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Sommer
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Bewertungen

Insgesamt 448 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2017
Nachtspiel: Thriller
Shepherd, Catherine

Nachtspiel: Thriller


ausgezeichnet

Ein neuer, spannender Thriller von Catherine Shepherd

Nachtspiel ist der zweite Teil um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Im ersten bekam man bereits einen spannenden Fall geboten, dieses Mal geht es genauso spannend weiter.

Julia Schwarz, im Institut die Eislady genannt, plagen Alpträume, ihre Vergangenheit holt sie ein. Sie hört ihren toten Bruder Michael, findet persönliche Sachen, des damals 12 Jährigen, in ihrer Wohnung. Kurz, Julia steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Die aktuellen Fälle sind sehr schwierig und auch sehr emotional, denn Kim Wiesinger, eine Polizistin, wurde grausam gefoltert und getötet. Sie war privat einer heiklen Sache auf der Spur, doch dieser Alleingang kostete ihr das Leben.
Kurz nach diesem grausigen Fund, wird die Leiche des mutmaßlichen Täters entdeckt, ein Selbstmord wie es scheint. Doch aufatmen können Julia und ihr Kollege Kriminalkommissar Florian Kessler noch nicht, denn eine neue Leiche taucht auf. Sind es zwei verschiedene Fälle oder hängt doch alles irgendwie zusammen? Die Fäden scheinen beim General zusammenzulaufen, ein bekannter Krimineller.

Ein spannender Thriller, der bis zum Ende Überraschungen für den Leser bereithält. Es wurde während des Lesens nie langweilig. Schön war auch, dass die persönlichen Ängste von Julia in diesem Teil Thema waren. Das Schicksal um den Tod ihres Bruders wird aufgearbeitet. Die Figur kann sich nun in eine neue Richtung entwickeln, die einer möglichen Fortsetzung bestimmt eine erfrischende Note gibt, denn das Privatleben von Julia benötigt doch etwas Abwechslung. Habe da jemanden im Auge, den ich mir vorstellen könnte, mal schauen was Catherine Shepherd für uns bereithalten wird, die ersten zarten Bande sind ja schon geknüpft. Aber eins ist bei der Autorin sicher, es kommt alles anders als man denkt, von daher lass ich mich überraschen.

Fakt ist, dass ich auf jeden Fall die nächsten Bücher lesen werde, denn die Autorin konnte mich bisher mit allen Werken überzeugen. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.11.2017
Der verborgene Turm / Die Blausteinkriege Bd.3
Orgel, T. S.

Der verborgene Turm / Die Blausteinkriege Bd.3


ausgezeichnet

Lang erwarteter und gelungener Abschluss

Die Blausteinkriege - Der verborgene Turm von T. S. Orgel

Der verborgene Turm ist der dritte und letzte Teil aus der Reihe um die Blausteinkriege. Da diese Reihe sehr komplex ist empfehle ich die ersten Bände vorweg zu lesen. Dieses Abenteuer sollte man nur mit dem Wissen der Vorgänger antreten, und so viel schon mal vorweg, es ist ein sehr spannendes Abenteuer. Die Bücher ziehen den Leser schnell in ihren Bann.

Die Trilogie handelt über das Kaiserreich Berun. Der Blaustein spielt dort eine zentrale Rolle, da er bei begabten Menschen besondere Fähigkeiten hervorruft. Der Blaustein kann zum Beispiel die Fähigkeit verleihen sich unsichtbar zu machen, unter Wasser zu atmen, sich schnell zu bewegen, Schmerzen zu nehmen oder zu geben und Männern den Kopf zu verdrehen. Es gibt aber nur wenig Begabte, die diese Fähigkeit nutzen können, einige wissen gar nicht um ihre Gabe. Toll ist es, wie diese Fähigkeiten in die einzelnen Handlungsstränge eingebaut werden. Die Stränge sind gut ineinander verwoben, auch Kleinigkeiten lassen sich bis ins Detail nachvollziehen. Auch Nebencharaktere werden nicht vernachlässigt.
In dem Ränkespiel, wobei es darum geht, das Kaiserreich Berun vor inneren und äußeren Feinden zu schützen, sind viele Charaktere auf dem gesamten Kontinent unterwegs. Die Welt und die Charaktere werden durch das Autorenduo hervorragend und bildhaft beschrieben. Der Leser fühlt sich in diese Welt versetzt, lebt und leidet mit den Protagonisten. Kommt der Bedeutung der vergessenen Götter auf die Spur, und nimmt an blutigen Kämpfen teil. Teilweise weiß man während des Lesens gar nicht wer Freund oder Feind ist. Das Blatt kann sich immer wieder wenden........

