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ech
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Bochum

Bewertungen

Insgesamt 641 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2022
Die Brücken zur Freiheit - 1864
Brella, Christine M.

Die Brücken zur Freiheit - 1864


ausgezeichnet

Packender historischer Roman vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkrieges

Bei ihrem Debüt gelingt der Autorin Christine M. Brella gleich ein packender historischer Roman, der vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkrieges spielt und neben einer spannenden Geschichte, die im Zeitraum vom Winter 1863 bis zum Herbst 1864 angesiedelt ist, auch noch tiefe Einblicke in die Verwerfungen und dramatischen Folgen, die dieser Krieg mit sich bringt, liefert.

Der größte Traum der 16-jährigen Annie aus Kentucky ist es, wie ihr Vater Pferde zu züchten. Doch die herrschenden Konventionen und der Bürgerkrieg lassen diesen Traum derzeit in weite Ferne rücken. Hunderte Kilometer entfernt im verfeindeten Süden hat Nick ganz andere Sorgen. Seit die beiden Brüder an der Front kämpfen, lastet die Verantwortung für die elterliche Farm und die Familie schwer auf den schmalen Schultern und lassen den Traum von Unabhängigkeit ebenfalls schier unerfüllbar erscheinen. Doch die beiden sind bereit für ihre Träume zu kämpfen und das Unmögliche auch gegen alle Widerstände möglich zu machen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen ziemlich überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie dabei abwechselnd aus den Perspektiven ihrer beiden Hauptfiguren, die so unterschiedlich erscheinen und sich in den Träumen von Freiheit doch so ähnlich sind. Dabei laufen die beiden Stränge lange Zeit unabhängig voneinander und bieten zunächst wenig gemeinsame Anknüpfungspunkte. Bei den Abläufen orientiert sich die Autorin zwar durchaus an den tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit und lässt auch einige historisch verbürgte Figuren auftreten, größtenteils bestückt sie ihre Geschichte aber mit fiktiven Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind, und lässt ihrer schriftstellerischen Freiheit freien Lauf, ohne dabei das historische Gesamtbild zu verfälschen. Dies zeugt von einer intensiven Recherchearbeit, die der Geschichte absolut zugutekommt und sich auch in den Zusatzinformationen im Anhang widerspiegelt.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane mit einer satten Portion Westernambiente steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 18.01.2022
Western Legenden 33: Blaine Williams - Das Gesetz der Rache (eBook, ePUB)
Serkalow, Anton

Western Legenden 33: Blaine Williams - Das Gesetz der Rache (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wenn Clint Eastwood eine Rolle a la John Wick übernommen hätte, wäre dies die perfekte Geschichte dazu

Nachdem mich der Autor Anton Serkalow bereits mit seiner bislang zehnbändigen Reihe "Nighthunter", die sich durch einen wilden, aber auch sehr ausgewogenen Mix aus Western, Mystery und Horror auszeichnet, auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich nun schon sehr gespannt auf diesen reinen Western aus seiner Feder. Und am Ende war ich wieder restlos begeistert.

Die Geschichte erinnert in Grundzügen an die des ersten Filmes der Reihe „John Wick“ mit Keanu Reeves in der Titelrolle. Dabei überträgt der Autor die Geschichte aber nicht einfach nur 1:1 ins Westerngenre, sondern gewinnt dem Stoff dabei auch noch zahlreiche neue Facetten ab und bestückt ihn zudem mit eigenen Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind. So hatte ich beim Lesen auch nicht etwa Keanu Reeves als Blaine Williams vor meinem geistigen Auge, sondern eher den reifen Clint Eastwood in seinem Meisterwerk „Erbarmungslos“ aus dem Jahr 1992. Wäre das Buch also schlappe 30 Jahre eher erschienen, hätte es bei einer Verfilmung nur einen Kandidaten für die Hauptrolle gegeben.

Wie schon von ihm gewohnt, liefert der Autor erneut eine spannende und gut aufgebaute Geschichte ab, die neben zahlreichen gelungenen Spannungsmomenten auch mit ein paar überraschenden Wendungen aufwartet. Dabei herrscht hier allerdings weniger die weichgespülte Romantik der amerikanischen Westernklassiker aus den 50er und 60er Jahren vor, sondern eher der raue und bisweilen auch zynische Charme der Italowestern. Ein packender Schreibstil und ein hohes Erzähltempo sorgen zudem dafür, dass man beim Lesen kaum zum Luftholen kommt und dem wilden Treiben gebannt folgt. Es bleibt aber auch noch Raum für fein dosierten Humor, der den eher düsteren Grundtenor immer wieder ein wenig auflockert.

