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Top-Rezensenten Übersicht

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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2022
Amelia
Burns, Anna

Amelia


sehr gut

Eine Kindheit mitten in den Troubles und noch viele Jahre mehr

Die achtjährige Amelia wächst in Belfast auf und es sind die 1969 begonnenen Troubles, der bürgerkriegsähnliche Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken, die ihre Kindheit und die Jahre danach prägen. Was macht man, wenn man in einem Umfeld aufwächst, in dem Menschen gegeneinander kämpfen, mit Waffengewalt, in dem Bomben Zerstörung bringen, Häuser abgefackelt werden und es täglich Tote zu beklagen gibt. Man lebt darin, man lebt damit. Anfangs empfindet man nur Angst und sucht Schutz bei den Erwachsenen, aber diese können dem Kind diesen Schutz nicht geben. Und so nimmt man es an, das, was passiert und versucht trotzdem, schöne Empfindungen zu erleben, sich das Glück mit allerkleinsten Dingen, für kurze Zeit, selbst zu schenken.
Anna Burns, die spätere Booker Prize Gewinnerin (Milchmann, 2018), erzählt hier in ihrem Debütroman von 2001, von einem solchen Leben, mitten im Nordirlandkonflikt, im Zeitraum von 1969 bis zum Jahr 1996, zwei Jahre, bevor ein 'Waffenstillstand' dem Grauen für die Bevölkerung ein Ende setzte. Sie schreibt auf, was passiert, in der Abgeschlossenheit dieses Kriegsgebiets, schonungslos. Sie erzählt von Menschen, die zu Gewalttätern werden, gegen 'den Feind', bis hin zum Tod, von sexuellen Greueltaten, von Übergriffen, bei denen der Gegner gar keiner ist, davon, wie die menschlichen Sitten verrohen und wahlweise einem allumfassenden Hass oder der vollständigen Abstumpfung gegen die einst hochgehaltenen Werte von Anstand und Ehre weichen. Und die Lichtblicke dazwischen, die werden immer weniger, sehr bald gibt es sie nicht mehr. Und die Autorin, sie sorgt dafür, dass wir als Leser gezwungen sind, hinzusehen. Einfach umdrehen und davonlaufen ist keine Option. Der Roman beeindruckt durch eine Art Erbarmungslosigkeit und eine Radikalität, alles genauso zu zeigen, wie es ist. Burns weicht in ihrer Darstellung keinen Schritt zurück, einfach weil es ihr genauso richtig scheint. Und ich als Leser akzeptiere das.
Das Buch ist gut, nicht bzgl. eines einzelnen Aspekts, es ist einfach gut. Und schwer zu verdauen, noch lange danach.

Bewertung vom 10.05.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


sehr gut

Eine Affenhitze und eine echte Leiche, frisch in der Urzeit

Bereits zum 12. Mal ist Kommissar Kluftinger und sein Team sozusagen im öffentlichen Einsatz unterwegs und diesmal wird es richtig heiß. Die Gebeine eines Urzeitaffen rufen sogar das Erscheinen des Ministerpräsidenten auf den Plan, aber es sind dann doch andere Knochen, ziemlich frisch und inklusive einer Leiche, die Kluftinger nötigen, sich trotz der echten Affenhitze, an die Arbeit zu machen. Der Tote war zu Lebzeiten nicht sehr beliebt, Motive für alles mögliche, vielleicht ja auch Mord, gibt es genug und das Feld der Verdächtigen ist schon fast unübersichtlich groß. Der Herr Kommissar macht sich also, ganz allgäuerisch und vor allem natürlich nach Original Kluftinger Art ans Werk und da es auch privat einiges abzuklären gibt, kommt hier garantiert keine Langeweile auf.
Natürlich wird man auch dieses Mal von der Geschichte und seinen Protagonisten nicht enttäuscht, denn wo Kluftiner draufsteht, ist auch Kluftinger drin. Vielleicht kommt einem alles noch ein wenig schräger und humoriger vor und wenn man hier neu ist, innerhalb der großen 'Allgäuer Original'-Leserschaft, könnte man schon den Eindruck bekommen, dieser Ermittlertrupp ist nicht der klügste. Aber das täuscht, schließlich gibt es am Ende ja ein überzeugendes Ergebnis, das gar nicht so offensichtlich um die Ecke kommt. Und der Faktor Unterhaltung, dafür gibt es auf jeden Fall wieder eine glatte Eins.
Also, viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Kluftinger dann, auf ein Wiedersehen.

