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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2016
Sturm über dem Meer
Wilken, Constanze

Sturm über dem Meer


ausgezeichnet

Mal wieder ein wunderbarer Roman von Constanze Wilken. Ihr wunderbarer Schreibstil und die örtlichen bzw. die Naturbeschreibungen, machten für mich auch dieses Buch wieder sehr lesenswert. Man sah beim Lesen förmlich vor sich die schön beschriebenen Cottages, die kleinen Ortschaften, die Küste und das wilde Meer.

Sehr harmonisch passen sich die erzählerischen Rückblenden in die Geschichte von heute ein. Sehr anschaulich wird das damaligen Leben der einfachen Menschen beschrieben, die ihr Leben so gut es ging lebten und zufrieden waren mit dem was sie hatten.

Sehr interessant sind auch die Abschnitte, die sich mit dem versunkenen Königreich beschäftigen, dazu diese mystische Atmosphäre. Sehr passend, gut beschrieben und recherchiert. Das hat mich animiert, mich selbst noch etwas mehr mit diesem Thema zu beschäftigen.

Wer Romane mit Spannung mag, etwas mystisch angehaut, mit Erzählungen die auch in die Vergangenheit gehen und Liebesgeschichten aus dem "Damals" (1950) und dem "Heute" (2014), die nicht kitschig, sondern real und nicht übertrieben wirken, der kommt mit diesem tollen Schmöker vollends auf seine Kosten.

Bewertung vom 04.12.2016
Killerverse / Johnny Thiebeck Bd.2
Bauhaus, Ben

Killerverse / Johnny Thiebeck Bd.2


gut

Die Story an sich, das mit der Reisegruppe, dem Kinderreim und der ungewöhnlichen Mordmethode war nicht schlecht gedacht, aber ich fand am Anfang alles etwas zäh zu lesen, die ganzen Ermittlungen, die erst nur per PC und von Thiebeck "inoffiziell" betrieben wurden.
Erstmals kam für mich etwas Spannung auf, als Thiebeck nach Irland reiste und vor Ort ermittelte.
Die Orts- und Naturbeschreibungen haben mir aber sehr gut gefallen.

Die Charaktere, bis auf Thiebeck, blieben für mich bis zum Ende hin etwas blass. Vielleicht liegt das aber auch daran, das ich Band 1 (noch) nicht gelesen habe.
Fast romantisch könnte man schon bezeichnen, wie der "harte Ex-Bulle" seine Beziehung zu seiner (Ex)Freundin versucht wieder in Gang zu bekommen. Das macht ihn immerhin schon wieder liebenswert, den harten Kerl.

Ich würde das Buch nicht als Thriller sehen, sondern eher als Krimi.
Zum Thriller fehlte mir irgendwie noch das besondere Etwas.

Bewertung vom 04.12.2016
Der dritte Patient
Dietrich, Wolf S.

Der dritte Patient


sehr gut

Sehr eindringlich beschreibt Wolf S. Dietrich wie die Menschen aus ärmeren Ländern benutzt werden um mit dem Organhandel hier das große Geld zu machen. Ein Menschenleben zählt nichts, nur der gut bezahlende Patient der ein neues Organ braucht, muss überleben und zufrieden zu stellen sein. Sie nutzen es aus, das die armen Menschen von einem besseren Leben träumen.
Im Grund besteht die Story aus zwei Erzählsträngen, sie sich zum Ende hin aber sehr gut und logisch verbinden.
Zum einen haben wir die Geschichte mit den beiden Philipino's und zum anderen die Geschichte des erpressbaren Professors Fabricius, dessen Familie auch noch auf sehr tragische Weise in die Organmafiastory hinein gezogen wird. Als Leser/in wird man im Wechsel getrieben von einem spannenden Erzählstrang zum nächsten. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, aber man verliert niemals den Überblick. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, kommen sympathisch und real rüber, keine typischen Draufgänger, auch wenn die Journalistin Anna Lehnhoff, doch ganz gerne ihre Alleingänge durchzieht.

Ein gut zu lesender Schreibstil, ein in sich abgeschlossener Fall, man braucht keine Vorkenntnisse der anderen Bücher in denen Anna Lehnhoff mitgewirkt hat und ein ungewöhnliches Hauptthema für einen Krimi. Welches vielleicht manchen Leser dazu animiert hat, sich mit dem Thema des Organspendeausweises näher zu befassen, wenn man so liest, wie viele Jahre so manche Patienten auf ein Organ warten müssen.
Ein brisantes Thema, gut umgesetzt in einen unblutigen, spannenden und lesenswerten Krimi.

