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Philo
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Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2015
Treuetat / Verena Irlenbusch Bd.2
Pistor, Elke

Treuetat / Verena Irlenbusch Bd.2


gut

Der erste Krimi von Elke Pistor um die Kommissarin Verena Irlenbusch hat mir sehr gut gefallen. Auf den zweiten war ich sehr gespannt und bin nun doch etwas enttäuscht. Allzu viel Privates der drei Ermittler überdeckt den eigentlichen Kriminalfall. Verena, die sich auch dieses Mal wieder um ihre an Alzheimer erkrankte Großmutter kümmern muß, ist privat und beruflich total überfordert. Ihr Kollege Christoph Todt muß den Selbstmord seiner Frau verarbeiten, was ihn sehr belastet und Verenas Kollegin Leo kann zwar nach ihrem schwren Motorradunfall ihren Dienst wieder aufnehmen, darf aber nur im Innendienst und mit vekürzter Arbeitszeit eingesetzt werden. Leo will dies nicht hinnehmen, und so kommt es immer wieder zu Spannungen im Ermittlerteam. Ein Team und alle drei Ermittler mit privaten Problemen ist, wie ich finde, kein genialer Einfall.

Das im Prolog und auch im Text immer wieder vorkommende Kind, das einen Mord mit ansehen muß, und dann von dem Täter mitgenommen wird, stört den Verlauf der Geschichte, zumal man das Kind nicht einordnen konnte.

Der Kriminalfall mit mehreren Toten, die alle in irgendeiner Weise miteinander zu tun hatten, geht aufgrund von Recherchen eines Journalisten auf Vorfälle in der Nazizeit zurück. Dieses Thema taucht in den Krimis neueren Ursprungs immer wieder auf, so daß dies für mich kein wirklich interessantes Thema ist. Der Journalist kommt bei einem Autounfall ums Leben, weil sein Auto manipuliert wurde. Drei weitere Personen müssen sterben, weil sie den Journalisten kannten und dem Mörder so gefährlich werden konnten.

Der Fall ist gut recherchiert, und die Autorin schreibt gut und flüssig. Ihre Protagonisten sind gut beschrieben und sehr sympathisch, nur leider als Ermittler nicht voll einsatzfähig. Das Ende hat mich nicht überzeugt. Es wird wohl eine Fortsetzung geben müssen. Wer hat Verenas Großmutter die vielen Morphinpflaster aufgeklebt? Dies werden die Leser dann wohl in einem dritten Band erfahren.

Bewertung vom 15.07.2015
Die seltsame Reise mit meinem Bruder
Karthee, Renée

Die seltsame Reise mit meinem Bruder


ausgezeichnet

Nelly und Nils sind Geschwister. Nils ist Autist und lebt mit seiner Mutter in seinem Heimatdorf in Hessen. Die Mutter kümmert sich liebevoll um ihn. Nils braucht seine festgefügte Ordnung, damit das Leben mit ihm nicht allzu schwierig wird. Nelly ist schon früh von zu Hause weggegangen. Sie hat jetzt in Hamburg einen Food-Truck, den sie mit ihrem indischen Nachbarn mit viel Freude betreibt. Nach Hause zieht sie nichts. Sie lebt in der ständigen Angst davor, daß sie sich eines Tages anstelle der Mutter um ihren Bruder kümmern müsse. Dieser Moment kommt schneller als gedacht. Nellys Mutter ist gestürzt und liegt im Krankenhaus und bittet Nelly um Hilfe. Nelly hofft, daß sie für Nils schnell eine Bleibe finden und dann wieder nach Hamburg zurückkehren kann. Auf das, was auf Nelly zukommt, war sie nicht vobereitet. Der Umgang mit ihrem Bruder gestaltet sich zunächst mehr als schwierig, weil Nelly sich mit dessen Gewohnheiten nicht auskennt, an denen er unumstößlich festhält. Alle Argumente Nellys nutzen nichts. Nelly wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt, zumal auch noch ihr indischer Nachbar ständig Neuheiten im Food-Truck ausprobieren möchte und für Nellys angespannte Nerven flotte indische Sprüche zum Besten gibt.

