wer Unbekanntes auf Anna abgesehen. Das war das hauptsächlich Spannendste an dem ganzen Buch, dass man miträtseln könnte wer dieser mysteriöse Unbekannte ist.
Deswegen war es für mich auch eher ein Psychothriller statt einem Krimi.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Durch die verschiedenen Perspektiven lernt man die Figuren des Buches ganz gut kennen. Teilweise wird auch erst zum Schluss aufgelöst, wer hinter welcher Perspektive gesteckt hat, sodass das Buch ein paar kleine Überraschungen parat hatte.

Beim Lesen lernt man auch Helgoland etwas kennen. Der Autor beschreibt es sehr gut und bleibt hier auch bei wahren Gegebenheiten, sodass es nicht alles fiktiv ist.

Ein großen Teil nimmt auch Anna Krüger mit ihren privaten Problemen ein, der Medikamentensucht und ihrer ständigen Migräne. Es war sehr häufig, sodass es einen auch nerven kann.

Mein Fazit:
Wer hier einen Kriminalroman mit einer tollen Ermittlung um einen Leichenfund erwartet wird leider enttäuscht. Wer Psychothriller mag, ist hier aber genau an der richtigen Adresse.

Bewertung vom 26.07.2020
Die Taten der Toten / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.8
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Die Taten der Toten / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.8


sehr gut

Vor über 30 Jahren geschah Schwedens größter Kriminalfall: Der Mord an Ministerpräsident Olof Palme.
An einem kalten Winterabend am 28. Februar 1986 wird Palme auf offener Straße erschossen und wird dadurch zum größten Kriminalfall der Geschichte. Der Polizei ist es damals nicht gelungen den Täter zu fassen. Nach über 30 Jahren stoßen die beiden ungleichen Ermittlerinnen Ingrid Nyström und Stina Forss auf neue Erkenntnisse und geraten auf eine vielversprechende Spur, die für beide zur Gefahr wird. Ihre Nachforschungen wecken dunkle Mächte, die versuchen die Aufklärung des damaligen Mordes zu verhindern. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

"Die Taten der Toten" ist der achte Band der Reihe um die beiden ungleichen Ermittlerinnen Nyström und Forss. Für mich war es der erste Teil der Reihe und ich finde es vorteilhafter, wenn man die vorherigen Bände kennt. Die persönliche Geschichte der beiden baut auf die vorherigen Teile auf und dadurch wird einem ein bisschen die Spannung von den vorherigen Teilen genommen. Außerdem hat man dann immer das Gefühl, dass einem ein bisschen an der Story fehlt obwohl auch immer nochmal etwas aus der Vergangenheit wiederholt wird.

Das Autorenduo hat hier richtig tolle Recherchearbeit geleistet. Sie haben gefühlt alle wichtigen sowie unwichtigen Fakten um Olof Palme und dessen Mord in ihr Buch eingebracht. Es war ein toller Misch aus wahren Gegebenheiten und Fiktion. Als Leser hat man kaum gemerkt was nun wahr und was Fiktion ist.

Allerdings fand ich es an einigen Stellen die Recherche um den ganzen Fall etwas langatmig zu lesen. Ich fand es manchmal zu viele Fakten auf einmal.

Die private Geschichte der beiden Ermittlerinnen sowie dessen Team wurde gut und passend eingebracht. Nur an einigen Stellen war es mir etwas zu viel. Das hat die Spannung etwas rausgenommen.

Mein Fazit:
Ein super gelungener Krimi aus einem wahren Kriminalfall der nach über 30 Jahren passend zur Zeit als Cold Case in einem Krimiroman mit fiktiven Personen und Handlungen aufgerollt wurde.
Wer die vorherigen Teile bereits kennt, sollte sich "Die Taten der Toten" nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 25.07.2020
INSEL / HULDA Trilogie Bd.2 (eBook, ePUB)
Jónasson, Ragnar

INSEL / HULDA Trilogie Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Insel" ist der zweite Teil der außergewönlichen Island-Trilogie von Ragnar Jonasson. Die Handlung spielt einige Jahre vor "Dunkel".

Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird an ihrem Wochenenddienst zu einer abgelegenen Insel gerufen. Dort haben sich vier Freunde zu einem besonderen Jahrestag getroffen, doch es kehren nur drei zurück. Was ist dort auf der Insel in dem von der isländischen Bevölkerung bezeichneten isolierteste Haus von Island geschehen?

Nachdem ich "Dunkel" richtig klasse fand, war für mich klar, dass ich die komplette Trilogie lesen muss und war schon ganz gespannt auf "Insel".

"Insel" fand ich jetzt nicht ganz so packend wie "Dunkel", dem ersten Teil und er wäre vielleicht eher ein Krimi statt einem Thriller, aber das hat mich überhaupt nicht gestört.
Es war trotzdem durchweg interessant, spannend und bis zum Schluss undurchsichtig. Immer wieder gab es unerwartete Wendungen und das Ende hat mich nochmal überrascht. Ich finde es immer toll nicht zu wissen in welche Richtung der nächste Ermittlungsschritt führt.

Wie bereits auch im ersten Band hat der Autor die private Geschicht um Hulda wieder klasse eingebunden. Es hat immer genau in die Story gepasst.

Die ganzen Landschafts- und Ortsbeschreibungen waren auch echt toll. Dadurch konnte ich mir alles richtig gut bildlich vorstellen. Damit hat Jonasson dem Buch eine besondere Atmosphäre verliehen.

Jonasson hat auch einige isländische Besonderheiten wie z.B. die Nachnamen in seinem Buch gut und passend eingebunden. Dadurch wurde das Land Island und seine Sitten / Besonderheiten dem Leser näher gebracht. Ich fand es toll nebenher noch etwas über das Land zu erfahren. Es war somit abwechslungsreich.

Mein Fazit:
Eine super atmosphärische, spannende und undurchsichtige Fortsetzung der Island-Trilogie, die es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt wenn man "Dunkel" bereits gelesen hat.