Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2023
Grüner wird's nicht
Sutcliffe, William

Grüner wird's nicht


gut

„Ich nehme mir vor, morgen nach drüben zu gehen und herauszufinden, ob alles tatsächlich so furchtbar dramatisch ist oder ob Mum und Dad einfach nur hysterisch sind. An sich klingt das Ganze nämlich recht cool.“ vgl. S. 39

Gerade haben für den 13-jährigen Luke und seine große Schwester Rose die Sommerferien begonnen. Am letzten Schultag zieht Rose ins Nachbarhaus auf die andere Straßenseite zu den Klimaaktivisten ins Protestcamp. Dieses Ereignis setzt einige Hebel in Bewegung.

Luke erzählt die Geschichte. Dadurch ist man beim Lesen ganz nah dabei, wie er ein Bewusstsein für den Zustand der Welt entwickelt und neugierig über seinen Horizont blickt. Er entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter und Luke erlebt einen unvergesslichen Sommer, mit wertvollen Erfahrungen und lehrreichen Momenten. Es wird ganz nebenbei lehrreiches über das Organisieren einer friedlichen Demonstration, den Ablauf und wie man auf Klimaschutz aufmerksam macht vermittelt. Das ist gerade für Kinder spannend, die sich für Nachhaltigkeit und den Klimaschutz interessieren. In diesem Roman geht es aber auch um familiäre Beziehungen und das Erwachsenwerden. Hier finden sich einige Klischees und mitunter anstrengende Charaktere. Manchmal hätte ich mir auch gezieltere Erklärungen hinter den Plattitüden gewünscht. Ich glaube nicht, dass es langweilig geworden wäre, denn gerade die Dialoge zwischen Luke und Sky hatten Potenzial. Sky ist die jüngste Klimaaktivistin und fasziniert von Lukes Leben, das so ganz anders ist als ihres. Sie zeigt neue Sichtweisen auf und fasziniert mit ihrer naiven Liebenswürdigkeit und ihrem Durchsetzungsvermögen.

Fazit: Unterhaltsame Lektüre aus familiären und gesellschaftlichen Problemen. Rückt den Klimawandel in den Fokus und vermittelt Enthusiasmus, der ansteckt.

Bewertung vom 01.02.2023
Das Mädchen, das mit Bäumen sprach
Farrant, Natasha

Das Mädchen, das mit Bäumen sprach


ausgezeichnet

„Ein Samen dort trug einen Baum in sich, der wiederum Samen trug, und daraus wurde ich. So kommt es, dass ich die Geschichte kenne. Irgendwie sind wir alle miteinander verbunden.“ vgl. 132

In diesem wunderschönen Kinderbuch erwarten euch sieben märchenhafte Geschichten, die von Verwandlung, Hoffnung, Musik, Entdeckergeist, Freiheit und Wertschätzung erzählen, neue Perspektiven eröffnen und uns etwas über Bäume und die Natur lehren.

Und darum gehts:
Olivia ist ein zurückhaltendes Mädchen, das gern Bücher liest. Am liebsten im Schatten ihrer riesige Eiche, die sie liebt wie eine Freundin. Als ihr Vater für ein Bauprojekt die Eiche fällen will, ist Olivia entsetzt und ihr blieben nur wenige Stunden, um ihn von seinen Vorhaben abzubringen. Daraufhin beginnt eine ganz besondere Reise für Olivia. Während sie trostsuchend an der Eiche lehnt und nach einer Lösung suchend allmählich einschlummert, passiert etwas Magisches: Olivia kann mit Bäumen sprechen. Schließlich spaziert Olivia von Baum zu Baum durch die riesige Gartenlandschaft, den Rufen folgend, und hört sich die parabelhaften Märchen der unterschiedlichsten Bäume an, die von Begegnungen zwischen Mensch und Natur in längst vergangenen Zeiten berichten. So unterstützen die Bäume Olivia dabei, aus neuen Perspektiven heraus auf die Welt und ihr eigenes Handeln zu blicken, ganz im Einklang mit der Natur und ihren Kostbarkeiten. Eine ermutigende und hoffnungsvolle Botschaft, die das Wunder ehrwürdiger Bäume, die schließlich viele hundert Jahre alt werden können, lehrreich in Szene setzt.

