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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2022
Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)
Schwiecker, Florian; Tsokos, Prof. Dr. Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der zweite Fall für Jarmer und Eberhardt und dieses Mal auf der Seite der Ankläger.
Vor vielen Jahren erschütterte ein Fall die Welt, als durch ein sonderbares Experiment benachteiligte Kinder als Pflegekinder zu Pädophilen gegeben werden.
Jahre später wollen zwei dieser inzwischen Erwachsenen, den Fall öffentlich machen und wenden sich an Rechtsanwalt Eberhardt. Dieser beginnt mit den Nachforschungen und stochert in ein Wespennest.

Im Nachwort wird erläutert, dass es dieses Experiment wohl wirklich gab und das macht das Buch noch brisanter. Dieses Buch lebt nicht von nervenzerreißender Spannung, eher von Ermittlungen, die weit in die höheren politischen Kreise reichen und von dem Mitgefühl für die damaligen Opfer. Der begangene Mord rückt hierbei sogar etwas in den Hintergrund. Wobei ich die Methoden, den Täter zu überführen, sehr interessant fand. Dies hätte man gerne noch etwas vertiefen und stärker in die Materie Darknet und Hacking eintauchen dürfen.
Sehr gelungen fand ich auch den Strang mit dem intriganten Polizeichef. Hier zeigte sich deutlich, welche Macht die Politik in sich hat.
Roccos Privatleben fand ich in diesem Band sehr angenehm zu lesen und ich hoffe, dies wird im nächsten Band noch weiterverfolgt.
Das Ende ist sehr überraschend, aber leider wurde ein entscheidendes Detail nicht aufgeklärt.
Fazit: eher ruhiger Ermittlerkrimi, beruhend auf wahren Gegebenheiten und sehr interessant und mitreißend zu lesen.

Bewertung vom 26.02.2022
Four Walls - Nur ein einziger Ausweg
McGeorge, Chris

Four Walls - Nur ein einziger Ausweg


sehr gut

Kein Ausweg
Als Cara Lockhard ins Hochsicherheitsgefängnis High Fern überstellt wird, trifft sie auf viele Unklarheiten. Wer hat ihre Zellengenossin erschossen? Und was meinte die mit ihren kryptischen Worten am Abend vor ihrem Tod? Cara beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Und was sie dann herausfindet übertrifft alle ihre Erwartungen.
Ein sehr spannender Beginn und unmenschliche Zustände machen die ersten beiden Abschnitte des Buches aus. Man leidet mit Cara mit und fragt sich, was denn wirklich geschehen ist. Ist sie tatsächlich die „Butcher“? Tatsächlich lässt uns der Autor hier sehr lange im Unklaren, was an dem Abend wirklich passiert ist. Dieser Schachzug führt dazu, dass man immer weiterlesen mag. Dies und der Alltag im Gefängnis, dem Cara ausgeliefert ist. Sehr eindringlich sind die Schilderungen des miesen Essens, der fiesen Wärter und der Umgang der Insassinnen untereinander.
Dazu kommt auch noch, dass die Lage von Cara in dem Hochsicherheitsgefängnis, in dem wirklich alles überwacht und gesteuert wird, keinen Ausweg zu bieten scheint. Diese 3 Dinge in Kombination bedingen Hochspannung und Lesespaß.
Cara war mir als Charakter sympathisch, auch wenn sie als Verbrecherin galt. Sonst konnte ich zu niemand eine richtige Verbindung aufbauen. Peter war mir zu flach, Tobias zu unpräsent und Anderson zu stereotyp. Das Ende ist ein wenig ungewöhnlich und ein bisschen offen. Was ich mir etwas anders gewünscht hätte, aber das wäre dann auch recht unrealistisch gewesen.
Fazit: spannender Thriller, der am Ende ein klein wenig abflacht. Dennoch sehr gut zu lesen.

