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Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2018
Das Paar aus Haus Nr. 9
Everett, Felicity

Das Paar aus Haus Nr. 9


weniger gut

Beschreibung:
Sara und Neil bekommen neue Nachbarn. Dabei handelt es sich um die Künstlerfamilie Lou, Gavin und ihre Kinder. Schnell freunden sie sich an und auch die Kleinsten scheinen sich blendend zu verstehen. Der einzige Unterschied: Ihr Lebensstil. Typisch Künstler leben sie in den Tag hinein, für ihre Kunst und überhaupt scheinen die Beiden meist einfach über den Dingen zu stehen, während bei Sara alles geordnet und strukturiert abläuft. Sara findet schnell Gefallen daran und möchte ihr eigenes Spießerleben über Bord werfen.

Meinung:
Die Geschichte als solches fand ich unglaublich interessant. Auch zu lesen war sie wirklich angenehm. Doch ehrlich gesagt, hat für mich einiges nicht gepasst. Ich könnte nicht mal genau sagen was es war.

Beginnen wir mal mit dem Anfang. Ich konnte absolut nachvollziehen, dass Sara so gehandelt hat und auch ihre Beweggründe. Wer möchte nicht mal aus seinem eigenen Leben ausbrechen?! Vermutlich kennt das so ziemlich jeder. Doch sämtliche Freunde dann links liegen zu lassen, war schon schwach. Auch die Tatsache, dass sich plötzlich das ganze Leben nur noch um einen „Stern“ dreht? In meinen Augen sehr unglaubwürdig, wobei die Autorin – gefühlt – sehr viel Wert auf Authentizität gelegt hat. Man liest wie viel Herzblut in diesem Werk stecken, aber dennoch ist es ein wenig als wäre zu viel Weichspüler drüber gelaufen. Die Charaktere wirken im einen Moment stark und aussagekräftig, kurze Zeit später wieder schwammig, verwaschen – unnahbar. Vielleicht täuscht mich auch mein Eindruck und das soll so sein. Wirklich warm wurde ich mit keiner der dargestellten Personen.

Was mich an der Handlung störte war, dass immer wieder Situationen auftraten, die einen quasi in den Bann zogen. Ich wollte unbedingt wissen wie es sich genau in dem Moment weiter entwickelt. Dabei sein. Dann kam ein Bruch und der Leser befand sich beispielsweise am nächsten Tag oder sonst wo. Das nahm mir immer wieder ein wenig den Wind aus den Segeln. So oft hatte ich das Gefühl, dass JETZT etwas passiert, aber nichts war‘s. Letztendlich lies ich mich einfach, ohne große Erwartungen, von der Geschichte berieseln.

Das Ende fand ich ebenfalls etwas lau. Man erfährt noch ein wenig was aus den Protagonisten wurde, aber auch wieder nur Bruchstücke. Sehr gut gefiel mir jedoch die Darstellung darüber was es heißt, die Verantwortung für eine Familie zu tragen. Welche Risiken eine Freundschaft und/ oder blindes Vertrauen bergen können. Vor allem aber was eine wahre Freundschaft ausmacht. So habe ich das Buch mit extrem gemischten Gefühlen beendet. Salopp gesagt: Wem’s gefällt…

Fazit:
Das Buch hat mich mäßig unterhalten und Spannung war eher Mangelware.

Bewertung vom 14.08.2018
Der Kampf der Zwerge / Zwillingsblut Bd.1
Lambertus, Hendrik

Der Kampf der Zwerge / Zwillingsblut Bd.1


ausgezeichnet

Beschreibung:
Der Kettenfürst regiert über die Welt, der Friede scheint schon lange Vergangenheit zu sein. Der Orakelspruch scheint der letzte Weg zu sein: Die Zwillinge müssen die Ketten sprengen und den Fürst stürzten!
Doch wie zuverlässig ist so eine Prophezeiung und wie sollte man sie deuten? So werden die Zwillinge von Geburt an auf ihre große Aufgabe vorbereitet. Während die Welt immer mehr der Knechtschaft unterliegt, macht sich die Winterseherin auf den Weg um die Zwillinge zu mobilisieren. Doch abschließend hat das Orakel leider vergessen zu klären, ob nun die Elben oder die Zwergen den Fürst bezwingen. Da sich aber alle hervorragend in Ihren Fähigkeiten ergänzen, begeben sie sich einfach gemeinsam auf die Reise.