Bewertung vom 09.05.2022
An der Grasnarbe
Wittig, Mirjam

An der Grasnarbe


sehr gut

Den inneren Aufruhr nimmt man an jeden Ort mit und trotzdem eine interessante Lebensepisode

Die junge Noa hat mit Ängsten und Panikattacken zu kämpfen, die so gravierend sind, dass sie in ihrem Leben nur noch schwer funktionieren kann. Ihre Hoffunung setzt sie auf einen zeitweisen Wechsel von umtriebiger lauter Stadt aufs Land. Und so versucht sie sich als freiwillige Helferin auf einem abgelegenen Gehöft im Süden Frankreichs. Dort bauen Ella und Gregor, die ebenfalls Deutsche sind, vorwiegend Gemüse an und halten Schafe. Es sind vergleichsweise einfache Verhältnisse, in denen die beiden zusammen mit ihrer 11-jährigen Tochter Jade leben, viel Arbeit mit bescheidenem Ertrag und der Klimawandel hat auch hier bereits zu Veränderungen geführt, die das Ergebnis ihrer Schufterei weiter schmälern. Hier also sucht Noa Ruhe und Linderung für ihre psychischen Probleme. Sie ist zögerlich, ängstlich in der neuen Umgebung, aber wird herzlich willkommen geheißen und man gibt ihr den Raum, den sie braucht. Sie fügt sich schnell in die Arbeitsabläufe ein und die erfrischend direkte und fordernde Tochter sorgt in ihrer leicht verzogenen Art dann auch für etwas Lebendigkeit, die Noa ganz gut tut.
Die Geschichte ist sehr ruhig und etwas 'niedergedrückt' erzählt, sozusagen angepasst an Noas Person, die, durch die ständige Fokussierung auf das jeweils nächste, was sie tut und die Art, ihre Umwelt zu beobachten, versucht, alles beherrschbar zu halten und so auch mit der nächsten Panikattacke fertig zu werden, wenn sie denn dann über sie hinwegzurollen droht. Ihre Person ist zwar nicht das alleinige Thema dieses Romans, da gibt es sehr viele Dinge, die Erwähnung finden und lebens- und umweltaktuell auch bei jedem von uns Einzug gehalten haben, aber bei keinem dieser Bereiche bleibt der Roman wirklich stehen, um ihn näher zu beleuchten. Also denkt man, Noa, sie ist es, die wir jetzt wirklich kennenlernen, sie verstehen, das Warum, eine Entwicklung zu einem Wohin. Aber auch das bleibt weitgehend aus. Und so entschließt man sich, sie einfach hinzunehmen, diese auf so besondere, literarisch anspruchsvolle Weise erzählte Geschichte, als Sequenz eines Lebens, in die die Protagonisten, mit Noa vorneweg, eintreten und dann am Ende einfach weitergehen, zum nächsten Versuch auf, vielleicht Erfüllung, Glück?
Mich hat dieses kleine besondere Werk schon sehr positiv 'mitgenommen' und dann zurückgelassen, mit vielen Fragen und der Möglichkeit, die eigenen Gedanken weiterzuspinnen.
Wobei, ein Fazit hat diese Geschichte, ganz konkret, doch für uns parat. Vor sich selbst davonzulaufen, funktioniert nie!

