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fuddelknuddel

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Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2018
Der letzte erste Song / First Bd.4
Iosivoni, Bianca

Der letzte erste Song / First Bd.4


ausgezeichnet

„Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da.“ (aus 'Der letzte erste Song' von Bianca Iosivoni aus dem Lyx-Verlag)

Nie wieder singen, das hatte Grace sich selbst geschworen. Nach einem Desaster von früher hat sie einfach zu viel Angst, bis sie sich selbst und ihrer Freundin beweisen will, dass sie mittlerweile stark genug ist und ihre Furcht überwinden kann. Sie singt bei Mason, ihrem Lieblingsfeind aus ihrem Freundeskreis, vor, denn seine Band sucht eine neue Frontsängerin, doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie sich in seiner Nähe auf einmal so anders fühlen würde. Sie sieht eine Seite an ihm, die ihr bisher verborgen blieb, doch sie wird Mason niemals haben können, denn er ist schon vergeben.. Es sei denn, er fühlt das gleiche vielleicht auch für Grace.

Von dieser Reihe kenne ich bisher nur den ersten Band, hatte jedoch schon so viel Gutes gehört, dass ich den vierten und letzten Band vorziehen musste. Ich hatte zwar einige Lücken was Vorkenntnisse betrifft, aber dennoch war es gut lesbar, selbst wenn ich im Nachhinein unbedingt empfehlen würde, sich die Reihe chronologisch vorzunehmen.

Das Cover ist wirklich hübsch, sehr romantisch. Eigentlich mag ich Menschen auf Covern nicht so gern, aber in diesem Fall ist es nicht übertrieben anzüglich sondern süß gestaltet und entsprechend nett anzuschauen. Man erkennt durch die Ähnlichkeit zu den vorigen Bänden natürlich auch gleich die Zugehörigkeit zur Reihe.

Mason und Grace erzählen abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive und mittlerweile sollte jeder wissen, dass ich ein absoluter Befürworter dieser Erzählweise bin. Man rätselt nicht immer herum, warum der Kerl dieses oder jenes tut, sondern bekommt es einfach serviert, ohne wegen irgendwelcher unlogischen Handlungen die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen.
Der Schreibstil ist locker und leicht, man kann angenehm entspannt lesen und merkt gar nicht, wie die Seiten nur so dahinfliegen.

Die Charaktere in diesem Buch sind eine ziemlich bunte Truppe. Grace wirkt auf den ersten Blick etwas hochnäsig und wie die typische Misswahl-Kandidatin, kühl, bestimmend und immer perfekt gestylt. So falsch liegt man damit auch nicht, aber sie verbirgt weit mehr, als es den Anschein hat. Ihr großes Talent ist das Singen, jedoch steht sie seit jeher unter dem drohend erhobenen Pantoffel ihrer rücksichtslosen Mutter, die Grace wie auch schon ihre große Schwester nach ihren Vorstellungen formen will. Ein wenig hat mich das an Jennifer aus Winton Brothers 3 von Penny Reid erinnert, die ebenfalls unter einer übereifrigen Mutter litt. Man findet diese Bücher in vielen Romanen und jedes Mal erwecken sie in mir das Bedürfnis, sie zu packen und fest zu schütteln, bis sie ihre armen Mädchen endlich mal sie selbst sein lassen.

Mason gefiel mir richtig gut. Er ist einerseits witzig und charmant, andererseits nimmt er seine Musik sehr ernst und brennt für das, was er tut. Darum weiß er auch, dass Grace die ideale Besetzung für seine Band ist, jedoch hat er mit ihr eine echt harte Nuss vor sich. Was für die beiden zunächst nur ein Verhältnis aus gegenseitigem Nutzen darstellt, entwickelt sich sehr bald zu mehr und mehr, leider gibt es dabei ein Problem: Masons Freundin. Ich muss ja sagen, dass dieses Mädchen mich mehr als einmal in den Wahnsinn getrieben hat, einen derart sprunghaften und unentschlossenen Menschen konnte ich einfach nicht verstehen.
Der Rest der Clique hat in den verschiedenen anderen Bänden seinen jeweiligen Auftritt, nur wird leider der Rest der Band von Mason dabei übergangen. Seine drei anderen Jungs waren mir ebenfalls unglaublich sympathisch und ich hätte wirklich gern mehr über sie gelesen.

Mein Fazit:
New Adult, das man gelesen haben muss! Ein großartiger Abschluss, ich freue mich, wenn die Autorin wieder mal was aus diesem Genre herausbringt.