Meinung:
Herrlich!
Ich bin ja bei High Fantasy immer sehr skeptisch. Vermutlich liegt es daran, dass ich bei „Herr der Ringe“ seit Jahren nicht über das eine Kapitel hinaus komme, weil es mir einfach zu langatmig ist. Bitte nicht falsch verstehen, denn ich liebe es wenn die Welten schön aufgebaut sind. Details in die Geschichte einfließen. Das gehört absolut dazu, aber bei „HdR“ war es mir etwas zu viel und außerdem kannte ich die Filme schon. Ähm, aber falsche Baustelle. Hier könnte ich jedoch gekonnt erwähnen, als ob das genauso gewollte wäre, dass mir der Stil von Hendrik Lambertus in der Hinsicht unglaublich gut gefallen hat. Er hat eine so tolle Welt auf die Beine gestellt und auch immer wieder selbst gezeichnete Karten in das Buch integriert, sodass man seine Reise immer nachvollziehen konnte. Auch der Text war unglaublich bildgewaltig, aber eben nicht langatmig. Ehrlich gesagt, war die Geschichte viel zu schnell zu Ende, weil ich so hindurch flog.

Die Charaktere waren ebenfalls sehr liebevoll gezeichnet. Man muss sie einfach gern haben. Okay, es gibt ein paar Miesepeter, die nicht so toll sind, aber das soll ja so. Das es ja schon immer verschiedene Völker der Elben gab – Waldelben, Hochlandelben, und wie sie nicht alle heißen – ist ja nichts Neues, aber hier finde ich, hat der Autor etwas Neues geschaffen, da er den Völkern einfach Farben zugeordnet hat, die entsprechend zu ihren Fähigkeiten passen.
Ebenfalls gibt es verschiedene Zwergen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Was natürlich nicht vergessen werden darf zu erwähnen: Der Autor hat Humor! Zumindest musste ich mehr als einmal schmunzeln beim Lesen. Die Geschichte als solches gefiel mir übrigens auch gut. Bevor ihr nun ewig lest und ich nicht zum Punkt komme. Wir lernen die wichtigsten Charaktere kennen. Bekommen Schnappatmung, weil man nicht weiß, ob es so mancher Charakter überleben wird. Und dann gibt es noch ein kleines Sahnehäubchen – eigentlich mitunter der Hauptteil der Geschichte – man erfährt wie die Welt zu dem wurde, was sie heute ist. Trotz dem Schatten, der durch den Kettenfürst über allem liegt, bin ich der Meinung, dass das Buch unglaublich emotional ist. Trotz allem ist es keine Haudraufgeschichte, zu denen sich High Fantasy Geschichten gefühlt recht häufig entwickeln. Durchaus kamen diverse Kampfszenen vor, aber alles mit Maß und Ziel. Die Geschichte bleibt zwar offen, aber trotzdem ergibt die Handlung bis zum Ende ein schönes Bild, sodass man guten Gewissens abschließen kann um auf die Fortsetzung zu warten.

Fazit:
Ein wunderbares Debüt, das mich total begeistert hat. Ich freue mich schon riesig darauf zu erfahren wie es weiter geht. Man merkt wie viel Freude dem Autor die Geschichte selbst bereitet hat. Herrlich!

Bewertung vom 07.08.2018
DNA / Kommissar Huldar Bd.1
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


ausgezeichnet

Nach dem Prolog dachte ich mir: „Och, neeee…. Liegt doch quasi auf der Hand….“.
Lustiger Weise sollte ich sogar Recht behalten, irgendwie, aber die Story drum rum und auch die Auflösung war einfach bombastisch verpackt. Wirklich. Die Autorin hat es zwischendurch geschafft mit total zu verunsichern, sodass ich mich fragte, ob der Prolog überhaupt etwas mit der Geschichte zu tun hat. Zusammenfassend könnte man sagen, dass ich so meine Probleme hatte in die Geschichte zu kommen und dann gar nicht mehr damit aufhören konnte. Schon doof, wenn man sich selbst solche Steine in den Weg legt.

