Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2016
Teufelsgold
Eschbach, Andreas

Teufelsgold


sehr gut

Eine Prophezeiung, dass einer von zwei Brüdern sein Leben verliert, eine alte Geschichte um „Teufelsgold“ und dem Stein der Weisen in alten, kleinen Büchern. Es geht um Alchemie und dem Streben nach Vollkommenheit.
Hendrik Busske ist ein mittelmäßiger Investmentbanker eines kleinen Unternehmens. Er stößt auf eines der alten Bücher und interessiert sich immer mehr für Alchemie. Er ist mit seinem Leben unzufrieden, will mehr und mehr, trotz seiner Fähigkeiten Seminare zu halten, Leute zu begeistern. Wie auch immer er das macht. Sein Interesse an alten Bücher und Alchemie bleibt nicht unbemerkt und so wird er immer mehr in eine unwirkliche, phantastische Geschichte verwickelt.
In diesem Roman werden unheimlich viele Themen angesprochen, die mir erst nach und nach bewusst geworden sind. Denn die Geschichte hat sich unheimlich gut lesen lassen und deshalb habe ich das Buch auch recht zügig gelesen. Dazu kommt, dass der Schreibstil dem Ganzen sehr entgegen kommt. Mir hat die Geschichte um das Teufelsgold gut gefallen, und es lässt noch Raum eigene Gedanken weiter zu spinnen.
Das Cover finde ich sehr passend, Quecksilber, was zu Gold wird. Allerdings ist die Bezeichnung Thriller etwas irreführend, denn hier wird historisches, phantastisches und die persönliche Geschichte Hendriks, und die vielen Nebenfiguren angesprochen. Einfach Roman wäre passend, der in kein einzelnes Genre passt.
Mir hat dieser Roman auf jeden Fall gut gefallen, tolle Geschichte, sehr gut umgesetzt.

Bewertung vom 07.09.2016
Eierlikörtage / Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen Bd.1
Groen, Hendrik

Eierlikörtage / Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen Bd.1


ausgezeichnet

Hendrik Groen ist 83 ¼ Jahre alt und lebt in einem Altersheim in den Niederlanden. Er mag sich nicht einreihen in die ewige Jammerei der anderen Bewohner und im doch recht tristen Alltag im Altersheim vor sich hin leben.
Hendrik beschließt für ein Jahr Tagebuch zu schreiben. Dadurch lernt der Leser ihn, seinen Alltag und seine Freunde näher kennen. Sie gründen einen Club mit dem Namen „Alt aber nicht tot“ und unternehmen zusammen Ausflüge. Ein wenig zynisch betrachtet Hendrik sich und den Alltag in dieser sog. Pflegeeinrichtung. Leute sterben und auch der Club bleibt nicht von den Heimsuchungen des Alterns verschont. Es wird nichts verklärt und auch Selbstmitleid suchte ich vergebens. Allein, die körperlichen Beschränkungen sind lästig, Spaziergänge dauern sehr lange und der Weg wird immer kürzer.
Die Einträge für die einzelnen Tage sind kurz, knapp, prägnant gehalten. Probleme von alten Leuten und der Alltag im Altersheim werden schonungslos erwähnt, wenn auch oft mit einem Augenzwinkern, oder zynisch. Traurig, wenn Hendrik kurz von seinem Kind und seiner Frau schreibt.
Mir hat das Buch gut gefallen, die Tagebuchform ist in diesem Fall mal etwas anderes, und vom Schreibstil sehr gut. Ich kann mir Hendrik Groen recht gut vorstellen und hätte nichts dagegen ihn auch persönlich kennen zu lernen. So gut hat das Tagebuch-lesen funktioniert.
Auch wenn Hendrik Groen eine erfundene Figur ist, ein gelungenes Buch. Da hätte ich gerne noch ein zweites Jahr Tagebuch von gelesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2016
Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt
Schnoy, Sebastian

Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt


sehr gut

Ein neues Buch vom Kabarettisten Sebastian Schnoy. Es geht ums Geld. Die Geschichte der Entstehung von Handel und Geld, des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, Aktien, Sozialismus, Zinseszins, Steuern und vieles mehr. Dabei werden viele gesellschaftliche Dinge beleuchtet, warum einige bezahlen, andere Hilfe bekommen. Der Sinn und Unsinn der Geldwirtschaft wird gut dargestellt und bringt dem Leser Wissen um die, manchmal schon irrsinnige, Geldwirtschaft näher. Dabei fehlt der Humor und Satire nicht. Einige Male musste ich nicht nur grinsen, sondern auch laut lachen. Eine gute Mischung, die die Aktualität auch nicht vermissen lässt. Denn gerade als ich über einen italienischstämmigen Restaurantbesitzer gelesen habe, der seinen Schutzgelderpresser tötet und unter den neuen Fliesen im Restau-rant verschwinden lässt, kam in den Nachrichten ein Beitrag darüber, die aktuelle Gerichts-verhandlung. Viel Arbeit um die Geschichte des Geldes darzustellen und auch die heutige Situation, die nicht unbedingt durchsichtig ist. Allerdings war es mir manchmal etwas zu langatmig und ich musste mich stellenweise dann doch selber überreden weiter zu lesen. Und, man lernt nicht wie man den Goldesel melkt. Wird aber das Thema Geld gut unterhal-ten und versteht es eventuell etwas besser.
Zudem ist die Idee, die Möglichkeit des papego (zwischen Buch und mobil lesen wechseln) eine tolle Möglichkeit, auch wenn ich sie nicht genutzt habe.

Bewertung vom 12.08.2016
Bevor die Welt erwacht
Wood, Monica

Bevor die Welt erwacht


sehr gut

Der Sohn von Quinn und Belle lernt im Rahmen einer Pfadfinderaktion Ona kennen. Ona ist 104 Jahre alt und findet einen Zugang zu dem etwas anderen Jungen. Doch dieser stirbt und Ona erfährt es erst nach Besuchen von seinem Vater Quinn. Erzählt wird die Ge-schichte von Ona und ihre Begegnungen mit dem Jungen, von Onas Vergangenheit. Dann besucht Quinn Ona weiter, mit seiner Trauer, seinen Schuldgefühlen auch gegenüber sei-ner Ex-Frau Belle. Diese verwobene Geschichte, wo Erwachsene nach dem Tod eines Kin-des scheinbar endlich ihren Weg finden ist gut geschrieben. Mich hat dieser Roman immer wieder gepackt, er hat sich wie das Leben gelesen. Mit Verständnis und Unverständnis für die Protagonisten, aber immer ein Verstehen ihre Handlungen. Und welche Dinge sich im Laufe der Zeit offenbaren, Liebe und Zuhöre, auf welcher Seite auch immer. Aus Trauer und Schuldgefühlen entwickelt sich eine wahre Freundschaft, das Annehmen der jetzigen Gegebenheiten. Diese Geschichte, um eine alte Frau, die durch die Idee eines Jungen ei-nen, oder mehr, Weltrekorde anpeilt, ist sehr vielschichtig und abwechslungsreich ge-schrieben. Ich finde, dieser Roman ist durchaus mal etwas anderes, und hat mir gut gefal-len.

Bewertung vom 02.08.2016
Im Grunde ist alles ganz einfach
Heldt, Dora

Im Grunde ist alles ganz einfach


sehr gut

52 Kolumnen aus der Zeitschrift Für Sie. Jede über zweieinhalb Seiten lang und aus dem Alltag gegriffen. Von der Autorin werden die verschiedensten Themen kurz und prägnant behandelt. Sie bringen eine zum Lachen, aber auch zum Grübeln. Richtig gut gefallen hat mir z.B. Ein Herz für Nervensägen. Davon gibt es ja so viele im Alltag und nach einem Freund von Dora Heldt soll man sich doch mal überlegen, was diesen Menschen dazu getrieben hat, so zu sein. Ein irrer Denkansatz. Der führt entweder zur stoischen Ruhe, oder man hat einen Grund sich auch ätzend zu verhalten.
Mir haben die Kolumnen viel Spaß gemacht, sie lassen sich wirklich gut lesen und handeln auch eher von alltägliche Dingen und Erlebnissen, die man durchaus selber erlebt, erleben kann.
Die Gelassenheit zu entwickeln, zu lachen statt sich aufzuregen, ist wünschenswert.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2016
Ein Gefühl wie warmer Sommerregen
Simon, Ella