Bewertung vom 09.12.2018
Muttertag / Oliver von Bodenstein Bd.9
Neuhaus, Nele

Muttertag / Oliver von Bodenstein Bd.9


sehr gut

„Würde ich einen Krimi über unseren aktuellen Fall schreiben, müsste ich wohl mindestens vier Opfer und drei Tatverdächtige rausstreichen, damit die Leser nicht den Überblick verlieren.“

Zuerst ist es nur ein einzelner toter Mann, dann ist es auf einmal der Auftakt einer Ermittlung im Fall eines Serienkillers: Der alte Theodor Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden, sein Ableben schon einige Zeit her. Durch Zufall können im Zwinger seines Hundes Menschenknochen sichergestellt werden und es tauchen noch weitere Leichen auf, alles Frauen. War der alte, mürrische Mann der Mörder oder steckt mehr dahinter, als die Ermittler auf den ersten Blick vermuten? Eines ist klar: Die Frauen mussten ein Geheimnis haben, was mit dem Muttertag, ihrer aller Todestag, zu tun hat.

Wie man anhand meiner Rezensionen schließen kann, bin ich kein großer Krimileser. So gar nicht. Also wirklich nie, es sei denn ich muss oder zwinge mich. Von Nele Neuhaus habe ich natürlich schon gehört und die restlichen Frauen in meiner Familie sind hellauf begeistert von ihr, hörten/lasen bisher jeden Teil der Reihe, und so dachte ich mir, dass ich mal einen Versuch wage, um mitreden zu können. Außerdem wäre es wirklich schwer gewesen, dem Hype um dieses Buch zu entgehen, das ja nun wirklich an allen Ecken und Ende gepusht wird bis zum Gehtnichtmehr. Gut finde ich allerdings den Hashtag „#ohneFolie“, denn die braucht man tatsächlich in vielen Fällen nicht.

Das Cover finde ich gut gelungen, der Storch steht als Symbol für die Geburt und damit auch die Mutterschaft, die in diesem Buch eine große Rolle spielt (Überraschung, bei dem Titel... nicht). Es entbehrt auch irgendwie nicht einer gewissen Komik, bzw. Ironie, wie ich finde. An sich passt es gut zu den anderen Covern der Reihe, die ich zwar kenne, deren Inhalt ich aber bisher höchstens in Filmform begegnet bin.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und die Zeit variiert ebenfalls in den unterschiedlichen Erzählsträngen. Mal erfährt man was aus der Sicht Pia Sander oder Oliver von Bodenstein, aber auch aus der Sicht des Mörders oder der Opfer liest man was. Mir wurde im Vorfeld schon gesagt, dass die Zeitsprünge etwas verwirren können, allerdings hatte ich damit keine großen Probleme, sondern vielmehr mit all den Namen der Personen, die eine Rolle in diesem Buch spielen.

Neben den eigentlichen Mordermittlungen gibt es natürlich auch Passagen, die sich um das Privatleben der Ermittler drehen, diese empfand ich persönlich als nicht ganz so interessant. Die Entwicklung des Falls wiederum war wirklich aufregend, denn immer wenn ich dachte, der Polizei einen Schritt voraus zu sein, wurde ich auf den kommenden Seiten eines besseres belehrt. Bis zum letzten Viertel des Buches etwa erschloss sich mir noch nicht, was die einzelnen Handlungsstränge für eine Verbindung zueinander haben könnten, bis dann mit einer riesigen Überraschung die Erkenntnis für mich kam. Das fand ich sehr gut gelungen und ab da hing ich förmlich zwischen den Seiten, weil ich nicht erwarten konnte, was als nächstes passiert.

Mein Fazit:
Mein erster Krimi und gleich ein Volltreffer. Zwar gab es etwas zu viele Personen für meinen Geschmack, aber die Spannung war immer greifbar und man wurde als Leser oft hinters Licht geführt, um erst ganz am Ende eine Auflösung zu erfahren, mit der ich persönlich nicht gerechnet habe. Auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände der Reihe gut lesbar! Vielleicht dürfen wir uns ja auch bald über eine Verfilmung dieses Buches freuen, das würde mich persönlich sehr interessieren.