Absolut wunderschön sind die zahlreichen Wasserfarben-Illustrationen blühender Apfelbäume, prächtiger Eichen, luftreinigender Platanen, gewöhnlicher Buchsbäume, riesiger Erlen, vielseitiger Linden und einzigartiger Tulpenbäume, die alle auf einer Doppelseite mit botanischen Fakten vorgestellt werden. Es gibt auf wirklich jeder Seite etwas zu entdecken und weil das Buch so liebevoll und detailreich gestaltet ist, möchte man es immer wieder durchzublättern und die Geschichte(n) erneut lesen. Das ist nur ein Aspekt, der mich an dem Buch so begeistert hat. Auch der Schreistil von Natasha Farrant schafft es, dass man ganz in den Erzählungen der Bäume versinkt, während man sich wunderbar in Olivia hineinversetzten kann, die um ihre geliebte Eiche fürchtet, während die Zeit erbarmungslos voranschreitet. Wie können ihr all diese Geschichten helfen, das unheilvolle Schicksal ihrer Eiche abzuwenden? Und was für wunderbare Geschichten haben Bäume zu erzählen? Lest selbst!

Wärmste Empfehlung für alle, die Kinderbücher für die Ewigkeit lieben, die man immer wieder lesen möchte, die inspirieren und verzaubern, weil sie grandios erzählt und gestaltet sind.

Bewertung vom 01.02.2023
Liebewesen
Schmitt, Caroline

Liebewesen


ausgezeichnet

„Die Natur musste doch ein Interesse daran haben, dass so jemand wie ich sich nicht fortpflanzte.“

Dies ist die Geschichte von Lio, einer jungen traumatisierten Frau, die in einer Welt lebt „in der Berührungen nichts Schönes sind“, und trotzdem eine Beziehung eingeht, ungewollt schwanger wird und dabei viel über sich selbst lernt.

Das ist keine romantische Liebesgeschichte, sondern eine schonungslose Darstellung, wie schmerzhaft und anstrengend Liebe sein kann, wenn man sie nicht einmal für sich selbst empfindet und was gewollte Kinderlosigkeit kein Tabuthema sein sollte. Einerseits wünscht sich Lio Nähe, kann diese aber schwer ertragen. Ihr Kaputt-Gefühl erklärt sich auch aus Rückblicken in ihre Kindheit, in der man einen Eindruck von ihrer lieblosen Mutter und ihrem hilflosem Vater bekommt. Die entstehende Beziehung zu Max ist dementsprechend schwierig. Max arbeitet beim Radio, ist kompliziert, depressiv und verletzend, und doch gibt es schöne Momente, die gut tun.

„Ich wollte meinen Körper vor der Außenwelt beschützen. Vor all denen die keine Ahnung hatten, wie schwierig es war, ihn zu lieben. Vor denen, die sich von Äußerlichkeiten blenden ließen.“

Das zeichnet „Liebewesen" aus. Man kann sich mit Lio identifizieren, ihre Probleme nachvollziehen. Sie steht für das Rebellische und das Kaputte in unserer Realität, über das keiner gern sprechen möchte. Caroline Schmitt schreibt einnehmend intensiv und provoziert gekonnt. Die sachlich eingewobenen Entwicklungsphasen des Embryos waren bedrückend, die Reaktionen des Gesundheitspersonals beispielhaft. Ein Roman der aufwühlt und einen nicht unberührt zurücklässt.

Bewertung vom 01.02.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


gut

Der vierzehnjährige Frank und seine Mutter sind ein eingespieltes Mutter-Sohn-Team. Sie verbringen die Abende mit Filmen schauen und verfolgen auch sonst gemeinsame Rituale. Das ändert sich, als Franks Großvater nach achtzehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Franks Mutter fürchtet sich vor ihrem Vater und Frank spürt die Anziehung auf ihn, die von seiner Bedrohlichkeit ausgeht. Als er Frank auf der Straße zusammenschlägt, scheint sich ein dunkler Weg abzuzeichnen.

