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Benutzername: 
Meggie
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Mertesheim
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Bewertungen

Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2020
Mein Alien und ich / FRRK! Bd.1
Röndigs, Nicole

Mein Alien und ich / FRRK! Bd.1


ausgezeichnet

Tom will gerade zur Schule gehen, als ein Ufo vor seinen Augen auf dem Boden aufkracht. Natürlich muss Tom gleich nachschauen und findet Frrk, der aufgrund eines defekten Gammakompensators notlanden musste. Er braucht dringend Salpetersäure, damit er weiterfliegen kann.
Tom ist begeistert, denn Frrk ist ein Alien vom Planeten Tmllp und kann sich bei Bedarf auch in alles verwandeln, was er will. Und das macht er auch, damit er nicht auffällt.
Plötzlich steht ein Mädchen vor Tom. Ausgerechnet im rosa Dirndl. Tom versucht das Beste aus der Situation zu machen. Hilfe bekommt er dabei von Ellie, seiner Mitschülerin. Zu dritt versuchen sie im Schullabor an Salpetersäure zu kommen. Doch das ist alles gar nicht einfach, wenn ein außerirdisches Wesen versucht, einen auf Mensch zu machen.

Gleich am Anfang wird man mitten in die Geschichte geworfen. Tom geht zur Schule und zack, kracht schon das außerirdische Raumschiff auf den Boden. Tom reagiert sehr cool und freut sich tierisch, dass er der erste ist, der mit dem außerirdischen Wesen in Kontakt tritt. Und anstatt alles der Polizei zu melden, macht sich Tom mutig daran, Frrk, dem außerirdischen Wesen zu helfen und ihm zu ermöglichen, wieder mit dem Raumschiff fortzufliegen.

Tom ist ein mutiger Junge, der mit Herz und Verstand an die Sache herangeht. Er denkt gar nicht nacht, sondern folgt einfach der Vernunft und hilft dem Außerirdischen. Sehr gut ist, dass Frrk auch mitspielt und sich so langsam eine Freundschaft entwickelt.

Später kommt noch Ellie mit ins Team, die kein Mädchen in dem Sinne ist, wie es sich viele denken. Sie mag Reptilien und Astrologie. Sie hat vor nichts Angst und immer einen coolen Spruch auf Lager.

Die Autorin hat hier eine wunderschöne Idee mit tollen Worten umgesetzt. Tom ist sehr sympathisch, während Ellie mir mit ihrer kecken Art ans Herz gewachsen ist. Und auch Frrk ist ein netter Außerirdischer, der sich schnell anpassen kann und mit der Zeit lernt, was Freundschaft heißt.

Unterbrochen wird die Geschichte von schönen Illustrationen.

Ich musste sehr oft lachen, weil Frrk mit seiner Art so machen lustigen Moment gebracht hat. Vor allem, wenn er in seinem transformierten Körper eines Mädchens namens Friederike die Schule crasht.

Das Ende ist herzlich schön und weist sehr deutlich auf einen zweiten Teil hin. Die Recherche hat ergeben, dass es diesen auch geben wird (Frrk! - Mission Supermatsch). Ich freue mich schon auf ein Wiederlesen mit Tom, Ellie und Friederike, äh.... Frrk!

Meggies Fussnote:
Ein sympathischer Außerirdischer namens Frkk vom Planeten Tmllp aus der Pssk-Fssk-Galaxie.

Bewertung vom 22.06.2020
Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange / Die Tribute von Panem Bd.4
Collins, Suzanne

Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange / Die Tribute von Panem Bd.4


ausgezeichnet

Coriolanus Snow, 18 Jahre und Schüler, wird zum Mentor der 16jährigen Lucy Gray Baird bestimmt, die an den zehnten Hungerspielen im Kapitol teilnehmen muss. Begeistert ist er davon nicht, stehen seine Chancen mit dem jungen, schmächtigen Mädchen im Regenbogenkleid sehr schlecht. Doch dann merkt er, dass er anfängt, mehr für das Mädchen aus Distrikt 12 zu empfinden. Doch lässt sich dies mit seinem Empfinden für Recht vereinen? Das Kapitol baut sich gerade wieder auf, nachdem der Krieg gegen die Rebellen so viel gefordert hat. Coriolanus versucht, einen Weg zu finden.
Dabei merkt er jedoch, dass alles nicht so scheint, wie es von dem Obersten des Kapitols vorgegeben wird. Dies bekommt Coriolanus am eigenen Leib zu spüren und weiß: wenn er für sich einstehen will und den Namen Snow wieder zu dem machen kann, für das er früher stand, muss er über Leichen gehen.