Ein Gefühl wie warmer Sommerregen


ausgezeichnet

Im walisischen Küstenort Tenby lebt Alis Rivers ihr ruhiges Leben. Sie ist in einer beständigen Beziehung und arbeitet bei der Seenotrettung. In dieser Arbeit geht sie auf. Doch als es ihrer Mutter nicht so gut geht und sie dieser auf der ungeliebten Pferdefarm helfen soll änderst sich plötzlich vieles in ihrem Leben.
Der Titel es Romans passt so gut. Die Geschichte von Alis wird warmherzig und humorvoll geschildert. Dazu muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen, die Geschehnisse in ihrer Kindheit klären. Und sich langsam der Liebe annähern, denn mit dem Tierarzt Evan treten ganz neue Gefühle in ihr Leben. Alis und die anderen Hauptprotagonisten sind für mich wirklich gut dargestellt, der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
Der Start des Romans, bei dem Alis einen Tierarzt rettet, der einem Schaf das Leben rettet, ist so gut geschildert, da macht das Lesen schon auf den ersten Seiten Spaß. Für mich hörte der Lesespaß auch nicht mehr auf. Hier passt einfach alles, eine Frau, die langsam die Vergangenheit bewältigt, Liebe und etwas Sex, gute Beschreibungen der Umgebung, Humor. Die Nebenfiguren haben mir auch gefallen. Die Geschichte von Alis ist in einem richtig guten Stil geschrieben. Als Komplettpaket war dieses Buch einfach nur richtig gut, es passt einfach alles gut zusammen und es hat mir viel angenehme Lesezeit verschafft.
Sehr positiv finde ich auch, dass es zwar ein Fortsetzungsband geben wird, doch dieser Roman in sich abgeschlossen ist. Wobei ich die Fortsetzung nicht versäumen möchte!

Bewertung vom 18.07.2016
Das Haus der verlorenen Kinder
Winterberg, Linda

Das Haus der verlorenen Kinder


ausgezeichnet

Lisbet und ihre Freundin Oda führen ein ruhiges Leben an der Küste Norwegens, den Schä-rengarten vor der Tür. Auch der zweite Weltkrieg ist zwar Thema in dem kleinen Dorf, aber dann werden junge deutsche Soldaten auch dort einquartiert. Oda und Lisbet verlieben sich, gehen unterschiedliche Wege und verlieren viel. Lisbet wird ihre Tochter genommen.
Im Jahr 2005 leistet die junge Marie ein soziales Jahr in einem Altenheim und trifft dort auf Betty, mit der sie sich seltsamerweise sehr gut versteht.
Allein das Verhältnis zwischen Marie und Betty und die Vorkommnisse, die Marie wieder-fahren sind sehr gut, einfühlsam geschildert. Es kommt auch die Würde eines älteren Men-schen zur Sprache und dass jeder seine Geschichte mit sich trägt und diese bewältigen muss.
Und dann die Geschehnisse um Lisbet, die wirklich ganz toll dargestellt werden. Die Zwickmühle zwischen Liebe und Nationalität während des Krieges. Ich finde auch, dass die Einrichtung dieser Lebensborn-Häuser gut angesprochen. Hilfe für die betroffenen Frauen, die aber auch auf einem dünnen Seil balancieren mussten. Auch hier wurde rassistisch unter-schieden, machte es für die jungen Frauen noch schwerer.
Bei Romanen, die in der Zeit des zweiten Weltkrieges spielen bin ich bisher immer recht vorsichtig gewesen Das Haus der verlorenen Kinder wurde mir empfohlen und ich war abso-lut nicht enttäuscht, im Gegenteil, ich bin begeistert von diesem Buch. Schreibstil, Erzähl-weise haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist berührend und die Zusammenführung bei-der Erzählstränge am Ende ist stimmig und passt. Ich konnte die Gefühlslagen der Charakte-re gut nachvollziehen, dabei war es niemals zu gefühlsduselig, einfach gut.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2016
Wilde Gefühle / Between the Lines Bd.1
Webber, Tammara