Als Ich-Erzähler taucht Frank des öfteren in seinen Gedanken ab und schildert seinem Umgang mit Schulnoten und wie er sich am liebsten die Zeit vertreibt: über Wörter nachdenken. Das macht den Text manchmal zäh und faszinierend zugleich. Frank sieht sich als Erwachsener, der in vielen Dingen noch wie ein Kind ist, der glaubt, sich ein bisschen mit Waffen auszukennen und bedauert, dass in Tierdokus nicht gezeigt wird, wie die Jäger ihre Beute zerfleischen. Er war mir als Erzähler nicht sympathisch, aber auch nicht unsympathisch. Manchmal war er mir ein Rätsel und einiges erschien mir frustrierend belanglos.
Vor allem das Ende von "Frankie" hat mich nachdenklich zurückgelassen und rückblickend steht vieles zwischen den Zeilen, was ich zuvor nicht zu deuten wusste. Gleichzeitig bleiben viele Fragen unbeantwortet, was ich sehr unbefriedigend fand. Frank beschreibt einen wichtigen Moment in seinem Leben und was passierte, als er die Verantwortung übernahm. Da ist dieses Spiel zwischen ihm und seiner Mutter, das funktioniert. Die Unruhe, die der Großvater in diese Dynamik bringt und was daraus wird, hat mich ziemlich überrascht. Es geht um das, was getan wird, nicht darum, warum es getan wird. Der Ausgang der Geschichte ist nicht vorhersehbar und beim Lesen war ich irgendwie immer in Alarmbereitschaft, hin- und hergerissen zwischen der sachlichen Erzählweise und der aufreibenden Handlung.

Hervorzuheben ist der Erzählstil: Mit klarer Sprache überzeugend geschrieben, entwickelt „Frankie" eine Anziehungskraft beim Lesen, die Gegensätze aufzulösen scheint und überrascht mit einer unvorhersehbaren Handlung. Ein Roman, der mir aber nicht im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 01.02.2023
Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1
Killick, Jennifer

Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1


sehr gut

Bereits auf der Busfahrt ins Camp passieren seltsame Dinge und am Crater Lake wird schnell klar, dass etwas nicht stimmt, als (fast) alle in ihren Zimmern eingeschlossen werden und sich seltsam verhalten, sobald ihre Augen merkwürdig verglubscht sind. Ohne Umschweife ist man mitten im Geschehen und wird erstmal ziemlich durcheinandergewirbelt bei der Menge von Personen und Namen. Dieser wirre Schreibstil legt sich glücklicherweise im Laufe des Buches. Lance ist Mittelpunkt des Geschehens und erzählt die Geschichte. Er ist ein durchschnittlicher Schüler mit einem Geheimnis, was ihn von seinen Mitschülern isoliert. Sein bester Freund ist Chet. Gemeinsam mit weiteren Verbündeten planen sie ungewollt nichts geringeres als die Rettung der Welt.

Gerade weil das Buch so dialogreich geschrieben ist, ist es voller Situationswitz, kultureller Einschläge aus Filmen und Büchern und bietet viel Abwechslung, sodass man motiviert ist, am Ball zu bleiben. Der großartige Zusammenhalt der Freunde und die Weiterentwicklung der Figuren, gibt der Geschichte mehr Bedeutung und sorgt dafür, dass die zweiundzwanzig Kapitel nicht nur Spaß machen, sondern man auch mit den sympathisch Figuren ordentlich mitfiebert. Am Ende gibts einen spannenden Showdown und einen runden Abschluss, bei dem man gar nicht auf die Idee kommen würde, dass es sich um mehrer Bücher handeln könnte. Das fand ich gelungen, da nichts auf weitere Bände hindeutet, aber man direkt Lust hätte, weitere Abenteuer mit Lance und seinen Freunden zu bestehen. So kann man das Buch ganz unabhängig lesen.

Fazit: Wirklich gelungene Mischung, die mit steigender Seitenzahl immer besser wird und mit einem spannenden Finale glänzt. Genau das richtige Buch für Kinder ab 10 Jahren, die unterhaltsame Action, Spannung und abgedrehten Grusel mögen, dabei auf lässiger Humor, Geheimnisse und einfallsreiche Helden nicht verzichten möchten und außerdem ganz nebenbei gern noch etwas Dazulernen.

Bewertung vom 01.02.2023
Homefarming: Das Kochbuch
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch


ausgezeichnet

Begeistert haben mich die vielen tollen Fotos. Die fertigen Gerichte sehen toll aber nicht künstlich aus, die Einblicke hinter die Kulissen fand ich herrlich authentisch und das Pipi Langstrumpf-Feeling ist deutlich spürbar, wenn Stute Sazou beim Essen vorbeischaut und die niedlichen Katzen sich in Pose schmeißen, möchte man am liebsten dabei sein. Ich mochte Judith Rakers erfrischendem Schreibstil und ihre sympathischen Art, die mich bereits beim Vorwort überzeugt hat. Hier bekommt man beim Durchblättern wirklich gute Laune und Lust, selbst was auszuprobieren. Das ist mir bei einem Kochbuch besonders wichtig. Außerdem ist der sichtliche Spaß am Kochen und Dazulernen eine Freude. Der Aufbau ist dabei gleich: Ein Überblick, was man in dem entsprechendem Monat säen, ernten und zubereiten kann; Rezepte und ein ausführlicher Beitrag mit einem prominenten Profikoch pro Jahreszeit, inklusive Interview und gemeinsamen Kochschritten, mit Gemüse, direkt aus Judith Rakers Garten.