Im dritten Band sind die verbleibenden Charaktere Xari, Cunrat, Messer, Ness, Danil und Sara sowie andere am Ziel ihres Abenteuers angelangt. Doch der Weg dahin ist steinig und mit vielen Gefahren verbunden. Das Ziel ist Berun, denn dort liegt der Schlüssel um das Kaiserreich zu schützen.
Mit diesem Band findet die fantastische Welt einen perfekten Abschluss. Dennoch halten die Autoren sich ein Hintertürchen offen, um vielleicht wieder einmal in die Welt von Tertys eintauchen zu können. Dies würde ich sehr begrüßen.

Ich habe schon viele Fantasyromane gelesen, und kann ganz klar sagen, dass die Blausteinkriege zur Spitze in diesem Genre zu zählen sind. Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.10.2017
Die Nachtigall
Hannah, Kristin

Die Nachtigall


ausgezeichnet

Eine sehr emotionale Geschichte zweier Schwestern zur Zeit des Krieges

Vianne und Isabelle sind Schwestern und wachsen in Frankreich zur Zeit der Kriegswirren auf. Die Mädchen haben es nicht leicht, da sie ihre Mütter schon sehr früh verlieren. Ihr Vater schiebt sie kurzerhand ab, sie müssen auf einem Gehöft aufwachsen,werden aber glücklicherweise nicht getrennt.

Der Leser merkt sehr schnell, dass die Schwestern sehr unterschiedliche Charaktere haben. Dies ist eigentlich der zentrale Kern der Handlung, der das Leben der beiden Geschwister und die Art wie sie damit umgehen beschreibt. Zu erst die Kindheit, weiter dann bis ins hohe Alter.

Gut gefallen haben mir vor allem die Erlebnisse der beiden als Erwachsene. Vianne muss sich und ihre Tochter schon früh allein versorgen, da ihr Mann in deutscher Gefangenschaft ist. Sie hadert sehr mit ihrem Schicksal, wünscht sich nichts sehnlicher als ihren Mann zurück. Schön ist, dass sie irgendwann aus ihren eigenen Schwächen lernt und sich allem mutig entgegenstellt.
Isabelle hingegen ist eine Kämpferin. Daher kaum verwunderlich, dass sie sich der Freiheitsbewegung anschließt. Die Nachtigall wird geboren. Eine sehr mutige und gefährliche Aktion, aber dazu möchte ich nicht mehr schreiben, das sollte man selbst lesen. Aber ihre rebellische Art bringt natürlich auch Schattenseiten mit sich.

Dieser Roman hat mich sehr bewegt. Er spiegelt eine schwere Zeit aus einer interessanten Perspektive. Habe schon viele Romane über den Krieg gelesen, allerdings spielten sie immer aus deutscher Sicht.
Ein kleines Juwel, dass wachrüttelt, aber auch Mut macht. Sehr emotional!

Das E-Book wurde mir freundlicherweise von Netgalley zur Verfügung gestellt

Bewertung vom 16.10.2017
Niemals / Jenny Aaron Bd.2
Pflüger, Andreas

Niemals / Jenny Aaron Bd.2


ausgezeichnet

Endlich geht es weiter

Mit Niemals wird die mit Endgültig begonnene Reihe von Andreas Pflüger um die blinde Sonderermittlerin Jenny Aaron endlich fortgesetzt.

Bereits im Vorgänger war ich fasziniert von der ausgeklügelten Recherche des Autors. Man merkt beim lesen, dass sein Herzblut in die Story einfließt, alles passt zusammen ist gut durchdacht und obendrein sehr spannend.

