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Benedikt Bögle

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Insgesamt 406 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2019
Grundrechte
Michael, Lothar;Morlok, Martin

Grundrechte


ausgezeichnet

Grundrechte sind eine der ersten Disziplinen, mit der Jurastudenten an der Universität in Berührung kommen. Und auch wenn der Grundrechtskatalog in der Examensvorbereitung nicht im Zentrum der Bemühungen steht: Pflichtstoff ist es dennoch. Eine gute Gelegenheit zur Einarbeitung wie zur Wiederholung bieten die beiden Professoren Lothar Michael und Martin Morlok: "Grundrechte" ist bei Nomos erschienen. Der Aufbau des Werkes ist interessant und eher ungewöhnlich: Nach allgemeinen, einleitenden Fragen gehen die Autoren nicht jedes Grundrecht einzeln nach Schutzbereich - Eingriff - Rechtfertigung durch. Sie bieten vielmehr erst die Schutzbereiche aller Freiheitsrechte, dann die Grundrechtsberechtigung, die Grundrechtsbindung und die Rechtfertigung der Einschränkungen dieser Rechte.

Es folgen die Gleichheitsrechte und zum Schluss noch ein Überblick über die Gerichtsverfahren zur Geltendmachung einer Grundrechtsverletzung. Ein sehr übersichtliches Lehrbuch ist hier entstanden. Die Autoren erläutern gut verständlich anhand einführender Fälle, bieten immer wieder eigens gekennzeichnete Abschnitte zum besseren Verständnis, Informationen für Fortgeschrittene und Hinweise zum Prüfungsaufbau. Einen runden Abschluss ermöglichen zusammengestellte Schemata und Definitionen zum lernen. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 29.10.2019
Finanzderivate

Finanzderivate


ausgezeichnet

"Im Jahr 7 n.L. (nach Lehman, dh nach der Insolvenz von Lehman Brothers) ist der Handel mit Finanzderivaten weiterhin noch sehr aktiv. Er unterliegt jedoch durchgreifenden Änderungen hinsichtlich der Vertragsdokumentation sowie der Aufsicht- und Bilanzierungsregeln", schreibt Jean-Claude Zerey im Vorwort zum von ihm herausgegebenen Handbuch: "Finanzderivate. Rechtshandbuch" ist in vierter Auflage bei Nomos erschienen. Ein neues Phänomen stellt der Handel mit Finanzderivaten dabei nicht dar - um dies zu beweisen zitiert, und das darf wohl zurecht als ebenso ungewöhnlich wie erfreulich erfrischend für ein juristisches Handbuch gelten, der Herausgeber gar eine Stelle aus Aristoteles' Politik.

Aristoteles berichtet von Thales von Milet. Dieser soll der Legende nach durch astronomische Beobachtungen eine besonders reiche Olivenernte vorausgehen haben. Folglich mietete er sich besonders billig Pressen an. Als die Ernte dann tatsächlich so groß ausfiel wie berechnet, konnte er die Pressen um ein vielfaches weiter vermieten. In der heutigen Finanzwelt dürften Derivategeschäfte eine etwas andere Form angenommen haben. Ulrich Schüwer etwa schreibt in seiner Übersicht zu den Funktionen von Finanzderivaten: "Für Derivategeschäfte gilt, dass die Erfüllung des Geschäftes zu einem vereinbarten Zeitpunkt in der Zukunft stattfindet, sie sind gekennzeichnet durch das Auseinanderfallen von Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft. Bei Vertragsschluss muss weder der Käufer die liquiden Mittel noch der Verkäufer die gehandelten Güter besitzen. Derivategeschäfte werden auch als Termingeschäfte bezeichnet."

