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Sonnenwind
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Schwabenland

Bewertungen

Insgesamt 518 Bewertungen
Bewertung vom 25.07.2016
99 Überraschungen im Koran
Beutler, Kurt

99 Überraschungen im Koran


ausgezeichnet

Recht gute Einführung in die Hintergründe hinter dem Islam
Meine erste Begegnung mit dem Koran hat in meiner Jugend stattgefunden. Irgendwann habe ich mir einfach ein Exemplar in der Stadtbibliothek ausgeliehen und angefangen zu lesen. Die Bibel kannte ich im Groben, vom Koran wußte ich fast nichts.

Diese erste Begegnung ist allerdings nicht besonders ruhmreich ausgefallen: Mit dem Stil hatte ich meine Schwierigkeiten, im Inhalt habe ich Widersprüche gefunden - und über die "Tiefe" war ich hell entsetzt. Ich hatte mehr Weisheit und eine bessere Sprache erwartet. Deshalb habe ich das Buch auch nach relativ kurzer Zeit wieder weggelegt.

Diese Beschäftigung war naturgemäß nicht besonders gründlich und ich wußte eigentlich immer noch nicht mehr darüber, was die Menschen im Orient nun wirklich glauben. Deshalb habe ich mich auch für dieses Buch interessiert, das mir den Koran näherbringen kann, ohne daß ich ihn nochmal lesen muß. Überhaupt bin ich der Überzeugung, daß die Fixierung auf die arabische Sprache nur dazu dienen soll, die große Masse von einer intensiven Beschäftigung mit dem Text abzuhalten. Wenn man erst eine Sprache lernen muß, um ein Buch lesen zu können, hält das fast jeden ab.

Am Anfang hat es mich ziemlich gestört, daß der Autor zwischen den Zeilen den Eindruck erweckt, Gott und Allah seien ein und dieselbe Person. Auch daß Allah nur einer der 365 Götzen in der Kaaba in Mekka war, kommt nur ganz am Rande zum Ende hin vor.

Andere Dinge wieder wußte ich nicht und die haben mich zum Teil sehr beeindruckt. Die Erlösung ist für einen Mohammedaner nicht sicher, Heilsgewißheit kennt er nicht. Das hängt auch nicht unwesentlich damit zusammen, daß er seinen "Gott" selbst bei gründlichstem Studium des Korans nicht kennenlernen kann - einfach aus dem Grund, daß die Beschreibungen Allahs diametral entgegengesetzt sind. Wenn man respektlos wäre, könnte man sagen, Allah wird nicht als ausgereifte Persönlichkeit geschildert.

In der Schule hatten wir gelernt, Mohammed konnte kaum lesen und schreiben und hatte so gut wie keine Bildung. Das kann man nach dem Lesen des Korans so nachempfinden. Maria und Mirjam ist ja auch im Hebräischen derselbe Name - aber die Mutter Jesu und die Schwester Moses zu verwechseln, wäre in der Bibel nie passiert. Auch die Geschichten aus der Bibel sind höchst fehlerhaft nacherzählt, so wie es jemand auffassen würde, der nicht viel gelernt hat und nicht alle Tatsachen korrekt wiedergeben kann.

Nebenbei kommen einige höchst interessante Tatsachen ans Licht: Laut Koran müssen sich eigentlich die Männer hinter einem Vorhang aufhalten, nicht die Frauen sich vermummen. Das wirft ein sehr interessantes Licht auf die Praxis, wonach es doch die schiere Muskelkraft ist, die den Männern die Macht über die Frauen gibt.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Am Anfang kommen eher Themen zur Sprache, über die man als Laie schon einiges weiß, aber im weiteren Verlauf des Buches gibt es doch einige höchst interessante Bonbons. Sicherlich ist der Islam hier nicht erschöpfend ausgelotet, aber der Autor bietet doch recht interessante Informationen aus vielen Bereichen, die sowohl für den Anfänger wie auch für den Fortgeschrittenen eine Bereicherung darstellen.

Was ich bisher nicht verstanden hatte, ist mir nun klar: Warum verurteilt niemand von der geistlichen Führung dieser Religion Terror wie den 11. September, obwohl sie doch alle sagen, das sei "unislamisch"? - Das Problem ist die Auslegung. Der Koran ist nicht Information, wie die Bibel, sondern Dichtung, die man verstehen kann, wie es einem beliebt.

Dies wird nicht mein letztes Buch über den Islam bleiben, aber ich empfinde es als gute Grundlage, um als Christ einen Eindruck über diese Religion zu entwickeln, mit der wir heutzutage so stark konfrontiert werden.

Bewertung vom 23.07.2016
Das Geheimnis der Apothekerin
Klassen, Julie

Das Geheimnis der Apothekerin


gut

Die Pharmazie im 19. Jahrhundert
Anfang des 19. Jahrhunderts: Lilly ist die Tochter eines Apothekers, übt aber keineswegs selbst den Beruf aus - denn das ist einer Frau zu dieser Zeit noch nicht gestattet. Aber sie ist klug und "vergißt niemals etwas". Nun ja. Ihr Geheimnis ist eigentlich keins: Ihre Mutter verschwand vor Jahren spurlos und ihre Familie vermißt sie bis heute.