Die Art wie die Morde begangen wurden fand ich auch recht interessant, vor allem in Verbindung mit der späteren Aussage des Täters. Ich als Leser dachte mir einfach nur, dass es abartig sei. Wie krank muss man sein um auf solche Ideen zu kommen? Pfui! Doch der Clou in meinen Augen war, dass das „warum“ des Mörders mich sogar irgendwie überzeugt hat. Ein bisschen hatte ich sogar Mitleid mit ihm. Er hat sich sein Schicksal schließlich nicht ausgesucht. Okay, er hätte es besser machen können und die Leute nicht umbringen, aber dann hätte ich kein tolles Buch zu lesen gehabt.

Die Beziehung, die sich hier zwischen der Psychologin Freyja und dem Kommissar Huldar anbahnte, gefiel mir auch gut. Zwei komplett unterschiedliche Charaktere, die wie Katz und Maus umeinander herum schleichen und sich dennoch voneinander angezogen fühlen – fast beiläufig. Der Funker war ebenfalls ein sehr interessanter Charakter, denn man lernt ihn kennen. Sein Part nimmt recht viel Raum in dem Buch ein, aber langweilig wird es dennoch nicht, außer man hat es vielleicht nicht so mit kryptischen Nachrichten. Lange bleibt unklar welche Rolle er denn nun eigentlich in dem Stück spielt.

Obwohl mich bisher kein Buch in und über Island gereizt hat, muss ich sagen, dass es mir wirklich gut gefallen hat. Leider fehlte mir etwas der Bezug zu der Stadt, aber alles in allem war das auch nicht ganz so wichtig. Die Atmosphäre passte für mich dennoch sehr gut. Auch die kleinen eingestreuten Details über die Isländer fand ich ganz unterhaltsam – ob sie auf wahren Tatsachen beruhen oder nicht, sei dahin gestellt.

Fazit:
Ein sehr überraschender, spannender und gelungener Thriller, der nicht zu unterschätzen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2018
Die Apokalypse ist nicht das Ende der Welt
Spitznagel, Marie-Christin

Die Apokalypse ist nicht das Ende der Welt


gut

Beschreibung:
Gott macht seit 2.000 Jahren Urlaub. Die Hölle friert beinah ein, vor lauter Langweile. Was hat man also für Optionen als die Apokalypse einzuleiten? Richtig. Keine! Wie es bereits vor Jahrhunderten bestimmt wurde, wird diese in Kassel stattfinden und weil’s ja schnell gehen soll, machen die Erzengel Garbriel und Michael gemeinsame Sache mit der Dämonin Lilith. Schließlich benötigt man für eine Apokalypse noch gewisse Dinge, wie beispielsweise einen Propheten und die berühmt berüchtigten vier apokalyptischen Reiter. Da man das nicht gerade im Aldi um die Ecke bekommt, beginnt die Suche. Kann die Welt noch vorm Untergang bewahrt werden?

Meinung:
Wie bereits die Novelle, war auch das Debüt von Marie-Christin Spitznagel sehr unterhaltsam und humorgeladen. Außerdem ist zu erwähnen, wer den Original Klappentext noch nicht gelesen hat, dass die Gute auf Drag Queens steht. Entsprechend hat man dann auch bei den einen oder anderen Charakteren ein wenig Kopfkino, im Positiven. Der Schreibstil ist ebenfalls angenehm zu lesen.

Nach einem gemütlichen Einstieg, bei dem die ganzen Menschlein vorgestellt werden und der eigentliche Plan offenbart wurde, geht es recht zügig weiter. Quasi im Eiltempo auf das Ende der Welt zu. Hier bin ich extrem unschlüssig, ob es hätte mehr sein dürfen oder genau so richtig war. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse auf jeden Fall. An sich waren die Charaktere recht einfach gezeichnet. Wer sich in Kassel auskennt, der hat keine Probleme sich die Kreuzungen, oder ähnliches vorzustellen. Zumindest die Herkulesfigur kenne ich von Fotos.

Was mir aber auf jeden Fall gefiel, dass die Liebesszene nicht ausgeartet ist, sondern einfach als Klischeeerfüllung zur Erheiterung des Lesers platziert wurde. Die trockene Art der Autorin ist einfach fabelhaft. Obwohl die Geschichte keinen sonderlichen Tiefgang hat, oder mega spannend ist, so unterhält sie einen absolut.

Fazit:
Eine amüsante und unterhaltsame Geschichte über den Nicht-Untergang der Welt.