Das kann einen Anreiz für Spekulationen bieten - so zeigt Schüwer es etwa für den Tulpenhandel in Holland um 1637: Dort wurden noch vor der unabsehbaren Ernte Tulpenzwiebeln gehandelt - zu vorher festgelegten Preisen. Die Folge: Irgendwann brach die Spekulationsblase zusammen. Die am Beginn des umfangreichen Werkes stehenden Ausführungen zu den Funktionen der Finanzderivaten zeichnen sich durch viele Übersichten aus. Zahlreiche weitere Themen folgen. Der Band bietet nicht nur eine Übersicht über die einzelnen Derivate - Zinsderivate etwa, Kreditderivate oder Währungsderivate. Ebenfalls werden historische Beispiele benannt, Praxisbeispiele geliefert und ausführlich auf das Vertragsrecht eingegangen. Auch öffentlich-rechtliche Aufsichtsfragen werden behandelt.

Ebenfalls bieten die Autoren einen Überblick über ausländische Rechtsordnungen, für Luxemburg, Österreich und die Schweiz. Den Abschluss des Werkes bildet ein Ausflug ins Steuerrecht. Einen umfangreichen Band hat Jean-Claude Zerey hier vorgelegt. Bearbeitet wurde er neben dem Herausgeber von zahlreichen Rechtsanwälten, Professoren und Autoren aus der Banken-Branche.

Bewertung vom 26.10.2019
Kürbis und Kernöl
Arvay, Clemens G.;Fastian, Theresia;Weishaupt-Orthofer, Irmtraud

Kürbis und Kernöl


ausgezeichnet

Herbstzeit ist Kürbiszeit: Ab Oktober, aber auch in den folgenden Monaten, erfreut sich das vielseitige Gemüse größter Beliebtheit. Wer mehr über den Kürbis wissen möchte, kann sich an ein Kochbuch halten: "Kürbis und Kernöl. Sorten, Anbau, Genuss" von Clemens Arvay, Theresia Fastian und Irmtraud Weishaupt-Orthofer ist bei Leopold Stocker erschienen. Am Beginn des Bandes stehen ganz allgemeine Informationen zum Kürbis: Die Geschichte des Gemüses, eine kleine Sortenkunde und Anleitungen für alle, die den Kürbis selbst anbauen möchte.

Der Hauptteil des Bandes: Rezepte. Natürlich ist der Klassiker dabei: Die Kürbissuppe. Darüber hinaus haben die Autoren ebenso wie der Kürbis einiges zu bieten: Butternnusskürbis mit Hongglasur etwa, Kürbisblüten im Blätterteig oder Szegediner Kürbiskraut. Rezepte mit und ohne Fleisch, auch Desserts lassen sich hervorragend mit Kürbis zubereiten, die Autoren bieten auch hier eine große Auswahl: Kürbiskernöl-Hefeknödel, Kürbis-Apfel-Marmelade oder frittierte Topfenknödel mit Kürbisfüllung. Kurzum: Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei.

Bewertung vom 26.10.2019
Die Polnische Küche
Erdmanska-Kolanczyk, Sylwia

Die Polnische Küche


ausgezeichnet

"Die polnische Küche ist bunt, sehr vielseitig und kann den Einfluss ihrer Nachbarländer nicht verleugnen", schreibt Sylwia Erdmanska-Kolanczyk. Sie muss es wissen: Ihr Kochbuch "Die polnische Küche. Traditionelle Rezepte neu zubereitet" ist beim Leopold Stocker Verlag erschienen. Tatsächlich ist die polnische Küche bei uns relativ unbekannt. Oder haben Sie schon einmal "Salzgurkensuppe" gegessen, Sauerkrautsuppe oder Sauermehlsuppe? Neben diesen für unseren Geschmack vielleicht etwas ungewöhnlich klingenden Rezepten bietet das Buch vieles weitere mehr: Kohlrouladen etwa, gefüllte Eier oder Blumenkohl mit Paniermehl und Butter. Ein schönes Kochbuch mit vielen Ideen und Einblicken in die relativ unbekannte Küche unserer Nachbarn.

