Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
LEXI
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 380 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2017
Hinter der Angst
Hartung, Christian

Hinter der Angst


weniger gut

Ein Polizist und eine Mörderin

Der Kriminalbeamte Jorgen Taarnby und die Partisanin Lea Frohlich sind die beiden zentralen Figuren im vorliegenden Roman des Theologen und Buchautors Christian Hartung. Die Erzählung der Lebensgeschichte der beiden wird von den Ereignissen um den dänischen Widerstandskampf gegen die deutsche Besatzung umrahmt. Die akribisch recherchierten Fakten zur Ermordung Kaj Munks stehen ebenfalls im Zentrum des Geschehens – im Verlauf des Buches wird dieser Kriminalfall von allen Seiten beleuchtet.

Die historischen und politischen Hintergründe sowie Situationen wie beispielsweise Konfrontationen mit den Partisanenkämpfern, Verfolgungen, Festnahmen, Verhöre, Gefängnis- und Lageraufenthalte werden durch das Agieren der Protagonistin Lea anschaulich dargestellt. Christian Hartung geht auch detailliert auf das Denken, die Emotionen und die inneren Konflikte, die Zerrissenheit und die Probleme der Menschen in diesen schweren Zeiten ein.

Obgleich es sich hierbei um ein thematisch hoch interessantes Buch handelt und die Recherchearbeit des Autors wirklich exzellent war, kam ich für meine Person mit dem Schreibstil nicht zurecht. Mich störten die sehr eigenwilligen Satzkonstruktionen, bei denen mehrfach Satzteile einfach weggelassen wurden, in denen Sätze unvermutet plötzlich endeten, in denen ein neuer Kapitelabschnitt kleingedruckt begann und ich oftmals auch Satzzeichen vermisste. Auch die abgehackte und stark sprunghafte Erzählform trug dazu bei, meinen Lesefluss empfindlich zu hemmen. Bei vielen Abschnitten wurde mir erst nach einigen Zeilen klar, mit welcher Person oder mit welchem Erzählstrang der Autor sich gerade beschäftigt und ob es sich um ein Ereignis aus der Gegenwart, oder der Vergangenheit handelt. Auch die Darstellung sämtlicher Dialoge in Form von Anführungen mit Aufzählungszeichen empfand ich als verwirrend.

Fazit: „Hinter der Angst“ ist eine Lektüre, mit deren Sprachstil ich leider nicht zurecht kam und die ich daher nicht zu meinen persönlichen Lese-Highlights zählen kann.

Bewertung vom 15.08.2017
Wie Treibholz am Strand
Holmes, Gina

Wie Treibholz am Strand


sehr gut

„Immer, wenn ich einen Menschen liebe, nimmt Gott ihn mir weg.“

Gina Holmes erzählt in ihrem aktuellen Buch die Geschichte eines tragischen Verlustes, und zugleich die verzweifelte Suche einer jungen Frau nach ihren Wurzeln. Beide Schicksale sind tief miteinander verwoben, die Autorin führt ihre Leser behutsam Schritt für Schritt zurück in die Vergangenheit.

Durch einen Zufall erfährt Elizabeth „Libby“ Slater erst kurz vor ihrer geplanten Hochzeit mit ihrem Freund Robert von ihrer Adoption. Obgleich der erste Schock tief sitzt, entschließt sie sich, nach ihrer Herkunft zu forschen. Doch Libby kommt leider einige Jahre zu spät – ihre leibliche Mutter starb bei einem Autounfall. Deren Ehemann Holton Creary hatte es nie geschafft, den Tod seiner über alles geliebten Adele zu verwinden und suchte seither das Vergessen im Alkohol. Als Libby ihn auf der Suche nach ihren Wurzeln aufspürte, befand er sich bereits kurz vor dem Absturz. Holton war zwar ein künstlerisches Genie, das großartige Kunstwerke aus Treibholz erschuf, sein Alkoholismus und seine Resignation führten ihn jedoch geradlinig in den Ruin. Wird Libbys Eröffnung es schaffen, seinem Leben noch einmal eine Wende zu geben?

