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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 930 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2021
Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Turner, A. K.

Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Frau, die mit den Toten spricht

Um es gleich zu sagen, „Tote schweigen nie“ von A.K. Turner hat mir richtig gut gefallen - bis auf das Ende. Worum geht es?
Die 25-jährige Cassie Raven arbeitet als Assistentin in der Londoner Rechtsmedizin. Sie ist eine ungewöhnliche Frau, weil sie mit den Toten spricht. Auch ihre polnische Großmutter lernen wir kennen. Offenbar hatte Cassie schon früh sehr 'spezielle' Hobbys.
Eines Tages landet Mrs. Evens auf ihrem Seziertisch. Cassie ist sicher, dass ihre geliebte Mentorin ermordet wurde und gibt alles, um den Fall aufzuklären. Unerwartete Unterstützung bekommt Cassie von der spröden DS Phyllida Flyte.
„Tote schweigen nie“ ist der Auftakt einer neuen Forensik-Thriller-Reihe - und ist mal was Anderes. Ein bisschen unappetitlich vielleicht. Lässt sich aber flott und flüssig lesen. Es geht um Liebe und Eifersucht. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Raven & Flyte, die sich noch zusammenraufen müssen, sind mir sofort ans Herz gewachsen. Leider wird das Ende etwas 'übererklärt'. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf den zweiten Fall.

Fazit: Raven & Flyte ermitteln in London. Gelungener Start einer neuen Thriller-Reihe.

Bewertung vom 10.08.2021
Sweet Goodbye (eBook, ePUB)
Läckberg, Camilla

Sweet Goodbye (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wahrheit oder Pflicht?

Neben ihrer Fjällbacka-Krimireihe thematisiert Camilla Läckberg seit einiger Zeit verschiedene Ausprägungen von Rache. In Form einer Novelle beleuchtet die schwedische Autorin in „Sweet Goodbye“ erneut dieses Thema.
Max, Liv, Anton und Martina, die sich seit ihrer Kindheit kennen, haben alles, dank des Reichtums ihrer Eltern. Auch dieses Jahr machen sie an Silvester zusammen Party, während ihre Eltern im Nachbarhaus feiern.
Um die Zeit bis Mitternacht totzuschlagen, spielen die vier Freunde Monopoly. Eine dunkle Variante. Dabei stoßen sie auf einsame Seelen und befremdliche Familiengeheimnisse.
Schließlich verlieren sie jegliche Skrupel und schmieden einen perfiden Plan. Nichtsdestotrotz fiebert man mit ihnen mit, ob sie ihr Vorhaben tatsächlich durchzuziehen.

Fazit: Eine hammerharte Geschichte, die mich bestens unterhalten hat!

Bewertung vom 08.08.2021
Systemfehler
Harlander, Wolf

Systemfehler


gut

Fluch und Segen zugleich?

Um es gleich vorwegzunehmen,„42 Grad“ von Wolf Harlander hatte mich begeistert, aber „Systemfehler“ vermochte mich nicht zu überzeugen.
Wir lernen Daniel Faber und seine Familie kennen. Er ist als IT-Experte für eine Firma tätig, die Onlinespiele entwickelt. Sein Sohn scheint spielsüchtig zu sein. Daniels Schwester Claudia ist Ärztin, lebt in Hamburg und bekommt es mit einem Stromausfall zu tun.
Wieder geht es um ein brisantes Thema, das durchaus vorstellbar ist: In mehreren deutschen Städten kommt es zum digitalen Blackout des Internets, was verheerende Folgen für alle Bereiche des täglichen Lebens hat.
Daniel Faber gerät durch einen dummen Zufall ins Visier der Ermittler, er wird verdächtigt, für den Ausfall des Internets verantwortlich zu sein. Doch BND-Ermittler Nelson Carius glaubt nicht, dass ein Einzelner hinter dem Anschlag steckt.
Die Handlung erleben wird aus verschiedenen Perspektiven, im Mittelpunkt stehen Daniel mit seiner Familie und Carius, der mit seiner Arbeit beim BND ganz eigene Ziele verfolgt.
Keine E-Mails, keine Notrufe, kein Strom, kein Trinkwasser: Ein längerer Totalausfall des Internets könnte die Welt ins Chaos stürzen. Ein Schreckensszenario, das man sich nicht vorstellen mag und das doch so realistisch wirkt.
Leider kann sich die Spannung nicht halten, nach dem fesselnden Einstieg flacht sie im weiteren Verlauf ab. Der Autor verliert sich in Klischees. Auch die Figurenzeichnung ist wenig überzeugend.