Bewertung vom 06.12.2018
Die Ballade von Max und Amelie
Safier, David

Die Ballade von Max und Amelie


ausgezeichnet

Von David Safier wusste ich bisher nur, dass er für Bücher wie „Jesus liebt mich“ oder „Plötzlich Shakespeare“ verantwortlich ist, dass es auch etwas ernsteres aus seiner Feder gibt, war mir neu. Inwiefern „Die Ballade von Max und Amelie“ thematisch in das Schema seiner restlichen Romane passt, kann ich nicht beurteilen, da dies mein erster Safier-Roman ist. Die Grundidee, ein Buch aus der Sicht zweier Hunde zu schreiben, finde ich aber wirklich gut und war ganz angetan, als ich den Klappentext gelesen habe.

Das Cover passt in den Gelb- und Schwarztönen farblich jedoch wieder zu den restlichen Romanen des Autors und hat Wiedererkennungswert. Zu sehen sind die Umrisse zweier Hunde, die auf einem Hügel sitzen und den Farben nach zu urteilen vielleicht einen Sonnenuntergang beobachten, naheliegenderweise sind es wohl Max und die etwas kleinere Narbe.
Ich finde es wirklich wunderschön gestaltet, dezent und aufgeräumt, nicht zu überladen und trotzdem geschmackvoll.

Erzählt wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Narbe und dem Menschen, der die beiden Hunde verfolgt. Zudem gibt es durch die Träume quasi Rückblicke in andere Zeiten und Leben, die die drei geführt haben, was wirklich spannend zu lesen war.
Der Schreibstil war nicht wirklich kompliziert, das Buch las sich dadurch sehr angenehm und leicht von der Hand. Ich denke, dass mir der Stil von David Safier genug zusagt, um in Zukunft noch öfter nach seinen Bücher zu greifen, vielleicht wenn er mal wieder was in diese Richtung schreibt.

Max ist der typische Haushund. Liebt Frauchen, Herrchen und Lilly, die Tochter seiner Besitzer abgöttisch, hat kein Problem damit, an die Leine gelegt und quasi dem Menschen „unterworfen“ zu werden und folgt gehorsam ihren Regeln. Für Narbe wäre das alles undenkbar, sie hat nur negative Erfahrungen mit Menschen gemacht. Sie lebt als wilder Hund mit ihrem kleinen Rudel auf einer Müllkippe und überlebt so gerade eben. Ihr käme es nicht in den Sinn, sich den Zweibeinern auch nur zu nähern, geschweige denn sogar mit ihnen in einem Haus zu leben, und so treffen zwei Welten aufeinander. Wildnis meets Zahmheit, Naivität trifft auf Gerissenheit.

Die Idee, die hinter der gemeinsamen Reise der beiden Hunde Richtung Max' Zuhause steckt, ist ganz erstaunlich. Es geht darum, dass Seelen auch über den Tod hinaus miteinander verbunden sein können und sich schlussendlich immer wieder finden, wo sie auch gerade sein mögen. In jedem Leben und zu jeder Zeit gibt es scheinbar Menschen, Tiere, generell Lebewesen, deren Schicksale miteinander verknüpft sind und deren Bestimmung es ist, zusammen zu finden.

Mein Fazit:
Ein herzzerreißendes Buch voller Überraschungen, es war großartig, die Liebe zweier Hunde verfolgen zu dürfen. Ich habe mitgefiebert, gelacht und ein bisschen getrauert, die perfekte Mischung.

Bewertung vom 05.12.2018
Bücherkönig / Die Bibliothek der flüsternden Schatten Bd.2
El-Bahay, Akram

Bücherkönig / Die Bibliothek der flüsternden Schatten Bd.2


sehr gut

Als Bücherwurm werde ich vor allem von Covern angezogen, auf denen schon der Titel eindeutig verrät, dass es in der Geschichte um Bücher geht. Aus dem Klappentext war es für mich mal wieder einmal nicht ersichtlich, dass es sich auch hier um den zweiten Teil einer Reihe handelte, und so fiel ich wie schon so oft in letzter Zeit auf eine Fortsetzung rein, deren Vorgänger ich nicht kenne.
Bei diesem Buch war das aber zum Glück nicht ganz so schlimm. Bestimmt wäre es weitaus angenehmer gewesen, etwas mehr des Kontextes zu kennen, allerdings wurden alle Fabelwesen, Personen und Orte ins kleinste Detail beschrieben, sodass man auch als Ersttäter diesen Band wunderbar verstehen kann.