Was mich an den Büchern aus dem Blitz-Verlag durchweg begeistert, sind die Titelbilder, die auf Werke des genialen Zeichners Rudolf Sieber-Lonati zurückgehen, an denen der Verlag die Rechte hält. Auch hier passt das Motiv wieder perfekt zum Roman und verleiht ihm dadurch eine ganz besondere Note.

Ich kann jedem Liebhaber des Westerngenres (und jedem, der es werden möchte) dieses Buch nur wärmstens empfehlen, mich konnte der Autor auf jeden Fall ein weiteres Mal vorzüglich unterhalten.

Bewertung vom 17.01.2022
Sie nannten ihn Cid. Eine spanische Legende
Lorne, Mac P.

Sie nannten ihn Cid. Eine spanische Legende


ausgezeichnet

Packender und atmosphärisch dichter Roman um den spanischen Nationalhelden

In diesem packenden historischen Roman erzählt der Autor Mac P. Lorne die Geschichte des spanischen Nationalhelden Rodrigo Diaz de Vivar, besser bekannt unter den Namen „El Cid“. Dabei umfasst das Buch den Zeitraum von 1058 bis 1099 und liefert neben einer spannenden Grundstory auch noch einen Abriss der spanischen Geschichte in dieser Zeit.

Schon früh verdient sich Rodrigo Diaz de Vivar den Beinamen „Der Kämpfer“, da ihn niemand im ritterlichen Kampf bezwingen kann. Und so ist er über viele Jahre zunächst König Ferdinand I. und danach dessen Sohn Sancho eine wichtige Stütze. Als nach Sanchos Tod mit Alfonso, der zweitgeborene Sohn von Ferdinand, das Zepter übernimmt, brechen für Rodrigo deutlich härtere Zeiten an, in denen er für seine Freiheit und sein Glück mit Jimena kämpfen muss.

Mac P. Lorne legt hier wieder eine atmosphärisch dichte und ausgesprochen gut recherchierte Geschichte vor, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo vorantreibt. Mit einer ausgefeilten Mischung aus fiktiven und historisch verbürgten Protagonisten, die durchgehend sehr vielschichtig angelegt sind, hält er sich dabei zwar eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, nutzt die durchaus vorhandenen Lücken aber auch geschickt aus, füllt sie mit zahlreichen Spannungsmomenten und lässt dabei seiner schriftstellerischen Freiheit ziemlich freien Lauf, ohne dabei das Gesamtbild zu verfälschen.

Ein Personenregister, eine Karte sowie eine Zeittafel und ein Glossar am Ende des Buches runden das Ganze überzeugend ab und sind auch äußerst hilfreich, um sich im ab und an doch etwas unübersichtlichen Geschehen zurechtzufinden.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane mit einer satten Portion Mittelalter steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 17.01.2022
Die Totenbändiger - Band 19: Auszeit (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger - Band 19: Auszeit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Urlaub mit den Hunts ist erwartungsgemäß alles andere als langweilig

Mit diesem E-Book legt die Autorin Nadine Erdmann den insgesamt bereits neunzehnten Band ihrer Dark Urban Mystery Serie "Die Totenbändiger" vor. Dabei entführt sie uns wiederum in ein düsteres London, in dem Geister und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, quasi zum täglichen Leben dazugehören. Schutz vor diesen Geistern bieten die sogenannten Totenbändiger, die in der Lage sind, diese Geister zu bändigen und sogar auszulöschen. Da sie diese Fähigkeiten aber auch gegen Menschen einsetzen könnten, treten ihnen diese mit deutlicher Skepsis oder sogar Ablehnung entgegen.

Da die einzelnen Bände der Reihe direkt aufeinander aufbauen und sich gleich mehrere rote Fäden durch die Geschichte ziehen, empfiehlt es sich auf jeden Fall, diese Reihe von Beginn an und in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ein kurzer Rückblick zu Beginn eines jeden Bandes gibt zwar ein wenig Hilfestellung für den Einstieg, umfasst aber in der Regel immer nur den unmittelbaren Vorgängerband. Für Quereinsteiger in den Serienkosmos wird es so mit jedem Band schwieriger, sich in der doch recht komplexen Handlung zurechtzufinden.

Nach den Aufregungen der letzten Wochen haben sich die Hunts nun endlich eine kleine Auszeit verdient. Und so geht es mit Sack und Pack nach Cornwell, wo sie ein Haus direkt an der Küste gemietet haben. Doch ist ihnen dort wirklich viel Erholung vergönnt ? In London steht die Zeit derweil nicht still und gerade das bevorstehende Treffen zwischen Cornelius Carlton und seinem Sohn Blaine könnte für die Hunts von entscheidender Bedeutung sein.