Da Nils mit seiner Mutter eine Reise nach England zur Hochzeit seines Cousins geplant hatte und diese Reise auch unbedingt machen möchte, läßt Nelly sich dazu überreden mit Nils nach England zu reisen. Die Reise gestaltet sich schwierig, aber Nelly lernt, die Welt mit den Augen ihres Bruders zu sehen und begreift sein Anderssein. Und was ist schon normal?

Die Autorin beschreibt ihre Protagonisten einfühlsam und humorvoll. Nils ist wie er ist, er kann nicht anders und Nelly geht hart mit sich ins Gericht, um ihm gerecht zu werden. Zum Glück läuft ihr in England auch noch Gerald Buchanan über den Weg, der ihr den Kopf immer wieder mal zurecht rückt. Er kommt mit Nils bestens aus und akzeptiert ihn wie er ist.

Das Buch zeigt auf heitere und flüssig geschriebene Weise, daß man sich mit seinen Aufgaben auseinandersetzen und sich ihnen stellen muß. Dieses Buch hat mich bewegt und mich mit hineingenommen in die Familie um Nils und Nelly. Ein wunderbares Buch um ein schwieriges Thema, auf liebevolle Weise dargestellt. Es hat volle 5 Sterne verdient.

Lobenswert zu erwähnen sind auch noch die den einzelnen Kapiteln vorangestellten "Sprüche des Tages" und die Kochrezepte. Eine tolle Idee.

Bewertung vom 06.07.2015
STRAFE (Restexemplar)
Polanski, Paula; Nesser, Hakan

STRAFE (Restexemplar)


ausgezeichnet

Max Schmeling, ein in die Jahre gekommener Schriftsteller, erhält von seinem ehemaligen Schulkameraden Tibor Schittkowski, einen Brief, in welchem er ihn um Hilfe bittet. Er sei schwer krank, schreibt er, und hätte nicht mehr lange zu leben. Nur dunkel kann Max sich an Tibor erinnern und er ewägt, den Brief zu ignorieren. Tibor aber weist ihn darauf hin, daß er ihm zweimal das Leben gerettet habe und Max ihm somit noch etwas schuldig sei. Mehr aus Neugier, denn aus Ehrgefühl, besucht Max seinen ehemaligen Schulkameraden. Er trifft ihn in einem jämmerlichen Zustand an. Tibor übergibt Max Schriftstücke, in denen er sein Leben aufgeschrieben hat. mit dem Hinweis, daß er dann schon wisse, was zu tun sei, wenn er alles gelesen habe. Mx kann nicht ahnen, auf was er sich einläßt. Er gerät in einen Strudel aus Erinnerungen und Ereignissen, die ihn an die Grenze seiner Existenz bringen.

Hakan Nesser gelingt es meisterhaft, die Spannung immer mehr zu steigern und durch immer wieder neue Wendungen den Leser zu verwirren. Immer wenn man denkt, man ist auf der richtigen Spur, läßt Nesser sich etwas Neues einfallen. Zum Schluß ist ohnehin alles anders als gedacht und erwartet. Mit seinem Sprachstil und seinem Ideenreichtum ist Hakan Nesser einmal mehr ein Meisterwerk an Spannung und Unterhaltung gelungen. Dieses Buch empfehle ich gerne weiter und vergebe hierfür volle 5 Sterne.