Fazit: In 2 Tagen durchgesuchtet. Überzeugt hat mich der Thriller dennoch nicht.

Bewertung vom 01.08.2021
Keine Ruhe in Montana
Burke, James Lee

Keine Ruhe in Montana


ausgezeichnet

Kopfkino pur

„Keine Ruhe in Montana“ von James Lee Burke ist der 17. Band einer Reihe von insgesamt 23 - und mein 5. Dave Robicheaux-Krimi, der erste, der nicht in Louisiana verortet ist. Aber alle haben mich begeistert. Worum geht es?
Detective Dave Robicheaux aus New Iberia, seine Frau Molly und sein bester Freund Clete Purcel machen Urlaub auf der Ranch eines Freundes in Montana. Beim Fischen gerät Clete ins Visier der Wellstones. Kurz darauf werden zwei Studenten tot aufgefunden. Und schon bald sitzen Robicheaux und Clete zwischen allen Stühlen. Wie so oft, führen die Spuren zurück in die Vergangenheit.
Man bekommt wieder einen guten Eindruck von Land und Leuten. Wie immer, ist es natürlich ein typisch US-amerikanisches Buch, viel Waffen, Testosteron, Gewalt - und große Gefühle. Spannend, keine Frage. Die Sprache ist derb, passt aber zum Geschehen.
Es handelt sich diesmal eher um ein Robicheaux-Clete-Buch. Molly spielt nur eine Nebenrolle und Alafair, Robicheauxs Adoptivtochter, ist hier nicht dabei. Vietnam-Veteran Robicheaux ist trockener Alkoholiker mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Fazit: Wieder ein grandioses Buch vom 'Gottvater des amerikanischen Krimis' (Denis Scheck).

Bewertung vom 31.07.2021
Die letzte Wahl
Sander, Eric

Die letzte Wahl


gut

Was wäre, wenn?

Um es gleich zu sagen, „Die letzte Wahl“, das Thrillerdebüt von Eric Sander, hat mich nicht überzeugt. Die Hauptfigur ist unsympathisch, ihre Handlungsweisen unglaubwürdig. Doch worum geht es?
Journalist Nicholas Moor macht mit seiner Tochter Urlaub im winterlichen Allgäu. Zufällig filmt er mit einer Drohne ein Geheimtreffen hochrangiger Mitglieder der rechtspopulistischen „Volkspartei“, die einen Staatsstreich plant. Natürlich hat die Security die Drohne bemerkt und so ist Moor wenig später Jäger und Gejagter zugleich...
Eric Sander ist ein Pseudonym des Journalisten Fabrice Braun. „Die letzte Wahl“ kommt wie ein amerikanischer Actionfilm daher: Hirn aus, Popcorn rein. Dabei hat der Autor eigentlich eine wichtige Botschaft: zunehmender Hass und Gewalt in der Gesellschaft, die Gefahr durch Rechtsextremisten und der Einfluss der Sozialen Medien.
Aber Nicholas Moor ist ein Unsympath. Er bringt nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr, nimmt sogar den Tod unschuldiger Menschen billigend in Kauf. Gut gefallen hat mir dagegen, dass der Thriller Fake News und Social Bots thematisiert. Denn da sehe ich die wirkliche Gefahr für die nächste Bundestagswahl.

Fazit: Perfektes Lesefutter für Verschwörungstheoretiker mit einem mega unsympathischen Protagonisten.