Und das war's im Grunde auch schon. Ab hier ist die Handlung auf das übliche Klischee begrenzt: Die Suche nach dem passenden Mann. Lilly selbst denkt, es gibt keinen für sie und dabei verzehren sich die Männer reihenweise nach ihr.

Ein weiterer Punkt ist der Verlag, der mit dem C im Namen gewisse Erwartungen weckt, aber dann nicht einhält. Der Anteil an Christlichem in diesem Roman ist ungefähr so groß wie der von Pfeffer in Eiscreme - hin und wieder eine Spur, aber nicht so, daß es auffiele. Übrig bleibt ein historischer Roman ohne besondere Ansprüche. Wer's mag...

Bewertung vom 10.07.2016
Zeitfuge
Sullivan, Michael J.

Zeitfuge


gut

Zeitreisegeschichte ohne viel Neues

Zuerst einmal vorweg: Ich LIEBE SF, ganz besonders Zeitreisegeschichten. Da habe ich schon Bücher gelesen, die mich auf dem Sessel haben kleben lassen. Dieses gehört leider nicht dazu.

Warum das? Der Autor ist offensichtlich Fantasy-Autor und als solcher wohl nicht an die höhere Meßlatte in der SF gewöhnt. Nach dem Vorwort zu urteilen, hatte er viel Spaß beim Schreiben und seine Freunde wohl auch beim Lesen. Aber die sind offensichtlich auch an den schwächeren Level der Fantasy gewöhnt. Aber das weiß man natürlich am Anfang noch nicht.

Ellis Rogers, der Protagonist, baut nach einer alten, fehlerhaften Vorlage eine Zeitmaschine. Aus Getränkekisten und ein paar Gimmicks. Die Fehler der alten Vorlage hatte er vorher korrigiert, und als er jetzt eine tödliche Diagnose von seinem Arzt hört, setzt er sich kurzerhand in seine Zeitmaschine und startet 200 Jahre in die Zukunft. Da taucht dann aber ein Fehler auf: Er landet 2000 Jahre in der Zukunft. Soweit unwahrscheinlich, aber okay. Physik gibt es im Buch keine, keinerlei Begründung, wie das physikalisch oder pseudo-wissenschaftlich funktionieren sollte.

Wie auch immer, er landet im Wald und denkt, er sei der letzte lebende Mensch. Das stellt sich dann später als Trugschluß heraus. Es gibt schon noch Menschen, nur sind die in der Klonfabrik fabriziert: Alle kerngesund, resistent gegen alles, androgyn - aber offensichtlich nicht übermäßig mit Intelligenz geschlagen. Im Wald ist deshalb keiner, weil die gesamte Menschheit unter den Erdboden umgezogen ist und da mit phantastischer Technik ohne echtes Sonnenlicht fröhlich vor sich hin lebt.

Dann wird ein kleiner Krimi in die Handlung eingewebt: Eine Reihe von Morden ist aufzuklären, und weil die gleichgeschalteten Zukunftsmenschen sich in ihrer friedlichen Welt nicht damit auskennen, kommt Ellis gerade zur rechten Zeit, um bei der Aufklärung zu helfen. Dabei tut er sich mit einem "Arbeiter für den Frieden" aus der Zukunft zusammen. Ab dann wird es schräg und ich habe es immer weniger genossen: Das Übliche, was heutzutage immer dazugehört. :-(

Das Thema "Gleichschaltung", Vereinigung aller Gehirne zu einem großen Ganzen, erinnert an Andreas Eschbachs *Out-Trilogie, ist aber wesentlich weniger virtuos verarbeitet: Ein Buch, das man lesen kann, das aber im Wesentlichen aus Elementen aus verschiedensten SF-Büchern zusammengesetzt ist, ohne eigene neue Ideen auskommt und aufgrund des Dialogstils auch nicht besonders angenehm zu lesen ist.

Bewertung vom 04.07.2016
Der Schleier der Angst
Shariff, Samia

Der Schleier der Angst


sehr gut

Ein Blick auf den "Islam" (die Religion des Friedens) von innen
Samia wird ihr Leben lang unterdrückt. Schon als kleines Mädchen ist sie unerwünscht, weil sie kein Junge ist. Das ändert sich nie. Am überraschendsten von allem: selbst ihre Mutter macht mit, ist sogar eine treibende Kraft der Unterdrückung. Zutiefst entsetzlich ist es, Samias Lebensgeschichte zu verfolgen. Nur eine Frau mit ganz außergewöhnlich großer Charakterstärke und Mut hält sowas aus!

Zwischendurch hat sich mir immer wieder die Frage gestellt, ob die Beschreibung korrekt sein kann, ob Menschen wirklich so verblendet, dumm und voller Gewalt sein können. Aber ich muß davon ausgehen, daß die Beschreibung so stimmt.