Bewertung vom 07.05.2022
Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau
Kühnert, Phenix

Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau


sehr gut

Diese Frau erzählt von den Beschwernissen ihres Lebens und all dem Schönen auch

Phenix Kühnert ist eine Frau, die ihr Leben liebt und lebt. Und genauso sollte es sein und ich finde es wunderbar.
Phenix Kühnert wurde in einem Jungenkörper geboren, doch sie selbst war schon immer eine Frau. Trans wird man dann in unserer Gesellschaft wohl genannt und das ist für manche nicht nur ein Wort, sondern ganz viel Unkenntnis, Befremden, Anfeindung und jede Menge Unverständnis dafür, dass da einfach ein Mensch ist, der fühlt wie jeder andere, ein Leben will wie jeder andere und es dabei schon so viel schwerer hat, dies auch zu tun. Und dann ist da noch die Verunsicherung (bestenfalls), die zu Verletzungen führen, oft ungewollt und zurück bleibt eine tief verwundete Seele. Sich dagegen aufzulehnen, hoch erhobenen Hauptes weiterzumachen und sich der Aufgabe zu stellen, zu zeigen, wer man ist und denen, die es nicht besser wissen, dadurch zu helfen, das hat sich die Autorin auf die Fahnen geschrieben und genau deshalb dieses Buch geschrieben.
Lest es und ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht 'funktioniert'. Persönlicher kann ein Buch nicht sein und das nicht, um sich ins Rampenlicht zu stellen und um Aufmerksamkeit zu buhlen, für sich selbst, sondern für die Sache, für den Kampf, dass Trans und Co uneingeschränkt dazugehören, von Mensch zu Mensch. Allein schon, das überhaupt sagen zu müssen, verursacht ein sehr beschämendes Gefühl, aber ich hoffe, durch Menschen wie Phenix Kühnert wird dies irgendwann anders sein, so dass man gar nicht mehr darüber reden bzw. schreiben muss.
Und neben der sehr berührenden eigenen Geschichte ist auch noch ein bisschen Sachbuch mit dabei, damit wir alle Klarheit haben, was hinter den einzelnen Begriffen denn nun auch steht, ganz präzise und eindeutig definiert.
Ein Buch, auch mit Antworten auf Fragen, derer man sich gar nicht bewusst war.
Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 06.05.2022
Anleitung für dein Leben
Mort, Dr. Sophie

Anleitung für dein Leben


sehr gut

Interessante psychologische Grundlagen, die jeden angehen und die Möglichkeit zur Reflexion

Warum sind wir, wie wir eben sind, wie wir fühlen, uns nach außen geben, wie wir auf Stress reagieren, auf belastende Lebensphasen. Und was ist, wenn es einfach zuviel wird und wir es mental nicht mehr schultern können. Eine Menge Fragen, viele Gedanken, die jeden von uns, in unterschiedlicher Ausprägung, beschäftigen. Und gerade das war auch der Autorin dieses Buches bewusst, als sie auf die Idee kam, es zu schreiben. Sie wollte Antworten geben und helfen, ganz direkt, ohne irgendwelche Hürden, auf Augenhöhe, für jedermann. Und so nimmt sie ihre Leser an die Hand und erklärt erst einmal die Grundlagen, das Rüstzeug, das man braucht, um zu verstehen. Dem folgt der Teil, der aufdeckt, was es denn ist, was 'einen gefangen hält' und dann als Abschluss, die Praxis dazu, konkrete Methoden für den Alltag, um sich selbst 'zu helfen', die Dinge auf einen neuen, seinen eigenen Kurs zu lenken.
Das Buch bietet einen guten Einstieg in unsere 'eigene Psychologie'. Hier findet sich jeder wieder und alles, was nicht in seinen Bereich fällt, ist auf jeden Fall so dargeboten, dass auch das Interesse weckt. Und es ist eigentlich ganz egal, mit welcher Intention man sich für diesen auch Ratgeber entschieden hat, jeder wird fündig werden. Und ob es jetzt einfach nur Denkanstöße sind oder konkrete Lebenshilfe, zu was die Beschäftigung hiermit führt, das Buch erfüllt, was es erfüllen wollte, wobei der etwas hochgehängte Titel dann vielleicht doch eher nicht so wörtlich genommen werden sollte. Hier ist nämlich ganz viel Sein und wenig Schein und genau das macht das Werk aus.
Wer sich einmal mit einer derartigen Thematik beschäftigen will, hier ist er auf jeden Fall gut aufgehoben.