Was habe ich mich gefreut, als die Neuigkeit herauskam, dass es einen weiteren Teil zu der Reihe "Die Tribute von Panem" geben wird. Eine Vorgeschichte zu der eigentliche Reihe um Katniss Everdeen.
Doch diesmal aus Sicht des uns so verhassten Präsidenten Coriolanus Snow.

Die Autorin hat es geschafft, mich gleich von Anfang an in den Bann zu ziehen. Ihre Art, einen für sich einzunehmen, ist unvergleichlich. Sie packt einem mit wenigen Worten, zieht einem in die Geschichte hinein und plötzlich ist man ein absoluter Fan des 18jährigen Coriolanus, der nun an den 10. Hungerspielen als Mentor für die aus Distrikt 12 stammende Lucy Gray fungiert. Wie sehr hasst man diesen Kerl aber, wenn er - 64 Jahre später - seinen ganzen Unmut an unserer geliebten Katniss auslässt.

Wir beginnen an dem Tag, an welchem Snow erfährt, welcher Tribut ihm zugeteilt wird. Enttäuscht über die ihm zugewiesene Person sucht er dann jedoch die Vorteile. Diese fangen gleich bei der sog. Ernte an, dem Teil, wo verkündet wird, wer an den Hungerspielen teilnehmen muss. Zwei Tribute aus jedem Distrikt, jeweils ein Junge und ein Mädchen.
Snow erhält Lucy Gray, die gleich nachdem ihr Name gezogen wurde, mit ihrem bunten Kleid auffällt. Auch ihre Tat, die gleich nach der Namensziehung erfolgt, lässt sie bei vielen im Gedächtnis bleiben und zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch.

Gleich zu Anfang wird klar, dass man sich auf eine sehr gewalttätige Geschichte einlassen muss. Die Autorin beschönigt nichts. Was uns ja aber auch aus ihrer Trilogie ausreichend bekannt ist.

Snow wirkt sehr sympathisch, sein Interesse an seinem Schützling geht weiter, als sich manch anderer erlauben würde. Und doch lässt er sich nicht davon abbringen. Was er sich in den Kopf setzt, wird ausgeführt. Natürlich versucht er, die Gesetze einzuhalten, doch manchmal klappt dies nicht und so muss er etwas um die "Ecke denken", bis sich alles so ergibt, wie er es möchte. Gleichzeitig schreckt er jedoch auch vor nichts zurück. Diese Züge zeigen schon das Verhalten, dass wir von später kennen.

Ich bin wirklich begeistert von diesem Prequel, welches in drei Teile aufgegliedert ist. Der erste Teil zeigt die Vorbereitungen, bis die Tribute in die Arena gesperrt werden, der zweite Teil handelt zum größten Teil von den Spielen, während der Dritte sich um den Distrikt dreht. Man bekommt also einen Einblick in alle Bereiche.

Uns begegnen auch Namen, die wir aus der Trilogie kennen. Crane, Haevensbee, Flickermann oder das uns bekannte Lied "The Hanging Tree". Es lassen sich einige Parallelen ziehen. Ein besonderes Lächeln hat bei mir die Erwähnung des Namens "Katniss" hervorgebracht, in welchem Zusammenhang lasse ich jedoch hier unerwähnt da Spoiler.

Wer großer Fan der Dystopie ist, sollte sich das Prequel nicht entgehen lassen. Ich war fasziniert und würde mich sehr freuen, wenn es vielleicht noch weitere Prequels gibt, denn schließlich ist Snow am Ende des Buches noch sehr jung und sein weiterer Werdegang bis hin zum Präsidenten wäre sehr interessant zu erfahren.

Meggies Fussnote:
Die interessante E

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2020
Rock am Grill
Völkel, Alec;Vollmer, Sascha

Rock am Grill


ausgezeichnet

Jetzt kochen sie auch noch - The BossHoss sind bekannt für ihre Rockmusik, ihr lässiges Auftreten und ihr coole Art. Und das sie auch noch einen guten Geschmack haben, beweisen sie mit ihrem ersten Grill-Buch.