Neben ganz simplen Rezepten wie Pfannkuchen mit Erdbeeren oder Kartoffelsalat bekommen auch erfahrene Hobbyköche ganz neue Inspiration: Kartoffeln in Blumenerde, Wildkräuterrahm und Sommerblumensalat mit Fliederessig-Vinaigrette mit Ideen zum Anrichten beispielsweise. Abwechslungsreich für Anfänger und Fortgeschrittene also. Bereits ausprobierte Rezepte, wie den Rüblikuchen oder die Apfelspalten mit Rosmarin (mit Gartenäpfeln aus dem Wintervorrat) haben meine letzten Zweifel beseitigt. Lecker! Hier hat mir besonders die Anleitung gefallen, die nicht zu knapp ausfällt, verständlich geschrieben ist und auch den ein oder andere Tipp bereithält, der sinnvoll ist.

Fazit: Empfehlung für alle, die sich selbst mit Gemüse, Obst und frischen Eiern versorgen, und sich ein sympathisches, visuell attraktives Buch wünschen, das sie das ganze Jahr über mit Tipps und saisonalen Rezeptideen begleitet. Gelungene Ergänzung zum ersten Buch von Judith Rakers, indem der Grundstein zur Selbstversorgung gelegt wird. Selbst für Nicht-Selbstversorger ist das Buch eine Inspirationsquelle, besonders, wenn sie sich insgeheim auch eine eigene Farm wünschen.

Bewertung vom 01.02.2023
Ludwig und das Nashorn
Schneider, Noemi

Ludwig und das Nashorn


ausgezeichnet

"Ludwig und das Nashorn" ist eine philosophische Gute-Nacht-Geschichte im Retro-Überdruck-Look, die Lust auf das gemeinsame Philosophieren macht.

Und darum gehts:
Es ist Schlafenszeit und Ludwig sitzt mit einem Nashorn auf dem Bett, als Ludwigs Vater hereinkommt. Der sieht kein Nashorn und glaubt, Ludwig bildet sich das nur ein. Aber es ist doch eindeutig da, oder nicht? Wie soll Ludwig beweisen, dass da wirklich ein Nashorn ist, wenn nur er es sehen kann? Zwischen Vater und Sohn entsteht ein lehrreiches Gespräch, das ganz neue Sichtweisen eröffnet.

Wirklich toll sind die Illustrationen dazu, wie gekonnt sich das Nashorn „versteckt“ und mit der Einrichtung verschmilzt. Dieses lustige Versteckspiel hält einige Lacher bereit und es ist gar nicht viel Text nötig, um diese Geschichte zu verstehen.
Man kann dieses Bilderbuch auf vielfältige Weise und in jedem Alter entdecken. Es ist eine amüsante und schöne Geschichte und sie wirft eine spannende philosophische Frage auf, die zu einem gemeinsamen Austausch einlädt, weshalb sich das Buch prima für das gemeinsame Vorlesen und Diskutieren in Gruppen eignet. Außerdem ist es eine Hommage an die neugierigen Fragesteller der Welt und den Philosoph Ludwig Wittgenstein, der sich mit Bertrand Russell darüber stritt, das man nicht beweisen könne, dass etwas nich tim Zimmer sei. Ein paar abschließende Informationsseiten dazu, runden dieses gelungene Bilderbuch ab.

Empfehlenswerte Bilderbuch-Entdeckung, die Kinder und Erwachsene zusammenbringt und für interessante Gespräche sorgt.

Bewertung vom 14.01.2023
Das Geheimnis der Hexen / Atelier of Witch Hat Bd.1
Shirahama, Kamome

Das Geheimnis der Hexen / Atelier of Witch Hat Bd.1


ausgezeichnet

Im erste Band "Das Geheimnis der Hexen" von der Manga-Reihe "Atelier of Witch Hat" lernt man die Hauptfigur Coco kennen und erfährt einiges über die magische Welt von Witch Hat.