Die Geschichte wird aus der Sicht auf verschiedene Handlungsträger erzählt, mal auf Kani, die Freundin von Sam, mal auf eine Hexe, eine sogenannte Sahira oder auch auf Sam selbst. Die Parallel verlaufenden Erzählstränge haben die Spannung konstant hoch gehalten und immer wieder für Abwechslung gesorgt.
Die Sprache war nicht übermäßig anspruchsvoll oder ausgefallen, sondern gut und leicht zu verstehen, sie machte das Buch flüssig lesbar und dennoch habe ich lange gebraucht, um überhaupt erst zu diesem Exemplar zu greifen und noch mal eine Weile, um es zu beenden. Irgendwie war ich in letzter Zeit eher anderweitig motiviert, dabei hat dieses Buch es definitiv verdient gehabt, gelesen zu werden.

Was mich an diesem Buch besonders fasziniert hat, waren die vielen verschiedenen Fabelwesen. Es waren nicht nur die klassischen, die man kennt, wie Einhörner, Mensch-Pferd-Kombinationen oder Wasserwesen á la Sirenen, sondern auch neuartige, bei denen der Autor seiner Fantasie freien Lauf gelassen hat.
Die magischen Komponenten der Story waren allgegenwärtig, das Fantasy-Flair hat mir wirklich gut gefallen. Sehr beeindruckt hat mich der Asfur Nusar, eine Mischung aus Mann und Vogel. Er hat einen wirklich einnehmenden Charakter und eine Art sich auf leise Weise Respekt zu verschaffen.

Mein Fazit:
Ich freue mich schon auf den dritten Teil der Reihe um Sam und seine Freunde. Dass dieses Buch so lange auf meinem SuB verschimmelte, lag nicht daran, dass die Geschichte nicht spannend gewesen wäre, das nehme ich also auf meine Kappe.
Ein sehr aufregendes Buch, was sicher noch viele Leser begeistern wird, mein eigenes Herz schlägt definitiv für die Fabelwesen. Vollkommen vom Hocker gerissen bin ich allerdings nicht, da geht glaube ich noch mehr.

Bewertung vom 28.11.2018
Trust
Scott, Kylie

Trust


ausgezeichnet

„All die verrückten, riskanten, wilden, gefährlichen, irrationalen Dinge, die ich getan hatte, wie ich ein erstes Mal nach dem anderen durchgepeitscht hatte... Ich hatte falschgelegen.“ (Kylie Scott – Trust)

So hatte sich Edie Millen ihr letztes Highschool Jahr sicher nicht vorgestellt. Ein einziger Abend verändert alles, denn sie gerät bei einem harmlosen Einkauf in einen Raubüberfall und wird als Geisel gehalten. Seit diesem Tag ist die Story in aller Munde und Edie wird der Alltag zur Hölle gemacht, sodass sie beschließt, die Schule zu wechseln. Doch an der neuen Schule trifft sie ausgerechnet John Cole, den Jungen, wegen dem sie den Überfall überhaupt erst überlebt hat. Ihr Lebensretter allerdings hat keinen guten Ruf, gilt als gefährlicher Dealer und bei den Mädels umschwärmter Bad Boy. Definitiv kein Boyfriend-Material, doch Edies Herz hat da seinen eigenen Kopf..

Als ich las, wer dieses Buch geschrieben hat, war ich ganz aus dem Häuschen. Die Stage Dive-Reihe von Kylie Scott hat mir unfassbar gut gefallen und so war ich gespannt, was die Autorin dieses Mal aus dem Ärmel gezaubert hat.
Das Cover ist sehr düster gehalten und macht einen wilden, verwegenen Eindruck, passen dazu der bröckelnde Schriftzug. Man sieht nicht untypisch für New Adult einen spärlich bekleideten Mann mit wuscheliger Frisur, vermutlich eine Anspielung auf Cole. Ob es zwischen anderen Büchern dieses Genres vom Cover her so besonders herausstechen würde, weiß ich zwar nicht, aber ansehnlich ist es allemal.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Edie, ich hätte mir aber auch ein paar Kapitel aus Coles Sicht gewünscht. Gerade, wenn es nicht so 08/15-Charaktere sind, sondern welche mit einem ungewöhnlichen Hintergrund, würde ich immer gern auch ihre Gedanken verfolgen können.
Die Sprache ist as usual simpel und leicht verständlich, keine hochgestochenen Formulierungen oder komplizierten Sätze und man kann das Buch ganz gemütlich wegschmökern, ohne dass man merkt, wie die schnell Zeit vergeht.