Bewertung vom 12.07.2018
Racheopfer / Francis Ackerman junior Bd.0
Cross, Ethan

Racheopfer / Francis Ackerman junior Bd.0


sehr gut

Beschreibung:
Francis Ackermann jr. soll in eine neue Klinik verlegt werden die Psychopathen, wie er einer ist, behandelt. Sie versprechen Heilung. Doch was ihn letzten Endes dort erwartet ist die junge Jennifer, dessen Familie er in jungen Jahren brutal abgeschlachtet hat und sie als einzige lebend aus der Sache raus kam. Anstatt sich ihres geschenkten Lebens zu erfreuen, ist sie auf Rache aus. Doch obwohl sie Ackermann nur zu gut kennt, vergisst sie wer er ist und welche Gefahr von ihm ausgeht.

Meinung:
Mein erster Ackermann und ich bin wirklich sehr positiv überrascht! Wie es ein User aus der Leserunde treffend formuliert hat: Ein klassischer Fast-Food-Thriller, der beim Lesen zwar sehr mundet, aber irgendwie nicht lange satt macht.

Wer also bisher kein Buch von Ethan Cross gelesen hat, dem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Man wird direkt abgeholt. Der Schreibstil ist absolut mitreißend und rasant. Es hat mich total fasziniert, wie es der Autor schaffte, in so eine kurze Geschichte so viele Informationen zu packen. Immer wieder streut er die Vergangenheit in den aktuellen Verlauf, sodass man als Leser ein besseres Gefühl für die Protagonisten und ihr Handeln bekommt – oder sich einfach darüber aufregt.

Warum der Untertitel des Buches „Wie das Morden begann“ lautet, hat sich mir jetzt zwar nicht erschlossen, aber geht man vorab ohne eine Erwartung an das Buch, dürfte das kein Problem darstellen. Zwar bekam ich etwas anderes geliefert, als ich dachte, dennoch kann ich nicht meckern. Für meinen Teil habe ich ganz klar Blut geleckt und werde mich alsbald an die „Ich bin…“ Reihe des Autors machen.

Die Charaktere waren ebenfalls recht interessant, denn ehrlich gesagt, fand ich niemanden richtig sympathisch, außer dem „bösen“ Ackermann. Der kurze Einblick in sein Denken und Handeln hat mich absolut fasziniert. Serienmörder sind ja an sich ein recht interessantes Thema, weshalb mir auch Hannibal Lecter früh ans Herz gewachsen ist.

Fazit:
Für jene, die Ethan Cross noch nicht kennen, ist es das perfekte Buch zum kennen lernen. Wer ihn bereits kennt, dürfte sich über diesen kurzen Thriller freuen, vor allem um sich die Wartezeit auf den nächsten Band im kommenden Jahr zu versüßen.

Bewertung vom 11.07.2018
Tausend kleine Lügen (eBook, ePUB)
Moriarty, Liane

Tausend kleine Lügen (eBook, ePUB)


sehr gut

Beschreibung:
Pirriwee, eine kleines idyllisches Städchen an der australischen Küste. Hier möchte Jane mit ihrem fünfjährigen Sohn Ziggy wohnen. Mehrfach ist die junge Mutter seit der Geburt ihres Sohnes in Sidney und um Sidney herum umgezogen, doch hier hat sie das Gefühl, dass sie sesshaft werden könnte. Schon bevor sie überhaupt offiziell Bewohner des Küstenstädtchens wird, trifft sie auf Madeline und Celest und freundet sich mit ihnen an. Zwei bzw. drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bei einem Quizabend in der örtlichen Schule, treten am frühen Abend Unruhen auf, wodurch auch ein Mensch ums Leben kommt. Doch war es tatsächlich ein Unfall?

Meinung:
Witzig. Irgendwie las sich die Geschichte bereits vor einer Weile ganz interessant, als das eBook reduziert war und ich fast zugreifen wollte. Da es aber nicht so wirklich mein Genre ist, lies ich es bleiben. Schwups, landete eine E-Mail in meinem Postfach: Der Verlag „Bastei Lübbe“ lädt zum Rezensieren ein, da die dazugehörige Serie aktuell auf VOX angelaufen ist. Was soll man als Leser denn da machen?!