Bewertung vom 26.10.2019
Erneuerung jetzt
Kräutler, Erwin

Erneuerung jetzt


ausgezeichnet

Die Amazonas-Synode der vergangenen Wochen hat den Blick der gesamten Kirche auf das Amazonas-Gebiet gelenkt - und damit auch auf die spezifischen Anliegen dieses Gebiets. Schon vor der Bischofssynode ist ein Buch des emeritierten Bischofs Erwin Kräutler aus dem Amazonasgebiet erschienen: "Erneuerung jetzt. Impulse zur Kirchenreform aus Amazonien" ist bei Tyrolia erschienen. Der Bischof geht in seinem Werk auf die wesentlichen Themen der Synode und die großen Probleme seiner Kirche vor Ort ein.

Das betrifft zum einen den Klimawandel. Unter der Zerstörung der Umwelt leiden die Menschen seines Bistums ganz besonders, schon vor Jahrzehnten war Umweltschutz dort ein Thema. Die Ausführungen zeigen: So sehr die Kirche durch die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus den Blick auf dieses Thema schärfen konnte, so sehr kann sie auch von den Erfahrungen aus dem Amazonasgebiet lernen; von den Erfahrungen von Menschen, die schon seit Jahrzehnten spürbar unter einem räuberischen Umgang mit der Umwelt leiden. Seine Ausführungen zeigen aber auch: Bei der Synode ging es nicht nur um den Zölibat.

Natürlich aber spricht der wohl durchaus als liberal geltende Bischof auch die Frage nach dem Zölibat. Die Gemeinden im Amazonas leiden ganz besonders unter dem Priestermangel. Da viele Orte abgelegen sind, bedeutete das für nicht wenige Gemeinden, dass sie nur zwei- oder dreimal im Jahr die Heilige Messe feiern können. Faktisch werden diese Gemeinden bereits jetzt von Laien geleitet, die sich um Wortgottesdienste sorgen, aber gerne auch der Feier der Eucharistie vorstehen würden. Die Forderung von Bischof Kräutler: Diese Männer und auch Frauen sollten zu Priestern geweiht werden können, ihren zivilen Beruf aber behalten. Nur so könnte die Feier der Eucharistie am Amazonas aufrecht erhalten werden.

Der Bischof schreibt: "Es geht also um die Feier der Eucharistie, das Zentrum unseres Glaubens! In Amazonien gibt es tausende Gemeinden, die nur ein, zwei, drei, maximal vier Mal im Jahr die Möglichkeit haben, an einer Eucharistiefeier teilzunehmen, weil die längste Zeit des Jahres kein Priester verfügbar ist. Es müssen daher neue Wege gefunden werden, um diesen Gemeinden die Feier der sonntäglichen Eucharistie zu ermöglichen. Das macht erforderlich, die Zulassungsbedingungen zum Priesteramt zu überdenken."

Mit anderen Worten: Der Bischof stellt den Zölibat zur Diskussion. Dies tut er aber nicht, wie wir das in Deutschland bisweilen gewohnt sind, weil der Zölibat etwa unangemessen oder zeitlich überholt wäre. Im Gegenteil. Im Grunde hält der Bischof am Zölibat fest - stellt ihm aber eine wenigstens einigermaßen häufige Feier der Eucharistie gegenüber. Was, könnte man fragen, wiegt schwerer: Zölibat oder Eucharistie? Man wird bei dieser ganzen Debatte, die natürlich auch in Deutschland beobachtet und geführt wird, bedenken müssen, dass die Situation im Amazonasgebiet mit der in Westeuropa nicht im Ansatz vergleichbar ist. Dennoch: Die Debatte wird auch nach der Synode weitergehen. Wer einen Blick nach Südamerika wagen möchte, sollte Kräutler lesen: Er spricht nicht über Amazonien, sondern aus Amazonien.

