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Gelinde
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Insgesamt 342 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2020
Eine Liebe zwischen den Fronten
Peter, Maria W.

Eine Liebe zwischen den Fronten


ausgezeichnet

Eine Liebe zwischen den Fronten, von Maria W. Peter

Cover:
Ein wunderschönes Cover, genau passend zu der Zeit.

Inhalt:
Handlungsort: Berlin/Preußen, sowie mehrere Orte und Kriegsschauplätze in Frankreich, u.a. Metz und Paris.
Handlungszeitraum: 1870 und 1872.

Madeleine, Tochter eines angesehenen französischen Arztes und der angehende Arzt Paul von Gerlau wollen sich gerade verloben als der Krieg zwischen Preußen und dem französischen Kaiserreich ausbricht.
Die Verlobung platzt. Madeleine bricht überhastet in ihre Heimat auf und Paul wird als Stabsarzt an die Front geschickt.
Für beide ist es unerträglich nichts mehr voneinander zu erfahren und quasi Feinde zu sein.

Auch für die algerischen Geschwister, Karim und Djamila, bringt dieser Krieg nichts als Sorgen, Schmerzen und eine unerträgliche Ungewissheit über den Zustand des anderen.

Werden die Familien den Krieg unbeschadet überstehen und kann die Liebe und der Mut der Frauen Brücken schlagen?

Meine Meinung:
Ein Roman der in Erinnerung an den Krieg vor 150 Jahre, zwischen Deutschland und Frankreich, geschrieben wurde, der unglaubliches Leid über die Menschen brachte.
Alles ist akribisch recherchiert und deshalb gibt es auch sehr viele Szenen die sehr eindringlich, dramatisch und auch grausam (welcher Krieg ist das nicht) geschrieben sind und es oft sehr bedrückend zu lesen ist.
Darin eingebettet sind sehr viele historisch verbürgte Personen. Personen die Lichtblicke sind, wie die Schauspielerin (Sarah Bernhardt), die ein Lazarett unterhält, oder Priester und Ordensleute die die aktiv Hilfe leisten, oder eine ganz „normale“ Frau (Katharine Weißgerber), die einfach menschlich bleibt und auf beiden Seiten hilft.

Es gibt zwar die „Hauptfiguren“, aber irgendwie sind vor allem auch etliche „Nebenfiguren“ das besondere Etwas, die mir beim Lesen besonders ans Herz wachsen.
In der Geschichte werden etliche Konflikte verarbeitet.
U.a. die politische und gesellschaftliche Spaltung innerhalb der Familie, der Loyalitätskonflikt von Madeleine, der sie schier zerreißt, da sie als Französin einen Preußen (also den Fein) liebt, oder auch die Kolonialpolitik die durch das algerische Geschwisterpaar Karim und Djamila ins Spiel kommt.

Es geht um Liebe und Hass, Grausamkeit und Menschlichkeit, Freundschaft und Verrat, tragische Helden und Verlierer.

Die Haupthandlung ist der Krieg: die Lieb und die Menschen werden darin eingebettet.

Für alle geschichtlichen Historienfans ist das sehr ausführliche Nachwort eine Fundgrube.

Autorin:
Maria W. Peter ist seit ihrer Kindheit dem Zauber längst vergangener Zeiten erlegen. Bereits während ihres Studiums an der Universität des Saarlandes und der Université de Metz, arbeitete sie als Journalistin. Mehrfach wurde sie für ihre exakt recherchierten Romane mit Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Literaturpreis "Homer" für "Die Festung am Rhein" als besten deutschsprachigen historischen Roman des Jahres.

Mein Fazit:
Ein unglaublicher Roman, der sehr exakt recherchiert ist und sich von der Historie und den Kriegsereignissen her sehr an die Tatsachen hält. Deshalb gibt es auch sehr viele schlimme Kriegsszenen, die manchmal schwer zum aushalten sind.
Doch vor allem die Liebe und der Mut der Frauen (nicht nur von Madeleine und Djamila) machen dieses Buch zu einem wunderbaren Leseerlebnis mit tief gehenden Emotionen, die noch lange nachwirken werden.

Bewertung vom 14.07.2020
Klammerblues um zwölf
Berling, Carla

Klammerblues um zwölf


ausgezeichnet

Klammerblues um zwölf, von Carla Berling

Cover:
Das Cover ist witzig, aber ich finde es passt nicht so gut, denn Fee stelle ich mir ganz anders vor.

Inhalt:
Fee, 57, ist gerade Witwe geworden.
So ganz kann sie sich noch nicht mit diesem Status abfinden, und nach dem ersten „Trauern“, kommt so nach und nach der Alltag und der bringt einige Überraschungen mit sich.
Ihre Nachbarin Claudine wirbelt dann Fees Leben (und Selbstmitleid) so richtig durcheinander.
Und dann bringt die AltersWG , u.a. mit der 72jährigen Mary noch mal so richtig Schwung in ihr Leben.

Meine Meinung:
Ein tolles Buch, wie auch schon von: Der Alte muss weg, ich bin absolut begeistert.
Total mein Humor, total meine Musik, und total mein Schreibstil.

Hier wird genau hingeschaut, und der ganz normale Alltag, 30 Jahre Ehe, werden sehr genau seziert und pointiert wiedergegeben.
Ich konnte mich und meine Umfeld in vielem wieder entdecken und herzhaft darüber lachen.

Solche Freund, wie Fee sie hat und findet wünscht sich wohl jeder gerne. Und wenn ich mir die AltersWG auch so nicht vorstellen kann, finde ich es doch eine tolle Sache und man sollte sich solche Modelle auf jedenfalls im Hinterkopf behalten.

Autorin:
Carla Berling, unverbesserliche Ostwestfälin mit rheinländischem Temperament, lebt in Köln, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Bevor sie Bücher schrieb, arbeitete Carla Berling jahrelang als Lokalreporterin und Pressefotografin.

Mein Fazit:
Herrlich schräg, witzig, skurril und irre komisch.
Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

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