Das scheint alles durch diese Religion zu begründen zu sein, die Frauen keine Bildung zugesteht, keine Rechte, sie dafür aber unter unbegrenzte Gewalt stellt. Es ist mir unbegreiflich, daß die Frauen sich nicht zur Wehr setzen - und noch viel unbegreiflicher ist es für mich, daß es Frauen unserer Kultur gibt, die sich von falschen Liebesschwüren beeinflussen lassen und zu diesem Apparat der Gewalt übertreten.

Auffällig sind die vielen Ausrufezeichen im Text, auch an Stellen, an denen sie eigentlich gar nichts zu suchen haben. Aber ansonsten ist der Stil flüssig und gut zu lesen; die Handlung packt einen vom ersten Moment an. Allerdings wird hier durchgehend Allah mit Gott gleichgesetzt. Kein Mohammedaner würde das je tun und es ist auch völlig unmöglich, wenn man die Beschreibungen vergleicht.

Sehr lesenswert für alle, die die Religion Mohammeds mal von innen sehen wollen!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2016
Providence
Coppernoll, Chris

Providence


ausgezeichnet

Kann man ein verpfuschtes Leben noch zurechtbiegen?

Werden wir uns wiedersehen? - so der Buchtitel im Deutschen - kommt in der Handlung kaum vor, ist auch weniger relevant. Es geht vielmehr darum, wie unterschiedliche Menschen mit der Schuld umgehen.

Am Anfang habe ich mich etwas schwergetan mit der Story - schließlich habe ich noch kein Buch geschrieben, das in Millionenauflagen gedruckt wird. Deshalb sind auch die beschriebenen Sorgen ziemlich an mir vorbeigegangen; aber ich kann mir gut vorstellen, daß man als erfolgreicher Autor vergleichbar unter Druck steht.

Die zweite Hälfte hat mich dann mehr angesprochen. Man gewinnt den Eindruck, mit Jack zu leben und ihm dabei zuzusehen, wie er seine Vergangenheit in Ordnung bringt. Dabei werden einige Gesetze im Ungang der Menschen miteinander wunderbar deutlich.

Die Basis bildet eine Liebesgeschichte aus dem College, die wegen der Unreife des Protagonisten allen Beteiligten viel Herzeleid beschert. Kann man das zwanzig Jahre später noch kitten? Das ist die eigentliche Frage dieses Buches, und sie ist sehr spannend umgesetzt. So wenig mich der erste Teil bewegt hat, so sehr hat mich der zweite beeindruckt und die Wertung herumgerissen. Ein Buch mit klarer Aussage und belastbaren Idealen!

Bewertung vom 01.07.2016
Werden wir uns wiedersehen?
Coppernoll, Chris

Werden wir uns wiedersehen?


ausgezeichnet

Kann man ein verpfuschtes Leben noch zurechtbiegen?
Die Frage "werden wir uns wiedersehen" kommt in der Handlung kaum vor, ist auch weniger relevant. Es geht vielmehr darum, wie unterschiedliche Menschen mit der Schuld umgehen.

Am Anfang habe ich mich etwas schwergetan mit der Story - schließlich habe ich noch kein Buch geschrieben, das in Millionenauflagen gedruckt wird. Deshalb sind auch die beschriebenen Sorgen ziemlich an mir vorbeigegangen; aber ich kann mir gut vorstellen, daß man als erfolgreicher Autor vergleichbar unter Druck steht.

Die zweite Hälfte hat mich dann mehr angesprochen. Man gewinnt den Eindruck, mit Jack zu leben und ihm dabei zuzusehen, wie er seine Vergangenheit in Ordnung bringt. Dabei werden einige Gesetze im Ungang der Menschen miteinander wunderbar deutlich.

Die Basis bildet eine Liebesgeschichte aus dem College, die wegen der Unreife des Protagonisten allen Beteiligten viel Herzeleid beschert. Kann man das zwanzig Jahre später noch kitten? Das ist die eigentliche Frage dieses Buches, und sie ist sehr spannend umgesetzt. So wenig mich der erste Teil bewegt hat, so sehr hat mich der zweite beeindruckt und die Wertung herumgerissen. Ein Buch mit klarer Aussage und belastbaren Idealen!

Bewertung vom 26.06.2016
Grk auf heißer Spur in Australien
Doder, Joshua

Grk auf heißer Spur in Australien


sehr gut

Tim und Grk zum Letzten
Eigentlich sollte Grk nur zwei Tage in einer Hundepension verbringen. Aber für ihn war das wie Gefängnis. Also hat er die Chance ergriffen und ist ausgebüxt. Und weil er immer Hunger hat, ist er der Spur von Würstchen gefolgt - und die führt bis nach Australien. Da wartet das Abenteuer: Tim und Grk bringen einen gefährlichen Verbrecher zur Strecke. Das sechste und letzte Abenteuer des detektivischen Duos ist wieder ein Bonbon für alle Fans von Spannung ab 10 Jahren!