In diesem Teil gibt es viele Rückblenden in die Vergangenheit. Ein Wiedersehen mit teilweise bekannten Schurken. Der Leser merkt, dass Aaron sich, obwohl sie gelernt hat mit ihrer Behinderung umzugehen, noch nicht damit abgefunden hat. Ihre engen Freunde und Kollegen beauftragen einen Spezialisten, machen ihr Mut, dass sie vielleicht durch eine Therapie wieder ansatzweise sehen könnte.
Doch erstmal muss Jenny Aaron mit Pavlik und ihrem Team nach Marrakesch. Ein alter Feind hat ihr 2 Milliarden vererbt, dem muss sie nun auf den Grund gehen. Eine sehr spannende und actiongeladene Mission beginnt.

Die Charakter sind absolut spitze. Mit Jenny Aaron wurde bereits der erste Teil ein Erlebnis, aber auch hier in Niemals könnte sie mich wieder vollends überzeugen. Auf der einen Seite die selbstbewusste Frau, auf der anderen Seite sehr gefühlvoll. Ihre weiche Seite merkt man aber nur in wenigen Situationen unter den Menschen die ihr wirklich was bedeuten. Allen voran ist da Pavlik zu nennen. Beruflich hat er ihr viel beigebracht, privat immer ein guter Freund. Im Team musste sich Aaron viel erkämpfen, damals als Frau in dieser Männerdomäne. Nun muss sie darum kämpfen auch mit ihrer Behinderung als vollwertiges Mitglied anerkannt zu werden. Schön war auch, dass ihr ehemaliger Chef Lissek in diesem Band vorkommt. Er war ein guter Freund ihres Vaters, dessen Tod Aaron immer noch nicht verwunden hat.

Pflüger schafft es, dass das gelesene wie ein Film vor meinem geistigen Auge abgespult wurde. Ich fühlte mich mittendrin. Ein sehr gelungener Thriller, der hoffentlich viele begeisterte Fans finden wird. Viele Verbindungen zum ersten Teil machen es empfehlenswert diesen vorweg zu lesen, es ist aber sicherlich kein Muss, da es genügend Erläuterungen gibt. Für mich eindeutig ein Thriller-Highlight der zweiten Jahreshälfte.

Bewertung vom 11.10.2017
Und es schmilzt
Spit, Lize

Und es schmilzt


ausgezeichnet

Grausam und unvorhersehbar

Der Debütroman von Lize Spit "Und es schmilzt", hat mich von Anfang an sehr stark interessiert. Die Beschreibung wirkte so grotesk auf mich, dass ich direkt beginnen wollte dieses Buch zu lesen. Es schien so, als ob mich etwas ganz außergewöhnliches erwartet....

....und genau dies war dann tatsächlich der Fall.

Wir lernen das Geschehen aus Evas Sicht kennen. Sie wuchs in dem kleinem Dörfchen Bovenmeer auf, jeder kennt jeden, man kennt das ja. Doch in dem Sommer vor 13 Jahren geschah schreckliches.
Aufgrund einer Einladung kehrt Eva 2002 zurück ins Dorf, im Kofferraum befindet sich eine Kühlbox und darin ein Eisblock.

Man erfährt nun in jedem Kapitel etwas über Eva in der heutigen Zeit, und man bekommt des weiteren in jedem Kapitel Details aus der Vergangenheit, eine Anekdote rundet diese Abschnitte ab.Die Autorin spielt mit dem Leser, denn Erklärungen gibt es erst ziemlich am Ende des Romans. Der Weg dahin war manchmal etwas zäh, es lohnt sich aber am Ball zu bleiben.

Eva wuchs mit 2 Geschwistern auf. Ihre Eltern waren Alkoholiker, eine intakte Familie gab es daher nicht. Die Bewohner des Dorfes verschließen vor dem Leid ihre Augen, alle wissen es, aber keiner tut etwas dagegen. Evas einziger Lichtblick sind die beiden Jungs, Pim und Laurens. Diese Freundschaft ist ihr sehr wichtig, so wichtig, dass sie einige absurde Dinge macht. Sex ist zwischen den Jugendlichen ein sehr großes Thema. Etwas weniger umfangreich, wäre mir in dem Fall aber lieber gewesen.