Edie gefiel mir als Charakter unfassbar gut, vor allem weil sie von ihrer Beschreibung her nicht ins typische Schema der schlanken, unwiderstehlichen Modelprotagonistin passt, sondern ein gut gebautes Mädchen zu sein scheint, dass Bücher ebenso gern mag wie Süßigkeiten. Ich konnte mich unfassbar gut mit ihr identifizieren, habe es nachvollziehen können, wenn sie sich unwohl fühlte, habe mich gefreut, wenn sie sich gefreut hat. Sie hat mich einfach zu 100% abgeholt und es war gleichermaßen witzig wie berührend, ihre Gedanken und Gefühle miterleben zu dürfen. Vom gebeutelten Mädchen, das durch einen Raubüberfall bekannt wurde, entwickelt sich Edie zu einer starken, jungen Frau, die allen die Stirn bieten kann.
Cole ist nicht nur ein Bad Boy im Sinne von „schläft mit allem, was bei drei nicht auf den Bäumen ist“, sondern im Sinne von „prügelt sich, hat eine verkorkste Familie und dealt mit Drogen“. Ich glaube, bisher ist mir noch kein Protagonist mit einem Drogenhintergrund untergekommen. Es war faszinierend mitanzusehen, wie er seinem Leben eine andere Wendung gibt und er sich Edie langsam öffnet.

Die beiden sind mehr als nur ein süßes Paar, sie haben zusammen dem Tod ins Auge geblickt. Sie verbindet etwas, was kein anderer auf die Art verstehen kann, wie sie es tun, das Schicksal hat ihre Leben sozusagen am Tag des Überfalls miteinander verknüpft. Mag kitschig klingen, aber so ist es nun mal. Zusammen einen Raubüberfall zu überstehen schweißt zusammen, ob man nun will oder nicht.
Was mich zwischendurch immer etwas durcheinander gebracht hat, war der Gedanke daran, dass ich zwar New Adult lese, die Hauptpersonen aber immer noch minderjährig und auf der Highschool sind. Irgendwie war das ein wenig verwirrend, da die meisten Protagonisten sonst schon auf dem College sind oder sogar bereits arbeiten.

Mein Fazit:
Alles in allem eine wirklich gelungene Geschichte. Die Protagonistin ist der Hammer schlechthin!

Bewertung vom 26.11.2018
Das Mädchen aus Feuer und Sturm / Mariko Bd.1
Ahdieh, Renée

Das Mädchen aus Feuer und Sturm / Mariko Bd.1


ausgezeichnet

„Sei so schnell wie der Wind. So still wie der Wald. So stark wie das Feuer. Und so unerschütterlich wie ein Berg. Dann kannst du alles tun.“

Die 17-Jährige Mariko ist es als Tochter eines einflussreichen Samurai gewohnt, als unmündig und schwach gesehen zu werden, schließlich ist sie „nur“ eine Frau. So soll sie in eine arrangierte Ehe mit dem Sohn des Kaisers treten, um ihrer Familie ihren Stand weiterhin zu sichern, doch auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Gemahl wird ihr Geleitzug Opfer eines blutigen Überfalls. Mariko ist die einzige, die dieses Massaker überlebt, und will herausfinden, wer ihr nach dem Leben trachtete. Sie gibt sich als Junge aus und mischt sich unter den Feind, nicht ahnend dass sie sich ausgerechnet in einen der schlimmsten von ihnen verlieben würde.

Auf den ersten Blick wirkt das Cover wirklich wunderschön und elegant. Die Farben sind zart und nicht sehr kraftvoll, stehen für mich also eher im Gegensatz zum Titel, mit dem ich stärkere und strahlende Farben assoziieren würde. Zudem hat das relativ modern aussehende, rückenfreie Kleid des Mädchens auf dem Cover nicht besonders viel mit einem Kimono zu tun, den die Frauen im Buch üblicherweise tragen.

Erzählt wird aus mehreren Sichten, meist auf Mariko, gelegentlich aber auch auf ihren Bruder Kenshin, den Kaiser und seine Familie oder auch Okami, den besten Krieger des schwarzen Clans, einer Bande von Banditen.
Die Erzählung ist an vielen Stellen sehr detailliert und voller Sprichworte und Weisheiten. Die Gefühle der Protagonisten werden anschaulich mit vielen Metaphern dargestellt und die Sprache war stellenweise sehr poetisch und gehoben, sodass man tatsächlich das Gefühl hatte, sich in einem alten Kaiserreich zu befinden, was dem Lesefluss jedoch keinen Abbruch getan hat.
Trotz oder eventuell auch gerade wegen der manchmal etwas altbackenen Schreibweise passend zum Plot war ich beim Lesen wie gefesselt und die Geschichte hat mich sofort abgeholt.