Gina Holmes schreibt im vorliegenden Buch auf einfühlsame Weise über schmerzhafte Ereignisse, Tragödien im Leben, die Menschen buchstäblich in die Knie zwingen, und wo sie in ihrer Verzweiflung nicht nur sich selber schaden, sondern dabei auch andere verletzen. Die Handlung ist weder durch einen großen Spannungsbogen gekennzeichnet, noch hält sie wirkliche Überraschungen bereit. Dennoch versteht die Autorin es, ihre Leser durch ihre Themenwahl und das Einbringen von Emotionen an das Buch zu fesseln.

Die Auswahl der Protagonisten empfand ich als gelungen. Die vierundzwanzigjährige Libby Slater verfolgt ihre Pläne sehr zielstrebig und erweist sich als mitfühlend und großmütig. Trotz der Tatsache, dass ihre gesamte Kindheit von Ablehnung überschattet war, zeigt sie Optimismus und Engagement für ihre Mitmenschen. Die mürrische Persönlichkeit des Holton Creary, seine inneren Kämpfe und die unendliche Trauer und Verzweiflung über den Verlust seiner geliebten Ehefrau wurden überzeugend dargestellt. Tess trägt als außerordentlich sympathische Nebenfigur viel Positives zur Handlung bei, und Libbys oberflächliche und gefühlskalte Adoptivmutter Caroline hielt wider Erwarten eine Überraschung für mich bereit. Einzig der arrogante Henry blieb bis zum Ende der Geschichte seiner Rolle als Bösewicht treu.

Nachdem mich anfangs die Schwarz-Weiß-Zeichnung bestimmter Charaktere dieses Buches ein wenig irritierte, zeigte die Autorin im Verlauf der Handlung immer mehr Zwischentöne auf und ließ ihre Figuren einen Entwicklungsprozess durchleben. Einzig die Beziehung zwischen Libby und Rob empfand ich als etwas eigenartig und wenig glaubhaft dargestellt.

Gina Holmes befasst sich in erster Linie mit den gewichtigen Themen „Schuld“ und „Vergebung“ und räumt dabei dem Glauben einen kleinen Stellenwert ein. Die Geschichte einer Adoption und dem sehnlichen Wunsch, etwas über die eigenen Wurzeln zu erfahren, ist zwar nicht neu, wurde jedoch in diesem Buch überzeugend umgesetzt.

Fazit: „Wie Treibholz am Strand“ war eine berührende Lektüre, die mir trotz kleiner Schwächen sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 15.08.2017
Israel - Mehr als man denkt
Schneider, Doron

Israel - Mehr als man denkt


sehr gut

Sch’ma Israel

„Gott hat einen Bund mit Israel geschlossen, den er nie brechen wird.“

Doron Schneider wuchs in Israel auf, lebte zwanzig Jahre lang mit seiner Familie dort und gründete eine messianische Gemeinde. Der Publizist und Redner betrachtet sich als Dolmetscher zweier Kulturen und möchten mit seinem Buch „Israel mehr als man denkt“ den Menschen eine neue Sicht von Israel vermitteln.

Im vorliegenden Buch erfährt man abgesehen von vielen Informationen über die Geschichte, die Entstehung und die aktuelle Situation Israels auch viel Persönliches über den Autor. Er erzählt von seiner Kindheit, seiner Zeit bei der israelischen Marine (Israel Defence Force), seiner Taufe im See Genezareth und der Begegnung mit seiner zukünftigen Ehefrau Ziona. Doron Schneiders Ausführungen über Israel reichen weit zurück in die Zeit des Alten Testaments. So geht er beispielsweise der Frage auf den Grund, weshalb Gott ausgerechnet das jüdische Volk auserwählt hat und führt immer wieder zum Inhalt passende Bibelstellen an, die in kursiver Schrift dargestellt sind. Die Erläuterung jüdischer Feste wie das Pessachfest, das Schavuotfest, das Laubhüttenfest oder das Posaunenfest (Rosch Haschana) waren für mich interessantes Neuland.

Der Autor versucht, der seiner Aussage nach einseitigen Medien-Berichterstattung gegen Israel entgegen zu wirken. Er berichtet vom Streit um das Land Israel, den er als „unendlichen israelisch-arabischen Konflikt“ bezeichnet und bei dem es sich seines Erachtens vorwiegend um einen religiösen Konflikt handelt. Er beleuchtet biblische Hinweise auf die Wiederkunft von Jesus und taucht tief in das Geschehen des Alten Testaments ein, um die Ursache dieses von so viel Waffengewalt begleiteten israelisch-arabischen Konfliktes besser verständlich zu machen.