An sich erinnerten mich die Charaktere etwas an die Desperate Housewives, nur die abgespeckte Version. Wobei ich mir nach dem Buch nur schwer vorstellen kann wie sich eine Serie gestalten soll. Ein Film fiele mir da leichter. Der erste Satz soll auch keine Kritik an den Charakteren sein, denn ich habe die Serie stellenweise gesuchtet. Mir gefallen das Zusammenspiel sowie das Erfüllen von so manchem Klischee. Quasi das Gesamtkonzept. So oft musste ich schmunzeln über die Helikopter Mamis, die Art wie die Karrierefrauen dargestellt wurden. Oftmals sicher absolut überspitzt, aber gerade das macht es so unglaublich passend.

Der Clou des Ganzen war, dass die Geschichte am Ende beginnt. Das baute für mich eine gewisse Spannung auf, da ich ja von Natur aus neugierig bin und entsprechend wissen wollte, was da eigentlich passiert ist. Tja, dafür musste ich dann natürlich das Buch lesen. Immer wieder wurden Zeugenbefragungen sowie Interviews eingestreut, welche die Neugierde nur noch mehr anfachten. Oft wusste ich gar nicht um was es genau ging, denn das erfuhr ich oft erst ein bis zwei Kapitel später. So verglich man die Aussagen mit dem gerade erlebten Kapitel und versuchte daraus schlau zu werden.

Mir gefiel es außerdem, weil es zeigt, dass auch so komplett unterschiedliche Menschen Freundschaften schließen können. Man sich nicht von Gerüchten und Vorurteilen beeinflussen lassen sollte, denn nicht immer ist etwas dran. Und vor allem aber: Man ist nie allein! Es gibt immer Menschen, mit denen man reden kann. Für Probleme gibt es Lösungen, man muss es nur anpacken. Leider kann ich ohne zu spoilern nicht auf die Details eingehen, aber wer die Geschichte dieser Frauen liest, der wird vielleicht wissen was ich meine. Sicher könnte man sich jetzt darüber streiten ob es nicht ein unglaubwürdiger Zufall ist, dass gerade so viele Fälle auf einmal eintreten, und überhaupt. Es ist ein Buch. Das Buch in sich ist schlüssig, es unterhält, ist interessant und…. *bitte weiter zum Fazit*

Fazit:
…ich würde es definitiv weiter empfehlen. Ein gewisser Tiefgang, ein bisschen Humor, es passt und gefällt!

Bewertung vom 10.07.2018
Die Vergessenen
Sandberg, Ellen

Die Vergessenen


ausgezeichnet

Beschreibung:

Manolis Lefteris erhält den Auftrag diverse Akten einer alten Frau abzunehmen. Für ihn scheint es ein absoluter Routine Fall zu sein. Doch während seiner Suche nach den Akten, lernt er die Dame Kathrin Mändler etwas besser kennen, oder besser gesagt ihr Geschichte. Eine Frau, die 1944 eine Stelle als Krankenschwester antrat, als der Krieg in vollem Gange war. Schnell begreift er, dass er einem Verbrechen auf der Spur zu sein scheint, das all die Jahre im Verborgenen lag. Nie wurde dafür jemand zur Rechenschaft gezogen. Doch sein Auftrag lautet lediglich die Unterlagen ausfindig zu machen. Vera, die Nichte von Kathrin Mändler und Journalistin, kommt dem Ganzen ebenfalls auf die Schliche und will damit an die Öffentlichkeit gehen. Wer schafft es zuerst an die Unterlagen zu kommen? Und wird die Gerechtigkeit doch noch siegen?

Meinung:

Das Buch habe ich vor knapp einer Woche beendet und bin immer noch absolut überwältigt davon. Ich bin nicht sonderlich gut darin ein Buch in seine Einzelteile zu zerpflücken, weil ich das eigentlich auch gar nicht will. „Die Vergessenen“ wird aus verschiedenen Perspektiven erzählte.
Einmal haben wir Vera, die aufstrebende Journalistin, zumindest wünscht sie es sich. An die Geschichte gerät sie eher durch Zufall und nur durch diesen blöden Zufall, ist es ihr überhaupt möglich eine Geschichte daraus zu machen. Oder sollte ich sagen: Die Wahrheit ans Licht zu bringen?!
Dann gibt es noch Manolis, der eigentlich nur einen Auftrag erledigen will. Einen von vielen, die er neben seinem normalen Leben noch erledigt. Aufgrund dessen heftet er sich, mehr oder weniger, an Veras Fersen. Lange bleibt dem Leser unklar, welche Rolle Manolis eigentlich in der Geschichte übernimmt.
Außerdem hätten wir dann noch Kathrin. Aus ihrer Sicht erlebt der Leser die Erinnerungen einer jungen Frau während des Krieges. Das fand ich persönlich recht schön, da man somit auch noch mitten drin, statt nur dabei war.
Gegen Ende der Geschichte kommt dann noch ein Ort des Geschehens hinzu, aber den lasse ich außen vor, auch wenn er grandios in Szene gesetzt ist bzw. dem Ganzen noch einen besonderen Feinschliff gibt.
Besonders gefällt mir, dass Ellen Sandberg zwar fiktive Personen gewählt hat und das große Ganze fiktiv war, aber die einzelnen Hintergründe auf gewissen wahren Tatsachen beruhen. Es war mal wieder ein Zeichen dafür, wie wenig Ahnung wir doch eigentlich haben – oder wie viel in Vergessenheit geraten ist.
Die Charaktere fand ich sehr schön gezeichnet, vor allem Manolis, von dem man eigentlich lange nicht weiß was man von ihm halten soll. Am Ende war ich fast ein bisschen traurig, die Protagonisten ihres Weges ziehen zu lassen, da ich sie so gern gewonnen hatte.
Ich weiß gar nicht was ich noch groß zu dem Buch sagen soll, vor allem ohne zu viel zu verraten. Es hat mich gefesselt, gebannt und ich wollte es am liebsten nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit:

Ein ganz klar zu empfehlender Spannungsroman mit viel Tiefgang.

Bewertung vom 06.07.2018
Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1
Riggs, Ransom

Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1


sehr gut

Als Erstes möchte ich mich bei meiner Freundin Ella bedanken für dieses wundervolle Buch – und vor allem, dass sie mir die Ausgabe mit dem „alten“ Cover geschenkt hat, nicht das der Filmausgabe. Denn persönlich gefällt mir das um einiges besser.

Konfrontiert wurde ich mit der Geschichte bereits vor einem halben Jahr in Form eines Hörbuchs. Doch es ging einfach nicht. Es gefiel mir super gut von der Story her, aber ich konnte es mir einfach nicht anhören. Aufgrund der gemischten Rezensionen, die ich zuvor überfolgen hatte, habe aber versucht unvoreingenommen an der Buch zu gehen.

Vom Aufbau her ist das Buch richtig klasse gemacht. Es wird immer wieder von Bildern erzählt, welche dann entsprechend abgedruckt sind. Diese scheinen auf den ersten Blick etwas abstrus, mitunter durch die Beschreibungen, dennoch passt es einfach super. Gefühlt waren auch die Kapitel recht lang, doch durch diese Illustrationen wurde das ganze etwas aufgelockert. Inhaltlich waren sie ebenfalls stimmig, der Schreibstil war flüssig zu lesen und ich flog förmlich durch die Geschichte.

Es gab auch einige Stellen, die mich etwas irritierten. Beispielsweise gab es eine Sorte Monster, die scheinbar keine Pupille haben. Also ging ich davon aus, dass die Iris entsprechend größer sei. Doch alsbald stellte sich heraus: Die Augen sind lediglich weiß. Für mich so nicht ganz schlüssig, aber vermutlich könnte dies auf einen Übersetzungsfehler bzw. Interpretationsfehler zurück zu führen sein.

Die Figuren fand ich auf jeden Fall sehr gut gezeichnet, auch die Atmosphäre war grandios. Das Ende ist quasi offen, sodass der Nachfolgeband direkt anknüpfen kann. Trotzdem sind alle Fragen weitestgehend beantwortet. Wobei ich mich etwas mehr über die Thematik der Zeitschleife gefreut hätte. Das liegt wohl aber eher an meinem eigenen Interesse an solche wundervollen Konstrukten. Hier hoffe ich, dass es in den weiteren Bänden noch etwas mehr Infos gibt, zumindest lässt das Ende des Buches darauf hoffen.

Aufgrund der Bildgewalt muss ich ehrlich sagen, dass ich dem Film inzwischen sehr kritisch gegenüber stehe. Hätte nicht Tim Burton mitgewirkt, hätte ich diesen sicher direkt nach Beenden des Buchs abgehakt. Was andere hier als langatmig empfinden, kann ich für meinen Teil nicht nachvollziehen. Spannung gibt es zu genüge. Manchmal auch ein bisschen was zu schmunzeln.

Fazit:
Eine fantasievolle Geschichte, die den Leser absolut abtauchen lässt – klare Leseempfehlung!