Bewertung vom 26.02.2022
Wisting und die Stunde der Wahrheit / William Wisting - Cold Cases Bd.0
Horst, Jørn Lier

Wisting und die Stunde der Wahrheit / William Wisting - Cold Cases Bd.0


ausgezeichnet

Wistings erster Fall

Wie kam Wisting eigentlich auf die Idee, Cold Cases lösen zu wollen? Sein erster Fall bringt hier Klarheit. Ein alter Brief löst ein Rätsel aus der Vergangenheit.
Wisting ist noch jung und seine Zwillinge gerade geboren, als ein skurriler Bankraub ihn auf die Fährte eines lange zurückliegenden Falles bringt. Wisting juckt es in den Fingern, diesen alten Fall zu lösen und sein Vorgesetzter unterstützt ihn dabei. Der Erfolg gibt ihm recht.
Wie schön war es zu lesen, wie sich Wisting am Anfang seiner Karriere zwar noch etwas ungeschickt, aber dennoch sehr pfiffig angestellt hat. Und von den Zwillingen, die gerade ein halbes Jahr alt waren.
Der Fall an sich ist unspektakulär, aber nichtsdestotrotz spannend. Das alte Auto in der Scheune als Auslöser und der spektakuläre Bankraub hatten beide das Zeug mich zu fesseln. Vor allem aber hat mir Wistings Ermittlungsarbeit gefallen.
Der Schreibstil des Autors war gewohnt kurzweilig und mitreißend und ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen.
Fazit: Der Rückblick in Form eines neuen Wisting-Bandes hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 24.02.2022
Das Bitcoin-Komplott
Brandhorst, Andreas

Das Bitcoin-Komplott


sehr gut

Martin will ein Buch über Bitcoins schreiben und möchte dazu den Erfinder der Währung kennenlernen. Doch der gibt sich geheimnisvoll und ist nicht aufzufinden.
Die 7 hingegen haben es sich vorgenommen, durch Bitcoins die Macht über die Weltherrschaft zu übernehmen und gehen hierzu auch über Leichen.
Das Buch besteht aus zwei Strängen: Martin und „Die 7“. Lange laufen beide Stränge unabhängig voneinander ab. Von Anfang an fand ich den Strang um Martin interessanter und spannender, weil auch lebendiger. Der Strang um die 7 war teilweise etwas politisch angehaucht. Am Ende änderte sich das aber, da liefen beide Stränge zusammen und es gab einen furiosen Showdown.
Ich hatte anfangs etwas Bedenken, ob die Handlung um die Bitcoins nicht zu verwirrend sein könnte. Anfangs war es das in einem der Stränge auch, aber Brandhorst hat es hervorragend verstanden, die komplizierten Themen so darzustellen, dass man auch als Laie sehr gut verstanden hat, worum es geht.

Fazit: auch für Banklaien ein sehr unterhaltsames Buch, das durch Brisanz und Aktualität punkten kann.

Bewertung vom 20.02.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


ausgezeichnet

Seit Jahren ist Tom Babylon auf der Suche nach seiner Schwester Viola. Er kann einfach nicht glauben, dass sie wirklich tot sein soll. Ein altes Foto führt ihn auf ihre Fährte, aber die steckt voller Gefahren und Tom gerät an seine Grenzen.
Von der ersten bis zur letzten Zeile klebt man förmlich an den Seiten. Bereits der Einstieg ist durch Toms Gedächtnisverlust mehr als spannend. Die Handlung spielt anfangs auf zwei Zeitebenen: eben jener, in der Tom ohne Gedächtnis in London erwacht und der 4 Wochen vorher, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen soll und die Geschehnisse aufdeckt, wie es so weit kommen konnte.
Da das Buch auf seinen 3 Vorgängerbänden aufbaut, sollte man diese vorher gelesen haben. Raabe baut durch Rückblenden kleine Brücken, die man aber auch als Leser der anderen Bände gut gebrauchen kann, da die Handlung schon sehr komplex ist und durch die vielen Charaktere auch nicht einfach zu verfolgen.
Tom muss in diesem Buch ganz schön viel einstecken und teilweise verlangen die brutalen Szenen dem Leser auch einiges ab. Faszinierend fand ich die akribischen kleinen Mosaiksteinchen, die es Tom ermöglichten, seine Suche fortzusetzen und weiterzukommen. Hier hat Raabe wirklich einiges an Überraschungen parat und vor allem auch Sitas Aufenthalt in der Psychiatrie fand ich sehr gelungen.
Schade, dass die Reihe um Tom Babylon nun zu Ende erzählt scheint. Dennoch bin ich schon gespannt auf Raabes nächstes Werk, das er im Nachwort schon ankündigt.
Fazit: ein Thriller der Extraklasse, der von Anfang bis Ende fesselt.