Zu den Charakteren konnte ich keine besonders tiefe Verbindung aufbauen, gefallen haben sie mir trotzdem. Die junge Mariko, die aus den Fängen der gesellschaftlichen Konventionen ausbricht und ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Der geheimnisvolle Okami, auf der einen Seite Verbrecher und gefährlicher Kämpfer, auf der anderen Seite tiefgründiger Denker.
Die Dialoge waren stellenweise sehr schlagfertig und es wurde viel mit Weisheiten argumentiert. Dem musste man gedanklich erst mal folgen können, eine kleine Herausforderung aber dennoch echt gut gelungen von der Autorin.

Die Idee mit den Samurai, dem schwarzen Verbrecher-Clan und einer arrangierten Hochzeit in die kaiserliche Familie finde ich sehr gut. Bisher habe ich noch nie was japanisch angehauchtes gelesen und die vielen anders sprachlichen Worte haben mich manchmal etwas verwirrt, bis ich ganz am Ende des Buches ein Glossar dazu entdeckte, das mir auch im Nachhinein noch sehr geholfen hat.
Das Mädchen, was zunächst unter Feinden wandelt und dich dann in einen von ihnen verliebt – ein klassisches Motiv für eine Romantasy-Geschichte. Ich persönlich liebe diesen Wandel, erst kann man sich nicht leiden und ganz langsam und in kleinen Schritten darf man als Leser dann den Sinnesumschwung von Hass über Unsicherheit zu Liebe miterleben. Einfach herrlich!

Mein Fazit:
Faszinierende Schauplätze, sehr detaillierte Beschreibungen, gut erdachte Charaktere und eine spannende Story, die unbedingt nach einer Fortsetzung schreit.
Wirklich empfehlenswert!

Bewertung vom 23.11.2018
Sound der Liebe / Backstage-Love Bd.2
Keen, Liv

Sound der Liebe / Backstage-Love Bd.2


ausgezeichnet

„Sie weinte darum, nicht früher festgestellt zu haben, was für ein guter Typ er war.“

Lizzy Donahue ist eine Chaotin vom Herrn und momentan obendrein auch noch pleite und obdachlos. Kein Label will die angehende Songwriterin unter Vertrag nehmen, es hagelt Absagen und sie und Pebbles, ihre Schildkröte, wissen nur noch einen Ausweg: Liam.
Liam, der gutaussehende Bruder ihrer besten Freundin Mia, den die schon seit ihrer Kindheit kennt, und ein Bandkollege ihres Bruders Nic ist.
Zunächst ist Liam alles andere als begeistert, als Lizzy wie ein Wirbelwind in sein Leben (und vor allem in seine Wohnung) fährt und eine Spur der Verwüstung hinterlässt, denn er und Lizzy waren schon immer die personifizierten Gegensätze, wie Licht und Schatten, Feuer und Wasser. Doch wie es nun mal so ist, kommt die Liebe immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet.

Bei der Anfrage dieses Buches war mir noch nicht klar, dass es sich um einen zweiten Teil handelt. Dies habe ich erst festgestellt, als ich beim Buchhändler meines Vertrauens unter Erstaunen den ersten Band sah.. und begann dieses Buch hier zu lesen, in der Hoffnung, dass es verständlich sei auch ohne Kenntnis des vorigen Teils.
Meine Meinung dazu ist: Geht zwar, da die meisten Dinge noch einmal erklärt werden, aber es wird auf viele Geschehnisse und Personen der Vergangenheit Bezug genommen, sodass man, wenn man die Wahl hat, definitiv die Reihenfolge der Bücher einhalten sollte.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, sowohl auf Lizzy als auch auf Liam, allerdings auch auf Nic und Mia. Es gibt zwar keine Ich-Perspektive in dieser Geschichte, was ich sehr schade finde, das hätte einem die Charaktere noch näher gebracht. Allerdings hatte ich auch so schnell eine Verbindung zu den Personen und gerade die chaotische Lizzy hat mir gefallen.
Geschrieben ist das Buch leicht und locker, schnell zu lesen, wie es bei New Adult oft der Fall ist. Trotz der einfachen Sprache war es aufregend und fesselnd und ehe man sich versieht, ist man leider auch schon am Ende angelangt.