Bewertung vom 27.04.2022
Verheizte Herzen
Crossan, Sarah

Verheizte Herzen


gut

Auch eine Liebesgeschichte, in Versform vorgetragen

Ana hatte einen geheimen Geliebten und der ist jetzt tot. Teilen kann sie ihre Trauer mit keinem und dann soll sie auch noch als Testamentsvollstreckerin agieren. So hat sie natürlich auch zu Rebecca, der sozusagen rechtmäßig trauernden Ehefrau, näheren Kontakt. Deren Trauer ist eigentlich ihre Trauer und was sich da als einer Art Obsession in Ani aufbaut, lässt für den Ausgang der Geschichte nichts Gutes ahnen.
Dies ist die überschaubar gehaltende, schon von einer inneren Spannung durchzogene Geschichte, die hier erzählt wird. Das Außergewöhnliche daran ist die Form. Rein in Versen nimmt dieser Roman seinen Lauf. Und die anfänglichen Zweifel, ob diese Kunstform des geschriebenen Worts tatsächlich die ganze Geschichte 'durchstehen' würde, sowohl bzgl. der Handlung wie auch auf emotionaler Ebene, sie haben sich schnell zerstreut. Manchmal haben die Verse in Passagen an einen Rap erinnert, ohne Regeln, mit Gedankensprüngen, die gerade so gar nichts mit der augenblicklichen Situation zu tun hatten, aber eben da waren, in diesem Moment. Und das wiederum hat zu zusätzlicher Nähe geführt, für die Geschichte selbst.
Dieses 'Experiment' hat viel Spaß gemacht und absolut überzeugt.
Ist mal etwas ganz anders!

Bewertung vom 24.04.2022
Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt
Smart, Jamie

Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt


ausgezeichnet

Wenn Affe auf Hase trifft und sich einfach zu wichtig nimmt

Der Affe Monkey macht sich auf eine außerirdische Mission. Der Plan, mit seiner Rakete auf einem fernen Planeten landen und sich die Aliens dort zu Untertanen machen. Die Sache hat nur einen Haken. Monkey landet in einem ganz normalen Erdenwald und die Bewohner dort sind Hase Bunny und seine Freunde. Die wollen vor allem ihre Ruhe und auf keinen Fall 'regiert werden'. Aber Monkey und Stinki, das Stinktier, das sich dem Krawallmacheraffen anschließt, sehen das so gar nicht ein und so gibt es nun zwei sich sehr feindlich gesinnte Gruppen, die beide etwas völlig anderes wollen. Und das führt, ihr könnt es euch sicher vorstellen, zum Chaos!!!!!!!!
Durch alle vier Jahreszeiten wird diese Geschichte erzählt, noch einmal unterteilt in kleine Episoden, die nie länger als 4 Seiten sind, so dass man hier sehr lange dran verweilen oder aber natürlich auch das ganze Buch in einem durch (comic)lesen kann. Jeder wie er es möchte und Spaß daran hat. Die Bilder selbst sind sehr hochwertig, bunt und lebendig gestaltet und wenn es irgendewo mal klebt, kann man sogar leicht feucht drüberwischen. Also auch etwas robuster damit umgehen, ist kein Problem.
Bei uns ist diese turbulente Spaßgeschichte nicht nur bei den Kindern sehr gut angekommen. Und im nächsten Band stehen ja auch die Menschen mit auf der Matte und dann wird das lustige Chaos bestimt noch mal ein wenig 'doller', wenn das überhaupt möglich ist.