Auch Band 19 besticht durch eine atmosphärisch dichte Geschichte, einen packenden Schreibstil und ein hohes Erzähltempo. Neben einigen gekonnten Spannungsmomenten bietet der Band auch wieder mitreißende und emotionale Momente zwischen den Akteuren, die einem weiterhin mit jedem Band stärker ans Herz wachsen. Die gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen verfügen durchgehend über sehr viel Tiefe und das kommt auch den Geschichten absolut zugute.

Auch für diesen Band kann ich wieder voller Überzeugung die Bestnote vergeben. Zudem gibt es am Ende des Bandes noch einige folgenschwere Weichenstellungen für die nächsten Bände und das sich so langsam abzeichnende große Finale der Reihe am Ende dieser Staffel.

Bewertung vom 14.01.2022
Arkanes Hamburg (eBook, ePUB)
Krebber, Nils; Mühlenhaupt, Stefanie; Weber, Charlotte; Voss, Vincent; Ansing, Marco; Rostowski, Katja; Schmitz, Gordon L.

Arkanes Hamburg (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Urban-Fantasy-Episodenroman, der zu den dunklen Geheimnissen von Hamburg führt

In diesem Buch führen uns die sieben Autoren Nils Krebber, Stefanie Mühlenhaupt, Charlotte Weber, Vincent Voss, Marco Ansing (der hier auch als Herausgeber fungiert), Katja, Rostowski und Gordon L. Schmitz zu den dunklen Seiten der Hansestadt Hamburg und zeigen uns dabei, welche wundersamen und magischen Wesen dort an Land und unter Wasser ihr Unwesen treiben. In den Storys begegnen uns dann unter anderem Nixen, Elbgeister und Vampire, darüber hinaus wird viel Lokalkolorit aus Hamburg geboten.

Das Ganze ist dabei als Episodenroman angelegt, einige der Figuren tauchen daher gleich in mehreren Geschichten auf und es gibt einen roten Faden, der die einzelnen Beiträge miteinander verbindet. Grundsätzlich funktioniert jeder einzelne Beitrag aber auch für sich alleine.

Als Grundlage der Geschichten fungiert hier zum einen die alte Legende „Die Elbjungfer“, in der sich Elwine, die Tochter des Elbkönigs, in einen jungen Mann verliebt, sich dadurch aber den Zorn ihrer Brüder zuzieht und am Ende von ihnen getötet wird. Fortgesetzt wird diese Geschichte dann in der Legende „Die zornigen Wassergeister“, in der die Geschöpfe des Wassers den Menschen die Schuld am Tod von Elwine geben und sich an ihnen rächen.

Während mich die sieben Einzelbeiträge für sich durchweg überzeugen konnten, bleiben hinsichtlich der Gesamtgeschichte am Ende nach meinem Geschmack noch zu viele Fragen offen. Den hohen Unterhaltungswert des Buches schmälert dies aber nur wenig.

Bewertung vom 13.01.2022
606
Fox, Candice

606


ausgezeichnet

Packender Thriller um einen Ausbruch von 606 Häftlingen und die dramatischen Folgen

Mit diesem Buch legt die australische Autorin Candice Fox einen packenden Thriller vor, der mich mit seiner ungewöhnlichen Geschichte auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Alles beginnt mit einer spektakulären Gefangenenbefreiung in der Wüste von Nevada, bei der 606 Häftlinge aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen können. Während die Polizei und die Sicherheitskräfte verzweifelt versuchen, die Entflohenen wieder einzufangen, bevor sie neue Verbrechen begehen, und zudem nach den Hintergründen der Befreiung suchen, ergreift der wegen Mordes an seiner Frau und seinem Sohn zum Tode verurteilte John Kradle die letzte Chance, doch noch den wahren Täter zu finden. Celine Osbourne, eine Aufseherin des Todestraktes, setzt sich aus persönlichen Gründen auf seine Fährte und scheint dabei ganz genau zu wissen, wo sie nach ihm suchen muss.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt durch ständige Perspektivwechsel für ein hohes Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Dabei bietet sie mehrere Erzählstränge auf, die nicht in jedem Fall ineinandergreifen, sondern ab und an auch einfach für sich stehen. Getragen wird die komplexe Geschichte durch ein gut gezeichnetes und vielschichtig angelegtes Figurenensemble in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, das sich hervorragend ergänzt und zudem einige ungewöhnliche Charaktere mit reichlich Ecken und Kanten beinhaltet. Das die Zahl der Sympathieträger dabei doch ziemlich überschaubar bleibt, schadet dem hohen Unterhaltungswert des Buches in keinster Weise, ganz im Gegenteil.