Passend zu den Rezepten empfehlen Alec Völkel und Sascha Vollmer alias The BossHoss dann noch einen entsprechendes Getränk (Bier, Wein, Whisky) und die entsprechende Musik dazu. Von Elvis Presley über ZZ Top bis hin zur eigenen Musik gibt es sehr coole Empfehlungen.

Die Rezepte können sich sehen lassen. ob Burger, Rind, Schwein oder Fisch, ob Spieße, Hähnchen, Bruschetta oder Stockbrot. Für jeden ist etwas dabei. Die Rezepte sind einfach nachzukommen. Wer gerne grillt, kommt hier voll auf seine Kosten.

Ich mag gerne Hähnchen vom Grill und habe hier jetzt wieder einige neue Rezepte gefunden, die ich ausprobieren möchte. Auch ein paar Nachtisch-Rezepte haben es in die engere Auswahl geschafft.

Das Buch ist zwar sehr fleischlästig, doch finden sich auch einige Rezepte für Gemüse und Salate. Hier haben es mir besonderen dies "Auberginen vom Grill" sowie der "Funky Sommersalat" mit Gurke, Honigmelone, Himbeeren und vielem mehr angetan.

Als Schmankerl für Zwischendurch finden sich Berichte über die Bandmitglieder. So lernt man alle noch "persönlich" kennen.

Zum Abschluss gibt es noch ein paar Rezepte für Saucen und Marinaden. Ebenso wie man ein paar passende Drinks mischt.

Auch die Bilder sind sehr ansprechend, alles sehr männlich gehalten und vor allem lässig-cool, eben BossHoss-like.

Das Grillbuch gefällt mir sehr gut und wird garantiert oft zum Einsatz kommen.

Meggies Fussnote:
Rock`n`Roll und Grillen? Eine perfekte Mischung.

Bewertung vom 22.06.2020
Escape Quest - Der Meisterdieb von Paris (Arsène Lupin)

Escape Quest - Der Meisterdieb von Paris (Arsène Lupin)


gut

Wir kennen Arséne Lupin, den Meisterdieb und Gentleman. Diesmal will er einen Nachfolger finden, einen würdigen Nachfolger. Und so stellt er eine Aufgabe, die schwer zu lösen ist. Derjenige, der es schafft, wird von ihm ausgebildet.

Man befindet sich in Paris, der Stadt der Liebe, der Kunst und der Meisterdiebe. Gleich zu Anfang wird man darüber informiert, dass Arséne Lupin einen Lehrling sucht und schon ist man mitten im Rätseln.

Zuerst bekommt man einige Informationen und muss einen Code knacken. Dieser Code ergibt eine Seitenzahl, so dass man nun zu der entsprechenden Seite blättern muss. Stimmt die Antwort, kann man die Hinweise auf diesen Seiten lesen. So spielt man sich quasi durch das ganze Buch.

Die Rätsel sind mal leicht (fast ohne Überlegen), mal schwer (sehr viel Überlegung), teilweise konnte ich die Antwort gar nicht herausbekommen und musste "schummeln", in dem ich mir den Lösungsbogen am Ende des Buches ansehen musste.

Die Rätsel sind ab 12 lösbar, zumindest laut Angabe auf dem Cover. Ich finde jedoch, dass manche Rätsel ab diesem Alter gar nicht lösbar sind, weil sie einfach zu schwer waren.

Ich persönlich rätsele gerne, liebe Escape Rooms und in der heutigen Zeit (Corona) muss man sich ja die Zeit zu Hause mit etwas vertreiben, was einem nicht in den Wahnsinn treibt. Diese Escape-Bücher sind da genau das Richtige. Doch sollte es auch lösbar sein.

Die Story an sich hat mir sehr gut gefallen. Es war spannend und interessant, herauszufinden, was Arséne Lupin sich so ausgedacht hat.

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön. Die Bilder, die Anordnung der Rätsel und der Text sind toll gehalten. Leider ist das Buch nach dem Rätseln nicht mehr für eine zweite Person verwendbar. Man schreibt rein, man knickt, man verbindet - kurzum: man macht das Buch kaputt. Mit dem Preis von 9,99 Euro ist es jedoch in meinen Augen ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn man bedenkt, was ein Besuch des Escape Rooms kostet, ist das hier schon fast ein Schnäppchen.