Die Schilderungen der Vergangenheit, die zu Evas Außenseiterdasein geführt haben, werden schonungslos geschildert. Teilweise sehr grausam beschrieben, musste ich oft schlucken, dass habe ich nicht erwartet. Die Autorin prangert auch die Menschen an, die absichtlich weggesehen haben. Vieles wird in dem Roman kritisch rübergebracht.
Die Anzahl der Charktere ist überschaubar, zugehörig fühlte ich mich zu keinem, auch nicht, wie eigentlich zu erwarten zu Eva. Auch wenn sie mich durch die Geschichte, ihre Geschichte, führte, könnte ich keinen richtigen Bezug aufbauen. Habe mich die ganze Zeit gefragt, ob dies von der Autorin so beabsichtigt ist? Wollte sie durch die bloße Wiedergabe der Fakten dessen was geschehen ist, dem Leser eine gewisse Kälte näher bringen? Oder ist es einfach ihr Stil, schafft sie es nicht ihre Charaktere zum Leben zu erwecken? Ich denke, dass ist im Grunde genommen auch egal, denn Lize Spit hat mich mit ihrem Debüt schockiert, sie hat mir einen Roman präsentiert der etwas ganz anderes zu bieten hat als die breite Masse. Danke dafür!

Bewertung vom 09.10.2017
Verfolgung / Millennium Bd.5 (2 MP3-CDs)
Lagercrantz, David

Verfolgung / Millennium Bd.5 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

olle Fortsetzung der Reihe

Stieg Larson legte 3 Bände dieser tollen schwedischen Thriller-Reihe vor. David Lagercrantz vervollständigte sie mittlerweile um Band 4 und 5. Verfolgung heißt der aktuellste Teil, und so viel sei gesagt, er kann in meinen Augen durchaus an die Vorgängererfolge anknüpfen.

In diesem Teil sitzt Lisbeth Salander für 2 Monate im Frauengefängnis Flodberga ein. Dies, obwohl sie einem autistischen Jungen mit ihrer Tat das Leben gerettet hat. Da sie geschützt werden soll, befindet sie sich im Sicherheitstrakt. Das Gefängnis lässt zu wünschen übrig, die Insassin Benito hat dort das Zepter in der Hand, sogar die Wachen haben Angst. Alvar Olson ist einer von ihnen, er hasst es mitansehen zu müssen, wie Benito die Mitgefangene Faria Kasi foltert, doch er hat Angst um seine Tochter da Benito detaillierte Angaben zu ihrem Alltag machen könnte. Alle haben Angst, nur Lisbeth stellt sich dem Terror.
Des Weiteren findet Lisbeth einige interessante Dinge heraus, unter anderem auch über ihre schreckliche Kindheit, die geprägt von Gewalt war. Dies ruft Mikael Blomkvist, ihren langjährigen Freund, auf den Plan. Er recherchiert, tut das, was er am Besten kann, und auch er findet einiges merkwürdig. Mikael durchforstet die Vergangenheit von Leo Mannheimer, Mitarbeiter des bekannten Konzern Ögren. Besonders hat es ihm da ein Jagdunfall angetan....

Holger Palmgren, ehemaliger Mentor und Freund Lisbeths, forscht unterdessen auch in alten Akten und sticht in ein Wespennest.
Die Vergangenheit von Faria ist nicht nur bewegend, auch sie ist der Kern zu einigen Fäden die im weiteren Verlauf der Handlung zusammenkommen. Sie wurde vom Vater und den älteren Brüdern streng islamistisch erzogen, als sie sich in Jamal verliebt, nimmt das Schicksal eine schreckliche Wendung. All dies ist verwoben zu einer komplexen und spannenden Story. in der ersten Hälfte sitzt Lisbeth in Haft, in der zweiten ist sie wieder auf freien Fuß, gut so, denn Salander ist und bleibt für mich der Charakter der die Story ausmacht.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, es blieb kaum Zeit zum aufatmen. Das Duo Salander und Blomkvist könnten mich damals schon begeistern und können es noch. Ein Thriller den ich Fans und auch Nichtfans gleichermaßen ans Herz legen möchte. Da ich diesen Thriller als Hörbuch genossen habe, möchte ich noch erwähnen, dass mir die Synchronisation durch Dietmar Wunder sehr gut gefallen hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2017
Outlander - Das offizielle Kochbuch zur Highland-Saga
Carle-Sanders, Theresa

Outlander - Das offizielle Kochbuch zur Highland-Saga


ausgezeichnet

Outlander - Das offizielle Kochbuch zur Highland-Saga

Dieses Kochbuch von Theresa Carle-Sanders ist sehr liebevoll gestaltet. Die Abbildungen der einzelnen Rezepte verströmen ein schottisches Flair. Sie wirken echt auf mich, keine unrealistisch bearbeiteten Bilder wie man sie aus einschlägigen Hochglanz-Magazinen kennt, wo denen jeder weiß, dass die Mahlzeit hinterher nicht annähernd so perfekt aussehen wird.