In der Summe ergibt dies einen Thriller der Extraklasse, der sich schnell zu einem echten Pageturner entwickelt. Mein zweites Buch der Autorin wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Bewertung vom 13.01.2022
Das Präsidium
Schwob, Ralf

Das Präsidium


sehr gut

Packendes Krimi-Drama um eine verhängnisvolle Verkettung falscher Entscheidungen

Mit diesem Buch legt der Autor Ralf Schwob eine gelungene Mischung aus Krimi und Drama vor, die mich zwar nicht komplett überzeugen, aber dennoch gut und spannend unterhalten konnte.

Der ehemalige Banker Thomas Danzer hat seinen Job zwar schon vor einiger Zeit verloren, er pendelt aber weiterhin jeden Tag nach Frankfurt, um seiner Familie eine heile Welt vorzugaukeln. Als er eines guten Tages auf der Toilette einer heruntergekommenen Kneipe eine Leiche und eine Tasche mit Kokain im Wert von einer Viertelmillion Euro findet, sieht er die große Chance, seinem Leben noch einmal eine Wende zu geben, und nimmt die Tasche mit. Doch damit fangen seine Probleme erst an, denn der Drogenkurier Maik, der sich die Tasche von seinem ehemaligen Partner hat abnehmen lassen und deshalb von seinen Auftraggebern unter Druck gesetzt wird, ist ihm schnell auf den Fersen und zu allem entschlossen, die Tasche wieder in seinen Besitz zu bekommen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut schnell eine ziemlich Bedrohungslage auf, die am Ende in einem krachenden Showdown mündet. Nach meinem persönlichen Geschmack ist das Ende aber doch etwas zu weichgespült, schlüssig ist es aber auf jeden Fall. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die nicht unbedingt als Sympathieträger fungieren, ohne dass dies den Unterhaltungswert der Geschichte schmälern würde. Und auch die Stadt Frankfurt und seine nähere Umgebung spielen in dieser Geschichte eine wichtige Rolle, besonders dem alten Polizeipräsidium der Stadt fällt dabei, wie der Titel schon verrät, eine Schlüsselrolle zu.

Wer auf spannende und dramatische Krimis mit reichlich Lokalkolorit steht, wird mit diesem Buch insgesamt gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 13.01.2022
Die Täuschung
Korten, Astrid

Die Täuschung


ausgezeichnet

Packender Psychothriller um einen Illusionisten und ein verwirrendes Spiel aus Täuschung und Wahrheit

Wenn alles, was Du hast und bist, auf Täuschungen beruht, kannst Du dann auch alles wieder durch eine Täuschung verlieren ?

In ihrem neuesten Psychothriller gelingt der Autorin Astrid Korten ein spannendes Verwirrspiel aus Täuschung und Wahrheit, bei dem man als Leser immer wieder auf falsche Fährten geführt wird, bis man dann am Ende eine ziemlich verblüffende Auflösung präsentiert bekommt.

Viktor Adams reist mit seiner Assistentin Julia seit einigen Jahren durch die Lande und präsentiert unter dem Künstlernamen Horus seine Künste als Illusionist. Höhepunkt einer jeder Vorstellung ist die Nummer, bei der er Julia vor den Augen des Publikums verschwinden lässt. Doch eines guten Tages verschwindet Julia wirklich und Viktor steht vor den Trümmern seiner Karriere. Doch wie war das überhaupt möglich ? Ist Julia wirklich freiwillig verschwunden, um ihn bloßzustellen ? Als Inspektor Banks von der Kripo Canterbury bei Viktor auftaucht und ihn bittet, eine grausam verstümmelte Leiche zu identifizieren, nimmt das Verhängnis endgültig seinen Lauf.

Die Autorin erzählt ihre gut aufgebaute Geschichte komplett aus der Ich-Perspektive von Viktor. Mit geschickt eingestreuten Rückblenden zu den Anfängen seines Weges zum erfolgreichen Illusionisten und einigen überraschenden Wendungen setzt sich das Gesamtbild erst nach und nach zusammen, bis wir am Ende dann endgültig in das Zentrum der Täuschung vorstoßen. Der packende Schreibstil, ein perfekt funktionierender Spannungsbogen und die äußerst vielschichtig charakterisierten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen tragen auch einen gehörigen Teil dazu bei, das man das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen will.

Ich kann dieses Werk jedem Liebhaber von spannenden und abgründigen Psychothrillern nur wärmstens empfehlen, mich konnte die Autorin auf jeden Fall ein weiteres Mal bestens unterhalten.