Es gibt noch weitere Bücher aus dieser Reihe, bei denen ich hoffe, dass sie etwas leichter gehalten sind.

Meggies Fussnote:
Interessante Story, interessante Herangehensweise, leider sehr schwer.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2020
Dieses bescheuerte Herz
Meyer, Daniel; Amend, Lars

Dieses bescheuerte Herz


gut

Daniel ist 15 und schwer herzkrank. Die ersten Jahre seines Lebens musste er im Krankenhaus verbringen und auch jetzt muss er immer wieder das ihm so verhasste Gebäude aufsuchen zu Untersuchungen, OPs oder dann, wenn ein Notfall eintritt. Daniel hat viele Wünsche. Wünsche, die aus ihm einen normalen Jungen machen. Denn das wünscht er sich am meisten. Mit Freunden abhängen, ins Kino gehen, shoppen, Eis essen. Doch das alles ist nicht so einfach. Bis er einen "großen Bruder" bekommen. Lars kümmert sich liebevoll um Daniel. Er versucht, ihm Wünsche zu erfüllen, so gut es wegen Daniels Gesundheit eben geht. Ob eine Übernachtung in einem 5-Sterne-Hotel, der Besuch des Berlin - Tag und Nacht-WG, den Einkauf cooler Klamotten oder eben mit ihm über seine Gefühle, Ängste und Sorgen zu reden. Lars ist immer für Daniel da. Denn man weiß nie, ob Daniel den nächsten Tag noch erleben wird.

Das Buch ist aus Sicht von Daniel geschrieben, was mich zu Anfang sehr irritiert hat. Denn Daniel ist - obwohl 15 Jahre alt - von seiner Art her nicht so, wie man sich einen 15jährigen vorstellt. Was völlig natürlich ist, denn Daniel ist herzkrank. Mit dieser Behinderung muss er seinen Alltag meistern. Und da er an der Schwelle zum Teenager steht, kommen bei ihm natürlich auch die Pubertät und der Drang erwachsen zu werden, dazu.

Daniels Alltag ist bestimmt von der Furcht, dass sein Herz aufhört zu schlagen. Bei allem, was er tut, wird er immer wieder daran erinnert, dass es ihm nicht gutgeht. Er ist schnell außer Puste, muss sich ausruhen, ihm wird schnell schlecht und er muss sich übergeben. Dann braucht er vor allem Ruhe und seinen geregelten Tag. Seine Medikamente, die ihm so verhasst sind, helfen ihm, alles durchzustehen. Auch Sauerstoff ist stets bereit.

Mit Lars, seinem "großen Bruder", kann er diesen Alltag besser durchstehen. Lars nimmt Daniel so, wie er ist. Er versucht ihm nicht ständig etwas beizubringen, sondern unterstützt ihn in seinem Denken und seinem Handeln. Nur wenn Daniel es etwas zu weit treibt - was er meist selbst nicht versteht - schreitet er ein und versucht Daniel zu erklären, warum er gerade falsch gehandelt hat.

Wie Daniel und Lars eigentlich zueinander finden, wird gar nicht erklärt. Lars taucht eines Tages einfach auf und ab diesem Zeitpunkt sind die beiden beste Freunde. Über Lars erfährt man nicht sehr viel, nur, dass er aus Berlin kommt und Schriftsteller ist. Und Single.

Daniel ist ebenfalls Single und bei ihm geht es vorwiegend nur um Frauen und deren Attribute, meist auch sehr abwertend beschrieben. Etwas, dass mich sehr gestört hat. Ob dieses Verhalten an seiner Krankheit lag, ist leider auch nicht herauszulesen.

Ich bin Zwiegestalten nach Lesen des Buches. Einerseits ist es die Erzählung eines todkranken 15jährigen Jungen, der nicht weiß, ob er den nächsten Tag überlebt. Andererseits ist es sexistisch, machohaft und teilweise sehr abwertend. Die Szenen, in denen es um den wirklichen Daniel ging, den Daniel, der krank ist und ums Überleben kämpft, haben mich berührt. Der Daniel, der zwanghaft versucht, sich zu verlieben, jedes Mädchen anmacht und dabei teilweise nicht nett vorgeht, war für mich nicht lesenswert.