Liam war immer wie ein Fels in der Brandung. Trotz seines typischen Rockstar-Verhaltens, was One-Night-Stands mit einschließt, ist er ein treuer, verlässlicher Freund und sofort zur Stelle, wenn seine Familie und Freunde Hilfe brauchen. Zudem hasst er Unordnung und so bringt Lizzy ihn regelmäßig zum Ausrasten. Diese hingegen lebt gern in den Tag hinein und möchte einfach nur ihre Musik machen, oder viel mehr jemanden ihre Musik machen hören, wie es sich für eine gute Songwriterin gehört. Dennoch greift sie nicht auf die Berühmtheit der Band ihres Bruders Nic zurück und leugnet ihre Verwandtschaft bei Bewerbungen, da sie es selbst ins Business schaffen möchte.
Im Laufe der Geschichte schweißen einige Schicksalsschläge die beiden Protagonisten immer enger zusammen und die generelle Familienstruktur hat mich tief beeindruckt. Zwei Geschwisterpaare, die so eng miteinander aufgewachsen sind, haben besondere Verbindungen zu einander, es war einfach wunderschön mit anzusehen, wie vertraut sie alle miteinander umgehen.

Ich habe längst festgestellt, das ich ein nicht zu leugnendes Faible für Rockstar-Romane habe. Diese Reihe könnte es definitiv in mein Regal schaffen, ich bin echt begeistert von diesem Buch. Die Geschichte zwischen Lizzy und Liam baut sich langsam auf, es gibt viele Zwischenfälle und Spannungen, die die Geschichte nie zum erliegen kommen lassen. Der erste Teil steht auch schon auf meiner Wunschliste, dort geht es um Mia und Nic.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch! Für jeden Rockstar-Fan empfehlenswert, man bekommt eine ganz besondere Familiendynamik präsentiert und unglaublich sympathische Charaktere. Man wäre am liebsten selbst Teil dieser riesigen Freundschaft, ich bin gespannt auf den nächsten Band, in dem es um Lisa, eine gemeinsame Freundin von Mia und Lizzy geht.

Bewertung vom 16.11.2018
Alles, was wir verloren haben
Geary, Valerie

Alles, was wir verloren haben


gut

„Es gab so viele Sackgassen im Leben, so viele falsche Schritte, die man versehentlich tun konnte, so viele Abwege, und das alles und noch viel mehr lähmte sie.“

Der Klappentext des Buches erschien mir gleichzeitig spannend und sonderbar. Ich war mir nicht sicher, inwiefern die Außerirdischen thematisiert werden würden, ob das Buch einen Fantasy-Touch haben, die Aliens als echt erklärt und eine Rolle der Geschichte spielen würden oder ob sich lediglich Nolans Besessenheit und Paranoia damit beschäftigen.
Das Cover zeigt den Mond oder einen anderen hellen Planeten oder Stern am Nachthimmel und die Schatten einiger Personen, umgeben von kleinen hellen Sprenkeln, vermutlich weiter entfernten Sternen. Ich finde es ziemlich hübsch und in Kombination mit dem erst einmal interessant klingenden Inhaltstext wurde ich neugierig und wollte es gern lesen.

Erzählt wird in zwei Perspektiven, einmal in der Vergangenheit aus der Sicht auf Nolan und in der Gegenwart aus der Sicht von Lucy, zehn Jahre nach dem Verschwinden ihres Bruders. Der Erzählstil gefiel mir allerdings nicht besonders, die Personen waren mir teilweise zu oberflächlich beschrieben und ich konnte weder zu Nolan noch zu Lucy eine richtige Beziehung aufbauen.
Gepackt wurde ich auch nicht richtig, an vielen Stellen wurde es etwas langweilig und ich hatte Mühe am Ball zu bleiben. Die Leselust hatte mich nicht im Griff wie sonst, aber dennoch ließ sich das Buch relativ leicht runterlesen, auch wenn es nicht so viel Spaß gemacht hat, wie erhofft.

Lucy war seit jeher der Meinung, Nolans Verschwinden ließe sich rational erklären. Sie glaubte nicht an seine Alien-Geschichten mit denen er sie in der Schule vor allen anderen bloßstellte und schämte sich für ihren großen Bruder. Ihr einst so gutes Verhältnis wurde durch seine Besessenheit zerstört und Nolan machte es sich mit einigen Gleichgesinnten zur Aufgabe, die Ungläubigen davon zu überzeugen, dass Sie (die Außerirdischen) unter ihnen seien. Doch nach all der Zeit spürt Lucy immer noch den Verlust ihres Bruders und will den Fall aufklären und es war interessant zu sehen, wie immer mehr Details zu der Nacht ans Licht kamen.
Nolans Entwicklung jedoch war wesentlich spannender. Als kleiner Junge hat er noch die Sterne beobachtet und sich mit der Zeit in etwas hineingesteigert, was man schon als krankhafte Paranoia bezeichnen kann. Seine gedankliche Radikalisierung mitzuerleben war schon extrem, am Ende war ich regelrecht geschockt, dass ein Mensch ernsthaft solche Gedanken und Wahnvorstellungen als real erleben kann.