Man erfährt in diesem Buch zudem ein wenig über die politischen Hintergründe, liest Details über die Bedeutung der heiligen Stadt Jerusalem und des Tempelplatzes für die Juden, über den islamischen Glauben und den islamistischen Kampf gegen Nicht-Muslime und viele andere Themenbereiche.

Doron Schneider berichtet desweiteren auch von seinen ganz persönlichen Eindrücken und Gefühlen, als Israeli von der Welt gehasst zu sein und möchte Menschen durch seine Informationen und der Darlegung seiner eigenen Sicht auf die Dinge dazu anregen, dem Land Israel ohne Voreingenommenheit zu begegnen. Ich finde, dass ihm dieses Vorhaben mit „Israel mehr als man denkt“ gut gelungen ist.

Fazit: ein interessantes Buch für Menschen, die sich ein wenig über Israel informieren, hierbei jedoch ein nicht allzu umfassendes und tiefgründiges dickes Sachbuch zu diesem Thema lesen möchten. „Israel mehr als man denkt“ wurde von einem Insider geschrieben, dem es ein Anliegen war, diesen zugrunde liegenden Konflikt von allen Seiten zu beleuchten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2017
Der Schattendoktor
Plass, Adrian

Der Schattendoktor


weniger gut

Für meinen lieben Jack

„Für meinen lieben Jack…“ – so beginnt der letzte Brief der 90jährigen Alice Merton, den sie ihrem über alles geliebten Enkelsohn Jack hinterlassen hatte. Alice war das Licht in Jacks Leben, sie war freundlich, großzügig und scharfsinnig. Lediglich wenn es um das Thema „Glaube“ ging, gab es für Jack und Alice keine gemeinsame Gesprächsbasis – und so wurden diesbezügliche Unterhaltungen tunlichst vermieden. In ihrem Schreiben an Jack erwähnte Alice Dinge, die Jack nicht geahnt hatte und wies zudem auf eine prägende Begegnung mit einem älteren Mann namens „Doc“ hin, der ihr Leben veränderte. Jack kann der Versuchung nicht widerstehen und nimmt anhand der dem Brief beiliegenden Visitenkarte tatsächlich Kontakt mit dem mysteriösen Schattendoktor auf.

Bereits der Einstieg in dieses Buch gestaltete sich für mich etwas holprig. Die handelnden Personen dieses Buches sowie die Protagonisten Jack und Doc empfand ich als wenig authentisch, beide Charaktere blieben mir bis zur letzten Seite fremd. Die in Briefform und kursiver Schrift dargestellten Inhalte wirkten auf mich verschwommen, an manchen Stellen sogar ein wenig befremdlich. Zudem brachte ich dem mir bislang unbekannten Schreibstil dieses Autors wenig Sympathie entgegen. Bildhafte Beschreibungen wie beispielsweise „der Schattendoktor verzog seine Miene zu einer Art Faust“ oder die Aussage „wie eine Art wohlwollender Matador schien der Schattendoktor die Kunst zu beherrschen, jeden Angriff mit einem eleganten Wedeln seines verbalen Umhangs ins Leere laufen zu lassen“ entsprachen nicht meinem Lesegeschmack, ich persönlich empfand sie eher als eigenartig. Entgegen der anderslautenden Behauptung im Klappentext kann ich die Aussage, dass dieses Buch viel Humor enthält, nicht bestätigen. Der Glaube, das Gebet und die Existenz des Teufels werden in diesem Buch thematisiert, wobei ich einige Argumentationen des Schattendoktors gegen das Gebet ebenfalls nicht nachvollziehen kann.

„Ich bin gesegnet und belastet mit der Aufgabe, Menschen zu helfen, mit den Schatten fertigzuwerden, die ihnen das Leben vergällen. Wie das genau vor sich geht, kann ich im Moment einfach nicht analysieren und erklären. Aber ich kann Ihnen versichern, dass es geschieht – nicht immer, aber oft.“ Nach dieser Aussage des Schattendoktors hätte ich mir zumindest einen in die Tiefe gehenden und erhellenden Einblick in seine Arbeit erhofft, diese Hoffnung wurde jedoch für mich persönlich bis zur letzten Seite nicht erfüllt.