Bewertung vom 02.07.2015
Die Sturmrose
Bomann, Corina

Die Sturmrose


sehr gut

Ein schönes Cover zum Buch, auf dem aber leider nach meinem Dafürhalten das Schiff fehlt. Das Schiff, die Sturmrose, steht im Mittelpunkt des Romans und hat ein bewegtes Leben hinter sich. Erst war es Fischkutter, dann Passagierschiff und während DDR-Zeiten auch Fluchthelfer. Nun liegt es ziemlich ramponiert im Hafen von Sassnitz und soll verkauft werden. Als Annabel Hansen das Schiff zum ersten Mal sieht, weiß sie sofort, daß sie es kaufen möchte. Sie möchte es zu einem Ausflugsschiff mit einem kleinen Café und kulturellen Angeboten umbauen lassen. Sie fürchtet aber, daß ihre finanziellen Mittel für den Kauf nicht ausreichen werden. Und da ist noch Christian Merten, ein Mitinteressent, der finanziell besser gestellt zu sein scheint. Für Annabel aber ist nicht klar, weshalb Christian so versessen auf das Schiff ist. Sie kann nicht wissen, in welcher Weise die Sturmrose mit seinem Leben verbunden ist. Nach vielen Anfangsschwierigkeiten kaufen Annabel und Christian das Schiff je zur Hälfte und Annabels Vater, der Schiffsbauer in Hamburg ist, wird sich um die Renovierung kümmern. In vielen Gesprächen kommen Annabel und Christian sich näher und erfahren, daß sie beide aus der ehemaligen DDR stammen und beide unter dem Regime zu leiden hatten. Annabel findet auf der Sturmrose einen Brief, geschrieben von Lea, dem zu entnehmen ist, daß das Schiff auch Flüchtlinge aus dem Ostseewasser gefischt und sicher in den Westen gebracht hat. Sie machen den damaligen Kapitän Palatin ausfindig, der ihnen über seine gefährliche Mission berichtet. Und so nach und nach kommt auch Licht in die dunkle Vergangenheit von Annabel und Christian.

Die Autorin hat ein berührendes Buch geschrieben. Es ist die Aufarbeitung eines Teils deutsch-deutscher Geschichte und bringt dem Leser das Leben der DDR-Bürger mit der ständigen Angst vor den Übergriffen der Stasi nahe. Die Rede ist von Überwachungen, Verrat, Verhaftungen und Folter. Familien wurden auseinandergerissen und viele fanden keinen anderen Ausweg als zu fliehen. Und mehrfach erwies sich die Sturmrose als Retter aus der Not. Beeindruckend und spannend geschrieben, ist es aber nicht nur ein sehr nachdenklich stimmendes Buch, sondern auch die Geschichte von Annabel und ihrer kleinen Tochter Leonie, die sich auf Rügen in ihrem neuen Leben einrichten, und dies auf eine sehr geglückte Weise. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich werde es sehr gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 08.06.2015
Heimweh
Raabe, Marc

Heimweh


gut

Das Cover ist gut gewählt und paßt zum Buch. Allerdings finde ich, daß es weniger ein Psychothriller ist, sondern die Aufarbeitung von schrecklichen Jugenderlebnissen. Das Buch beginnt mit einem spannenden und sehr verstörenden Prolog, in dem ein Junge aus seinem Bett gezerrt und im Wald bei lebendigem Leib begraben wird. Wer ist der Junge und wer hat ihm dies angetan? Die erstaunliche Lösung erhält der Leser erst gegen Ende des Buches, was auch die Spannung im letzten Teil ausmacht. In der Mitte des Buches fand ich die Geschichte eher verwirrend. Ich mußte mich beim Lesen sehr konzentrieren und mir immer wieder die Frage stellen, wer ist wer.

Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Er ist frisch geschieden und versucht, so viel Zeit wie möglich mit seiner Tochter Leonie zu verbringen. Sein Leben gerät aus den Fugen, als seine Ex-Frau Sandra ermordet und seine Tochter entführt wird. Mit Hilfe von Jule, einer Freundin von Sandra, versucht er, die Spuren des Entführers aufzunehmen. Jule, die ihm am Anfang sehr mißtraut, hält sie Jesse selbst doch für den Mörder, wird immer mehr mit Jesses Vorleben konfrontiert, der in einem Heim aufgewachsen ist. Hier scheinen die Fäden zusammenzulaufen. Jesse und Jule begeben sich nach Adlershof, dessen Leitung inzwischen Richard, der Sohn des vorherigen Heimleiters und ehemaliger Mitschüler von Jesse, übernommen hat und dessen Vater urplötzlich ebenfalls verschwindet. Verwirrend ist, daß nur Jesse den Absprung aus dem Heim geschafft hat. Die anderen Zimmergenossen sind in irgendeiner Weise noch immer mit dem Adlershof verbunden. Insofern ist vorhersehbar, daß hier auch die Lösung zu finden ist. Die Familiengeschichte von Jesse erscheint mir sehr verworren. Es gibt zu viele Einzelteile, so daß eine klare Linie nicht zu erkennen ist. Der Junge aus dem Prolog, der zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 13 Jahre alt ist, kann nicht stillschweigend hingenommen haben, was ihm passiert ist und welchen Verlauf sein Leben dadurch genommen hat.

Alle Ungereimtheiten aufzuzählen, würde bedeuten, zuviel vom Inhalt zu verraten. Dies ist nicht meine Absicht. Ein Psychothriller war es für mich nicht. Eher eine Horrorgeschichte über das unglückselige Leben von Jugendlichen ohne Familie in Heimen und was dies für deren weiteres Leben bedeutet.

Jeder Marc Raabe- und Psychothriller-Fan muß sich hier ein eigenes Urteil bilden.

Bewertung vom 06.06.2015
Als der Himmel uns gehörte
Roth, Charlotte

Als der Himmel uns gehörte


ausgezeichnet

Ein wunderbar gewähltes Cover zu einem wunderbaren Buch. Das Cover - sepiafarben gehalten - vermittelt einen Eindruck von der Olympiade 1936 in Berlin, und die junge Frau, die träumend nach oben schaut, vermittelt den Eindruck, als ob der Himmel ihre gehöre und paßt so großartig zum Buch. Die Autorin erzählt ihre Geschichte über einen Zeitraum von 1931 bis 2012 und läßt den Leser teilhaben an der beeindruckenden Familiengeschichte von Jennifer und ihrer Urgroßmutter Alberta. Jennifer trainiert für die 10000 m Strecke für die Olympiade in London im Jahre 2012, aber sie hält die Strecke nicht durch, weil sie immer wieder von Panikattacken heimgesucht wird. Ihr Trainer will sie deshalb nicht zu den entsprechenen Wettkämpfen anmelden. Da begegnet ihr Gregory O'Reilly, der sie trainieren möchte und ihr Mut macht. Er erzählt ihr, daß sie ihn an ihre Urgroßmutter Alberta Bernhardt erinnere, die 1936 in Berlin Olympia-Gold im Bogenschießen gewann. Jennifer weiß über das Leben ihrer Urgoßmutter sehr wenig und so überredet Gregory sie, die Urgroßmutter, die fast 100 Jahre alt ist, zu besuchen. In vielen langen Abendsitzungen erzählt Alberta ihrer Urenkelin ihr Leben, von dem sie als junges Mädchen glaubte, daß eines Tages mit einem Olympiasieg der Himmel ihr gehöre. Im Jahr 1932 nimmt Magnus Bernhardt, ein populärer Rundfunk-Reporter, seine beiden Töchter Alberta und Auguste mit zur Olympiade nach Los Angeles. Während Auguste sich für den Sport nicht interessiert, ist Alberta begeistert. Sie lernt dort ihren späteren Mann, den Springreiter Johannes von der Weydt, kennen und auch James Seaton-Carew, einen britischen Springreiter, der sie ihr ganzes weiteres Leben begleiten soll. Zurück in Berlin beginnt schon die Zeit der Naziherrschaft und Hitler greift nach der Macht. Die Judenverfolgung hat begonnen. Dem zum Trotz wird der Sport hochgehalten und Hitler baut in Berlin ein gewaltiges Stadion. Die Spiele 1936 werden zu einem großen Erfolg. Alberta gewinnt ihre Goldmedaille. Das weitere Schicksal von Alberta und ihrer Familie erzählt die Autorin so bewegend und oft schmerzlich, daß das Gelesene unter die Haut geht. Hitlerdiktatur, Judenvernichtung, Krieg, Angst und Verlust, machen den Mittelteil des Buches aus. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen immer in der Hoffnung, daß für Alberta und die vielen Protagonisten um sie herum wieder bessere Zeiten anbrechen. Alberta, die nach dem Krieg wieder mit James zusammentrifft, der als Kampfflieger schwer verletzt wurde, gibt ihm neue Hoffnung. Sie gründet eine Stiftung zugunsten behinderter Sportler, und 1948 gewinnt James Gold im Bogenschießen. Seit 1960 finden dei Paralympics immer im Anschluß an die Olympischen Spiele statt. An den großen Erfolg in London 2012 kann ich mich noch gut erinnern.