Leider war das Ende nicht wirklich das, was ich erwartet habe. Man wird als Leser mehr oder weniger im Regen stehengelassen, wirklich sehr unbefriedigend, da hatte ich mir mehr erhofft. Die gesamte Alien-Thematik war auch nicht wirklich meins, dafür fand ich die Ansichten der Gläubigen viel zu frustrierend, für mich ist das alles Humbug.

Mein Fazit:
Einerseits interessant und spannend, an anderen Stellen jedoch leider auch etwas langatmig und thematisch anstregend.

Bewertung vom 14.11.2018
Outback Dreams. So weit die Liebe reicht / Outback Sisters Bd.1
Wasley, Sasha

Outback Dreams. So weit die Liebe reicht / Outback Sisters Bd.1


sehr gut

Das Cover ist mir direkt aufgefallen, als ich durch die Neuerscheinungen stöberte. Es versprüht einen sommerlich sonnigen Charme, wie ich es mir für Australien auch vorstellen würde, durch den Titel „Outback Dreams“ wird auch sofort klar, wo die Geschichte spielt.

Erzählt wird aus der Sicht auf Willow, leider nicht aus der Ich-Perspektive. Aus diesem Grund habe ich mich nicht ganz so schnell mit ihr anfreunden können und ich hätte mir ebenfalls ein paar Kapitel aus Toms Sicht gewünscht, um seine Gefühle besser nachzuvollziehen.
Sprachlich war das Buch, wie ein normaler Liebesroman nun mal ist, nicht besonders ausgefallen oder kompliziert, sondern einfach und flüssig geschrieben, sodass man der Geschichte leicht folgen konnte.

Willow hat nach der Schule angefangen zu studieren, um den Rinderbetrieb ihres Vaters später übernehmen zu können. Sie hat im Gegensatz zu anderen Studenten auch schon praktische Erfahrung in der Landwirtschaft und weiß sich zu behaupten, auch wenn die Arbeit mit Rindern immer noch als Männer-Ding verschrien ist. Den Beziehungen mit Kerlen geht sie aus dem Weg, lässt niemanden an sich heran und hat auch nur eine richtige Freundin in ihrer Uni-Zeit gewonnen. Als dann ihr Zuhause ruft, kommen auf Willow einige Hindernisse zu, die sie jedoch mit Bravour meistert, auch wenn ich einige Entscheidungen als längst überfällig empfand, bis sie sich dann zum Handeln durchringen konnte. Alles in allem war sie eine mir sympathische weibliche Hauptperson mit Biss und Durchsetzungsvermögen, der ich durchaus meinen Respekt entgegenbringe.

Tom hatte die Jahre ohne Willow viel zu verarbeiten. Die beiden sind nicht im Guten auseinandergegangen, als sie ihn auf dem Land zurückließ, und auch lange Zeit danach leidet er noch darunter. Immer wenn seine Kinderfreundin während des Studiums zuhause war, ging sie Tom aus dem Weg und mit der Zeit entfremdeten sie sich immer weiter. Entsprechend verletzt und frostig gibt Tom sich, als sie nach Willows Rückkehr aufeinandertreffen, keine Spur mehr von Freundschaft, sondern nur von distanzierter Geschäftlichkeit. Tom tat mir sehr leid, Willow hat ihn unfair behandelt, auch wenn ich ihre Gründe teilweise nachvollziehen konnte. Auch er ist mir mit der Zeit ans Herz gewachsen, die beiden Protagonisten geben schlussendlich ein perfektes Paar ab.

Die Geschichte von Willow und Tom ist anders als das, was ich bisher gelesen habe. Allein schon, dass ein Großteil der Gespräche und Handlungen in dieser Geschichte mit der Rinderzucht, den Farmen und Betrieben und der Bio-Zertifizierung von Fleisch zu tun hat, war für mich interessant zu lesen, definitiv kein Thema, mit dem ich mich unter normalen Umständen beschäftigen würde, aber dennoch hat es irgendwie auch zum Buch gepasst.

Mein Fazit:
Ein tierischer Liebesroman mit viel Herz und noch mehr Rind. Lustig, aufregend und erstaunlich lehrreich, ich hatte wirklich Spaß beim Lesen dieses Buches und freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe. Mal schauen, um wen es da geht!