Ich hatte mir etwas ganz anderes vorgestellt. Mehr Gefühl, mehr Erkältung, mehr der wahre Daniel.

Auch Daniels Verhalten gegenüber seiner Mutter und seinem Stiefvater war für mich manchmal nicht nachvollziehbar. Lars hat dies ja teilweise mitbekommen und auch versucht, Daniel zu erklären, was er falsch gemacht hat. Doch in meinen Augen nie so, dass Daniel es auch wirklich richtig verstanden hat.

Meggies Fussnote:
Den Tod ständig vor Augen, kämpft Daniel um sein Herz.

Bewertung vom 22.06.2020
Mord in Sunset Hall / Miss Sharp ermittelt Bd.1
Swann, Leonie

Mord in Sunset Hall / Miss Sharp ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Agnes möchte eigentlich nur noch ihren Lebensabend zusammen mit ihren ebenfalls alt gewordenen Mitbewohnern in Sunset Hall verleben. Doch dann liegt plötzlich eine Tote im Schuppen. Und im Garten ein paar Häuser weiter. Agnes schlägt sich jetzt nicht nur mit ihrer Hüfte und dem Treppenlift im Haus herum, sondern auch noch mit den Recherchearbeiten zu den Morden.
Blöd nur, dass der Kopf nicht mehr so mitmachen will. Und dann sind da noch so einige Geheimnisse, die nicht ans Tageslicht kommen sollen.

Wer die Bücher von Leonie Swann kennt, weiß, dass sie nicht dem "normalen" Pfad folgt, sondern mit Irr- und Umwegen zum Ziel kommt. Und ihre Protagonisten auch nicht die zielstrebigen Charaktere sind, sondern ebenfalls verschroben, verwirrt und wahnsinnig liebenswert.

Im vorliegenden Roman geht es um Agnes und ihre Mitbewohner. Agnes hat Hüftprobleme, ist etwas wirr im Kopf und will eigentlich nur einen ruhigen Lebensabend in ihrem Haus Sunset Hall verbringen, zusammen mit ihren Freunden Edwina, Bernadette, Winston, Lilith und der Marschall. Außerdem lebt noch die Schildkröte Hettie mit im Haus.

Ich liebe den Schreibstil der Autorin, auf den man sich aber ehrlich gesagt auch erst einmal einlassen muss. Durch die "verwirrte Art" hat man leicht Mühe, der Geschichte zu folgen. Gerade wenn es am Anfang um die Vorstellung der einzelnen Protagonisten geht. Doch wenn man alle kennt und ihre Eigenarten lieben gelernt hat, nimmt die Geschichte Fahrt auf und schon ist man mitten drin in einem Krimi der ungewöhnlichen Art.

Agnes und ihre Freunde sind großartig, jeder auf seine eigene Art und Weise. Obwohl sie mit ihrem Alter nur teilweise gut umgehen können, machen sie das Beste draus. Agnes hat Hüftprobleme und die Ohren machen nicht mehr so mit. Ebenso auch das Gedächtnis.

Und doch sind sie clever, bleiben bei der Sache und hüten das ein oder andere Geheimnis.

Ich habe viel gelacht und mir auch viele Gedanken über das Älterwerden gemacht. Wenn ich in hohem Alter noch so fit bin wie die im Buch beschriebene Truppe, kann ich mich glücklich schätzen.

Die Geschichte nimmt zwischendrin eine unerwartete Wendung. Die Spannung bleibt dabei jedoch erhalten, sie wird sogar noch gesteigert. Agnes steht dabei im Mittelpunkt, teilweise kommen auch die anderen kurz zu Wort. Im Laufe der Geschichte kommen Geheimnisse ans Licht, es werden aber auch andere geschürt.

Das Ende ist tragisch und komisch zugleich. Und ich kann nur eins sagen: hoffentlich gibt es ein Wiederlesen mit den Menschen aus Sunset Hall.

Meggies Fussnote:
Das Buch verspricht Spannung, Humor und vor allem eins: ein Krimi der wunderbaren Art.