Bewertung vom 24.04.2022
Nachtschwärmerin
Mottley, Leila

Nachtschwärmerin


gut

Auch das ist leider wohl das echte Leben, immer noch

Die noch minderjährige Kiara und ihr Bruder Marcus müssen sich allein durchs Leben schlagen. Ihr Vater ist tot und ihre Mutter wurde nach einem Selbstmordversuch in einer entsprechenden Einrichtung untergebracht. Eigentlich wollte Marcus für sie beide 'alles auf die Reihe' bringen, doch er träumt sich nur so durch den Tag. Ja, irgendwann wird er ein großer Rapper sein und dann wird für sie beide alles gut. Aber das Leben ist jetzt und so versucht Kiara nun selbst, auf ehrlichem Weg genug Geld für Miete und Essen zu verdienen. Doch da hat sie keine Chance. Und so bleibt letztendlich nur die Prostitution, für Kira allerdings nur der Beginn eines grauenhaften Albtraums. Und was die Gesellschaft in Form ihrer Institutionen dann macht, mit der jungen Frau, das ist nur schwer zu verkraften.
Diese Geschichte, hier in einer fiktiven Form aufgeschrieben, aber teilweise auf wahren Begebenheiten beruhend, erzählt Kiras Erleiden sehr echt, intensiv und brutal nah dran. An einigen Stellen hätte man sich fast gewünscht, ein wenig mehr Abstand zugestanden bekommen zu haben. Das Buch ist ein Debütroman, der Aufmerksamkeit erregt und einem das Anliegen der jungen Autorin sehr bewusst macht. Der Schreibstil, den sie dabei anwendet, er ist nicht immer ganz glücklich gewählt und dient der Sache an sich nicht nur in positivem Sinne. Mit ein bisschen mehr Ruhe, vielleicht auch etwas weniger Wut im eigenen Herzen, hätte man die Focussierung auf das Wesentliche für den Leser vielleicht etwas einfacher gestalten können, aber ich bin mir sicher, auch so wird der Roman die Menschen erreichen.
Und ich hoffe, mit viel positiver Erwartung, bald wieder, mit einem neuen Buch, von Leila Mottley zu hören.

Bewertung vom 20.04.2022
Der Tote aus Zimmer 12
Horowitz, Anthony

Der Tote aus Zimmer 12


sehr gut

Krimi wie er im Buche steht

Susan Ryeland hat ihr Leben in England hinter sich gelassen und führt nun, zusammen mit ihrem Freund, ein kleines Hotel auf Kreta. Die frühere Lektorin hat sich relativ spontan für diesen Neuanfang entschieden. Inzwischen hat sie aber so ihre Zweifel, ob das die richtige Entscheidung war. Ständig muss irgendetwas repariert werden, die Handwerker sind unzuverlässig, die Beziehung zu ihrem Freund ist gerade eher etwas mau und das Geld, das wird über kurz oder lang wohl auch zum Problem, wenn das Ganze so weiter geht. In dieser Situation trifft die Bitte eines Ehepaars, das extra von England angereist ist, um Susan um Hilfe zu bitten, auf fruchtbaren Boden. Deren Tochter führte ein Hotel in Suffolk und ist nun verschwunden, nachdem sie durch ein Buch, das Susan einst lektoriert hat, zu der Erkenntnis gekommen war, dass für den Mord, der vor Jahren in ihrem Hotel passiert ist, der Falsche verurteilt wurde.
Susan nimmt den Fall (sozusagen) an, reist zurück nach England und begibt sich auf Ermittlerpfade. Und dabei spielt das Buch im Buche eine große Rolle.
Die Geschichte ist richtig spannend. Es gibt viel zu recherchieren und zu kombinieren. Das Flair, very british, der Stil Old School, ein bisschen a là Agatha Christie und dazu die Möglichkeit, richtig Tempo aufzunehmen beim Lesen, denn die Handlung fließt sprachlich und inhaltlich herrlich unaufgesetzt dahin. Und dann, wenn alle Fäden entwirrt, kommt die große Enthüllung und wow, hätte ich nicht gedacht.
Also bei diesem Buch steht nicht nur Krimi drauf, da ist auch purer Krimi drin und zwar ein echt guter. Spannende Unterhaltung dabei.