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Bewertungen
Insgesamt 1378 BewertungenBewertung vom 11.03.2021 | ||
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Die Älteren unter uns kennen das Wendland, diese ursprüngliche, vom Wasser geprägte Landschaft am Rand der Lüneburger Heide, vielleicht noch aus den Protestaktionen der Anti-AKW-Bewegung. Wir sind damals mitmarschiert, so wie auch die beiden Paare Sophie und Thies und Bodo und Inga, die im Zentrum der Handlung stehen. Mittlerweile sind die Freunde im bürgerlichen Leben angekommen, bewirtschaften gemeinsam einen Hof, haben geheiratet und Kinder bekommen. Aber das Idyll hat Risse, denn während aus Jella und Lasse Vorzeigekinder und der ganze Stolz ihrer Mutter Inga wurden, hat sich Aaron, der Sohn von Sophie und Thies, zu einem aggressiven Problemkind entwickelt, das speziell seine Mutter so manches Mal an den Rand der Verzweiflung bringt. Doch dann verschwindet er spurlos, bis einige Tage später seine Leiche aus der Elbe gefischt wird. Niemand steckt den Tod eines Kindes einfach weg, am wenigsten die Eltern, die daran zu zerbrechen drohen. Jede/r ist für sich allein mit seiner Trauer. Die Stimmung verändert sich erst wieder mit der Ankunft einer jungen Frau, die ihre Kindheit inmitten der turbulenten Protestbewegung verbracht hat. Mit ihrem Blick zurück in die Vergangenheit wirbelt sie reichlich Staub auf, bringt Vergessenes und Verdrängtes ans Licht und zwingt so die Beteiligten, sich unliebsamen Wahrheiten zu stellen. |
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Bewertung vom 11.03.2021 | ||
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Als ich einmal in den Canal Grande fiel Das Buch ist keine bloße Liebeserklärung an Venedig, sondern vor allem eine zornige Anklageschrift, die beim Namen nennt, was für die Zerstörung von Reskis Wahlheimat, der „Serenissima“, verantwortlich ist. Und was sie beschreibt, kann ich bestätigen. Unser einziger Besuch in der Lagunenstadt liegt zwanzig Jahre zurück, aber bereits damals zeichnete es sich ab, dass der verantwortungslose Umgang der Lokalpolitik mit den Schätzen Venedigs dieses Kleinod in ein Freiluft-Disneyland verwandeln würde. |
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Bewertung vom 08.03.2021 | ||
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Die Stunde der Wut / Melia und Vincent Bd.2 Melia Adan, die wir bereits aus „Im Namen der Lüge“ kennen, hat den Verfassungsschutz verlassen und ist nun unter anderem für die Leitung des KK 11 verantwortlich und damit Vincent Veihs Vorgesetzte. Im Großen und Ganzen ziehen beide an einem Strang, die Zusammenarbeit klappt, auch wenn die Kriminalrätin bisweilen Entscheidungen trifft, mit denen der KHK nicht einverstanden ist. |
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Bewertung vom 04.03.2021 | ||
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Ein Finanzthriller über Währungen, die die meisten von uns höchstens aus den Meldungen der Nachrichtensender kennen? Langweilig und uninteressant, oder? Könnte man annehmen, aber definitiv nicht zutreffend, wenn sich ein Autor wie Tom Hillenbrand der Thematik annimmt. |
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Bewertung vom 03.03.2021 | ||
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Ein „Rattenkönig“ ist ein Knäuel Ratten, miteinander an ihren Schwänzen verbunden, der das einzelne Tier daran hindert, sich individuell zu bewegen. Der Ausdruck steht hier für die Incels, unfreiwillig zolibatär lebende Männer, die aber von ihrer dominanten sozialen Position überzeugt sind und ihren Frauenhass samt Gewaltfantasien überwiegend in Internetforen ausleben. Ursprünglich eine aus den Vereinigten Staaten kommende Bewegung, deren Anhänger aber mittlerweile weltweit vernetzt sind. So auch in Schweden, und deshalb eines der Themen in Pascal Engmans Fortsetzung der Vanessa Frank-Reihe. |
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Bewertung vom 02.03.2021 | ||
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Kamtschatka, die Halbinsel im hintersten Südosten Russlands, war für mich bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte. Diese Leerstelle füllt Julia Phillips mit „Das Verschwinden der Erde“, nominiert für den National Book Award und auf der Bestenliste 2019 der New York Times. Der Roman wird als literarischer Thriller beworben, aber das ist Segeln unter falscher Flagge und erfüllt die Erwartungen des Lesers/der Leserin nicht. Literarisch möchte ich ihm nicht absprechen, aber für einen Thriller braucht es definitiv mehr als das Verschwinden zweier Mädchen, zumal dieses Thema im Handlungsverlauf eher an den Rand rückt. |
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Bewertung vom 28.02.2021 | ||
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Stacey Halls „Die Verlorenen“ ist ein historischer Schmöker, geschrieben für Leserinnen und nimmt diese mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Wir schreiben das Jahr 1747, Handlungsort ist London. Die junge Bess Bright ist bettelarm und bestreitet ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Krabben in den Straßen der Metropole. Eine ungewollte Schwangerschaft bringt sie in arge Bedrängnis, reicht das, was sie durch ihre Arbeit erlöst, nicht dafür aus, noch einen hungrigen Mund zu stopfen. Und so bleibt ihr nichts anderes übrig, das Neugeboren in einem Findelhaus abzugeben, ein Umstand, der sie tagtäglich schmerzhaft verfolgt. |
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Bewertung vom 28.02.2021 | ||
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Der Libanese / Frank Bosman Bd.1 Clan-Kriminalität ist ein Thema, das in der deutschen Spannungsliteratur deutlich unterrepräsentiert ist, obwohl diese Form der organisierten Kriminalität mittlerweile auch im deutschen Alltag angekommen ist. Zentren dieser hierarchisch organisierten und ethnisch abgeschotteten Parallelgesellschaften sind aktuell Berlin und Bremen, die Wurzeln der Clanfamilien sind überwiegend im Nahen Osten zu finden. |
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Bewertung vom 26.02.2021 | ||
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Die verweste Leiche einer jungen Frau wird am Urban Beach in Montreal angespült. Die Obduktion ergibt, dass sie indianischer Herkunft ist. Die zuständige Sûreté du Québec sieht sich immer wieder mit der Unterstellung konfrontiert, bei indigenen Opfern schlampig und ohne Nachdruck zu ermitteln. Ein Vorwurf, der nicht von der Hand zu weisen ist, denn auch in den Fällen der ermordeten Indianerinnen entlang des Transcanada-Highways, der wegen dieser Morde von Interessenverbänden der First Nations auch als „Highway of tears“ bezeichnet wird, konnte bislang kein Schuldiger dingfest gemacht werden. Deshalb bekommen sie Ted Garner, einen Profiler aus Regina, Saskatchewan zugeteilt, der sie für die Thematik sensibilisieren und bei ihren Ermittlungen unterstützen soll. Er bildet ein Zweierteam mit Jean-Baptiste LeRoux, und Zusammenarbeit der beiden führt - natürlich – zum Erfolg. Der Highway-Mörder wird dank Ermittlungsarbeit überführt, bei der Entlarvung des Mörders der jungen Indianerin hingegen kommt ihnen der Zufall zu Hilfe und offenbart schockierende Details über deren Leben und Sterben in der großen Stadt. 1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 24.02.2021 | ||
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Von allem nur das Beste / Wunderfrauen-Trilogie Bd.2 Stephanie Schuster schreibt die Geschichte der vier Freundinnen fort und nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die sechziger Jahre. |
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