Wilde Gefühle / Between the Lines Bd.1


weniger gut

Die junge Emma bekommt tatsächlich die weibliche Hauptrolle in einem Spielfilm. Ihr Partner wird der bekannte Nachwuchsschauspieler Reid Alexander sein. Der ist allerdings schon sehr bekannt, und wo er auftaucht ist gleich ein Menge an weiblichen Fan. Schon bei den Probeaufnahmen merken Reid und Emma, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Doch bei Drehbeginn lernt Emma auch Graham kennen, der auch in dem Film mitspielt.
Emma und Reid erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive, schildern ihren Tag und ihre Gedanken. Wobei für mich Emma dabei positiver wegkommt. Sie wirkt wie ein recht normales junges Mädchen, das so eher so nebenbei schauspielert und ohne großen eige-nen Wunsch nun eine Hauptrolle bekommen hat. Reid wirkt dagegen schon sehr abge-klärt, hat noch etwas an einer alten Beziehung mit einer Kollegen zu knabbern, und nutzt sein Starsein in Bezug auf die weiblichen Fans schon aus. Trotzdem fühlt er sich von Em-ma angezogen.
Die Geschichte ist recht einfach geschrieben, und fesselt allein durch den Schreibstil nicht besonders. Die Charaktere wirken für mich auch nach den ersten hundertfünfzig Seiten ziemlich oberflächlich. Ab und zu schimmert da mal etwas mehr Tiefgang durch, aber das war es dann auch. Dafür, dass die jungen Schauspieler zwischen siebzehn und zwanzig Jahre alt sind, fehlt mir da ein wenig, so etwas wie Verantwortungsbewusstsein von Seiten der Erwachsenen. Scheinbar ist die Arbeit der Schauspielerei nebensächlich, der Konsum von Alkohol aber wesentlich wichtiger. Eine klischeehafte und überzogene Darstellung der Eltern kommt auch noch dazu.
Die Hauptfiguren und/oder die Handlung konnten mich bis Seite 153 nicht fesseln, oder wenigstens ein wenig Interesse wecken. Ich habe das Buch dann abgebrochen. Mir fehlte an der Geschichte Tiefgang, eine Art von Spannung, und dass ich mehr mit wenigstens einer der Figuren mit empfinden konnte. Schade, denn die Idee dieses Buches gefiel mir.
Dass dies wieder mal ein Auftaktbuch zu einer Serie ist, macht es für mich nicht besser. Denn am Ende wird der Leser wieder ohne ein ansprechendes Ende zurück gelassen.

Bewertung vom 25.06.2016
Freundinnen fürs Leben / Die Nightingale Schwestern Bd.1
Douglas, Donna

Freundinnen fürs Leben / Die Nightingale Schwestern Bd.1


ausgezeichnet

Im berühmten Nightingale Krankenhaus in London beginnt auch 1934 ein neuer Jahrgang an Schwesternschülerinnen. Wie immer kommen sehr unterschiedliche junge Frauen zusam-men. Dora kommt aus ärmlichen Verhältnissen, und ihr sehnlichster Wunsch ist Kranken-schwester zu sein. Millie ist eine Aristokratin, die lieber etwas Sinnvolles machen möchte, als heiraten. Und Helen, die unter ihrer dominanten Mutter leidet.
Der Klappentext, der Handlungsort, hat mich sehr angesprochen, und ich wurde von diesem Buch nicht enttäuscht. Die Geschichten um die drei Hauptcharaktere sind sehr schön kon-struiert und in einem richtig gut lesbaren Stil geschrieben. Die Kapitel haben die passende Länge, und Länge konnte ich während des Lesens überhaupt nicht finden. Gut, Freundinnen fürs Leben ist der erste Band von mehreren in denen es um die Nightingale Schwestern geht. Doch das Ende dieses Buches ist gut und schlüssig, lässt mich als Leser nicht mit einer offe-nen Geschichte zurück. Das gefällt mir gut, macht mir die Reihe sympathisch.
Die verschiedenen Familienhintergründe von Dora, Millie und Helen machen es interessant und abwechslungsreich. Dabei wirken die Geschehnisse wohl durchdacht und richtig dosiert. Auch nicht so heftig, dass Probleme der jungen Frauen nicht lösbar wären. Ebenfalls sind die anderen Figuren in diesem Roman gut dargestellt und runden die Geschichte mit ab.
Mir haben „Die Nightingale Schwestern“ sehr gut gefallen, hier passt alles zusamen.