„Der Schattendoktor“ war mein erstes Buch von Adrian Plass und ich musste nach dieser Lektüre bedauernd feststellen, dass der Schreibstil dieses Autors meinen Lesegeschmack nicht trifft. „Jack hatte das dringende Bedürfnis, sich zu vergewissern, ob er verstanden hatte, was sich in der stillen Aue des Wirbelsturms der Worte des Schattendoktors verbarg.“ Ob Jack dies gelungen ist, darf der interessierte Leser dieses Buches selber feststellen. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen. Schade.

Bewertung vom 06.08.2017
Heute ist dein Tag
Osteen, Joel

Heute ist dein Tag


ausgezeichnet

8 Wege zu einem erfüllten Leben

„Er ist wie ein Baum, der nah am Wasser steht, der Frucht trägt jedes Jahr und dessen Blätter nie verwelken. Was er sich vornimmt, das gelingt.“ (Psalm 1,3)

Joel Osteen möchte den Lesern seines Buches „Heute ist dein Tag“ dabei helfen, auf dem Weg mit Gott zu wachsen und mehr über ihn zu lernen. In sehr einnehmendem Schreibstil zeigt er im ersten Abschnitt dieses Buches acht Wege auf, mit Gott in Verbindung zu bleiben. Seine Begeisterung durchdringt jede Seite dieses Buches und wirkt ansteckend. Er schreibt in höchstem Maße ermutigend und fasst am Ende eines jeden der acht Kapitel seine prägnantesten Aussagen noch einmal kurz zusammen, stets begleitet von einem kursiv gedruckten Bibelzitat.

Im zweiten Teil dieses Buches befasst der Autor sich mit der Auseinandersetzung mit Blockaden aus der Vergangenheit, die den Weg eines Neubeginns blockieren. Er bestärkt seine Leser darin, alte Verletzungen und Versagen hinter sich zu lassen.

Im dritten und letzten Abschnitt vermittelt Joel Osteen Weisheiten aus der Bibel, die er thematisch geordnet darstellt. Er schreibt über die Kraft von Gottes Wort und weist auf wichtige Punkte hin, die eigene Beziehung zu Gott zu vertiefen.

Ein Bibelleseplan für ein gesamtes Jahr, positive Aussagen für das tägliche Leben und ein Erlösungsgebet runden den aussagekräftigen und Mut machenden Inhalt dieser Lektüre ab.

Auch die optische Aufmachung dieses Buches ist äußerst ansprechend. Das Cover dieser gebundenen Ausgabe zeigt eine Berglandschaft mit einer saftigen grünen Wiese davor, beleuchtet von den goldenen Strahlen der Sonne. Die ansprechende farbliche Gestaltung vermittelt ein positives Gesamtbild, das den Blick des Betrachters sofort auf dieses Buch lenkt.

FAZIT: Obgleich die inhaltlichen Aussagen dieses Buches nicht neu sind, hat mir diese Lektüre ausgezeichnet gefallen. Joel Osteen hat einen sehr einnehmenden Schreibstil, gibt seiner Leserschaft viele Anregungen und animiert zur Reflektion. Seine positive Grundeinstellung macht sich in jedem Kapitel dieses Buches bemerkbar. Man darf sich als Leser jedoch keine vorgefertigten Lösungen erwarten, sondern ist vielmehr gefordert, sich selber „an die Arbeit zu machen“ und die Anregungen des Autors in die Tat umzusetzen.

Bewertung vom 06.08.2017
Roots
Teichen, Tobias

Roots


ausgezeichnet

„Back to the roots“ – die Suche nach dem Ursprung des Glaubens

„Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden.“ (Matthäus 7,8b)

Tobias Teichen widmet sich in seiner Neuerscheinung „Roots“ der Suche nach dem Ursprung des Glaubens und vergibt analog dazu auch den gleich lautenden Untertitel. Der Pastor und Buchautor bezieht sich auf die grundlegende Sehnsucht des Menschen, seine eigenen Wurzeln zu kennen. Im vorliegenden Buch begibt er sich auf die Suche nach den hebräischen Wurzeln eines Christen und nimmt seine Leser mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise. Sein Ziel ist es, das Wesen Gottes zu verstehen und zu wissen, wo man selber herkommt. Er möchte den Fragen auf den Grund gehen, was man als Christ heute noch mit Israel zu tun hat und ob es irgendwo einen Zusammenhang, ein großes Ganzes, wie er es nennt, gibt.

