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vöglein
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B.-W.

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Insgesamt 334 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2009
Die Stunde, in der ich zu glauben begann
Lamb, Wally

Die Stunde, in der ich zu glauben begann


sehr gut

Die Banalität des Bösen
49 Jahre hat der Autor Wally Lamb (geb. 1950) benötigt um diesen "Wälzer" mit ca. 750 Seiten entstehen zu lassen.

9 Jahre in der unsere Welt durch Amokläufer, den 11. September, Hurrikans und den Irak Krieg in Wanken geraten ist.

Caelum und seine Frau Maureen Quirk sind erst vor kurzem nach Colorada gezogen, der für sie einen Neubeginn ihrer Ehe werden sollte. Als Caelum wegen eines Trauerfalles nicht Zuhause ist, überlebt seine Frau, in einem Schrank versteckt, einen schrecklichen Amoklauf mit vielen Toten.

Maureen flüchtet total traumatisiert in ihre eigene Welt, zu der Caelum der Zutritt verwehrt bleibt. Sie wird Medikamentenabhängig und durch einen Autounfall schuldig am Tod eines Jungen. Sie landet für 5 Jahre in genau dem Frauengefängnis, dass ihre Großmutter ca. 100 Jahre vorher gegründet hatte.

Caelum möchte seine Frau sowie seine Liebe zu ihr retten und stellt sich seiner Vergangenheit, die durch viele Zeitsprünge in die Vergangenheit verdeutlicht werden.

Der Leser hat Anteil an Caelums Kinder- und Jugendtagen, ebenso am Weltgeschehen dieser Zeit.

Insgesamt ein wirklich schönes, gelungenes Werk.

Viele Stellen regen zum Nachdenken an, veranlassen das eine oder andere nachzuschlagen bzw. nachzulesen. Einige Passagen waren etwas langatmig, hätte man evtl. etwas straffen können.

Das Cover finde ich absolut passend, vom Titel her hätte ich das Buch wahrscheinlich niemals gelesen, da er mir zu sehr in Richtung Religion/Glauben geht, was aber dem Inhalt nicht entspricht.

Bewertung vom 04.03.2009
Wohin der Fluss uns trägt
Martin, Charles

Wohin der Fluss uns trägt


gut

Voller Klischees...
Zum Inhalt: Armer junger Mann heiratet reiches Mädchen, sie erkrankt und beide treten eine Flußfahrt "der etwas anderen Art" an. Hmmmm, irgendwie hatte ich ständig gemischte Gefühle. Auf der einen Seite das klischeehafte, auf der anderen Seite aber die schönen, gefühlvollen Beschreibungen ihrer letzten Reise. Chris der sich praktisch aufgibt, um seiner Abbie alles noch machbare zu ermöglichen. In Rückblenden wird einiges über ihrer beiden Leben erzählt...wie sie sich kennen- und liebenlernen, die familiären Probleme usw.. Für mich alles in allem eine schöne, nette Geschichte die leicht lesbar ist und einem durchaus die Zeit vertreiben kann. Das Cover paßt für meinen Geschmack gut zum Inhalt. Ich hätte mir ergänzend noch eine Karte gewünscht um etwas mehr dem Flußlauf folgen zu können.

Bewertung vom 04.03.2009
Schrei nach Stille
Chaplet, Anne

Schrei nach Stille


gut

Haschischwolken und freie Liebe...

Zum Inhalt:
Sophie Winter zieht nach 40 Jahren zurück in ihr Heimatdorf und auf einmal wird ihre wilde Vergangenheit wieder lebendig. Das rätselhafte Verschwinden einer jungen Frau aus der Hippiebewegung wird wieder aktuell und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Es handelt sich um mein Erstlingswerk von Anne Chaplet.

Am Anfang hatte ich etwas Probleme mit den kurzen abgehakten Sätze, ebenso mit den doch sehr kurzen Kapiteln. Doch wenn man dann mal im Geschehen ist, reißt einen die Handlung doch mit. Viele Stellen kamen mir doch sehr bekannt vor: ist doch der Nachbar immer bestens über alles informiert, Hauptsache die Straße ist gefegt, und dann die Zugereisten....hmmm, sind DIE doch generell mit Vorsicht zu betrachten.

Eigentlich handelt es sich um keinen wirklichen Krimi, eher um eine Betrachtung des typischen Kleinbürgertums eines Dorfes, mit sämtlichen spießigen Anwandlungen. Ob sich bis heute viel geändert hat, ich wage es zu bezweifeln.....(oh.....draußen geht gerade eine Autotüre, muss schnell schauen wer da bei den Nachbarn eintrudelt ...)

Auch die beginnende Demenz der Sophie Winter fand ich sehr gut und echt dargestellt....man fühlt mit und es graut einem evtl. mal das gleiche Schicksal zu erleiden.

Alles in allem ein wirklich lesenswertes Buch und mit Sicherheit nicht mein letztes dieser Autorin.

Bewertung vom 04.03.2009
Sehnsucht nach Elena
Haahtela, Joel

Sehnsucht nach Elena


sehr gut

Klein aber fein....
ist dieses Büchlein mit seinen ca. 150 Seiten.

Schon alleine die Widmung an den einbeinigen Araber und eine Seite weiter: Wer weiß etwas über ihn? regt zum Nachdenken an.

Kapitel 14

Wie oft gehen Menschen aneinander vorbei und lassen nur einen Traum davon zurück, wie alles hätte sein können; zufällige Begegnungen, vorbeiziehende Augenblicke, die sich ins Gedächtnis brennen,um dann in der Altagswelt unterzugehen........

Genau darum geht es in diesem Büchlein, um eine Begegnung, um die Begegnung mit Elena.

Einfach nur ein sehr, sehr schönes kleines, aber feines Büchlein.