Bewertung vom 26.07.2021
The Nothing Man (eBook, ePUB)
Ryan Howard, Catherine

The Nothing Man (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lass uns ein Spiel spielen

So gut „Ich bringe dir die Nacht“ auch war, der neue Thriller von Catherine Ryan Howard, „The Nothing Man“, ist noch besser, spannender.
„Ich war zwölf, als ein Mann in unser Haus einbrach, meine Mutter und meinen Vater ermordete und meine kleine Schwester Anna, damals und nun in alle Ewigkeit sieben Jahre alt.“ Das schreibt Eve Black in ihren Memoiren. „‘The Nothing Man‘, die Gardaí haben ihn so genannt, weil sie nichts gegen ihn in der Hand hatten, aber ich nenne ihn so, weil es das ist, was ihn ausmacht: nichts...“
Jim Doyle, Wachmann eines Supermarkts, hat den Bestseller auch. Je mehr er liest, desto größer wird seine Wut, denn er war - er ist - der Nothing Man. Seite um Seite wird ihm bewusst, wie gefährlich nah Eve der Wahrheit kommt. Und er weiß, dass er sie töten muss.
„The Nothing Man“ ist ein raffiniert gestrickter Serienkiller-Thriller mit einer spannenden Geschichte in der Geschichte und steckt voller unerwarteter Wendungen. Zitat: „Ich muss sagen, es ist eine erschütternde Lektüre. Es ist fesselnd, es ist niederschmetternd...“
Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Schon früh wird die Tätersicht eingeführt, das ist wirklich gut gemacht. Eve ist tough. Sie gibt den Opfern einen Namen, das macht sie sympathisch. Jim dagegen ist ein Nichts. Ein Verlierer.

Fazit: Mega spannend und einzigartig!

Bewertung vom 20.07.2021
Dein ist die Lüge / Kate Burkholder Bd.12 (eBook, ePUB)
Castillo, Linda

Dein ist die Lüge / Kate Burkholder Bd.12 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eingeschneit

„Dein ist die Lüge“ von Linda Castello ist bereits der 12. Fall für Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio, mit fünftausenddreihundert Seelen und einem Drittel davon Amische. Worum geht es?
Der Anruf von Adam Lengacher, einem verwitweten amischen Familienvater, erreicht Kate mitten in einem Schneesturm. Er hat auf seinem Grundstück eine halb erfrorene, angeschossene Frau gefunden. Kate kennt die Frau: Es ist Gina Colorosa, ihre Team-Partnerin von damals auf der Polizeiakademie in Columbus. Gina ist auf der Flucht vor ihren eigenen Kollegen…
Linda Castello hat ihren neuen Krimi atmosphärisch inszeniert. Es geht um Lügen, Korruption und ein Netz falscher Anschuldigungen. Eingeschneit ist Kate zunächst auf sich allein gestellt. Unterstützung erhält sie aber von einem verhinderten Tierarzt - und natürlich von ihrem Lebensgefährten John Tomasetti.
„Dein ist die Lüge“ ist spannender als der Vorgängerband. Erzählt wird die Geschichte - wie immer - in der Ich-Perspektive aus Sicht von Kate. Für Kate ist es eine Reise in die Vergangenheit. Über das Wiedersehen mit Kate und Tomasetti habe ich mich sehr gefreut. Vielleicht werden bald auch die Hochzeitsglocken läuten?

Fazit: Fall Nr. 12 für Kate, Chief of Police. Mit dieser Serie kann man nichts falsch machen!

Bewertung vom 20.07.2021
Eskalation (eBook, ePUB)
Benrath, Nora

Eskalation (eBook, ePUB)