Der Autor präsentiert einen Zugang zur Bibel mit dem Ziel, die christlichen Wurzeln besser verstehen, und das Wesen Gottes kennen zu lernen. Er spricht seine Leserschaft mit dem vertraulichen „Du“ an, sein einnehmender Schreibstil ist erfrischend und locker, teilweise sogar humorvoll.

Seine Ausführungen thematisieren in insgesamt acht Kapiteln das Wesen Gottes, seinen Bund mit Abraham, mit dem jüdischen Stamm und Israel. Immer wieder verweist er auf die Wurzel, ihre Funktion und ihre Aufgaben, und stellt auf diese Weise einen Bezug zum eigentlichen Kernthema dar. Tobias Teichen befasst sich eingehend mit dem Alten Testament und dessen Bedeutung, aber auch mit gewichtigen Themen wie beispielsweise der Dreieinigkeit Gottes, dem Gesetz der Gnade und Gottes Geboten. Er schreibt über Abraham, den Vater des Glaubens, und gibt dem Leser Einblicke in die Bedeutung jüdischer Feste wie das Pessachfest und das Laubhüttenfest. Er erzählt jedoch auch ein wenig von sich selbst, berichtet von Erlebnissen aus seinem Privatleben, aber auch seinen persönlichen Begegnungen mit Gott. Er beleuchtet biblische Ereignisse und schreibt über jene Menschen der Bibel, die mit Gott einen Bund schlossen. Immer wieder weist er auf die Wichtigkeit der Bibel für unser Leben hin. Seine Aussagen belegt er stets mit Bibelzitaten.

Das Coverfoto dieses großformatigen Buches zeigt eine große braune Wurzel mit vielen kleinen Verästelungen, direkt platziert unter Autorennamen und Buchtitel. Darunter findet man eine genaue Definition, die eine Wurzel als Teil des Baumes definiert, mit dem dieser Halt findet und die der lebenswichtigen Nahrungsaufnahme dient. Der farbliche Hintergrund ist in unaufdringlicher, schlichter Pastellfarbe gehalten, sodass der Blick des Betrachters unweigerlich auf die Wurzel als zentrales Thema dieses Buches gelenkt wird. Das Buch enthält viele Zeichnungen und Illustrationen zum Thema „Wurzel“, einige davon sogar in ganzseitigem Format. Die Gestaltung ist modern und lockert den Inhalt auf. Überschriften sind oftmals mit einer Kalligraphie-Feder geschrieben, was den Inhalt zusätzlich optisch auflockert. Mein einziger Kritikpunkt war die leider sehr kleine Schrift, die meinen Lesefluss massiv beeinträchtigt hat. Ich hatte zudem auch große Mühe, den weißen Text auf dem sehr dunklen Hintergrund zu entziffern.

FAZIT: Ich durfte den Autor in diesem Buch auf eine höchst interessante Reise zurück zu den Wurzeln begleiten, viele Einzelheiten über Gottes Bünde im Alten Testament nachlesen. Tobias Teichen vermittelt eine Menge Informationen über Israel und das Judentum und sein begeisternder Erzählstil sorgte dafür, dass mir bei dieser Lektüre keine Sekunde langweilig wurde. Abgesehen von der Tatsache, dass das Lesen dieser winzigen Schrift mir Probleme bereitet hat, kann ich das Buch uneingeschränkt weiter empfehlen. Aufgrund des großartigen Inhalts möchte ich dies in meiner Bewertung auch nicht berücksichtigen. Ich würde mir jedoch wünschen, dass zukünftige Bücher in lesefreundlicher Schriftgröße gedruckt werden.

Bewertung vom 23.07.2017
Saat des Segens
Rivers, Francine

Saat des Segens


ausgezeichnet

Fünf beeindruckende Frauen der Bibel

Der christliche Verlag Gerth Medien GmbH präsentiert die beeindruckenden Einzelbände „Tamar“, „Rahab“, „Ruth“, „Batseba“ und „Maria“ der Bestsellerautorin Francine Rivers erstmals in einem gewaltigen, über sechshundert Buchseiten umfassenden Sammelband. Jede dieser fünf Geschichten, denen in diesem Buch ein Abschnitt gewidmet ist, erzählt vom Leben einer der Frauen, die im Stammbaum von Jesus auftauchen und ihm den Weg bereitet haben.