Bewertung vom 04.12.2016
Frankfurt Ripper
Olden, Martin

Frankfurt Ripper


ausgezeichnet

Klaus Scholz, die Hauptperson, ist ein hervorragender Schauspieler.
Einerseits schlachtet er seine Opfer bestialisch ab, andererseits kümmert er sich liebevoll um seine Mutter, die an Demenz erkrankt ist und in einem Heim wohnt. Zudem hilft er oft seiner älteren Nachbarin, gibt deren Enkel Mathe-Nachhilfe und plaudert täglich mit dem Inhaber des Kiosks, in dem er morgens immer die Zeitung mit den vier großen Buchstaben kauft, um zu sehen was über seine Morde darin steht und auf welche Seite es seine Tat gebracht hat. So könnte man denken, ein netter, älterer, alleinstehender Mann, der niemandem was Böses will. Bis wieder der Drang in ihm durchkommt, berühmt zu werden und mit bekannten Serienmördern in einem Atemzug genannt zu werden.
Die ICH-Schreibform bringt das ganze Tun und Denken von Klaus einem noch näher. Es gibt kaum mal 3-4 Seiten auf denen kein Mord geschieht, was das Buch noch atmosphärischer macht und mir als Leserin kaum Zeit ließ um das gerade gelesene zu verdauen. Man gelangt in einen Strudel des Mordens und des unbedingt weiterlesens, wozu sich der Schreibstil von Herrn Olden hervorragend eignet.
Wer also gute Nerven hat, einen robusten Magen, wer mit vielen Morden klar kommt die extrem detailliert beschrieben werden, der kommt mit diesem Thriller (Horror?) auf seine Kosten.
Man muss dieses Genre schon mögen, sonst könnte man das Buch als eine Aneinanderreihung von sinnlosen Tötungen sehen, also nicht für Jede/n geeignet.

Bewertung vom 04.12.2016
Tote haben kein Zahnweh
Archan, Isabella

Tote haben kein Zahnweh


ausgezeichnet

Mit Leocardia Kardiff, hat Isabella Archan wieder einen interessanten Charakter geschaffen, der diesen Krimi lesenswert macht. Eine alleinerziehende, voll berufstätige Frau die nebenbei noch die Arbeit von Hauptkommissar Jakob Zimmer und seinem Team erledigt.
Ein spannender Fall, aber zugleich auch lustig und nicht zu übertrieben, ein gesundes Mittelmaß von allem.
Mehrere Verdächtige tauchen während der Story auf, aber bis zum furiosen Schluss kam ich nicht drauf, wer denn nun der Täter sein könnte, sowas liebe ich, dieses Ungewisse. Das wurde am Ende sehr gut gelöst und logisch erklärt.
Der Schreibstil lässt sich wieder hervorragend flüssig lesen und auch die Covergestaltung finde ich sehr passend und gelungen.
Eine außergewöhnliche Hobbyermittlerin, von der ich hoffe, das die Autorin noch weitere Fälle in petto hat. Ich würde sofort den nächsten Band lesen wollen.

Wer auf solide und gute Krimis steht, die nicht zu übertrieben brutal sind, ab und zu lustig und wo auch das Privatleben etwas mit einstreut, der ist mit diesem Buch sehr gut bedient.

Bewertung vom 04.12.2016
Ich warte auf dich, jeden Tag
Linden, Clarissa

Ich warte auf dich, jeden Tag


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, einmal im Jahr 1999 mit Erin und einmal im Jahr 1933 mit Lily. Doch zum Ende hin verknüpfen sich diese beiden Erzählstränge sehr harmonisch und logisch.
Clarissa Linden hat es sofort geschafft, mir ihre beiden Hauptpersonen, Erin und Lily, sehr nahe zu bringen. Zwei Frauen die zwar zu unterschiedlichen Zeiten lebten, aber doch einiges gemeinsam haben. Sie müssen mit ihren eigenen und den Entscheidungen von Anderen klar kommen und ihr Leben neu ordnen.
Der wundervolle Schreibstil der Autorin beschreibt selbst alltägliche Situationen so, dass man als Leserin sich alles sehr genau vorstellen kann. Das kommt vor allem sehr gut rüber, wenn es um Lily und Erin's Opa Alexander geht und die schwere Nazizeit in Frankfurt.
Wie stark und groß, muss diese Liebe zwischen Lily und Alexander gewesen sein? 60 Jahre in denen sie einander nie vergessen haben.
Auch die Gedanken und Gefühle von Erin werden sehr gut ausgedrückt. Man erhält tiefe Einblicke in Erin's Seelenleben man fühlt und leidet richtig mit ihr.

Wer eine Geschichte sucht mit Geheimnissen, Entscheidungen, Wendungen, Annäherungen, Entfremdungen und dem Glauben an die einzige wahre große Liebe des Lebens, der kann es sich mit diesem Roman gemütlich machen und einfach in die Story versinken.