Bewertung vom 14.06.2020
Hexen gibt es doch / Hex Files Bd.1 (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Hexen gibt es doch / Hex Files Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ivy Wilde wurde wegen ungebührlichen Verhaltens von der Arkaden Akademie ausgeschlossen. Nun hält sie sich mit Taxifahren über Wasser. Ihr Talent als Hexe ist jedoch groß. Nur hat sie selbst auch kein Interesse mehr daran, ist es doch so viel entspannender mit Junkfood auf der Couch zu liegen und ihre Lieblingsserie "Verwünscht" zu schauen.
Durch eine Verwechslung wird sie jedoch mit einem Bann an Adeptus Exemptus Raphael Winter gebunden und muss ihm fortan helfen, herauszufinden, wer ein wertvolles Artefakt aus der Akademie gestohlen hat.
Ivy macht sich widerwillig daran, Raphael zu helfen, was letztendlich vielleicht auch daran liegt, dass Raphaels Augen doch schon etwas in Ivy auslösen, was sie eigentlich gar nicht will.

Welch erfrischende Geschichte - so hätte ich das gar nicht erwartet. Ivy ist wild, frech, ungezügelt und vor allem eins - sympathisch ohne Ende. Sie sagt, was sie denkt, hat einen cleveren Verstand und ist - auch wenn es Raphael vorerst nicht wahrhaben will - in dem ihr zufällig vorgegebenen Job brillant.

Beim Lesen hatte ich einfach nur Spaß. Die Geschichte ist leicht, lässt sich also einfach so Weglesen, aber das habe ich gebraucht. Mal nicht zu sehr nachdenken und eine lustige Geschichte genießen, in der die Fetzen fliegen und die Funken sprühen.

Ivy ist toll. Ihre loses Mundwerk bringt sie zwar manchmal in Teufels Küche, doch steckt auch immer Wahrheit in ihren Aussagen. Sie weiß, was sie tut, lässt sich aber nichts vorschreiben und schon gar nicht von Adeptus Exemptus Raphael Winter.

Dessen Augen übrigen sind es, die Ivy zeitweise sehr zusetzen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Ivy sich manchmal in ihnen verliert und die Zeit vergisst.

Auch Raphael ist ein interessanter Charakter. Er nimmt seinen Job sehr ernst und ist am Anfang mal so gar nicht begeistert von Ivy. Doch weiß er, dass er nichts an der Situation ändern kann und versucht das Beste daraus zu machen. Mit der Zeit merkt er, dass sich Ivy mit ihrem Verhalten hinter einer Mauer versteckt.

Der Schreibstil ist - wie oben schon erwähnt - sehr flüssig und leicht. Die Geschichte an sich ist spannend und wartet mit einigen Überraschungen auf.

Ein zweiter Teil steht auch schon in den Startlöchern. Im September geht es weiter mit Ivy und Raphael. Ich bin gespannt, wie ihr zweiter Fall wohl aussieht und vor allem, ob weiterhin Fetzen oder Funken fliegen.

Meggies Fussnote:
Herrlich erfrischen, spaßig und sexy.

Bewertung vom 21.05.2020
Der letzte Magier von Manhattan / Die Rätsel des Ars Arcana Bd.1
Maxwell, Lisa

Der letzte Magier von Manhattan / Die Rätsel des Ars Arcana Bd.1


sehr gut

Seit Jahrhunderten herrscht Krieg zwischen dem Orden Ortus Aurea und denen, die im Untergrund hausen müssen. Die Diebin Esta lebt ebenfalls im Verborgenen, bis sie den Auftrag erhält, ins Jahr 1901 zu reisen, um ein wichtiges Buch zu stehlen. Dies könnte als Waffe gegen die Ortus Aurea dienen. Doch Esta weiß, dass ihre Reise gefährlich ist. Denn die Vergangenheit ist wichtig, wenn sie die Zukunft retten will.

Schon die ersten Seiten dieses Auftakts zu einer Fantasy-Trilogie konnte mich in den Bann ziehen. Die Autorin hat eine wunderbare Schreibweise und erzählt mit einem packenden Stil die Geschichte von Esta, die in die Vergangenheit ins Jahr 1901 reist, um dort ein Buch zu stehlen.

Der Konflikt, in den Esta gerät, ist für sie sehr emotional. Sie schließt sich einer Gruppe von Magiern an, die gegen den Orden Ortus Aurea rebellieren und offen Krieg gegen diesen führen. Dabei muss sie so einige Lügen erzählen, da ja keiner wissen darf, dass sie aus der Zukunft kommt.