In einem Prolog wird der jeweilige Abschnitt durch eine entsprechende Bibelstelle in kursiver Schrift eingeleitet. Im Anschluss daran nimmt Francine Rivers ihre Leser mit auf eine abenteuerliche Reise und erweckt mit ihrem einnehmenden und faszinierenden Schreibstil Bibelgeschichte zum Leben. Sie bleibt dabei stets sehr nahe an der biblischen Grundlage, bringt zugleich aber dennoch Szenen, Dialoge und Figuren ein, die ihrer Fantasie entsprungen sind, mit dem historischen Hintergrund jedoch wunderbar harmonieren. Nach einem kurzen Vorwort der Autorin ist die Ahnenreihe von Jesus Christus angeführt, wobei die Namen der fünf Protagonistinnen dieses Sammelbandes im Fettdruck dargestellt wurden. Ihrer eigenen Aussage gemäß möchte die Autorin ihre Leser dazu animieren, sich nach Beendigung dieser Lektüre der Bibel und den Originaltexten zu widmen. Meiner Ansicht nach ist ihr das durch ihr ausgezeichnetes Werk überaus gelungen.

TAMAR, die erste Protagonistin dieses Buches, sollte durch eine arrangierte Ehe mit einem Sohn des Juda eine Brücke zwischen den Stämmen bauen und den Frieden bewahren. Die Kanaaniterin durchlebt eine schwere Zeit im Hause ihrer Schwiegereltern und fristet danach als junge Witwe ein schweres Dasein. Bis die junge Frau schließlich die Initiative ergreift und durch eine mutige Tat beinahe ihr Leben verliert…

Der zweite Abschnitt handelt von einer Amoriterin aus Jericho namens RAHAB, die als Vertraute und Informantin des Königs ein Leben in Luxus und Überfluss führt, selber jedoch ihr Leben zutiefst verabscheut. Rahab bewundert den Gott der Hebräer und möchte zu seinem Volk gehören, ihm dienen und alles für ihn tun. Der Weg dazu scheint jedoch für sie als Hure unmöglich. Als Josua Salmon beauftragt, die Gegend um Jericho auszukundschaften, um einen Schwachpunkt in der uneinnehmbar geltenden Festung zu entdecken, kommt es zu einer schicksalshaften Begegnung…

Die junge Moabiterin RUTH wird sehr früh zur Witwe und entscheidet sich dafür, ihrer Schwiegermutter Naomi zu folgen, zu der sie eine ungewöhnlich tiefe Bindung hat und deren Glauben sie teilt. Die beiden kehren in Naomis Heimat Bethlehem zurück, wo sie dem reichen, großzügigen und tief gläubigen Boas begegnen soll…

BATSEBA war bereits als kleines Mädchen verliebt in den ehemaligen Hirtenjungen David, der zum König gekrönt wurde. Batsebas Schwärmerei scheint zunächst ein Mädchentraum zu bleiben, sie wird mit dem Hetiter Uria verheiratet. Doch David kann Batsebas Schönheit nicht widerstehen und lässt sich zu einer folgenschweren Tat hinreißen…

Die Geschichte über das arme gälische Bauernmädchen MARIA beginnt mit der Verlobung mit Josef aus dem königlichen Geschlecht Davids. Ihre voreheliche Schwangerschaft, die Erscheinungen der Engel und der lange, mühsame Weg zur Volkszählung nach Bethlehem sind der Einstieg in die Geschichte der Gottesmutter Maria, die diesen Sammelband auf hervorragende Weise abschließt.


FAZIT: „Saat des Segens“ ist ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte! Es befasst sich mit wichtigen Meilensteinen der Bibelgeschichte und berichtet von fünf faszinierenden, mutigen und tief gläubigen Frauen, die ihr Schicksal in Gottes Hände legten und so zu Ahnen von Jesus Christus wurden. Eine hervorragende Lektüre, die tatsächlich dazu animiert, sich mit den Originaltexten in der Bibel intensiver zu befassen.