Das I-Tüpfelchen sind aber die vorangestellten Texte, die auch den wundervollen Bezug zur bekannten Reihe von Diana Gabaldon liefern. In diesen Texten werden kleine Passagen aus den Büchern zitiert, die sich um das jeweilige Gericht drehen. Man konnte erneut in diese bezaubernde Geschichte eintauchen, und bekommt obendrein ein tolles Rezept.

Das Kochbuch ist in viele Themen aufgegliedert. Dies erleichtert dem Leser die Suche nach dem passenden Gericht. Die Gerichte sind sehr gut nachzukochen, da die Anleitung sehr genau ist. Einige habe ich persönlich schon getestet, wie zum Beispiel den Shepherds Pie, die schottischen Eier oder die Reibekuchen. Ein echter Genuss, es hat der ganzen Familie geschmeckt. Die Zutatenliste ist überschaubar, alles lässt sich unkompliziert beim nächsten Einkauf einplanen oder ist standardmäßig in einem Haushalt schon vorhanden. Ich habe noch viele weitere Gerichte auf meiner Wunschliste, die ich bei Gelegenheit nachkochen werde. Und dies ist ein weiterer Pluspunkt dieses Kochbuches, es gibt kaum ein Rezept, dass mir komplett widerstrebt. Jedes vorgestellte Rezept hat seinen Reiz, sonst beschränkt sich diese Euphorie bei anderen Kochbüchern oft auf einige wenige Rezepte.

Mein Fazit: Dieses Kochbuch wird dauerhaft einen Platz in meiner Küche erhalten, es wird sicherlich noch sehr häufig zum Einsatz kommen. Volle Punktzahl dafür.
Wer auf der Suche nach einem hochwertigen Geschenk ist, ist mit dem Buch sicher auf der richtigen Seite, auch Hobbyköche die keinen Bezug zur Reihe um Jamie und Claire
haben, werden die Rezepte lieben.

Bewertung vom 04.10.2017
Das Floß der Medusa
Franzobel

Das Floß der Medusa


sehr gut

Ein Roman der die Bestie im Menschen zeigt

Dieser Roman lässt mich direkt zu Beginn mit blankem Entsetzen zurück. Der Autor Franzobel erzählt über die wahre Begebenheit eines Schiffsbruchs im Jahre 1816. Ein Ereignis, von dem ich bisher nichts wusste, umso erschreckender die nachvollziehbaren und grausamen Fakten hier in Romanform präsentiert zu bekommen.

Am Anfang des Romans scheint es so, als wolle der Autor den Leser schonen. Er greift der eigentlichen Geschichte vor und bringt ein paar Charaktere ins Geschehen. Der Kapitän der Argus entdeckt ein großes Floß, auf dem sich zum Zeitpunkt des Fundes 15 Menschen befinden. Es waren ursprünglich 147, mehr konnte das Floß nicht aufnehmen, was aus dem Rest der etwa 450 Mann starken Besatzung wurde ist schrecklich, kaum vorstellbar.
Die Beschreibung des Zustandes der Menschen auf dem Floß waren schon an der Grenzen zum erträglichen, und ich bin nicht zartbesaitet. Die Tatsache, dass dieses Szenario sich genauso abgespielt haben könnte, es nicht fiktiv ist, macht es schwer verdaulich.

Der weitere Verlauf spiegelt dann den kompletten Schrecken an Bord der Medusa. Die Diskrepanz zwischen den einzelnen Menschen, dem Leser wird bewusst, dass es hier sehr wohl Menschen zweiter Klasse gibt.
Die gesamte Handlung um das Floß und die Zustände die dazu führen, dass am Ende nur noch wenige Menschen übrig sind, als der Kapitän der Argus es entdeckt übertreffen sich in den Schilderungen an Grausamkeit und Brutalität. Franzobel beschreibt dies sehr wortgewaltig und auch ausschweifend.