Dieses Buch erzählt von ganz wunderbaren Menschen und vom Geschehen fast eines ganzen Jahrhunderts. Wer dieses Buch nicht gelesen hat, ist um ein großartiges Leseerlebnis ärmer.

Bewertung vom 02.06.2015
Nun ruhet sanft / Kommissar Dühnfort Bd.7
Löhnig, Inge

Nun ruhet sanft / Kommissar Dühnfort Bd.7


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Inge Löhnig und der Krimiserie um Kommissar Dühnfort. Auch der siebte Fall enttäuschte nicht. Spannend geschrieben, gut eingefädelt, und bis zum Schluß ist nicht klar, wer der Täter ist, obwohl die Autorin viele Fährten legt und dem Leser einige Rätsel aufgibt. Dies beginnt bereits im Prolog. Man weiß nicht, wer von seiner Kindheit in der Ich-Form erzählt, aber ein Kind spricht von seiner Schwester als von der blöden Babsi, weil sie behindert ist und seine Eltern sich nur noch auf sie konzentrieren, so daß es seine Eltern und die Schwester zu hassen beginnt. Zum Schaukeln über einem Abgrund wird die blöde Babsi ermutigt und stürzt ab. Ein Kind entledigt sich seiner behinderten Schwester und läßt es als Unfall erscheinen.

Der eigentliche Mordfall, in dem Kommissar Dühnfort ermittelt, erschüttert ihn zutiefst. Eine Frau wird mit ihren beiden Kindern in ihrem Haus erschossen, ebenso der Hund und das Pony. Anschließend wird das Haus angezündet, um auch dieses zu vernichten. Der Ehemann ist verschwunden, taucht aber morgens mit einem Blumenstrauß für seine Frau wieder auf. Für Kommissar Dühnfort ist er sofort der Täter, er nimmt ihm sein angebliches Alibi nicht ab, zumal sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, daß er ein notorischer Fremdgeher war und seine Frau die Scheidung einreichen wollte. Nach und nach aber tauchen Zweifel auf, und Kommissar Dühnfort entdeckt bei seinen Recherchen Ungereimtheiten, die auch auf andere Täter schließen lassen. Er verfolgt weitere Spuren. Die Autorin läßt ihre Leser im Dunkeln tappen, das Ende ist nicht vorhersehbar.

In allen sieben Krimis erleben wir Kommissar Dühnfort auch privat. Das bietet dem Leser Gelegenheit, zwischendurch Abstand von der grausigen Tat zu bekommen. Dühnforts Lebensgefährtin Gina ist schwanger, und die beiden planen ihre Hochzeit und freuen sich sehr auf das Kind. Als werdendem Vater berührt den Kommissar der Mord an Nina Sassen und ihren Kindern Sophie und Leon persönlich sehr stark. In einem früheren Fall mußte er einen Mörder laufen lassen, weil ihm nichts nachzuweisen war. Aber dieses Mal schwört sich Dühnfort, den Fall aufzuklären.

Ein gut geschriebener Krimi, sehr gut charakterisierte Protagonisten und ein Fall, der Gänsehaut bereitet. Man kann nicht aufhören zu lesen, weil einen das Geschehen nicht losläßt. Diesen Krimi empfehle ich gerne weiter.