Bewertung vom 04.12.2016
Todesgrüße nach Frankfurt
Flender, Helmut

Todesgrüße nach Frankfurt


gut

Der Hauptteil des Buches besteht aus den Ermittlungen, egal ob von Hauptkommissar Jens Kleist und seinem Team, oder von der Journalistin Eva Maler und ihren Kollegen. Wer also gerne Bücher liest, wo das Privatleben der Hauptpersonen zusätzlich eine größere Rolle spielt, wird hier etwas enttäuscht werden,
Nichts ist so wie es scheint und wie schnell man sich eine vorgefertigte Meinung bildet, wird hier sehr deutlich beschrieben. Ein, zwei Hinweise die in die heutige aktuelle Situation passen und schon ist der Täter in der islamistischen Szene zu suchen. Ist es wirklich so einfach? Der Autor hat es geschafft, mich als Leserin selbst in diese Ecke zu drängen und zu denken, ja so muss es einfach gewesen sein, das war der Auslöser für dieses Unglück. Aber nach und nach wird man in eine andere Richtung gelenkt und das Ende und der Weg zur Auflösung des Falles erscheinen logisch und interessant.
Sehr eindringlich und beängstigend beschrieben finde ich die Abschnitte die in Srebrenica spielen und die damit verbundene Brutalität im Krieg.
Ein gut zu lesender Schreibstil, aber dafür finde ich das Cover nicht ganz so passend und für meinen Geschmack hätte es etwas mehr Spannung sein können, aber im Großen und Ganzen ein solider Krimi.

Bewertung vom 04.12.2016
Die Zelle (eBook, ePUB)
Winner, Jonas

Die Zelle (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Situationen sind von Anfang an sehr dicht und atmosphärisch beschrieben, so das man mit Sammy fühlt und leidet. Hinzu kommt dass das Buch fast nur im Haus und auf dem Grundstück spielt, das macht es auch nochmals spannend, da es ein beengter Raum ist und die Charaktere sich fast immer im Blick haben. Ein ungewohnter Hauptcharakter für einen Thriller, ein 11-jähriger Junge. Von Beginn an hat mich die Story in ihren Bann gezogen und bei dem gut zu lesenden Schreibstil, flog ich von Kapitel zu Kapitel. Zwischen den Zeilen spürt man die Verzweiflung von Sammy, da er in seinem Alter gar nicht weiß, wie man mit so einer Situation umgehen soll. Wem kann er sich anvertrauen? Hat er das wirklich alles so gesehen? Wissen vielleicht noch mehr aus der Familie bescheid, oder wollen sie es nicht sehen und verstehen? Selbst als Leserin zweifelt man auf einmal, ob das wirklich alles so gewesen sein kann, wie Sammy es beschreibt? Wem kann man trauen, wem nicht? Diese Ungewissheit macht das Buch für mich extrem spannend und ungewöhnlich.
Wer einen Thriller lesen will der durchgehen mit Spannung gespickt ist, mit einer außergewöhnlichen Story und wo man als Leser/in selbst nicht mehr weiß was und wem man glauben soll, der kommt mit diesem Buch voll auf seine Kosten.
Das Buch macht auch Lust auf die anderen Bücher des Autors.

Bewertung vom 04.12.2016
Der klare Blick
Harbort, Stephan

Der klare Blick


ausgezeichnet

Von beschriebenen Kriminalfällen, die am Anfang eines jeden Abschnitts zum besseren Verständnis aufgezeigt werden, bekommt man als Laie die Struktur und den Weg aufgezeigt, wie ein Profiler ticken tut. Professionell beschrieben und anhand von Aufzählungen, Listen und Tabellen zusammengefasst, aber man hat nie das Gefühl es nicht zu verstehen. Verständliche Erklärungen durch Aufzeichnung von alltäglichen Situation, die jeder von uns kennt und schon erlebt hat. Diese werde ich nun oftmals mit anderen Augen sehen und versuchen selbst zu analysieren, allen voran die Geschehnisse im Hause Harbort mit der Cola und den Toastkrümeln. Das kennt man selbst von zu Hause, nie war es jemand, aber irgendwann bekommt man es doch heraus, durch das wohl bekannte Ausschlussverfahren.
Einblicke und Anekdoten aus dem Familienleben der Harbort's haben mich oftmals schmunzeln lassen und ich dachte, ist der Autor daheim wirklich so? Ja, ich könnte es mir nach diesem Buch vorstellen.
Ein lesenswertes Buch mit interessanten Einblicken und Hinweise auf Lösungen die man selbst anwenden kann. Aber ich habe es nicht so in einem Rutsch "weglesen" können wie einen Krimi oder Roman, dafür haben mich die Themen und Kriminalfälle dann doch etwas mehr beschäftigt und zum Nachdenken angeregt, vor allem zu was manche Menschen alles fähig sind und was sie Anderen antun können.