Bewertung vom 17.02.2022
Jeder Tag für dich
Greaves, Abbie

Jeder Tag für dich


gut

Als Mary Jim kennenlernt ist es die große Liebe. Doch Mary ahnt nicht, dass Jim ein Geheimnis hat, das ihre Liebe überschattet. Als er von einem Tag auf den anderen verschwindet, beschließt Mary, täglich auf dem Bahnhof auf ihn zu warten – und das 7 Jahre lang.
Schließlich wird die Journalistin Alice auf Mary aufmerksam, die in dem Verschwinden von Jim die Chance sieht, ihren Job zu retten. Um Mary zu helfen, begibt sie sich auf die Suche.

Der Einstieg in das Buch war sehr gefühlvoll. Es wird das Kennenlernen von Mary und Jim beschrieben, ihre Liebe und auf einer zweiten Handlungsebene die Gegenwart, in der Mary täglich auf dem Bahnhof steht und auf Jim wartet. Bald switcht die Erzählebene auf Alices Sichtweise und die fand ich teilweise schon recht übergriffig. Mary konnte aber auch kaum Sympathien bei mir wecken, zumindest nicht in der Gegenwart. Ihre weiche Art und das sture Ausharren am Bahnhof fand ich irgendwie nervig. Kit hingegen mochte ich gleich.
Die Handlung in der Gegenwart plätschert so vor sich hin, die Suche nach Jim erweist sich als aufwändiger als gedacht. Teilweise fand ich es aber auch sehr spannend zu lesen, wie Alice das Ganze angeht und was denn nun hinter Jims Geheimnis steckt.
Fazit: eigentlich ein liebenswerter Roman, wenn nicht die etwas nervigen Protagonisten wären. Allerdings greift der Roman ein wichtiges Thema auf, das aber leider nur oberflächlich abgehandelt wird.

Bewertung vom 14.02.2022
Enna Andersen und der falsche Täter
Johannsen, Anna

Enna Andersen und der falsche Täter


ausgezeichnet

Dieses Mal fällt das Los der Cold-Case-Ermittler auf den Fall der ermordeten Rieke Erken. Verdächtig war der Ehemann, jedoch bestanden begründete Zweifel an seiner Schuld. Das Cold Case Team um Kommissarin Enna Andersen folgt mühsam jeder kleinsten Spur – und entdeckt langsam etwas viel Größeres.
Wie immer bei Enna Andersen war ich gleich zu Beginn des Buches wieder in der Handlung gefangen und das hat sich bis zum Ende nicht geändert. Cold Cases sind ja an sich schon sehr schwer zu lösen, hier war ich wieder überrascht mit welchen überraschenden Mitteln die Autorin aufwartet, um Stück für Stück der Lösung des Falles näherzukommen.
Auch das Privatleben von Enna und ihrem Sohn Elias finde ich sehr gut gelungen. Das Verhältnis von Fall und Privatleben ist sehr ausgewogen und man kann dieses Buch sicherlich auch für sich lesen, mehr Vergnügen hat man aber, wenn man auch die Vorgängerbände kennt.
Begeistert hat mich auch der alte Fall an sich. Was alles dahintersteckte und welche Auswirkungen das erneute Ermitteln auf den alten Fall hatte.
Fazit: wie immer bei Enna Andersen: ein Buch mit vollster Leseempfehlung von mir.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2022
Und wenn wir wieder tanzen
Sgonina, Kerstin

Und wenn wir wieder tanzen


ausgezeichnet

Marie Hansen hat es nicht leicht. Sie ist Zimmermädchen in einem vornehmen Hotel und kommt gerade so über die Runden. Als sie bei der großen Sturmflut 1962 ihre Unterkunft verliert und nicht weiß, wie es weitergehen soll, nimmt die ältere Effie von Tieck Marie bei sich auf. Mit ungeahnten Folgen für beide.
Schon „Als das Leben wieder schön wurde“ habe ich geradezu verschlungen. „Und wenn wir wieder tanzen“ habe ich auch fast inhaliert und hatte es in zwei Tagen durch. Sgonina schafft es, ihre Worte gezielt zu setzen, so dass man einfach mitgerissen wird. Und zwar von der ersten Seite an. Marie ist ein zauberhafter Charakter und auch Effie mochte ich gerne.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: 1962 mit Marie und den Folgen der Sturmflut und 1916 – 1933. Die Vergangenheit von Effie und ihre tragische Geschichte. Denn nicht nur Marie hat einiges mitgemacht. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger und ich war immer hin- und hergerissen. Wollte ich doch am liebsten in beiden Handlungssträngen verweilen.
Ein paar Kleinigkeiten blieben am Ende ungeklärt, aber das sei verziehen, trägt es zum Handlungsausgang nicht wesentlich bei.
Fazit: tragisch-schön, wobei der schöne Teil überwiegt.