Der Roman brachte mich an meine Grenzen, ich habe mehrfach überlegt nicht weiterzulesen, da es mich emotional sehr belastet hat. Dennoch muss ich sagen, dass der Roman zu Recht auf der Shortlist steht. Lediglich einige Ausschmückungen hätte der Autor besser kürzen oder weglassen sollen. Mir gefällt, dass er sich mit einem historischen Geschehen befasst, welches kaum bekannt ist. Habe natürlich nachgeforscht und finde, dass der Autor sich sehr nah an den geschichtlichen und bekannten Fakten bewegt hat. Ein Roman der bewegt, der schockiert und einem vor Augen führt, dass wir Menschen auch zu wahren Bestien werden können.

Dieses eBook wurde mir von Netgalley zur Verfügung gestellt.

Bewertung vom 29.09.2017
Verwunschen / Almost a Fairy Tale Bd.1
Lang, Mara

Verwunschen / Almost a Fairy Tale Bd.1


ausgezeichnet

Märchenhaft

Almost a Fairy Tale/ Teil 1 Verwunschen von Mara Lang ist im ueberreuter Verlag erschienen, im nächsten Jahr dürfen Fans sich bereits auf die Fortsetzung freuen.

Mitran, eine Stadt in der Menschen und Magische leben, steht vor einer Katastrophe. Die Banngitter mit der die teilweise gefährlichen Wesen am Ausbruch gehindert werden ist defekt, es löst sich auf. Jolly Dibensky und ihre Freundin Natalie sind hautnah dabei. Natalie ist eine Hexe, doch die menschenähnlichen Magischen dürfen nicht einfach so Magie ausüben, es ist gesetzlich verboten, als Magische hat man in Mitran wenig Rechte. Außerdem hat Natalie nie gelernt wie man es einsetzt, aber als sie merkt, dass es fast von allein einfach passiert, will sie nur noch helfen. Natalie scheint ein Naturtalent zu sein.
Die OMB, eine Behörde Mitrans, die sich um solche Notfälle kümmert ist auch vor Ort, unter ihnen Killian Nauders, Agent der OMB, und Freund von Natalie, obendrein ein Prinz. Doch trotz der gemeinsamen Anstrengungen passiert das schreckliche, der Riese und das Einhorn brechen aus. Der Mächtige, der Oberste der OMB kann nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Und für Natalie geht der Spuk erst richtig los, denn sie hat sich bei ihrem Versuch zu helfen strafbar gemacht. Sie ist nun eine Verbrecherin, ihr und auch ihrer Familie soll der Status A aberkannt werden. Das bedeutet, dass ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Liam nun sehr schlecht gehen wird, sie selbst muss vielleicht in den Kerker. Und zusätzlich muss sie erfahren, dass ihre Mutter den Mächtigen kennt, es ist ihr Vater, Natalies Großvater.

Paige, die Schwester von Natalies Freundin Jolly, muss ebenfalls eine sehr schmerzhafte Entdeckung machen. Ihr Freund Valerius,der sie vor längerer Zeit ohne Grund einfach verlassen hat, scheint sich in einen Wolf verwandeln zu können.
Die Hexe Raikun verfolgt einen zwielichtigen Plan, sie versucht dabei Natalies Magie zu nutzen. Natalie will dies nicht, doch Raikun hat ein sehr gutes Druckmittel gegen sie in der Hand.
Ein zauberhaftes und spannendes Abenteuer beginnt.

Mir persönlich hat dieser Fantasyroman sehr gut gefallen. Die Spannung war durchgängig vorhanden. Die Charaktere waren auch ansprechend und sehr interessant. Aber am besten waren die Märchenelemente, die eingebaut sind in der Handlung. Von der Restaurantkette Tischleindeckdich bis zu Cinderellas Kürbis, dem Knüppel aus dem Sack, um nur einige zu sein.
Die Diskriminierung der magischen Wesen und die Auflehnung die daraus resultiert, sind und werden wohl der zentrale Kern der Geschichte bleiben. Ein neues System muss her, doch wie, wenn einige Menschen nicht einsehen wollen, dass diese alten Gesetze geändert werden müssen? Doch all dies wird im nächsten Band geklärt werden müssen, freue mich schon jetzt darauf. Von mir volle Punktzahl

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.