Bewertung vom 26.10.2019
Hippolytos
Euripides

Hippolytos


ausgezeichnet

Hippolytos führt eigentlich ein vorbildliches Leben. Keusch ist er und auf die Jagd bedacht. Ein Problem nur hat er: Er verehrt die Götting der Jagd, Artemis, innig; Aphrodite aber, die Göttin der Liebe, missachtet er. Er will ein Leben lang keusch bleiben, für die Liebesgöttin hat er daher nichts übrig. Das lässt den Zorn der Göttin entbrennen. Sie entsinnt einen teuflischen Plan: Seine Stiefmutter, Frau seines Vaters Theseus, soll sich in Hippolytos verlieben. Dieser weist ihr Ansinnen zurück, aus Respekt dem Vater gegenüber. Aus Trauer erhängt sich die Stiefmutter und lässt die Nachricht zurück, Hippolytos habe sich ihr unsittlich genähert. Der Vater glaubt der Botschaft und bittet den Gott Poseidon, seinen Sohn zu töten. Gesagt, getan - soweit die Handlung von "Hippolytos" des großen antiken Dichters Euripides. Eine neue Übersetzung von Kurt Steinmann ist nun bei Diogenes erschienen, versehen mit einem Essay zu Autor und Werk sowie ausführlichen Erläuterungen. Eine schöne Ausgabe, eine schöne Übersetzung eines großartigen Klassikers. Schade nur: Im Fließtext ist nie angegeben, zu welchen Stellen es eine Anmerkung gibt, sodass der Leser direkt zur entsprechenden Erläuterung blättern könnte.

Bewertung vom 25.10.2019
Schuldrecht II - Besonderer Teil 1: Vertragliche Schuldverhältnisse
Gietl, Andreas;Löhnig, Martin

Schuldrecht II - Besonderer Teil 1: Vertragliche Schuldverhältnisse


ausgezeichnet

Ein sehr knappes Lehrbuch zum Schuldrecht Besonderer Teil 1 haben Professor Martin Löhnig und Andreas Gietl vorgelegt: "Schuldrecht II - Besonderer Teil 1: Vertragliche Schuldverhältnisse" ist in zweiter Auflage bei Kohlhammer erschienen. Der Band umfasst lediglich gut 180 Seiten und geht dennoch auf alle vertraglichen Schuldverhältnisse ein. Platz finden also: Kaufrecht, Tausch, Schenkung, Werkvertragsrecht, Reisevertragsrecht, Behandlungsvertrag, Miete, Pacht , Leihe , Leasing, Darlehen und Bürgschaft.

Trotz des knappen Umfangs werden Probleme hervorragend behandelt. Dem Leser ist zum einen immer klar, wann ein bestimmtes Problem vorliegt, das in der Literatur auch tatsächlich umstritten ist. Die beiden Autoren bieten dabei verschiedene Lösungen an. Das ist durchaus hervorzuheben: Ein Teil der Lehrbücher tut so, als gäbe es nur die Meinung des jeweiligen Autors. Ein anderer Teil behandelt Probleme in einem Umfang, der wohl sogar für ausführliche Hausarbeiten zu viel wäre. Genau in der goldenen Mitte bewegen sich Löhnig und Gietl.

Randnummern, Gliederung des Buches und Fettdrucke ermöglichen darüberhinaus eine gute Orientierung im vorliegenden Band. Abgeschlossen wird er durch einige (wenige) Aufbauschemata, einer Liste wichtiger Urteile und den wichtigsten Definitionen - auch das weit mehr als andere Lehrbücher bieten. Der Band empfiehlt sich daher allen, die sich einen Überblick über das Schuldrecht und die vertraglichen Schuldverhältnisse verschaffen wollen (oder müssen).

Bewertung vom 25.10.2019
Schuldrecht II
Löhnig, Martin

Schuldrecht II


ausgezeichnet

Ein sehr knappes Lehrbuch zum Schuldrecht Besonderer Teil 1 haben Professor Martin Löhnig und Andreas Gietl vorgelegt: "Schuldrecht II - Besonderer Teil 1: Vertragliche Schuldverhältnisse" ist in zweiter Auflage bei Kohlhammer erschienen. Der Band umfasst lediglich gut 180 Seiten und geht dennoch auf alle vertraglichen Schuldverhältnisse ein. Platz finden also: Kaufrecht, Tausch, Schenkung, Werkvertragsrecht, Reisevertragsrecht, Behandlungsvertrag, Miete, Pacht , Leihe , Leasing, Darlehen und Bürgschaft.