Bewertung vom 12.02.2022
Im Schatten der Wende
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


sehr gut

Deutschland zur Zeit der Wende. Polizeianwärter Tobias Falck bekommt es mit mehreren Fällen zu tun. Zum einen verschwinden ständig Leichen, zum anderen werden junge Frauen belästigt, aber sofort wieder in Ruhe gelassen.
Das junge Team im neuen Kriminaldauerdienst muss sich erst zusammenfinden und das ist bei so verschiedenen Charakteren gar nicht so einfach.
Der Einstieg in das Buch ist etwas verwirrend. Es startet im Jahr 1989, blendet dann zurück ins Jahr 1988, und kommt dann zurück nach 1989. Hier fand ich den Übergang etwas abrupt. Jedoch hatte ich mich bald festgelesen. Tobias‘ „Ausflug“ undercover hat mir sehr gut gefallen. Außerdem mochte ich Tobias Falck gleich sehr gerne, ebenfalls seine Kollegin Bach. Zudem waren die Hintergründe der ehemaligen DDR sehr authentisch.
Besonders nachhaltig bleibt mir sicher das Verschwinden der Leichen im Kopf – hier musste ich manches Mal breit schmunzeln. Tobias‘ Arbeit war sehr vielschichtig und das machte das Buch so interessant. Das Team verfolgt nicht nur einen Fall, sondern hat es gleich mit mehreren Fällen zu tun, die einer wie der andere sehr gut aufgebaut und gut zu lesen waren.
Fazti: Ich fand es schade, dass die Reihe um Max Heller beendet ist, die Reihe um Tobias Falck versöhnt mich aber mit dieser Tatsache.

Bewertung vom 12.02.2022
Ufermord / Romy Beccare Bd.11
Peters, Katharina

Ufermord / Romy Beccare Bd.11


ausgezeichnet

Als am Ufer der Sellin kurz nacheinander zwei Leichen gefunden werden, wird aus einem aktuellen Fall ein Cold Case.
Wer hatte eine solche Wut auf den Tierarzt, dass er ihn ersticht? Und was hat der zweite gefundene, ältere Leichnam mit damit zu tun? Denn zwei Morde am selben Platz scheinen dann doch etwas zu viel des Zufalls. Romy und ihre Ermittler haben es schwer. Denn keiner will so richtig mit der Wahrheit heraus.
Ich mag es, wenn eine Story Anlass zum Rätseln bietet und ein schier aussichtslos scheinender Fall Schritt für Schritt aufgeklärt wird. Peters gelingt das in „Ufermord“ wieder grandios. Stück für Stück, Schicht für Schicht kommt Romy der Lösung des Falls näher und oft sind es nur Winzigkeiten, die sie weiterbringen und die auch mich als Leser überraschen konnten.
Romy Beccare verfolge ich seit dem ersten Band und immer wieder gelingt es der Autorin, neue Facetten der Protagonistin zu Tage zu fördern. Romy ist eine starke Persönlichkeit und die Gewichtung zwischen Fall und Privatleben immer sehr ausgewogen.
Ein wenig negative Kritik muss ich aber dennoch üben: „Sie beschloss, das Thema endgültig abzuschließen.“ Am Ende des 2. Kapitels wird ein Verdächtiger verhaftet, obwohl Romy starke Zweifel an seiner Schuld plagten. Und sie will es dabei belassen? Das hat mich etwas verärgert, kommen doch Zweifel an der Ermittlungsarbeit der Polizei auf.
Fazit: wieder total gut gelungen, man rast nur so durch die Zeilen und kann sich nicht vorstellen, wie Romy diesen Fall denn lösen soll.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.