sehr gut

Höllische Fahrt durch die Nacht

Dina Martin ist kurz vor Mitternacht unterwegs nach Hause, sie war mit ihrer Freundin Linda in einer Cocktailbar und wie so oft ist es viel später geworden, als geplant. Zu Hause wartet ihre kleine Tochter auf die Gutenachtgeschichte, Dina ärgert sich, dass es so spät geworden ist.
Ein Anruf von einer ihr unbekannten Nummer lässt einen Albtraum wahr werden. Der Unbekannte fährt direkt hinter ihr und gibt ihr Anweisungen, der sie Folge leisten muss. Er bedroht sie massiv, kennt sogar den Namen ihrer Tochter. Dina ist in Panik, als sie in eine Polizeikontrolle kommt weiß sie nicht, wie sie reagieren soll. Der Unbekannt nimmt ihr die Entscheidung ab.
Kriminalhauptkommissar Gerd Kaarst und sein Kollege Jürgen Lang ermitteln in dem Mordfall an einem Polizisten, bald steht fest, dass der Mord und Dinas Entführung zusammenhängen.
Aus unterschiedlichen Perspektiven rollt sich die Handlung auf, wir erleben Dinas Sicht, die ihrer Freundin Linda, ihrer Kollegin Alexa, ihres Mannes und der Kommissare Kaarst und Lang. Als Leser verfügen wir über mehr Informationen als die Ermittler und sind ihnen immer einen Schritt voraus.
Die Handlung ist spannend, man kann miträtseln und über den möglichen Täter spekulieren, seine eigenen Theorien aufstellen, was den Täter angeht. Erst gegen Ende wird klar, wer hinter den Taten steckt und welches Motiv er hat. Nur die Sache mit den neuen Identitäten war mir etwas 'too much'.

Fazit: Rasantes, spannendes Thrillerdebüt. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 14.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


sehr gut

Mord am Slaughter Quay

Schlachterkai - welch passender Name. „Die Verlorenen“ ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe von Simon Beckett. Nach David Hunter nun also Jonah Colley. Was für ein erster Satz! „Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.“ Worum geht es?
Jonah ist Mitglied einer Spezialeinheit der Londoner Polizei. Seit sein Sohn Theo vor zehn Jahren spurlos verschwand, ist er ein gebrochener Mann. Damals brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Nun meldet Gavin sich überraschend und bittet um ein Treffen. Doch in dem verlassenen Lagerhaus am Slaughter Quay findet Jonah nicht nur Gavins Leiche...
„Die Verlorenen“ ist ein düsteres Buch über in Plastikfolie eingewickelte Leichen. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, zehn Jahre zuvor, als der kleine Theo verschwand. Nichts ist wie es scheint. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Es geht um Verlust und Schuld - und Verrat.
Jonah ist ein ambivalenter Charakter mit einer traurigen Vergangenheit. Am Ende ist er nicht mehr Polizist. Es bleiben auch noch einige Fragen offen, die der Autor im nächsten Band vielleicht beantworten wird. Und so bin ich schon gespannt, wie diese Reihe weitergeht.

Fazit: Spannender Auftakt einer neuen Thrillerreihe. Hart und brutal!

Bewertung vom 12.07.2021
Das Nest / Kørner & Werner Bd.4
Engberg, Katrine

Das Nest / Kørner & Werner Bd.4


ausgezeichnet

Das Familienbett

„Das Nest“ von Katrine Engberg ist bereits der 4. Fall für Anette Werner und Jeppe Kørner, ein psychologisch raffinierter Krimi, der in Kopenhagen verortet ist. Worum geht es?
Der 15-jährige Oscar ist verschwunden. Zunächst denkt man, er sei von zu Hause abgehauen. Doch dann wird ein mysteriöses Schreiben gefunden. Ein Erpresserbrief? Kurz darauf wird die Leiche eines jungen Mannes in einer Müllverbrennungsanlage entdeckt. Anette und Jeppe ermitteln und stoßen auf befremdliche Familiengeheimnisse…
Katrine Engberg hat ihren neuen Krimi packend in Szene gesetzt, mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen. Spannend, keine Frage und mit einem Plot, der nicht vorhersehbar, dennoch glaubwürdig ist. Eine Geschichte über Fotografie und Pädophilie. Harte Kost. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Über das Wiedersehen mit Anette und Jeppe habe ich mich sehr gefreut. Auch Esther de Laurenti, eine „alte“ Freundin von Jeppe, ist wieder mit von der Partie. Eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Fall Nr. 4 für Kørner & Werner. Beste Unterhaltung!