Trotz des knappen Umfangs werden Probleme hervorragend behandelt. Dem Leser ist zum einen immer klar, wann ein bestimmtes Problem vorliegt, das in der Literatur auch tatsächlich umstritten ist. Die beiden Autoren bieten dabei verschiedene Lösungen an. Das ist durchaus hervorzuheben: Ein Teil der Lehrbücher tut so, als gäbe es nur die Meinung des jeweiligen Autors. Ein anderer Teil behandelt Probleme in einem Umfang, der wohl sogar für ausführliche Hausarbeiten zu viel wäre. Genau in der goldenen Mitte bewegen sich Löhnig und Gietl.

Randnummern, Gliederung des Buches und Fettdrucke ermöglichen darüberhinaus eine gute Orientierung im vorliegenden Band. Abgeschlossen wird er durch einige (wenige) Aufbauschemata, einer Liste wichtiger Urteile und den wichtigsten Definitionen - auch das weit mehr als andere Lehrbücher bieten. Der Band empfiehlt sich daher allen, die sich einen Überblick über das Schuldrecht und die vertraglichen Schuldverhältnisse verschaffen wollen (oder müssen).

Bewertung vom 25.10.2019
Damit sich die Schrift erfüllt... (A)

Damit sich die Schrift erfüllt... (A)


ausgezeichnet

Immer mehr wird die Theologie für das große jüdische Erbe des Christentums sensibel. Jesus und seine Jünger waren Juden. Ein großer Teil der frühen Christen ebenfalls. Schon in den ersten Jahrzehnten wurde dieses Erbe auch zur Herausforderung: Für "Heidenchristen" stellte sich die Frage, ob sie mit ihrem Bekenntnis zu Jesus als dem Christus auch Juden werden mussten, sich beschneiden lassen und die jüdischen Gebote halten sollten. Natürlich verwundert es nicht, dass so auch die Evangelien durchwoben sind von dieser engen Beziehung zum von Gott auserwählten Volk Israel. Viele Aussagen Jesu können geradezu in einer Linie zu rabbinischer Schriftauslegung gesehen werden.

Eine Reihe, erschienen bei Paulus, geht nun diesen Verknüpfungen nach. "Damit sich die Schrift erfüllt... Die Sonntagsevangelien als jüdische Texte lesen" ist für alle drei Lesejahre erschienen. Der Band für das Lesejahr A wurde vom Schweizerischen Katholischen Bibelwerk herausgegeben und ist 2016 erschienen. Zu jedem Sonntag wie zu den kirchlichen Hochfesten wird zunächst der Text der jeweiligen Evangelienperikope wiedergegeben und anschließend kommentiert. Die verschiedenen Autoren wählen oft einen lebensweltlichen Einstieg, beinahe einer Predigt vergleichbar. Allen Kommentierung ist gemeinsam, dass sie fragen "was in den Schriften geschrieben steht". Sie gehen so den jüdischen Bezügen, den Subtexten, den Bezügen zum Ersten Testament nach.

"Damit sich die Schrift erfüllt..." ist natürlich ein Motiv, das ganz besonders zum Matthäusevangelium passt, das im Lesejahr A im Mittelpunkt der kirchlichen Lesungen steht. Lesenswert ist dazu die Einführung von Hubert Frankenmölle am Beginn des Bandes. Dabei ist ein Satz bedenkenswert, der in der theologischen Tradition der Kirche leider nicht immer für wahr gehalten wurde: "Auch wenn Juden und Christen sich verfehlen, ist an der Treue Gottes zu Israel weder in der Tora (trotz mancher Bundesbrüche durch die Menschen) noch bei den Propheten noch bei Matthäus zu zweifeln; denn: Gott ist und bleibt treu".

Entstanden ist ein Lesebuch, das hervorragend geeignet ist, sich auf das Sonntagsevangelium vorzubereiten und sich besonders auch die vielfältigen Bezüge zum Alten Testament bewusst zu machen. Ein idealer Band für alle, die sich persönlich oder aber auch in einer Bibelgruppe mit den Texten der Heiligen Schrift auseinandersetzten wollen.