Coco ist ein sehr sympathisches, neugieriges Mädchen mit großen Träumen und einer Faszination für Magie. Als ein Magier ins Dorf kommt, möchte sie am liebsten mit ihm reisen, denn sie wäre nichts lieber als eine Hexe in Ausbildung. Wäre es nicht toll, zaubern zu können? Wie wird sich ihr Wunsch erfüllen und was muss sie dafür aufgeben?

Der Zeichenstil ist detailreich und der Humor ganz typisch für japanische Manga. Allerdings nicht zu aufgedreht oder anstrenengd. Es spiegelt vor allem Cocos Unsicherheit wieder und ihren mutigen Willen, auch das zu erreichen, was ihr niemand zutraut, für die Menschen, die sie liebt. Total begeistert haben mich die magischen Details, zu denen es im Anhang noch mehr Informationen gibt: Magische Tinte, Zauberkreise, ihr Aufbau und die Welt von Witch Hat. Das ist mal was Neues, was mir so noch nicht begegnet ist und wird bestimmt auch unerfahrene Manga Leser und Leserinnen zu Fans machen. Außerdem ist die Handlung mitreißend und spannend. Der Cliffhanger hat es in sich, aber glücklicherweise sind bereits einige Bände erschienen und ich habe mir die Fortsetzungen gesichert, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Empfehlenswert für alle Kleinen und Großen Manga-Fans, die Magie und Hexerei mögen und Lust haben, in eine fantastische Welt einzutauchen.

Bewertung vom 14.01.2023
Anatomy
Schwartz, Dana

Anatomy


ausgezeichnet

Diese außergewöhnliche Liebesgeschichte hat mich in ihren Bann gezogen und vor allem der spannende Verlauf und das überraschende Ende würde mich dazu bewegen, das Buch zu empfehlen. Besonders das Hörbuch ist toll, weil es durch verschiedene Sprecher:innen viel leichter ist, den unterschiedlichen Erzählperspektiven zu folgen und die bekannten Stimmen aus Film- und Fernsehen zu einem angenehmen Hörgenuss beitragen.

Hazel Sinnett kann man als starke Hauptfigur nur mögen. Sie verfolgt beharrlich ihren Traum, Chirurgin zu werden und geht auch unkonventionelle Wege, wenn es sein muss. Jack ist eine geheimnisvolle Figur, die auch Hazels Interesse weckt, als sie sich zufällig begegnen. Es ist keine Liebesgeschichte, die von Romantik geprägt ist. Das hat mir besonders gefallen. Sondern eine Harmonie aus entstehender Verbindung und spannender Handlung, bei der sich Hazel und Jack gegenseitig unterstützen. Die düstere Atmosphäre von Edinburgh um 1817 ist beim Lesen spürbar, was der Story so reizvoll macht. Gefühlvoll und beeindruckend geschrieben, ist "Anatomy" eine Lesefreude mit Fortsetzungsgarantie.

Bewertung vom 14.01.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


sehr gut

In "Das glückliche Geheimnis" erzählt der österreichische Autor
Arno Geiger autobiografisch von seinen Weg als Schriftsteller und Suchender und seiner Leidenschaft für Bücher und Briefe (bzw. Briefserien).
Geiger schreibt schonungslos über seinen schriftstellerischen Werdegang und private Bekenntnisse. Trotzdem schafft er es überwiegend, eine persönliche Distanz zu wahren, um nicht alles von sich preis zu geben.

Mir hat besonders gefallen, dass man einiges an Hintergrundwissen über seine früheren Werke erfährt. Außerdem streut Geiger immer wieder passende Zitate anderer Werke ein und rundet damit dieses anspruchsvoll Buch ab. Das titelgebende Geheimnis fand ich sehr interessant, wie er über seine Fundstücke schreibt und die Gefühle, die sich im Laufe der Zeit wandelten und welche Kreativität diese in ihm auslösten. Gern hätte ich davon mehr konkrete Details erfahren, während andere Textstellen mir unwichtig erschienen. Hier fehlte mir das gewisse Etwas, aber insgesamt ist "Das glückliche Geheimnis" eine inspirierende Lektüre, die vom Scheitern berichtet, vom Anderssein, von der Liebe und vom Leben und neue Perspektiven für Geschichten und Literatur aufzeigt. Sehr zu empfehlen, für alle, die sich für die Arbeit als Schriftsteller interessieren, für Literatur begeistern und Arno Geiger besser kennenlernen möchten. Dieses Werk steht aber ganz für sich und wird nicht jedem zusagen, der auch seine Romane mochte.