Das Setting ist fabelhaft. Ich liebe es, in bestimmte Metropolen zu bestimmten Zeiten zu reisen. Allen voran ist es London im Mittelalter oder die USA in den 20er Jahren. Aber auch der Anfang des 20. Jahrhunderts in Manhattan hat so seinen Reiz. Vor allem, wenn er so magischer Natur ist.

Es wird eine spannungsgeladene Atmosphäre aufgebaut, so dass man Mühe hat von der Geschichte abzulassen. Vieles hat mich sehr fasziniert. Gerade Esta, die eine starke, mutige Frau ist, sich aber dann doch nicht gegen ihre Gefühle wehren kann.

Auch dass einige Überraschungen aufwarten, hat mir sehr gut gefallen. Die Wendungen waren unerwartet und haben neuen Schwung reingebracht.

Da es sich um den Auftakt der Reihe handelt, ist klar, dass einiges erklärt wird und damit auch ein paar Längen ins Spiel kommen. Doch wenn man am Ball bleibt und (das Buch ist in vier Teile aufgesplittert) zum dritten Teil kommt, geht es rasant und spannend zu und man merkt, dass die ganze Vorgeschichte von Nöten war, um den Rest zu verstehen. Dies soll jedoch nicht heißen, dass die ersten beiden Abschnitte langweilig sind. Im Gegenteil.

Ich freue mich auf den zweiten Teil und auf ein Wiederlesen mit allen Figuren.

Meggies Fussnote:
Spannend, überraschend und magisch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.05.2020
Wunder - Sieh mich nicht an
Palacio, R. J.

Wunder - Sieh mich nicht an


ausgezeichnet

August ist anders. Er kam mit einer Gesichtsanomalie zur Welt und musste sich schon etlichen Operationen aussetzen. Aufgrund dessen wurde er von seiner Mutter zu Hause unterrichtet und war noch nie auf einer richtigen Schule. Nun soll er jedoch die fünfte Klasse besuchen. Natürlich hat August Angst davor, wird er ja, wenn er sich draußen aufhält, von jedem angestarrt. Und es kommt, wie es kommen muss. August erster Schultag wird eine Katastrophe. Doch da sind Jack und Summer, die August das Gefühl geben, dass er so ist, wie alle anderen. Doch es gibt auch andere Kinder, die nicht mit der Situation umgehen können. Und so lernt August einiges über sich, seine Klassenkameraden und das Leben.

Welch ein berührendes Buch. Schon von Anfang an wusste ich, dass ich begeistert sein werde.

August ist ein so lebenslustiger und kluger Junge. Ich musste während des Lesens ständig daran denken, wie ich wohl reagieren würde, wenn er plötzlich vor mir stehen würde. Klar, man würde schauen. Klar, man würde Mitleid haben. Und dann würde man es wieder vergessen. Doch was ist, wenn man ständig mit ihm zu tun hätte? Wenn man ihn näher kennenlernen und verstehen würde, was ihn bewegt?

August Familie ist wunderbar. Seine Eltern verhätscheln ihn zwar sehr, aber sie lassen ihn auch das machen, was er möchte. Seine Schwester Olivia liebt ihren Bruder, will ihn beschützen, weiß aber auch, dass er seinen eigenen Weg gehen muss, damit er in dieser unwirtlichen Welt zurecht kommen kann.

Der Schreibstil der Autorin hat mich sehr berührt. Sie schreibt mit einer Leichtigkeit von August Leben und gibt der Geschichte so viel Herzlichkeit mit. Alle Charaktere sind so liebenswert und am Ende versteht man sehr genau, dass Freundschaft mit eins der wichtigsten Dinge in unserem Leben ist.

Natürlich gibt es auch Moment in dem Buch, in dem die Tränen fließen. Gerade das Ende hat mir nochmal sehr zugesetzt. Es war rührend, lustig und herzergreifend.

Anderssein ist nicht schlimm. Anderssein ist für andere befremdlich und viele können damit nicht umgehen. Anderssein ist eben anders, auf eine andere gute Art und Weise. Und August ist ein tapferer, kleiner, schlauer Junge, der zwar anders, aber doch so normal ist.

Meggies Fussnote:
August ist der Größte.